1889 / 238 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 07 Oct 1889 18:00:01 GMT) scan diff

Wallner Theater.

Als nächste Novität geht die vieraktige Posse mit Gesang: . Der Dompfaff . R. Kneisel und H. Hirschel, Musik von Fritz Krause, in Scene. Die Sonntags⸗Aufführung des Volksstücks -Der rechte Schlüssel' erfreute sich bei sehr gut besetztem Hause wiederum einer durchweg beifälligen Aufnahme.

Residenz⸗Theater.

Die vierhundertste Aufführung des Schauspiels . Fernande , findet am Donnerftag, den 19. (nicht den 18) Oktober start, Für Freitag, den 11. Oktober ist die Premiere des dreiaktigen Schwanks . Ebhe⸗ ferien · Les vacances du mariage) von Albin Valabregue und M. . angesetzt. Als lever de ridean soll dazu das einaktige ustspiel „Funken unter der Asche“ von Heinrich Stobitzer gegeben

werden. Philharmonie.

Das Eröffnungs Concert des Philharmonischen Or⸗ che sters fand gestern vor einem alle Plätze des Saals und der Logen einnehmenden Publikum statt. Das sebr reichhaltige Programm bot viel Anziehendes dar, und es standen die Leistungen der Kapelle auf dem bereits anerkannten künstlerischen Höhepunkt, den sie durch sorg⸗ fältige Leitung ihres Kapellmeisters des Hrn. Kogel, wie durch die vortreffliche Begabung ihrer Mitglieder erreicht haben. Die sehr korrekte und schwungbolle Ausführung der . Tannhäuser⸗Ouverture von Wagner, der Ouverture ju „Oberon! von Weber, sowie der ungarlschen Rhapsodie Nr. B von Liszt und der großen ‚Lohengrin⸗ Fantasien von August Düpont, dem belgischen Komponisten, verdient ganz besonders lobend hervorgehoben zu werden, zumal die in den letztgenannten Werien dargebotenen technischen Schwierigkeiten von Seiten des Orchesters mit größter Sicherheit überwunden wurden. Auch die zarte Behandlung der Variationen aus dem A-dur-Quartett von Beethoven, und der Ballet⸗Suite von Delibes wurde mit leb haftem Beifall aufgenommen, Einen wahren Beifallssturm aber erregte der Vortrag des Largo für Violine, Harfe und Orgel von Härdel, durch die Concertmeister Bleuer, O Müller und J Fey vortrefflich ausgeführt, sowie das Flötenspiel des Hin. J. Andersen, der mit staunens⸗ werther Virtuosität die Variationen über den Carneval von Venedig“ von Demerssemann vortrug. Auch Hr. Bleuer brachte sein ausgezeich netes Violinspiel in den „Zigeunerweisen / von Sarasate be sonders zur Geltung. Außer den genannten Pisécen wurden noch leichtere DOuverturen Lon Thomas und Auber und einige beliebte Stücke von Gillet, Strauß, Taubert und Meyerbeer durch die Ka⸗ pelle vorgetragen, die sich gleichfalls einer sehr günstigen Aufnahme erfreuten. Am Dienstag, den 8. Oktober, findet das erste Sinfonie Concert des Philharmonischen Orchesteis statt.

Mannigfaltiges. Im Jahre 1883 waren in Berlin nach zuverlässigen Berechnungen

nur noch 4 Kirchengemeinden unter 5 000 Seelen;

9 ö zwischen 5 10000 ö 6 ö 10— 20000 ö 8 ö 20 50 000 7 . ö. 0 - 100 000 . 3 100 - 130000 ü

Dies Verhältniß wird voraussichtlich von Jahr zu Jahr immer ungünstiger. Aus den Provinzen sind in Berlin nach den vor mehreren Jahren gemachten Angaben eingewandert, d. h. solche, die noch in der Provinz geboren und dann in der Regel als Erwachsene nach Berlin gezogen sind, und welche bei Weitem der

roßen Mehrzahl nach dem arbeitenden Stande angehören: us Brandenburg über 260 009, aus Schlesien über 110 060, aus Pommern über 90 009, aus Sachsen über 80 000, aus Posen über 70 000, aus Ostpreußen über 50 G00, aus Westpreußen über 50 000, aus der Rheinprovinz über 15 900, aus Hannover über 12 0900, aus Westfalen über 10 000, aug Hessen⸗Nassau über 8000, aus Schleswig , über 5000, aus Mittel- und Süd-⸗Deutschland über 15006.

iese Zahlen beweisen beredter als Worte, wie groß die kirchliche

Noth in Berlin ist. Aber die Zahlen sagen noch nicht, wie er—

Wetterbericht vom 6. Oktober, Morgens 8 Uhr.

Sinn für

autorisirter theilweiser Benutzung der Idee und einiger Original ⸗Lieder aus J. Victor von Scheffel 33 Dichtung, von R. Bunge. !

schrecked in den armen Massengemeinden der Vorstähte Elend, Noth und. Verzweiflung in jeder Gestalt auftreten. Und übergll fehlt es an dem, was an dem wachsenden Unglück und der stets drohenderen Gefahr am besten entgegen wirken kann, an dem Worte Gottes, welches durch tüchtige Seelsorger und durch Samm- lung der zerstreuten Gemeindeglieder in Gottes häusern verkündet wird. Deshalb kamen in Westfalen und in der Rheinprovinz Mit-⸗ glieder des zur Linderung der geistlichen Noth bei den Volksmassen unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin begründeten Frangelisch kirchlichen Hälfshereins auf den schönen Gedanken, Ihrer Majestãt, welche sich mit besanderer Liebe und Interesse der Roth der armen Massen annimmt, Gaben zu sofortigen Kirchbauten und zur Ermöglichung der Anstellung von Geistlichen zu Füßen zu legen. In der Generalversammlung des Rheinischen Zweig Vereins wurde Anfang Mai darüber in Köln Beschluß gefaßt, und schon am 22. Mai überreichte eine Deputation Ihrer Majestät der Kaiserin den ersten Ertrag von 20 000 „,. welchem Ihre Majestät sofort dieselbe Summe mit Dank und Freude hinzufügte. Diese Summe bat sich durch Gaben einzelner Freunde von 1— 10 090 vermehrt; ein schwer kranker Berliner Kaufmann spendete vor einigen Tagen 260 00 Æ ; der Berliner Magistrat hat in entgegenkommender Weise unentgeltlich Kirchbauplãtze angeboten, sodaß Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin die Vorarbeiten zunächst zum Bau von zwei Kirchen in den Vorstadt Gemeinden angeordnet haben. Be⸗ sonders groß ist die Noth in der Vorstadt Rummels⸗ burg, wo mit den mächstgelegenen Orten, Bexhagen, Theilen von Treptow, Stralau und Lichtenberg, welche zu einer Gemeinde vereinigt sind, eine arme Arbeiterbevölkerung von fast 10 0090 Seelen ohne Kirche und ohne Geistlichen ist und sich der Geistliche der eine halbe Stunde entfernten Gemeinde Lichtenberg über mensckliche Kraft abarbeitet, um nur die allernöthigsten Amtshand⸗ lungen massenweise zu vollziehen. Wie ist es da möglich, Herz und é für den Trost und die Kraft des göttlichen Worts empfänglich zu machen? Hier gilt es, schnell und sofort zu helfen, ebe es zu spät ist; hier gilt es, Versäumtes wieder gut zu machen. Dürfen wir die verarmten Massen länger darben und immer mehr ins Unglück sinken lassen, und wollen wir die Augen gegen die daraus erwachsenden Gefahren verschließen? Es gilt daher zu zeigen, daß die Evangelischen unter dem Vorgange und Vorbilde ihrer Kaiserin in dem Wichtigsten auf Erden schnell und gern mit vereinten Kräften helfen, and daß vor Allem die mit irdischen Gütern reich Gesegneten gus ihrem Ueberfluß sich der Noth der Aermsten mit dankbarem Herzen und freigebiger Hand annehmen.

Am Donnerstag, den 10. d. M., Mittags, wird im Kuppelsaale des Landesausstellungs-⸗Pglastes in Berlin die feierliche Preisvertheilung an die Aussteller der Deurschen All— gemeinen Ausstellung für Unfallverhütung stattfinden. An diese offizielle Feier wird sich ein Festmahl anschließen, welches im großen Saale des Dreher'schen Restaurants stattfindet.

Das Lehrprogramm der Humboldt ⸗Akademie in Berlin für das 4. Quartal d. J, das soeben erschienen ist, enthält die aus- sührlichen Anzeigen von 32 Vortragseyklen aus den Hauptgebieten der Natur und Geisteswissenschaften, welche an den Wochenabenden 8 und 8—9 Uhr, Georgenstraße 30 31 vom 14. Oktober ab für Herren und Damen stattfinden werden. Das Programm bringt eine größere Anzahl neuer Vertragsgegenstände von bedeutendem Inkeresse. Neben den altbewährten Dozenten werden auch neun gewonnene Lehr kräfte wirken.

In Folge der Einführung eines neuen Packettarifs in Nor- wegen ermäßigt sich das Porto für Postfrachtstücke aus Deutsch⸗ land nach Norwegen auf der außerdeutschen Beförderungsstrecke nicht unwesentlich, und war um? Z für jedes Kilogramm. Auch ist die Gewichtsgrenze für derartige Sendungen nach gewissen Orten Nor⸗ wegens bei der Beförderung über Schweden auf 25 kg und bei der Beförderung auf anderem Wege auf 48 kg erweitert worden. Auf die Taxirung der billigen kleinen „‚Postpacketer nach Norwegen bezieht sich jene Taxänderung nicht, wie wir erläuternd hinzufügen.

Circus Renz. offnete am Sonnabend von Neuem seine Hallen in der Karlstraße, nachdem Hr. Direltor Renz das Gebäude allen Anforderungen der Neuzeit und den Bedürfnissen der Großstadt entsprechend hat umbauen, erweitern und verschöhern lassen. Jetz faßt es 509 Personen, während es früher kaum 4000 Plätze enthieh Das Orchester ist verlegt, ebenso die Hofloge; die Manege

wird jetzt überragt von einem eleganten Kuppelbau, und vier große Gaskronen sorgen im Verein mit elektrischem Licht für eine ,, d, Beleuchtung. Die Ventilation ist neu regulin und zahlreiche Ausgänge bieten für den Fall der Gefahr die Moglich= keit schneller Entleerung. Dem neuen Gewande entsprechend fähre sich die Gesellschaft wieder auf das Rühmlichste ein. Hr. Direktor Renz wurde, als er sich dem Publikum bei Beginn vorstellte, von lautem anhaltenden Beifall empfangen und durch drei große Lorbeerkränze er freut. Auch Hr. Franz Renz erhielt einen Kranz, als er die beiden arabischen Schimmel hengste Albatros! und „Kolibri. in Freiheit vorfuͤhrte. Die Leistungen waren sämmtlich vortrefflich. Vesenbers hervor⸗ gehoben zu werden verdient die Schulreiterin Elvira Guerrg mit ihrem Vellbluthengst . Campeador“„: man wird sselten eine so große Harmonie wiederfinden, wie sie hier zwifchen dem Willen der Reiterin und den Bewegungen des vorzüglich geschulten Pferdes zu beobachten ist. Eine weitere Glanz— nummer waren die rier von Hrn. Fr. Renz in Freiheit vor— geführten irländischen Vollblut ⸗Jagdpferde: ferner Alexander Briatore in seinen Salto Mortales zu Pferde, weiter die Konkurrenz-Jockeh—⸗ reiterinnen Lillie und Rosa, die es mit manchem Jockeyreiter auf nehmen können. Eine eigenartige Neuheit bildete die jugendliche militãrische Truppe des Sergeanten Simm, eines Negers, welcher den neun unter seinem Kommando stehenden Jünglingen oder Kindern eine erstaun— liche Präzision in militärischen Uebungen beigebracht hat. Auch die übrigen hier nicht genannten Künstler leisteten durchweg Ausgezeichnetes. Paz den Circus bis auf den letzten Platz füllende Publikum gab in steigendem Maße seiner Befriedigung über die Leistungen sowie darüber, daß Renz mit seiner Gesellschaft hter wieder Einzug gehalten hat, Ausdruck.

Kreuznach, 7. Oktober. (W. T. B. Gestern fand unter großer Theilnahme der Bevölkerung bei prachtvollem Wetter die Er— öffnung der Hunsrück- Bahn statt. In dem abgelassenen Fest⸗Extrazuge fuhren der Regierungs⸗-Präsident von Puttkamer, der Ober ⸗Regierunge Rath Koch, die Landraͤthe der Kreise Simmern und Kreuznach, sowie zahlreiche Bau. und Betriebs beamte. Von heute ab beginnt der Verkehr der planmäßigen Züge.

Mainz, 4. Oktober. (Frankf. Journ.) Aus der neuen Mainbrücke zu Kostheim wurde gleich nach der Legung des Grundsteins die in diesen verschlossene Urkunde gestohlen. Die Großherzegliche Staatsanwaltschaft erklärt nun heute Abend amtlich, daß die Urkunde sich in einer etwa 27 em langen, 20 em breiten und 3 em dicken kupfernen Kapiel befunden hat, welche letztere zugelöthet war. Die Kapsel ist nach Entfernung des Schlußsteins aus dem Aufsatz des Brückenpfeilers weggenommen worden, und man vermuthet, daß das Herausheben des Schluß steins von sackkundiger Hand ausgeführt wurde. Das Greßherzog⸗ liche Ministerium der Finanzen hat Demjenigen eine Be—⸗ lohnung ron 100 6 ausgesetzt, welcher die Urkunde unversehrt zur Stelle bringt oder den Thäter derart bezeichnet, daß der selbe zur Strafe gezogen werden kann. Belohnungen in gleicher Höhe gewähren auch die Gemeinde Kostheim und die Brückenbau ⸗Unternehmung.

London. Ein interessantes Kartenspiel ist hier, wie die „Elberf. Ztg. mittheilt, im öffentlichen Versteigerungswege für 1500 Fr. verkauft worden. Es stammt. vom Beginn des 18. Jahr⸗ hunderts und enthält eine Reihe von Zeichnungen und Bildnissen aus der Regierungszeit der Königin Anna von England. Man sieht auf den Blättern die Siege Marlborough's und die Seeschlachten der Zeit. Die Coeur-Königin stellt die Königin Anna vor; der Coeur— König ist Prinz Georg von Dänemgrk; die Carreau Königin ist die Königin von Dänemark, die Trefle⸗Königin die Königliche Prinzessin von Preußen und die Pique⸗Königin die Prinzessin Anna von Rußland. Die anderen Bildnisse stellen die Staatsmänner der Zeit vor.

Ballet von Charles Der rechte Schlüfsel.

Wallner Theater. Dienstag: Zum 14. Male: Zuagven⸗Uniformen) in ihren neuen staunenerregenden h k Aufzůgen Schlachten ⸗Lagerbildern. Auftreten der renom⸗

mirten Künstlerfamilie Briatore. Mr. Melville als

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1889.

mn.

Mn 238.

Berlin, Montag, den 7. Ottober

Das Nationaldenkmal für den Hochseligen Kaiser Wilhelm .

Nachdem das Preisgericht die zur Konkurrenz zum National⸗ denkmal für den Hochseligen Kaiser Wilhelm J. eingegangenen Ent⸗ würfe einer Beurtheilung unterzogen und sechs Arbeiten mit Preisen autgezeichnet hat, dürfte es angebracht sein, die betreffenden Entwürfe in Bejug auf ihre Beschaffenheit und geplante Lage einer näheren Betrachtung zu unterziehen. .

Mit je einem ersten Preise wurden zwei Entwürfe ausgezeichnet, nämlich derjenige mit dem Kennwort „Kaiser und Reich“ und ein jweiter mit dem Kennwort „Für Kaiser und Reich.. .

Die Autoren des Entwurfs ‚„Kaiser und Reich', die beiden Architekten Wilhelm Rettig und Paul Pfann zu Berlin, planen einen mächtigen monumentalen Bau dem Reichetagsgebäude gegenüber auf der Stelle. wo sich gegenwärtig das Kroll 'sche Eta fklisement erhebt. Der Bau ist mit dem Sieges denkmal und dem Parlamentsgebäude durch weit ausgedehnte Arkaden zu einem roßen Ganzen verbunden; er liegt auf einer 6 m hohen Terrasse und besteht aus einer 130 m langen Säulenhalle und einem dahinter liegenden 40 m weiten Kuppelbau. Der Fußboden des letzteren liegt 43 m höher als derjenige der Säulenhalle, und man gelangt zu ihm über einen 10 m hohen Treppen lauf. Aus der Mitte des Fußbodens des Kuppelraums ist ein 20 m groher Raum ausgeschnitten, dessen Fußboden 53m tiefer liegt als der des oberen Kuppelraums, also noch um einige Stufen tiefer ls der Fußboden der vorderen Säulenhalle. Der Zugang zu diesem unteren Raume erfolgt gleichfalls von dieser Säulenballe aus und jwar zu beiden Seiten der großen Mitteltreppe. Die Terrasse trägt als Wandelgang eine freie Säulenhalle, welche den ganzen Rundbau nach dem Thiergarten zu umgiebt. In dem mächtigen KRäppelraum soll die erzene vergoldete Reiterstatue des Kaisers Platz finden, während zu Füßen des Postaments die an einem steinernen Tischchen sitzende Gestalt Kaiser Barbarossa's an die alte Prophezeiung vom Wiedererstehen des Reichs erinnert. Ringöum stehen in diesem runden Unterbau die Statuen der alten Kaiser, während auf dem Fußboden des oberen Kuppelraums die Standbilder der an der Gründung des Deutschen Reichs 1871 ketheiligten deutschen Fürsten Aufstellung finden sollen Was die Höhe des ganzen Baues anbetrifft, so wird die zierlich durchbrochene Kurpel so ziemlich gleich hoch mit derjenigen des Reichs tagsgebäudes sein

Der Urheber des mit dem Vermerk Für Kaiser und Reich“ versehenen Entwurfs, Architekt Bruno Schmitz (Berlin), hat folgenden Gedanken zu Grunde gelegt: Im Schnittpunkt der Char— lottenburger Chaussee und der Sieges ⸗Allee ist ein großer Arkaden⸗ hof geplant. Die Chaussee ist überwölbt mit einem mächtigen triumphbogenartigen Bau, von welchem aus im Halbkreis monumental gehaltene niedere Wände nach Charlottenburg zu den Matz abschließen. An den Schnittpunkten der Sieges ⸗Allee ist die Rotunde offen, ebenso nach dem Brandenburger Thor zu, während in den Viertel kreisen an den betreffenden Schnittpunkten dekorgtiv, gehaltene runde niedere Wände eingebaut sind, in deren nach innen zugemün⸗ deten Flächen mit reicher Skulptur geschmückte Springbrunnen ibre Waßer spielen lassen. Der Triumphbogen ist mit allego— rischen Figuren und Reliefs in reicher Fülle geschmückt. In mitten des kreisförmigen Platzes erhebt sich auf ellipsoidisch gesorm⸗ tem Sockel das Reiterstandbild, welches den Kaiser mit der Krone und dem Reichsschwert darstellt. Der Sockel ist einfach gehalten; seine Stirn ist mit dem Reichsadler geschmückt, der von Putten ge— krönt wird.

Mit dem zweiten Preise wurden vier Entwürfe bedacht, deren erster, von dem Bildhauer Adolf Hildebrand (Florenz) berührend, das Motto: ‚Vivos voco' trägt und die Errichtung eines mausoleumsartigen Gebäudes plant. Eine mächtige Kuppel ktönt den Bau; sie wird von vier hervortretenden thurmartigen Eck- lauten umgeben und gestützt. Während in dem zusammenfassenden und herrschenden Kuppelbau der in der Kaiserlichen Macht sich ver— einigenden Kraft der deutschen Regierungen Ausdruck gegeben ist, bedeuten die vier Eckbauten die wesentlichen Lebens⸗ und Kraftäuße⸗ tungen des deutschen Volkes, indem die beiden an der Vorderseite links dem Wehrstand, rechts dem Nährstand, die beiden an der Rück seite dem Handel und der Industrie, der Kunst und Wissenschaft gewidmet sind. Jede dieser Eckbauten hat zwei Außenwände, deren eine die der Bedeutung entsprechenden Reliefdarstellungen, deren andere eine Inschrifttafel mit zwei allegorischen Relieffiguren trägt. Im Innern enthalten die vier Eckbauten je zwei Nischen mit der Be—⸗ deutung entsprechenden Rundfiguren. Die Karyatiden der offenen Ein trittshalle stellen, zu je zweien vereinigt, einen Festzug deutscher Jung⸗

frauen dar. Dem Eintrittsthor an der Vorderseite des Denkmals ent⸗ spricht an der äußeren Rückseite eine Nische; dieselbe enthält einen Herold zu Pferde. Die beiden geschlossenen äußeren Seitenwände sind durch je drei Rundreliefs geöert., zu Seiten der Fagade stellen die beiden kolossalen germanischen Rossebändiger die deutsche kriegerische Kraft dar. Die Treppenanlage, welche außen zu dem Gebäude hinaufführt, ist so niedrig gehalten, daß der sich Nähernde von außen durch das weit geöffnete Thor das Faiserbildniß sieht. Dieses thront an der Hinter⸗ wand des mittleren Kuppelsaales in reicher Nische. Der Kaiser ist in vollem Ornat dargestellt, in der Rechten hält er das Reichsschwert, über ihm hängt das Reichswappen. Auf dem Postament ist sein Name in einem Lorbeerkranz sowie das preußische und hohenzollernsche Wappen angebracht. Dem Kaiser zur Linken hält ein Engel die Krone, zur Rechten reicht die Germania ihm das Szepter. An den vier Wänden sind große allegorische Relief darstellungen geplant, die Gewölbezwickel über denselben sind mit Reichsadlern geschmückt. Zur Erweiterung des Mittelbaues dienen Seitenhallen, in welchen Fresko⸗ gemälde, Bildsäulen berühmter Feldherren und dergl. Aufnahme finden könnten. Als Platz ist eine Stelle im Thiergarten vor dem Brandenburger Thor gedacht.

Ein weiterer Entwurf trägt das Motto Friede“. Sein Ur— beber ist der Bildhauer G Hilgers zu Charlottenburg. Was zunächst das Standbild selbst angeht, so ist Kaiser Wilhelm als Triumphator mit lorbeerumwundenem bloßen Haupt gedacht: auf den rechten Scenkel stützt er das mächtige Schwert; das kräftig vor— schreitende Roß deutet die Vorwärtsbewegung an. Der ellipsoidisch geformte, gegliederte Sockel trägt an den Längsseiten Trophäen auf wenig hervorspringenden Postamenten; an der Stirnwand hat eine mit geöffneten Flügeln dasitzende allegorische Figur, der Friede, Platz genommen; fein Haupt trägt den Helm, die eine Hand ein Schwert, die andere einen Schild, auf dem das Wort „Friede“ in goldenen er⸗ babenen Lettern steht, mit dem Fuß zertritt der Genius die in Drachengestalt gedachte Hydra des Krieges. Auf der Rückseite des Postaments liegen am Boden Palmen und Lorbeerkränze. Ein dreistufiger Treppenbau ladet weit aus. Als Aufstellungsort ist der Platz vor dem Brandenburger Thor gedacht. Die beiden Privatgebaäͤude und die tempelartigen Anbauten zu beiden Seiten des Thores sind weg— gerissen, ein rundliches Forum vor demselben ist als Abschluß der Straße Unter den Linden gedacht. Dies Forum besteht aus einem reichgegliederten Rundbau, dessen Flächen mit Mosaikgemälden ge⸗ schmückt sind, während Ausbauten im Stil des Brandenburger Thores in Form von säulengetragenen Hallen nach innen vorspringen; in Nischen und an sonstigen geeigneten Stellen finden Standbilder berühmter Feldherren u. s. w. Platz. Ueber der Chaussee erhebt sich als Durchgang ein dreitheiliger Portikus, vor welchem das oben be— schriebene Standbild des Kaisers Platz findet. Um die nach außen zugewandte Seite des Forums laufen jonische Säulen.

Vom Felszum Meer betitelt sich der von Professor Schaper (Berlin) und dem Architekten Ferber beraestellte Entwurf. Als Aufstellungspunkt ist der Platz vor dem Brandenburger Thor und zwar in der Achse der Charlottenburger Chaussee in Aussicht ge⸗ nommen. Ein halbrunder Kreis wird geschaffen durch einen impo— santen Arkadenbau, dessen Mitte ein großartiger Triumphbogen ein⸗ nimmt, der in angemessener Entfernung vom Brandenburger Thor steht, zu dem er gewissermaßen ein Propyläon bildet; der Platz innerhalb des halbkreisförmigen Forums stellt sich als eine erhöhte Plattform dar, zu welcher Stufen hinaufführen. In der Mitte dieser Plattform erhebt sich das Reiter Standbild auf hohem Sockel, welcher mit allegorischen Figuren belebt ist. Zu beiden Seiten des Triumphbogens und der Front der Plattform in schräger Are zu den Bogen erheben sich die vier Reiter-Standbilder der Könige von Sachsen und Bayern, des Kaisers Friedrich III. und des Prinzen Friedrich Carl. Das Innere der Saäulenhallen ist zur Aufnahme von Feldherrnstatuen be— stimmt, auch wird auf den beiden Wandflächen Gelegenheit zur An— bringung großer monumental gehaltener Gemälde Gelegenheit gegeben. Die Hallenbauten erhalten nach dem Brandenburger Thor zu pylonen⸗ artige Abschlüsse, auf deren Plattfermen Quadrigen und Victorien y,, die Pylonen werden Springbrunnen an ihrer schmalen Frontseite erhalten.

Der letzte der mit dem zweiten Preise gekrönten Entwürfe ist mit dem Motto „Deutsch“ versehen und hat Professor Schilling in Dresden zum Autor, der architektonische Theil rührt von den Architekten Schilling und Gräbner in Dresden her. Das Projekt zeigt uns einen imposanten Triumphbogen, vor welchem sich die Reiterstatue des Kaisers erbebt, während die Pfeiler zu beiden Seiten des Thores mit den Statuen des Reichskanzlers Fürsten von Bismarck und des General⸗Feldmarschalls Grafen von Moltke ge—

schmückt sind. Die Hochreliefs an den daranstoßenden Wänden stellen die hervorragendsten Heerführer zu Pferde dar, die Flachreliefs über ihnen Gruppen von Victorien, um an die schnell sich einander fol⸗ genden Siege des obersten Bundesfeldherrn zu erinnern. Die gekuppelten Ecksäulen tragen Gruppen, welche die

egententugenden: Frömmigkeit, Weisheit, Liebe und Gerechtigkeit ver⸗ sinnbildlichen. Zu beiden Seiten der auf einer Quadriga stebenden Germania auf der Plattform des Baues liegen Kunst und Wissen⸗ schaft. An den inneren Flächen des Triumphbogens sind die Warven von Elsaß und Lothringen inmitten von Eichenzweigen dargestellt, um an die Einverleibung der Reichslande in das Reich zu erinnern. Die vom Beschauer linke äußere Seite des Baues zeigt als Hauptrelief die Eröffnung des Deutschen Reichstages, das Relief darunter ver— anschaulicht die Reichstagswahlen, Andeutungen des Flottenbaues, der Einführung des einheitlichen Post!⸗ und Telegraphenwesens, während das obere Relief die Entrollung der norddeutschen Bundesflagge, der Kriegs. und Handelsflagge versinnbildlicht. Das Hauptrelief rechts vom Beschauer zeigt die Kaiserproklamation in Versailles, das darunter die Einführung der Justizgesetze sowie des einheitlichen Maßes und Gewichtes, links die Gründung der ersten deutschen Kolonien und rechts die segensreiche Wirkung des Kranken und Unfallversicherungsgesetzes. Das obere Relief zeigt die Entfaltung der Kaiserflagge, von ihr ausgehend Macht und Segen. Auch die Rückseite des Baues zeigt in entsprechender Weise allegorische Dar⸗ stellungen, wie z. B. durch zwei Löwen die Unnahbarteit der Schöpfung des Kaisers ausgedrückt wird. Die Gruppen auf den gekuppelten Säulen versinnbildlichen die Feldherrntugenden, Reliefs verberrlichen die errungene Waffenbrüderschaft, die Treue der den Fahneneid leisten⸗ den Jugend u. a. m.

Sandel und Gewerbe.

In der am Freitag abgehaltenen ordentlichen Generalversammlung der Deutschen Industrie-Aktien⸗Gesellschaft wurde die Bilanz, das Gewinn und Verlusteonto geprüft und genehmigt, sowie dem Vorstand und dem Aufsichtsrath Decharge ertheilt. Der Reingewinn soll nach Abzug der vertragsmäßigen Tantismen auf neue Rechnung übertragen werden.

Der Aussichtsrath der Neuen Gas⸗Aktiengesellschaft hat nach Vorlegung der Bilan; und des Abschlusses befchlossen, nach Vornahme der statutenmäßigen Abschreibungen sowie Dotirung des Erneuerungs⸗ und Reservefonds, der Generalversammlung die Ver— theilung einer Dividende pro 1883/89 von 5's , gegen 5i 2 im Vorjahre, vorzuschlagen.

London, 4. Oktober. (A. C.) Drei große, über 2000 Ar⸗ beiter beschäftigende Baumwollspinnereien in Preston, welche in Folge des Baum wollrings 9 Tage gefeiert hatten, nahmen gestern den Betrieb wieder völlig auf.

London, 5. Oktober. (W. T. B.) An der Küste 1 Wei;jen⸗ ladung angeboten.

7. Oktober. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 28. September bis zum 4. Oktober: englischer Weizen 7311, fremder 23 9811, englische Gerste 2876, fremde 15 891, englische Malzgerste 18 049, fremde englischer Hafer 577, . 68 282 Orts. Englisches Mehl 20 903, fremdes 12127 Sack,

Faß.

Glasgow, 5. Oktober. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 999 726 Ton gegen 1 011 303 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen 84 gegen 87 im vorigen Jahre.

Sofia, 5. Oktober. (W. T. B.) Die Regierung wird am 9. 21. Oktober aus der Zehent⸗ Abgabe herrührendes Getreide zum Verkauf bringen, darunter ungefähr 50 Millionen Oka harten Weizen, 21 Millionen weicken Weizen, 1 800000 Oka Mischweizen, 13 Millionen Oka Roggen. 18 Millionen Oka Gerste, 1 Million Oka Spelz, 9 Millionen Oka Hafer und 300 000 Oka Hirse. Die Verkaufsbedingungen werden durch die großen europäischen Zeitungen veröffentlicht werden.

New⸗NYork, 5. Oktober. (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 8 066 487 Doll, gegen 7942 162 Doll. in der Vorwoche; davon für Stoffe 2 5837260 Doll., gegen 2008793 Doll. in der Vorwoche.

6. Oktober. (W. T. B.) Nach einer Depesche aus Lima hat der Senat von Peru die Vereinbarung mit den aus— wärtigen Inhabern peruanischer Obligationen genehmigt.

523 32* rer. w *r „von Francis Stahl. Anfang 79 Uhr. ö ! . e, . z ͤ ö 232 ö Dirigent: Musikdirektor Wegener. An- Un . , Henne las Dies:ite Verf lung, . ö Stationen. 2283 Wind. Wetter. 26 J Schauspielhaus. 210. Vorstellung. Brigitta. In Vorber gitung: Der Dom faff. Posse. mit Reitkünstlerinnen Geschw. Lillie, Rosa Natalie. 332 =* Trrnerfpiei in s Alten von Rika Voß. In elzhg in tts, von R. Kneisel und H. Hirschel. znlkchnrtrargle Scree wle hd. Mn mn —33* 83 . afsgn vom Direktor Pr. Stto Tevrient. Musik von Fritz Krause. feinem eren . Vine Dränfe . . nfang r. an Denjenigen, welcher denselben drei Mal im Mullaghmore I34 WSW d wolf 1 Mittwoch: Dpe ss. xictoria- . in G in. der j Aberdeen. 749 88 3 9 . I n 1 ar nn. he vict . Thrater. ; Dienstag:; Crnnter in n . . 346 U g hristiansund 755 O 3 wolkig 10 Wagner. Anfang 7 Uhr. Ifrita. Feitgemälze in 11. Bildern Son Alex. Alles irre nf tate. Morgen: Vor⸗ Kopenhagen,. I60 SO 3 Dunst 10 Schauspielhaus. 211. Vorstellung. Neu ein⸗ . . , , J in 6. stellung. . Stockholm. I6? still bedec i9 sturtttz Ihr Taufschein, Lustfriel' in i tt pon w nü'ida. Ballet von G. Severini. Anfang E. Renz. Direktor. varanda . 7165 O 2 bedeckt 5 Ernst Wichert. In Scene gesetzt vom Direktor n ch: Dieselbe Vorstell t. Petersbrg. I66 SD 1 bedeckt 11 Pr. Otto Devrient. . , . ii . w 7168 OSO ir n. 10 8 . 66 J Kaufmann, Hr Reicher. Tric drich Wilhel d Cheat Torr. Jucen5. ermine, seine Frau, Frl. Poppe. Pafewalk, riedrich ⸗Wilhelmstädti ; ilien⸗ i town... 57 NW 2 heiter 11 Remer. Se., Giguse. Ollie 66 dec Frl. Dienstag: n,. . 1 33 e, n rn, Lberbourgs. I69 SSW 3 bedegt 1 Cerrad. Dr; Paul, Rußler, Hr. Voll mer. Cin legte Sper in 4 Bildern ben Hector Cremteurs neu Vgrlohtz Frl. Elisjgbeth. Walte, mit Hrn. Paul . K ö 6 4 . 9. . ,, . ¶ᷓ. ,, Musik von Jacques ö ere ili ieh es ö. 94. amburg? . 766 SG ij Yüebel“ 5 Freundin. Lustspiel in 1 Akt von Ernst Wichert. irt 3c: z FSmilie Kahnemann mit Prn. Rechtsanwalt Rr m 6 63 SO a 10 ö c ö . Dr. . . ö i k p ö **. 6 Henn 63 ill ed ct 1 Ela, fein? Frau, Fr. von Vochenburger. Amts. Residenz-Theater. Direktor: Sigmund Lauten Lucy von Bogen Kuczow b. Pleschen). * Hr. Munfic—=— S = 8 1 wolkenlos lichter Fritz Wehrmann, Hr. Ludwig. Julie, Frl. burg. Leßte Woche. Dienstag: Fernande. Pariser Lehrer Paul Reche mit Frl Helene Renker (Dres zarlgruhe;?. 61 SB 2 1 Kester. Sittenbild in 4 Akten von Victorien Sardou. den). Hr. Buchhändler Paul Wiese mit Frl. Ries baden 161 stil heiter 15 Zum Schluß: Zum 1. Male: Eost Festum. Deutsch von Eduard Mautner. Anfang 73 Ühr. Toni Schmidt (Reichenbach i. Schl.). Hr. München 52 Sa I halb bed. 3 TLustspiel in Akt von Ernst Wichert. In Scene Mittwoch: Diefselbe Vorstellung. Prem. Lieut. Ernst von Doemming mit Frl. vhemniz 761 66 1 woltig ;) 5 . vom ö ö J . 8 ern , , . J ö ; 365 el zesetzung. General a. D. von Oberberg, Hr. Sauer. ö. Direktion: ; zborenz Ein Sohn: Hrn. Staatsanwa 6 J . , öh Mathilde, seine Frau, Fr. Kahle. Frida, seine Central Theater, Direktion: Emil bomas. Ventzki (-Stolp9. Hrn. Hauptmann von Kotze Breelau s. 61 SO J Eee, ö Tochter, Frl. Kramm. Emilie von Lautern, ihre Dienstag: Mit vollständig neuer Ausstattung und (Hannoverj. Hrn. Georg Menzel (Berlin). 6 , . , Frl. Conrad. Professor Walter Stern, neuen Bildern: Zum 1. Male: Das lachende Hrn. Maurermelster W. ' Jeffte (Berlin). g ix. . . 550 . 1 . . ö, . Fritz von 6 ö aus der ö. 3 96 i. 2 Hrn. Amtsrichter, Heintze a 9 runnen, Hr. Müller. Ein Lohndiener, Hr. Will. mit Helang und Tanz in einem Porspiel und z Akten Ratibor). Hrn. Rechtsanwalt Brieg. Triest. .. 760 still bedeckt 18 d (. Bildern) von Eduard Jacobson und H. Wilken. ez. . . Robert r fe

1) Thau. ?)) Nebel.

Uebersicht der Witterung.

Die Wetterlage ist nur wenig verandert Von nabe gleicher Tiefe beherrscht die etwas nördlich verlagerte Deyression im Westen, deren Kern heute nördlich von Schottland gelegen ist, die Wetterlage Europas nördlich der Alpen. Bei schwachen süd⸗ westlichen bis suͤdöstlichen Winden, ist das Wetter in Deutschland trocken und nahe normaler Tem-

peratur; im Süden

Einige Regenfälle fanden stellenweife im Süden, sowie an der , statt. Oxö5 meldet 265, egen.

Nizza 31 mm

mmm mmmmꝓ i mm, nn Theater ⸗Anzeigen.

Rõnigliche Schauspiele. Vorstellung.

haus. 197.

von Säktingen.

Vorspiel von Victor E. Neßler.

hat Erwärmung stattgefunden.

Deutsche Seewarte.

Dienstag: Opern⸗ Der Trompeter Oper in 4 Akten nebst einem

Dichtung mit

Ein Dienstmädchen, Frl. Golmick. Anfang 7 Uhr. ö

Deutsches Theater. Dienstag: Fauft's Tod.

Mittwoch: Das Glas Wasser. Donnerstag: Faust's Tod.

Berliner Theater. Dienstag: Die wilde Jagd. ittwoch: Demetrius. Donnerstag: Die wilde Jagd. Tessing - Theater. Dienstag: Der Fall

Clömencean. Schauspiel in 5 Akten von A. Dumas und . d'Artois. Anfang 7 Uhr.

Mittwoch: Das letzte Wort. Schauspiel in 4 Akten von Franz v. Schönthan.

Donnerstag: Das letzte Wort.

Die nächste Aufführung des Schauspiels „Nora“ findet am Freitag, den J1. Oktober, statt.

Musik von G. Steffens und H. Grau. Der humo . ristische Festzug im 3. Akte ist von Hrn. F. Graetz. entworfen. Anfang 73 Uhr.

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Adolph Ernst⸗ Theater. Dresdenerstraße 72. Dienstag: Zum 48. Male: Flotte Weiber. Gesangsposse in 4 Akten von Leon Treptow.

Couplets von Gustav Görß. Musik von Franz Roth. Anfang 71 Uhr. Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Urania, Austalt für volkath. Naturkunde. Invalidenstr. 57/62 und Ausstellungs Park, geöffnet von 12 —11 Uhr. Dienstag, Abends 74 uhr: Gustav Amberg: Ueber Eleitricität.

Circus Renz, Karlstraße. Dienstag Abends

7 Uhr: Vorführen der 6 großartige engl. Vollblut Herde, durch Hrn, Franz Renz. Auftreten des Sergeant Sims jugendliche militärische Truppe (westindische

(Breslau. Hrn. Max Kirsten (Leipzig Reudnitz)

Gestorben: Hr. Robert Gahlau (Neufahrwasser). Frau Elise Feldmann, geb. Kobbe (Bokelch b. Wunstorff ) Hrn. J. Röpke Tochter Tatharine Neustadt a. RJ. Hrn. Ratksregistrator a. D. Karl Gutbier (Leipzig). Hr. Cand phil. Richard . (Kapsdors). Stiftsdame Victoria von Reichmeister (Börstel b. Osnabrüch. Hr. Schiffsrbeder Karl Rothenbücher (Berlin). Frau Margarethe Wiegandt, geb. Habn (Berlim. S. Br., Carl Schönberner (Berlin). Hr. Max Witte (Berlin). Hr. August Ruck (Berlin).

Redacteur: J. V.: Dr. H. Klee. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholy.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin sw., Wilhelmftraße Rr. 536

Fünf Beilagen

(einschließlich Börsen · Beilage). (14419)

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

.

Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

& O0.

Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien Gesellsch. Berufs⸗Genossenschaften.

Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

345389 Steckbriefs ˖ Erneuerung. „Der gegen den Commis Joseph Heimann wegen schwerer Ürkundenfälschung, Diebstahls und Betruges Unter dem 17. September 1884 in den Akten T. R. I. 681 1854 erlaffene Steckbrief wird erneuert. Berlin, den 2. Oktober 1889. Der ö ö Königl. Landgericht J. ohl.

lass] Steckbriefs Erledigung.

Der gegen den Buchhalter Friedrich Otto Leitner, om 5. Oktober 1846 zu Berlin geboren, wegen Tiederholter Unterschlagung, Betruges und Urkunden ilschung unter dem 1. Auguft 1884 erlassene Steck⸗ brief wird zurückgenommen.

Berlin, den J. Oktober 1883. ; Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht J.

lä? Ste etz ef er fe rg. Der hinter den Arbeiter Richard Georg Wilhelm asenbalg wegen Unterschlagung in den Akten Ii b. 38f. 81 = 85 D. 615. Sz unter dem 1. Oftober 1884 erlaffene Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, den J. Ottober 1585. . Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht I.

W is Oeffentliche ng

1) der Musketier, Schuster Fran; Wilhelm Bom⸗ beck, geboren am 28. Dezember 1849 zu Rheda,

3 zuletzt wohnhaft auf der Wöste bei Rheda,

) der Mugketier, Sekonomieverwalter Johann Constantin Bernhard Joseph Ignatz Zapp⸗

W .

mann, geboren am 22. April 1856 zu Hohen felde, zuletzt wohnhaft in Rheda, werden beschuldigt, als beurlaubte Reservisten ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein Uebertretung gegen 5§. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs.

Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts bierselbst auf den 14. Januar 1890, Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffen fer ht Zimmer Nr. 1, zur Hauptverhandlung ge⸗ laden.

Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach 5. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks-Kommando zu Biele⸗ feld am 21. August 1889 ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.

Rheda in Westfalen, den 3. September 1889.

Königliches Amtsgericht.

34586 Beschluß. Auf den Antrag der Königlichen Staatsanwalt schaft wird gegen: .

1) den Karl Louis Richard Lauer aus Nord- hausen, geboren ebenda am 4. Juni 1866,

2) den Johann Friedrich Hermann Lauterberg aus Nordhausen, geboren ebenda am 50. April 1866,

3) den Johann Georg Otto Müller aus Nord⸗ hausen, geboren ebenda am 25. April 1866,

4) den Gustav Friedrich Schreiber aus Nord— bausen, geboren ebenda am 18. Mai 1866,

5) den Friedrich Wilhelm Steinecke aus Nord⸗ hausen, geboren ebenda am 27. August 1866,

6) den Alexander Wilhelm Teichmüller zu 6 in Rußland, geboren ebenda am 23. Auguft

7) den Max August Wilhelm Vogel aus Nord⸗ hausen, geboren ebenda am 20. Januar 1866,

8) den Markthelfer Friedrich Paul Eckardt aus

Bretleben, Kreis Eckartésberga, geboren daselbst am 6. März 1867,

9 den Markthelfer Robert Hermann John aus Bretleben, Kreis Eckartsberga, geboren daselbst am 3. Juni 1867,

10) den Arbeiter Eduard Karl Angermann aus Reinsdorf, Kreis Eckartsberga, geboren daselbst am 5. November 1867,

welche hinreichend verdächtig erscheinen, als Wehr pflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu ent— ziehen, ohne Erlaubnitz das Bundesgebiet verlassen zu haben oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §. 149 Nr. 1 Reichs ⸗Straf⸗ Gesetz Buchs, das Hauptverfahren vor der Straf⸗ . des Königlichen Landgerichts hierselbst er⸗ öffnet.

Zugleich wird das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des

a. Karl Louis Richard Lauer, Angeklagter zu 1.

b. Johann Friedrich Hermann Lauterberg, An— geklagter zu 2,

C. Johann Georg Otto Müller, Angeklagter zu 3,

d. Friedrich Wilhelm Steinecke, Angeklagter zu 5,

ö. Alexander Wilhelm Teichmüller, Angeklagter zu 6,

zur Deckung der die Angeklagten möglicherweise treffenden hoͤchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens gemäß §. 325 der Straf⸗Prozeß⸗Ordnung mit Beschlag belegt.

Gemäß S§. 3265 der Straf ⸗Prozeß⸗ Ordnung wi rd das Muttererbe des Gustav Friedrich rei ber, Angeklagter zu 4,

zur Deckung der den Angeklagten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt. )

Ferner wird gemäß §. 325 der Straf⸗Prozeß⸗Ord⸗ nung zur Deckung der den Max August Wilhelm Vogel, Angeklagten zu 7, möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens der Arrest auf Höhe von 250 M in das an den Friedrich Krieg sen. in Nohra für den Angeklagten Vogel gejahlte Geld von 412,07 „*, in Buchstaben: Vierhundert und zwölf Mark? Pfennigen, angeordnet.

Durch Hinterlegung von 250 „½ wird die Voll⸗ ziehung dieses Arrestes gehemmt und der Angeklagte zu dem Antrage auf Aufhebung des volljogenen Arrestes berechtigt.

Nordhausen, den 19. September 18389.

Königliches Landgericht, Strafkammer. v. Hassell. Schneidewind. Siedler.

2) Zwangsvollfstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

3460s! Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Louisenstadt Band 68 Nr. 3228 auf den Namen des Landwirths Otto Kobligk hierselbst eingetragene, hierselbst Inselstraße Nr. 9a. (an der Wallbrücke) belegene Grundstück am 3. Dezember 1889, Vormittags 19 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht = an Gerichtsstelle Neue

riedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel O., Erdgeschoß, zimmer 49, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 17 250 6 Nutzungswerth zur Gebäude⸗ steuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be⸗ n Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige

chätzungen und andere das Grundstück be treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf

.