1889 / 247 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 16 Oct 1889 18:00:01 GMT) scan diff

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere 10. Ok- tober. Haberer, Oberst⸗Lt. z. D. unter Ertheilung der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des Inf. Regts. Kaiser Friedrich König von r. 125, von der Stellung als Commandeur des Landw.

16. Oktober. ü 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Stuttgart, unter Ertheilung der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform, der Abschied bewilligt.

Im Sanitätscorps. der Landw. 1. Aufgebots vom Landw, Bezirk Reutlingen, mit der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform, der Abschied bewilligt.

; (kons. Kart.): Königstein: Guts besitzer licher Wahlkreis Sayda⸗ schlägel (kons. Kart.); kesitzer Steyer (kons. Kart.) (Soz.); 32. ländlicher Wa Gutebesitzer Schubert (kons. Kart.); zahlt Reichenbach: Bürgermeister Speck (kons. Kart); 42. ländlicher Fommerzien⸗ Rath Breitfeld (konf. Kart); im 9. ländlichen Wahlkreise Radeburg: Privat- mann Philipp (Fortschritt, außerhalb des Kartells; im 20. länd. lichen Wahlkreist Dfchatz: Gutsbesiger Culitz Flons. Kart) z im 36. ländlichen Wahltreise Stollberg: Musik Direktor Stolle Sor); im 44 ländlichen Wahlkreise Treuen: (Eons. Kart.).

Württemberg. Friedrichshafen, 14. tober. Commandeur und je der älteste Offizier jeder Charge sowie der Regiments⸗Adjutant des 1. ments Nr. 13, zu dessen Chef Se. Majestät der König sich aus Anlaß des Regierungs⸗-Jubiläums ernannte, hatten heute die Ehre, zur Königlichen Tafel befohlen zu werden. Gegen das Ende des Mahles erhob sich Se. Majestät und brachte das Wohl seines Artillerie⸗Regiments aus. Ludwigsburg, 14. Oktober. ; g zer Prinz Wilhelm ist gestern Mittag von Nachod in Böhmen wieder hierher zurückgekehrt.

, , renzel (Fortschritt, Kart.); 14. länd⸗ rand: Rittergutsbesitzer pon Dehl⸗ 15. ländlicher Wahlkreis Freiberg: Guts zj. Ländlicher Wahlkreis: Otto

ezirks Biberach enthoben. 3 reis Frauenberg · Augustuskurg:

Beurlaubtenstande. Gerlach,

Hauptm. von der Inf.

Schwarzenberg:

16. Oktober. Eggel, Stabsarzt

Rittergutsbesitzer Zeidler

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 16. Oktober. Kaiser und König wohnten am Montag Abend der zu Ehren Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Sophie ver⸗ anstalteten Galatafel sowie der darauf folgenden Abendgesell⸗

Se. Majestät einen agdausflu

Feld⸗Artillerie⸗Regi⸗ Se. Majestät der

schaft bei.

Gestern unternahmen nach der Schorfhaide.

Heute Vormittag nahmen Se. Majestät den Vortrag des Chefs des Civilkabinets entgegen und empfingen darauf den neu ernannten Großherzoglich mecklenburgischen Gesandten, Legations-Rath von Oertzen, zur Entgegennahme seines Be⸗ aubigungsschreibens im Beisein des Staatssekretärs Grafen

Se. Königliche Hoheit

Der Königliche Gesandte in Oldenburg, Graf zu Eulenburg, ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschaͤfte der Ge⸗ sandtschaft wieder übernommen.

Der Königlich griechische Gesandte am hiesigen Aller— öchsten Hofe, Vlachos, hat Berlin verlassen, um sich Be— uss Theilnahme an der Feier der Vermählung Sr. K chen Hoheit des Kronprinzen von Griechenland mit Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Sophie von Preußen . Während seiner Abwesenheit fungirt der Legations-Sekretär bei der Königlich grie Gesandtschaft in Wien, Gregorios Manos, welcher hierselbst eingetroffen ist, als interimistischer Geschäftsträger.

Der General der Kavallerie Graf von Waldersee, General-⸗Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs und eneralstabes der Armee, hat sich zur Jagd nach

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nach Athen zu begeben.

Chef des Mecklenburg begeben.

Der General⸗ Lieutenant von Wißmann, Comman⸗ deur der Großherzoglich hessischen (25.) Division, ist vom Urlaub zurückgekehrt.

= Der General⸗Lieutenant Stockmarr⸗ Direktor des Militär⸗Oekonomie⸗Departements im Kriegs⸗Ministerium, hat einen kürzeren Urlaub angetreten.

. Sonntag hier eingetroffenen Offiziere des bei Kiel vor Anker gegangenen englischen Geschwaders sind gestern wieder nach Kiel abgereist.

S. M. Panzerschiffe „Preußen“, Kommandant riedrich der Große“, raf von Haugwi Wacht“, Kommandant; Korvetten— Graf von Baudissin, sind am 14. Oktober er. in Spezia eingetroffen.

Kiel, 16. Oktober.

Mecklenburg ⸗Strelitz. (Neustr. Ztg.) Se. Königliche Hoheit der Großherzog ist gestern hierher zurückgekehrt.

Sachsen⸗ Coburg ⸗Gotha. (Cob. Ztg) Ihre Hoheit die Herzog in ist in letztverflossener Nacht von Schloß Hinterriß in Tirol wieder hier eingetroffen.

Neustrelitz, 14. Oktober.

Kapitän zur See Tirpitz, Kommandant:

t tän zur See S. M. Aviso

Coburg, 14. Oktober

(W. T. B.) Gestern Abend fand zu Ehren der deutschen Marine bei dem Admiral Baird dem „Northumberland“ ein Diner statt, bei welchem Toaste Se. Majestät den Kaiser sowie auf Ihre Majestät die Königin von England ausgebracht wurden.

Bayern. München, 16. Oktober. (W. T. B.) Ihre Königlichen Hoheiten der Herzog und die Herzogin von Genug sind mit der Prinzessin Elvira von Bayern eute Nacht nach Rom abgereist. Zur Verabschiedung hatten ch Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Leopold, der Prinz und die Prinzessin Louis Prinz Alphons, sowie der italienische Gesandte auf dem Bahn⸗ hofe eingefunden.

Die Gesandtschaft des Sultans von Zanzibar wurde gestern Nachmittag dem preußischen Gesandten, Grafen Rantzau durch den General-Konsul Michahelles vorgestellt und wird heute Mittag von Sr. Königlichen Ludwig, in Vertretung des

Oesterreich⸗Ungarn. Wien, 15. Oktober. Se. Majestät der Kaiser, vereidigte gestern den Landeshauptmann von Schlesien Heinrich Grafen Larisch und den Statthalter von Mähren Hermann Ritter von Loebl in ihrer Eigenschaft Dem feierlichen Akte wohnten der Oberstkämmerer Graf zu Trauttmansdorff-Weinsberg und der Minister des Kaiserlichen Hauses und des Aeußern FM. Graf Kälnoky bei.

Wie das Militär-Verordnungsblatt“ meldet, hat der Kaiser durch Ordre vom 30. v. M. Maxium-⸗Mitrailleuse in die Ausrüstung der festen

(W. T. B.) In der heutigen

legte der Finanz⸗Minister Dasselbe weist an ordentlichen Ausgaben 330 824 256 Fl. (gegen das Vorjahr 167332 Fl. vorübergehenden (mehr 2161 218 Fl.), an Investitionen 12 225 383 Fl. (weniger 1913487 Fl.), an außerordentlichen gemeinsamen Ausgaben 6214 546 Fl. weniger 2455699 Fl.), ins gesammt 355 663 6461. Ausgaben auf. Die ordentlichen Einnahmen sind veranschlagt l. (gegen das Vorjahr mehr 4278784 Fl.), Einnahmen auf 7134327 FI. Fl.), die Gesammteinnahmen somit auf 355 259 247 153 Fl). Sonach ist ein Defizit von 404 399 Fl. gegen das Vorjahr 5 36 759 Fl. weniger) vorhanden. Eine Gegen⸗ überstellung der Einnahmen und Ausgaben in dem Ordinarium l. Ausgaben und 348 134 920 Fl. Ein⸗ eberschuß von 17 310 664 Fl. In dem von ihm gegebenen Exposs betonte der Minister, daß bei dem Vor— anschlag für die Einnahmen und Aus Sachlichkeit und Gewissenhastigkeit zu Obschon die Eingänge im laufenden Rechnungsjahre zu irgendwelcher Besorgniß für die gäben, seien doch mit Rücksicht auf den ungünstigen Ernte⸗ ausfall die Einnahmen nur mit dem sicher erwartbaren ge Dem konseguent durchgeführten Programm des Minister⸗Präsidenten sei es zu danken, daß das Defizit ein so geringes und daß der dunkelste Punkt der ungarischen Finanzlage, die Tilgungsrente, aus der Welt Eine Kreditoperation

beabsichtigt, ausreichend zur Deckung des trages von 889 000 Fl., welcher im nächsten Jahre für die Arbeiten zur Regulirung des Eisernen Thores erforderlich sei, Steuererhöhungen seien nicht in Aussicht genommen, Minister kündigte schließlich eine Novelle über administrative Reformen zur intensiveren Entwickelung und gerechteren Ver⸗ theilung der Steuerleistungen an, mahnte zur ferneren Spar— samkeit und betonte die Nothwendigkeit einer Regulirung der

als Geheime Räthe.

die Einstellung der

Plätze gene Bud apest, 15. Oktober. Sitzung des Unterhauses

dheit dem br tn; en Weckerle das Budget vor.

egenten, empfangen Ausgaben

Sachsen. Dresden, 15. Oktober. (W. T. B.) Ihre Majestät die König in hat sich heute Nachmittag 5 Uhr zu einem Besuche Ihrer Königlichen Hoheit der verwittweten Fürstin von Hohenzollern nach Sigmaringen begeben.

Das Ergebniß der Landtagswahlen, welche heute in drei Dresdner Wahlkreisen stattgefunden haben, ist nach dem „Dresd. Journ.“ folgendes:

2. Wahlkreis: gewählt

auf 348 134920 vorübergehende 5 736 759 (mehr 45 ; tt Finanz Rath a. D. Stadtrath Schickert (kons. Kart.) mit 3444 2 ge J Schriftsteller Liebtnecht (Soz.) z ahikreis: Bönisch (Fortschritt, Kart) mit 299 Stimmen gegen Restaurateur . n,. un tj 5 6 1 Geh. l mm (kons. Kart.) mit 2 Stimmen gegen Baugewerke Winkler (Sor) 1190 Stimmen. . . : Ferner sind, dem W. T. B.“ zufolge, 2. Wahlkreis der Stadt Leipzig: (nationallib Kart). ; . . He, G . emnitz: Liebkne (Soz.) Geh. Rath Dr. Ha Bischofswerda⸗ Großenhain: (l(fkons. Kart.); ; Geh. Hhoftath Ackermann (kons. Kart.); Döbeln: Kemmerslien⸗ Rath Niethammer 13. stãdtischer

Stimmen; Bürgermeister

ergiebt 330 824 256

eters (Soz) mit 1284 nahmen, somit einen

ben mit der strengsten ewählt worden: erke gegangen worden Dr. Schill 3. Wahlkreis der Stadt Leipzig: Hof ⸗Buch⸗ 2. Wahlkreis der Stadt 1. städtischer Wahlkreis Zittau⸗ rkorn (kons. Kart);

ukunft keinerlei

3. slädtischer

ommerzien· Rath Mindestbetrage eingestellt.

3 ga ; rohburg⸗ Geithain: Amtsrichter Bretschneider (kons. Kart.) ; 16. städtischer Wahlkreis Werdau -Krimmitschau: Fabrikant Kürzel (natsonallib. Kart); 20. städtischer Wahlkreis Auer⸗Schneeberg: Rittergutsb von Fabra fkons. Kart ); 1, ländlicher Wahlkreis Zittau: Gem vorstand Böhns (Fortschritt außerhalb Kart); 2. ländlicher Wahl Großschönau - Ebers bach: (deutschfreis. ; 4. ländlicher Wahlkreis Lõb au Bernstadt: Ritter 6 Hähnel (kons. Kart.); 5. ländlicher Wahlkreis Bautzen⸗ ißenberg:

Wahlkreis eschafft sei. auch im nächsten Kassenbestände

sowie des

Fabrikbesitzer

Guts esitzer Neusalza⸗Schirgiswalde:

Valuta selbst urn den Preis von Opfern, ohne wel die Konsolidirung der Finanzen für alle Zukunft 1 gesichert ansehen könne.

Großbritannien und Irland. London, lö. Oktober (A. C.) England wird dei. der . Anti. Sklaverei-Konferenz in Brüsfel durch Lord Vivian Sir John Kirk und Mr. Wylde vertreten sein. ; In Nottingham wird demnächst eine großartige Ver— sammlung der konservativen Vereine des Vet— einigten Königreichs unter dem Vorsitz des Herzogs von Portland statifinden. Auf der damit verbundenen Volkz— versammlung wird der Premier⸗-Minister Lord Sal isburn eine Rede halten. d In Greenock lief am 10. d. M. ein für die britische Kriegsmarine gebautes neues Kanonen boot, der, Thrufh' vom Stapel, Das Fahrzeug hat eine Tragkraft von sch Tons, Maschinen von 1200 Pferdekraft und eine Armatur von 12 Kanonen. ; ee. Aus Brisbane vom l5. Oktober meldet ein Telegramm des „Reuter'schen Bureaus“: Mac Gregor, Verwalter von Reu Guinea, landete mit 22 Mann in Demara, um die Eingeborenen, welche unlängst zwei Weiße ermordet hatten, zu ermitteln. Derselbe wurde von etwa 250 Eingebsrenen angegriffen, schlug dieselben jedoch zurück Vier Eingehorene wurden geiödtet, 11 verwundet, die Uebrigen ent. flohen; ihr Dorf wurde verbrannt.

Frankreich. Paris, 14. Oktober. Der König Milan von Serbien stattete, wie das Journal des Debats“ mit— theilt, gestern dem Präsidenten Carnot einen Besuch ab welchen dieser kurze Zeit darauf erwiderte. j

15. Oktober. (W. T. B.). Der Prinz Ferdinand von Coburg ist heute hier eingetroffen und hat dem Herzog von Montpensier einen Besuch gemacht.

Italien. Rom, 15. Oktober. (W. T. B.) Der Minister-Präsident Crispi besuchte heute, wie aus Palermo gemeldet wird, in Begleitung des Justiz-Ministers Zanardelli die demokratische Vereinigung. Crispi kam hier auf seine gestrige Rede zurück und bemerkte; er schätze sich glücklich, erklären zu können, daß der Friede gesichert sei. Italien brauche den Frieden, wolle mit Niemand Kricg, habe den Krieg nicht zu fürchten, werde ihn aber nicht provoziren. Die Rede wurde wiederholt durch stürmischen Beifall unterbrochen.

Der „Riforma“ wird aus Palermo der Eindruck, welchen die gestrige Rede Crispi's hervorgebracht habe, als ein sehr großer bezeichnet; namentlich gelte dies von den auf die Kirchenpolitik, den Kampf gegen die extremen Parteien, die Kolonialpolitik und die auswärtige Politik bezüglichen Stellen. Ein wahrer Beifallssturm habe sich erhoben, als Crispi erklärte: Rom werde immer italienisch bleihen.

. 16. Oltaber. B. T. B.) Der Minjster⸗Pr⸗ sident Crispi erhielt gestern ein Telegramm des Königs, in welchem es heißt:

Ich wünsche Ihnen einen Gruß in Ihr liebes Palermo z senden. Ich bin sehr erfreut über den herzlichen und warmen Empfang, der Ihnen von der wackeren Stadt bereitet wurde, die mebr als irgend eine andere Zeuge alles dessen gewesen ist, was Sie für Italien gelitten haben. Ich beglückwünsche Sie zu Ihrer Rede, die wie alle Ihre Handlungen von unserem hohen und einzigen Ideal, dem Wohle des. Vaterlandes, eingegeben ist. Ich bin überzeugt, daß die Erinnerung an diese Tage Ihren Geist eiheben und Ihre Gefundheit günstig beeinflussen wird. In dem Wunsche, Sie bald unter für meine Familie angenehmen Umständen hier in Monza zu sehen, erneuere ich die Versicherung meiner be— ständigen Freundschaft.

Aus Aden vom 15. Oktober wird telegraphirt: Nach einer Meldung des Königs Menelik schlug ein äthiopischer Heerführer die Derwische zwischen Metemmeh und Gondar und übersandte ihm die dem Feinde abgenommenen Fahnen.

Portugal. Lissabon, 15. Oktober. (W. T. B) Die amtliche Zeitung meldet, daß das Befinden des er— krankten Königs sich heute erheblich verschlimmert hat. Die Minister haben sich nach Cascaes an das Kranken— lager des Königs begeben.

Schweiz. Bern, 16. Oktober. (W. T. B.) Der Bun des⸗ rath hat die nachbenannten Mitglieder der Anaxchi sten⸗ partei wegen aufreizender Agitation für die revolutionären Ideen der Anarchistenpartei aus der Schweiz aus— gewiesen: Christian Kempf von Belsenberg (Württemberg, Schreiner, Willibald Schmid von Gi merh (Baden, Schneider, Friedrich Pueschel (alias ain von Roderbeck, Ig er e rut Stettin. Sie befinden sich zur Zeit in Basel in Haft.

Dänemark. Kopenhagen, 15. Oktober. (W. T. B) Der König und die Königin haben heute Nachmittag 41 / Uhr die Reise nach Athen angetreten.

16. Oktober. (W. T. B.) Die Kaiserliche Jacht „Dershawa“, deren Abreise wegen dichten See— nebels verschoben worden war, ist mit der Kaiserin von Ruß—⸗— land an Bord heute Morgen 8 Uhr von hier abgesegelt.

Amerika. Buffalo, 15. Oktober. (W. T. B.) Beit einem gestern von hiesigen Bürgern den Delegirten zu dem Pan⸗Amerika-Kongreß gegebenen e st mahl brachte der Gesandte von Chile einen Toast auf die Vereinigten Staaten aus, welche die ersten Schritte zur Herbeiführung einer Verbrüderung gethan hätten, die in ö kunft die verschiedenen Staaten Amerikas verbinden solle. Der Gesandte Perus beglückwünschte den chilenischen Gesandten zu diesen Worten und schüttelte ihm die Hand, was unter den Anwesenden große Begeisterung hervorrief.

Asien. China. Aus Sßdanghai vom 14. Oktober wird dem „Stan dard“ berichtet:

Ver Plan eine Gisenbahn von Peking nach den Haupt— städ ten der Provinzen zu kauen, ist verschoben worden, we keine Gelder aufzutreiben sind. Vie chinesischen Kapitalisten wollen keine genügende Sicherheit geben, und die Regierung will das Aus= land nicht in Anspruch nehmen. Der Minister der Verkehrsanstalten,

Chang Chi Tung denkt deshalb daran, seinen neuen Posten zu verlassen.

Seitungõstimmen.

Die von den Freisinnigen für die bevorstehenden Wahlen angekündigte Parole Kampf gegen die Wirthsch aftzs⸗ politik wird von der „Deutschen volkswirthfchaft—

ichen Correspondenz“ zum Gegenstand folgender Be⸗ emacht: tra unn 8 493 daran gezweifelt hat, daß der Kampf um die äachflen Reichttags mandate ein Kampf um die Wirthschaftspolitit 9 Regiernng sein wird, der wird nunmehr auch der letzten Zweifel undlich enthoben. Wenn wir so schreibt die Voss. Ztg.“ die un heuerung der Lebensmittel für eine verkebrte Maßregel halten, 3 eine Regierung diefe Auferlegung von indirekten Steuern gelpunkt ihrer ganzen Politik macht, so halten wir unt für et, diese Politik und damit die Regierung selbst mit allen zu bekämbfen. Also Kamyf bis aufs Messer kündigt die Voff. Ztg. an, Kampf gegen die Wirthschaftspolitik der Regierung gegen die Regierung selbst. Dasselbe Organ tritt hier auf, welchem lederholten Malen der Nachweis geliefert worden, daß ]) seit der thfchaftlichen Aera eine Vertheuerung der Lebensmittel t eingetreten ist, daß 2) die Löhne der Arbeiter ganz hoben haben und daß 3) Dank der Fürsorge nicht n = sondern der Regierung und deren Anhänger die Deutschen Reiche eine Stellung einnehmen, wie in keinem anderen Kulturlande der Welt und daß sie schon längst ausnahmslos nit dankbarer Ergebenheit sich der Regierungssache zugewendet haben würden, wenn nicht das durch unwahre Behauptungen unterstüßte Wühlen der „Vorfrucht der Sozialdemokratie! immer wieder Trů . kung und Beunruhigung gebracht hätte . ö Wer die Geschichte der letzten zebn Jahre mit unparteiischem Auge vrüft, kann nicht umhin, dem Urtheil der Mehrheit der deutschen andelskammern zuzustimmen, daß die Regierung durch weise Maß regeln sowohl auf wirthschaftlichen wie auf sozialem Gebiete geradezu verblöffende Erfolge zu verzeichnen hat. Der soziale Aus⸗ gleich macht stetig Fortschritte, und er würde, wie schon bemerkt, ein vollkommener sein, wenn nicht. Bös willigkeit und Irreführung immer wieder über die leichtgläubige und leichterregbare Menge Triumphe feierten. Die Handelskammern des Dentschen Reichs sonstatiren ein fortwährendes Zunebmen der Kräfte der 1878 mit dem Tode ringenden Induftrieo nickt minder aber weisen sie auf die nicht mehr zu leugnende Thatsache hin, daß all die üblen Prophezeiungen der Freisinnigen und Manchesterlichen vollkommen zu Schanden ge⸗ orden sind. Und am Ende des Dejenniums, welches solche Erfolge geyeitigt, tritt die „Voss. Ztg.“ auf und giebt folgendes Bekenntniß zum Besten: „Wir halten die Wirthschaftepelitik der Regierung für eine rachtheilige und darum stehen wir in der Opposition, darum in der Opposition steben, wenn alle übrigen

würden wir auch dann rig und uns beseitigt

Meinungeverschieden heiten zwischen der Regierung . ö cr r. wire hen tsich genug ist dirse Erklärung: Die Voss. Ztg.‘ und ihre Anhänger bleiben in der Opposition, ob al eich. der bielleicht weil ben die Regierung auf wirthschaftlichem Gebiet Erfolge errungen hat, Erfolge, um welche die freisinnige Partei in ewigem unversöhn⸗ lichen Haffe sie bekämpfen wird. Unsere Industrie aber mag daraus die Lehre ziehen, daß sie die unabweisliche Pflicht hat, nicht bloß mit Worten, sondern mit Thaten für den Fortbestand unserer Wirth⸗

schaftepolitit energisch einzustehen.“

In der „Kölnischen Zeitung“ lesen wir:

„Die Wiederkehr des Tages, an welchem das deutsche Reichs⸗ gerihs vor einem Jahrzehnt seine Thätigkeit begann, hat, manchen Blättern Veranlassung gegeben, der zehnjährigen Arbeit des obersten deutschen Gerichtshofes in wenig freundlicher Weise zu gedenken; man bat ihm seine Entscheidungen in dem Freiberger Soʒialistenproʒeß über den Begriff des Vereins vorgeworfen, die Auslegung dez „groben Unfugs. beklagt, mit einem Warte ein fehr ablälliges Urmbeik über seine Wirkfamkeit gefällt. Man kann äber richterliche Entscheidungen verschiedener Ansicht sein und man kann diefe auch in ruhiger Form geltend machen. Es ist nicht unsere Aufgabe, das deutsche Reichsgericht gegen rohe Angriffe und Ver⸗ dächtigungen zu vertheidigen, welche am letzten Ende nur den Erfolg und wohl auch den Jweck haben können, in den Massen ein Miß— trauen gegen die Entscheidungen desselben und namentlich segen seine Ürparteilschkeit zu erregen. Wir glauben, daß solche Verhetzungen, die leider im Laufe der letzten Jahre zu wiederholten Malen erfolgten, sich selbst richten und von allen Ein⸗ sicktigen, welche die Bedeutung einer objektiven, von dem . weit entfernten Rechtspflege zu würdigen und zu er ennen im Stande sind, scharf gemißbilligt werden; das Reichs gericht bedarf auch der Anerkennung dieser Organe der öffrrtuauhpu Meinung mit nichten, die Anerkennung, auf die man Werth legen fann, ist ihm im In, und Auslande in reichem Maße zu Theil ge⸗ worden, unbeschadet der Ausstellungen, die man gegen manche der von ihm vertretenen Ansckauungen erhoben hat, und erheben wird. Zu beklagen ist aber im höchsten Grade, daß die Parteiverbitterusg einen Umfang angenommen hat, der sie nicht einmal vor dem glänzenden Gbrenschilde der höchsten deutschen Justiz Halt machen laͤßt. Wohin foll es mit unseren inneren Zuständen kommen, wenn diefe Art, an der Thätigkeit der, Gerichte Kritit zu üben, zur Mode wird, wenn man ein mißfällig aufgenommenes Urtheil auf olitische Beweggründe zurückzuführen sucht? Wir meinen, es ist die Aufgabe der anstaͤndigen Politiker aller Parteien, einer solchen Kritik in den Weg zu treten, um zu verbüten, daß eine der wichtigsten Grundlagen des Staats und Gesellschaftsbaues in nachhaltiger Weise erschüttert werde. Ist erst einmal der Glaube der Massen an die Unparteilichkeit der Rechtepflege gebrochen, ist das Bewußsein, daß die Justiz ohne Ansehen der Person ausgeübt wird, geschwunden, so werden wir ung nicht beklagen dürfen, wenn auch in Deutschland Erscheinungen bekannt werden, die man jetzt nur in minder kultivirten Staaten antrifft.“

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Wird vom Käufer einer Wagre wegen vertragswidriger Beschaffenheit der gelieferten Waare rechtzeitig Schadenersatz beansprucht, so hat, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, J. Civil senats, vom 1. Dezember 1888, Verkäufer kehufs Befreiung von der Schadenerfaßpflicht das von ihm behaupteie Nichtverschulden hirsichtlich der ertrags widrigen Lieferung zu beweisen.

Das aus 8. 135 des Vereinszollgesetzes strafbare Unternehmen der Defraudation des Eingangszolles beginnt nach einem Urtheil des Reiche gerichts, III. Straffenats, vom 29. April 1889, erst, wenn der einzuschmuggelnde Gegenstand die Zolllinie oder Zollgrenze oder die Zollftätie falls solche auf ausländischem Gebiete gelegen ist erreicht hat, eine verwirklichte Schädigung der Zoll— kasse ist nicht erforderlich.

Linsichtlich des mittels der Presse verübten „groben Unfugs- SG. 360 Rr. 11 Str. G.-B.) hat das Reichsgericht, III. Strafsenat, durch Urtheil vom 3. Juni 1889, folgende Entscheidung gefällt: Als grober Unfug in zu erachten: die Verbreitung fricoler Weise er fun⸗ dener Nachrichten ,, Gepräges, welche dazu angethan sind, Verwirrung, Bestürzung, Tumult im Publikum zu ver- utsachen, in einer Druckschrist, einem irn. oder einer Zeitung, nicht aber die bloße Erregung von Haß und Verachtung gegen eine politische Tartei oder die bloße Mißachtung abstrakter moralisch= religiöser Satzungen.

. Lebnt der Miet her einer Wohnung nach dem Ablauf seineꝰ Miethvertrages die Räumung derselben ab, o machen sich Ver⸗ miether und der neue Miether dieser Wohnung, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IJ. Strafsenats, vom 6. Juni 1889, des Hausfriedensbruchs und der strafbaren Nöthigung (65. 123, A0 Str. Se B.) schnldig, wenn sie gegen den Willen des bisherigen Miethers in die Wohnung dringen und die Räumung derselben durch Gewalt erzwingen. Die irrthümliche Meinung der Thäter, zu den von ihnen verübten vermeintlichen Nothwehr⸗ Handlungen als solchen berechtigt zu sein, schließt ihre Strafbarkeit nicht aus.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Bewegung der Gewerbe in Bayern.

Als ein Zeichen der zunehmenden industriellen Thätigkeit ist es zu betrachten, daß in Bayern im Jahre 1888 nicht weni er als 14 965 Gewerbeanmeldungen erfolgten. In demselben Jahre haben 37 9565 Riederlegungen von Gewerhen stattgefunden, sodaß sich für das Jahr ein Ueberschuß von 68970 Anmeldungen ergiebt, gegen 1741 im Fabre 1887. Die größte Zahl der Anmeldungen sowie der Nieder legungen trifft auf die Gruppe XVII „Handelsgewerbe, nämlich 47.7 79 beiw. 38.5 o, also in beiden Fällen mehr als der dritte Theil aller Anmeldungen bezw Niederlegungen. Anmeldungen bezw. Nieder⸗ legungen waren ferner noch besonders stark in der Gruppe XI.. Be- kleidung und Reinigung‘ [4,3 M) und in Gruppe XII . Industrie und Rahrungsmittelc.· Wandergewerbescheine warden im Jahre 15885 19120 (gegen 19855 im Jahre 1887) ertbeilt ünd 1729 Wandergewerbescheine (gegen 1579 im Jahre 1887) ausgedehnt. Von den 19120 ertheilten Wandergewerbescheinen wurden 6,7 69 an Inländer und 3,3 69 an Ausländer abgegeben. Um die räumliche Ausdehnung des Hausirhandels verfolgen zu können, ist es nothwendig, die Zahl der ertheilten und ausgedehnten. Wander ˖ gewerbescheine zufammenzufassen. Hierbei ist die Unterscheidung von Inländern und Ausländern nicht mehr von Belang. Von den er— theilten und ausgedehnten 20 828 Wandergewerbescheinen berechtigen zum Hausirhandel in einem Ort 2,3 , in einem Verwaltungs bezirk 31,3 Fo, in einem Regierungsbezirk 36, 9c, in mehreren Regierungs— bezirken 5.5 oso und im ganzen Königreich 30,90 0.

Zur Arbeiterbewegung. )

In dem englifchen Arbeiterstande gährt es noch immer aller Orten. Die Londoner Bäckergesellen halten häufige Ver⸗ fammfungen und Umzüge ab, um ihre Forderung auf Verkürzung der Arbeitszeit volksthümlich zu machen. Die Zahl der Striker in Silvertown bei London ist jetzt auf 000 Mann angeschwollen. Zum Mindeften 500 Pfd. Sterl. sind wöchentlich an Unterstützungs— geldern nöthig. Die Heizer des Cunard⸗Dampfers „Umbria“, welcher zur Zeit in Liverpool liegt, weigerten fich am letzten Freitag, weiter zu arbeiten, falls die Gesellschaft nicht einige dem Verbande nicht angehörige Heizer ent— ließe. Die Gefellschaft fand jedoch keine Schwierigkeit, die Stellen der Treotzigen anderweitig auszufüllen. Die Angestellten der Londoner Pferdeeisenbahn« und Omnibus⸗Gesellschaften halten fast täglich Meetings ab, um mittels ihres neu gegründeten Gewerk · vereins eine Verkürzung ibrer allerdings vielfach übermäßig langen Arbeitszeit zu erlangen. Fälle von 16stündiger ununt-rbrochener Arbeit stehen nicht vereinzelt da.

Kunft und Wissenschaft.

Das neue Bogenfenster im Chor der Stiftskirche zu Oehringen, das fogenannte Kaiserfenster, mit herrlichen Glasmalereien ist nun, wie der, Schwäb. Merk. mittheilt, eingesetzt. Es zeigt den Auferstandenen (in Lebensgröße) über dem offenen Grab, über ihm Gott Vater, darüber Engel; zu den Füßen des Auferstan⸗ denen rechts und links in Furcht gebeugte Kriegsknechte. Unter diesem Bild eine durchbrochene güldene Mauerbrüstung, und dann im Mittelraum, rechts und links begleitet von zwei Friedens⸗ engeln mit Lorbeer und Palme, die hingegangenen Kaiser des neuen Reichs, zur Linken Kaiser Wilhelm J. mit Krone, Schwert und Reichsapfel, Hermelin und goldenem Mantel, zur Rechten Kaiser Friedrich in Kürassier-Uniform, mit dem Marschallstab, Hermelin und rothem Mantel, das Schwert zur Seite und, auf dem Haupt einen Lorbeerkranz. Unten sind noch angebracht links das württem⸗ bergische Wappen mit der Königlichen Krone, in der Mitte das Kaiferliche Wappen mit der Kaiserkrone, rechts das hohenlohe'sche mit der Fürstenkrone. . . :

Das Kaiferhaus in Goslar wird in der nächsten Zeit einen neuen stilvollen Schmuck erhalten. Es sind das, dem „Hannov. Cour.“ zufolge, Bronzeabgüsse des berühmten mittelalterlichen Lzwenstandbildez, welches Herzog Heinrich der Löwe im Jahre Iii vor seiner Burg in Braunschweig errichten ließ, mit deren Aus- führung man jetzt in der Howaldt'schen Erzgießerei beschäftigt ist. Die Abgüsse werden auf den Treppenwangen vor dem Kaiserhause ihren Platz finden, ; .

Zu der Angelegenheit, betreffend das Denkmal für die Gebrüder Grimm in Hanau, wird der „Frkf. tg. geschrieben: In der am 11. Oktober abgehaltenen Sitzung des Comitès wurde einstimmig beschloffen, dem Antrage des technischen Ausschusses vom 25. Juni d. J. beizutreten und dem Professor Eberle in München die Ausführung des Denkmals nach seiner preisgekrönten Modellskizze mit dem Vorbehalte derjenigen Modifikationen zu übertragen, welche unter thunlichster Berücksichligung der von Professor Hermann Grimm entwickelten Anschauung mit Prn. Professor Eberle im Wege direkter Verhandlungen festzustellen seien. .

Ünter den ÄAuspicien der „British Tvpographia“ wurde der A. C.“ zufolge in London am 14. Oktober vom Lordmayor in Stationers Hall eine internationale Ausstel lung von Er⸗ zeugniffen der feinen Typographie eröffnet. Nächst Eng. land sind in der Ausstellung Deutschland und Oesterreich am besten vertreten. .

Am 153. Oktober wurde, wie die „Köln. Ztg. mittheilt, dem Geheim n Regierungs⸗Rath Professor Dr. Augu st Ke ku ls in Bonn zu seinem 60. Geburtstage von seinen Schülern und Mitarbeitern, zugleich im Namen vieler Freunde und Verehrer, mit einer kurzen Anfrrache ein funstlerisch ausgestattetes Album überreicht. Das Album zeigt auf der in geschnittenem Leder ausgeführten Vorder ; feite die Laboratoriumsbilder von Gießen, wo Kekuls unter Liebig seine Laufbahn begann, und von Bonn; außerdem Sinnbilder, welche an die wiffenschaftliche Thätigkeit Kekule's in Heidelberg, Paris. London und Gent erinnern. Es enthält die Kabinetsbilder der Fach genossen, die Kekuls im Leben nahegetreten sind; von Deutschen nennen wir nur Namen wie Bunsen, Kopp, Hofmann und Baever, Barth und Lieben; von Ausländern Staß, Cannizzaro, Beilstein, Roscoe, van Hoff, Dewar und Foster. Das Album umfaßt somit ine Sammlung Bilder von Gelehrten und Vertretern der Chemie, wie sie vielleicht zur Zeit noch nicht vorhanden war.

Wie aus Athen geschrieben wird, hat die griechische Re⸗ gierung beschlossen, das Andenken Wilhelm Müller' s, des Dichters der Griechenlieder, durch die Errichtung eines Denkmals in Atben zu ehren, welches in edelstem Marmor ausgeführt werden soll und für welches die Kosten bereits bewilligt worden sind.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Deutsche Landwirthschafts Gesellschaft.

Die Deutsche Landwirthschafts-Gesellschaft, welche heute unter dem Vortsitz ihres ständigen Präsidenten, des Grafen Botho zu Stolberg. Roßla, die ordentliche Herbst⸗Gelammt - Ausschuß Sitzung abhält, hat soeben ihren Geschäftsbericht veröffentlicht. Da—= nach zählt die Gesellschaft gegenmärtig 5119 Mitglieder. Die Ein⸗ nahmen werden fich um ca. 37 000 „, und zwar durch Mehreinnahme an Mitgliederbeiträgen von 13 900 4 und einen Ueberschuß von der im vergangenen Sommer zu Ragde burg stattgehabten Aut stellung von 15 066 M, erhöhen, während die Ausgaben sich um die für die Magdeburger Ausftellung vorgesehene Verlustsumme vos 30 00 ermäßigen, in anderen Posten sich aber nur unwesentlich erhöhen werden. Es ist daher arzunehmen, daß die Jahresrechnung mit einem Ueberschuß von gegen 60 C09 „M abschließen wird. Gegen über dem vorjährigen Verlust von 33 000 S bildet der voraussichtliche Ueberschuß eine willkommene Ausgleichung in den Vermögensbeständen der Gesellschaft, Es kommt noch hinzu, daß die Dünger⸗-Abtbeilung aus bestimmten Geschäftseinnahmen einen Reserve⸗ fonds von mindestens zo 000 4 innerhalb dieses Jahres ansammeln

wird.

Gegenüber dem uber 43 000 Æ betragenden Verlust der

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ein ausführlicher im Versuchsreihe,

Breslauer Ausstellung ist der Einnahme ⸗Ueberschuß von 13 000 ** aus der Magdeburger Ausstellung jedenfalls ein glänzendes Resultat.

Die gelegentlich der Ausstellung in Magdeburg abgehaltene

4 Wander versammlung der Gesellschaft wurde von über 2000 Mitgliedern besucht. mit der Ackerbau. Abtheikung es unternommen, den Tabadbau zu fördern, und zu diefem Zweck einen Sonderausschuß gebildet. Dieser hat am 17. September d. J. in Heidelberg seine erste Sitzung abge⸗ halten, in welcher der Arbeitsplan festgestellt wurde. gut-Abtheilung bat zwei Reihen Feldrersuche im Gange die Saatwechsek⸗Verfuche zur Ermittelung des Werthes von Samenwechsel hat deren Leiter, Hr.

Die Bünger ⸗Abtheilung hat gemeinsam

Die Saat⸗ Ueber

Amtsrath Rimpau, in den einen kürzeren Bericht erstattet, dem Jahrbuch folgen wird Die zweite welche sich die Prufung von Getreide⸗ Varietäten zur Aufgabe gemacht hat, befindet sich noch im ersten Jahre ihrer Thätigkeit und kann demgemäß Erfolge noch nicht auf · weifen. Die Bestrebungen, den Grassamenbau zu heben, sind in den „Mittheilungen zum Ausdruck gekommen, und die Bestrebungen, die Verbände von Saatgut Zucht zu heben, haben in dem Entwurf für ein Preisausschreiben auf der im nächsten Sommer zu Straßburg i. E. stattfindenden Ausstellung Ausdruck erhalten, .

Die ÄÜckerbau⸗Abtheilung hielt in Magdeburg eine sehr stark besuchte Sitzung ab und betbätigte sich außerdem in der leb⸗ baftesten Weise mit? der Feststellung des Preis ausschreibens betreffs der Prüfungäordnung für Hopfen und Tabac. Die Bildung eines in Ragd⸗burg von der Abtheilung beschlossenen Sonder⸗ ausschusses fär Pflanzenschutz wird voraussichtlich in der nächsten Zeit erfolgen. Die Thierzucht⸗Abtheilung hat durch ihren Sender⸗ ausschuß für Rinderzucht eine weitere Anzahl von Beschrei⸗ bungen der Rinderschläge in den „Mittheilungen“ veröffentlicht. Der' Sonderausschuß für Pferdezucht hat sich in Magdehurg aufgelsst und ist vor einigen Tagen neu gebildet worden Die Landeskultur ⸗Abthbeilung bkielt in Magdeburg eine Sitzung ab, ebenso lagte auch der Sonderausschus für Wasserrecht. Die Geräthe-Abtheilung arbeitet immer noch an der Ausbildung des Schau. und Prüfungäwesens. Die Obst- und Weinbau Abtheilung kat in Magdeburg, im Anschluß an ihre Versamm⸗ lung, eine Obstwein⸗-Kostprobe veranstaltet, über welche ein genauer Bericht im Jahrbuch erscheinen wird. Die umfängliche Arbeit über die Kernobstsorten des deutscen Obstbaues ist fertig und wird als größere und selbständige Arbeit in einem Ergänzungsheft des Jahr buches erscheinen. Die Saat-Gescäftsstelle hat in den ersten 11 Monaten ihres Bestehens rund 1472st zu 10900 kg oder rund 29 560 Etr im Werthe von 360 090 S umgesetzt, und zwar Ge⸗ treide, Mais, Hülsenfrüchte, Futterkartoffeln und. Oelsagten L326 028 kg im Werihe von 236 264 6 33 , Klee, Gräser, Runkeln 2c. 146 130 kg im Werthe ron 129 185 6½. Der Gesammt⸗ umfatz betrug also 1472 158 kg im Werthe von 3598 449 6 39 .

Die heulige Sitzung wird sich hauptsächlich mit der Feststellung der Ausstellungsordnung für die im Sommer 189 in Straß⸗ burg i. E. stattfindende Ausstellung besckäftigen. Die Ausstellung wird wiederum aus 3 Hauptabtheilungen und zwar: a. Thieren, b Er⸗ zeugnissen, C. Geräthen, bestehen.

Handel und Gewerbe.

Berlin, 13. Oktober. (Wollbericht d. Centrbl. f. d. Textil Ind) Die Lebhaftigkeit, welche schon seit längerer Zeit im Geschäft Ferrscht, bielt auch in der vergangenen Woche an. Dieses Mal waren es vorzugsweise Fabrikanten und Hänzler, welche größere Posten an sich brachten; Preise blieben guf gleicher Höhe wie in det Vorwoche. Nach Locken berrscht re ie Nachfrage, obne daß solche wegen Mangels an Material befriedigt werden konnte. Die andauernd seste Tendenz. welche fich auf den Londoner Auktionen kundgiebt, bilder die sichere Grundlage, auf der die jetzt etablirten Preise für das deutsche Ptoꝛukt ber her, und es ist in hohem Grade anzunehmen, daß bei den jetzigen Verhältnisfen diese Konjunktur von Dauer sein wird.

Zu der gestrigen außerordentlichen Generalversammlung der Deutschen Baugesellschaft hatten sich 70 Aktionäre einge⸗ funden, welche 389 Stimmen Lertraten. Der Antrag auf Liquidation wurde abgelehnt, da nur 275 Stimmen für Liguidation und 14 sich dagegen aussprachen, während eine Mehrheit von drei Vierteln der anwesenden Stimmen zur Annahme nöthig ist. Dagegen wurde der Antrag auf Einschaltung eines Paragraphen ins Statut, wonach theilweise Rückzahlungen auf das Grundkapital und Herabsetzung des⸗ selben stattfinden können, angenommen. *

In der Generalversammlung der Hagener Guß stahl⸗ werke wurden Geschäftsbericht und Bilan; genehmigt, dem Auf⸗ sichtsrath und dem Vorstand Decharge ertheilt und die Verwendung des Reingewinnes, wie beantragt, beschlossen. Demnach werden von dem Gewinn im Betrage von 222447 M 31 889 M zu Abschreibungen verwendet; von den übrigen 140 578 60 gehen 16 712M für Tantiemen ab, die Dotirung des Reservefonds nimmt 25 009 a6, die Vertheilung von 10 Mο0 Dividende 93 759 in Anspruch. Zur Ueberweisung an den Arbe er nnter stz gene onde ö 3000 M und als Vortrag auf neue Rechnung 2115 1 verwendet. .

London, 19 Oktober. (W. T. B) Wollauktioan. Schluß.

Tendenz fest, australische Schweißwolle schließt 3 d, gute Scoured 1d. höher als in der G ö. Zuchtwollen unverändert, feine Lapwolle 3 4d. höher als im Juli. ö ,,. 15. Oktober. (W. T. B.) 12r Water Tavlor 73, zor Water Taylor 8, 20x Water Leigb 83, zor Water Clapton d, z3zr Nock Brooke 8, 40r Mapoll 83, 40r Medio Wilkinson 10, z2r Warpcops Lees Sz, 366r Warpcops Rowland 84, 40r Double Weston 10, 60r Double courante Qualität 131, 32 116 pd 1616 grey Printers aus 3z2r 6r 178. Stetig.

Kopenhagen, 15. Oktober. (W. T. B.) Die National- bank erhöht von morgen ab den Wechsel-Diskont und den Lombard⸗

insfuß von 33 bis 40. .

; ger HYork, 15. Ottober. (W. T. B) Weizen- Ver⸗ schiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinizten Staaten nach Großbritannien 45 O00, do. nach Frankreich 14 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents Sooo, bo. vor Kalifornien und Sregon nach Großñbritannien 72 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents Orts, .

5. Sftober. (W. T. B.) Der Werth der in der ver⸗ gangenen Woche ausgeführten Prod ukte betrug 6 247 647 Doll., gegen 7334 885 Doll. in der Vorwoche.

Berkehrs⸗⸗Anstalten.

Hamburg, 15. Oktober. (W. T. B). Der Postdampfer Bohemia“ der Hamburg ⸗Amerikanischen Packetfabrt⸗ Attiengesellschaft bat, von New⸗Vork kommend, heute Nach ⸗˖ Lizard rassiet. . ; 6 .

165. Skiober. (W. T. B) Der Postdampfer . Suevia“ der Hamburg ⸗Ameriktanischen Packer sabrt- Aktiengesell · schaft hat, von Rew⸗ork kommend, beute früh Lizard passirt.

Theater und Musik.

Berliner Theater.. .

Die gestrige Aufführung des Wilbrandt'schen Trauerspiels Markgraf Waldemar, welcher auch Se. Majestät der Raiser vom zweiten Alt an bis zum Schluß beiwobnte, hatte sich einer beifälligen Aufnahme zu erfreuen. Es ist ein oft bearbeitetes Thema, welches der Dichter uns hier vorführt. Wilbrandt's Waldemar ist, im Gegensatz zu den Helden anderer gleichnamiger Trauerspiele, ein bewüßter Betrüger. Gleich im ersten Zwiegewräch mit Heinrich Malchow erfalren wir dies, doch betont der Dichter, daß dieser Waldeinar keine gemeine Natur ist, daß er vielmehr glaubt. ciner köberen Weisung zu folgen, und daß er entschlossen ist,

Mittheilungen“ bereits

wußtsein, läßt

die unglückliche Mark zu fördern und zu heben. Das Be⸗ daß wir es mit einem Betrüger zu thun haben, ihn von vornherein einen Theil unserer Sympathie entbehren;