1889 / 283 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 26 Nov 1889 18:00:01 GMT) scan diff

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. Philharmonie.

Das vierte Phil harmonische Concert fand g estern Abend unter Dr. Hans von Bülow's Leitung statt und shatte den weiten Raum wieder in allen Theilen gefüllt. Den Beginn des Abends machte Mozart's Es- dur. Sinfonie, welche in ihrer sonnigen Klarheit und ihrem stimmungsvollen Ieh inn. bei vollendet schönem Vortrage, die erfreulichste Gabe des Abends bildete. Wenn KHüälow dirigirt, erscheinen die Tonwirkungen sicherer, klarer, durchgeistigter; . Mitwirkende steht unter dem Bann sein er künstlerischen Abficht odaß die Vielheit zur wohlgegliederten Einheit sich erhebt; die musi⸗ kalischen Gedanken gelangen zu greifbarer Klarheit, und selbst die zartesten und duftigsten Nuancen kommen völlig zur Wirkung Das Menuett der Sinfonie mußte auf stürmisches Verlangen wiederholt werden. Nach der Sinfonie trat Hr. Stanislaw Barcewiez als Solist auf; er brachte Moszkowski's hier schon früher einmab a. Violin ⸗Concert C-dur mit großem, edlem Ton und technischer ollendung zum Vortrag und erwarb dem, für sich betrachtet, nicht gerade bedeutenden Werke, reichen Beifall. Der zweite Theil des Concerts brachte unter der Leitung des Komponisten die Duverture zu Aeschylos' Tragödie. Der gefesselte Prometheus von C. Goldmark welche noch ungedruckt hier zur ersten Aufführung gelangte. Die musikalische Novität ist eine groß angelegte sinfonische Arbeit, deren dramatischer Ausdruck zugleich lebendig und in klassischer Einfachheit sich fort bewegt; Heldenhaftigkeit in einem schmerzvollen Schickfal und! die Erwartung der Erlösung sind die hervorragenden Empfindungen, welche zum Ausdruck kommen. Der Komponist hat sich von dem sinnlichen Klangzauber, über welchen er in feinen orchestralen Werken als Meister gebietet. mit weiser Beschränkung fern ge⸗ halten, um so die Musik mit dem Eharakter des griechischen Dramas möglichst in Uebereinstimmung zu bringen; es gelang ihm das auch in hohem Grade, da die Musik bei aller Einfachheit gedankenvoll, edel und ergreifend ist. Die Duverture fand den lebhaftesten Beifall der Hörer. Unter Hans von Bülow's Leitung wurde dann Saint⸗-Sasn's geistvolle Sinfonie A-moll glänzend vorgetragen; alle Feinheiten und reizvollen Wendungen der Komposition wurden sorgfältig herausgearbeitet und voll zur Geltung gebracht; auch dieser Programmnummer wurde lange an— haltender Beifall zu Theil und das Scherzo mußte zweimal gegeben werden. Den würdigen Beschluß machte R. Wagner“ s dem König

Ludwig von Bayern gewidmeter Huldigungsmarsch“.

Zu dem am Mittwoch Abend im Saale des Stadtmissions bau ses jum Besten der armen Gemeinde Selischte stattfindenden Concert bemerken wir, daß die Kaffe um 7 Uhr geöffnet wird und daß das Schlußwort nicht Hr. Superinte ndent Krückeberg, sondern Hr. Pastor Evers hält.

Mannigfaltiges.

Der Gesundheitszustand in Berlin blieb in der Woche vom 10 bis 16. November ein günstiger und die Sterblichkeit eine niedrige; von je 10900 Einwohnern starben aufs Jahr berechnet 17,4. Unter den Todeßursachen blieb das Vorkommen pon Darin katarrhen und Brechdurchfällen ein beschränktes, auch war die Zahl der durch sie bedingten Sterbefälle eine kleine. Die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterblichkeit blieb gleichfalls eine kleine; von je 19 000 Finwohnern starben, aufs Jahr berechnet, 63 Säug⸗ linge. Erkrankungen an akuten Entzündungen der Athmungsorgane waren wohl zahlreich, jedoch blieb der Verlauf in den überwiegend meisten Fällen ein milder. Unter den Infektionskrankheiten wurden Erkrankungen an Masern nur wenig bekannt, auch Erkrankungen an Scharlach, die in der Tempelhofer und in der Rosenthaler Vorstadt am häufigsten auftraten, zeigten gegen die Borwoche eine Abnahme der gemeldeten Erkrankungen, während Erkrankungen an Diphtherie in größerer Zahl, besonders aus der Schöneberger und Rosenthaler

sehnlich gesteigert waren Erkrankungen an Unterleibstvphus und kamen am häufigsten aus der Dorotheenstadt und aus dem Stralauer Viertel zur Meldung. Auch eine Erkrankung sowie ein Todesfall an epi · demischer Genictstarre gelangten zur Mittheilung, Sehr zahlreich wurden Erkrankungen an Keuchhusten beobachtet, sie endeten auch in einer arößeren Zahl ( töͤdtlich. Rosenartige Entzündungen des Zell⸗ gewebes der Haut kamen etwas mehr zur Behandlung, Erkrankungen an Wochenbettfieber blieben vereinzelt Rheumatische Beschwerden der Muskeln und akute Gelenkrheumatismen zeigten, im Vergleich zur Vorwoche, keine wesentliche Veränderung in ihrem Vorkommen.

Die QDurchlegung der Zimmerstraße durch den Garten des Krings. Ministeriums hat nunmehr die Vorstadien durchlaufen und wird die. Stadtverordneten⸗Versammlung bereits in ihrer nächsten Sitzung beschäftigen. Die Anträge des Magistrats gehen hiesigen Blättern zufolge dahin, 1) daß die zur Durchlegung' erforderlichen Flächen des Gartens des Kriegs-⸗Ministeriums freihändig erworben werden; 2) daß die als Kaufpreis zu gewährende Entschädigung ein⸗ schließlich des etwaigen Minderwerthes der Restflächen durch das Gutachten zweier Sachverständigen, von denen das Krie S⸗Ministerium und die Stadtgemeinde je einen ernennen, event. unter uziehung eines von denselben zu wählenden Obmanns, festgestellt werde; 3) daß der Militärvermaltung für die Herstellung und Unterhaltung von Abschlußmauern zu beiden Seiten der Verlängerung der Zimmerstraße eine Pauschalentschädigung von 65 000 M gezahlt werde; 4) daß städtischerseits zur Verbindung der durch die Straßen⸗ anlage getrennten Gartentheile mit der durchgelegten Straße je eine nach den Thorwegen bezw. Fußgängerpforten in der Mauer hinauf⸗ führende Rampe hergestellt; 5 daß die bei Herstellung der Straße und Ausführung der baulichen Anlagen befchädigten Theile des Gartens wieder in einen ordentlichen Zustand versetzt, und daß etwa beschädigte Bäume ꝛc. nach ihrem Geldwerth entschädigt werden; 6) daß die unter 3 vorgesehene Pauschalentschädigung von 55 060 t, sowie die für die unter 4 und 5 gedachten Leistungen aufzuwendenden Kosten bei Berechnung derjenigen Beiträge außer Betracht bleiben, welche im Falle der Errichtung von militärfiskalischen Sebäuden nach Maßgabe des Ortsstatuts Seitens des Militärfiskus zu erstatten sind.

Ueber den Plan zur Niederlegung der Schloßfreiheit geht der, N. A. Ztg. folgende Zuschrift zu: Ueber die Niederlegung der „Schloßfreiheil hierselbst sind Mittheilungen in die Oeffentlich keit gelangt, welche den Verhältnissen nicht entsprechen. Thatsache ist, daß die bezeichnete Maßregel vor etwa anderthalb Jahren in aller Stille ganz unabhängig von der Frage, ob das Kaiser Wilhelm Denkmal auf der ‚Schloßfreiheit: Aufftellung finden foll oder nicht, von angesehenen hiesigen Bürgern im Interesse der Stadt Berlin angeregt worden ist und verfolgt wird. Irgendwie endgültige Rege⸗ lung hat bis jetzt noch nicht stattgefunden, und irrthuͤmliche Nach⸗ richten darüber können nur geeignet sein, das Projekt zu schädigen.

Die Füllung des neu ausgegrabenen Beckens des Hubertus« Sees im Grunewald hat am Sonntag begonnen. Sie Wasser⸗ strahlen der artesischen Brunnen sprühen nicht mehr hoch in die Luft, sondern sind bereits gefaßt und werden durch eine schirmartige Vorrichtung niedergehalten. Obwohl ihr Wafsfer ziemlich reichlich fließt, wird es, wie das „Dtsch. Taabl.“ schreibt, doch Wochen brauchen, ehe das große Becken des neuen Sees gefüllt sein wird.

Die eigenartigen phonographisch / telephonischen Musik⸗ auf führung en, welche die Urania in der vergangenen Woche für einen engeren Kreis veranstaltete, haben fo regen Beifall gefunden, daß sie auf vielfachen Wunsch an drei Abenden der gegenwärtigen Woche, heute Dienstag, dann Donnerstag und Freitag, wiederholt werden sollen. Leider kann immer nur die beschränkte Anzahl von

warten müßte, bis er zum Anhören des Pyonographen vorgelas werden kann. Die Direktion hat indeß dafür geforgt, daß die zn weilig nicht den Phonographen hörenden Personen durch interefsn in demselben Saal vorgeführte Lichtbilder unterhalten werden, n ist nunmehr auch dem oft geäußerten Wunsch entgegengekomm reservirte Plätze fär diese und auch die anderen Veranstalkungen Urania im Invalidendank zu verkaufen.

Die Poliklinik far 96 und Mundkrankheit, Friedrichstraße 1310, ist an Wochentagen, Morgens von 8-9 1 für Unbemittelte geöffnet.

Friesack, 24. November. (Otsch. Tagebl.) Ku rfůn

Friedrich J, dem ersten Hohenzollern in der Mark Brandenhu ein Denkmal zu errichten, hat sich ein Eomlts gebildet. Dy Denkmal soll sich im Angesicht von Friesack erheben, deffen troh Mauern die Nürnberger faule Grete brach. Am Sonntag besichtigte n Comits die Umgegend von Friesack, um den geeignetsten Punkt sg das Denkmal auszuwählen. Köln, 25. November. (W. T. B.) Die heute Abend d Gürzenichsaale stattgehabte Versammlung der deu tsche Kolonialgesellschaft und des Afrika Vereins war sch zahlreich befucht. Es wohnten derselben die Spitzen der Behörtn der K der Erzbischof Crementz. der Gouvernen bon Köln, der Ober⸗Bürgermeister und zahlreiche Offiziere bei Di Redner waren Lieutenant Giese. früher Borsteher? der Stat Mpwapwa, der Missionar Am Rhein aus Prega, Pr. Fabri · Son und Staats⸗Minister von Hofmann Berlin. Es wurde eine Resoluhjn angenommen, in welcher die Versammlung der Reichsregierung in dem Reichstage für das erfolgreiche Beginnen und für die zie bewusn thatkräftige Bekämpfung des Sklavenhandels dankt und daz Vn trauen ausspricht, daß die hierauf gerichteten Unternehmungen auh ebenso entschieden weiter gefördert und allmählich weiter in da Richtung der großen Seen erstreckt werden. Zur Erreichm von durchschlagenden Erfolgen sei eine internationche Vereinbam dringend wünschenswerth, die aber nur auf der Grundlage möͤght sei, daß die verschiedenen Nationen wechselseitig ihre Recht: um Interessen in Afrika rückbaltlos anerkennen. Zum Schluß wurde ij Hoch,; auf Sen Mgjestät den Kaiser ausgebracht, welt begeisterte Aufnahme fand.

Elberfeld, 26. November. (W. T. B.) In der gestrij Sitzung des Sozialistenprozesses wurde der von den So zialiste für einen Polizeispion gehaltenes Bandwirker Weber ver haftet Bei demselben fanden geheime Versammlungen statt.

Nürnberg, 22. November. (FIrkf. Journ.) Der Verlust ein Sehenswürdigkeit unserer Stadt steht bevor. Dlse jedem Besuchn Vürnbergs wohlbekannte, auf der Burg befindliche Sammlung reo Folterwerkzeugen, sowie die gleichfalls auf der Burg unte, gebrachte kulturhistorische Sammlung, die gar manches in teressant Stück enthält, ist von einer auswärtigen Gesellschaft angekauft wong. Die Gesellschaft bringt die kulturhistorische Sammlung im Frühjahr zu Köln zur Versteigerung; die Sammlung der Folterwerkzeuge win vorerst in den größeren Städten Europas zur Ausstellung gebracht.

S Samhurg 26. November. (W. T. B) Heute Mittag bin in dem zweiten Stocke der Steinweg'schen Pianofortefabrs in der neuen Rosenstraße, als die Arbeiter kur nach 12 Uhr abrik verlassen hatten. Großfeuer aus, welches auch das drin

tockwerk ergriff. Nach zweistündiger Löscharbeit gelang es, di Feuer auf seinen Herd zu beschränken. Der Schaden soll ein beden tender sein, da sich in dem gänzlich zerstörten zweiten Stocke ein große Anzahl fertiger Instrumente befand. An dem Schaden sin

Vorstadt, sowie aus dem Stralauer Viertel, zur Anzeige kamen. An⸗

vierzig Personen zugelassen werden, weil sonst der Einzelne zu lange

vorwiegend englische Versicherungs-⸗Gefellschaften betheiligt.

Wetterbericht vom 25. November, burg. Morgens 8 Uhr.

7 Uh

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ressp. killim.

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Stationen. Wind. Wetter. J

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Temperatur in O Celsius 50 C 40 R

d red. in M

Mullaghmore 75h Aberdeen. 748 Ghristiansund 726 Kopenhagen. 744 Stockholm. 737 Haparanda . 735 St Petersburg Ih3 Motzkau ... ]64

Gork, Queens; town ... 758 Gherbourg . I].58 elder .... 751 ö amburg .. 750 Zwinemünde 750 Neufahrwasser 750 Uemel .. 749 758 ünster. .. 753 Karlsruhe.. 758 Wiesbaden. 757 München.. I]759 Chemnitz.. 757 Berlin... J753 Wien.. 760 Nebel Breslau 7b6 wolkenlos Viz za 7255 wolkig Triest ... 758 Regen 1) Reif. I) Reif. Uebersicht der Witterung.

Bar. auf 9 Gr. Meere

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3 halb bed. Regen

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halb bed. halb bed. Schnee wolkig halb bed. bedeckt heiter bedeckt

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einer französischen Anfang 75 Uhr.

mittleren norwegischen Küste, Wind und Wetter über ganz Nord- und Mittel⸗ Europa beberrschend. Auf den Britischen Inseln dauert die starke nordwestliche Luftströmung fort; an der deutschen Küste wehen Afrika.

kälter, im Hsten wärmer. In Westdeutschland ist allenthalben Niederschlag gefallen. Deutsche Seewarte.

Q m er, Theater ⸗Anzeigen.

Zum 35. Male:

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern⸗ . 3 Akten, e nach“ Anen * 6

(en, lung Gi . Entwurfe von Richard. Gense und J. Fritzsche. haus Vorstellung. Gioconda , Piufit Ton Loulo Meth. tj

von A. Ponchielli. Text von ; .

Uebersetzung von G. Niese. Ballet von Emil Graeb. Julius . sche.

In Seene gesetzt vom Ober- Regisseur Tetzlaff. mann. Anfang 7

Dirigent: Kapellmeister Kahl. Anfang 7 Uhr Schauspiel haus. 258. Vorstellung. Die Räuber.

Trauerspiel in 5 Aufzügen von Schiller. In Scene

gelfßt vom Direktor Br. Otto Devrient. Anfang

r.

Donnerstag: Opern hgus. 244. Vorstellung. Tann⸗ mama.

Richard Wagner. = vom Stadt Theater in Leipzig, als Gast. Anfang r

Schauspielhaug. 69 Vorstellung. Die Räuber. art sor in 5 Aufzügen von Schiller. Anfang ( T.

Zeutsches Theater.

Donnerstag: Macbeth.

Freitag; RNächstenliebe.

Die nächste Aufführung von Faust's Tod findet am Sonnabend, den 30. November, statt.

Zerliner Theater.

Donnerstag: König Lear. Freitag: 13. Abonnem.Vorstellung. Cornelius

Tessing Theater. Mittwoch: Zum 1. Male: Die Ehre. Schauspiel in 4 Akten von Hermann

in 5 Akten von A. Sumas und A. d' Artoĩs. Freitag: Die Ehre. Die naͤchste Aufführung von Oscar Blumenthal's Lustspiel „Der Zaungaft⸗ findet Sonnabend statt.

Wallner -Theater. Mittwoch: Zum 2. Male:

von Emil Neumann. Der Scheidungsgrund. Schwank in 1 Akt nach

Dictoria- Theater.

Friedrich wilhelmstädtisches Theater. Mittwoch; Mit neuer, glänzender Ausstattung:

ö Her ie Donnerstag: Der Polengraf. er flieg. H

burg. Mittwoch: . l (Belle maman.) häuser und der Süängerkrieg auf der Wart. von Victorien Sardon und Raimund Deslandes,

Große n , Oper in 3 Akten von Deutsch von Ernst Schubert. In Seene gesetzt von Chsabeth; Fr Meran, lden K ß ö k a. ert. von Hel. Frank und Martha Hornig. Anfam

Central · Theater. Direktion:

; ; Brentano. Mittwoch: Der Sohn gesetzt vom Direktor Emil Thomas.

Herr Fischer von Friedrich. rothea' von Kalisch und Weihrauch. J von Salingrs.

Mittwoch: Die wilde

Couplets von EGustav Görß. Roth. Anfang 7 Uhr.

Das Planetensystem.

Circus Renz, Karlstraße.

dee von E. Pansa und C. Pauli.

Mittwoch:

Bradbury. Donnerstag: Vorstellung. Sonntag: 2 Vorstellungen.

Sing - Akademie.

Der Polengraf. Operette 73 Uhr.

de Grahl'schen

In Scene gesetzt von Concert- aus, Leipzigerstr. 48 Dirigent: Kapellmeister Feder⸗ Karl Meyder · Concert. Mittwoch, 27. olländer! v. Wagner.

Granada“ v. Kreutzer

Zum 35. Male: Schwieger⸗ v. Hrn. Lublin. Lustspiel 2 *r. Richter, vorgett. v. Hrn. Richter.

Mittwoch: Zum 76. Male: Leute von Heute. Gesangsposse in 4 Akten von Jean Kren und Fritz Musik von G. Steffens. Anfang 71 Uhr. Verlobt: Frl. Martha Witthaus mit Hrn. Kal Freitag: Mit durchweg ganz neuen Einlagen: Das Rahning (Hannover -Bünde). Itl Marga lachende Berlin. Die neuen Bilder sind: Von Sieben die Häßlichste' von Angely. ‚Guten Morgen

„Herrmann und Bo⸗ mit

Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72. Vere helicht: Mittwoch: Zum 98. Male: Flotte Weiber.

Gesangsposse in 4 Akten von Leon Treptow Musik von Franz

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

ü Urania, Invalidenstraße 5762, Donnerstag: Der Fall Clsmeneegu. Schauspiel 123 11 Uhr. Mittwoch, von 1–—7 Uhr: Der neue Bhonograph. Abends 71 Uhr: Dr Körber:

Mittwoch, Abends 7 Uhr: Gala⸗Vorstellung unter persönlicher Mit—⸗ ; wirkung des Direktors E. Renz. Aschenbrödel, oder Koko. Posse in 38 Akten von Alex. Bisson. Deutsch der gläserne Pantoffel. Großes phantaft. Zauber Vorher: Zum 2. Male: märchen mit AÄufjügen, Tänzen und Gruppirungen, arrangirt und in Scene gefetzt vom Direktor E' Renz. Zyska und Zante, arab. Schimmelhengste, dressirt und vorgeführt vom Direktor E. Renz. rsi Donnerstag und folgende Tage: Koko. Der Auftreten der Schulreiterin Frl. Ein tiefes Minimum unter 725 mm liegt an der Scheidungsgrund. Ascension auf dem gespannten 39 Fuß hohen und 0 Fuß langen Drahtseil, staunenerregende equilibr. Produktionen, ausgeführt von Frl. Natalie Schumann; Stanley in n n, ,, . ftström fort; a . n Zeitgemälde in 11 Bilde „der Reitkünstlerinnen Geschw. Orford und Rm; mäßige bis steife südliche bis westliche Winde. Das Ie Gar e Rich. glith '! fire m. 5 Wetter istlin Central⸗Europa veränderlich, im Westen A. Raida. Ballet von C. Severini Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

r „Valse caprice“ v. Rubin stein. Fantasie g. . Carmen“ v. Bizet. . Walzer (neu) v. Strauß. „Italien. Divertissement Nesidenz - Theater. Direktion: Sigmund Lauten v. Mohr. „Kolnidrel f. d. Cello v. Bruch, vorgetr. und die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffen/

Grand Fantasie“

Hötel de Rome. Mittwoch, 27. Nov.: (a 74 Uhr. Emil Thomas. t mmi mmm. Familien⸗ Nachrichten.

In Scene

Schmitz mit Hrn. Musikdirektor Josef Frischtt (Barmen Luzern). Frl. Elisabeth Lohmam Hrn. Reg ⸗Baumeister H. Steinbrück (Yu burg Altona). Frl. Anna Rumbauer mit Hin Konrad Bonns (Berlin). Frl. Anna Rengen

Pech⸗Schulze⸗

Berlin). Frl. Hedwig Hausburg (Meensen b. Göttingen,

Hülsen (Barleben). Hr. Emil Ahlemann n Frl. Karoline Hildenbrand (Leipzig). Hr. Fran Korban, mit Frl. Bertha Zappe (Breslau). Hr. Reinhold Langner mit

(Polwitz). mann Hayn (Ostrowo). Hrn. Amtsrichter b

Kgl Wberförster Hübner (Balster b. Denzig) 6 Staatzanwalt Nessel (Magdeburg). Hm.

Hrn. Hauptmagn 4. D. Reinhardt (Sppeln, DäPrn. Paulus Reichsfteiherrn v. Schessershein (Rittergut Eisbergen). Hrn. Frhrn.= Herman v. Münchhausen (Berlin). Irn. Rittmeista Max v. Laffert (Dresden). ;

Gest or ben: Hr. Amtsrath Adolf Strauß (Groß albleben). Verw. Frau Cäcilie Loebbecke. gel. Staubwasser (Mahndorf). Frl. Julie pot Usedom (Bergen a. R.). Frau Augnste Wiest geb. Pilinska (Berlin). Hr. Pensionär Fi Paul, (Berlin). Hr. Rektor Wilhelm Maechli (Berlin) Hr. Cand. med. Karl Neisst Berlin5. Hr. Heinrich Otto Kiepert (Gr, Lichterfelde). Hrn. Alexander Spring Tochte⸗ Franziska (Stuttgart). Hr. Ober n 3. B. Cduan v. Koschmann (Heilbronn). Hr. Hauptlehrer 9. Matzner (Königshütte). Frau Mathilde Koust geb. Rohlfs (Kieh.

Guerra.

Coneert⸗ Anzeigen. ö.

Mittwoch, 27. Nov.: Klavier-Abend von Albert Eibenschütz.

Redacteur: Dr. H. Klee.

Verlag der Expedition (Scholy.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt, Berlin 8w., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen (einschließlich Börsen⸗ Beilage), die Besondere Beilage Nr. 6

Anfang Berlin:

(früher Bilse). Nov.: Ouvert. Nachtlager in

Kaiser⸗ f. Piston v. üchen Anzeigers (stommanditgesellschaften aun

Aktien und Äktiengesellschaften) für die Woche vom 18. bis 23. November 1889.

M 28J.

Er st e Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Stants⸗-Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 26. Ntvember

Zusammenstellung der pro Oktober ⸗Termin 1889 durch die Provinzial-Rentenbanken erzielten Resultate.

Kt önigreich Preußen. Finanz ⸗Ministerium.

Am 1. Oktober 1889 sind an Renten übernommen:

Die Berechtigten haben dafür Abfindungen erhalten:

Die Kapita⸗

zu Rio des Betrages der vollen Rente (41a /o) zu

l sio

Bezeichnung

a. b.

Rentenbank. pon beg

Ver⸗ pflichteten

aus der Staatskasse

Rente

46 3 16

Summa

der des Betrages

der vollen

(K* / a io)

in Rentenbriefen

Summa

sãmmtlicher Summa

Renten ö. a. und b.

16.

5 lien, welche An Die im von den gRKenten⸗ Mai gen

3 1889 aus- 19nit . Ablösungs⸗ ö k

ö eloosten, rage der Kapitalien Rente an die sind mum .

e J. Oktober] eingezahlt pro Oktober⸗ * en, , r,. Termin 1889 1889 für die Be⸗ gekündigt fälligen rechtigten die

resp.

AF snd . Abfindungen eingezahlt

baar Summa Kapital⸗ der

spitzen) Abfindungen in Renten⸗ briefe . , angt haben, betragen betragen

6 4 ! TSiĩd IiRis IG 5Id ade. 47 5865 90 3531530

w 1 Nummer.

Königsberg. 13 592 660 1 ö. Breslau. . 2197 ö 1 . 56783 183 Magdeburg und zwar:

1 , n .Münster und zwar: aus Westfalen und Rhein— provinz J aus der Provinz Hessen⸗

407870 5145 129890 1298

d

Stettin und zwar:

aus der Provinz Pom—

mern. ö Schleswig⸗ -

aus der Provinz Sch s. . . .

aus der Provinz Sachsen . 37688 5 3. Hannover 3 2*1

J 55 36 3565

1780 64 1780

DN öves's NV Io 47925 47 925 128 325 128 325

Q 3768 82725 82 725 401 70 676 2030 38016 S5 010

65 80 102 825 565 i 350 61350 ö 35 15 9536 16956

. 60 33970 38970

131220 5524 20 ö 119565 119565

1944! / 47944 4419 I 11637 1012575 197 222 128 522 222/79 243 507 93 735 450 192611 541 800

83 751 11υ. 125 gos s 24 S0 064 7

915 03 4971860 331959 30 301 52

z9 68 sss /s q. 33 489 49

119844 76 062 13 ü S6 170 50

Holstein . 9. Hierzu aus den früheren . ? 1339 204

De , i e Ts 19 190 081 7020529 286

Tb -= 77 T Dös5ss V Fßbs II 7IIꝗ

1301768 4021831 054 87 29 740 590 ko 3198 140648 G69 B30

2

8 Jod 55d IL 00S 200253, 1165 903 34 4472100

182 003 291: 2241733 29120 490 591 8i1127347885 26 7184 0.

Uebernahmeterminen .

Summa

Außerdem sind an Rente

übernommen und haben die Berechtigten dafür an

Schuldverschreibungen er—

halten:

a. von der Paderborner

Tilgungskasste

p. von der Eichsfeldschen

VD Di eee r os

1 7605 327 46631 S876 8z39 29 29 S365 2451151 222 78514851 059 0530

5 090 000 3 437 745

243 1541 31 128 970 37 .

2

175 Jos S4 / G3 2143 35373 84 S οά 4395 15si3 181998526 870 265 50

6 O98 9536 04 1614944 46 6 090 000

3437 745 428 306 101 2061495 .

8 93604

Tilgungskasse . Ueberhaupt 1 134351353

19227 495 60

ri , , , .

5490 586775

2

199 D R I J7 736 614 883 ο6 O 745 7III33971480126 810 265 50

mit Hrn. Kaufmann Gustav Granders (Storkow- Hr. Pastor Karl Oberdieck mi Hr. Pastor Friedrich Witte mit Frl. Helen

rl. Gertrud Hänntlen geöffnet von Gebore“ Ein Sohn: Hrn. Buchhändler Hu Jackisch (Kattowitz). Eine Tochter: Hi

berlehrer Or. Fr. Köhler (Konnewitz b. Leipin

Barlamentarische Nachrichten.

Schlußbericht der gestrigen (22.) Sitzung des Reichs—⸗ tages. Schluß der ersten Berathung der Arbeiterschutz— auträge des Centrums und der Reichspartei.

Abg. Schrader: Mit unserem zum Etat gestellten An⸗ trag, die verbündeten Regierungen zu ersuchen, nunmehr ihrer⸗ seits auf dem Gebiete des Arbeiterschutzes mit einer Vorlage vorzunmhen, haben wir nicht die Meinung verbunden, daß an den früheren Beschlüssen des Reichstages etwas Vesentliches geändert werden solle. Wir wollten, daß der Reichstag von Neuem bezeußte, daß er eine Regelung und Erweiterung des Arbeiterschutzes verlange. In der vorigen Session ist se ber⸗ fahren worden, wie das Centrum auch heute wieder wünscht. Auch in der vorigen Session hatten wir eine gleichartige Re solution eingebracht, damals wie heute verlangte Hr. Hitze, daß wir für den ron ihm und seinen Freun⸗ den vorgeschlagenen formulirsen Gesetzentwurf eintreten sollten. Wir thaten das, und es hat eine erste. Le jung stattgefunden. Mit welchem Erfolge? Herr von Boetticher hat uns vor ein paar Tagen erwit ert, daß der Reichstag ja ar nichts beschlossen habe, daß für den Bundesrath gar keine Ver-

anlassung vorgelegen habe, sich mit der Angelsgenheit zu be⸗

schäftigen. Unsere Resolution nun sollte den Bundes rath. in die Lage setzen, noch in dieter Session, mindestens aber sosorr

dem nnen Reichstag gegenüber, zu diesen Fragen klare Stel⸗ lung zu nehmen. Sollen wir jetzt wieder denselben Weg wie im Vorjahre gehen, so muß er auch bis zu Ense beschritten werden, es muß aus der dritten Lesung ein endgültig formu— lirter Entwurf hervorgehen. Um das zu erreichen, bitte ich

Sie, dahin zu wirken, daß der Etat erst nach Erledigung dieser

Anträge zur dritten Lesung kommt. Denn geschieht das nicht, so wird sicher der Bundesrath, wenn er den Etat und. das Sozialistengesetz in Händen hat, den Reichstag schließen, und dann sind wr genau so weit, wie wir in der vorigen Session schon waren. Nun hat uns Freiherr von Stumm eine lleine Vorlesung darüber gehalten, daß der Reichsiag auf eien ganz unpraktischen, schlechten Weg in der K gebung gekommen sei; es sei viel richtiger, den Arheiters hut schritiwersse zu erweitern, die einzelnen Gewerbe für s zu reguliren. Die Regierungen sollen, uns bei diesen Bestre⸗ bungen genau dieselbe Assistenz leisten, wie wir ö Reichstage; sie sollen uns dos Material, das sie besitzen ö. so zur Verfügung stellen, wie wir es thun. Wollen . as nicht, dann bleibt dem Reichstage nichts Anderes . rig, als sich das Material selbst zu beschaffen. Das wür . dadurch geschehen können, daß enisprechend dem eng . Parlamentsbrauch eine Kommission für das Studium die ser Aufgabe eingesetzt wird, welche das Material zu ö hat, Zeugen vernehmen kann u. . m und sso ein . entwurf vorbereitet wird. Dieser Weg ist bis . a er nicht eingeschlagen worden, und kann, auch im ᷣ. blick nicht gegangen werden. So blieb nur der Aus⸗

geordnet,

weg, sich im Reichstage über die Punkte zu verständigen, in enen man materiell wesentlich übereinstimmte. Gewiß ist in

den materiellen Bestimmungen der früheren Beschlüsse des

jetzi trags Hi ; ni öllig vollendet und Wo beit. . . jetz gen Antrags Hitze manches noch nicht völlig dings auch die Sonntagzarbeit für das Handwerk und

es könnte eventuell in zweiter und dritter Lesung diese oder jene Korrektur ersolgen; an dem Ganzen als Grundlage halten

Sonntagsarbeit außerordentliche Schwierigkeiten bereiten. Bei einer richtigen Vertheilung der Wochenarbeit würde aller—

die Hausindustrie überwunden werden können. Einem durch⸗

wir fest. Der auf dem Gebiet eingetretene Stillstand ist aus dem Verhalten der verbündeten Regierungen hervorgegangen.

Man ist nun einmal auf den Weg gekommen wir sind . J bekanntlich in dieser Beziehung der genau entgegengesetzten Einführung des Verbots der Kinserarbeit mit den

Ueberzeugung —, von der sreien Thätigkeit der Arbeiter möglichst wenig zu erwarten. Wären die Dinge anders könnte das Koalitionsrecht der Arbeiter in dem Maße wie in anderen Ländern dann hätte es gar lein großes Bedenken, wenn der Reichstag heute beschlösse, ein sehr viel

bündeten Regierungen, sondern, leider auch weite Kreis der Bevölkerurg nicht auf dem richtigen Standpunkt stehen: man thut alles Mögliche, um das Koalitionstecht der Arbeiter zu

beschränken. Die Inrustriellen sind der Organisation der z . lassen.

Arbeiter entgegen, obwohl sie damit gegen ihr eigenstes Inter—

esse handeln. In England gestatten die Arbeitgeber nicht nur 2 err von . , ! . . ö. K Arbeiter, sondern fordern sie auf mich im Kampfe mit der Mehrheit dieses Hauses auf den g. k ,,. biet der sozialen und wirthschaftlichen Gesetzg⸗bung. Anschei⸗ z R dei „das nend, denn in den Zielen bin ich mit Ihnen einig, nur nicht sicht auf Erfolg verhandeln können. Kann aber bei uns das nend, denn in en Ji . , Kwoalitionsrecht nicht zur vollen Bedeutung gelangen, so haben in den Mitteln. Der Abg. Hitze hat gefragt, oh der

je. Weise, weil sie blos mit organisirten Arbeitern mit Aus⸗

Reichstag und Regierungen die Pflicht, den Arbeitern haben. Ich bitte Sie, den Entwurf möglichst ein— stimmig anzunehmen, und an die verbündeten Regierungen richte ich die Bitte, nunmehr des Reichstages nachzugeben.

ö ll Sind also die einzelnen Be— itersc ähre her das ist gerade der Arbeit der Frauen ausfallen. Sind also die einzelnen Be—

Maß von Arbeiterschutz zu gewähren. Aber das ist gerade der Arbeit der Frauen ausfallen. Sin unk i les die Mehrheit des Hauses und der ver- I d , de der so erkennen wir doch die volle Wichtigkeit dieser Vorlage für

gearbeiteten Sonntag folgt oft ein arheitsloser Montag. Ich freue mich, daß in dem Entwurf das Verkehrswesen nicht dem srengen Verbot der Sonntagsarbeit unterworfen ist. Die

1890 ist in dem Entwurf wohl nur durch ein Versehen so

früh gegriffen. Was die Frauenarbeit betrifft, o haben auch K ö 15 . 85 Mosgrro 2 die sachverständigen Männer meiner Partei Bedenken, daß

ausgeübt werben, man is Frauen zu einer ganz anderen Kategorie von Arbeitern

machen möchte und würde als die Männer. Ein derartiger Versuch würde jedenfalls zum Schaden auch der berechtigten

stimmungen der Vorlage für uns noch keineswegs spruchreif,

195 ö nspres Nalfeas 9 die sittliche und religiöse Bildung unseres Volkes an und

j ;. 5 149 2 n ĩ Pprhünd 1Re⸗ Eine große Verantwortung aber laden die verbündeten Re

Mögen sie unseren' Beschlüssen beitreten, oder dem neuen Reichstage eine Vorlage machen, über die eine Verständigung nöglich ist. . .

. eg! Duvigneau: Meine Vartei hat diesen Anträgen steis das regste Interesse entgegengebracht. Wir werden auch diesmal für die vorliegenden Anträge slimmen, wenn wir auch einzelne Bestimmungen der Centrumsvorlage für außerordent⸗ lich bedenklich halten müssen. Der Varwurf, das Koalitions⸗ recht der Arbeiter beschränken zu wollen, trifft meine Partei nicht, und ich weise ihn zurück, so lange nicht der Beweis dafür erbracht ist. Die Enquete hat ergeben, daß die wenigsten Anstöße gegen die Heilighaltung des Sonntags in der Groß- industrie vorhanden sind. Die Großindustrie wurne auch auf einer sehr niedrigen Höhe stehen, wenn sie zur Vermehrung des Nutzens der Unternehmer die Sonntagsarbeit nöthig hätte. Ausgenommen sind natürlich diejenigen Industriezweige, welche ihre Arbet überhaupt nicht unterbrechen können. Sehr sympathisch ist mir auch in dem Entwurf die Ermäßigung der Arbeitszeit für Handlungsgehülfen und Lehrlinge. Für das Handwerk dagegen würde das absolute Verbot der

gierungen auf sich, wenn sie ihren Widerstand fottsetzen.

Wir trieben nur

werden für dieselbe stimmen in der Hoffnung, daß sich eine Verständigung mit den verbündeten Regierungen wird finden

Abg. Freiherr von Stumm: Anscheinend befinde ich

1 859654 * ö . , . 2 rath heute den Helldorff'schen Entwurf von 1878 acceptiren

3 iers zu fordern würde. Das weiß i ic Ss78 aber wäre der Entwurf ateriell zu gewähre a Arbeiierschutz zu fordern würde. Das weiß ich nicht. 1858 aber wäre er Entwin JJ Gesetz geworden, wenn die damalige Forischrittspartei und die Herren Nationalliberalen mit uns gestimmt hätten. ie 2 2 1 3 789 t D 2 endlich den Wünschen gierung hätte die Gewerbenovelle an dem Verbot der Sonn Wenn irgendwo, können die ri . , i it R übernehmen. aufkon zu 1 abe keineswegs die jetzige Majorität

Regierungen hier die Verantwortung mit Ruhe übernehmen. aufkommen zu lassen: ich habe keineswegs jetzig j

Die Re⸗ iagsarbeit nicht scheitern lassen. Um kein Mißverständniß

des Reichstages gen die von 1878 herabsetzen wollen. J . praktische Politik, während man jetzt mehr ideelle Bestrebungen verfolgt. Wenn wir hier von Leuten Belehrung bekommen, dig, keine blasse Ahnung davon haben, wo die Arbeiter der Großindustrie Der Schuh drückt, dann läßt sich kein Resultat erwarten. Die Herren Schrader und Baumbgch kommen mit sehr gutgemeinten Föesolutionen, aber positige Vorschläge können nur von Arbeit- gebern in der Großindustfrie, sei es in der Eisenindustrie, sei es in der Bierbrauerei, sei es anderswoher ausgehen. Eine Gasanstalt ist keine Großindustrie, die Löhne machen dort nur 316 Proz. des gesammten Umsatzes aus, in der Bier⸗ brauerei sind es 3 Proz, während in der Eise industrie dieser

rozentsatz bis 40 Proz. steigt. Da ich nicht Frauen und inder khn so könnte ich ja auch sagen, wehe dem, der Frauen und Kinder beschäftigt. Das fällt mir aber gar nicht ein. uch der Centralverband deutscher Industrieller ö. sich in keiner Weise ablehnend verhalten gegen die Fortbildung der Arbeiterschutzgesetzgebung seit 1578, sondern nur gegen die uns heute er e r Anträge; er hat ausdrücklich die Arbeit an Sonn⸗ und Festtagen, welche lediglich dem Zweck der Vermeh⸗

rung der regelmäßigen Produktion dient, für unzulässig er⸗