. 65 ö .
3 5 **
Am Freitag, den 11. Oktober, Abends 74 Uhr, fiadet in der H (Keöniggrätzerstraße) ein Geistliches Concert Jahren erblindeten amilienvaters unter gütiger Mitwirkung der Concertsängerinnen rl. Hedwig Pauli und Fr. y H. Wolfradt, der Violinistin Frl. ters Hrn. Finsterbusch und des
Cbristus kir : um Besten eines seit mehreren
alerie Karstedt, des Kapellmei Organisten Hrn. Adolf Friedrich statt.
Kaisers Friedrich Lieblingslied) u. s. w.
Es werden unter Anderem zur Aufführung kommen:? Bach's Präludium und Fuge in A-moll, Recitativ und Arie aus Haydn's Schöpfung“, Beethoven's Romanze G-dur für Violine und Orgel, Mendelssohn's Sonate D-moll, Radeke's Lied: ‚Wenn der Herr ein Kreuze schickt!! (des bochseligen Billets à 1 M sind zu haben in der Hof⸗Musikalienbandlung von Bote & Bock, Leipziger⸗ straße 37, und am Concert⸗Abend am Eingang der Kirche, woselbst
auch vollständige Programme mit Text à I0 3 verabfolgt werden.
Mannigfaltiges.
Der Stadtverordneten⸗Ver sammlung ist auf ihre Glückwunschadresse an Ihre Majestät die Kaiserin und Königin Augusta das nachstehende Antwortschreiben zu⸗
gegangen:
Es bat Mir beim Jabreswechsel zur besonderen Freude gereicht, wiederum von den Vertretern der Bürgerschaft Berlins mit dem Ausdruck der Gesinnungen begrüßt zu werden, die Ich in ihrer patriotischen Bedeutung jzu schäßen weiß. Auch Ich fühle die Gegen⸗ feitigkeit dieser Beziehungen, die seit so langen Jahren bestehen und sich auf Alles erstrecken, was Mich und die Meinigen betrifft. Dank bar erwidere Ich die Mir gewidmeten Worte mit dem Wunsche, daß die Bürgerschaft der Haupt. und Residenzstadt, deren zunehmende Ausdebnung stets neue Aufgaben auf allen gemeinnützigen Gebieten hervorruft, in der Erfüllung derselben beharren und ihren schönsten
Lohn finden möchte. Baden Baden, den 5. Oktober 1889.
Au gu sta.
An die Stadtverordneten zu Berlin.
Der deutsche Kriegerbund hat jetzt, den Mecklenb. An⸗ eine Stärke von 124 Verbänden and Bezirken,
zeigen‘ zufolge, ĩ̃ 4179 Vereinen und 361 967 Mitgliedern.
Frankfurt a. M. 6. Oktober.
gonnen, sie
und eine, der ältesten gothischen Kirchen Deutschlands, wurde aber schon im 15. Jahrhundert umgebaut. Als Markgraf Albrecht Achilles von Brandenbueg im Geöolge
Kaiser Friedrich's III. zu Frankfurt weilte und kbier am 11. 1486 plötzlich starb, wurden sein Herz und seine Eingeweide in der Hier befand sich auch das berühmte Altarbild, die Himmelfahrt und Krönung Mariä, welches Albrecht Schöffen Jakob Heller malte und welches später bei dem Brande der Residenz zu München 1673 zu
Dominikanerkirche beigesetzt.
Dürer 1509 im Auftrage des
Ueber die gestern hier einge—⸗ weihte neue Stadthalle berichtet die M. „Allg. Ztg.“ Folgendes: Die Halle ist dadurch merkwürdig, daß sie im ältesten noch erhaltenen Bauwerk der Stadt, in der ehemaligen Dominikaner oder Prediger⸗ kirche eingerichtet wurde. Der Bau derselben wurde schon 1233 be ift also um 10 Jahre älter als der Kölner Dom
Grunde ging. Als im 19. Jahrhundert das anstoßende Dominikaner⸗ . ; . k .
Mãrz
kloster als Kaserne benutzt wurde, zerfiel die Kirche mehr und mehr und diente zuletzt als Speicher für allerlei Waaren. Rach Erbauung der neuen Kaserne wurden 1880 Kirche und Kloster von der Militärverwaltung an die Stadt verkauft und sollten nach den Beschlüssen der städtischen Vertretung abgerissen werden. Der Mag strat widersetzte sich jedoch diesen Zerstõrungsplänen und setzte es durch, daß zunächst das Kloster in eine Schule umgebaut würde. Dann schlug er vor, aus dem hinteren Theil der Kirche mit dem Chor eine Turnhalle für diese Schule zu machen. Nach harten Kämpfen wurde 1885 auch dieses genehmigt, und die Erhaltung der Kirche, wenn auch nicht zu kirchlichen Zwecken, war damit gesichert. Der weitere Vorschlag, den westlichen Theil in eine öffentliche Halle für Versammlungen, Festlichkeiten u. . w. umzuwandeln, stieß auf keinen ernstlichen Widerstand mehr, und heute, wo der Umbau mit einem Kostenaufwand von 55 000 Sp (davon 15 000 M für die Einrichtung der Turnhalle) vollzogen ist, freut sich Jedermann, daß der altehr . würdige Bau auf diese Weise vor der Zerstörung bewabrt wurde.
Hamburg, J. Oktober. (W. T. B) Heute Mittag wurde die Gewerbe⸗ und Industrie ⸗Ausstellung feierlich ge⸗ schlofsen. Der Präsident des großen Comités, Freiherr 0n Ohlen - dorff, erklärte: das Comits sei in der glücklichen Lage, fämmtlichen Ausstellern die volle Platzmiethe zurügzablen zu können. Diese Mit theilung wurde mit lauten Braporufen aufgenommen. Der Redner sprach allen an der Ausstellung Betheiligken, besonders dem Senat, seinen Dank aus und schloß mit einem Hoch auf die Stadt Hamburg und den Senat. Der Schluß der Ausstellung wurde durch Böller⸗ schüsse und allgemeinen Gesang verkündet.
ein Theil der Kosten der Weltausstellung gedeckt und zugleich erreicht worten ist, daß der Preis der Eintrittskarten zur Ausstellung keinen Augenblick den nominellen Preis von 1 Fr. betragen hat, und daß diese Karten zuerst zu 75 Cent. und später sogar zu 40 Cent. verkauft wurden, entnehmen wir der Nat. Ztg.“ Folgendes: Die gesammten Kosten der Ausstellung, d. h. die Bauten und der Betrieb während sechs Monaten waren nach Abzug der Einnahmen von den Ausstellern und den Koazessionären der Restaurants, Cafés, Theater, Konzerte u. s. w. auf 43 Millionen veranschlagt werden. Der Staat und die Stadt Paris hatten davon 25 Mill ionen übernommen und für den Rest von 18 Millionen hatte sich eine aus den großen Eisenbahngesellschaften, den Bankinstituten u. s. w. be— stehende Garantie ⸗Gesellschaft gebildet. Der Eintrittspreis war wie bei den früheren Ausstellungen auf 1 Franken, Morgens vor 10 Uhr und Abends nach 6 Ubr auf 2 Franken festgesetzt worden. Ueberdies hatte sich herausgestellt, daß noch eine Summe von drei Millionen geschaffen werden mußte, um ein Defizit zu vermeiden Nun legte der Credit Foncier der Regierung einen Plan Por, durch den es möglich wurde, die nöthigen 21 Millionen mit einem Schlage zu er⸗ langen und gleichzeitig u erreichen, daß in finanzieller Beziehung die Zahl der Bejucher der Ausstellung vollständig gleichgültig wurde. Der Plan wurde angenommen und das genannte Bankinstitut emittirte 1200 0090 Bons à lot der Weltausstellung zu 25 Fr. Jeder dieser Bons war mit 25 Karten zu 1 Fr., gültig zum Eintritt in die Aus- stellung, versehen. Die Bons, von 1 bis 1200 000 nummerirt,
nehmen an 81 Ziehungen Theil, von denen sechs noch während der Ausstellung stattfinden. In diesen sechs Ziehungen giebt es einen
Paris. Ueber die eigenthümliche Finanzoperation, mittels welcher
Gewinn von 50 900 Fr. 5 von 100 000 Fr., 7 von 10 00 Fr 60 von 1009 Fr., 700 von 100 Fr.; don 1890 1899 finde jäbrlich eine Ziebung statt mit 1 Gewinn von 50 000 Fr., 10 von 1090 und 120 von 100 Fr.; von 1900 1964 jährlich eine Ziebung mit 1“ Gewinn von 10900 Fr., 1 von 2000, 200 von 1090, 1650 von 25 Fr. Sämmtliche Bons, die in den Ziehungen nicht heran. gekommen sind, werden nach 75 Jahren voll. d. b. zu 25 Fr. eingel zft. Diese Gmiffion hatte einen enormen Erfolg und wurde mehrfagz überzeichnet. Der Credit foncier hatte also 1 200 000 mal 25 glei; 30 Millionen Franken einkassirt. Davon zahlte er der Ausftellungz⸗ Kommission baar die 18 Millionen des Garantiefonds und die außerdem nöthigen 3 Millionen, und der 9 Millionen reicht hin, um den Fonds zu bilden, anz dem die Lotterie Gewinne und die Rückzahlung der Bons nach 5 Jahren bestritten werden kann. Nun waren aber jedem Bon 25 Eintrittskarten fr die Ausstellung angeheftet, so daß dadurch mit einem Schlage 30 Millionen Stück dieser Eintrittskarten in Cirku. lation getiethen. Da die Ausstellung 6 Monate oder 183 Tage dauern soll, mußten täglich durchschnittlich 165 00 Eintrittskarten an den Eingängen der Ausstellung abgegeben werden, damit die in Cirkulation gesetzten 39 Millionen Stuͤck konsumirt! werden. Trotz dee kolossalen Zudranges ist diese Durchschnittsziffer aber nicht erreicht worden. Es waren bis zum 1. Oktober 19 331 580 Karten einge— gangen, und es blieben also nech 10 668 429 Stück in Cirkulation. Um dieselben zu verbrauchen, müßten demnach bis zum Schluß der Ausstellung, am 31. Oktober, täglich durchschnittlich etwa 340 095 Karten von den Besuchern abgegeben werden, was natürlich nicht der 56 sein wird. Dadurch erklärt es sich, daß der Preis der Eintritts- karten an der Börse af 25 bis 39 Franken pro 100 Stück gefallen ist und daß dieselben im Eirzelrerkauf auf den Boulevards und auf den Wegen nach der Ausstellung nur 40 Cent. kosten und in den nächsten Tagen vielleicht zu 20 Cent. zu haben sein werden. — Der finanzielle Erfolg des Eiffelthurmes ist verbältnißmäßig noch enormer als der des Awsstellungsunternebmens: die Eiffelthurm - Gesellschaft bat vom 15. Mai bis zum 1. Oktober 5 z0oß s21 Fr. eingenommen sodaß schon jetzt die Baukosten vollständig gedeckt sind. Die Ge sellschaft bleibt noch 20 Jahre im Besitz des Thurmes, worauf das Eigenthumsrecht an die Stadt Paris übergeht.
Ro m, 7. Oftober. (W. T. B.) Nach den neuesten Meldungen ist der durch den Orkan in der Provinz Cagliari angerichtete Schaden ein sebr bedeutender. In der Stadt Quarto sind in Folge des andauernden Regens noch weitere Häuser eingestürzt, wo— durch wiederum mehrere Personen getödtet und mehrere verwundet
wurden. Von den 7X0 Einwohnern der Stadt ist die Hälfte obdachlos. Von der Stadt Cagliari wurden Lebensmittel und Kleider
dorthin ensendet.
New⸗NYork, 28. September. (Frkf. Ztg) Nach der neuesten Aufitellung sind durch die Ueberschwemmung in Johnstown 3500 Menschen ums Leben gekommen. Es werden übrigens jetzt noch hin und wieder Leichen gefunden.
New⸗JYork, 7. Oktober. (W. T. B) In vielen Städten der Union wurde gestern Seitens der Deutfchen der zwei— hundertste Jahrestag des Landens der ersten deutschen Ansiedler in Amerika festlich begangen.
Uebersicht der Witterung.
Ein Minimum ron etwa 725 mm liegt über Schottland, ürer der Irischen See schweren West—⸗ flurm, in Hurst ⸗Castle Weststurm verursachend. Ueber Central-Europa ist das Wetter noch ruhig, vielfach neblig, sonst trocken. In Deutschland ist die Temperatur an der Küste nahezu normal, im Binnenlande liegt sie meist unter der normalen. Ausbreitung der stürmischen Witterung zunächst über No rdwestdeutschland wahrscheinlich.
Deutsche See warte.
— ——— —— ——— — —— — r — 1 —
I) Abends Gewitter. ?) Nachts anhaltender Sturm,
furchtbare Böen, Gewitter und Regen. ) Nachts : * f siürmisch Böen. Nachts Regen. 5 Nachts * ee, . k Asche. Lust⸗ Regen. c) Abends Regen, Thau. p , w mr
Uebersicht der Witterung.
Das Minimum, welches gestern über Schottland lag, ist nordwärts nach den Faröern fortgeschritten und verursacht auf jseiner Suͤdseite bis nach den Alpen hin starke westliche und südwestliche Luft— strömung mit Regenfall. Abends und in der Nacht heftige Sturmböen mit Gewittererscheinungen und starken Regenfällen. Die Temxeratur ist in Central ⸗ Europa gestiegen, im Westen wieder gesunken; in Deutschland liegt sie durchschnittlich über der normalen.
vacances du mariage.)
Central -· Theater.
Direktion:
neuen Bildern: Zum 2. Male:
Auf Sylt herrschten
entworfen. Anfang 74 Uhr.
. Donnerstag: Deutsche Seewarte. 6
Theater⸗ Anzeigen.
, Schauspiele. Mittwoch: Opern aus. 193. Vorstellung. Lohengrin. Romantische Dper in 3 Akten von Richard * ner. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7 1
Schauspielbaus. 211. Vorstellung. Neu ein studirt; Ihr Taufschein Lustspiel in 1 Akt von Ernst Wichert. In Scene gesetzt vom Direktor Dr. Otto Devrient. Hierauf: Zum 1. Male: Der Mann der Freundin. Lußssspiel in 1 Akt von Ernst Wichert. In Scene gesetzt vom Direktor Dr. Otto Devrient. Zum Schluß: Zum 1. Male: Eost restum. Lustspiel in 1 Att von Ernst Wickert. In Scene, gesetzt vom Direktor Dr. Otto Devrient. Anfang 7 Ubr.
Donnerstag: Opernhaus. 199. Vorstellung. Rigo⸗
letto. Oper in 4 Akten von G. Verdi. Text
nach dem Italienischen von 5. M. Piave. Tanz
von Paul Taglioni. Uhr.
, — Die COnitzows. er ländische rama ö von
Wildenbruch. Anfang 7 Uhr. k
Zeutsches Theater. Mittwoch: Das Glas
Wasser.
Donnerstag: Fauft's Tod. Die Jonrnalisten.
Freitag:
Berliner Theater. Mittwoch: Demetrius.
Donnerstag: Die wilde Jagd. 6. Abonnements ⸗Vorstellung.
Freitag: Tropfen Gift.
Mittwoch: Zum 48. Male: Gesangsposse in 4 Akten Couplets von Gustav Görz. Roth. Anfang 73 Uhr.
Donnerstag:
Anfang
23. Concert · Saison.
Ein Kapelle.
Freitag: J. Wagner ⸗Abend.
znees du m Schwank in 3 Akten von Albin Balabréègue und M. Hennequin.
Mittwoch: Mit vollständig neuer Ausstattung und
Berlin. Heiteres aus der Berliner Theatergeschichte mit Gesang und Tanz in einem Vorspiel und 3 Akten C Bildern) von Ezuard Jacobson und H. Wilken. Musik von G. Steffens und H. Grau. ristische Festzug im 3 Akt ist von Hrn. F. Graetz.
Dieselbe Vorstellung.
Adolph Ernst - Theater. Dresdenerstraße 72. Flotte Weiber. don Leon
Musik ron Fran
Dieselbe Vorstellung.
Irania, Unstalt für volkzth. Naturkunde.
Invalidenstr. 57/62 und Ausstellungs ⸗ Park, geöffnet von 12 —11 Uhr. — Mittwoch, Abends 73 Uhr: Von der Erde bis zum Monde.
Concert-Jaus, Leivsigerstr. 13 (frũher Bilse. Mittwoch, Abends 7 Ubr:
Gesellschafts⸗ Abend des Kapellmeisters Hrn. Karl Mevder mit seiner aus 70 Mitgliedern 5
Donnerstag: Gesellschafts Abend. Anfang 7 Uhr.
4 Werterberit c 7 Oktober, Wetterbericht von fttaf ette ö . ö ober . J , Tessing - Theater. Mittwoch: Das letzte Circus Renz, Karlstraße. Mittwoch Abends ae. 2 . — Wort. Schauspiel in 4 Akten ron Franz 7 Uhr; Auftreten des Sergeant Simms mit seinet 83 322 533 232 3 6 e. . ,, . Truppe und ibren neuen —2 2 322 222 2283 Donnerstag; letzte Wo: . staunen erregenden Schlachtenbildern. — Vorführen Stationen. XS Wind. Wetter. 137 Statlonen. . EB. Wind. Wenner. 3 Freitag: Nora. Schauspiel in 3 Aufzügen von der 4 irländischen Vallblut⸗Jagdo erde, in neuer 3. * ! . etter 51 H. Ibsen. . k 9. vorzeführt von 323 . 333 1 rn. Franz Renz. — Die renommirte Künstlerfamilie 3. . 16 2. . . 2 S2 Wallner -Theater. Mittwoch: Zum 15. Male: . der k 6. erdeen. 731 6 bede Nullaghmore 741 SW 6 wolkig 7 Der rechte lüssel. stück in ʒů⸗ sle, Natalie, . Das Schulpfer Galgenstrich, Fbristiansund 49 So. 3 wolkig 1 Ie een 2337 SSW 2 heiter 7 von . Ee nen,, ., K — 896 don Frl. Clotilze an, Auftreten Jr. Kopenhagen. I57 SSW 2 Dunft 11 Fhristiansund 735 SSO 7 wolkenlos 13 Donnerstag und Freitag: Dieselbe Vorstellung ns Re mit zem Springrferde Cobha zn, engl, Stockholm. 155 SS J bedeckt 10 Topenhagen. 749 SSW 2Dunst 10 Son naben?: Zan 1 Male. Der Dompfaff. I9llblut. Mr. Melzill; und Me. Drford als roß. . I61 S 2 bedect 3 Stockholm. 751 SDO 2 Regen 11 Posse mit Gesang in Akten von R. Kneisel und Retige Reiter. Mr. Meßgeh mit seinem dressirten t Petersbrg. 764 SO J halb bed. 165 Faparanda. 758 SS J bededt 9 SH. Hirfchel. Mufik von Fritz Krause. Fei. . Alles Nähere die Plakate. — Donnerstag: Feen is, fe, SSO 1c, ö Hioskan.. 53 S5 1 Regen 16 ) Vorstellung. — Sonntag: 2 1 Cort. Queen? ; Cort. Queen. j ja- ĩ ; j Nenz, Direktor. w, . K, w Bictoria - Theater. Mittwoch; Stanley in 2 . Cherbourg. 83 SSW sRegen 14 Fberbourg. 353 RW 4 Regen 12 . , zin 11. Bildern von Alx. . r,, , , i ,, , ilien Nachri . . . SSG . 16 6. J w oln! 16 1 . Ballet von C. Severini. Anfang Fami ien⸗Nachrichten. amburg .. 756 SO 3 wolkig 98 Damburg .. 751 SW 5 eiter) 53 zeñ ß ö 35 inna Ke it Orn * irt⸗ Erler nd? ü S6 3560 EFX inenm unde 63 53 3 ö Donnerstag: Dieselbe Vorstellung. K 16 Neufahrwasser I59 S 1 Nebel 8 Neufahrwasser 752 SW 3z bedecki) 12 k. ö . mit Orn . Rid ard? . ö. 34 . Memel... 6 SO cbeüt 3 Memel 33 SS 1 bedegts; i Friedrich wilheimftäãdtisches Shrnter. . i nm ,, n . JJ 1 dedeckk 1 Paris 58 SW NJ Fab Fed 5 Mittwoch: Orpheus in der Unterwelt. Bur Schoenberner (Berlin). 2 änster... 63 8 g halb bed. 38 Nünster ... 755 SR 3 kalb bed. 8 (leske Oper in 4 Bildern von Hector Cremieux, neu Verehelicht: Hr. Hauptmann Graf von Westarx Karlsruhe. J759 still wolkig 7 Farlsruhe. 2358 SW 3 Regen 11 bearbeitet von Eduard Jacobson. Musik von Jacques mit Frl Martha von Hartrott (Frankfurt a. O.) Wieck aden. 163 still better Wiesbaden 757 SR 3 heiter e) J Offenbach. Anfang 7 Uhr. — Sr. See. Lient. Dickrich von Grone mit Frl. Nünchen. 755 still Jebel 58 Röänchen . 751 S 2 Regen 9 Donnerstag: Orpheus in der Unterwelt. Hilda von Hartrott (Franffurt a. O). — . . . 6. 3. ö . ; i . 5 * , . ö ö, d,, , Rarl von Guretzky. Eornit mit Fi. ; — 7252 2 weltig erlin ... S wolki 0 . ᷓ isabeth von Anderten (S in i. M.), Sreelaéu.. 61 still bedeckt 8 Wien.... 759 SB 1, 12 Kesidenz · Theater. Direktor: Sigmund Lauten / Gerenern: inn . re ena Ile dar j 8 bern I. SGreslau 756 SKR 3 bedeckt is burg. Mittwoch: 3.5359. M.: Fernande. Pariser Ulrich Korve (Meseriz⸗. — Hrn. Pastor Simon 1 3 6 1 Ile dlix 76, FGW d eren Sittenbild in 4 Akten von Victorien Sardou. (Fröhden b. Jüterbogs. — HYrn. Lieut. Frhrn. . k 3 balb bed. / 1 ,. . n,, 3 77 . v , , (Ostrowo) — Hrn. Prem Lieut. J ö = 12 Donnerstag: m 109. Male; Fernande. Schvweder (Köln). — Eine Tochter: Hrn. Ernst ) Nebel, Thau, Reif. ) Nebel. . ? Freitag: Zum J. Male: Eheferien. Les Schlieper (Lennepꝝ — Hrn. Pastor .
Rosenbach, Kr. Frankenstein). — Hrn. Gerichts ⸗ Assessor Dr. Bauer (Quedlinburg). — Hrn. Rech⸗ nungsrath Ernst Sauer (Berlin). — Hen Gustaw Greier (Berlin). — Hrn. Karl Pauly (Berlim. — Hrn. Dr. Schulje⸗Verden (Berlin). — Hrn.
Vorher:
. Dr. Albert Schwartz (Berlin). — Hrn. Super⸗ Emil Thornas. ,,, ol (Pots dam). .
estorben: t. Rittmeister a. D. Bernkard
Das lachende Frhr. v. Friefen (Blafewit. — Frau Jobanna
v. Hederich Tochter Elisabẽth (Frank urt a. D). — HSHrn Regierungs Baumeister R Hannemann Tochter Trudchen (Bromberg)ꝭ — Hr. Kaufmann August Blencke (Magdeburg) — Or. Oberst ⸗ t. 3. D. Ernst v. Wilamowiß (Schweidnitz. — Frau Pastor Amalie Wetzel, ge Schreiber (NMandelkow). — Frau Gerichtsrath L. Körbin, geb Filler, Sohn 1 (Ostrowo b. Posen). — Frau Rentier
uguste Tiesler, geb. Linsener (Berlin). — Hr. rr, . ef wir n . 1. . mann Karl Höllriegel (Berlin). — Hr. Kaufmann Rudolf Ehle (Berlin).
Der humo⸗
Treytow.
Redacteur: J. V.: Dr. H. Klee. Berlin:
Verlag der Expedition (Sch ol). Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt, Berlin 8iv., Wilbelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage), un i . e , , ,, ,,.
Aktien und Aktien gesellschaften di vom 30. September bis 5. Daher e e ,
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Rest von
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-A1uzeiger.
3 239.
Berlin, Dienstag, den 8. Oktober
1839.
— Entscheidungen des Reichsgerichts.
Wird Jemand wegen Beihülfe zum gewerbsmãßigen oder ger obnbeits mãßigen Wucher mit Gefãngniß u nter drei M onaten trat, so kann nach einem Urtheil des Reichsgerichts. J. Straffen ats, rem 6 Mai d. J, damit nicht die Aberkennung der bürgerlichen Fhrenrechte verbunden werden.
a
Rekursentscheidungen des Reichs⸗Versicherungsamts.
53. Das Feststellungsorgan einer. Berufsgenossenschaft hatte tine die Eirstellung der Rente rechtfertigende wesentliche Verände⸗ ng“ der für die Feststellung der Entschädigung maßgebenden Ver- kälfnise (5. 65 Abfatz 1 des Unfall versicherungsgeseßes) darin ge⸗ nrdea, daß der Rentenempfänger aufgebört hatte, Arbeiter im Sinne else Knfallversicherungsgesetzes zu sein, und in den Kreis zer Arbeit · eber übergetreten war. Die aus diesem Grunde erfolgte Einstellung er Rente hat das Reichs ⸗Versicherungsamt durch Refursentscheidung ur unzulässig erachtet. Die Eigenschaft als eines Entschädigungsanspruchs nach dem Unfall versicherungs gesetz nur im Augenblicke des Unfalls erforderlich. Spätere Aenderungen in dieser Siellung sind zuf das Fortbesteben des Entschãdigungs an vruchs nach 5. 55 Absatz 1 a, DB. an fich ohne Einfluß, infowcit sie nur mit iner Verände- tung beziehungéweise Besserung der Srwerbsgelegenheit, nicht auch mit einer solchen der persõnlichen Erwerbẽfaͤhigkeit des Verletzten rerkunden sind. Die gegentheilige Annahme findet in dem Wortlaut es Unfallversicherungsgesetzes keinen Anhalt un x entbehrt auch des waeren Grundes. Eine Körperrerletzung, welche Jemand als Arbeiter erlitten hat, pflegt ibn in der Mehrzahl der Fälle auch in seiner Eigenschaft als Arbeitgeber zu behindern. Unter Umständen aber kann en verletzter Arbeiter sich für die Folge nur gerade dadurch eine Beschäfti⸗
ng und einen Erwerb beschaffen, daß er eine Thätigkeit als Unter⸗ nehmer beginnt, in welcher er nicht mehr oder dech nicht mehr in gleichem Grade, wie zuvor, selbst bei der Arbeit mit Hand anzulegen . Wenn er aber gerade hierbei durch die auf Grund des hinfallversicherungs gesetzes gewährte Rente unterstützt wird, so kann dies nur als der woblwollenden Absicht des Gesetzgebers entsprechend keseichnet werden. Es tann aber auch keineswegs darin ein unge ähnliches Rechtzverhältniß erblickt werden, daß die nämliche Per on rnter Umftänden gleichzeitig zur Aufbringung der Versich erungskosten mit verpflichtet und zum Empfang einer laufenden Entschädigung be⸗ rechtigt sein oll: denn das Unfall versicherungsgesetz erkennt ein ahn. likes Verhältniß felbst ausdrücklich an, indem es im 8.2 Absatz 2 rie Scibstversicherung der Unternehmer unter den dort vorgesehenen Vorcussetzungen für zulässig erklärt.
760. Ein Arbeiter, welcher zur Zeit der Rekurseinlegung un— bestritten an den Folgen des Unfalls nech litt, hatte im Laufe des Rekursverfabrens feine volle Erwerbsfähigkeit wieder erlangt, und karauffin war von der beklagten Berufsgenossenschaft beantragt norden, den Rekurs als unzuläsfig zurlckzuweisen. Das Reichs ⸗Ver— sicherungsamt hat diesem Antrage mittels ekursentscheidung vom 163 Mai 1889 stattgegeben und dabei Folgendes ausgeführt: Rach 5. 63 ÄAbsatz J des Unfallversicherungsgesetzes ist der Rekurs zegen 'die Entsckeidungen der Schiedsgerichte nur in den Fällen kes 5. 57 Absatz 1 Ziffer ? daselbst zulässig, mithin dann aus gefchlossen, wenn es sich um den Erfatz der Kosten des Heil- kerfahrens oder der Beerdigung handelt, oder wenn eine Rente für die Dauer einer vorausficktlich vorübergehenden Erwerbsunfäbigkeit in Frage feht. Diese Bestimmung entspringt der Absicht des Gesetzes, zu rerbindern, daß das Reichs ⸗Versicherungẽsamt
— in die Lage komme, si mit der Entschädigung für Folgen von Unfällen
om 19. März 1889 fü Irkeiter ist zur Begründung
n zu befassen, welcke für die Betroffenen gegenüber den Fällen der Wittwen⸗, Wassen⸗ und Aszendentenrente oder einer dauernden Rente ron nur mntergeordneter Bedeutung sind. Der hervorgebobenen Absicht des Gesetzgebers wird aber unbedenklich Rechnung getragen. wenn der üinwand der Unzulässigkeit des Returses auch in dem Falle als durchgreifend erachtet wird, wo die zur Zeit der Rekursein legung noch rorbandenen Folgen des Unfalls im Laufe des Rekursverfabrens un- jweaifelbaft wieder befeitigt sind, und der Rekurskläger spätestens zur Zeit der diesseitigen Entscheidung wieder völlig erwerbsafãhig ist ( er⸗ eiche Entscheidung 3, Amtliche Nachrichten des R. V. A. 1888 Seite 177).
761. Im Verfolg des Beschlusies vom 6. Juni 1887 (Amtliche Nachrichten des R. Ve.A.“ 1887 Seite 166 Ziffer 568) wonach ralog dem s 217 Äbfag 1, der Civilprozeßordnung im Falle Des Todes einer Partei eine Unterbrechung des Verfahrens bis zu dessen Arfnahme Tur die Rechtsnachfolger eintritt, bat das Reichs- Versicherungsamt in sinngemãßer Anwendung der Bestimmung des §. 217 Abfatz 2 a. a. O. den Grundsatz anerkannt, daß die Gegen partei = die Berufsgenossenschaft u. s. w. — auch ihrerseits die Fort- setzung des Verfahrens beantragen und letzteres betreiben kann, falls die Rechtsnachfolger die 8 verzögern.
Bescheide und Beschlüsse des Reichs⸗Versicherungsamts.
762. Auf die Anfrage eines Genossenscheftsvorstandes, ob ein Schmied, welcher Bauarbeiten. z. B. das Verkürzen eiserner Trager, das Anbringen von Gittern, Klammern und dergleichen ausführt, ver= sicherungẽpflicktig sei, hat das Reiche Versicherun z zamt unter dem 5. Juli' j888 erwidert, daß derartige Bauarbeiten sich als Anschläger⸗ bezsecbungsweise Bauschlofferarbeiten darstellen, welche nack der Be kanntmachung vom 27. Mai 1886 (pergleiche Amtliche Nachrichten des R. B. A. 1836 Seite 87) rersicherungspflichtig sind (vergleiche auch den Bescheid 465, „Amtliche Nachrichten des R. V. .A. 1887 Seite 324).
763. Eine Straßen ⸗Eisenbahngsellschaft beschwerte sich bei dem Reicks⸗Versicherungsamt darüber, daß zwei bei ibr beschäftigte Thier⸗ örjte von der Straßenbahn. Berufsgenossenschaft als Betriebs beamte in eine Klaffe des Gefabrertariss eingeschätzt worden seien. Das Reick s. Verficherur samt bat unter dem 2. Juli 1889 die Beschwerde ars nachstebenden Gründen für gerechtfertigt erachtet; Nach den an— gestellten Ermittelungen sind die beiden Thierärzte bei der Gesellschaft nur nebenher — nämlich nur eiwa eine albe Stunde täglich — beschäftigt, während sie in der Hauptsache eine anderweite selbstãndige Thätigkeit ausüben — der eine als Kreis ⸗Thierarzt, der andere, indem er eine Privatpraxis betreibt. Bei dieser Sachlage kann eine Nebenthätigkeit der beschriebenen Art nicht für ausreichend erachtet werden, um Jen betheiligten Personen die Eigenschaft als iñ dem Straßenbahnbetrieb beschäftigte Betriebe beamte zu verleihen, auch nicht unter Berücksichti. gung des Umstandes, daß die Thierärzte sich vertraglich zu einer regel mäßigen ständigen Thätigkeit in dem Betriebe verpflichtet haber, und daß sie für iche eine bestimmte monatliche Vergütung beziehen.
764. Die Frage, ob Bauarbeiten, welche die Unternebmer don abrik⸗ und anderen unfallverficherungspflichtigen Betrieben auf ihren
ohne Uebertragung an einen Baugewerbetrei als Theile des
ibenden ausfübren lassen, Fabrik⸗ u. s. w. Betriebes anzusehen und beschäftigten Arbeiter bei derjenigen Be
deshalb die dabei : rbeit. welcher die Fabrik u. J
rufsgenossensckaft,
mum.
hört, versichert sind, oder aber, ob diese Arbeiten nach 8 4 Ziffer 4 Absatsz 1 des Bau -⸗Unfallversicherun 35gesetzes vom als Regiebauten (Eigenbauten) der Versicherungs
II. Juli 1887 i nbaut pflicht bei der Versickerungsanstalt der srtlicen Bauge werks · Berufs⸗
genoffenschaft beziehungsweise der Tiefban⸗ Berufs enosf enschaft unterliegen (vergleiche 5. 1 Absatz 6, §. 9 Absatz 3 Les
Unfallverficherungsgesctes; 5. 1 Abfaß 1 und 2, 8. 4 Ziffer 4 Ab- satz 1, 8. 8 Absatz 2 des Bau-Unfallversicherungsgesetzes; Amtliche Nachrichten des R. V⸗A. 18838 Seite 17 if * 4 Iitt. 4 ), ist, wie das Reichs ⸗Versicherungsamt wiederholt ausgesprochen hat, nicht allgemein, fondern für jeden einzelnen Fall na den ob— waltenden thatsächlichen Verhältnissen zu beurtbeilen. Im Allgemeinen werden die den Zwecken eines Fabrikbetriebes dienenden Bauarbeiten jedenfalls dann als im Sinne der Ziffer 4 Litt, d Absatz 3 der An leitung vom 12. Dejember 1887 (Amtliche Nachrichten des R. V. A⸗ 1885 Seite 17) zum laufenden Betriebe der Fabrik u. s. w. gehörend“ anzusehen fein, wenn sie ausschlieñlich oder überwiegend durch das stãndige Banarbeiterpersonal des betreffenden Betriebes ausgeführt werden. Trifft diefes Merkmal überwiegender Verwendung der ständigen Bau⸗ arbeiter zu, fo ist die aus Gründen des Betriebez vorgenommene Arbeit als solche, und es sind demnach sämmtliche dabei thätigen Personen, auch soweit sie nicht zu dem eigenen Bauarbeiterstamm gehören, jon dern nur vorübergehend beschäftigt werden, bei der Berufsgenossen⸗ schaft, woelcer der Fabrikbetrieb angehört, mitversichert. So sind 3. B. die Bauarbeiten eines großen Hütten, und Walzwerkes, welche nicht nur in laufenden Reparaturen an Gebäuden und Betriebs einrich⸗ tungen, sondern auch in umfangreichen Um⸗, Erweiterungs; und Neu⸗ bauten, insbeiondere auch in der durch den Betrieb gebotenen Er richtung von Wohnungen für die Fabrikarbeiter bestanden, als unter §. 4 Ziffer 4 Absatz 2 des Bau Unfall versicherungsgesetzes fallend erachte? worden, weil sie unter Leitung der eigenen Fabrik ⸗Bau⸗ verwaltung, welche mit den von ihr beschästigten Bauhandweckern einen wesentlichen Bestandtheil des Gesammtbetriebes ausmacht, obne Uebertragung auf andere Unternehmer durch das ständige Arbeiter perfonal ausgeführt worden waren. Es kam hierbei insbesondere in Betracht, daz in Hütten., Hochöfen. u. . w. Werken regelmäßig im laufenden Betriebe und für dessen Zwecke verhältnißmäßig diele Bau arbeiten ausgeführt werden müssen, weshalb derartige gewerbliche Anlagen einen verhãltnißmãäßig großen Bauarbeiterstamm haben. Gleiche Beurtheilung fand die Herstellung eines neuen Hallengebãudes mit Gas⸗ schmelsofen und dazugebörigem Streckofen in einer Glas fabrik im Anschluß an eine bereits bestehende gleichartige Einrichtung; auch sie ist als eine zum laufenden Betriebe gebörende Bauarbeit und jomit als Theil des Betriebes erklärt worden. Maßgebend hierfür war die Er⸗ wägung, daß der Aujbau des Schmel;z. und Streckofens kunstgerecht nur ron den Arbeitern der Glashütte und aus den in der⸗ selben bergestellten Materialien ausgeführt werden konnte, die übrigen Bauarbeiten aber überwiegend von den ständigen Bauhand⸗ werkern der Fabrik ausgeführt worden sind. Dagegen ist eine Bau arbeit an einem außerbalb des Fabrikgrundstücks belegenen Hause, welches lediglich privaten Zwecken eines Miteigenthümers der Fabrik dient, als eine Regie (Eigen) Bauarbeit im Sinne des 8. 22 Absatz 1 des Bau⸗ Unfalldersicherungsgesetzes erklart worden. Vergl; auch die Enscheidungen 121 und 574, Amtliche Nachrichten des R. V. A. 1887 Seite 355 und 153388 Seite 228). Ferner hat das Reichs⸗Versicherungsamt aus—⸗ gesprochen, daß die Reparaturarbeiten, welche ein Großgrundbesigzer an einer Dorfkirche, deren Berwaltung und niedere Kuratel ibm anvertraut it, durch die in seinen ständigen. Diensten stebenden Maurer bat vornehmen laffen, nicht als ein Theil seimes bei der Brauerei, und Maͤljerei⸗Berufsgenossenschaft katastrirten Brauercibetriebes beziehungsweise als zum laufenden Betriebe der Brauerei gebörende Bauarbeiten im Sinne des 5. 4 Ziffer 4 Absatz? Tes Bau-Unfallversicherungsgesetzes und der Ziffér 4 Tit. 4 Absatz 3 der erwähnten Anleitung angesehen werden können. Auch hat das Reichs ⸗Versicherungsamt hinsichtlich des Neubaues eines Kesselbauses, welchen eine große Brauerei für eigene Rechnung, als Selbstunter⸗ nehmer, ausführte, entschieden, daß dieser Neubau als ein nicht zum Betriebe der Brauerei gehöriger Eigenbau zu erachten sei, weil die Fei der Ausführung desselben mitbeschäftigten ständigen eigenen Bau— arbeiter der Brauerei nur einen kleinen Bruchtheil der Arbeiter des
umfangreichen Baues ausmachten, der weitaus grõßere Theil derselben vielmehr eigens für die Dauer der Herstellung
des Kesselhauses u. s. w. angenommen worden war, Ueberhauyt ist auch mit dem Betriebe einer Brauerei nach der Natur der Sache
die fem Falle waren über die Bauarbeit, monatliche Nachweisungen nach 5. 27 Absatz 1 des. Bau⸗Unfallversicherungs geseßzes einzureichen und in diesen die fämmtlichen bei der Bauaus ührung beschättigten Arbeiter, einschließlich des mitarbeitenden Arbeiterstammes der Brauerei, mit ihren dabei verdienten Löhnen und Gebältern auf⸗ zunehmen.
Statistik und Volkswirthschaft.
Sterblichkeits- und Gesundheitsverbältnisse. Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiser lichen Gesund— beitzamks sind in der Zeit vom 22. bis 28. September er. pen se 16d Einwohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorben gemeldet; in Berlin 1755, in Breslau 23,0, in Königs berg 2,98, in Köln 21,ñ3, in Frankfurt a. M. 15,2, in Wiesbaden 14,l, in Hannover 16,8, in Kassel 145, in Magdeburg 22,8, i⸗n Steitin 2752, in Altona 183, in Straßburg 175,33, in Meß —, in München 25, , in Nurnberz 22, ö, in Augsburg 143, in Dresden 18,7, in Leipzig 19,8, in Stuttgart 152, in Karlsruhe 11,9, in Braun ⸗ schweig 242, in Hamburg 2365, in Wien 1858, in Budapest 254, in Prag 23,4, in Triest 28.3, in Krakau 313, in Amsterdam 16,1, in Brüßck 17,3. in Paris 21.8, in Basel — in London 163, in Slasgow 26,5, in Liverpool 13,57. in Dublin 313, in Evinburg 15,5, in Kopenhagen 22,3, in Stockholm 17.5, in Christiania 16,2, in St. Petersburg 25,9, in Warschau 32,4, in Odessa 25,2, in Rom 2355, in Turin —, in Venedig — in Alexandria 41. — Ferner in der Zeit vom 2. bis 8. September er. in New · Vork 2335, in Philadelphia 17,2, in Baltimore 164, in Kalkutta 22,6, in Bombay N, 7, in Madras 42, 0. . .
Die allgemeine Sterblichkeit blieb auch in dieler Berichtswoche in den meisten größeren Städten Europas eine günstige und warden auch aus einer , r. Zaßl derselben sebr kleine Sterblichkeitsziffern mitgetheilt. — Sebr gering (bis 15.0 pro Mille und Jahr] war die Srerblickkeit in Karlsruhe, Elberfeld, Barmen, Ecfart. Wiesbaden, TCäbeck, Augsburg, Kassel; günstig (bis 20,0 pro Mille und Jahr) war sie in Berli, Frankfurt a. M, Stmttgart, Straßburg, Dresden, Leipzig, Hannover, Bremen, Altona, Düss eldorf, Darmstadt, Amsterdam, Tondon, Wien, Brnssel, Liverpool, Edinburg, Stockbolm, Christiania ö Mäßig hoch (eiwas über 2090 pro Mille) in Köln, Magdeburg, Nürnberg, Chemnitz, Mannheim, Kopen. bagen, Paris, Glasgow. Hohe Sterblichkeits ziffern (uber
rundstücken, fei es im Anfchluß an vorhandene Gebäude, sei ss als Neuanlagen oder zur Vergrößerung des Betriebes für ihre Rechnung
35,0 pro Mille) wurden aus keiner deutschen Stadt gemeldet. —
eine fortlaufende umfangreiche Bauthätigkeit nicht verbunden. In
Unter den Todesursachen kamen Darmkatarrbe und der Kinder in normalem Verhältniß zum Vorschein, burg, Königsberg, Stettin, London, St. Petersk werden etwas mehr Todesfälle an diesen Krankheiten gemel der vorhergegangenen Woche. Die Theilnahme d ĩ an der Sterblichkeit blieb auch in dieser Woche eine je 10 000 Lebenden starben, aufs Jar berechnet. in in München 98 Säuglinge. — Akute Entzündungen der A etwas selteler zum Toꝛ
organ. fũbrten im Allgemeinen Tode. — Von den Infektiorskrankheiten wurden nur von typhösen Keuchhusten eniger, von Masern, Swarlach
Fiebern und ar und Diphtherie mehr Todesfälle als in der Vorwoche zur Meldung gebracht. So blieben Todesfälle an Masern in Paris in gleicher Zahl wie in der Vorwoche, nahmen aber in Brünn, London, Warschau, St. Petersburg zu. Erkrankungen kamen in Berlin, Breslau, Wien seltener, im Regierungsbezirk Erfurt und in St. Petersburg bänfiger zur Anieige. — das Scharlachfieber hat in Berlin und London weniger, in Breslau, Königsberg, Liverpool, Warschau, St. Peters burg mehr Opfer gefordert. Neue Eckrankungen waren in Berlin und Edinburg seltener, dagegen in Hamburg, Breslau, Kovenbagen, Stock holm, St. Petersburg zablreicher. — Die Sterblichkeit an Dip h⸗ therieund Croup war in Berlin, Breslau, Frankfurt a. M., Stettin, Nürnberg, Samburg, Wien eine kleinere, in Altona, Kiel, Posen, München, Bresden, Leipzig, Mainz, Sraunschweig. Prag, Pest, Kopenhagen, Paris, Amsterdam, London, Warschau. St. Petersburg, Thristiania eine größere. Neue Eckrankungen kamen aus Berlin, Breslau, Nürnberg, dem Regierungsbezirk Schleswig, aus PVest, Kopenbagen, St. Petersburg in rermebrter, aus Hamburg und Christiania in verminderter Zabl zur Berichterstattung. — Sterbefälle an Unterleib styrpbus nahmen in Berlin, Ham— burg. Paris ab, in Magdeburg, Pest, London, St. Peters- burg, Warschau zu. Grkrankungen gelangten in Berlin und Kopenhagen weniger, in Hamburg, Pest, St. Peters burg häufiger zur Mittheilung. — An Flecktyphus wurden aus Krakau 1, aus London und Warschau je 2 Todesfälle, aus St. Peters burg 1 Erkrankung gemeldet, an epidemischer Genickstarre aus den Regierungsbejzirken Düsseldorf und Schleswig sowie aus St. Petersburg je 1 Todesfall, aus Nürnberg und aus den ge⸗ nannten Regierungebezirken je 1 Erkrankung. — Rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut kamen in keiner größeren Stadt in nennenswerther Zahl als Toresursachen vor. — Dem Keuchhusten erlagen in Berlin, Paris und London weniger, in St Peterzburg und Warschau mebr Kinder, die Zabl der Erkrankungen war in Haaburg änd Kopenhagen wenig gegen die Vorwoche verändert. — Aus London werden 2 Todesfälle an Tollwuth berichtet. — Vereinzelte Todesfälle an Pocken kamen aus den Vororten Wiens, aus Prag, Rom, Odessa, mehrfach aus Paris (4), Brünn C), Warschau (31) zur Mittheilung; Erkrankungen nur aus St. Peters burg 4. — Ueber die Cholera in Mesopotamien verlautet, daß sie in Bassora erloschen, in Bagdad an Heftigkeit nachgelassen hat; dagegen hat sie in der Richtung nach Persien (Rescht) an Umfang zugenommen.
Die sanitären Verhältnisse in Berlin waren auch in dieser Berichtswoche günstige, und die Sterblichkeit die eich niedrige wie in der Vorwoche. Erheblich abgenommen haben Darmkatarrhe und Brechdurchfälle, beionders unter den Säuglingen, sodaß diesen Krank⸗ heiten nur 22 Säuglinge erlagen. Auch die Betbeiligung des Säuglingsalters an der Sterblichkeit wurde eine geringere. Dagegen famen akute Entzündungen der Athmungsorgane zahlreicher zum Vorschein, dock nahmen dieselben in der überwiegenden Zahl von Fällen einen günstigen Verlauf. — Unter den Infektionskrankbeiten wurden nur Erkrankungen an Diphtherie in gesteigerter Zahl zur Anzeige
ebracht, während Erkrankungen an Scharlach, wiewohl noch immer 5 doch gegen die Vorwoche in verminderter Zahl zur Meldung kamen und zwar am zablreichsten in dem Stralauer Viertel und in der diesseitigen Luisenstadt, die Diphtherie außer in den genannten Stadttheilen auch in der Rosenthaler Vorstadt und in der jenseitigen Luisenstadt. Erkrankungen an Masern und Unterleibstypbus waren selten, Eckrankungen an Kindbettfieber sanken auf 6 (-von 11 der Vorwoche). Seltener kamen auch rosenartige Entjündungen des Zellen ˖ ewebes der Haut zum Vorschein, wie auch Erkrankungen an Keuch— . welcher letztere auch nur in wenigen Fällen zum Tode führte. Rheumatische Beschwerden der Muskeln sewie akute Gelenk- rbeumatismen zeigten in ibtem Vorkommen im Vergleich zu den Vor— wochen keine wesentliche Veränderung.
Handel und Gewerbe.
Die ordentliche Generalversammlurg der CGbemnitzer Werkzeugmaschinen⸗ Fabrik vorm. Joh. Zimmermann ertbeilte dem Vorstand Decharge und beschloß die Vertheilung einer Dividende von 5 o/ 9. Die ordnungsmäßig aus dem Aufsichtsrath aus scheidenden Mitglieder wurden wieder gewählt. Die Dividende ge—⸗ langt in Berlin bei der Deutschen Bank zur Ausjablung.
— Rach dem Geschäftsbericht der Harpener Berg . Aktiengesellschaft beträgt der Rohüberschuß 1 059 318 6, der Reingewinn 521 318 *, welcher wie folgt vertheilt werden soll: 6 O Dividende mit 450 090 , 5 dem Reservefonds B mit 26 015 , Tantié me des Aufsichtsraths mit 24715 M, Tantième des Vorstandes und der Grubendirektoren mit 15 336 6, Vortrag 3701 . Die Direktion nimmt an, daß der Strike einen Produktionsausfall von 335545 t Kohlen zur Folge hatte und daß der finanzielle Verlust sich an unmittelbarer Zubuße auf 4433 und an entgangenem Gewinn auf 175 000 beziffert.
New ⸗ Vork, 27. Serytember. Die New ⸗Aorker SHdlẽ. Ztg.“ schreibt: Obwohl sich die allgemeine Geschäftslage in den meisten Fällen in der Stimmung an der Aktien börse wiederspiegelt, so ist doch in diefer Woche die nicht sonderlich feste Tendenz der letzteren auf das legitime Geschäft nicht übergegangen. Unsere Aus fuhr von Waaren und Produkten ist in böchst befriedigender Weise fortgeschritten, sodaß wir seit einigen Wochen einen Ueberschuß des Exports über den Import konstatiren können. Natürlich darf dabei nicht unberücksichtigt bleiben, daß wir durch die Abundanz unserer Bodenerjeugnisse genötbigt sind, gar manche Sendungen in Konsig nation nach Europa zu machen, indessen auch feste Ordres sind in be⸗ friedigender Weise eingelaufen, denn das Ausland ist Lieses Jabr ganz befonders darauf angewiefen, sein Defisit in Cerealien bei uns zu decken. Dabei ist es ein erfreuliches Zeichen, daß wir für so viele unserer Fabrikate wegen ihrer vorzüglichen Ausführung und billigen Preise uns fortwährend neue Markte, wenn auch lange noch nicht genug, eröffnen. Von allen großen Geschäfts⸗ centren des Inlandes laufen ähnliche befriedigende Berichte ein, wie auch die Kollektionen in allen Theilen des Landes ohne Schwierigkeiten bewerkstelligt werden. Das legitime Geschäft, so zu sagen i selbst überlaffen, wird weiter ein erfreuliches Resultat liefern und nur eine forcirte Spekulation könnte störend auf dasselbe einwirken. — ;
— 7. Oktober. (W. T. B. Visib le Supply an Weizen 18 850 000 Bushels, do. an Mais 11 512 00 Busbels.