1889 / 284 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 27 Nov 1889 18:00:01 GMT) scan diff

Theater und Musik.

. Berliner Theater. Echegarav's neues Schauspiel Schlechte Rassen, das am Sonn— . zum ersten Male in Scene geht, erlebt damit schland. Die Besetzung des sehr interessante; isker nur in kleinen Partien zur ͤ Male in einer großen n d, ͤ n, und das neuengagirte Mitglied Heinrich k ö. 5 k . , ,. Hauptrollen e ü werden von Nuscha Butze, Antonie Baumeister, Art

Kraußneck und Walter Conrad . .

Wallner Theater.

Gestern Abend gelangte die dreiaktige Posse Alexander Bisson in der Uebersetzung von Emil Neumann zur ersten Aufführung und wurde vom Publikum verdientermaßen ab— ͤ tlose Exposition des ersten Akts erregte so starke Langeweile, daß sie vom zweiten, im Stil einer Eircus. parodie gehaltenen Akt trotz eines komischen Schlußeffekts, nicht über— wunden werden konnte, und der dritte Akt begegnete allgemeiner Opposition, da er an Flachheit und Wirkungslosigkeit die vor noch übertraf.

in ihrem Spiel sehr sorgfältige Studien erkennen. weit vorgeschrittenen technischen Darstellung des Inhal

dien Zu einer sehr Fertigkeit gesellt sich eine meist ge⸗ Kompositionen. . , schwierigen Sonate von Chopin (op 58), sowie in zwei Etuden und zwei Nocturnes des⸗ selben Komponisten zur Geltung, auch gelang der Spielerin der Vor- trag der kleinen beliebten Stücke von Schumann „Abends“ und während in der Beeihoven'schen Sonate Es-dur (op. 31) mehr Wärme des Ausdrucks zu wünfchen gewesen wäre. Das nicht sehr zahlreich erschienene Publikum spendete der Künstlerin lebhafte Beifallsbezeugungen. die sich nach dem Vor— trag mehrerer kleiner Klavierstücke von Massenet, sowie nach der brillanten Wal steigerten. Der

abend, den 30. d. M seine überhaupt erste Aufführung in Deut Stücks ist in vielfacher Hinsicht eine

Schneider, die ihr frisches Talent b Geltung bringen konnte, tritt hier zum ersten Rolle vor das Publikum,

Vogel als Prophet“ sehr gut,

Paderewski u. A., llanten Walzer-Phantasie von Strauß ⸗Tausig noch zweite Klavierabend findet am Dienstag, den 3. Bezein⸗

Mannigfaltiges.

Unter den beiden Wohlthätigkeits-Bazaren die heute ihre Pforten geöffnet haben, zeichnet sich vor Allem derjenige zum Besten des Elisabeth-Krankenhauses durch Reichhalt gkeit und geschmack— volles Arrangement aus. Se. Majestät der Kaifer sandte durch den Geheimen Rath Mießner eine kunstoolle Aquarelle Landschaft im d großen Stich nach Sohns Gemaͤlde . Beim Die Protektorin, Ihre Majestät die Kaiserin e ganzen Gabentisch mit Majoliken, Vasen, gend aber mit religiösen Gegenständen aus Oliv nbolz aus. Frl. von Buddenbrock und andere Künstlerinnen schmückten Ge— brauchs gegenstände

Die breite und geistlo

) hergehenden Es verlohnt nicht, den Inhalt des Stücks wieder— zugeben; es mag vielmehr die Bemerkung genügen, daß „Koko= Titelheld der ein Negerkönig sein soll ist. Die Darsteller gaben si Posten erkennbare Mühe, hervy entwickelte als alter⸗junger Ehemann Den König „Koko“ gab Hr.

Schnee gestöber“ und einen Rechtsanwalt?. Augussta, stattete einen

soll, nur ein verkleideter Pariser ch auf ihren von Anbeginn verlorenen zu retten, was zu retten war. seinen vollen Humor. K Meißner mit derber und herber Komik. Tr. Schram m machte aus der Rolle einer emanzipirten alten ungfer das Mögliche, ohne aber mit derselben die gewohnten heiteren zielen zu können. EGEiwas günstiger gestaltete einaktigen Schwanks , Pansa und Carl

Malereien.

liche Hoheit die Prinzessin Friedrich Leopold.

Der Bazar im Propsteigebäude der Petri Gemeinde soll soll, er Gelegenbeit geben, chäftigungsvereins gefertigten soll er aber auch gen Wohlthätigkeits— t der Oberlinschule, der Krippe und dem Märchen hort, sowie der rührigen Gemeindepflege neue höhter Wirksamkeit zuführen 10—iUhr dem Bes

werthvollen

Wirkungen er iltete sich der Erfolg des vorhergehenden Der Scheidungsgrund“, welchen die Hrrn Eugen Pauli nach Liner französischen Ideen bearbeitet haben. Die kleine Handlung dreht sich um einen Zwist zwischen einem jungen Ehrpaar; der Hauptwitz besteht darin, diesem Rennen Schwiegermama und Schwiegerpapa an. des kleinen Werks ist zum größten Theil dem temperamentvollen Spiel des Frl. G. Lehma

Am Donnerstag bleibt das Wallner-Theater geschlossen. „Nervös', Schwank in 3 Äkten Male zur Aufführung. ge Schwank von Eugen Scheidungsgrund“.

. Central⸗-Theater.

Zu Ende dieser Woche wird das ganz neuen Bearbeitung mit durchweg neuen Einlagen wieder auf⸗ zenen sind durch eben so lustige theils neuen erprobten Possen ersetzt. vier neue, Glanzrollen seines Repertoires: sius (. Von 7 die Häßlichste '), Doctor Hippe ; („Herrmann und Rentier Schulze ( Pechschulze' ) und . 5. Akte wie . Außerdem sind in dem Quodlibet r uste“, „Beckers Geschichte' und Die Näherin“. stellung sind alle ersten Kräfte des Central-Theaters

Sing Akademie. ö. große Zahl der Klavier ⸗Abende, die Virtuosen aller Länder kennen mehrt worden.

einem doppelten Zweck dienen: die von den Pfleglingen des Armen-Bes Sachen abzufetzen, alsdann

anstalten ind ch lch alfelbe duch 2, en sich nach und nach Die freundliche Aufnahme anmuthigen und nn zu danken

pflege Mittel zu er⸗ Der Bajar ist drei Tage hindurch von uch geöffnet.

Der Bau der Luther-Kirche auf dem hiesigen Dennewitz⸗ Platze ist durch gestrigen Beschluß der vereinigten Kreissynoden I. Es ist durch die Zuschun bewilligung von 75 066 ½ die deranschlagte Bausumme von 474 000 ½ endgültig gewährleistet. gung die Bedingung geknüpft worden,

also eine „‚Luther⸗Parochie!

die Zimmer

Freitag gelangt die Novität G. von Moser und Otto Girndt, zum ersten Den Anfang der Vorstellung bildet der einakti

k Allerdings ist an die Bewilli

daß zugleich eine neue Parochie gegründet werde.

Um der Ueberfüllung der Wagenabtheilungen in den Stadt- und Ringbgahnzügen wirksam entgegen zu treten, hat, wie im „Berl. Fremdenbl.“ mitgetheilt wird, das Eisenbahn-Betriebtamt Stadt und Ringbahn nachstehende Bekanntmachung auf den Stationen der Stadt und Ringbahn zum Ausbang bringen laffen: „Das Ein⸗ steigen in bereits mit zehn Personen Stadtbahnwagen ist verboten. der 55 Hz und 62 des Bahnpolizei⸗ Deutschlands bestraft.“

London, 25. November. der britischen Küste wütheten in der R heftige Stürme,

Lachende Berlin“ in genommen. Die bisherigen Possen⸗S Bilder aus theils alten, * Direktor Thomas spielt Schloßverwalter Ambro C Guten Morgen, Her Dorothea“), Impressario Brüller.. vertreten ‚Körk und Gu An der Dar

r Fischer' ), Bäckerjunge Abiheilungen der Zuwiderhandlungen werden auf Grund

Reglements für die Eisenbahnen

. An , ,n, m, . ; . icht von Sonntag zum Montag die uns Gelegenheit geben, durch welche zahlreiche Sch gin verurfacht Länder k zu lernen, ist wieder um einen ver— neh . Die Pianistin Frau Marie Feanne Arbeau aus Paris erschien gestern im Saale der Sing-Akademie zum ersten Male vor dem hiesigen Publikum. Die Künstlerin hatte nach den soeben vorausgegangenen Concerten einen ziemlich schweren Stand, doch hat es aus Paris, der Pflanzstätte unseres modernen eine neue Blüthe der Kunft hervorgehen zu fe

London 26. November. (A. C.)

In Cardiff starb gest der bekannte Bauunternehmer T. 7 gestern

A Walker. Der Dahbingeschiedene war der Erbauer des Severn Tunnels, der unterirdischen Eisenbahn in London und der Docks in Swansea und Barry. Zeit leitete er den Bau des Manche Hafenbauten in Buenos Ayres.

Kleeberg und Earreño ja immer ein Interesse, Virtuosenthums, wieder hen. Frau Arbeau ließ

isea un In der letzten ster Schiffskanals, sowie die neuen

m m, mn n, n n, nn mn, nnn, ,, Musik von Louis Roth.

Wetterbericht vom 27. November,

. ; . . ö, Moran-Olden, vom Stadt Theater in Leipzig, a

Anfang 7 Uhr.

Schauspiel haus. 259. Vorstellung. Die Räuber.

Trauerspiel in 5 Aufzügen von Schiller. In Scene

h vom Direktor Dr. Otto Devrient. Anfang .

r 245. Vorstellung. 1. Male; Aennchen von Tharau. Lyrifche Sper in 3 Aufzügen von Heinrich Hofmann. Text von Roderich Fels. Tanz von Emil Graeb. In Scene gesetzt vom Ober⸗Regisseur Tetzlaff.

Besetzung: Simon Dach, Magister der Theologie und Professor an der Universitaͤt Königsberg, Hr Ludwig Neander, Pastor zu Tharau,. Hr. Aennchen, seine Tocter, Frl. Hiedler. „Tochter der Wirthin, Aennchens Freundin,

brandenburgischer Werbeof

von Berkow, Hr. Krolop. Anfang 7 Uhr. Schauspiel haus. 269 Vorstellung. Aschenbrödel.

Aufzügen von Roderich Benedix.

ö. . . fern von Dirigent: Kapellmeister Feder⸗ Anfang 7 Uhr. ö Der Polengraf.

50 C 40 R.

0 Gr.

illim.

Ni

Stationen.

Nesidenz- Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗ burg. Donnerstag: Zum 34. Male: Schwieger⸗ . Lustspiel in 3 Akten von Victorien Sardou und Raimund Deslandes. DVeutsch von Ernst Schubert. Sigmund Lautenburg.

Freitag u. folgde. Tage: Schwiegermama.

Opernhaus.

in O Celsius

zar. auf Temperatur

red. in

3 lu. d. Meeressp

Mullaghmore (Belle maman.)

Ghristiansund Kopenhagen. Stockholm. Hayaranda. St Peters burg

Tork. Queeng.

In Seene gesetzt von Anfang 74 Uhr. ö

4 wolfenlos 4 wolkenlos

Central - Theater.

Donnerstag: Zum letzten Male; Leute von Heute.

Hennewitz, B Gesangeposse in 4 Akten von Jean Kren und

Kurfürstlich fizter, Hr. Krolop. Johann

Musik von G. Steffens. gesetzt vom Direktor Emil Thomas. Zum 1. Male: (Dritter Cyclus des Von Sieben die Häßlichste“ Morgen Herr Fi cher“ von Friedrich Guste von Friedrich. von Kalisch und Weihrauch. Geschichte

„Die Näherin“ von Jacobson.

Historischer Possen ˖ lachenden Berlin“.)

I halb bed.) von Angely.

Jamburg ö Anfang 7 Uhr. Swinemünde

Neufahrwasser „Herrmann und Dorothea“

Pech⸗Schulze! von von Jacobson.

Jeutsches Theater. Donnerstag: Maebeth.

Freitag: Nächsten liebe. Sonnabend:

Faust's Tod.

still bedeckt) Berliner Theater. Donnerstag: König Lear.

. 13. Abonnem - Vorstellung. Cornelius Sonnabend: Zum 1. Male: Schlechte Rasse. Tessing - Theater. Clémenceau. Schauspiel in 5 Akten von A. Dumas Schauspiel in 4 Akten

Sonnabend: Der Zaungast. Lustspiel in 4 Af von Oscar Blumenthal. ö stspiel in 4 Akten

Adolph Ernst- Theater. Dresdenerstraße 5

Flotte Weiber. von Leon Treptow. Musik von Franz

Donnerstag:

Zum 99. Male: Gesangsposse

in 4 Akten

Couplets von Gustav Görß.

Roth. Anfang 74 Uhr. Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Ile d Air , M86 = 6 ö . WSW 4 halb bed. 1) Nachts schwerer Sturm und Wetterleuchten.

3) Gestern öfters Schnee und ) Nachts etwas Schnee.

Donnerstag: Der Fall

Triest .... i

Triest Urania, Invalidenstraße b7 / 62, geöffnet von 12— 1 Uhr. Donnerstag von 1—7 Uhr: neue Bhonograph. Abends 73 Uhr. Von der Erde bis zum Monde. 5— Abends 8 Uhr im Pörsgal: Phonographisch⸗telephonische Wiusik⸗ aufführung.

und A. d' Artois. Die Ehre.

3 3 Nachts Schnee. von Hermann Sudermann.

) Nachtfrost.

. Uebersicht der Witterung.

In einer Furche niedrigen Luftdrucks, welche sich don Rord⸗Skandinavien füdwärts nach der füdlichen Nordsee erstreckt, liegen zwei Minima, eines an der jütischen Küste und ein tieferes bei Finnmarken. Scillv meldet Nordsturm, Bei meist schwacher südlicher Luftströmung ist das Wetter über Deutschland trübe, im Norden ziemlich kalt, im Süden ziemlich mild; allenthalben, außer im Osten, ist Regen oder Schnee gefallen.

Deutsche Seewarte.

Circus Renz, Karlstraße. Donnerstag, Ab. 7 Uhr: rdtheil (Einnahme von Bagamoyo). equestrische Original Pantomime, arrangirt in Scene gesetzt vom Direktor E. Renz. H Vorführen der 4 engl. Vollblut⸗Jagdp erde in neuer ganz eigner Art dressirt und vorgeführt von Hrn. Franz Renz. Schul⸗Quadrille mit 8 Schulpferden, „Auftreten der vorzügl. Reitkünstler Campꝛador, engl. Vollblut, geritten in der hohen Schule von Frl. C. Guerra.

Vorstellung.

Sonntag: 2 Vorstellungen.

allner- Theater. Donnerstag: Geschlossen.

Nervös. Schwank r und Otto Girndt. Schwank in

Zum 1. Male: Im dunklen Erdt

in 3 Akten von G. von Mose Vorher: Der Scheidungsgrund. 1 Akt von Eugen Pansa und Carl Pauli

Victoria - Theater.

Nordweststurm.

Donnerstag: Zeingemälde in 11 Bildern von Nathanson. Mustk von E Anfang 71 Uhr.

Stanley in geritten von 8 Herren. Reitkünstlerinnen und Moszkowski und Rich. A. Raida. Ballet von C. Severini.

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Theater⸗Anzeigen.

Rönigliche Schauspiele. Donnerstag: Opern— Tannhäuser und der ) Wartburg. r in 3 Akten von Richard Wagner. Kapellmeister Sucher.

Friedrich Wilhelmstãdtisches Theater. Mit neuer, glänzender Ausstattung: Ter Polengraf.

Coneert⸗ Anzeigen.

Sing - Akademie.

Concert von Emma Rosenstock und Felix Meyer mit dein Philharm. Orchester. Anfang 73 Uhr.

u 244. Vorstellung. Sängerkrie romantische

Donnerstag: Donnerstag,

; Grahl'schen! Richard Gense und J. r ,

(Elisabeth: Entwurfe von

Unweit Geleen, im westlichen Theile der Grafschaft Coit, ist

eine werthvolle Goldmine entdeckt worden, zu deren Ausb sich in London eine Aktiengesellschaft gebildet Hat. eutunz

Bern. (Bund) Das schweizerische Eisenbahndepartement batte dem Regicrungsrath die heiden Konzessionsgesuche der Ingenieur: Köchlin und Trautweiler für eine Eifenbahn von Lauterbrunnen auf den Gipfel der Jungfrau zur Begutachtung mitgetheilt Die beiden Vorlagen wurden der betheiligten Landesgegend be⸗ hufs Anbringung abfälliger Bemerkungen zur Kenntniß gebracht Der Regierungs-Statthalter von Interlaken berichtet nun, daß das ganze engere Oberland dem Bau einer Jungfraubahn durch⸗ aus freundlich gesinnt sei und sich daher keine Spposition gegen die Konzessionsertheilung geltend mache. Der Regierungsrath sieht sich seinerseits ebenfalls nicht veranlaßt, irgend welche Einwendung zu machen, und will es vertrauensvoll den Bundesbehörden überlaffen zu entscheiden, welchem der beiden Projekte der Vorzug zu geben sei immerhin müsse er sich, vorbehalten, anläßlich der Genehmigung dei Baupläne bezüglich allfälliger Verunstaltung der Jungfrau und Ver⸗ sicherung der Arbeiter gegen Unsall und Krankheit gutfindende Maß regeln zu ergreifen oder Anträge zu stellen.

Uri. Die Befestigungsarbeiten am Gotthardmassid beschäftigten, wie der Berner „Bund“ meldet, den Landrath schon zu wiederholten Malen. In der während der abgelaufenen Woche statt⸗ gefundenen Sitzung handelte es sich um das vom eidgenössischen Genie. bureau eingereichte Konzessionsbegehren für den Wasserbezug von zweihundert Pferdekraften aus der Reuß bei der Teufels brücke. Vater⸗ ländische Interessen bestimmten den Rath, dem Begehren nicht entgegenzu⸗ treten; denn aus Befürchtungen wegen Beeinträchtigung der Naturschönhei⸗ ten des Wasserfalles bei der Teufelsbrücke würde jedes privat. Unternehmen abgewiesen worden sein. Nach den Mittheilungen des Referenten, Finanz direktors Jauch, wird das Wasser auf der linken Seite der Reuß, 40 m. unterhalb der Antonskapelle aufgefaßt und oberhalh der Teufelsbrücke wieder eingemündet. Durch diese Wasser⸗ kraft sollen in den Befestigungswerken die elektrische Beleuch. tung, Schiebbahnen und Feuerlöscheinrichtungen ein⸗ gerichtet werden. Durch ein Gefäll von 20 m und durch Gewinnung von 11 mo in der halben Sekunde werden die konzedirten zweihundert Pferdekräfte auf dreihundert gesteigert. Der Kanton erhält bei einer Entschädigung von 2.50 Fr. für die Brutto ⸗Pferdekrast eine jährliche Einnahme von 750, Fr. Die schweizerische Militärverwaltung hat alle Garantien dafür übernommen, daß der Wassersturz bei der Teufelsbrücke an seiner Schönheit nichts einbüße.

Antwerpen, 27 November. (W. T. B.) In dem Prozeß pegen der am 6. September d. J. erfolgten Explosion der Corvilain'schen Patronenfabrik hat das Zuchtpolizeigericht den ECigenthümer der Fabrik, Corvilain, zu 45 Fahren 'und den Direktor derselben, Delaunay, zu 13 Jahren Gefängniß ver— ö 6 gegen . unter Verurtheilung in en, auf Zahlung einer a di 12000 Fr. erkannt . ,

NewYork, 25. November. (A. C) Aus Black oot

Ideho, wird ein fürchterlicher Vorfall gemeldet. In einer ,

Irrenanstalt daselbst brach Feuer aus, in Folge dessen, trotz

. K feht Insassen . den Flammen umkamen. a ebäude brannte gänzlich nieder. ĩ

wird auf 60 000 Doll. geschätzt. JJ

New-Hwork, 26. November. (W. T. B.) Die Stadt Lynn (Massachusetts) ist durch eine heute Mittag ausgebrochene . brunst zum großen Theil in Asche gelegt worden. Zwölf Häufer— blocks mit großen Schuhfabriken, sowie der Centralbahnhof, mehrere Banken, Zeitungsoffizinen, Kirchen, Schulen, Klubs und zahlreiche i . sind Auch mehrere Menschen sind in en Flammen umgekommen. er gesammte S i

Milltonen Dollars geschätzt. . JJ

Philharmonie. Donnerstag, 28. Nov.: Popu.

lärer Lieder⸗Abend von Amalie Joachim.

r he Anfang

Concert-HJaus, Leipzigerstr. 48 (früher Bilse) Karl Meyder- Concert. Donnerstag, 28. Nov.:

Gesellschafts⸗Abend. Anfang 7 Uhr. xa ᷣ—Q—Qui——ieNpQie, e „„, , Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Minna Eggers mit Hrn. Kauf— mann Rudolf Köhler (Hannover) . Klara

Emil Thomas.

2 Lucke mit Hrn. Prem -Lieutenant Pri it ; ucke mi nant Priew (Wedli

In . Bernburg). Frl. Helene Lorenz mit . Anfang 77 uhr. Rittergutsbesitzer Franz Sperling (Berlin

Kikowo). Frl. Frieda Muller mit Hrn. Prem— Lieutenant Erich v. Schönberg (Halle a. S.-— Naumburg 9. S Frl. Elisabeth v. Marschall mit Hrn. Reg. Assessor Paul Stephan (Alten⸗ gottern Berlin).

Vzerehelicht: Hr. Dr. Otto Schantz mit Frl. Maria Nagedusch (Köln). Hr. Oberförster Georg Mantels mit Frl. Hedwig Saunerbier Uetze bei Hannover) Hr. Landschafts⸗Rath Anton Frhr. v. Rosenberg ⸗‚Hochzehren mit Frl. Agnes v. Besser (Berlim).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Lieutenant Her— mann Zierold (Hagenau i. E.) Hrn. Prem.“ Lieutenant Reinhard Müller (Halle . S) Hrn. Hauptmann Eduard Gaupp (Neiffe). Hrn, Paul. George (Berlin). Hrn. Architekten Julius Zeissig (Leipzig)). Hrn. Fritz Knapag Bülstringen). Eine Tochter: Hrn. Ernst Domin (Insterburg). Hrn. Rich. Köchermann Chemnitz. Hrn. Hauptmann a. D. Neesen (Berlin). Hrn. Konsistorialrath Balan (Posen). Hrn. Otto Kroll (Berlin).

Gestorb en: Hr. Eigenthümer Julius Schwenterley Berlin). Hr. Rentier Johannes Philipp

GBerlinz. Hr. Kgl. Bahnmeister a. D. Heinr. Uebe (Gr. Salze). Frau Dr. med. Emma Stephen, geb. Wallstab (Welsleben). Hr. Land⸗ gerichtsrath a. D. Dr. Paul Georgii (Stuttgart).

Hr. Gesandter a. D. Frhr. Christian v. Berck⸗

beim (Meran). Hr. Gustar v. Arnim (Timmen⸗

hagen). Frau Geh. Sanitätsrath Glise Berck— höltz, geb. v. Könemann (Berlin). Frau Me⸗ line de Morales, geb. Oelrichs (Braunfels).

Guten Köck und

Der

Redacteur: Dr. H. Klee.

Verlag der Expedition (Scholy.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags= Anstalt, Berlin 8w., Wil helmstraße Rr. 36

Sieben Beilagen (einschließlich Börsen Beilage).

Berlin:

28. Nov.:

Erfte Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 27. November

1889.

M* 284.

Stanley und Emin Pascha.

Von Stanley liegt ein neuer Brief, d. d. 17. August 1889, aus dem Lager bei Kizinga in Usinja, an das englische 9 Fomits vor. Nach einem Telegramm des „Berliner Tageblatt“ heißt

arin:

. Emin mit einem Gefolge von 65 Personen, darunter Selim Bey und sieben andere als Deputation an mich gesandte Offiziere, famen am 17. Februar zu mir nach Kavalli, am sudwestlichen Ende des Albert Nyanza. Ich ließ sie durch Emin, der des Arabischen pollstaͤndig mächtig ist, über den Zweck meiner Expedition unterrichten, und Selim bat mich dann im Namen der Offiziere, ihnen Zeit zu ge⸗ währen, damit es den Soldaten und ihren Familien ermöglicht werde, sich in Kavalli zum Auszug zu versammeln, wozu Emin eine Frist von B Tagen als genügend bezeichnete. Die Offiziere verpflichteten sich, eine hierauf bezügliche Proklamation in Wadelai zu erlassen. Am nächsten Tage kam zu meiner großen Freude Lieutenant Stairs mit meiner Arrieregarde an.

Am 22. Februar kam Emin mit seinem Töchterchen Frieda und 44 Mann ins Lager. Wir hatten Emin versprochen, jedem Egypter mit zwei Trägern zu helfen, die mitgebrachte Habe vom See nach unserem Lager zu schaffen, welches 2800 Fuß über dem Spiegel des Albert Nyanza lag, und dies wurde zu einer entsetzlichen Plackerei ür meine Leute. Die Egypter hatten das werthloseste Zeug mitge—⸗ bracht, selbst alte Kochtöpfe, Futtertröge fürs Vieh und alte Spiegel, die sie nach Egypten zurückbringen wollten. Alles dies mußte den Berg hinaufgeschleppt werden Die Egypter waren dabei faul, und meine Zanzibariten lehnten sich schließlich gegen diese Frohnarbeir auf. Ich ließ die Arbeit aber erst am 31. März einstellen, nachdem schon 1355 Lasten heraufgeschleppt worden waren.

Erst 30 Tage nach der Rückreise der Deputation nach Wadelai hörten wir von Selim, daß alle egvptischen Offiziere und Truppen nunmehr sich geeinigt hätten, unter meiner Führung nach Egypten zurückzukehren; die Dampfer seien jedoch vorläufig mit anderen Transporten beschäftigt, und die Leute könnten erst in drei Monaten in Kavalli versammelt sein. Emin schien erfreut ob der Bereit⸗ willigkeit seiner Leute, mit ihm zu ziehen. Ich mißtraute jedoch Selim aus dessen Bericht über die Zustände in Wadelai ich zu erkennen glaubte, daß dort ein abermaliger Umsturz stattgefunden habe, daß er (Selim) sich die Herrschaft sichern und den Auszug nut für den Fall offen halten wollte, wenn ihm dies mißlänge Verrath von seiner Seite war auch nicht ausgeschlossen; ich war daher ent— schlossen, nicht noch drei Monate zu warten, überließ jedoch die Ent⸗ scheidung meinen Offizieren, die ich zu mir und Emin zu einer Art Kriegsrath zusammenberief. Alle stimmten gegen Emin dafür, nicht zu warten. „Da haben Sie Ihre Antwort, Pascha!“ sagte ich zu ihm, „wir marschiren am 10. April.“ ,

Emin fragte, ob wir ihn nach unserem besten Gewissen frei⸗ sprechen könnten von der Schuld, seine Leute verlassen zu haben, wenn sie sich bis zu diesem Termin nicht eingefunden haben sollten, worauf wir Alle mit einem bestimmten Ja antworteten. Trotzdem fühlten sich Emin und Casati noch nicht beruhigt, und es brauchte langes Zureden, um ihre Bedenken zu beschwichtigen; überzeugt waren sie schließlich wahrscheinlich doch nicht, auch waren sie nicht von dem geheimnißvollen Zauber geheilt, den dieser Theil Afrikas auf die Furopäer ausübt. Emin war dabei von rührender Zuversicht beseelt, daß alle un Lager Versammelten, 600 an der Zahl, ihm folgen würden. Auch Selim's Brief hatte ihn erfreut, und er rief verklärt aus: „Sie sehen, Stanley, Alle gehen, wenn ich gehe!“ Ich theilte seinen Optimismus nicht. . .

Ein mir in die Hände gefallener Brief an einen der in unserem Lager befindlichen egyptischen Offiziere und ein Nachts ausgeführter Versuch, unseren Leuten Gewehre zu stehlen, gab mir die Gewißheit, daß Verrath in unserem Lager lauere. e dieser wollte aber meinen Vorschlägen nicht zustimmen; er verlangte Zeit zur Ueberlegung und beharrte hierbei, obwohl er am Tage vor her sehr schlimme Nachrichten über die in Wadelai herrschende Stim⸗ mung und Zustände erhalten hatte, Ich erklärte ihm hierauf, daß ich entschlossen sei, sofort zu handeln, und bat ihn, seine Leute zu sammenzuberufen. Das Signal hierzu wurde gegeben. Die Egvypter ließen sich aber so viel Zeit, daß mir die Geduld ausging; ich sandte meine Zanzibariten mit Stöcken in die Hütten der Egppter, und dies brachte die Säumigen rasch zur Stelle.

Einige, die nicht kommen wollten ließ ich holen und vor ver— sammeltem Kriegsvolt durchpeitschen; von meinen bewaffneten Leuten umringt, mußten dann die Egypter Rede stehen. Sie leugneten Alles und verbeugten sich tief, als ich sie durch Emin warnen ließ, daß ich sie alle umbringen lassen würde, wenn sie Verrath üben wollten, wie sie es in Dufile und Wadelai gethan. Und sie gelobten bei allen Heiligen ihrem Vater Emin Gehorsam, —ͤ .

Auf meine Frage, wer zurückbleiben wolle, meldeten sich nur zwei Tiener Emin's; die anderen, 134 Männer, 84 verheirathete Frauen, 185 weibliche Dienstboten und 199 Kinder, wollten mit uns siehen. Durch Zuzüge hatte sich ihre Zahl auf 560 erhöht, als wir am 10. April, 1500 Personen stark, darunter 350 eingeborene Träger, von Kavalli aufbrachen. ö.

Zwei Tage später erreichten wir Mazamboni, wo ich plötzlich schwer erkrankte und beinahe dem Tode verfiel. Volle 28 Tage mußte ich liegen; mit ebenso riel Aufopferung und Geschick pflegte mich Dr. Parkes; lange Tage rang ich mit dem Tode, bis ich endlich lang⸗ sam genas und wieder zu Kräften kam.

Während ich krank im Lager darniederlag, brach unter den Egyptern eine Verschwörung aus, welche jedoch durch die Hin⸗ richtung der Hauptschuldigen im Keime erstickt wurde. Aus einem aufgefangenen Briefe ging hervor, daß der in Wadelai zurückgebliebene Selim mit seinen rebellischen Truppen unsere Vernichtung geplant hatte Am 28. Mai traten wir von Neuem den Marsch an, der uns zunächst durch höchst beschwerliches Terrain am Balegga⸗Gebirge ent lang führte. Der König von Unyoro wollte uns außerdem den Durchzug durch sein Reich verwehren; er fügte sich aber nach dem ersten für ihn ungünstigen Gefecht. Je südlicher wir vordrangen, desto interessanter wurde das Gebiet.. ö

Stanley schildert nun enthusiastisch die Naturschönheiten, nament · lich des 13 00 Fuß hohen Schneegebirges. Die Expedition rückte jedoch nicht vorwärts, ohne großen Hindernissen zu begegnen. Beim Eintritt in das grasreiche, aber kalte Usangora⸗ Reich gab es wieder beständige Kämpfe. In Unyampaka, wo Stanley 1876 gewesen war, wurde die Expedition jedoch freundlich aufgenommen. Ebenso fanden sie freien Hurchzug durch Ankori, Karagwe und Uhaiva. Die Reise wäre eine sehr glückliche gewesen, wenn nicht Alle furchtbar vom Fieber gelitten hätten. Viele verkrochen sich ins hohe Gras, um nur nicht weiterziehen zu müssen, und starben vergessen. Im Juli starben 141 von den Egyptern und Egypterinnen, Bei Absendung dieses Briefes rastete die Expedition, um neue Kräfte zu sammeln.

Von dem Missionar Schynse, welcher sich Stanley und Emin Pascha angeschlossen, liegen wei Briefe in der „‚Kölnischen Volks. jeitung' vor. Der eine dieser Briefe datirt vom 14. August 1889 von Rotre Dame de Kamoga (Bukumbi, am Südufer des Victoria Nyanza), und liefert die ersten Nachrichten über die Zustände des Königreichs Uganda ö. dem Aufstand der Araber; es heißt darin: „In diesem Jahre haben sich die Verhältnisse sehr verändert. Uganda vefreit sich aus den Händen des Islam und öffnet sich

den Europäern. te? = üf Nyanza⸗See wird dadurch für die Europäer passirbar.“

Der direkte Weg von der Küste zum

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Nach 5. 4 Abs. 2 des Zolltarifgesetzed vom 24. Mai 1885

, Zollbeträge von weniger als 5 überhaupt nicht erhoben. Menge schuldigen Eingangszoll zu ersparen, zwar diese ganze Nenge gleichzeitig zu erwerben und über die Grenze bringen zu lassen, dieses Quantum aber beim Transporte unter mehrere nur in einem Intexesse thätige Personen in nichtzollpflichtigen Mengen zu vertheilen, so macht er sich nach einem Urtheil des Reichsgerichts, J. Strafsenatß, vom 1. schuldig.

Unternimmt nun Jemand, um den für die einzuführende

Juli 1889, der Zolldefraudation

Ich berieth mich mit Emin; .

ursachen,

Statistik und Volkswirthschaft.

Die deutschen Lebensversicherungs⸗Anstalten im Jahre 1888. Wie sich aus den in den „Jahrbüchern für Nationalökonomie und

Statistiks' mitgetheilten Angaben über die deutschen Lebensversiche— runge⸗Anstalten im Jahre 1888 ergiebt, sind im Laufe dieses Jahres bei 34 deutschen Anstalten ) 88 644 neue Lebensversicherun gs⸗Anträge über 384 848 823 „S, gegen 84 705 Anträge mit 368 715 852 M im Jahre 1887 wurden sicherungssumme wegen ungenügender Gesundheit abgelehnt, oder von diesen vor Ausfertigung der Policen wieder zurückgezogen. 56 288 neue Personen, Versicherungssumme die Höhe 2935 652 866 „S6, während 1337 63 664 Personen mit 282428 26 M neu hinzutraten. . Berichtsjahres war ein Bestand von 785 579 versicherten Personen mit 3 135 865 344 ½ Versicherungssumme vorhanden; rechnet man zu

Von diesen Anträgen (23,7 υ) Ver⸗ der Antragsteller

zur Erledigung gekommen.

19746 (22,3 6) mit 91 195 957

68 8g8 Anträge entfielen auf

Die angenommenen , und erreichte die

beziehungsweise Policen, Bei Beginn des

diesem Bestande die oben angeführten Neuversicherungen, so ergiebt

sich, daß bis Schluß des Jahres versichert waren: 851 877 Personen mit 3 429 518210 S Hiervon schieden aus: durch den Tod der Ver— sicherten 13 178 Personen mit 47 740 173 S6 Versicherungssumme,

durch Zahlbarwerden der Versicherungssumme bei Lebzeiten 564 Personen mit 2423 355 AM und durch Aufgabe der Versicherung 21 8094 Personen mit 76745 182 M. Versicherungs— summe, so daß bei Schluß des Jahres ein Bestand verblieb

von 816 330 Personen mit 3 302 609 500 „S. Versicherungssumme gegen das Vorjahr 4 30751 Personen mit 166 744 156 S Den bedeutendsten Zuwachs, mehr als 35 000909 „, erzielte die Lebens— versicherungs bank für Deutschland in Gotha, nächst ihr, mehr als 30 000 000 , die Germania in Stettin. Zwischen 20 und 30 Millionen Mark betrug der Zugang bei den Gegenseitigkeits = Anstalten in Leipzig, Stuttgart und Karlsruhe. Mehr als 19 Millionen Mark Zugang hatten dann noch die Vietoria' in Berlin und die „Concordia“ in Köln, während bei den übrigen 27 Anstalten nur eine geringere Höhe, bei einer von ihnen nicht einmal 1 Million Mark erreicht wurde. ; Gegen das Jahr 1887, in welchem bei sämmtlichen 34 Anstalten 22 341 Personen mit 79 631 373 Versicherungssumme oder 2,44 0o des Versicherungsbestandes, bei Lebzeiten ausschieden, hat der Abgang bei Lebzeiten im Jahre 1888 eine Minderung erfahren und sich auf 2.24 9o gestellt. Das Verhältniß, in welchem dieser Abgang bei den einzelnen Anstalten stattgesunden hat, ist ein wesentlich verschiedener gewesen. Nur bei drei Anstalten der Gothaer Bank (O. 74 G), dem Preußischen Beamten-Verein (0,52 0½) und der Anstalt für die Armee und Marine (O91 00) hielt er sich unter 1 9, bei weiteren drei An⸗ stalten betrug er 1— 106 bei ferneren drei 1 20 , bei acht 2— 3 9e, bei vier 3— 4 8, bei neun 4 5 υ, bei zweien 5 66, und endlich bei weiteren zwei über 6 6. Durch den Tod der Versicherten gingen, wie bereits erwähnt, im Jahre 1888 13179 Personen mit 47749 173 M Versicherungssumme ab, gegen 12576 Versicherte mit 44 587 153 im Jahre 1887, so daß die Zahl der Sterbefälle im erstgenannten Jahre nur um 03 und die betreffende Versicherungssumme nur um 3 155 020 4 größer war. Jeder der Gestorbenen war im Durchschnitt mit 3622 versichert, 124 „½ weniger, als die durchschnittlich auf einen Kopf berechnete Versicherungssumme Ende 1888 betrug. . Von besonderem Interesse ist die Eintheilung der Sterbefälle nach den Todesursachen, dem Alter beim Tode und der Versicherungs⸗ dauer. Doch ist dabei zu bemerken, daß ein vollständiges Material hierüber nicht vorliegt. Soweit dies der Fall ist, ergeben die Todes daß 18,64 ½ aller Gestorbenen der Lungenschwindsucht erlagen, außerdem 14,96 0 sonstigen Krankheiten der Athmungsorgane. g, 35 oo starben an Herzkrankheiten, 9, 35 0 am Schlage, 9, 19 90 an bösartigen Neubildungen, 6,54 ι an Gehirn. und Rückenmarks Krankheiten, 5,zß (so an Krankheiten der Verdauungsorgane, 7, sh O/o an Altersschwäche, 2,02 d haben durch Selbstmord, 1,82 9/o durch Verunglückung. Mord und Todtschlag ihr Ende ge— funden. An Typhus starben nur 157 9½, an der Bright'schen Krank- heit 1,76 0½; 1,11 0 starben an Geisteskrankheiten, 0, 97 o an Diabetes und G61 υ an Gelenkrheumatismus. Je nach dem Alter beim Tode berechnet, starben im Alter bis zu 30 Jahren 3,21 , von 30 - 40 Jahren 12,58 060, von 40-50 Jahren 20,95 (o, von 50 60 Jahren 23, 08 oάίG, von 60–— 70 Jahren 23,72 o, von 70 - 80 Jahren 13,57 Yo. über 80 Jahre 2,79 /o. Nach der Versicherungsdauer berechnet, tell te sich das Verhältniß: im 1. bis 5. Jahre 12,15 Gο, im 6, bis 10. Jahre 15,03 é, im 11. bis 15. Jahre 16,90 o, im 16. bis 20. Jahre 78,36 o, im 21. bis 30. Jahre 29,30 υ, im 31. bis 40. Jahre s, 63 H, im 41. bis 50. Jahre 1,80 ου⏑,, im 51. bis 80. Jahre O, 4353 Go. . Die nach Abzug der Abgänge bei Lebzeiten und der Sterbefälle

am Schlusse des Jahres 1888 verbliebenen Versicherungen im Ge— sammtbetrage von 3 302 509 500 vertheilen sich dergestalt, daß 18

von den in Berücksichtigung genommenen Anstalten einen Versiche / rungsbestand von je mehr als 50 Millionen Mark aufzuweisen batten. Auf diese Anstalten entfiel mehr als des ganzen Ver- sicherungsbestandes. Bei den neun größten Anstalten allein aber, von denen jede mehr als 100 Millionen Mark Versicherungsbestand hat, waren zusammen mehr als 273 (67 0? o) des Gesammtbestandes ver⸗ sichert; davon kamen auf die vier größten Anstalten auf Gegen⸗ seitigkeit (Gotha, Stuttgart, Leipzig und Ftarlsruhe) zusammen 1554 449 755 (406,41 Co), auf die fünf größten Aktiengesellschaften Germania, Concordia, Lübeck, Berlinische und Victoria) 886 259 781 A (26, 66 υ) des Gesammtbestandes.

) Unberücksichtigt geblieben sind in der Aufstellung die Leipziger Kranken⸗, Invaliden⸗ und n,, ,, n. ; Gegen⸗ feitigkeit“, die Lebensversicherungsanstalt ⸗Atropos; in deipzig und die „Badische Militärversicherungsganstalt“ in Karlsruhe, weil diese nur als rationell eingerichtete Sterbekassen zu betrachten sind; ferner die Nürnberger nn ,, ,,. bank“, weil von dieser, obwohl 1888 errichtet, noch keine Berichte vorliegen, und endlich die im Dezember 1888 in Liquidation getretene

Aktiengesellschaft Alsatia“.

Was die Vertheilung der Versicherungen nach den verschiedenen Versicherungsformen betrifft, so ergiebt sich, daß die einfache Ver sicherung auf Lebenszeit mit lebenslänglicher Prämienzahlung den stärksten Bestand unter den Versicherungsformen hat, denn ihr gehören 57,56 V des gesammten Versicherungsbestandes an. Zunächst kommt dann die abgekürzte Versicherung mit 35,91 des Bestandes, hierauf die Versicherung auf Lebenszeit mit abgekürzter Prämienzahlung mit 6,17 9, die Versicherung auf zwei verbundene Leben mit 1,B24 * 40 und endlich die kurze Versicherung mit nur 0020/9. In Vergleich zum Jahre 1887 ist die Betheiligung an der Versicherung auf Lebenszeit nur um 25 Millionen Mark, die der abgekürzten Versicherung dagegen um 1344 Millionen Mark gewachsen, während die kurzen Ver⸗— sicherungen um 87 000 e, die auf verbundene Leben um nahezu 800 000 gesunken ist.

Hinsichtlich der Betheiligung der Geschlechter ist zu erwähnen, daß ohne Ausnahme bei den 16 Anstalten, welche hierüber Auskunft geben, die Betheiligung der Frauen eine weit geringere ist, als die der Männer, und daß auch die Durchschnittssumme der Versicherung bei den Frauen eine beträchtlich niedrigere ist. Im Ganzen kamen 188 bei diesen 16 Gesellschaften auf 100 Männerversicherungen nur 15 Frauenversicherungen und machten die Frauenversicherungen nach der Personenzahl 12,94 e, nach der Versicherungssumme nur 5, 38 G aus.

Nach dem Alter der Versicherten berechnet, ergiebt sich, daß sowohl hinsichtlich der Zahl der Versicherten, als auch hinsichtlich der Versicherungssumme die Alter zwischen 30 und 40 Jahren am stärksten besetzt sind. Was die Höhe des Versicherungssumme an— betrifft, so waren durchschnittlich die im Alter von 40 bis 20 Jahren befindlichen Personen am höchsten, mit 4929 MA, versichert, fast genau ebenso hoch die im Alter von 30 bis 40 Jahren Befindlichen, mit 4928 MS, während für die im Alter von 70 bis 80 Jahren Stehenden die Versicherungssumme von 3234 M durchschnittlich am niedrig sten war.

Handel und Gewerbe.

Ueber die Gründung der Deutschen Sundagesellschaft, von welcher in einer Meldung des W. T. B. Mittheilung gemacht wurde, bringt das „Dresd. Journ. folgende näheren Angaben: „Die Meldung von der Gründung einer deutschen Sundagesellschaft in Dresden war zwar verfrüht, aber den Thatsachen entsprechend. Die Gesellschaft bezweckt den Erwerb von Land und die Anlage von Pflanzungen, sowie den Betrieb von gewerblichen und Handelsänter— nehmungen in tropischen Gebieten. Das Grundkapital beträgt 1Million Mark und ist eingetheilt in 1900 Stück Aktien à 1000 6, auf welche 6 Monate nach der Zeichnung 30 06 einzuzahlen sind, es wird jedoch auch die Vollzahlung angenommen und war bei der Dresdner Bauk. Da ein großer Theil des Kapitals fest gezeichnet worden ist, konnte die Gesellschaft bereits etæaa 8000 ha besten Taback—= landes erwerben. Die deutsche Gesellschaft ist die erste, welche von der Entschließung der niederländischen Regierung, das etwa dem Deutschen Reich an Größe gleichkommende Gebiet von Südborneo für die Ansiedelung zu eröffnen, Gebrauch macht und im Großen zu arbeiten gedenkt. Die Erfolge, welche die 78 englischen Gesellschaften auf ihrem etwa 3000 ha umfassenden Besitz in dem englischen Theile des Landes erzielt haben, lassen auch für das deutsche Unternehmen günstige Resultate erhoffen. Auch wird dasselbe der deutschen Industrie ein neues Absatzgebiet eröffnen. Man wird dem neuen Unternehmen nur seine volle Sympathie entgegenbringen und es mit Freuden be— grüßen können, wenn das deutsche Kapital beginnt, sich von kleinlichen Gesichtspunkten zu emanzipiren und thatkräftig die Kolonisation zu unterstützen. Das ist der einzige und sichere Weg, unseren über⸗ schüssigen Kräften Raum zur Bethätigung zu verschaffen, wenn auch in diefem Fall politische Erwerbungen nicht zu erzielen sind. Das Gebiet der Gesellschaft enthält nach übereinstimmenden Berichten einen für Tabackbau vorzüglich geeigneten Boden und ist an einem schiff baren Flusse gelegen. Das Klima wird als verhältnißmäßig gesund be zeichnet. Ber Aufsichtsrath besteht aus folgenden Herren: Hofrath Dr. Credsé, erster Vorsitzender, Kaufmann Felix Schramm (Firma: Schramm u. Echtermeyer), Stellvertreter, Kaufmann R. Ranft, Fabrikbesitzer Th. Prätorius, Dr. Klotz und Handelskammer-Sekretär Schulze. Die Leitung des Plantagenbaues ist dem in 22 jähriger praktifcher Thätigkeit in Java erfahrenen Hrn. Parizot übertragen, während dem Dresdener Geschäft Hr. Kaufmann Hans Prayer vor— stehen wird.“ .

Der Aufsichtsrath der Münchener Brauhaus“ Attien⸗ gesellschaft hat beschlossen, der bevorstehenden Generalversammlung der Aktionäre die Vertheilung einer Dividende von 7 für die Vorzugs— aktien (gegen 6 d im Vorjahre) und von 5 MG für die Stammaktien (gegen Gb o im Vorjahre) in Vorschlag zu bringen. Es wurden ver— kauft in 1888/89 46037 hl gegen 40 838 hl in 1887,88

Aus Wien wird gemeldet, daß die Bankfirma Kendler u. Co. in Zahlungsstockung gerathen sei; die Passiva werden, wie W. T. B.“ meldet, auf 27 Millionen Gulden geschätzt.

Wien, 25. November. (W. T. B.) Bei den 177. Em langen Lokalbahnen der Oesterreichischen Lokal-⸗Eisenbahn—

welche in diesem und im vorigen Jahre im Betrieb standen, betrugen die provisorisch ermittelten Einnahmen im Oktober d. J. 144 8022 Fl, und in der Zeit vom 1. Januar bis Ende Oktober 1389 848 zoo Fl, während die definitiven Einnahmen in der gleichen Periode des Vorjahres 130 447 Fl. bezw. 783 352 Fl. betragen haben. Die provisorisch ermittelten, oben nicht inbegriffenen Einnahmen der 57 km langen Lokalbahn Hannsdorf— iegenhals betrugen in der Zeit vom 1. Ja nuar bis Ende Oktober 1889 158 910 Fl., und jene der am 18. Juli eröffneten 64 km langen Lokalbahnen Herzogenburg— Krems und Hadersdorf—Sigmundsherberg bis Ende Oktober d. J. 57 548 Fi. ö 26. November. (W. T. B.) Wol lau ktion. Er⸗ öffnung. Im Ganzen werden angeboten 151 0090. Ballen. Heute standen 6146 Ballen zum Verkauf. Die Auktion ist gut besucht, die Betheiligung ist eine sehr rege. Die Preise für australische Schweis · wolle ö sich g d, . ie, 1, für Kapwolle 1 4. höher als die Schlußpreise der letzten Auktion waren. . . 26. Nodember. (W. T. B) Wollauktion. Eröffnung. Bei guter Konkurrenz stellten sich die Preise gleich den⸗ jenigen der letzten Auktion bis zu 5oo darüber. Verkauft wurden 4586 Ballen. . . Manchester, 26. November. (W. T. B. 121 Water Tavlor 7, zor Water Taylor 9, 20r Water Leigh 8, 30r Water Clapton H, zer Nock Brooke 9, 40r Mayoll 6, 46r Medio Wilkinson 193, z2r Warpeops Lees 88, 36r Warpeops Rowland 99 40r Double Weston 10, 60r , 3 ö 1398, 32 116 vds 16 216 rey Printers aus 32r / Kbr Fest. ö . 26. November. (W. T. B) Weizen ⸗Ver⸗ schiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nach Großbritannien 26 000, do, nach Franfreich —— do. nach anderen Häfen des Kontinents 2000, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 112 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents 12 009 Qrts. 26. November. (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche autzgeführten Produkte betrug 8508 898 eff n gegen 5 20 63 Doll. in der Vorwoche.

Gesellschaft,