1889 / 285 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 28 Nov 1889 18:00:01 GMT) scan diff

sich bewogen fühlte, noch ein kleines Lied von Horn hinzuzufügen Gleicher Beifall folgte den drei Liedern von Taubert, Yen gin und Mever - Helmund. Frl. Hornig, Schülerin des Hrn. Prof. Franz Kullak, hatte das Beethoven sche Trio Es-dur (op. I) und Klavier- stücke von Bach, Schumann, Moszkowski und Lizt zum Vertrage ge— wählt und, bewies bei schönem, modulationsfähigem Anschlag eine große technische Sicherbeit und verständnißvolle Auffafsung. Reicher und wohl verdienter Beifall belohnte ihre künstlerischen Leistungen. Einer gleichfalls günstigen Aufnahme erfreute sich der Solovortrag des Violinisten Hrn. Schnitzler, dem nur eine vorsichtigere Behandlung des Flageolets anzurathen ist, und der des Cellisten Hrn. Piening. 5 Bielenberg führte die Begleitung sämmtlicher Piècen mit Sicherheit und lobenswerther Einsicht aus.

In der Marienkirche gieht für den Armen-Vergin dieser Gemeinde Hr. Ernst Matz Freitag, Abends 73 Uhr, ein Concert, in welchem derselbe Bach's C-dur-⸗Toccata und Fuge und das Choral⸗ Vorspiel über ‚O Mensch, bewein' dein? Sünde groß, Thiele's Chromatische Phantasie und den Esdur . Concertsętz seines Lebrers Otto Dienel spielen wird. An dem Concert betheiligen sich. Frl. Annie Duncker und Frl. Auguste Hohenschild mit Solo ⸗Gesängen, Or. Kammermusiker Maneke mit Cell o-Vorträgen, und der Frauenchor des 9 Gustav Kulenkampff singt Kompositionen von Padre Martini, basse, Orlandus Lassus und Kulenkampff. Einlaßkarten à 1 sind bei Bote und Bock, Leipzigerstraße 37, und am Concert Abend an der Kirche zu haben.

Unter dem Protektorat Ihrer Königlichen Hobeit der Frau Erbprinzefsin von Sachsen Meiningen findet zum Besten des Waisenhauses des Deutschen Kriegerbundes zu Römhild, Herzogthum Meiningen, einer Stiftung zu Ehren der silbernen Hochzeit des hochseligen Kaisers Friedrich, eine musikalische Matinée statt. Dieselbe wird veranstaltet durch Fr. Oberst von Elpons in dem Saales des Concext⸗ hauseß am Sonntag, den 8. Dezember, Mittags 12 Uhr, und wird deren Besuch allen Gönnern und Freunden der segensreichen, z. 3. 78 Waisen bergenden Anstalt aufs Wärmste empfohlen. An dem reichhaltigen Programm wirken gütigst mit: die Berliner Liedertafel unter ihrem Dirigenten H. Zander, Fr. Müller— Ronneburger, Fr. Feininger, aus New-⸗VJork, die Pianistin Frl. Clara Krause (Schülerin Liszts', der Harfenvirtuose Hr. Bra⸗ bant, Hr. Organist Franz Grunicke, Hr. Königl. Kammermusiker König und Hr. Pianist Niessen.

Meannigfaltiges.

Freitag, den 29. d. M., findet Königliche Parforce⸗ gag statt. Stelldichein: Mittags 1 Uhr zu Jagdschlsß runewald, 1 Uhr an der Saubucht. Die feierliche Eröffnung des Museums für Natur kunde der Königlichen Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität findet am Montag, den 2. Dezember, Mittags 12 Uhr, statt.

Ein großartiger Verkauf von Landproduktan aller Art ist heute im neuen Saal des Christlichen Bereins junger Männer, Wilhelmstraße 34, eröffnet worden, Ihre Majestät die Kgiferin, hatte die Gräfin Waldersee mit Einkäufen betraut; Ihre Majestät die Kaiserin Augusta ließ durch die Gräfin Bernstorff Einkäufe für das Augusta⸗Hospital“ machen. Für den Deutschen Offizier-Verein kaufte Hauptmann von Wedell. Auch viele Offizier Kasinos nahmen die Gelegenheit zu vortheilhaften Einkäufen wahr. Der Ertrag des Verkaufs fällt der Christlichen Gemeinschaft St. Michael und dem Christlichen Verein junger Männer zu.

Centifolien⸗Rosen wild in den Bergen wachsen, Aufmerksamkeit zu—

Kiel, 26. November. (Frankf. Journ) Eine maritime Erfindung hat der Hotelbesitzer Harrsen in Husum gemacht. Durch dieselbe soll es ermöglicht werden, eine elektrische Verbindung der Feuerschiffe mit dem Festlande herzustellen, was bei der Beweglichkeit dieser Fahrzeuge bisher nicht gelingen wollte.

ö n n,, r (W. 5 931 . 34 Zeche ö,. antin der roße“ fand eine Explosion dur d Wetter statt; 14 Bergleute sind todt und 4 verwundet. in,,

Darm stadt, 27. November. (Frankf. Journ.) Das Groß⸗ herzogliche Finanz · Ministerium hat die Frage, ob die Unter⸗ nehmer automatischer Verkaufsapparate zur Besteue rung beranzuziehen seien, in bejabendem Sinne entschieden. Nichthessische Unternehmer solcher Automaten haben für jeden einzelnen Apparat ein besonderes Gewerbepatent zu lösen.

Bei Freiwaldau in Oesterreichisch⸗Schlesien ist, wie die ‚Voss. Ztg.“ schreibt, in den Kalkstei⸗ brüchen von Setz dorf eine noch völlig unberührte Tropfsteinhöhle mit prächtigen Stalaktiten und Stalagmiten entdeckt, welche sich weit in die Tiefe erstreckt.

In Nord Rußland herrscht seil wenigen Tagen eine furchtbare Kälte. Der . Hamb. Corr.“ schreibt darüber: Zu Archangelsk am Weißen Meere, wo in der vorigen Woche bei truͤbem Himmel nur ein leichtes Frostwetter geherrscht hatte, traten am Sonntag den 24. Novem⸗ ber Abends leichte Nordostwinde auf, welche die eiskalte Luft aus dem Nordpolarmeer dorthin führten. In der folgenden Nacht klärte sich der Himmel auf, und sofort sank die Temperatur bis Montag Morgen auf 253 Grad C. Auch im Laufe des Tages trat keine Milderung ein, da in der jetzigen Jahreszeit die Mittagssonne unter 65 Grad nördlicher Breite nicht mehr gegen die Wirkung der Ausstrablung aufzukommen vermag. Im Gegentheil wurden am Montag Mittag sogar 24 und am Abend —2?3 Grad C. beobachtet Ihren Höhepunkt erreichte jedoch die Kälte erst am Dienstag Morgen mit 32 Grad C. oder 26 Grad R. Nur um einen Grad höher war die Temperatur in dem viel weiter südlich gelegenen Wjatka, unter dem 59. Breitegrade, nördlich von Kasan, während Kafan selbst 2 Grad, Jekaterinburg im Ural 29 Grad und Nischni— Nowgorod unter dem 56. Breitegrade immer noch 20 Grad Kälte hatten. Am Onegasee herrschten gleichjeitig heftige Schneestürme aus südöstlicher Richtung. Seitdem hat die Kälte in Nord⸗Rußland wieder an Strenge abgenommen.

Kutgis. Wie dig . Od. Ztg“ berichtet, ist auf Veyanlassung des Ministeriums der Reichsdomänen im Gouvernement Kutais die Gewinnung des Rosenöls in Angriff genommen worden. Die im Gouvernement Baku angestellten Versuche der Rosenkultur gaben ein glänzendes Resultat, sodaß im Kutaisschen kein geringerer Erfolg zu erwarten ist. Derfelben Frage wird jetzt auch in der Krim, wo die

gewendet.

Alpenchronik. Aus Herisau erhält die N. Z. Ztg. unterm 25. November folgende Trahtmeldung: Das gestrige glänzende Wetter belebte die Arpenzeller Berge wie an einem Sommertag. Leider stürzte Hr. Seiler, ein tüchtiges und beliebtes Mitglied der Sektion St. Gallen des Schweizer Alpenklubs, bei der waghalsigen Tour auf den Altmann ab und blieb todt.

Ne w- Nork, 25. November. (A. C.) In der Sonntagesnacht hielt ein Eil zug der Missouri⸗, Kansas. und Texas ˖ Eisenbahn auf der Fahrt nach St. Louis in Prior Creek, auf der Reservation der Choctaw Indianer an, um Wasser einzunehmen. Plötzlich erschienen

jwei Räuber und bestiegen den Zug. Einer hielt dem Maschi

und dem Heizer Revolver vor und zwang sie, r, n, rend der andere den Gepäckwagen vom übrigen Zuge loskoppelte und darauf den Beamten desselben entwaffnete und knebelte. Der letztere wurde gejwungen, den 45 000 Pfd. Sterl. betragenden Inhalt dez Geldschrankes auszubändigen. Nachdem Ter Räuber im Gepäckwagen seinem Kollegen durch einen Pfiff das Gelingen des Verbrechens ge. meldet hatte, flohen Beide in der Dunkelheit. Der erschrockene Lokomotivführer aber ließ seine Maschine zurückfahren und koppelte den 2 wieder an. Das geraubte Geld war der Pacißt Expre Gesellschaft zur Beförderung übergeben worden Auf der Atchison-Eisenbghn im Territorium der Cherisaw. Indianer wurde in gestriger Nacht abermals ein Zug beraubt ,. verlarvte und bewaffnete Männer bestiegen den Zug, prpelten die Lokomotive und den Expreß⸗Waggon los, ließen dieselle einige Miles fahren und warfen dann den Lokomotivführer und Heizer Je. der V. ö , ö griffen gi Räuber den Expreß—

aggon an, überwältigten die Beamten und suchten mit 25 00 das Weite. Die Beamten verfolgen sie. .

New⸗York, 27. November. (W. T. B.) Nach neueren Mel— dungen über die Feuersbrunst in Lynn sind über 100 86 fabriken eingeäschert, gegen 150 Familien obdachlos und mehr als S000 . ,,,, 2 3 Bürgermeister hat einen Aufruf erlassen, in welchem er besonders sofortige S gFlcltun gs stucken ecbittet. ö

New York, 28. November. (W. T. B.) Die Barke ‚Ger⸗ mania“, von Bremen nach New-HJork mit leeren Fässern und Hadern unterwegs, ist gestern bei Longbranch gescheitert. Der Kapitän und 8 Matrosen sind ertrunken, der erste Steuermann und 4 Leute von der Mannschaft kamen auf leeren Fässern ans Land.

Japan. (Dresd. Journal) Die Ausdehnung der entsetzlichen Ueberschwem mung in Japan wird nur nach und nach bekannt da die Telegraphenleitungen fast alle unterbrochen, Wege und Brücken zerstört sind und damit alle Kommunikation eingestellt ist. Von April bis September d. J. wurde das Land von anhaltenden Stürmen mit Regen heimgesucht, die sich an der Westküste nament—⸗ lich im Juni furchtbar steigerten; die Flüsse stiegen schnell und das Meer wurde durch einen heftigen Weststurm gegen das Ufer gepeitscht, sodaß das. Wasser weit ins Land hineintrat. Im Juli uͤberfluthete der Cbikugofluß im Süden der Insel Kiuschiu seine Ufer und über— schwemmte die Provinz Oitg. Gegen 4000 Acker bebautes Land wurden verwüstet, gegen 20 Meilen weit waren die Uferdämme weg⸗ gespült, die Straßen unpassirbar geworden, Handel und Wandel uberall unterbrochen. Aber noch schlimmer hauste die Wasserfluth welche im August über das Land hereinbrach. Im Südosten bon Japan war das Unglück so groß urd umfangreich, daß die Be—⸗ völkerung nahezu vollständig vernichtet ist. 35 372 Häufer waren unter Wasser gesetzt, 2741 Brücken weggeschwemmt, 130 Meilen

Dämme zerstört und 73 694 Personen obdachlos, ohne die nöthigste

Nahrung dem bittersten Elend ausgesetzt. Im südöstlichen Theile d

Hauptinsel kamen 1247 Personen ums Leben, zumeist dadurch der sie in die offene See Linausgespült worden sind. Am 11. Septem“ ber d. J. strich ein heftiger Orkan über das Land, namentlich in Nordjapan hartz auftretend; die See hob sich uber die Ufer daͤmme und brach, alles vernichtend, in das tieferliegende Land hin— ein. Bis jetzt sind folgende Verlustziffern snach dem . Globe,) be— kannt: 12 Provinzen sind zerstört, 2419 Personen getödtet, 155 ver⸗ wundet, über 90 000 des Nothwendigsten beraubt, über 50 000 Häuser sind weggeschwemmt worden oder stehen im Wasser, 150 0090 Acker sind sammt der Ernte verloren, gegen 5000 Brücken fortgespült und Hunderte von Meilen die Wege unganghar. Seit 30 Jahren hat ein solches Unglück Japan nicht heimgesucht. .

Wetterbericht vom 28. November, Schauspielhaus. 261. Vorstellung. Zum 1. M.: usik vo i S s J öni ; —— 226 en, , nn,, , . Vischer. In Scene gesetzt vom Direklor Dr. Otto mann. Anfang 7 Uhr. Matin ée um Besten des Krieger ⸗Wai , 52 * 33 * Devrient. Sonnabend: Der Polengraf Römhi ,,,, 2 32 SS Besetzung: Professor Dr. med. Horst, Extra—⸗ K . ö k Stationen. 3 Wind. Wetter. 38 j ordinarius, Or. Oberländer. Käthe, seine Tochter, . 2 unhfittags af kennt, 2 . * 4 362 * . Conrad. Dr. Fritz Adelung, fein Assistent, Nesidenz - Theater. Direktion: Sigmund Lauten · Foncert⸗Haufes Ce T erff⸗ 48 J 835 1643 r. Keßler. Frau Amtmann Musehold, Frl. burg. Freitag: Zum 35. Male: Schwieger⸗ Billets a2 5, , . 4 , zu haben im B 2 Bergmann. Konsul Franz von Boltenstern., Ox. mama. (3Belle maman.) Lustspiel in 3 Akten des Deutschen Sffi iers vereins, J mid . Mullagbmore 1 R , bedeckt * Schwing. Freiherr Stein von Auppach, Major von Victorien Sardou und Raimund Deslandes. und bei Trautwein ö st l i oalidenden Aberdeen. 63 WNW 3 balh. bed. 1 a. D., Hr Plaschke. Stadtrath August Zöllner, Deutsch von Ernst Schubert. In Scene gesetzt von n . 6 Fhristiansund 757 NW 3 wolkig 1 Landtags⸗Ahgeordneter, Hr. Krause. Wilhelmine, Sigmund Lautenburg. Anfang 73 Uhr. nm Lopenbhagen. 51 WNW 1 Nebel —1 seine Frau, Frl. Heuser. Betty, Hedwig, Hänschen, Sonnabend u. folgde. Tage: Schwiegermama. 26 Stockholm 751 N beiter ihre Töchter, Frl. Walter, Frl. L. Kannewurf, Frl. Familien⸗Nachrichten St Petersburg 754 2 2 halb bed. 1 Tegge. Dr. von Freesen, Or. von Hochenburger. 8286 f Moskau... JI64 SSO 1 bedeckt Sch eider' Rib ß, Pr Völluter, He Shnt. Warnke, Central-Cheater. Direktion Emil Tbomas. . ö lob nm Torf. Sueens. Ockonom in der Klinik des Professors, Hr. Hart⸗ Freitag: Zum 1. Male: Hiftorischer Pofsen⸗ . n , sic town. 770 NW 2 heiter 2 mann. Clkarlotte, seine Frau, Fcau Anders. abend. (Dritier Cyclus des lachenden Berlin“.) . ri Cherbourg. I67 N halb bed. 6 Minna, FDienstmädchen des Professors, Frl Abich. Anfang 75 Uhr. M ,, n. . . ö . 6 2 5 . . k Husc Hr. , . . NN 3 halb bed. 2 ill, Hr. Berthold. Ein Konditorbursche, Frl. = 7 ; . amburg é. 752 SW 2 Nebel 1 Senftleben. Studenten, Hr. k ! . Ernst - Theater. Dres denerstraße 72. 2. Marie Lindner mit Hrn, Albert k . . . ö ag: Zum 1056, Male: Flotte Weiber. 9. ö ir. Friedland. Berlin) Ir. Helen Neufabrwasser 753 still wolkenl.) —2 Aufang 7 Ubr. , . , Lern Treytow. e n mit, rn, Lehrer nrg, din. rn srwasser , SS Will een 1 . ouplets von Gustaxv Görtz. Musik von Fran (Schöneberg bei Berlin) Freiin Henriette ̃ . Roth. Anfang 73 Uhr. v Vincken mit Hrn. Reg-Assessor Christian Grafen n, * . . . . e, i Theater. Freitag: Nächftenliebe. Sonnabend: Diefelbe Vorstellung. ,, Frl. Antonie Nieder. . . z esaeße mit Hrn. Predigtamtskandidaten Konrad Karlsruhe. 757 JSB 2 Schnee 65 ,, . j z . erg i i ö f *. 3 h k 57 . 3. 1 ) Nrania, Inralidenstraße 57/62, geöffnet von 5 ,, k * 6. München.. 755 W 4 Schnee 3 Geselisch aft e n . hn ö. . 7 tzen der 12 1 Uhr. Freitag, von 1—7 Uhr: Der Köln). Fil. Selma * h ej it 5 ö 5⸗ Chemnitz.. 756 S 1 wolkig) —3 Ig statt ndet am Montag, den 2. Dezember, neue Phonographl. Abends i Ubr Von der mann Reinbold HYIinsch Niebus nung . Berlin . 754 KRSW 2 bedeckt 4 att. . Erde bis zum Monde. Abends 8 Uhr im Frl Frieda Kortüũü ĩ 3. 14. el , still Schnee —1 ö Dorsal: Phonographisch telephonische Mufit · Sehn. deen, J Breslau. I55 D 1 bedeckt 5 Berliner Theater. Freitag: 13. Abonnements, aufführung. Véerebelicht: Hr. Karl Otto mit Frl. Ida Ile dalir J 768 NW N wolkenlos 5 Vorstellung. Cornelius Wofk. ; ö. Brauer Dree den —=Khemniß). Dr. Hermann Irlest . 368 8 1 11 Sonnabend: Zum J. Male: Schlechte Rasse. Circus Renz, Karlfstraße Freitag, Abends Varrelmann mit Frl. Friederike Bastermann 8 . ö Sonntag: Tmohtjoye, der Mann von Eisen. 7 Uhr: Große, Komiker Vorstellurg mit einem S (annover). h Früh Schnee. ) Reif. I) Reif. 9 Reif. k spesell auserwählten Programm, unter Piitwirkung Geboren; Ein Sohn: Hrn. Alex, Lindgens

. Uebersicht der Witterung.

Eine breite Zone niedrigen Luftdrucks erstregt sich von Nord Skandinavien füdwärts über das Ostsee gebiet hinaus nach der Adria hin, während über West⸗Irland der Luftdruck 773 mm überschritten hat. In Großbritannien und Frankreich dauert die ziem⸗ lich lebhafte Luftströmung fort, dagegen sind in Deutschland schwache nerdwestliche bis, südwestliche Winde vorherrschend. Das Wetter ist über Central⸗ Europa vorwiegend trübe und meist kalt, im Westen ist vielfach Schnee gefallen.

Deutsche Seewarte.

Sonntag:

Nervös. und Otto Girndt. französischen Anfang 75 Uhr.

x ᷣᷣ—ui——iopQ——ixx 22 ; = Sonnabend und Sonntag: K Gambrinus. Abends 773 Uhr: Große Extra⸗Vor⸗

Theater Anzeigen. hell gegen -d nntas e e Der ehen ; ö ,. Schauspiele. Freitag: Opern— 4

aus. 245. Vorstellung. um 1. Male: Victoria- Theater. Freitag: Stanley in Coneert⸗Anzeigen. kiegn her, ven Therm ene Dper in Afrita. JZeitgemälde in 1I Bildern von Alex. t : ᷓnzeig ge ufzügen, von Heinrich Hofmann. Text, von Mogzkowski und Rich. Nathanson. Musik von C. Sing- Akademie. Freitag, 28. Nov. : Klavier oderich Fels. Tanz ron Emil Graeb. In Scene A. Raida. Ballet von C. Seperint. Anfang 73 Uhr. Abend von Bernb. Stavenbagen. Anfang 76 Uhr.

gesezt vom Ober-⸗Regisseur Tetzlaff. Anfang Uhr. Schauspielbaus 260 Vorstellung. Aschenbrödel.

Tessing - Theater. Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann. Sonnabend: Der Zaungast. Lustspiel in 4 Atten von Oscar Blumenthal. Die Ehre.

Wallner - Theater. Freitag: Schwank in 3 Akten von G. von Moser

Scheidungsgrund. Schwank in 1 Akt nach einer dee von Eugen Pansa und Carl Pauli.

Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Freitag: Die Ehre.

dem Eise. einer Wiener Damen⸗Kapelle.

Zum 1. Male:

lerinnen und Reitkünstler. Vorher: Zum 3. Male: Der

Sonnabend: Gala Vorstellung.

frei. Auf vielseitiges Verlangen:

von sämmtlichen Clowns in ihren höchst komischen Entrées und Intermezzo's. Leben und Treiben auf Großes Ausstattungsstück. Auftreten ; . Das Schulpferd Coriolan, geritten von Hrn. Oscar Renz. Ma— homed, arab. Vollblut, dressirt und vorgeführt von Hrn. Franz Renz. Auftreten der Schulreiterin Frl. Guerra. Auftreten der vorzügl. Reitkünst⸗ —̃ und tt Mr. Metzgeh mit seinem höchst komischen dressirten Esel.

Sonntag: 2 Vorstellungen. 4 Uhr Nachm. (1 Kind

Contert-Jaus, Leipzigerstr. A8 (früher Bilse).

(Ehrenfeld Kölm. Hrn. Reg.! Baumeister Alfred Sproemberg (Berlin). Hrn. Frederick Frhrn, v. Schröder (damburg),. Hrn. Gustar Grünbaum (Berlin),. Eine Tochter: Hrn. Heinrich de Fries (Berlin). Hrn. Landrath

afsenpflug (Strelno)h. Hrn. Rechtsanwalt

kögling (Heilbronn). Hrn. Hauptmann Pfaffe⸗ rott (Bromberg). Hrn. Landgerichts⸗Rath Etz⸗

weiler ( KRöln).

Gest orben: Freifrau Klotilde v. Wöllwarth: Lauterburg, geb, vom Holtz (Schnattberg bei Essingen). Frau verw. Bürgermeister Sophie Meyer, geb. Muller (Hannover). Frau verw. Dr. Emma Weyßer, geb. Jäger (Winnenden) Hr. Rentier Christian Thormeyer (Oschersleben) Hr. Christian Wriedt (Kiel). Hr. Kauf⸗ mann Karl Fr. Ed. Scharff (Berlin). Hrn. Karl Buggenhagen Tochter Erna (Berlin). Hrn. Zahntechniker Wilh. Beuttel (Berlin).

Bacchus und

Redacteur: Dr. H. Klee. Verlag der Expedition (Sch ol y.

Berlin:

Lusispiel in 4 Aufzügen von Roderich Benedix. Eu spiel . s ö 3m V vom Direktor Pr. Otto Verrient. Friedrich 4 Wilhelmslãdtisches Theater. Karl Merder⸗-Concert. Freitag, 29. Nov.: Fest⸗· Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags n ang ö r. s ,. Freitag: Mit neuer, glänzender Ausstattung: Ouvert. v. Lortzing. Ballet ⸗Musik v. Gluck. Anstalt, Berlin 8wW., Wilhelmstraße Nr. 32 Sonnabend? Opernhaus. 246. Vorstellung. Don Zum 375. Male: Der Polengraf. Operette Indische Reveille lneu) g Christern., VI, Air VWzrie ; k . in 3 Akten, nach einem G. de Grahl'schen f. Cornet à Piston v, Hartmann, vorgetr. v. Hrn. Sechs Beilagen

2 Oper in 2 Akten mit Tanz von Mozart. nfang 7 Uhr.

Entwurfe von Richard Gense und J. Fritzsche.

Richter.

leinschließlich Börsen⸗ Beilage).

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Stunts⸗Anzeiger.

7 285.

Berlin, Donnerstag, den 28. November

E889.

Königreich Preußen.

Privileg i um wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Kreis Ankeibescheine des Kreises Neustadt OS. im Betrage von 800 000

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen ꝛe.

Nachdem die Vertretung des Kreises Neustadt O. S. auf dem Kreistage am 28. März 1859 beschlofsen hat. die, Geldmittel zur Äusführung der verstärkten Amortisatign des unterm 31. Dezember 833 bei dem Reichs⸗Invalidenfonds in Berlin für Wegebauten auf · genommenen Darlehns im Wege einer Anleihe zu beschaffen, wollen Wir auf den Antrag der Kreis Vertretung,

zu diesem Zwecke auf jeden Inhaber lautende. mit Zinsscheinen

vdersehene, Seitens der Gläubiger unkündbare Anleihescheine

bis zur Höhe von 809 000 M ausstellen zu dürfen, da sich hiergegen weder im Interesse der Gläubiger, noch der Schuldner Ctwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des 5. 2 des Gesetzs vom 17. Juni 1835 zur Ausstellung von Anleihescheinen bis zum Betrage von 890 000 4, in Buchstaben: ‚Achthunderttausend Marke, welche in Abschnitten;

von 5000, 2000, 1000, 590 und 20) .

nach dem anliegenden Mufter auszufertigen, mit drei und einem halben Prozent jährlich zu verßinsen und nach dem festgzstellten Tilgungsplane nittelft Verloosung jährlich vom Jahre der Ausgabe der Anleihe⸗ scheine ab mit wenigstens einem und einem Viertel Prozent des Kapitals unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Schuldbeträgen zu tilgen sind, durch gegenwärtiges Privilegium Unsere landesherrliche Henchmigung ertheilen. Die Ertheilung erfolgt mit der rechtlichen Wirkung, daß ein jeder Inbaber dieser Anleihescheine die daraus hervorgegangenen Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem Nachweise der Uebertragung des Eigenthums berpflichtet zu sein.

Durch vorfteh endes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechfe Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anleihescheine eine Gewährleistung Seitens des Staats nicht über—

nommen . . . ö Unterschrift und el.

Urkundlich unter Unserer beigedrucktem Königlichen Insieg Gegeben Athen, den 36. Oktober 1889. (L. S.) Wilhelm R.

von Scholz. Herrfurth.

Regierungsbezirk Oppeln. Anleiheschein des Kreises Neustadt O.⸗S. te Ausgabe

Prorinz Schlesien.

Ausgesertigt in

30. Oktober 1889 (Amtsblatt der J Sammlung für 188 . . Seite . . . laufende R

Auf Grund des von dem Bezirksausschusse des Regierungsbezirks Oppeln am 14. Mai 1889 genehmigten Kreistagsbeschlusses vom 3 Mär; 1889 wegen Aufnahme einer Schuld von S00 000 M be⸗ kennt sich der Kreitausschuß des Kreises Neustadt O. S. Namens des Kreifes durch diesen, fr jeden Inhaber gültigen, Seitens des Gläubigers unkündbaren Anleiheschein zu einer Darlehnsschuld von SoM 660 „„, welche an den Kreis baar gezahlt worden und mit drei und einhalb vom Hundert jährlich zu verzinsen ist. .

Die Rückzahlung der ganzen. Schuld von S900 090 g erfolgt nach Maßgabe des genehmigten Tilgungsplanes mittelst Verloosung der Anleikescheine in den Jahren 1901 bis 1920 einschließlich aus einem Tilgungsstocke, welcher mit wenigstens einem und einem Viertel

Prozent des Kapitals jährlich, unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Schuldbeträgen gebildet wird.

Die Äusloofung geschieht in dem Monate Oktober jeden Jahres. Dem Kreise bleibt jedoch das Recht vorbehalten, den Tilgungsstock zu verstärken, oder auch fämmtliche noch im Umlaufe befindliche Anleibescheine auf einmal zu kündigen .

Die durch die verstärkte Tilgung ersxparten Zinsen wachsen eben⸗ falls dem Tilgungsstocke zu. ö

Die ausgeloosten sowie die gekündigten Anleihescheine werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern. und Beträge, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffentlich bekannt gemacht. ; .

Diese Bekanntmachung erfolgt sechs, drei, zwei und einen Monat vor dem Zahlungstermine in dem „Deutschen Reichs und Preußischen Staats Anzeiger“, dem Amtsblatt der König lichen Regierung zu Oppeln‘, dem Kreisblatte zu Nenstadt O. S.“ und der Schlesischen Zeitung“ zu Breslau. .

Gehl eines dieser Blätter ein, so wird an dessen Statt von der Kreisvertretung mit Genehmigung des Königlichen Regierungs— Präsidenten in Oppeln ein anderes Blatt bestimmt. .

Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen Terminen, am 2. Januar und am 1 Juli, von heute an gerechnet, mit drei und einem halben Prozent jährlich derzinst. ;

Die Auszahlung der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der fällig gewordenen Zinescheine, heziehungsmweise dieses Anleibescheines bei der Kreis-Kommuünalkasse u Neustadt O. S. und einer bekannt zu machenden Zahlungsstelle in Breslau und Mmwar auch in der nach dem Eintritt des Fälligkeitstermins folgenden Zeit.

Mit dem zur Empfangnahme des Kapitals eingereichten An⸗ leihescheine sind auch die dazu gehörigen Zinsscheine, der späteren Fälligkeitstermine zurückzuliefern. Für die fehlenden Zinẽscheine wird der Betrag vom Kapital abgezogen. Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb' dreißig Jahren nach dem Rückzahlungstermine nicht erhoben? werden, fowie die innerhalb vier Jahren na Ablauf des Kalenderjahres, in welchem sie fällig geworden, nicht erhobenen Zinsen, verjähren zu Gunsten des Kreises.

Das AUufgebot und die Kraftloserklärung verlorener, oder ber. nichteter Anleibescheine erfolgt nach Vorschrift der S5. 838 ff. der Civil⸗ projeßordnung für das Deuische Reich vom 30. Januar 1577 (Reichs Gesetzblatt S. 83) beziehungsweise nach §. 20 des Ausführungs. . zur Deutschen Civilprozeßordnung vom 24. März 1879 (Gef. S. S. 281). . . Zmnmsscheine können weder aufgeboten, noch für kraftlos erklärt werden. Doch soll Demjenigen, welcher den Verlust von Zinsscheinen vor Ablauf der viersährigen Verjäbrungsfrist bei der Krelẽ verwaltung anmel pet und den flattgehabten Besitz der Zinsscheine durch Vorzeigung des An leihescheines oder sonst in glaubhafter Weise darthut, nach Ab= lauf der Verjährungefrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen Quittung ausgezahlt werden Mit diesem Anleihescheine sind Falbjährige Zinsscheine bis

Schluffe des Jahres 1899 ausgegeben; die ferneren Zins scheine werden für zehnjährige Zeitabschnitte ausgegeben werden, Die Ausgabe einer neuen Reihe von Zinsscheinen erfolgt bei der Kreis⸗Kommunalkasse in Neustadt O. S. gegen Ablieferung der

zum

an den Inhaber des Anleihescheines, sofern dessen Vorzeigung rechtzeitig gescheben ist. ;

Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet der Kreis mit feinem Vermögen und mit seiner Steuerkraft.

Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt.

Neustadt OD. S, den. ten. .

Der Kreisausschuß des Kreises Neustadt O-S. Anmerkung: Die Anleihescheine sind außer mit den Unter- schriflen des Landraths und zweier Mitglieder des Kreisausschusses mit dem Siegel des Landraths zu verseben.

Provinz Schlesien. Regierungsbezirk Oppeln.

zu dem Anleihescheine des Kreises Neustadt O te Ausgabe,

Buchstabe .. Nr. .. über.. über Mark . . Pf. Der Inhaber dieses Zinsscheines empfängt gegen dessen Rückgahe in der Zeil vom 2. Januär (beziehungsweise J. Julih 18. ab die Zinsen des vorbenannten Anleihescheines für das Halbjahr vom J / ö bei der Kreis-Kommunalkasse und der bekannt zu machenden Zahlungsstelle in Breslau. Neustadt O. S, den .. ten.. 183.

Der Kreisausschuß des Kreises Neustadt -S. Dieser Zinsschein ist, ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerkalb vier Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit erhoben wird. ; Anmerkung: Die Namensunterschriften der Mitglieder des Kreisausschusses können mit Lettern oder Faesimilestempeln gedruckt werden, doch muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Nameng⸗. unterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Regierungsbezirk Oppeln. Anweisung zum Kreis ⸗Arleiheschein des Kreises Neustadt D. S. te Ausgabe Buchstabe ... Nr. .... über Der Inhaber diefer Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem oblgen Anleiheschein die te Reihe von Zinsscheinen für die 10 Jahre 18. . bis 19 .. bei der Kreis⸗Kommunalkasse zu Neu⸗ sftadt O. S., fsofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich aus⸗ weifenden Inhaber des Anleihescheins dagegen Widerspruch er⸗

Provinz Schlesien.

Neustadt O. S.,, den. .. ten Der Kreisausschuß des

; ,,, zen Blatibreite unter den beiden letzten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern

ter Zinsschein. ter Zinsschein.

Anweisung.

Parlamentarische Nachrichten.

Schlußbericht der gestrigen (24) Sitzung des Reichs⸗ . Fortsetzung der Etatsberathung (Auswärtiges

mt).

Bei Titel 112 (Togo) bemerkt der Referent, Abg. Bürklin, daß nach Mittheilungen der Regierung in der Fommission die deutsche Einfuhr nach dem Togogebiet zum großen Theil aus Seidenstoffen ꝛc0, und Gewehren bestehe. Der Handel und Verkehr sei dort in großem Aufschwunge begriffen.

Abg. Richter: Diesen Angaben steht die Mittheilung des Abg. Woermann entgegen, daß die Einfuhr zu 23 aus Branntwein, Gewehren und Munition hesteht. 1883 sind gerade in dem kleinen Togogebiet 1 700 000 Rg Branntwein eingeführt worden, also mehr als die Hälfte der ganzen Ein— fuhr. Das Klima dort ist eines der verrufensten, welches die Afrikareisenden kennen und hat schon manche Opfer von unferer Seite gekostet. Handel und Verkehr sollen sich dort, wie der Referent bemerkte, in großem Aufschwunge befinden. Dieser Aufschwung ist aber, wie das neueste kolonialpolitische

auf einen größeren Absatz an die Eingeborenen, sondern auf die Zunahme von Schmuggelgeschäften zurückzuführen. Der Aufschwung des Handels hat nämlich in Lumg, dicht an der englischen Grenze stattgefunden. Die englischen Zölle sind g höher als die deutschen. Da nun eine Grenze sehr schwer zu ziehen ist, so versorgt man sich auf englischer Seite mit dem billigeren deutschen Branntwein, mit Gewehren und Munition. Der deutsche Afrikareisende Krause hat im vorigen Jahre dieses Gebiet bereist, er vertritt keine Geschäftsinteressen,

Jahrbuch beweist, nicht etwa auf, einen Fortschritt der Kultur,

s ogo n eutsche Schu gebiete ist ein erfreuliches Zeichen für das wachsende Interesse, das unsere überseeischen Schutzgebiete auch auf

gänzliche Unbekanntschaft J nissen unserer Schutzgebiete tritt auch sonst häufig in der Tagespresse hervor. Togogebiete außer den deutschen Beamten nur noch ein einziger Deutscher f f

Kolonialkalender für

eingetreten sein. 8 aber mehrere deutsch: Firmen im Togogebiet erwahnt und eine ist

Das wäre immer noch billiger, als was uns dies ganze Togo— gebiet kostet.

Verlangen nach

Geheimer Legations⸗Rath Krauel: Das angen deutsche Schutz⸗

tatistischem Material über Togo und andere

der linken

Seite des Hauses finden. Ob dieses Interesse allerdings ein wohlwollendes ist, muß ich nach der letzten Rede bezweifeln. Das hervorgetretene Informationsbedürfniß hat wohl nur den Zweck, neues Material für An⸗ griffe auf unsere Kolonien zu erhalten, um dieselben smmer noch als werthlos hinstellen zu können, Die

mit den handelspolitischen Verhält⸗ Hr. Richter behauptete neulich, daß im berief sich dafür auf den Deutschen a! 1890. (Abg. Richter: 1889.) Nun, von 18890 90 wird eine Differenz in dieser Beziehung nicht Im Deutschen Kolonialkalender sind aber

lebe, und

davon mit Namen angeführt. Daraus macht der Abg. Richter, daß nur eine Firma da sei, und modifizirt das später dahin, daß überhaupt nur ein Deutscher dert lebe. Jetzt hat er allerdings die Existenz von 8 Deutschen zugegeben, sagt nun aber, selbst für 8 Deutsche dürften solche Aufwendungen nicht gemacht werden. Auch mit Ziesen 8 Deutschen hat es nicht feine Richtigkeit. Der Abg. Woermann hat gesagt, er kennt 8 Deutsche, und daraus kann der Abg. Richter doch nicht behaupten: also sind 8 Deutsche da. Vier deutsche Firmen haben in den verschiedenen Häfen, Lome, Bagida ꝛc., im Togo⸗ gebiet eine ganze Reihe von Zweigniederlassungen, es sind also jedenfalls mehr Personen da. Außer den vier deutschen Firmen giebt es noch zwei französische und sieben andere Firmen, äalfo immerhin für einen kleinen Küstenstrich eine nicht unbedeutende Anzahl von Kaufleuten. Die Statistik weist. einen Handels⸗ umfang von zwei Millionen im Togogebiet auf, allerdings nur ein bescheidener Anfang, wie er in einem solchen Handels⸗ gebiet nicht anders zu erwarten ist. Nähere statistische Angaben enthält das Septemberheft des „Deutschen Handelsarchivs“, wo auch die Angaben über die Einfuhr von Branntwein, Waffen, Zeug ꝛc. zu finden sind. Hätte der Abg. Richter das gelesen, so hätte er nicht sagen können, daß man die Einfuhr— menge von Branntwein verschweigen wolle. Es wäre zu zeit— raubend, wollte ich alle diese Angaben hier verlesen, um die Lücken in dem kolonialen Wissen des Abg. Richter auszufüllen. Der Abg. Richter ist sich über die wirthschaftliche Bedeutung der Schutzgebiete nicht klar; am Freitag sagt er, unsere Ta— backbauern im Inland klagten, daß sie ihren Taback nicht hoch genug bezahlt bekämen, und doch schaffe man ihnen noch künst— lich eine Konkurrenz in den Kolonien. Glaubt er wirklich, daß der überseeische Taback eine Konkurrenz für den in Deutschland fabrizirten sein wird? Der Handelskammerbericht von Braunsberg für 1888 sagt, wenn die Versuche, in den afrikanischen Kolonjeen ein dem Sumatrataback äquiva—⸗ lentes Gewächs als Deckblatt zu erzielen, gelängen, so wäre das ein Glück für die gesammte deutsche Tabacksfabrikation, da bisher der Sumatrataback als Deckblatt nicht entbehrlich sei. Und selbst das „Bexliner Tage⸗ blatt“ begrüßte aus demselben Grunde die Gründung der deutsch⸗ostafrikanischen Tabackplantagen mit Freuden, es könne dadurch das Monopol des holländischen Sumatratabacks ge— brochen werden. Es handelt sich also nicht um eine Kon— kurrenz für unser Inland, sondern für den holländischen Taback. In Folge der Berichte des Afrikareisenden Krause in der „Kreuzzeitung“ über den Sklavenhandel im Togogebiet haben wir unferen' Kommissar dort um einen Bericht darüber er⸗ sucht, der noch nicht eingegangen ist. Ich halte die Angaben von Krause für unglaublich. Es mögen di Führer der aus dem Innern kommenden Karawanen von Leuten begleitet sein, die zu jenen in einem gewissen Hörigkeitsverhältniß stehen und' für Sklaven angesehen werden können. Daß aber im deutschen Schutzgebiet Sklavenmärkte abgehalten werden, halte ich für unglaubwürdig und höchst unwahrscheinlich. Die Aus⸗ weijung Krause's soll, wie Herr Richter sagt, erfolgt sein, weil er den Sklavenhandel aufgedeckt habe. Die Sache ist anders. Krause hatte es bei seiner Reise im Innern des deutschen Schutzgebiets versäumt, die Geschenke, die ihm von den ein⸗ heimischen Häuptlingen gemacht wurden, zu erwidern. Dieses Benehmen, daß man in Deutschland mit „ruppig“ bezeichnen wurde, wird in Afrika sehr viel ernster aufgefaßt, und die Häuptlinge rächen sich für solche Unhöflichkeit an dem nächsten Europäer, der dort hinkommt. Wir haben Hrn. Krause bedeutet, daß, wenn er abermals unsere Schutzgebiete mit seinem Befuche beehrt und er die üblichen Höflichkeits⸗ bezeigungen gegen die einheimischen Häuptlinge unterläßt,

sst also ein unverdächtiger Zeuge. Dieser Krause hat in der „Kreuzzeitung“ mehrere Briefe veröffentlicht, in denen er sich bitter darüber beschwert, daß . der Sklavenhandel im deutschen Togogebiet in einer Weise geduldet wird, wie es in den Rachbarländern nicht der Fall sei. Der Sklavenhandel würde auf deutschem und französischem Boden so lange dauern, bis er bestraft werde. uf englischer Seite würde der Sklavenhandel mit 15 Jahren Gefängniß bestraft; diese Strafe hindere zwar nicht, daß der Sklaven⸗ handel doch getrieben werde, aber der Sklavenhandel werde wenißgstens im Geheimen betrieben. (Redner éitirt die betreffenden Briefe Es ist mir nicht bekannt geworden, ob die deutsche Regierung irgendwie Veranlassung genommen hat, den Thatbestand zu ermitteln, richtig zu stellen und eventuell dagegen einzuschreiten. Dagegen wird mir in diesem Augen⸗ blick versichert, daß die deutsche Behörde nicht etwa die Sklavenhändler, sondern den Afrikareisenden Krause. aus⸗ gewiesen hat, einen Mann, der, wie gesagt, gar kein Geschäfts⸗ intereffe hatte. Das Togogebiet ist also ein Schlupfwinkel für den Schmuggel und Sklavenhandel, und man hatte alle Ursache, sobald wie möglich die deutsche Flagge auf diesem Togogebiel wieder einzuziehen, selbst wenn wir die acht Deutschen, von denen Hr. Woermann neulich so stolz sprach,

der älteren Zinsfcheinreihe beigedruckten Anweisung. Heim Verluste der Änweifung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheinr eihe

bis an ihr Lebensende von Reichswegen pensioniren müßten.

wir nicht für feine Sicherheit garantiren könnten und daß wir es für besser hielten, wenn er seine Besuche bei uns einstellte. Die neueste Statistik über den Branntweinhandel in Kamerun vom 1. April bis 30. Juni 1889 will ich Ihnen gern vorlesen, wenngleich sich im Allgemeinen die Vorlegung solchen statistischen Materials mehr in der Kommission als im Plenum empfiehlt. In jenem Vierteljahre wurden an Branntwein in Kamerun eingeführt von geringer Sorte 5047 kg, von der besten Sorte, Cognac 2c, 977 Eg. Die Statistik von Kamerun ist jedoch mangelhaft, da nur das Ge⸗ wicht und nicht der Werth angegeben ist, wir haben deshalb den Kaiserlichen Gouverneur um Vervollkommnung derselben erfucht Und hoffen, im nächsten Jahre die Angaben rechtzeitig mittheilen zu können. Für die Beurtheilung der Statistik im Allgemeinen bemerke ich, daß es auf die Zahl der europãischen Ansiedler in Kamerun und Togo nicht ankommt, wenn man (inen Maßstab für die wirthschaftliche und kommerzielle Be⸗ deutung diefer Schutzgebiete gewinnen will. Kamerun und Togo sind keine Ackerbaukolonien, die geeignet wären, eine größere europäische Bevölkerung aufzunehmen, sondern Handels- und Plantagenkolonien. Es kommt also nicht auf die Zahl der Anfiedler, sondern auf Hie Hebung

der Produͤktiv⸗ und Konsumtionskraft der Eingeborenen und auf den Verkehr an. Irgend welche imposanten