im Bezirk der Töniglichen Eisenbahn-Direktion (links— rheinische) zu Köln der a el heydt⸗Morr für den bffentli ben Verkehr geschlossen werden. Am 2. Oktober d. J. wird ferner . im Bezirk der Königlich württembergischen Staats⸗ eisenbahnen die Bahn von Leutkirch nach Memmingen (in Bahern) mit den Stationen Unterzeil, Aichstetten, Marstetten Aitrach, Mooshausen und Thannheim eröffnet werden. Berlin, den 30. September 1889. In Vertretung des a,,. Reichs⸗Eisenbahnamts: ulz.
Der Notariats⸗Kandidat Hertle in Weißenburg ist zum Notar im Landgerichtsbezirk Zabern, mit Anweisung seines Wohnfitzes in Buchsweiler, ernannt worden.
Der in Neweastle⸗on⸗Tyne neu erbaute stählerne Schrauben⸗ dampfer „Bürgermeister Petersen“ von 2089.93 britischen Registertons Netto⸗Raumgehalt hat durch den Uebergang in das ausschließliche Eigenthum des hamburgischen Staats⸗ angehörigen Edmund Julius Arnold Siemers, in Firma G. J. H. Siemers u. Co., in Hamburg das Recht zur n ns der deutschen Flagge erlangt. em bezeichneten Schiffe, für welches der Eigenthümer Hamburg zum Heimathshafen gewählt hat, ist unter dem 20. Sep⸗ tember d. J. vom Kaiserlichen Konsulat zu Neweastle⸗on⸗Tyne ein Flaggenattest ertheilt worden.
Die Nummer 23 des Reichs⸗CGesetzblatts, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter 23
Nr. 1873 die Verordnung über die Inkraftsetzung des Gesetzes vom 5. Mai 1886, betreffend die Unfall⸗ und Kranken⸗ versicherung der in land⸗ und sorstwirthschaftlichen Betrieben beschäftigten Personen. Vom 30. September 1889.
Berlin, den 1. Oktober 1889.
Kaiserliches Post⸗Zeitungsamt. Did den.
Die Nummer 24 des Reichs⸗Gesetzblatts, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter Nr. 1874 die Verordnung, betreffend die Einberufung des Reichstages. Vom 30. September 1889. Berlin, den 1. Oktober 1889. Kaiserliches Post⸗Zeitungsamt. Didden.
Königreich Preußen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den Unter⸗Staatssekretär im Ministerium der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten, Nasse, zum Direktor der Wissenschaftlichen Deputation für das Medizinal⸗Wesen zu ernennen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Regierungs⸗Sekretär Lahmann zu Stade aus Anlaß seines Uebertritts in den Ruhestand den Charakter als Rechnungz⸗Rath, dem Provinzial⸗Steuer⸗Sekretär Ruhle zu Münster bei in fu ertritt in den Ruhestand den Charakter als Kanzlei⸗ ath, sowie dem Kaufmann Friedrich von Eynern zu Barmen den Charakter als Kommerzien⸗-Rath zu verleihen.
Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Tagesordnung für die Sitzung des Landes-Eisenbahnraths am 11. Oktober 1889, Vormittags 10 Uhr.
1) Ermäßigung des Ausnahmetarifs für Glassand von Hohenbocka nach Königs⸗Wusterhausen, zt j. Ausnahmetarif für Palmkerne von Altona nach
ensburg,
3) Ausnahmetarife für Blei in Blöcken, Stangen u. s. w. von Braubach und Lindenbach nach Hamburg, Flensburg, Kiel, Bremen, Bremerhaven, Vegesack (Grohn) und Wil⸗ helmshaven,
4 Ermäßigung der Ausnahmetarife für schlesische Stein⸗ kohlen im Verkehr nach Stettin , .
D Einführung von Ausnahmetarifen für Braunkohlen und Darrsteine aus den sächsisch-thüringischen Braunkohlen—⸗ gebieten nach den Hasenplätzen,
6) Wiedereinführung von Ausnahmetarifen für Zucker von rheinisch⸗-westfälischen Versandtplätzen nach den deutschen Nordseehäfen für Sendungen zum Orisverbrauch,
7) , , . für Eisenerze im Verkehr von Rott⸗ leberode nach den Hochofenstationen des grep,
D rr sbten n igüun für Schiefertafeln, Schiefergriffel und Märbel von den Herstellungsorten des Thüringerwaldes nach den deutschen Seehäfen,
9) Ausdehnung des Ausnahmetarifs für bestimmte Stück⸗ güter auf Holzwaaren,
10 ae , , für Eisenerze von sächsischen Erz⸗ 8 nach den Hüttenstationen des oberschlesischen eviers,
11) Herstellung allgemeiner Ausnahmetarife für einzelne Rohstoffee
12) Mittheilung in Betreff der früher in Aussicht ge⸗ nommenen Ausnahmetarife fuͤr CLement im Verkehr von Biebrich nach der Schweiz,
13) Mittheilung über die Genehmigung von Ausnahme— tarifen sowie von Aenderungen des Betriebsreglements,
14 Antrag auf Ausdehnung des Ausnahmetarifs für bestimmte Stückgüter auf Güter aller Art, welche in engen von einer Tonne (1000 kg) zur Aufgabe kommen.
Der Vorsitzende des Landes⸗Eisenbahnraths, Wirkliche Geheinie Ober⸗Regierungs-Rath und Direktor im Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
Ministerium für Landwirthschaft, Do mänen und Forsten.
Die Versetzung des Oberförsters Nicolai zu Altenau im Regierungsbezirk Hildesheim auf die Oberförsterstelle zu Neuenheerse ist zurückgenommen.
Die Forst⸗Assessoren Bando und Düesberg sind zu Oberförstern ernannt.
Dem Oberförster Bando ist die Oberförsterstelle zu Neuenheerse im Regierungsbezirk Minden und dem Oberförster Dües berg die Oberförsterstelle ke Mützelburg im Regie⸗ rungsbezirk Stettin übertragen worden
Mini sterium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegen heiten.
Die Wahl des Oberlehrers am Sophien⸗Realgymnasium in Berlin, Dr. Hermann Hohnhorst, zum Rektor der sechsten höheren Bürgerschule daselbst ist genehmigt worden.
Die ,, ordentlichen Lehrers vom Andreas⸗ Realgymnasium in Berlin, Franz Wüllen weber, zum Oberlehrer an der dritten höheren Bürgerschule daselbst ist genehmigt worden.
Der Gymnasial⸗Oberlehrer von Schaewen, bisher zu Strasburg i. Westpr., ist an das Gymnasium zu Marien—⸗ werder versetzt worden.
Bei dem Gymnasium zu Köslin ist der ordentliche Lehrer Dr. Berthold Suhle zum Oberlehrer befördert worden.
Der Oberlehrer Heinrich Smolka am Marien⸗-Gym⸗ nasium in Posen ist zum Rektor des Progymnasiums in Tremessen ernannt worden.
Der ordentliche Lehrer von dem Gymnasium in Gnesen, Otto Knoop, ist zum Oberlehrer bei dem Gymnasium in Rogasen befördert worden.
Bei dem Stiftsgymnasium in Zeitz ist der ordentliche Lehrer Bruno Obermann zum Oberlehrer befördert worden.
Die Beförderung des bisherigen ordentlichen Lehrers am Gymnasium in Lüneburg, Demong, zum Oberlehrer an dem Realgymnasium in Harburg ist genehmigt worden.
Die Beförderung des bisherigen ordentlichen Lehrers an dem Real⸗Progymnasium in Münden, Dr. Mühlefeld, zum . an dem Realgymnasium in Harburg ist genehmigt worden.
Die Beförderung des bisherigen ordentlichen Lehrers am Realgymnasium zu Osterode, Arnold, zum Oberlehrer an derselben Anstalt ist genehmigt worden. Am Domgymnasium zu Verden ist der bisherige ordent⸗ 3 Lehrer von Ortenberg zum Oberlehrer befördert worden.
Bei dem Gymnasium in Paderborn ist der ordentliche Lehrer Dr. Martin Wetzel zum Oberlehrer befördert worden. Bei dem Friedrichs⸗Gymnasium in Kassel ist der ordent— liche Lehrer, Oberlehrer Adolf Stoll, zum etatsmäßigen Oberlehrer befördert worden.
In gleicher Eigenschaft sind versetzt worden: der Ober— lehrer Dr. Pöppelmann vom Gymnasium in Münster— eifel an das Gymnasium in Trier und der Oberlehrer Dr. Schäfer von letzterer Anstalt an das Gymnasium in Münstereifel.
Angekommen: Se, Excellenz der Staats- und Justiz— Minister Dr. von Schelling, aus Tirol;
Se. Excellenz der Staatssekretär des Reichs⸗-Justizamts von Oehlschlaeger.
Abgereist: der Unter-Staatssekretär im Ministerium der geistlichen, Unterrichts und Medizinal-Angelegenheiten, Nasse, nach Ober⸗Italien.
Aichtamtsiches Deutsches Reich.
Breußen. Berlin, 1. Oktober. Se. Majestät der Kaiser und König hörten gestern, nachdem Allerhöchst— dieselben einen Spazierritt gemacht hatten, Morgens von R/ 4 Uhr an die Vorträge des Chefs des Militärkabinets, des Chefs des Civilkabinets und des Staats-Ministers Grafen von Bismarck. Um 121½ Uhr empfingen Se. Majestät in feierlicher Audienz die Mission des Sultans von Zanzibar. Um 11 Uhr fand bei den Kaiserlichen Majestäten zu Ehren des Geburtstages Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Augusta Mittagsiafel statt. Abends um Uhr empfingen Se. Majestät die Staats-Minister Dr. von Boetticher und von Verdy zu längerem gemeinsamen Vortrage.
Heute Vormittag arbeiteten Se. Majestät mit dem kommandirenden Admiral, Freiherrn von der Goltz, dem Staatssekretär des Reichs⸗Marineamts und dem Chef des Marine⸗ kabinets. Um 10 Uhr 50 Minuten begaben beide Majestäten Sich zum Besuch des Großherzoglichen Hofes nach Schwerin, woselbst die Ankunft für A / Uhr Nachmittags in Aus sicht genommen ist.
— Ihre Majestät die Kaiserin und Königin Au gusta wohnte vorgestern in Baden⸗Baden dem Gottesdienst in der Schloßkapelle bei und empfing am gestrigen Vormittage die Glückwünsche der Großherzoglich badischen Herrschaften und sodann die Allerhöchstihrer Umgebung. Den übrigen Theil des 36 verbrachte Ihre Majestät in stiller Zurück— gezogenheit. bends fand bei Ihren Königlichen Hoheiten dem Großherzog und der Großherzogin ein Diner statt, zu welchem das Gefolge Ihrer Majestat der Kaiserin geladen war. Ihre Majestät war durch die Allerhöchsiderselben im Laufe des Tages zugegangenen zahlreichen Kundgebungen von nah und fern dankbar bewegt.
— Se. Excellenz der Ober⸗Jägermeister, Kammerherr von Meyerin ck auf Schloß Groß⸗Peterwitz, ist, nach einer Meldung des „W. T. B.“, gestern in Wiesbaden gestorben.
— Am 39. v. M. verschied dahier der Ober⸗Baudirektor für den Hochbau im Ministerium der öffentlichen Arbeiten Herrmsnn. Nachdem der Entschlafene vor zwei Jahren eine schwere Krankheit glücklich überstanden hatte und die Hoffnung
Brefeld.
gehegt werden durfte, ihn noch längere Zeit seinem Amte er⸗
Leben voll rastloser Arbeit und hingebender Berufstreue ein unerwartet schnelles Ende.
Heinrich Hercmann, den 13. August 1821 in Krotoschin geboren, wurde nach rühmlichst bestandenen Prüfungen und mehrjährigen vorbereitenden Beschäftigungen in allen Zweigen des Baufachs zuerst im Jahre 1852 als Kreisbaumeister in Greifenhagen angestellt, 1855 als Bauinspektor nach Düsseldorf und in dem darauf folgenden e. in gleicher Stellung nach Stettin versetzt, 1862 zum Ober⸗Bauinspektor, 1865 zum Regierung. und Baurath bei der Regierung in Liegnitz befördert und in dem letzteren Jahre unter Ernennung zum Mitdirigenten an die hiesige Ministerial⸗Baukommission versetzt. Am 18. Oktober 13857 als Geheimer Bau⸗ und vortragender Rath in das damalige Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, in welchem er schon vorher längere Zeit kommissarisch be— schäftigt gewesen war, berufen, wurde er am 3. Juni 1872 zum Geheimen Ober⸗Baurath und am 31. Mai 1880 zum Ober⸗Baudirektor mit dem Range eines Rathes erster Klasse befördert, 1879 mit dem Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub und 1885 mit dem Stern zum Kronen-Orden zweiter Klasse dekorirt.
Vorzügliche fachmännische Begabung, hervorragende Schulung im Verwaltungsdienste, musterhafte Pflichttreue und patriotischi Gesinnung vereinigten sich in Herrmann mit einer. Bescheidenheit und Milde sowie einer Liebens— würdigkeit und Vornehmheit in Charakter und Ge— sinnung, die ihn Vorgesetzten wie Kollege und Untergebenen gleich werth und theuer machten. Seine den Fortschritten der Bautechnik stets aufmerksam folgende Thätig— keit und der reiche Schatz seiner theoretischen Kenntnisse wie seine durch zahlreiche selbst ausgeführte Bauten erworbenen praktischen Erfahrungen machten seine amtliche Laufbahn zu einer ungewöhnlich erfolgreichen. Neben seiner an— gestrengten Thätigkeit in der Bauabtheilung des Mi— nisteriums, durch welche er anfänglich zur Revision der Projekte für die Bauten der Post⸗, der Justiz- und der allgemeinen Verwaltung, sodann nach seiner Ernennung zum Ober⸗Baudirektor zur Leitung aller Hochbaugeschäfte und zur Be⸗ arbeitung der Baupersonalangelegenheiten berufen war, bethei— ligte er sich rege an den Arbeiten der technischen Baudeputation und der Akademie des Bauwesens, weicher letzteren er seit ihrer Begründung als ordentliches Mitglied und seit dem 5. November 1881 als Dirigent der Hochbau— abtheilung angehörte, sowie des technischen Oberprüfungsamts, aus welchem er erst im vergangenen Jahre in Folge von Arbeitsüberhäufung und Kraänklichkeit ausschied, und der ständigen Kommission für das technische Unterrichtswesen. Außerdem wurde er nebenamtlich bei fast allen wichtigeren Staatshochbauten, so insbesondere bei der Herstellung des Siegesdenkmals auf dem Königsplatze und bei der anderweiten Einrichtung des Zeughauses, zur Mitwirkung berufen und vielfach zur Beurtheilung der Entwürfe zu hervorragenderen Hochbauten des In- und Auslandes herangezogen.
Sein Dahinscheiden hinterläßt eine tiefe, schwer aus— zufüllende Lücke; sein Andenken bleibt ein gesegnetes.
Der Kaiserliche Botschafter in Paris, Graf zu Münster, ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Botschaft wieder übernommen.
— Der Chef der Landgendarmerie, General der Infanterie von Rauch, ist von Dienstreisen hierher zurückgekehrt.
— Das Uebungsgeschwader, bestehend aus S. M. Panzer schiffen „Ka ijser“ ((Flaggschiff, „Deutschland“, „Preußen, „Friedrich der Große“ und S. M. Aviso „Wacht“, Geschwader⸗-Chef: Contre⸗-Admiral Hollmann, beabsichtigt am 1. Oktober er. von Plymouth aus die Reise nach dem Mittelmeer fortzusetzen. — S. M. Aviso „Pfeil“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Dräger, hat am 1. Ok— tober er. von Zanzibar aus die Heimreise angetreten.
Camenz, 30. September. chles. Ztg.) Ihre König— liche Hoheit die Prinzessin Albrecht von Preußen ist, von Hummelshain kommend, heute hier eingetroffen.
Bayern. München, 1. Oktober. (W. T. B.) Nach m Galadiner, welches Se. Königliche Hoheit der Prinz— egent gestern Abend zu Ehren Ihrer Masestät der Königin (sabella veranstaltet hatte, ist. Letztere Nachts 1 Uhr 15 Minuten über Paris nach Madrid abgereist.
Sachsen. Das „Dresdner Journal“ veröffentlicht u. A. folgende Personalveränderungen im Richterstande: Dem Landgerichts⸗Präsidenten Karl Theodor Brückner in Chemnitz ist die nachgesuchte Versetzung in den Ruhestand bewilligt. Der Ober⸗-Landesgerichts⸗Rath, Ober⸗-Appellations⸗-Rath Oskar Konstans Leonhardi ist zum Senats⸗-Präsidenten bei dem Qber⸗Landesgericht, der Landgerichte⸗Direktor Dr. Daniel Paul Schreber in Leipzig zum Präfidenten des Landgerichts Freiberg, der Landgerichis-Direktor Stephan Hoffmann in Dresden zum Rath bei dem Ober-Landesgericht, der charakterisirte Land— gerichts Direktor Dr Ottokar Emil Eberhardt in Dresden zum etatsmäßigen Landgerichts⸗-Direktor bei dem Landgericht Dresden und der Landgerichts-Nath Dr. August Robert Tändler in Dresden zum Landgerschts-Direktor bei dem Landgericht Leipzig ernannt wo. den. Der Landgerichts⸗Präsident Heinrich Wil— 6 Just in Freiberg ist an das Landgericht Chemnitz ver— etzt worden.
Anhalt. Dessau, 29. September. (Anh. St.A.) Ihre Hoheiten der Hexzog und die Herzogin sowie Ihre
urchlauchten die Prinzessin Alexandra und der Prinz Aribert sind aus Tirol gestern in Ballenstedt, Ihre Hoheit die Erbprinzessin Leopold mit der Prinzessin Antoinette Anna sowie Se. Durchlaucht der Prin; Eduard hier wieder eingetroffen.
Elsaß⸗Lothringen. (Karlsr. Ztg.) Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Baden begab sich am 27. September, Morgens 8 Uhr, von Metz zu Wagen nach Poixe zu dem Manover der 30 Division gegen einen markirten Feind. Bei Poixe stieg Se. Königliche Hoheit zu Pferde. Die 30. Division, welche sich in zwei Kolonnen auf den Straßen nach Busendorf und Bolchen im Vormarsch gegen die Nied befand, entwickelte sich im Laufe des Tages nach ihrer linken Flanke zum Angriff gegen einen von Metzerwiese kommenden . der bei Vigy in eine Stellung ging. Um 3 Uhr, nach
bschluß des Manövers, ritt der Großherzog nach Vigy und nahm Quartier bei dem dortigen Renimeister Strelen. — Die 30. Divifion bezog um und südlich Vigy Biwaks. Um
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halten zu sehen, setzte jetzt eine Unterleibsentzündung seinem
5 Uhr Abends beritt Se. Königliche Hoheit die Biwaks
der Trupyen der 30. Division und dinirte danach mit den Offizieren der in Vigy einquartierten Stäbe.
m 28. September entzog sich die 30. Division durch einen nächtlichen Abmarsch aus ihren Lagerplätzen einem vorauszusehenden Angriff des bedeutend verstärkten Feindes und nahm ihrerseits auf den Höhen von Charly eine Ver— theidigungsstellung ein, in welcher sie sich befestigte und durch schwere Geschütze aus Metz verstärkt wurde. Der Großherzog folgte dem Abmarsch der 30. Division, indem Höchstderselbe vor Tagesanbruch zu Pferde stieg und über Antilln nach Charly und
lgy ritt. Nachdem der markirte Feind seinen Angriff gegen den sinken Flügel der 30. Dinision durchgeführt hatte, resumirte der kommandirende General des XV. Armee⸗Corps die beiden setzten Manbvertage, worauf Se, Königliche Hoheit in einer längeren Ansprache mit einem Hurrah auf Se Maje stät den Kaiser sich von den Offizieren der 30. Division ver— abschiedete. Nach einem zweistündigen Aufentbalt in Metz fuhr der Großherzeg mit dem Zuge 1 Uhr 24 Minuten nach Baden, wo die Ankunft um 6 Uhr 48 Minuten Abends
erfolgte.
Oesterreich⸗ ungarn. Wien, 1. Oktober. (W. T. B.) Der Erzherzog Franz Salvator, Bräutigam der Erz⸗ herz ogin Valerie, ist gestern Abend in Meran eingetroffen; die Kaiferin und die Erzherzogin Valerie waren demselben bis Bozen entgegengefahren. .
Wie dem „Fremdenblatt“ aus Karlsbad gemeldet wird, begiebt sich König Milan, welcher gestern von dort ab⸗ gereist ist, zunächst nach der Schweiz zur Nachkur und sodann zu längerem Aufenthalte nach Paris.
Großbritannien und Irland. London, 28. September. (A. C.) Prinz Albert Victor, der älteste Sohn des Thronfolgers, wird auf seiner indischen Reise auch Birma besuchen. Der Aufenthalt des Prinzen in den asigtischen Besitzungen wird sich zum Mindesten über sechs Monate erstrecken. U . ö .
Die Zweigvereine der irischen Nat io8nal⸗Liga in Dungarvon, Abbeyside. Cappoquin, Ballylaneen, Strad⸗ ball und mehreren Ortschaften des Baronats Slieveardagh und der Grafschaft Tipperary sind au fgelöst worden.
Der Sozialistenführer Will iams wurde vorgestern wegen k eines nicht zum Gewerkverein gehörigen beiters verhaftet. . 3. — 360. September. (A. C.) Die irische National⸗ liga von Großbritannien Gumeist aus in England und Schottland lebenden Irländern bestehend) hielt am Sonnabend mier dem Vorfitz des Abg. T. P. O Connor ihre Jahres— versammlung ab. Es waren im Ganzen 450 Delegirie erschienen. Dem erstatteten Bericht zufolge zählte die National⸗ liga im Jahre 1384 4600 Mitglieder; gegenwärtig weisen die Listen 31117 auf. Im Jahre 15833 bestanden nur 52 Zweigvereine; jetzt ist ihte Zahl auf 623 gewachsen. Die Einnahme der Liga stellt sich zur Zeit auf 3554 Pfd. Sterl. Als Hauptziel der Liga bezeichnete der Vorsitzende, die irischen Wähler zur kräftigen Antheilnahme an den Unabhängigkeits⸗ bestrebungen zu veranlassen. T. P. O'Connor wurde aufs
Neue zum Präsidenten der Liga erwählt.
Italien. Venedig, 30. September. (W. T. B) Der König und die Königin von Griechenland sind heute Nachmittag hier eingetroffen.
Niederlande. Ueber den Hafenarbeiter-Strike in
otter dam meldet W. T. B. weiter; . ö Rotterdam, 36. Scrtember, Äbends. Mehrere Dampfer baben mit ihrer eigenen Mannschaft ibre Ladungen gelöscht, obne daß Seitens der Strikenden Widerspruch erfolgte, Die Strikenden verhalten sich ruhig; die Verhandlungen zur Beseitigung des Strikes dauern fort und einen zu einem baldigen Abschluß führen zu wollen.
1. Oktober. (W. T. B) Eine gestern Abend stattgebabte Versammlung der Strikenden wäblte Delegirte, um mit dem Comite der Schiffseigentbümer zu verhandeln. Ferner beschlossen die Strikenden, von ihren Forderungen nicht abzugehen und den Be— Turstigen unter ihnen unentgeltliche Nahrung zukommen zu lassen.
Türkei. Das Wiener „Fremdenblatt“ meldet: „Die aus Can dia einlaufenden e r den, lauten fortdauernd befrie⸗ digend; es ist zweifellos, daß die Zustände der Insel bald wieder normale sein werden. Die aus Athen kolportirten Senfationsnachrichten über massenhafte Inhaftirungen und angebliche Grausamkeiten Seitens der türkischen Auto⸗ ritäten Rerweisen sich als willkürliche Erfindungen, indem durch Erhebungen konstatirt ist, daß den türkischen Autoritäten und Truppen keinerlei grausame Handlungen zur Last fallen.“
Serbien. Belgrad, 30. September. (W. T. B) Nach dem 1 der Wahlen sind 102 Radikale und 13 Liberale gewählt worden. ; ö
Die Königin Natalie empfing den Besuch des russi⸗ schen Gesandten Persiani. Die. Zusammenkunft der Königin mit dem König Alexander, ist, der „Pol. Corr.“ zufolge, auf heute Vormittag anberaumt und wird im Sinne der Weisungen des Königs Milan im Beisein des Gou— verneurs des Königs Alexander, Dokic, und des ersten Ad⸗ jutauten Cirie erfolgen. . ö .
Von der Regierung nahe stehenden Kreisen wird her vor⸗ gehoben, daß bei dem gestrigen Empfange der Königin keine einzige offizielle und außer einigen Mitgliedern der Fortschrittspartei überhaupt keine politische Persönlich⸗ keit zugegen gewesen sei. Daß eine große Anzahl von Per⸗ sonen zum Empfang erschienen, sei insbesondere dem Umstande zuzuschreiben, daß gestern Sonntag und schönes Wetter war. Ueberhaupt habe sich vornehmlich das weibliche Geschlecht an dem Empfange betheiligt, da bei demselben die Gefühls⸗ seite, mit welcher die sogenannte Königinfrage in Serbien be⸗ handelt werde, entschieden vorherrschend sei.
Dänemark. Kopenhagen, 30. September, . T. B.) Der Prinz von Wales ist mit seinen Söhnen, den Prinzen Albert Viktor und Georg, heute Abend Ji , Uhr hier eingetroffen, von dem englischen, dem deu schen und dem italienischen Gesandten am Bahn⸗ hof begrüßt worden und nach einem Aufenthalte von nür * wenigen Minuten nach Schloß. Fredens= borg weitergereist. — Auf dem Bahnhofe in Fredensborg wurde der Prinz von Wales bei der Ankunft um 10/4 Uhr Abends von dem Könige und dem Kronprinzen empfangen.
Amerika. New⸗York, 28. September. (A. C) Der
Staatswerfte in Puget ent auf der Pacificküste, hinter der Insel Bainbridge, empfehlen.
6. den 3 Mines, bei Birmingham, herrscht großer
Aufruhr. Es verlautet, daß 300 bewaffnete Neger in verschiedenen Theilen der Stadt Feuer anlegten. Die Be⸗ völkerung ergreift vor Schrecken die Flucht. Eine Truppen— abtheilung wurde auf den Schauplatz geschickt. Der Aufruhr entstand wegen der Ermordung einer Negerin durch einen Weißen, dessen Frau sie beleidigt hatte. Afrika. Marocco. Tanger, 29. September. (R B.) Der spanische Gesandte in Marocco hat heute dem Sultan sein Beglaubigungsschreiben überreicht. Der britische Gesandte wurde heute Nachmittag vom Sultan in Audienz empfangen.
Zeitungs stimmen.
Zur Ankunft Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiferin in Schwerin schreiben die „Mecklen— burger Nachrichten“: ö. J Richt nur Schwerin — ganz Mecklenburg rüstet mit Eifer, um Sr. Majestãt Kaiser Wilhelm II., welcher als Gast unseres Fürsten⸗ Hauses zum ersten Male das Land besucht einen Empfang zu bereiten, deffen festliches Gevräge keinen Zweifel darüber lassen soll. daß jeder gute Mecklenburger treu und fest zu seinem theuren Fürsten steht und mit seinem Fürsten zu Kaiser und Reich. . . Wokl hat man das Bedenken geäußert, es könne den Majestäten, die so viel Größeres und Schöneres gesehen haben, als Stadt und Land bei uns zu bieten vermögen, geringfügig und klein ericheinen, was Mecklenburg bereitet. Aber erfreulicher Weise hat Niemand durch solche Sorge sich abbalten lassen, zu thun, was gethan werden konnte. Ünd ficher wird der Kaiserliche Herr nicht die Größe der Zurüstungen messen, sondern aus dem Jubel der Huldigung, die ibm entgegengebracht wird, die Gesinnung erkennen, die daraus sprecken? möchte Diese Gesinnung ist aber keine anders, als die der aufrichtigen Freude an der Einbeit des großen Vater landes und der Wiederaufricktung einer machtvollen Kaiserlichen Centralgewalt, als das Gefühl der frohen Zustimmung zu der gegen. wärtigen politischen Gestaltung Deutschlands, und der Hoff nung, das die Grundfätze, in denen seit Aufrichtung des Reiches die innere und äußere Politik geführt wurden, in ihren großen Zügen diesel ben bleiben möchten: Friede nach außen und Friede nach innen, Einigung der Friedensmächte in Europa, Ausgleich oder doch Milderung der sozialen Gegensätze im inneren Deutschland. J
Alles Volk freut sich dieser Ziele und Strebungen. .
nd wenn oft in der Vergangenheit die Zwietracht deutscher Stämme und Firsten betrübende Zeitbilder bot — beute blicken wir mit Genugthuung auf die bohe unter ihnen berrschende Eintracht und Freuntschaft, von welcher auch die Schweriner Kaisertage Beleg und Kunde zu geben bestimmt sind. .
Da sie diese Kunde in Wahrheit geben werden — wer zweifelt daran? Ein Wort nur und Gin Gedanke lebt heut in Mecklenburg auf Herzen und Lippen: Willkommen dem Kaiser!
Ueber das neue „A⸗B⸗C-Buch für freisinnige Wähler“ lesen wir in der „Danziger Allgemeinen eitung“: . 3 . ‚A.B⸗C-⸗Buch für freisinnige Wähler“ nennt sich ein Lexikon parlamentarischer Zeit- und Streitfragen, ist aber nichts weiter, als ein Leitfaden zur Agitation in freisinnigem Partei · Inwteresse und liefert in gedrängter Form die bekannten Phrasen und Schlag⸗ wörter, welche ja leider noch immer nicht ihre Wirkung auf eine urtheilslofe Menge eingebüßt aben. Natürlich nimmt die Er— örterung' der Zoll, und Steuerfragen den kreitesten Raum ein; etwa ker achte Theil der Druckseiten erzählt von dem furcht baren Steuerdruck im Deutschen Reich, darunter natürlich gebührt der Brannmweinsteuer der Tõwenantheil. Obne Schnaps kein menschen. wuͤrdizes, wenigstens kein freisinniges Vasein, so muß man aus den beweglichen Seufzern nach billigem Fusel schließen Um zunchst ein Beifpiel herauszugreifen, auf welches Maß von Urtheilslosigkeit die BVerfasfer diefes A. B. GC. Buches bei, ihren Lesern rechnen, wollen wir folgende von vielen Widersinnigkeiten hier feststellen. Die Zölle vertheuern die Lebenshaltung der Arbeiter, lautet das a und „ der freifinnigen Agitationslehre; nur der Arbeiter, so muß man annehmen, hat diese Zolle zu tragen. So vertheuern die Getreidezölle das Brot jeder Arbeiterfamilie um durchichnittlich mindestens 568 „S6, die Fleischzölle bewirken eine Mehraus gabe von 15 46, die Branntweinsteuer erhöht die Ausgabe für Schnaps um 177 4d, die Steuer auf Taback diesen um 6 „6 jäbrlich, Dazu kommt die Vertbeuerung des Petroleums um 3 6 (für die Arbeiter ⸗ familie), des Kaffees, des Zuckers, des Salzes, alles durch die (oer muthlich von der Kartellmehrbeit in die Tasche gesteckten) Zölle. Rechnen wir dazu noch die ebenfalls (natürlich durch die Interessen politik der Kartellbrüder) eingetretene Erhöbung der Kohlenpreise, ja rechnen wir die durch die Brausteuer erfolgte Verkleinerung des Bierquan⸗· tums, das jetzt noch für 1éũ0der 135 * verabreicht wird und den Arbeiter nöthigt, jährlich etliche 119 Schoppen mehr zu sich zu nehmen, rech—= nen wir das durch die Eisenzölle vertheuerte Handwerkszeug und Küchengeräth ꝛc, so geht nach sreisinniger Rechnung fast der gejsammte Verbienst eines Arbelters auf Zölle urd Steuern, d. h. auf die durch dieselben veranlaßten Mehrausgaben darauf, sodaz zum wirklichen Konfum fast gar kein Geld übrig bleibt. Wenn die Leser des, frei⸗ sfinnigen A B⸗C.-Buchs nur einmal diesen Behauptungen auf den Grund gehen wollten, so würden sie gar bald inne werden, was es mit der Wahrbeit derselben auf sich hat Nach der Berechnung dieses Opus nämlich betragen die Mehrausgaben für Brot, Brannt⸗· wein, Taback, Fieisch und Petroleum allein twa 100 jahrlich im Durchschnitt für eine Arbeiterfamilie; die Vertheuerung aber soll, so wird bebauptet, durchschnittlich S - 10 C des Werthes betragen, Dem⸗ nach müßte der beireffende Arbeiter über 1600 allein für die ↄben. erwähnten Dinge ausgeben, ungerechnet das ebenso vert heuerte Pe⸗ troleum, den Kaffee, den Zucker, das Salz, die Kohlen, Wohnung, Kleidung und die nicht gering anzuschlagenden. Er holungsbedürfnisse. Nach diesem freifinnigen Exempel müßte also der Arbeiter durch⸗ schnittlich 200 6 ausgeben, um guf den berechneten Stand, der Mehrausgaben zu gelangen. Wie das A. B ⸗C · Buch aber selbst angiebt, beträgt der Vurchschnittsverdienst des Arbeiters 620 M6; nun ö. doch die freisinnige Parteileitung einmal erklären, wie das Run ststic fertig u bringen fei, mit S0 6 Einnahmen mehr als das Dreifache zu vtrausgaben. Es ieuchten aber hiernach ein, daß, mindesteng zas A. B. C. Buch um mehr als das Dreifache uͤbertrieben ist, ja, wir stehen nicht an, zi behaupten, daß die Uebertreibungen, was die Zölle betrifft,
viel bedeutender sind.“
Kunst und Wissenschaft.
u dem fünfzigiäbrigen Dozenten Jubiläum des Geheimen Hof. . Dr. 33 6 Jena wird der Weimar. Itg. von dort unterm 29. Sertember geschrieben; Am vorgestrigen Tage waren fünfig Jahre verflofsen, seit Geheimer Hofrath Dr. Stickel in die philosophische Fakultät unserer wochschule alg Dozent eintrat, nac; dem er schon mehrere Jahre der theologischen Fakultät angebört batte. Au Anlaß dieses seltenen Jubiläums ist auf Befehl Sr. König⸗ küchen Hoheit des Großherzogs eine Münze mit dem Bilde Stiche ' s geschlagen worden, weichs in zwei Exemplaren gester durch den Kulatsr überreicht wurde. Ein weiteres Czemplar in Gol.
Sekretär der Narine wird dem Kongreß den Bau von zehn neuen Stahlkreuzern sowie die Errichtung neuer
(st' Lem kicfizen otientalifchen Münzkabinet, desfen Vorstand Stickel ist, und ein . jn Bronze der Universitaͤt überwiesen worden.
— In Tripolitza ist, einer Mittheilung des Standard! aug Athen zufolge, die Statue eines Gottes gefunden worden, deren Stil dem der alten egvptischen Skulpturen nabe stebt. Man hält diese Statue für die älteste bis jetzt in Griechenland aufgefundene.
Sandel und Gewerbe. Kaufmannschasi
Das Aeltesten⸗Kollegium der hiesigen Kauf m . hat beschloßsen, die amtliche Rotirung der Preise für Kartes elmebl und trockene Karteffelstärke vom J. Oktober 1889 ab einzustellen.
Verkehrs ⸗Auftalten.
Naum burg a. d. Saale, 1. Oktober. W. T. B. Die Unstrutbabn [Naumburg = Artern) ist beute dem öffentlichen Verkehr übergeben worden. . ö. . 1. Oktober. (W. T. B). Von heute ab findet die Revlfion des Gepäcks der äber Belgien aus dem Auslande ein- treffenden Reisenden nicht mebr in Pöln, sondern in Herbes t hal statt Pößneck, 1. Oktober. (W. T. B) Die feierliche Eroffnung der Srlabahn (Srlamünde — Pößneck, Seitenlinie der Saal bahn) hat heute stattgefunden.
Theater und Musik.
Friedrich ⸗Wilbelmstädtisches Theater. . Der „Mikado“, der das Publikum neuerdings wieder in einer stattlichen Reihe von zugkräftigen Wiederholungen ergötzt hat, macht am Donnerstaz dem Offenbach'schen Orpheus? Platz, der ebenfalls zu den „‚Unverwüstlichen' im Rexertoire gehört. Central Theater.
Am Donnerstag findet das Jubiläum der 30. Aufführung er Mannftädf chen Posse Leichtes Blut“, am Dienstag, den 8. 8. M., die erste Auffübrung des von Dr. E. JacobsDon mit neuen Bildern versehenen ‚Lachenden Berlins“ statt.
Mannigfaltiges. Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.) ö Bei der heute angefangenen Ziehung der 1. Klase 181. . ö W df fen kot te rie fielen in der Vormittags⸗-Ziehung: . . 1 Gewinn von 35 900 Æ auf Nr. 25 502. 1 Gewinn von 15 000 6 auf Nr. 127 685. 1 Gewinn von 3000 66 auf Ne. 47 tz. 2 Gewinne von 500 S6 auf Nr. 13 054. 17175. 7 Gewinne von 300 S auf Nr. 29 187. 45 418. 102 598. 106 553.
Rennen zu Charlottenburg. Montag, 30. September.
J. Preis von Grünau. 1600 1 dem ersten, 600 . dem zweilen, 456 46 dem dritten, 200 4 dem vierten Pierde. Offtzier—⸗ Reiten. Der Sieger ist fur 3000 „ fäuflich. Dist. 1200 m. Xt. K. v. AÄrnim's F. D. ‚Balbeck! 5 jähr. (1500 66) 72 kg Rittm. Sydow 1. Lt. Pr. G. Radziwill's br. W. Dar:mouth a. (2005 M) 77 kg Rittm. v. Boddien 2., Lt Schlegel 's F. W. Dunkelmann“ 5 jäbr. (30090 6) 75 kg Lt. Hansen 3., Lt. Gr. Schulenburg's br. H. . Schwalbenfänger“ 3 jãhr. 3000 66) 67 kg Bef. 4. Sscher mit einer Länge gewonnen; ‚Dunkelmann“ eine halbe Länge binter Dartmouth“ Dritter und zwei Längen weiter zurück Schwalbenfänger Vierter vor Comana“„. Werth: 1180 4 dem Sieger, 570 6 dem Zweiten, 370 dem Dritten, 1710 Æ dem Vierten. — ‚Balbeck: wurde nicht gefordert, ;
II. Preis von Pichelswerder. 1800 6 dem ersten, So dem zweiten. 400 M dem dritten Pferde., Hürden. Rennen. Der Sieger ist für 5000 „ käuflich. Dist. 3000 m., Kapt. Jo 's FW. Westgate ! a. (4000 M6) 75 kg 1., Hrn. Stephans br. St. Aberladv⸗ 5säkr 1DoG t 864 kg 2, Srn. v. Tepper ⸗-Laski's br. W. . Bronte jähr. (1000 ) 735 kg 3. Siegte leicht mit einer halben Lange; „‚Bionten, angehalten, zehn Längen hinter Aberlady? '. „Sall v. fiel äand entlief. Nero“ brach nieder und wurde nach Hause gefübrt. Werth: 2320 M dem Sieger, 550 ½ der Zweiten, 350 6 dem Dritten. — ‚Westgate“ wurde nicht gefordert. .
Ul Blumenhof⸗Jagd⸗Rennen. Preis 1000 dem ersten, 500 46 dem zweiten, 300 ƽ dem dritten Pferde. Handicap. Vrren⸗ Reiten. Dist. 3500 m. Major v. Zansen ⸗Osten's F- St, Sil ver wäch' 6jähr. 75 Kg Hr. v. Ravenstein 1, Lt. v. Willich's F. W. ‚Hornpipe“ a. 9 Kg (inkl. 3 kg extra) Bes. 2, Hrn. Albert's F. St, „Ilene Sjähr. 7 kg Ct. v. Graveniz 3. Nach Gegenwehr mit zwei Längen gewonnen; „Ilene“ ebenso weit hinter ‚Horapipe“, Dritte dor, Betbruder'. „Donar“ gefallen und angehalten. Werth: 1260 0 der Siegerin, 460 k dem Zweiten, 250 * der Dritten.
y. Preis von Ketzin. 1560 4 dem ersten, 560 M dem zweiten, 360 νι½ο dem dritten Pferde. Jagd-Rennen. Der, Sieger ist für 1000 käuflich. Dist. 3500 m. Frbrn. v. Knigge's schw. W. ‚Waid mann‘ 5 jähr. (15090 M6) 66 kg 1. Hrn. Adrian z schw. W. Black Prince bjãhr. (18090 M 67 kg Sobkowiak 2. Lt. Gr. Bredow's br. St. „‚Zavder Zee“ 4säbr. (1 C630 ) 61 kg Hostack 3. Siegte sicher mit einer Länge; „Zunder Zee“ zebn Laͤngen weiter zurück und vier Längen vor ‚Meaih“ Dritte. Kilt“, welcher ge⸗ fallen, und ‚Erxin's Jsle“ angehalten. Werth: 1820 dem Si er, 460 M dem Zweiten, 200 * der Dritten. — Waidmann“ würde für 1900 * von Lt. Hupfeld gefordert. . .
V. Schloßpreis. 2000 M dem ersten, 600 a6 dem zweiten, 300 S dem dritten Pferde. Herren⸗Reiten. Jagd · Rennen III. Kl. Distanz 3500 m. Hrn. L. Meyer's br. W. . Facteur“ 5 jãbr. 80. Eg Fr. v. Ravenstein L., Lt. v. Arnim's br. W. „Zietenbusar 4 jãbr. 5s Kg Rittm. v. Södow 2., Hrn. C. G. Schilling's br. R. C Sar burg? a. 765 kg Hr. v. Prollius 3, Hrn. v. Tepper ˖ Laski's br. W. ‚Sbolar' 4. 35 Kg Hr. Hill 4. Gewann leicht mit ciner halben Länge; „Harzburg“ zehn Längen hinter „Zietenhusar Dritter und zwei Längen weiter zurück Scholar“ Vierter vor Magna Charta“. „Fine Lame“ fiel und entlief. Werth: 2080 6 dem. Sieger, 550 „ dem Zweiten, A0 Æ dem Dritten, 160 dem Vierten.
VI. Herb st⸗Handigav Jagd ⸗ Rennen. Preis 3000 Dist. 3300 m. Hrn. L. Mever'd br. W. Exchange. a. T1 Eg 1. Srn. O. Oehlschläger's schwbr. W. Illusion? 4jäbr, 6 kg (tr, 67 kg) 2. Kapt. Fce's or. W. „Newbridge; 2. 5 k8 3. Nach Kampf mit anderthalb Längen gelandet; Newbridge⸗ angehalten, zehn Längen hinter . Illusion“. Werth: 2850 dem Sieger, 350 6 dem Zweiten.
Am vergangenen Sonntag beging der biesige Konsistorial · Assessor Tour nier, Senior der Geistlichkeit der französischen Gemeinde, das Fest seines fünf zigjäbrigen Amts iubiläum s. Aus Ldiesem Anlaß war die Lalsenstadtkirche in der Kommandantenstraße reich mit Topfgewäͤchsen, Guirlanden und mächtigen Sonnenblumen geschmückt. Seiner Jubelpredigt legte Prediger Tournier den Tert aus Römer 1, T5 und I6zu Grunde, über den er auch vor 50 Jabren seine erfte Predigt gebalten batte. Nach dem Gottesdienst pra Prediger Ceulen aus Potèdam den Dank des ganzen Synodalkreises aus. Sekretär Eouloa überreichte als Ebrengabe eine Summe Geldes. Als ältester Amtsbruder beglückwünschte den Jubilar der Paster Lind, der schon vor 50 Jahren in Straßburg wirkte, als Tournier dort als Prediger eingeführt wurde. Dem Danke des französischen Hospitals gab In- spektor Beccu Ausdruck.
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