1889 / 264 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 05 Nov 1889 18:00:01 GMT) scan diff

J

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Ta backbau.

Das Septemberheft des Jahrgangs 1889 der Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs enthält eine 6 Nachweisung über den Umfang des deutschen Tabadbaues im Jabre 1855. Im ganzen deutschen Zollgebiet sind hiernach 17 405 ha mit Tabad be⸗ pflanzt worden, wogegen die im Jahre 1888 bepflanzte Fläche 18 937 ha umfaßt hatte. Nur in Elsaß⸗Lothringen, Württemberg, Anhalt und Braunschweig hat der Flächeninhalt der mit Taback be⸗ pflanzten Grundstücke im Vergleich zum Vorjahre an Umfang zuge . nommen (im erstgenannten Direktivbezirk von jsö43 ha im Jahre 1888 auf 1744 ha) wogegen in allen übrigen Direktivbezirken der Taback⸗ bau abgenommen hat, namentlich in Baden (6409 ha gegen 6643 ba im Vorjahre), Bayern (3424 ha gegen 3454 ha im Vorjahre), der Provinz Brandenburg (1925 ha gegen 2108 ha im Vorsahre), . (888 ha gegen 983 ha im Vorjahre), dem Großherzogthum

essen (88 ha gegen 618 ha im Vorjahre), Hannover (484 ha gegen gen. ö Vorjahre) und Westpreußen (474 ba gegen 496 ha im orjahre).

Sandel und Gewerbe.

Nach einer Bekanntmachung der Madrider Stadtverwaltung wird am 11. d. M. die 52. Ziehung der 1868er Stadtanleihe behufs Tilgung von 3000 Obligationen stattfinden. Die Auszahlung der gezogenen Obligationen geschieht zum Course von einer ch la fuͤr jeden Franken im Januar k. J.

Wien, 4. November. (W. T. B.) Ausweis der Karl— Ludwigsbahn (gesammtes 6 vom 21. bis 31. Oktober: 280572 Fl., Mindereinnahme 3225 Fl., die Einnahmen des alten i n huge in derselben Zeit 222 385 Fl., Mehreinnahme 220 ;

. 5. November. (W. T. B.) Die österreichisch⸗ ungarische Bank erhöht den Wechseldiscont auf 5 οC, den Lombard⸗ zinsfuß auf 6 0.

London, 4. November. (W. T. B.) Die Getreidezufuhr en betrugen in der Woche vom 26. Oktober bis zum 1. November: englischer Weizen 4192, fremder 56 526, englische Gerste 2400, fremde 18597, englische Malzgerste 22 382, fremde —, englischer Hafer hä, fremder 87 799 Orts. Englisches Mehl 20 868, fremdes 32261

Sack und 965 Faß.

Glasgow, 4. November. (W. T. B. Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 6606 gegen 7500 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres. Bradford, 4. November. (W. T. B35 Wolle fest, unver⸗ ändert, mitunter etwas höher, Garne und Stoffe belebt.

ESubmissionen im Auslande.

Rumänien. 20. Detember. Bukarest. Ministerium der öffentlichen Arberten. Pneumatische Anlagen, Erd; und Maurerarbeiten an der Brücke über den Argesu zu Coyaceni. Näheres an Ort und Stelle.

Verkehr õ⸗⸗Anstalten.

Hamburg, 4. Novanber. ) California der Hamburg ⸗Amerikanischen Packet⸗ fahrt ⸗Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, gestern Vormittag in Baltimore eingetroffen.

mittags⸗Ziehung:

69 290. 90 815. 100 841. 132 134. 142 785. 187 915. (W. T. RA) Der Postdampfer! J

London, 4. November. (GWB. T. B.) Det Union⸗Dampfer Tartar' ist heute auf der Ausreise von Lisfabon abgegangen, der Union ⸗Dampfer „Trojan“ auf der Heimreise in Southampton angekommen.

Theater und Mufik.

Wallner⸗Theater.

Die Novitäten: Verfolgt⸗, Schwank in 4 Akten von Meilhae, Grangé und Bernard, und: Der Herr von Lohengrin“, dramatischer Scherz in 1 Akt von A. Günther, gehen am Sonnabend, den 9. Ro— vember, zum ersten Mal in Scene, und es gelangt demnach die Gesangeposse: ‚Der Dompfaff' nur noch 3 Mal zur Aufführune.

Sing⸗Akademie.

Mittwoch, den 6. November, Abends 73 Uhr, findet das zweite Concert von Annette und Helene Rom bro stalt. Donnerstag, den . November, Abends 74 Ühr, beginnen die Abonnements⸗Concerte ron Emile Sauret und Heinrich Grünfeld.

Coneerthaus.

Im Concerthaus bleibt Hr. Kapellmeister Meyder der alten Sitte treu, die Gedenktage berühmter Komponiften durch Aufführung ibrer Werke zu feiern und das ganze Programm nur aus ihren Schöpfungen zusammenzusetzen. So wurde am gestrigen Abend der Todestag des so früh seinem künstlerischen Schaffen entriffenen Felix Mendel g sohn⸗Bartholdy gefeiert, und diefer sumstand halte die Verehrer Mendelssohn'scher Musik in stattlicher Anzahl versammelt. Die Glanznummer des Programms bildete das G-moll. Concert für Klavier, welches von Hrn. Johannes Doebber vorgetragen wurde. Hr. Doebber zeigte sich den Schwierigkelten feiner Aufgabe vollkommen gewachsen: feine Technik ist eine solide, der Anschlag leicht und doch kräftig, das piano wird zart von ihm gegeben, die Läufe kommen rein und elegant zum Vortrag. Auch das Orchester unter Leitung seines bewaͤhrten Dirigenten verdient Anerkennung; discret in der Begleitung, führte es in den Partien, wo ihm die Führung obliegt, seine Aufgabe sauber und mit künstlerischer Feinheit durch und ließ somit im Zusammenwirken mit dem Pianiften die Schönheiten der Mendelssohn'schen Musik zu vollendeter Geltung kommen. Der lebhafte Beifall, welchen die Hörer ihm zollten, veranlaßten Hrn. Doebber zu einer Zugabe, welche gleichfalls gut ausgeführt wurde, abgesehen von einigen kleinen Unebenheiten, die vielleicht auf die sehr erklärliche Ermüdung nach der vorhergegangenen Anstrengung zurückzuführen sind. Den zweiten Theil des Programms füllte die immer wieder gern gehörte schottische Symphonie aus. Das Publikum folgte aufmerkfam den gebotenen Vorträgen und zeigte sich durch anhaltende Beifallsspenden dankbar.

Preuszische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der gestern fortgesetzten Ziehung der 2. Klasse 181. Königlich preußischer Klafsenlotterie fielen in der Nachmittags⸗Ziehung:

1ẽ Gewinn von 10 M auf Nr. 38393.

2 Gewinne von 1590 MS auf Nr. 97 791. 98923.

2 Gewinne von 500 M auf Nr. 161 528. 170 975.

11 Gewinne von 300 M6 auf Nr. 32 373. 50 183. 56 185. 3 S9 679. 90 345. 108 119. 118641. 136 810. 166291.

Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 2. Klasse 181. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Vor—

1ẽ Gewinn von 30 000 MS auf Nr. 66 286.

1ẽGewinn von 5000 Me ö Nr. 109 475.

1Gewinn von 1500 S auf Nr. 48192.

1 Gewinn von 500 M6 auf Nr. 105321.

8 Gewinne von 300 MSM auf Nr. 13 305. 51 885. e m, =

* . 8 0 9 ⸗—

Mannigfaltiges.

Bei dem Festessen, welches am 1. November nach der Enthüllung des Joachim-Denkmals in Spandau stattfand, wurde an Se. Majestät den Kaiser folgendes Telegramm nach Kon—⸗ stantinopel gesandt:

„Ew. Kaiserlichen und Königlichen Majestät erlauben sich die zur Enthüllung des Denkmals für den Kurfürsten Joachim II. in Spandau festlich Versammelten ihren ehrerbietigsten Dank und Gruß aller⸗ unterthänigst darzubringen. Wir bitten den Allmächtigen Gott, daß das schöne Denkmal den kommenden Geschlechtern Treue gegen dat evangelische Bekenntniß, Treue und Liebe zu dem angestammten Königshause und zu dem brandenburg ⸗preußischen und deutschen Vater⸗ lande predigen und einprägen möge. Das walte Gott!“

Wetterbericht vom 5. November, Dirigent? Kapellmeister Sucher. (Elisabeth: Fr. in 3 Akten, nach einem G. Morgens 8 Uhr. e n g n, k in Leipzig, als gin ert [ ö. Gense und J. see. . 5 Gast. nfang r. usik von Louis Roth. 82 * 33 Schauspielhaus. 257. Vorstellung. Die Quitzo ws. Julius * sche. 28383 ZS * Vaterländisches Drama in 4 Akten von Ernst von mann. Anfang 7 Uhr. Stationen. 3365 Wind. Wetter. 386 ) ö 27 . . 224. Vorsten Donnerstag: Der Polengraf. 3*.5 326 onnerstag: pernhaus. 224. Vorstellung. K 355 G33 Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Böer. (. e, m z X * Text von Henry Meilhae und Ludovic Halsvy, nach Residem Theater. Direktion: Sigmund dauten Nera eh more . 686 . ; 5 . 8 , Tanz von bi. . ö ö Male: erdeen .. wolkig ö aul Taglioni. Anfang r. . ö . C bristiansund 752 wolkig 7 Schauspielhaus. 238. Vorstellung. Letzte Liebe. Kopenhagen. 756 SSW 2Nebel 8 Schauspiel in 5 Akten aus dem Ungarischen des Deutsch von Ernst Schubert. In Scene gesetzt von Stockholm. 763 SS 2 pedeckt 5 L. Pöcjy. Änfang 7 Uhr. Sigmund Lautenhurg. Anfang 7. Uhr. . 36. 88 ; . : Donnerstag u. folgde. Tage: Schwiegermama. Petersbrg. ebe J e. . Al SO 1 bedect 1— Beutsches Theater. Mittwoch: Faufrs Tod. Rroll's Theater. ork, Queens Donnerstag: Der Schatten. und Hohenzollern. town... 756 WSW 4 Regen 16 ita Ra k W err. 754 BSsw ; be; bed. 8 Berliner Theater. Mittwoch: Neu einstudirt: ö ,,, ,, amburg . 758 W 2 bedeckt 8 Die Braut von Messina. Das lachende Berlin von Cd. winemünde 759 SSW 3 Dunst 8 Donnerstag; Montjoye, der Mann von Eisen. H. Wilken. Anfang 77 Uhr. . r 1 S . 6 Freitag: 10. Abonnements - Vorstellung. Die mel 3 SO 3 bedeckt 5 Braut von Messina. AMolph Ernst Theater. Dresdenerstraße 7ꝛ2. Herter,, h , rd, - . Mittwoch: Zum 77. Male: Rarlsruhe? ; 761 RS I bedeckt 7 Tessing · Theater. Mittwoch: Der Zaungast. Gesangsposse in 4 Akten ö Wiesbaden. 760 still bedeckt 7 Lustspiel in 4 Akten von Oscar Blumenthal. Foupletz von KFustav Görß. Nünchen . 763 S 2 halb bed. 2 Donnerstag: Der Zaungast. Roth. Anfang 71 Uhr. Fhemnitsz .. 763 S halb bed. 7 ö ö. ö, Cl , np Donnerstag: Dieselbe Vorstellung. Berlin. ... 760 SW 2 wbedeckt 7 in s Akten von A Dumas und A. d' Artois. Wien . . . . 765 still Nebel 9 Sonnabend: Der Zaungast. Arania, Invalidenstraße 57/62, kJ . 12 11 Uhr. Mittwoch, von 1—7 Uhr. Der D. Aix. . 3 86 . 7 MWallner⸗ Theater. Letzte Woche. Mittwoch: neue Bhonograph. Abends 75 uhr: Br. Körber: är; til kk; 14 Zum 25. Malz. Der Tornpfaff 6e . , Gesang in 4 Akten von R. Kneisel und H. Hirschel. , Uebersicht der Witterung. i, . n, nn , Prin sasf Concert- Daus, Leipzigerstr. a8 (fruher Bilse). Ein Minimum liegt nördlich von Schottland, 9 . ;. 23. Concert · Saison. eine Theil depression über Frankreich; am höchsten n , n en n n,, . Gesellschafts⸗Abend des Kapell meisters ere nn n , ö. (wage fa. eh,, nn, ,,, Herr on eh . mit seiner aus 70 Mitgliedern bestehenden nrömung ist da etter über Central ; scᷣ ö z aꝑelle. Gurgra mind und tgühe; vielfach it crwa Regen grin. Dramatischer Scher in 1 Akt von A. Günther. RaFernerstag: Gesellschafts-Abend. Anfang 7 Uhr. JJ J lele nme dete, tegenfälle statt⸗ Pictoria-Theater. Mittwoch! Etanley in ; . gefunden. Ile d' Aix ,, . 98. egen. ; ufrika. , in 11 . 8 96 Circus Uenz, Karlstraße. Ser warte. Miogztowskf und Rich. Nathanson. Hustt von C. 7 Uhr; hb . gläse ——— —— J. Raida. Pallet von . Severin. Anfang Großes phantastisches Zaubermärchen in 4 Abtheil, T ö A 7. Uhr. mit Auf;ügen, Tänzen und Gruppirungen, arrangirt heater⸗ nzeigen. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung. und in Sens gesezt vom Direktor E. Raͤnigli che chauspiele. Me ; . Kostüme un. Requisiten, sowie die verschiedenen ig piele. ittwoch: Opern . ; nn, Equipagen sind vollständig neu baus. 2253. Vorstellung. Tannhäuser und der Friedrich VMhilhelmstãdtisches Theater. Brillankeste ausgestattet. Gigerle⸗Quadrille, ge⸗ Sängerkrieg auf . Große voman. Mittwoch: Mit neuer, glänzender Ausslattung: ritten von 16 Damen. Auftreten der vorzügl. tische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Zum 14. Male: Der Polengraf.

Die sanitären Verhältnisse in Berlin waren auch in

der Woche vom 20. bis 26 Oktober günstige und die Sterblichkeit ahr berechnet

tine geringere (von je 1000 Einwohnern starben aufs 166). In sehr beschränkter Zahl traten Darmkatarrhe und Brech⸗ durchfãlle zu Tage und erlagen denselben nur wenige Kinder. Die Theilnabme des Säuglingealters an der Sterblichkeit war eine ge⸗ ringe, von je 19000 Lebenden starben (aufs Jahr berechnet) nur 48 Säuglinge. Auch akute Entzündungen der Athmungzorgane kamen seltener jum Vorsckein und nahmen in den überwiegend meisten Fällen einen günstigen Verlauf. Das Verkommen der Infektionekrank⸗ heiten zeigte im Allgemeinen ein ähnliches Verhältniß wie das der vorhergegangenen Wochen. Erkrankungen an Unterleibstyphus und an Masern amen wenige und in keinem Stadttheile in nennenswerther Zahl zur Anzeige. Auch. Erkrankungen an Scharlach wurden weniger (am zahl. reichsten aus der ,, Louisenstadt) gemeldet. Dagegen haben Erkrankungen an Diphtherie, die sich am häufigsten im Stralauer Viertel und in der Rosenthaler Vorstadt zeigten, zugenommen; des⸗ gleichen kamen auch Erkrankungen an Keuchhuften in größerer fl zum Vorschein und führten auch in einer größeren Zahl von Faͤllen (0) zum Tode. Rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut kamen weniger zur ärztlichen Behandlung, an Kindbettfieber wurden nur 2 Erkrankungen gemeldet. Ansehnlich gesteigert waren aber Er⸗ krankungen an akutem Gelenkrheumatismus, während rheumatische Beschwerden der Muskeln weniger zur ärztlichen Beobachtung kamen.

Die diesjährige Jagd auf Rebhühner im Regierungsbezirk Potsdam wird, nach einer Bekanntmachung des Bezirksausschusses zu . mit Ablauf des Sonnabend, des 16. Rovem ber 1885, geschlossen.

Ein glänzendes Meteor ist am 2. November, Abends zwischen und 48 Uhr, beobachtet worden. Das „Berl. Fremdenbl. schreibt darüber: Die n Kugel, welche sich seltsam von dem dunklen Abendhimmel abhob, war von bläulichem Schein der einen ganz intensiven Glanz ausstreute. Der Flug des Meteor war von Suͤden nach Norden sichtbar und beschrieb eine scheinbare Luftlinie von ca. em, die namentlich durch den prächtigen hinterlaffenen glänzenden Lichtschein markirt wurde, Das Meteor hatte Aehnlichkeit mik einer kurzen, dickbauchigen Flasche, von der sich in der Mitte der Flugbahn hr erh ablöste. Unmittelbar darnach waren beide Stücke un⸗

ar.

Aus London meldet die Allg. Corr.“: Hier werden jetzt aus⸗ gezeichnete Photographien Sr. Majestät des Kaäifers Wil' helm verkauft. Der Kaiser ließ fich während feines Befuches in Osborne auf Wunsch der Königin photographiren, und zwar in der Uniform eines englischen Admirals und in der eines deutschen Flotten Kapitäns.

Lo carno. Der N. Zürch. Ztg.“ wird geschrieben: Es regnet nun bereits die vierte Woche bei uns, mit sehr kurzen Unterbrechungen. Tiꝑeino, Verzasca und Maggig bringen ungeheure Wassermengen. Der

See ist über seine Ufer getreten und hat eine Höhe erreicht, wie seit 1572 nicht mehr. Es ist ein Glück, daß der Abfluß des Lago Mag⸗

giore regulirt ist, sonst wäre der Schaden, der jetzt entstände, Knab⸗

ehrar. Die Straßene am See entlan von Gordola über 2FRarno bis Ascona stehen unter Wasser. Vom Hafen sieht man nichts mehr. Die Halle an der Schiff lände und der ganze Platz rings umher bilden nun einen Theil des Sees. Aus den Kellern am Rarktplatz quillt das Wasser sprudelartig hervor. Es scheint noch keine Wendung zum Bessern eintreten ju wollen. Die Berge sind von dichten Rebeln verhüllt. totzdem befinden sich hier eine beträchtliche Anzahl von Kurgästen. Das warme Wetter und die feuchte Luft bieten den Lungenkranken große Erleichterung in ihren Leiden.

New York, 2. November. (R. B.) Aus Colorado einge⸗ gangene Depeschen melden, daß daselbst seit 66 ein heftiger Schneesturm wüthe. Die Eisenbahnen sind blockirt, die Telegraphen niedergeworfen und Hunderte von Hornvieh und Pferden sind umge⸗

kommen.

In Scene gesetzt von vorgeführt von Hrn. Franz Renz.

Lustspiel in 3 Akten von Victorien Sardou und Raimund Deslandes. .

Mittwoch: Sohenstau fen

Mittwoch: Zum 30. Male:

Flotte Weiber. von Leon Trevtow. Musik von Franz

Mittwoch, Abends 7 Uhr:

Mittwoch, Abends ö Aschenhrödel, oder der Jläserne Pantoffs Drug der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlage

und auf das

Operette] Reitkünstlerinnen und Reitkünstler. Das Schul⸗

de Grahl'schen pferd Galgenstrick, geritten von Frl. Clotilde Hager.

ritzsche. Agat, arab. Vollblut, in Freiheit dressirt und

Mr. Metzgeh

Dirigent: Kapellmeister Feder“ mit seinem dressirten Efel. Renommirte Künstler⸗

famille Briatore. Schulpferd Kandelaber, geritten von Hrn. Oscar Renz. Donnerstag: Vorstellung.

—Cfkcuupvsrruuu Familien⸗Nachrichten.

Frl. Magdalene Holdgren mit Hrn. Wilhelm Kaumann (Berlin). Frl. Claudia Fabrucci mit Hrn. Kaufmann H. Voß (Liegniß Magdeburg).

Verehelicht: Hr. Dr. med. L. Klinkhardt mit Frl. Luise Wiesing (Gaschwitz. Hr. Bank⸗ vorsteher Otto Mahlo mit Fri. Margarethe Bier⸗ wisch (Glogau). Hr. Pastor O. Kügler mit . Emma Lochmann (Seitendorf). Hr. Karl

enner mit Frl. Margarethe Dehmel (Breslau). 5 7 Max Schulz mit Frl. Hedwig Gol Berlin).

Gehoren: Ein Sohn: Hrn. Georg Telschow (Berlin). Hrn. Oberst a. D. v. Schlick (Ober⸗ Steins dorf b. Haynau i. Schl). Hrn. Reg. Rath Besser (Kassel. Hrn. Pastor Müller (EI. Morin Argenau). Hrn. Prem ⸗Lieut. Artelt (Hanau). Eine Tochter: Hrn. Rechtsanwalt . (Zabrze). Hrn. Prem. Lieut. Overdyck Köln). Hrn. Otto Hoeltz (Berlin). Hrn. HSauptm. Frhrn. v. Barnekow (Hildburghaufen). Ein Sohn und eine Tochter: Hrn.

geöffnet von Dr. jur. von Saldern (Mantel).

Gestorben: Hr. Peter Schuster (Berlin). Hr. Adalbert Bonsack (Berlin). Frau Wittwe

Bertha Kittel, geb. Cuno (Berlin). Hr. Richard

Mehl (Berlin Hrn. Reg. Assessor Korb

Tochter Lina (Rinteln). Hr. Ober ⸗Inspektor

JI. Forstreuter (Gumbinnen). Hr. Kaufmann

Gd. Scholz (Breslau). Hr. Arthur Glatschke

Friedens hütte) Hr. Major a. D. Gustav von

Knobelsdorff (Görlitzꝗ.

Schwieger⸗

Emil Thomas.

Jacobson und

rn. Karl

Redacteur: Dr. H. Klee. Verlag der Expedition (Sch oly.

Berlin:

Anstalt, Berlin s., Withelmftraße Rr. 35. Acht Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage),

und die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffent⸗ lichen Anzeigers (stomm anditgesellschaften anf Aktien und AUktiengeselischaften) für ie Woche

vom 28. Oktober bis T2. November 1889.

Renz.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M 2 G4. Berlin, Dienstag, den 5. Nrvenber 1889.

bon Versammlungen hier angeführt bat, von denen in dem Bericht keine Rede ist, daß er aber vollständig mit Stillschweigen einen . übergangen hat, der von einer Versammlung handelt, in der er selb der eigentliche dominus rei gewesen ist. Von der Versammlung am 30. November vorigen Jahres in der Tonhalle, Friedrichstraße 113, wo der Hr. Abg. Singer das Referat übernommen gehabt hat und in deren Verlauf und nach deren Auflösung es verschiedentlich zu den gröbsten Exzessen, zu den turbulentesten Scenen und bedenklichen Angriffen auf 9 . m fiken kam, von dieser Versammlung hat er nicht gesprochen.

Aber, meine Herren, ich kann Ihnen etwas mehr davon erzählen und will nur sagen: in dieser Versammlung hat der Hr. Abg. Singer sie ist vielleicht etwas nach jenem Rezept abgehasten worden

Deu tsches Reich.

Zuckermengen,

welche in der Zeit vom 16. bis 31. Oktober 1889 innerhalb des deutschen . mit dem Anspruch auf Steuervergütung abgefertigt und aus Niederlagen gegen Erstattung der Vergütung in den freien Verkehr zurückgebracht worden sind.

[U0: Rohzucker von mindestens 90 Proz. Polarisation und raffinirter Zucker von unter 98, aber mindestens 0 Proz. Polarisation. . .

54 eri und Zucker in weißen vollen harten Broden ꝛ6., oder in Gegenwart der Steuerbehörde zerkleinert, ogenannte Erystals ꝛc. 1 sog A2: Aller übrige harte Zucker, sowie aller weiße trockene (nicht über 1 Proz. Wasser enthaltende) Zucker in Krystall Krümel- und Mehlform von mindestens 98 Proz. Polarisation.]

zunaͤchst durchaus gemäßigt gesprochen; er hat sich vollständig auf den

Mit dem Anspruch auf Steuerverguͤtung Aus offentlichen Nieder lagen Boden der bestehenden Staats. und Hefellschaftsordnung gestelft; er hat,

wurden abgefertigt: 8 e. , de. k wenngleich er die Vorlagen der verbündeten Regierungen über Alters. und

Darf I. Ire g ö n Invaliden ⸗Versicherung einer ziemlich scharfen Kritik unterzogen hat,

Staaten zur Aufnahme in eine öͤffent⸗ gen grstattung der Vergů⸗ doch anerkannt, daß auf dem Boden der bestehenden Gesellschaftg ordnung die

z liche Niederlage oder eine /. . ö Verkehr Reformen zur Ausführung gebracht werden können, welche die Sozialdemo⸗

ezw. zur unmittelbaren Ausfuhr ,, 9 zu tler ht . ö. Aber 3. ö en, ,,. . 6

erwaltungs⸗Bezirke. ; oment gekommen, wo die Tausende da draußen auf die Auflösung

V 9 z lichem Mitverschluß 6 . 5. k— ö . und

erklärte, jeder Genosse habe das Re er freien Kritik; der Stand⸗

6 * . ken. . . 9. ö. * punkt, auf dem Hr. Singer stehe, fei ein total falscher, auf Grund

g g 8 8 8 8 8 der bestehenden Staats- und Gesellschaftsordnung sei überhaupt keine

Reform herbeizuführen; und nun ging er allerdings genau in dem

Preußen Sinne vor, wie der Art. 9 des Sozialistengefetzes es bezeichnet. Es

. mußte dann aufgelöst werden, und in diesem Moment fanden die

Provinz Westpreußen. 200 100 28 82614 848 937 ö. 366 * Hochs auf Singer und die Sozialdemokratie, das Anstimmen der

Brandenburg . 19000900 41 588 . ö. Arbeiter ⸗Marseislaise statt; nun setzten sich die Arbeiter ˖ Bataillone,

. ; 1941943 764873 ö . 4915 9066 40 000 . 2 100 . , J r e gr. n,. in , . Schritt und zogen

. osen .. . . . ; . . . 2 6. 4 urch die Friedrichstraße. Dabei wurde, als einige Schreier grretirt wurden,

= , 650 300 142374 Sh 333 1 460 288 393 671 226 363 55 300 125 2566 205000 versucht, die Gefangenen gewaltsam zu befreien; ein reitender Schutz⸗

„Sachsen, einschl. der schwarzb. g - mann wurde mit Glasflaschen geworfen, ein anderer wurde gepackt

Unterherrschaften J 920 843 5027 516 437 323 8 583 209 260 000 19 800 480 005 47 564 . und auf den Straßendamm geworfen. Kurzum, es treten hier die aller⸗

Schleswig ⸗Holstein. 191 8099 1 178 75 2355 400 78200 148087 248 3 . . turbulentesten Scenen herbor, Gewaltihätigkeiten, Angriffe auf

ö ö 2419 815 229990 S 776 1 100000 . ö . Polizeibeamte.

w 2 93249 J . 6. ö. ö. 2 ö Da haben wir an dieser Versammlung einmal ein recht deut—

. R 292772 3110 1240 000 91 500 . 2 . ö. . ö ich 3 ö ö. 3. hiesigen

8 ö 7 172 920 205 000 eitung, die sich im Ganzen wohl dem liberalen Fahrwasser zuwendet,

Sa. Preußen 6 324 810 6557 . db 05233 ö. O90 964 846 246 4111 535 673 Resagt worden Wenn anch nr, few ren bin mer gn gf:

JJ . 14 524 428 667 1ä698 229 ö 4 20 000 . 9 richstraße und Leipzigerstraße, die Offiziere, Beamten und Bourgeois,

d / 6917 * * . * ö. welche den Zug begleiteten und beobachteten, jetzt wohl von einer

kJ 2935 . ö . 6. ö. . ö. Nothwendigkeit der Verlängerung des Sozialistengesetzes überzeugt eig 4187877 1793 885 2467 767 200 000. . worden J **

k 2386 118 350 000 18 862 . . ö. . . Nun, meine Herren, möchte ich mich zu einem anderen Punkte

Bremen. 975 ol . . . 2 . ö wenden, zu dem Satze, welcher dem von der Singer'schen Versamm—

Hamburg. . 9 396 275 201270 99 412 919941 . 28 e ö. lung n 9 e r, und . . . die Art

j 37 258 57 36 3672 J 172 9220 205 000 und. Weise, wie die Wahlagitation von der sozialdemokratischen Partei

J ö . ö 19 234 305 9258 573 1 234 078 36 367 260 964 846 246 411 555 673 , . 3. 3 . . 3 . ö. 2 .

ierzu in der Zeit vom 1. August 1 Agitation für die Reichstagswahlen Seitens der Sozialdemokratie

bis 15. Oktober 1889... . 19 463 286 13 474430 1368 77021 616 883 1 380 478 192 594 3 z02 546 275 971 414900 . durchaus auf gefetzlich zulässigem Boden bewegt. .

' ; 3 7536 ; 32 S8 219 448 891 619 900 wie wird praktisch diese Agitation getrieben? Meine Herren, ich habe

Zusammen 38 697 591 22733 003 2 602 84857 984 143 2345 324 439 005 3 858 219 ö. , g ae. . ,. .

ñ r ; 9 33 464 122 2 13 046 417 6650 718 99 600 worden, und die Verbreiter harren augenblicklich der gerichtlichen Ve=

In demselben Zeitraum des Vorjahres *) 46 Soo . ö . ö 33 . 2481 629 9 , 8 . . d .

) Die Abweichungen von der vorjährigen Uebersicht beruhen auf nachträglich eingegangenen Benachrichtigungen. wird, auf den Tisch des Hauses niederzulegen. Da zeigt sich ein nal

Berlin, im Monat November 1889. recht, deutlich, was die Herren überhaupt unter, friedlicher

Kaiserliches Statistisches Amt. Agitation“ verstehen. Das Blatt ist an die Wähler des Nicder⸗

Becker. barnimer Kreises gerichtet und beginnt: 242 4 Wähler macht die Augen auf. In vielleicht einigen Monaten

Parlamentarische Nachrichten.

Im weiteren Verlauf der gestrigen (J.) Sitzung des Reichstages ergriff bei der Debatte über die Darlegung der von der preußischen, sächsischen, hessischen Regierung und der freien und Hansestadt Hamburg gegen die gemeingefähr⸗ lichen Bestrebungen der Sozialdemokratie erlassenen Anordnungen der Minister des Innern Herrfurth das Wort:

Der Hr. Abg. Singer hat den Rechenschaftsbericht über die Aus— führung des §. 28 des Sezialistengesetzes, welcher den ersten Gegen⸗ stand der Tagesordnung bildet, einer sehr abfälligen Kritik unter⸗ zogen. Seine Kritik hat sich allerdings nicht ausschließlich gegen die Ausführung des Gesetzes, sondern sehr wesentlich gegen das Ge— setz selbst gerichtet; er ist dabei auf den zweiten Theil unserer Tagesordnung hinübergestreift, auf ein Gebiet, auf welches ihm jetzt zu folgen ich mich weder für berechtigt noch für verpflichtet erachte.

Wenn der Herr Abgeordnete mit Argumenten, die wir schon so oft gehört haben, dies Gesetz als ein Ausnahmegesetz in allen seinen Bestimmungen, als ein hartes, ungerechtes, zweckwidriges Gesetz be— zeichnet, so werden wir bei dem zweiten Theil der Tagesordnung aus⸗ giebige Gelegenheit finden, darüber in eingehende Erörterungen einzu— treten, ob und inwieweit diese Vorwürfe begründet sind. Jetzt

Meine Herren, wenn ich mich zu einzelnen dieser Ausstellungen wende, so hat zunächst der Herr Abgeordnete eine Reihe von Ver⸗ boten und von Auflössungen von Versammlungen allerdings in einem sehr raschen, kursorischen Vortrage namhaft gemacht und angeführt, daß ohne Weiteres einzelne Versammlungen wegen einer bestimmten unverfänglichen Tagesordnung verboten, andere wegen ganz unverfänglicher Ausführungen in Widerspruch mit dem Gesetz aufgelöst worden seien. Meine Herren, ich kann hier auf die einzelnen Fälle nicht eingehen, sondern nur eine prinzipielle Stellung zu dieser Frage feststellen. Es sind von mir wiederholt die Behörden und durch Letztere jeder Beamte, welcher mit der Beaufsichtigung solcher Ver⸗ sammlungen beauftragt, wird, oder welcher über die Gestattung oder das Verbot zu entscheiden hat, darauf hingewiesen worden, daß die Auflösung einer Versammlung nur erfolgen darf, wenn in derselben sozialdemokratische Bestrebungen, welche auf den Umsturz der be⸗ stehenden Staats‘ und Gesellschaftsordnung gerichtet sind, zu Tage treten, daß ferner das Verbot einer Versammlung nur dann zulässig ist, wenn Thatsachen vorliegen, welche die Annahme rechtfertigen, daß die betreffende Versammlung zur Förderung solcher Umsturzbestrebungen der Sozialdemokratie bestimmt ist. Insbesondere sind die Behörden ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht worden, der Umstand, daß der Einberufer einer Versammlung oder die als Redner auftretenden, beziehungsweise hierzu in Aussicht genommenen Persönlichkeiten der sozialdemokratischen Partei angehören, könne zur

findet die Wahl für einen Reichstag von fünfjähriger Dauer statt. Wieviel Unheil kann Euch zugefügt werden, wenn Ihr denselben Vertreter wie bisher wählt; wieviel Wohlthat Euch und dem Vaterlande werden, wenn Ihr die richtigen Vertreter für Euch wählt. ö

Das ist an sich durchaus, wie ich anerkenne, eine berechtigte Be—⸗ strebung der Sozialdemokratie, wenn sie Abgeordnete ihrer Partei in den Reichstag in möglichst großer Zahl gewählt zu sehen wünscht, um hier auf dem Wege der Reform die Ziele zu erreichen, die fie anzustreben sucht. Auch ist ganz ausdrücklich die Absicht diefes Flug— blattes daraufhin gerichtet, in gesetzmäßiger, friedlicher Weise zu agitiren; denn am Schluß des Blattes, wo man ja fonst immer die Haupttrümpfe auszuspielen pflegt, steht:

Friedlich führen wir den Kampf für die ehrliche Arbeit, aber ernst. Ein Jeder ans Werk! Ein Jeder agitire für die Prinzipien der Sozialdemokratie. Nicht wir wollen die Gewalt, sondern die Gegner. Laßt Euch nicht hinreißen; agitirt friedlich, aber energisch: für Euch und Euere Kinder. Der Sieg muß unserer gerechten Sache werden.

Nun, meine Herren, zwischen diesem durchaus korrekten Anfange und korrekten Ende was ist da enthalten? Ich möchte mir erlauben, aus dem Blatte ein paar Sätze vorzulesen. Sie werden für das Haus vielleicht auch noch aus einem anderen Grunde von Interesse sein. Sie bekommen nämlich darin einen ganz über— raschenden Aufschluß über die letzten Ziele der deutschen Kolonial⸗

politik, wie sie sich in den Köpfen jener sonderbaren Schwärmer malt. Es heißt nämlich:

Macht die Augen auf! Habt Ihr denn nicht zu den neuen drückenden Steuern beitragen müssen, um die Macht des Kapitals zu erhöhen, das eine Anzahl übermüthiger Junker und reicher Bourgeois national“ ins Ausland gebracht hat?

In Afrika haben reiche Grundbesitzer und Handelsherren neue Plantagen angelegt, um Sklaven zu züchten und dann noch billigere Arbeitskräfte hierher zu importiren. .

Das haben sich die Neger nicht gefallen lassen, sie haben die nationalen“ Eindringlinge verhauen. Darauf hat der Regierung und euer jetziger Vertreter Millionen aus euren Taschen genommen. Nach Afrika ist dann Wißmann gezogen, nicht, um euch zu helfen euer Geld und eure Knochen braucht man sondern um die reichen Leute, die drüben Land geraubt haben, zu schützen. Wähler macht die Augen auf! Vor Jahren hat Fürst Bismarck erklärt,

in Knochen eines preußischen Soldaten dürfe im Kampf um Ist Wort gehalten? Nein. Viele

Annahme eines auf den Umsturz der bestehenden, Staats und Ge⸗ sellschaftsordnung gerichteten Bestrebens für sich allein nicht ausreichen. Jteine Herren, nach diesen Grundsätzen wird auch in praxi ver- fahren. Es ist niemals das kann ich mit Bestimmtheit sagen von allen den von dem Hrn. Abg. Singer angeführten Beispielen auch Sinne ausgeführt worden ist, in welchem es erlassen ist. In nur in einem einzigen Falle eine Versammlung deswegen verboten dieser Hinsicht muß ich allerdings konstatiren, daß eine J worden, weil sie die von ihm bezeichneten Gegenstände auf die Tages⸗ Verschiedenheit in den Auffassungen des Hrn. Abg. Singer und feiner ordnung gesetzt hat, sondern stets ist das Verbot nur dann erfolgt, Parteigenossen einerseits und denen der verbündeten Regierungen an⸗ wenn anderweite Thatsachen vorlagen, welche die Annahme recht · derersests besteht. Die Ersteren verlangen, daß, wenn Überhaupt ein fertigten, daß die Versammlung zur Förderung der bezeichneten sozial⸗ solches Gesetz erlassen ist, es dann wenigstens nicht in Aus führung demokratischen Umsturzbestrebungen bestimmt sei. . gebracht werden soll, während die verbündeten Regierungen davon Ferner, was die Auflösungen anlangt ja, da haben Sie immer ausgehen, daß, wenn ein solches Gesetz einmal erlassen worden ist, es nur ein einzelnes Wort, oder einen einzelnen ö. bei welchem der auch in dem Sinne, in dem es erlassen wurde, zur. Ausführung betreffende Polizeibeamte die Auflösung ausgesprochen hat, angeführt; gebracht werden muß. Meine Herren, das gilt unbedingt von Sie müssen aber den ganzen Gedankengang und Inhalt der Rede, den obligatorischen Bestimmungen des Gefetzes, es gilt aber mit auf Grund deren die Auflöͤsung erfolgt ist, ins Auge fassen und gewissen Beschränkungen auch von den fakultativen, auch insoweit, darauf achten, in welcher Weise solche Versammlungen zu ver⸗ kein 6 wie den Behörden nur für einen gewissen Fall eine Befugniß über laufen pflegen, wie namentlich nach den Auflöfungen diefer die Handelskolonien fallen.

handelt es sich aber nicht de lege ferenda, sondern de lege lata, nicht um die Frage, ob ein Gesetz, welches derartige Be— stimmungen enthält, überhaupt erlass en, werden soll, sondern darum, ob dies Gesetz, welches zur Heit in Gültigkeit steht und bis zum 1. Oktober des nächsten Jahres stehen wird, in dem

i ĩ ö tlichen Recht beruhende Versammlungen, welche zum großen Theile absichtkich pro⸗ unserer Landsleute haben sich nieder metzeln lassen müssen, D n. . urg n jn bir n tn. die Verpflich; vogirt , werden. rerfahrff Bird, Denn es sst ( seit un. vitl unserer braven Matrosen haben den Tod in zen fremen Ge. tung, von dieser Befugniß Gebrauch zu machen, wenn der Fall, ger Jahresfrist hier in Berlin ein ganz bestimmtes wässern gefunden, in die man sie geschigtt hat: nicht um Arbeitern

Brot, sondern um Millionären neue Millionen zu schenken. S * Nun kommt wohl die Sauptsache wenigsten sst das Folgende

mit doppelt so großer Schrift gedruckt, und die Schlagwörter sind anz fett gedruckt hervorgehoben. Meine Herren, das Flugblatt wendet ch nun von Afrika wo die Herren Woermann und Genossen Sklapen zum Import nach Deutschland züchten nach Deutschland,

ezept für die Veranstaltung von sozialdemokratischen Versamm⸗

ür sst, eintritt. Daß nun in Berlin und Um . J. . . auf . sich der Rechenschafts. lungen zur Anwendung gekommen, ein Rezept, welches nicht auf die bericht erstreckt, eine Gefährdung der e nen, , . 16 1 ö ung, sondern auf die Auflösung der Versammlungen ge⸗ ozi i ebungen früher stattgefunden hat, als richtet ist. ö ; lier rg n when it r elbst K. worden sind, das hat c„Im Anfang wird bei einer solchen Versammlung von einem 6e dieses hohe Haus daß: für 8. bei Gelegenheit des Rechenschafts⸗ 6 Redner in durchaus maßvollen Augdrücken gesprochen; aber ü . ten berichts ausdrücklich in seiner Majorität anerkannt. nach Verlauf von einigen Stunden, wenn sich die Temperatur etwag wo die weißen Lohnfklaven in den Montandistrikten hungern : Meine Herren . in diesen Bezirken, insbesondere in 6 , bt . . . 1 . 9 . eng ge⸗ t I * 166 i . n, i * . . t ĩ es Hrn. kommen ist, dann wird die Sprache eine schärfere; inzwischen fam⸗ nothwendigsten Lebensbeduͤrfnissen indire = Wb imac, gif Tie fich bortugstwelse dier dende meln sich draußen große Massen, welche auf die Aufiöfung warten tragen r. Mit den Kugeln, die aus Eurem Gelde und recht ungeduldig werden, wenn die Auflöfung nicht rasch genug gekauft sind, mit den Gewehren, die aus Euren Steuern erfolgt. Efe m aber wird die Sprache nun allmählich so . angeschafft 66. hat man arme Bergleute erschossen, die daß die Auflösung erfolgen muß, dann ist der erwünschte Moment nichts weiter gethan haben, als sich geweigert, harte Arbeit bei zu den turbulenten Scenen und Straßenskandalen gegeben, für die unmenschlicher Behandlun . einen Hungerlohn weiter zu ver⸗ der Berliner ja einen ganz besondern Ausdruck erfunden hat. Es ist richten, bei dem sie, Weib und Kind langsam hinsiechen mir überaus bezeichnend, daß der Hr. Abg. Singer eine große Reihe mußten, um die Milionen von Wenigen zu erhöhen

Singer erstreckte, in der Beslehung eine wesentliche Aenderung nicht . ist, das, glaube ich, kann man fast als notorisch ,,

ch meine aber auch: es ist der strikte Nachweis hierfür durch die

nführungen des Rechenschaftsberichts geführt, an dessen Einzelangaben der Hr. Lkr. Singer allerdings eine Reihe von verschiedenen Aus- tellungen gemacht, den er aber, glaube ich, in seiner gesammten eweis kraft nicht zu erschüttern vermocht hat.