1889 / 307 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 24 Dec 1889 18:00:01 GMT) scan diff

empfindsame Darstellerin, welche gerechten Ansprüchen genügen konnte. Daßfelbe kann man nicht von der Ophelia des Frl. Hock sagen; im Zufammenspiel mit Laertes und Hamlet gefiel sie durch ihren gefüßlvollen Vortrag; für die Wahnsinnsscene fehlten ihr jedoch die Kräfte; sie sah rührend anmuthig aus, aber das tiefe Weh, das sie um den Verstand gebracht, rang vergebens nach überzeugendem Ausdruck; fie blieb konpenkionell und ließ daher kalt. Die kleineren. Rollen waren gleichfalls angemessen besetzt. Wenn sich die meisten Leistungen nicht über ein gutes Mittelmaß erhoben, so war doch das Zusammen⸗ sriel ven überrafchender Wirkung und bestrickendem Zauber. Der Beifall hielt sich während des ganzen Abends auf gleicher Höhe und zeichnete besonders Hrn. Barnay aus. ; ;

Hedwig Riemann, von ihrer Heiserkeit genesen, wird im Berliner Theater am Sonnabend, den 28. d. M. nach längerer Pause als Melanie in der Wilden Jagd“ von Fulda wieder auftreten. Am Sylvesterabend spielt sie die Titelrolle in dem als Novität in Scene gehenden Lustspiel Dan Kobold“.

we / . H Sta fffẽy in Afrika ist zu W dg if zen mit heil iner? Nꝛen

Ballẽt . Cinlagen ausgeflattet worden. So tanzt Sgra. Marietta Ala eine großartige Bravour · Vnriation „Vergißmeinnicht“, während Frl. Frieda Frederie die graziöse Komposition eines jungen talentvollen Künstlers choreographisch verkörpern wird. Während der Festwoche spielt mit Direktor Litaschy und Jenny Heese die ganze erste Besetzung des Viktoria Theaters. Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater. l

An den' beiden Weihnachtsfeiertagen bleibt die ebenso drollige wie liebenswürdige Operetfe „Prinze ssin Pirouette“ auf dem Repertoire Rach mehrfachen Neubesetzungen der Rollen tritt an diesen Abenden wieder die erste Besetzung wie am Premièrenabend in

ihre Rechte. . Residenz Theater. ;

Noch dicht vor den Feiertagen brachte die Direktion einige neue Stücke, ohne damit eine besondeis gefällige Weihnachtsgabe zu bieten; jedenfalls hat sich das Publikum bei früheren Nummern des stets pikanten Repertoires mehr unterhalten, als hei den gestrigen, welche bas Gefühl der Langeweile aufkommen ließen. Das Eine davon „Peparn ist bereits wieder vom Repertoire abe get wofür wieder „Die Schwiegermama“ gegeben werden soll. Besser als Pepa“ gefiel der Cinakter Vermischte Anzeigen“, Schwank nach dem Französischen hon Dreyfus, deutsch von M Bern. An. der Darstellung bethelligten sich di: Hrrn. Pa gay und Jarno sowie Frl. Schüle und boten recht gefällige Leistungen. .

Concerthaus. ö

Hr. Kapellmeister Meyder hat die Programme für die Festtage besonders anziehend ausgestaͤttet. Werke von Weber, Wagner, Strauß, Rofsini, Lifzt, Meyerbeer, Flotow, Nicolai, Offenbach ꝛc. werden zur Aufführung gelangen; am 1. Festtage Solo Porträge der Herren; Foncertmeister Queecker? (Violine). Richter (Fornes à Piston) und ö. Lemböck (Harfe). Am 2. Festtage Solo ⸗Vorträge der

ill (Flöte), Lublin (Cello) und Richter (Cornet à Piston) und am Freitag Solo Vorträge der Herren: Meyer (Clarinette), Richter (Cornet à Piston) und Frl. Lemböck (Harfe).

Aus Wien meldet W. T. B. den am 22. Dezemher er folgten Tod des Direktors des Hofsburg-Theaters, Dr. August Förster. Pr. Förster, welcher seine freien Tage mit Vorliebe im Semmering⸗ Hotel verlebte, hatte am Sonntag Rach mittag einen Spaziergang uͤnternommen, von welchem er nicht zurückkehrte. Seine Leiche wurde auf dem Hochreitkogel aufgefunden. Der Tod ist; wie die ůuberein⸗ stimmenden Berichte besagen und wie auch die Wiener Abendpost ; meldet, durch Herzschlag erfolgt Dr Förster war am 3. Juni 1828 zu Lauchstädt geboren, hatte ursprünglich Theologie studirt und wandte sich im Jahre 1851 der Bühne zu. Im Jahre 18658 an das Wiener Burg-⸗Theater berufen, wirkte er dort mit Heinrich Laube zusammen. Nachdem er dafelbst achtzehn Jahre thätig gewesen war, übernahm er das Stadt Theater in Lespzig, dessen Direktor er sechs Jahre

Wetterbericht vom 24. Dezember, Morgens 8 Uhr.

Donnerstag:

Fels. Tanz

Stationen. Wind. Wetter.

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u. d. Meeressp. red in Millim.

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2 NW 6 wolkig 7S8SO 3 bedeckt 755 OS 3 wolkenlos 762 OSO 2Nebel 7658 still bedeckt 768 N 2 halb bed. 764 still Nebel

Mullaghmore ] Aberdeen. 7 Chriftiansund Kopenhagen

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Stockholm aparanda .- toskan.

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5 halb bed.

4 Regen

2 wolkig

1I bedeckt

2 Nebel

2 Nebel

2 bedeckt

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2 Regen

2 bedeckt still bedeckt

3 halb bed.

3 Regent) 764 2A bedeckt 7166 till Nebel - 767 WSW heiter 763 OJO Hhpwolkenlos

757 758 7169 760 761 764 766 770 764 763 767 765 768 766

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wurm. Donnerstag:

Sonnabend J Die nächste

Donnerstag: Freitag:

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Donnerstag: Freitag: Uebersicht der Witterung. Sonnabend: ; . . ] . Sonntag:

Ein Minimum unter 745 mm liegt nördlich von Schottland, in Irland und Westengland starke bis flürmische nordwestliche Winde verursachend; am höchsten, 770 mm, ist der Luftdruck im südlichen Frankreich. Bei schwacher südöstlicher bis südwest⸗ sicher Lustströmung ist das Wetter in Central Curopa mild, trübe und zu Niederschlägen geneigt. In Teutschland liegt die Temperatur bis zu 6 Grad über der normalen.

A. Bisson. . Uhr.

Deutsche Seewarte.

Afrika.

Th eater⸗ Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern haus. I68. Vorstellungß. Don Juan. Oper in 27 Akten mit Tanz von Mozart. Dirigent: Kapell— meister Sucher. (Comthur: Hr. Riechmann, vom Großherzogl. hessischen Hof⸗Theater in. Darmstadt, als Gast.) Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 285. Vorstellung. Wilhelm Tell. Schauspiel in 5 Aufzügen von Schiller. In Scene gesetzt vom Direktor Dr. Otto Devrient. Anfang 7 Uhr.

Friedrich und

1

Donnerstag

Herren:

Aennchen von Tharan. ; zuͤgen von Heinrich Hofmann. Text von Roderich von Emil Graeb. Wiener Walzer.

Deutsches Cheater. Mittwoch: Der G'wissens⸗

Freitag: Faust's Tod.

lichingen findet am Sonntag, 29. Dezember, statt.

Berliner Theater. Mittwoch: Hamlet. Bei aufgehob. Abonnement. Tessing · Theater. Die Ehre. Die Ehre.

Wallner · Theater. Seine Haushälterin. Vorher: Zum 8. Male: Endlich. , in 1 Akt von Dr. O. Girndt.

Donnerstag u. folg. Tage:

Virtoria - Theater. Zeitgemälde in 10 Bildern von Alex. Moszkowski und Rich. Nathanson. Musik von GC. A. Raida. Ballet von G. Seperlni, Anfang 75 Uhr. Donnerstag und Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Mittwoch: Zum 18. M. Prinzessin Pirouette. Komische Operette in 3 Akten von M. Ordonneau E. Andre. von R. PVlanguette.

Hi chr Dirigent: Anfang 7 Uhr. und Freitag: Prinzessin Pironette.

blieb und trat dann als Sozietär

jähen Tod entrissen.

Der Gesundbeitszustand vom 8. bis 14. Dezember weniger größere (27,2 pro Mille und Jahr)

in großer Zahl zum Vorschein,

Jum Tode. Die Theimahme Des lichkeit war eine größere; berechnet, 865 Säuglinge.

Anzeige. Viertel, Diphtherie außer in

gebracht. nickstarre wurde berichtet.

haftesten

entwickelten Geschöpfen, die Zeit der Rieseneidechsen, die

Akt zeigt uns zie treten des Menschen, des sonderbaren Behausungen sees vorgeführt wird.

an

zückender Wirkung ist das meer; eine herrliche Stadt tiefblau liegt zu ihren Füßen Spiegel

diesen sanften Mit diesem neuen

Opernhaus. 269. Vorstellung. Lyrische Oper in 3 Auf—

Zum Schluß:

In 3 Bildern von Louis Musik von J. Bayer.

Der Sohn der Wildnift.

Der G'wissenswurm. Aufführung von Götz von Ber⸗

Samlet. Samlet.

Mittwoch: Die Ehre. Der Zaungast.

Der Fall Clsmenceau.

Mittwoch: Zum 4. Male: Schwank in 3 Akten von

Anfang Dieselbe Vorstellung.

Mittwoch: Stanley in

wilhelmstãdtisches Theater.

Deutsch von R. Gense. Musik In Seene gesetzt von Julius Kapellmeister Federmann.

Theaters in Berlin bei. Sein Andenken wird bei allen Berliner Theaterbesuchern in Ehren bleikhen. die Direktion des neueröffneten Burg- Theaters in Wien und wurde am Sonntag seiner erfolgreichen künstlerischen Thätigkeit durch einen

Mannigfaltiges.

dere kamen akute Entzündungen der Athmungsorgane, katarrbalische Entzündungen der Nase und des Rachens (Grippe) die jedoch im Allgemeinen einen guten Verlauf nahmen, während die Zahl der an Lungen- und Entzündung Geftorbenen ansehnlich zunahm, Auch Darmkatakrh Brechdurchfälle der Kinder traten mehr zu Tage und führten häufiger

von je 10 6000 Lebenden starben, aufs Jahr Dagegen war das Vorkommen der Infektions⸗ krankheiten meist ein beschränktes. So kamen Erkrankungen an typhösen Fiebern wie an Masern, von denen letztere sich Lousifenstadt in arößerer Menge zeigten, in sehr Auch Erkrankungen an Scharlach und Diphtherig wurden felfener zur Meldung gebracht, von denen Scharlach im Stralauer diesem Stadttheile noch in der Tempel pofer und Sranienburger Vorstadt die größte Verbreitung aufwiesen. Rofenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut blieben selten, Erkrankungen am Kindbettfieber wurden jedoch r zur, Auch 1 Erkrankung und 1 Todesfall an epidemischer Ge— Erkrankungen an Keuchhusten gelangten häufig zur ärztlichen Beobachtung, die Zahl der Sterbefãh e stieg auf 9 RFheumatische Beschwerden aller Art zeigten gegen die Vorwoche keine wefentliche Veränderung in ihrem Vorkommen. .

Vor einem geladenen Publikum fand heute Vormittag in der Urania die Generalprobe eines neuen wissenschaftlichen Ausstattungs⸗ stückes Die Geschichte der Urwelt“ statt, welche sich der leb⸗ Anerkennung der Anwesenden zu erfreuen hatte. Wanderung durch vorsintfluthliche Landschaften war es, zu welcher ör. Meyer, der Direktor des Instituts, die Zuhörer eingeladen hatte, und man kann wohl sagen, daß selten ein interessanterer Au in das Gebiet der Wiffenschaft geboten werden wird, als dieser. In das wüste Chaos der Primärperiode verse Bilder, die cambrische und Silurzeit mit ihren ih entfetzlichen Oede wird uns in einer Landschaft vergegenwärtigt: Waffer, Luft und Feuer sind im Kampf mit einander begriffen, ellmählich erst sichten sich die Elemente, die Erde belebt sich, aber mit nur niedrig die sich im weiteren Prozeß der Erdbildung nur langsam zu höherer Stufe vervollkommnen. Kreideperiode führen uns in ihren einzelnen Stadien der fortschreitenden Kultur entgegen. Der dritte Tertiärperiode und schließt mit dem ersten Auf— Pfahlbauern

Prächtige des Landschaftsmalers Olof Winkler in Dresden aus Dekorationsmalern Harder und Laurig, veranschaulichen dem Zu⸗ schauer die imposanse Schönheit der, einzelnen letzte Bild: ein zieht sich am Bergeshang

der aufgehende Mond seine Strahlen bricht; Nufik erhöht die andachtsvolle Stimmung, der Scenerle, und unter Harmoniumklängen schließt sich langsam der Vorhang. Ausstattungsstück hat die Direftion den mit so dielem Beifall aufgenommenen „Ausflug von der Erde

../. /...... //. // //:

Monde“ weit Mühe richt nicht zuviel

den Begründern des Deutschen

Vor einem Jahre übernahm er

in Berlin war in der Woche günstig und die Sterblichkeit eine als in den Vorwochen. Insbeson⸗ namentlich

Kehlkopfs⸗ he und Sm nn gsahktersd an de

nur in der jenseitigen

beschränkter Zahl zur herabfahren.

häufiger zur Meldung wärtig aus

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Ausflug

en uns die ersten chrecken und ihrer

of Cyprus“. Booten. Der

Die Steinkohlenzeit,

vorgefunden. uns in seinen eines Schweizer nach Oelgemälden ausgeführt von den

der Ufern Bilder,

den

Perioden. Von ent—⸗ Gestade am Mittel⸗ entlang, dessen klarem

das Meer, in eine leise

bis zum

Nesidenz - Theater. Direktion: Sigmund Lauten ˖ burg. Mittwoch: Zum 69. Male; Schwieger mama. (Belle-maman.) Lustspiel in 3 Akten von Victorien Sardou und Raimund Deslandes. Deutsch von Ernst Schubert. In Seene gesetzt von Sig⸗ mund Lauterburg. Anfang 74 Uhr. . Donnerstag und folgde. Tage: Die Schwieger⸗ mama.

rolls Theater. Mittwoch: Zum 1. Male:

Der Königsgardist. Operette von Arthur Sullivan.

Ceniral - Theater. Direltion: Einil Thomas.

Mittwoch: Mit vollständig neuer Ausstattung an Kostümen, Dekorationen und Requisiten, zum 4. Male: Berolina. Posse mit Gesang in 4 Akten von Jean Kren. Musik von G. Steffens. In Scene gesetzt vom Direktor Emil Thomas. Anf. 7 Uhr. Donnerstag und Freitag: Berolina.

Adolph Ernst-Theater. Dresbenerstraße 72. Mittwoch, zum 125. Male und Donnerstag, zum 126. Male: Flotte Weiber. Gesangsposse in 4 Akten von Lesn Treptow. Couplets von Gustav Görß. Musik von Franz Roth. Anfang 7 Uhr. Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Urania, Invalldenstraße 57/2, geöffnet von

12—1 Uhr. Mittwoch und Donnerstag, 12 Uhr und 71 Ühr: Die Geschichte der Urwelt.

Freitag. von 6 Uhr: Der neue Phonograph. Um 75 ühr: Die Geschichte der Urwelt.

Circus Kenz, Karistraße Mittwoch I. Weih⸗

nachtsfesttag): 2 große Vorstellungen: 4 Uhr Nach⸗ mittags 1 Kind frei. Große Vorstellung. Auf viel⸗ seitiges Verlangen: Leben und Treiben auf dem Eise. Großes Ausstattungsstück. Abends Uhr: Japan, oder die neckischen Frauen des Mikado. Großes chorogr. Ausstattungs Ballet ⸗Divertissement.

Donnerstag: 2 große Vorstellungen. 4 Uhr Nach⸗ mittags 1 Kind frei. Auf vielseitiges Verlangen: Afchenbrödel, oder der gläserne Pantoffel. Großes phantast. X irh, Abends 75 Uhr: Im dunklen rdtheil (Einnahme von Bagamoyn), Große equestrische Original- Pantomime, arrangirt und in Scene gesetzt vom Direktor E. Renz. In saͤmmtl. Vorstellungen: Auftreten der vorzügl. Reitkünstlerinnen und Reitkünstler. Reiten und Vorfuͤhren der bestdressirten Schul n und Freiheits—⸗ pferde. Komische Intermezzos von 20 Clowns.

Freitag: Japan, oder die neckischen Frauen des Mikado. Großartige Tremplinspringe. Auf⸗ treten des Direktors E. Renz. Vorführen der 6 engl. Jagdpferde.

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unbelohnt gesggt, estatteten Uebersicht die Versicherung gab, daß die Leiter des Instituts Alles daran setzten, Bildungs! und Unterhaltungsstätte der edelsten Art zu machen. Reicher Beifall lohnte alle Mitwirkenden, den Verfasser des Werkeg. Hrn. Dr. Meyer, den Vortragenden, Hrn. Bergmann, welcher mit seinem

wohlkl ingeuden Organ jedem Wort zu gehörigem Nachdruck verhalf, und den

Maler Hrn. Wilhelm Kranz. welcher die Inscenirung besorgt hatte. Bem Publikum kann für die Feiertage keine bessere Unter. baltung empfohlen werden, als ein Besuch des neuen Ausstattung stückes, dem zahlreiche Wiederholungen sicher sind.

Schmiedeberg, 22. Dezember. (R. A. Ztg., Die Hörner⸗ schlittenbahn Freitag das erste befahren worden, ĩ e raeterbar ware'n= . G., rr, m bübel. . je

einige 40 Hörnerschlitten zur Ben ; wird seit Fahrzehnten neben dem bekannten Hörnerschlittensport noch ein anderes Winfervergnügen gepflegt; es besteht darin, daß Erwachsene, auch aus den besseren ie Biese Schlitten sind etwas größer als diejenigen, welche die Knaben gewöhnlich benutzen, sind gepolstert und vorn höher als hinten.

Wien. Die Militär-Zeitung“ bringt den offiziellen Bericht über die Thätigkeit des Comités zur J Verfalle nahen Benkmäler auf dem Königgrätzer S fetde im abgelaufenen Jahre, eingelaufenen Spenden und die Verwendung der Gelder. Publikation entstammen folgende Daten; 1103 Mitgliedern.

Vorstellung abg

der Kommandant des Graf Thun⸗Hohenstein, Ludwig Windischgrätz, FM. Freiherr von Beck, Graf Die Gesammtfumme der Einnahmen bezifferte sich bis 10. 8. auf 4521,06 Fl., jene Jahres wurden in J zwar 16 sächsische, 2 österreichisch⸗sächsische, 4 s preußische, 16 österreichisch / preußische, 43 österreichische und 31 preußische.

London, 21. Dezember. (A. C) Auf der Höhe von St. Catherines Point, Insel Wight, sank gestern der englische Dampfer „Cleddy“ aus Cardiff, . unterwegs, nach einem Zusammenstoße mit dem Dampfer „Isle

New⸗York, 20. Dezember. : elektrischen Licht⸗Gefellschaftzen scheint es vorbei zu sein, und es werben Vorbercitungen getroffen, die Stadt wieder mit Gas zu erleuchten Angestellten entlassen. Arbeiter täglich die Drahtleitungen ab u Telegraphenpfäble um. Es herrscht daher bei Nacht zie Dunkeiheit. In Barclay Street war gestern wieder der Leitungs draht für das elektrische Licht die Ursache eines Scha denfeuers, Es scheint wenig Unterschied hinsichtlich der Gefahr u machen, ob Strbme von niedriger oder hoher Spannung benutzt werden, und der Plan, die Straßen elektrisch zu beleuchten, muß deshalb einstweilen aufgegeben werden.

der Erfolg wird jeigen, daß ihre bleibt. Hr. Direktor Meyer . / wenn er in einer vor Beginn

überholt;

um die Urania zu einer

von der Prinz Heinrich⸗Baude ist am vergangenen

Mal, und zwar von zwei Reisenden aus Schweden,

welche über die interessante Fahrt des Lobes voll

ützung

Ständen, allein auf kleinen Schlitten die Berge

Renovirung der dem * Schlacht- sowie das Verzeichniß über die bisher Dieser Das Comité besteht gegen⸗ Unter denselben befinden sich: V. Corps Erzherzog Friedrich, der Statt. General der Kavallerie Prinz Harrach ꝛe.

der Ausgaben auf 3536,19 Fl. Im Laufe dieses Summa 112 Monumente vollständig renovirt, und

4 österreichisch⸗sächsisch⸗

mit Getreide von Odessa nach Antwerpen

Die Mannschaft verließ das sinkende Schiff in drei

Kapitän, der jweite Maschinist und 9 Matrosen

fandeten in Bembridge. Ein zweites Boot mit 4 Insassen landete bei Rilon. Das Tritte Boot mit 16 Insassen hat noch nichts von

sich hören lassen. e Seemann, welcher angeblich der Mannschaft der ‚Cleddy“ angehörte,

Am Gestade bei Ventnor wurde die Leiche eines

Die .A. C. schreibt: Mit den

Die Brush⸗Gesellschaft hat alle ihre bob Auf Befehl der städtischen Behörden schneiden und hacken die ziemliche

Coneert⸗Anzeigen.

Concert Haus, Leipzigerstr. A8 (früher Bilse) Mittwoch, 25. Dez.: Karl Meyder⸗Coneert. An= fang 6 Uhr.

Bonnerstag, 26. Dez.: Concert⸗Anfang 6 Uhr. gie ug 77. Dez.: Gesellschafts⸗Abend. Anfang 7 Uhr.

Dienstag, 31. Dez. (Sylvester): Subseriptionus⸗

Ball. Billets à 3 66 im Bureau des Hauses.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Antonie Pöritzsch mit Hrn. Kauf⸗ mann Kurt Schlobach (Leipzig! Frl. Marie Boerner mit Hrn Inspektor A. Juretzka (Fortuna b. Laband). Frl. Elisabeth Piderit mit Hrn. Gymnasial. Direktor Prof. Wilh. Gebhard (Det mold). Frl. Klara Flehinghaus mit Hrn. Fabritbesitzer H. Schlutius (Berlin -Düsseldors) Frl. Jenny Schaltze mit Hrn. Zimmermeister Herm. Engelke (Berlin).

Vetehelicht: Frl. Katharine Handrich (Leipzig). Hr. mann Rudolf Zürner mir Frl. Helene

Siegmann (Schwerin i. M.)

v. Webern (Breslau). Hrn. Dr. Otto Dorn;

v. d. Wense II. (Lüneburg). Becker (Berlinsß. Eine Tochter; Hrn, Paul

Hrn. Ernst Beyer (Leipzig). (Chemnitz). Frau verw. Kreisgerichtsrath

Sophie Ltr, geb. Groß Stuttgart). Hi. Pfarrer Hermann Mever (Duͤnsbach). Hr.

Hrn. Rittmeister Walter von dem Knesebe Tochter Ursula (Stendal). Hr. Rentier Albert , (Weißensee). Hr. Kgl. Stationk⸗

Violet (Berlin). Hr. Dr. med. G. Wachtel (Berlin). Hr. Großherzogl. Garteninspektor Hugo Starke (Neustrelitz!s

Redacteur: Dr. H. Klee.

Verlag der Expedition Scholy. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt, Berlin 8. , Wilhelmstraße Nr. 32. Sieben Beilagen (einschließlich Börsen Beilage),

und die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffent. lichen Auzeigers (semm anditgesellschaften guf Artien und NÄttiengesellschaften) für die Woche

Berlin:

vom 16. bis 21. Dezember 1889.

der

it n 3 ere. . , 33 .

Sr. Pastor Johann Fimmen mit Haupt Luchs (Fraustadt). Hr. Edmund Lorenz mit Frl. Lucie Geboren: Ein Sohn: Frn. Lieutenant Harry

biünth (Kreuzburg, Schl) Hrn. Lieutenant Hrn. Hermann

. , Gestorb'en: Hern. Robert Petzold Sohn Otto

Rittergutsbesitzer Oswald Zehe (Silberberg). 3

Asftittent Heinrich Zichm (Berlin). = Hr. Jul iug ;

Wagner, im 1. im 3

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗AUnzeiger.

M 307.

Berlin, Dienstag, den 24. Dezember

Dentsches Reich.

Ergebnisse der en, 5 der Campagne 1889/90. ige Uebersicht.

Vo rläu

, , Gen iet & Hh i Ke.

1

9

Menge der bis zum 1. Dezember e verärblfren Rnwdln—

Muth⸗

Daraus maßliches in der

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In der Cam⸗ pagne 1888/ 89

Tabrikin.

Verwaltungsbezirke. Selbst⸗ gebaute.

100 Kg

Zahl der Ruͤsenzucker⸗

Gekaufte. 100 Kg

Züll. verarbei⸗-

tendes masse. Rüben⸗ quantum.

100 kg 100 kg

quantum. 100 kg

1. J

4 . 6. 2 10.

I. Preußen. 1) Provinz Ostpreußen 2 Westpreußen . Brandenburg. Pommern. 1 i Sachsen einschließlich der Fürst⸗ lich schwarzburgischen Unterherr⸗ fhgften . 13 118 094 Schleswig ⸗Holstein.. h 298 h26 Hannover... h 961 490 Westfalen .. 245 9653 Dessen⸗ Nassau 405 575 Rheinland. 70 070

337

8031 6465 348 261 250 281 428 1395029

3 668 549 1092092 1038095 4050 949 b b3ꝰ 120

6b 319 126 19 437 219 2026315

2530 450

360 243 50 140 519 205

245 489

360 580 4870 508 2 261 635 1966345 5 694 342

12 788 588

1193 928 god oh 66 ö

3 676 580 1657440 1299 345 191095 4332 377 654 448 7934 149 1164 347

360 580 3726 639

1579935

1573023 4775 332 10 246 570

1361 965 4 8654 439

3 066 729 11 987 38631 424 605 68 483 139 590 621 385 1218 464 2069 230 10 057 035 134 383 253 160 1179 098 95 348 197 000 833 170 381 114 1427 798 4028318

27 780 126 241 166

8 462110 934 964 662 4655 2503290

183 269 481795 7 987 805 925 938 636 170

2600 520

679 985 230 h95

Summe J. Bayern.

Sachsen. ..

Württemberg.

Baden

,,, JJ .

Thüringen, einschließlich der Großherzoglich sächsischen Aemter Allstedt und Oldisleben.

JJ,

Anhalt. J

381 640 189 3693 53 800 368 993 1034605

363 212 4181569 2140413

22 691 131 28 638 78751 329 918

2028913

7789 245 24 755 59176 085 509 20 34 110 38) 238 700

62 824 395

201 950 7ob 695 568 209 219 590 642 920 1284 659

1357 906 6 030 920 5 124586

128 700 264 495 376 767 109 465 231 162 448 616

495 253 43 593

128 700 636 135 66 120 163 265 590 155 1483221

Shd 465 5 126 162 4169 326

92 021 156 9000 792135 84 763 238 500 S04 620 25 116 136 735 300 000 93 028 207 369 797 524 222 396 595 855 2079076

138 7621 465 zoo 13242665 796 121 1 609 235 6734 397 660 225 2457 721 6 627 047

Ueberhaupt Berlin, im Dezember 1889.

31 394716 33 655 751 65 050 467

9 921 hᷣ1630 732 80695 783 273 78 961 830

Kaiserliches Statistisches Amt.

In Vertretung:

von Scheel.

Personalver änderungen.

Königlich Preußische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Neues Palais, 19. Dezember. Prinz zu Hohenlohe Oehringen, Sec. Lt. vom Regt. der Gardes du Corps, in das Kür. Regiment von Driesen (Westfäl) Nr. 4

versetzt.

gener Palais, 21. Dezember. Großherzog von Sachsen Königliche Hoheit, Gen. der Kay,, Chef des Kür. Regts. Graf Geßler (Rhein.) Nr. 8 und des 5. Thüring. Inf. Regts. Nr. 94 (Großherzog von Sachsen), zum Gen. Obersten der Kav. mit dem Range eines General⸗Feldmarschalls befördert.

XII. ('Röniglich Sächsisches) Armee⸗Corps.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 15. Dezember. Portius, charakteris. Gen. Major der Ingen. Abtheil. des Generalstabes, Genie⸗Direktor und Direktor des Milit. Bauwesens, ein Patent seiner Charge ver⸗ liehen. Blohm, Oberst⸗Lt. und Bats. Commandeur im 19. Inf. Regt. Nr. 134, zum etatsmäßigen Stabsoffiz. dieses Regts, Jung⸗ blut, Major und Bats. Commandeur im Schützen⸗ (Füs.) Regt. Prinz Georg Nr. 108, unter Beförderung zum Oberst Lt., zum etatsmäßigen Stabsoffizier des 4. Inf. Regts. Ar. 195, Kirchhoff, überzähl. Major im Schützen (Füs.) Regt. Prinz Georg Nr. 1098, Franke, überzähl. Major im 10. Inf. ift. Rr. 134, zu Bats. Commandeuren in diesen Regtrn, ernannt. Frhr. v. Weber, Major à la suite des 1. (Leib) Gren. Regt. Nr. l06 und Adjut. der 2. Div. Nr. 24, unter Enthebung von der Adjut. Funktion, als überjähl. Stabsoffiz. in das 10. Inf. Regt. Nr. 134, Criegern, Hauptm. und Comp. Chef im Schützen ˖ (Füs) Regt. Prinz Georg Nr. 108, in die erste Hauptmannsstelle dieses Regts,;, ver⸗ setzt. Frhr. v. Hau sen, Hauptm. und Comp. Chef im 2. Jäger⸗ Bat. Nr. 13, unter Stellung à la suite dieses Bats, zum Adjut. der 2. Div. Nr. 4 ernannt. Werner, Pr. Lt. im 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107, Kun ge Pr. t. im 7. Inf. Regt. Prinz Georg Nr. 106, v. Schön berg, Pr. Li. im 1. Jäger ⸗Bat. Nr. 12, der Charakter als Hauptm. verliehen. v. Haugk, Wils dorf, Pr. Lt. im Schützen⸗ (Füs.) Regt. Prinz Georg Nr. 108, letzteren unter Versetzung zum 2. Jäger ⸗Bat. Nr. 13, zu Hauptleuten und Comp. Chefs befördert. Falcke, Hauptm. und Comp. Chef im 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Heinicke, nn. und Comp. Chef im 5. Inf. Regt. Prinz Friedrich August r. 104, v. Schimpff, Pr. Lt. im 1. Rib) Gren. Regt. Nr. 100, atente ihrer Charge, v. d. Decken, Ser. Lt., im 2. Gren. Regt. r. j0l Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Wirth, Sec. Lt. im 9. Inf. Regt. Nr. 133, Eramer v. Clausbruch, Ser. Lt. im 1. Geib) Gren. Regt. Nr. 100, der Charakter als Premier kieutenant, verliehen, Clausen, Frhr. vx. Ompteda, Second⸗ Veutenantßs im Schützen. (Füs.5 Regt. Prinz Georg Nr. 108, Schroeder, See. Lt. im 4. Inf. Regi. Nr. 163, zu Pr. Lts, vor- läufig ohne Patent, befördert. Graf zu Mün ster Ser. Lt. im Karab. Regt., zum Pr. Lt. befördert. v. Linsingen, See. Lt. im 1. Feld⸗ Art. Regt. Nr. 12, unter Stellung à ja suite des Regts., vom . Januar 1895 ab auf ein Jahr beurlaubt. Die außeretatsmäß. Sec. tg.: Frhr. v. Buhl gen. Schimmelpenning v. d. Oye, eld Art. Regt. Nr. 123, Kaden, Hildebrand,

Feid⸗Art. Regt. Nr. 28, Berger, im 3. Feld Art. Regt. Ar. 32, Fränzel, Bridon, im Fuß Art. Regt. Nr. 12. Conrad, Müller il, im Pion. Bat. Nr. I2, zu etatsmaͤß. Sec. Lis. der Art. bezw. des Ingen. und Pion. Corps ernannt. .

Im Beurlaubtenstande. 13. Dezember. Lippold, Sec. Vt. von der Res. des 1. Huf. Regts. Rr. 18, zum Pr. Lt. be- fordert. Sonnenkalb, Sec. Lt. von der Kap. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks J. Leipzig, zu den Sffizn. der Ref. des 2. Ulan. Regts. Nr. 18 zurlickversetzt.

Abfschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 13. De heuer A ster, Oberst · Lt. und etatsmäß. Stabsoffiz. des lo. Inf.

egts. Nr. 134, in Genehmigung seines , ,, , mit Penston und der Erlaubniß zum Forttragen der egiments⸗ Uniform

mit den vorgeschriebenen Abzeichen zur Disposition gestellt. Frhr. v, Bischoffshausen, Pr. Lt. im Karab, Regt, in Genehmi— gung seines Gesuches, mit Pension der Abschied bewilligt. Richter, charakteris. Oauptm. z. D., unter Fortgewährung der Pension und mit der Erlaubniß zum Forttragen der Armee⸗Uniform, der erbetene

Abschied bewilligt.

19. Dezem ber. v. Heldreich, Sec. Lt. im 2. Jäger ⸗Bat. Nr. 15, der erbetene Abschied bewilligt. Seidler, Sec. Lt. a. D., die Erlaubniß zum Tragen der Armee Uniform ertheilt.

Im Sanitättscorpz. 13. Dezember. Dr. Körner, Assist. Arzt 1. Kl. im 4. Inf. Regt. Nr. i0z, in das 10. Inf. Regt. Nr. 134 versetzt. Dr. Friedrich, Assist. Arzt 2. Kl. im 9. Inf. Regt. Nr. 135, zum Assist. Arzt 1. Kl. befördert. Tie Alssist. Aerzte 2. Kl. der Res.; Dr. Kandler des Landw. Bezirks Zittau, Dr. Glitsch des Landw. Bezirks Bautzen, Dr. Schmorl, Dr. Roesger, Dr. Zehe des Landw. Bezirks J. Leipzig. Dr. Freitag des Landw. Bezirks Borna, Dr. Ilberg, Dr. Königs dörffer, Dr. Gilbert des Landw. Bezirks J. Dresden, Dr. HilLdebrand, Assist. Arzt 2. Kl, der Landw. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks J. Leipzig, zu Assist. Aerzten 1. Kl. befördert.

Denkwürdigkeiten Sr. Hoheit des Herzogs Ernst II. won Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. ö (Vgl. Nr. 305 des „R. und St.“ A.“ vom 21. Dezember.)

* l1v.

Der dritte Band ist die Krönung und die Krone des Werks. Nach der in den zwei ersten Bänden geschilderten Sturm- und Drangperiode Deutschlands beginnt die Dar⸗ . an der „Schwelle des großen Jahrzehnts“ mi Europas im Jahre 1860. Napoleon war allgewaltig; er „ver⸗ theilte ruhig Länder und stellte nach seinem Gutdünken unter Angabe der abenteuerlichsten Motive die Regeneration des kranken europäischen Körpers sich zur Aufgabe“. „Mit dem Gezänke in Frankfurt am Bundestage, resp. mit speziell preußischen und hannoverschen Zuständen 6 schreibt der Herzog am 25. Januar 1880 an seinen Oheim König Leopold von Belgien will ich Dich nicht langweilen, Wir können Beide nichts dazu oder davon thun; sich aber als Amüsement damit zu beschäftigen, wäre zu viel ver⸗ langt.“ Die Differenzen zwischen den Anschauungen Preußens und Englands waren vollständig: in allen Dingen, wo Preußen Sympathien zeigte, hatte England Antipathien und umgekehrt. Napoleon studirte eifrig die deutsche Frage, Lord Palmerston die neapolitanische. Deutsche Emigranten in London (Kinkel) setzten sich mit Napoleon in Verbindung, „weil sie die Hülfe, die wir in unserem Schoße in Deutschland suchen sollen, von dem An⸗ stoß erwarteten, den Napoleon nach Befreiung Italiens unserem Deutschland zu Theil werden lassen wollte“. Preußen war isolirt. Der Militärkonflikt hatte im Innern begonnen. „Die ee, , Kammern so schreibt der Herzog an seinen

ruder G61. März 1860) stehen leider auf. dem Stand⸗ punkt des Coburger Landtages; sie sind taktlos, kurzsichtig und von der Manie, bis ins Detail mitzuregigren, besessen.-⸗. Preußens Partie ist nicht verloren, Preußen kann nur einen Alliüirten haben, den nationalen Gedanken.“ Der Ver⸗ fasser geht nun auf den Militärkonflikt näher ein und bezeichnet es als einen Fehler, daß man die Kammern zum Richter über technische militärische Fragen, „welche schwerlich vor ihr Forum gehörten“, gemacht habe; man hätte ki ag i sation ins Auge fa

die finanzielle Seite der neuen Organi⸗ en müssen. Indeß entstand ja gerade der

338 735 Politik müsse es in Gefahren stürzen, denen zu begegnen eben

einer trefflichen Uebersicht über die allgemeine Lage

1889.

Konflikt aus der finanziellen Seite oder kam daruber wenigstens zum Ausbruch. Der Herzog gah sich damals Mühe, auf die liberalen Koryphäen einzuwirken. 9 einem Schreiben an den Prinz-⸗Regenten, vom 25. März 13860, führte er auf Grund seiner Gespräche mit jenen Persönlichkeiten aus, daß der Widerstand gegen die Militärreform seinen Grund in der Besorgniß habe, man werde auch nach An—

ahme der Verlag eine aktize und fruchtbringend aus⸗ ie , g, ar r e, en. Bei FMeRF munffeher Unterredung mit dem Prinz⸗Regenten führte der Herzog aus, daß nach Lage der Dinge das Schicksal Deutschlands in der Hand Preußens liege und daß demgemäß die auswärtige Politik in der bishe 1 Weise unmöglich fortgeführt werden könne. „Der Prinz⸗Fegent“ so berichtet der Verfasser weiter „gab dies bereitwilligst zu, indem er sagte, er wisse es besser als irgend ein Anderer, aber die Hände seien ihm nach allen Seiten gebunden. So lange Preußen keine reelle Macht besitze, werde es niemals respektirt werden. Eine aktive

die Militärreform das einzige geeignete Mittel sei. Wolle man die Fehler von 1850 vermeiden, so müßte gerade die liberale Partei Alles thun, um ihm sein großes Werk zu er— leichtern.“ ;

. wird die Situation des Jahres 18560 und der Zweck der Militärreform klar gezeichnet: der Prinz-Regent wollte die Militärreform, um eine aktive auswärtige Politik unter Vermeidung der Gefahren von 1850 treiben zu können, und die Qpposition wollte die Reform nicht, weil sie nicht an die Möglichkeit einer aktiven auswärtigen Politik glaubte. Ueberdies ist der Herzog Zeuge dafür, daß die Auffassung und das Ziel des Prinz⸗Regenten bekannt wurden. Gleich an dem— selben Tage des vorerwähnten Gesprächs sprach der Herzog mit Max Duncker, den er, „von den wichtigen Eröffnungen des Prinz⸗-Regenten in Kenntniß setzte“. Von einem Mangel an Kenntniß kann also auf Seiten des Liberalismus nicht die Rede sein, sondern nur von Mangel an Vertrauen. Dabei forderte die Opposition als Bedingung für die Zustimmung zur Militärreform die Entlassung der meisten Ober Präsidenten und eine Besetzung dieser Stellen mit populären Personen, ferner Amnestirung gewisser politischer Flüchtlinge, eine Zumuthung, welche der Herzog ihr selbst als mit der monarchischen Regie⸗ rungsform unverträglich bezeichnete. Jene Wünsche lassen übrigens erkennen, daß in der That gewisse Aspirationen bei dem Konflikt im Spiele waren, die fernab von der Forderung einer Garantie für eine aktive auswärtige Politik lagen.

In dem folgenden Kapitel tritt der Herzog aus Anlaß der Klagen der Könige von Bayern, Sachsen, Württemberg und Hannover, welche sie auf dem Fürstenkongreß in Baden⸗ Baden beim Prinz⸗Regenten, Juli 1266, vorbrachten, lebhaft für den Nationalverein ein, in dem dritten Kapitel für die Sänger, Turner und Schützen, denen er ebenso wie dem Natio nalverein als Verdienst die Pflege des Nationalbewußt— seins zuerkennt, ohne jedoch die mancherlei Auswüchse, welche auf diesem Boden entstanden, zu verkennen. Jedenfalls durften die Monarchen nach den Erfahrungen von 1818 1849 Mißtrauen haben und der durch die Geschichte später be— stätigten Ueberzeugung sein, daß Deutschland durch seine Vereinsbewegung, die sich stellenweise gegen die Landes— regierungen selbst richtete, niemals zum Ziele kommen werde. Auch der Prinz-Regent war mit Recht ein Gegner der „Repitition der Volksbeglückung von unten herauf.“ Wenn der Herzog meint, daß die Volksbeglückung von oben herab 1860 in Bezug auf die nationalen Wünsche und Bedürfnisse sehr unwahrscheinlich war, so wird damit wohl der damaligen Stimmung Ausdruck gegeben; aber die Thatsachen haben diese Stimmung später nicht als eine be— rechtigte anerkannt.

In dem vierten Kapitel des X. Buchs kehrt der Herzog wieder zu den allgemeinen Weltverhältnissen zurück und ent⸗ wirft in großen knappen Zügen ihren Zusammenhang mit den Vorgängen in Deutschland und Preußen von 18650 1861. England unterstützte die italienische Revolution unter Gari—⸗ baldi. Auf der Warschauer Entrevue vom 22. Oktober, zu welcher Napoleon an den Kaiser Alexander vergeblich das Ersuchen gestellt hatte, ihn daran theilnehmen zu lassen, konnten sich die drei Machthaber von Rußland, Oester— reich und Preußen nicht einigen: Napoleon hatte zu erkennen gegeben, daß „er den Geist der be— drückten Nationen in Händen habe.“ Preußen und Oester— reich weigerten sich, auf den Wunsch Rußlands einzu⸗ ehen, daß es von England und Frankreich das Aufgeben des

ariser Artikels über das mare elausum und die Neutralität des . Meeres erlangte, Rußland und Oesterreich traten in gleicher Weise einer Erörterung über die endliche Emancipation Schleswig⸗Holsteins auf das Bestimmteste ent⸗ gegen, und da hinwieder Oesterreich eine Garantie seines Länder⸗ . durch den Deutschen Bund in Anregung brachte, so verweigerte Preußen auf das Entschiedenste die Unterstützung eines solchen Panes. Napoleon rüstete und die deutschen Mächte sahen sorglos den kommenden Dingen zu. Am 2. Ja⸗ nuar starb Friedrich Wilhelm IV, und der Prinz⸗Regent wurde König. Die liherale Partei benahm sich in der Kammer „wenig taktvoll. Der Fürst von Hohenzollern meinte mit Bezug hierauf zu dem Herzog: „Deine Anmerkungen über die jüngsten Kammerdebatten sind leider nur zu wahr. Größerer politischer Unverstand hat sich mit Takt⸗ losigkeit und Ungezogenheit wohl noch niemals so gepaart, wie aus Anlaß der Adreßberathung. Unsere guten Kammer⸗ leute sind die größten Kinder, und was ist am Ende von Kindern zu hoffen?“ Während das Ministerium vergeblich sich bemühte, dem König die Erneuerung gewisser Förmlichkeiten der Krönung in n , „verbitterte man sich in der Kammer über die Militaäͤrreorganisation bereits in so bedenklicher Weise, daß die ef ng auf eine Verständigung in dieser Lebensfrage En ich chwanden.“ r n Preußen und Oesterreich entwickelte sich immer mehr der Gegensatz, welcher ein Anschneiden der deutschen Had innerhalb des Bundes gefahrvoll machte. Preußen lehnte deshalb auch

neuere, von den Großherzögen und von dem Herzog von Coburg⸗Gotha gemachte Versuche wegen Bundegz⸗