1890 / 1 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 02 Jan 1890 18:00:01 GMT) scan diff

was en anderen Abenden in einem toll und voffenbaft berührt haben als lateinische Hymne ͤ der Sylvenlerlaune willig hin; ward das

großer Heiterkeit

.

ne getragene Darstellung tbat das

Piel zn einem vollen beiteren Erfolge zu verelfen.́ oli wieder eines seiner künstlerischen en charakteristisch ausgearbeiteten Einzel⸗

Die Damen Lilli Petri, Jenn v alle Erwartungen, die bren Fächern gleichmäßig

Der

figur des äͤsthetischen latz. Dag gesungene lateinische Rezept aula Worm und rn. Leo Dietrichstein

omisch vorgetragen. 83 es auf stürmisches Verlangen wiederbolt

Dlrekior Anno batte das Stück sehr geschickt und wirkungsvoll snscenirt, die Ausstattung war übergus elegant und reich. Daz biz auf den letzten Platz von einem festahendlich froh aus war mit feinem Beifall freigebig

und ließ eg an schallen den Heiterkeitsgusbrüchen und häufigen Zeichen

werden mußte. Hr

gestimnmten Publikum gefüllte

der Anerkennung für die Varsteller nicht fehlen. Wallner Theater

Der Strobm ann“, Posse von H Osten und G. Davis, von C Herrmann für die hiesige Bühne bearbeitet mit Musik von Franz Roth versehen —, gelangt am Sonnabend, den 4. d. M. zur Wegen Vorbereitungen für die genannte Von Sonnabend

ab beginnen die Vorstellungen im Wallner ⸗Theater um 7 Uhr.

erst maligen Aufführung Novität bleibt die Bübne am Freitag geschlossen.

Residenz Theater.

Am gestrigen Neujabrstage gelangte Emile Aug ier' g Schau. auvres)ů in einer Be .

spiel Die arme Löwin (les lionnes arbeitung von Paul Lindau zur Darstellung ungetheilten Beifall des Publikums.

Geschlosse ezwungenbeit der Charakteristik.

ist, die aus Genuß ucht und Prunkliebe ihre Ehre sab und steht auch heute, noch mit setzen, wie unerschrocken Augier den

Gr verfucht auch keinen fentimentalen Schlu

er die Entwickelung der Sünde, welche ihre Opfer zieht. Augler ist aber auch ein zu strenger . betrozenen Ehemann und. die einem

Farben, und so vermag der Dichter cine fittlich Regung zu erwecken, den Riedrigkeit. Ueber die Berechtigung, auf die Schaubübne zustelleré, mag man

Wetterbericht vom 2 Januar 1890 Morgens 8 Uhr.

elsintz 57 C6 40 R.

8

Stationen. Wind. Wetter.

u. d. Meeressy ted. in Millim. Temperatur

Bar. auf 0 Gr. ir. 0

2 D 82

Mullaghmore s balb bed.

Aberdeen. 7 wolkig

Ropenbagen. 1 Nebel tockbol

S im. 6 bedeckt Haparanda bedeckt Tork. Queens towdwnn.. Gberbourg 3 J burg. winemuünde Neufabrwaßffer Memel. 7

1 . ) Raubfrost. ) Reif. ) Reif. ) Reif. nebersicht der Witterung. Gebiete hat der Luftdruck abge⸗

Barometer in ift.

land,

2

Lessingtbeater eigentlich garnicht for eine Possenbaäbne. Die vort effüiche, dur

Der ungeschminkten Wahrheit wegen, welche in der Sittenschilderung zu Tage tritt, erregte das Schauspiel schon bei früheren. Aufführungen Auffe hen Die Handlung fesselt die 5 ebenso sebr durch ibre strenge Folgerichtigkeit und

nher wie durch die erschreckende Natürlichkeit und Un⸗ Ber Inhalt des Stücks darf als ekannt vorauegesetzt werden; wir erinnern also nur daran, daß „die arme Löwin Nie Frau eines gegchteten, aber nicht sehr reichen Mannes

Abschen und Ent⸗ Finger in eine

ß mit einer büßenden und sich bessernden Magdalena; unbarmherzig und folgerichtig zeichnet

betrogene lächerlichen und erbärmlichen Lichte erscheinen zu lassen. Ir malt das Elend und den Jammer, welcher den Unschuldigen aus der Sünde ihrer nächsten Angehörigen erwächst, mit ergreifenden in seinem Sittengemälde Abscheun vor der so schwere sittliche Schäden streiten;

vorge⸗

chrieben, gut. . . noch ungekannteg Talent übrige, um dem sie war keck und leichtf Hr. Höcker bare Frau in Miene und

Erscheinung. gr gl

Freund vor Kummer zu immer liebeng⸗ greßem Geschicz; den Asien⸗ rühren höchst an lichkeit. aiven. dem Dialekt

Blencke

Hr. Reich alten Felde

von Frl.

so erschütternd r. R eusch

fällig zur Geltung.

nehmen.

Nummern wiederholen.

aufgenommen wurden.

und fand den

wenn er richtig und geschickt

fonsequente Entwickelung Das falfchen und mit der weiteren

verkauft. Man

in den Abgrund Moralist, um

Ebefrau in als „‚Franzle, die

die Thatsache durch den zeichneten sich Hr. Neuert und

zuführen wußten.

Augier

Goldmark. Text von Mosenthal. Ballet von Paul Taglioni. Anfang 7 Uhr.

Schauspiel haus. 4. Vorftellung. Die Räuber. in 5 Aufzügen von Schiller. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Frieden.

Sonnabend: Faust's Tod.

Sonntag: Krieg im Frieden.

Sie naächste Aufführung von lichingen findet am Montag, den 6.

Berliner Theater. Freitag: 17. Abonnements

Vorfstellung. Hamlet. Sonnabend: Dame stobold. Sonntag: Hamlet.

Freitag: Krieg im

von Ber⸗ anuqr, statt.

Tessing Theuter. Freitaß: Die Ehre. Schausviel in Akten von Hermann Sudermann

Sonnobend: Der Jonrfix. Lustspiel in 4 Akten von Hugo Lubliner.

Sonntag: Die Ehre.

Im Sonntag findet zu Gunsten des Vereins Jugendschutz' 115 Ubr eine einmalige Mittag uffübrung von B. Björnson's Schauspiel; Ein Haudschuh statt. Billets zu dieser Vorstellung werden von heute ab an der Tageskasse ausgegeben.

Wallner - Theater. Freitag: Geschlossen. Sonnabend: Zum 1. Male: Der Strohmann. Posse mit Gesang in 3 Akten nach dem gleich⸗ namigen Schwank von Osten und Davig bearbeitet . ö. . Mustk von Franz Roth. An ⸗˖ ang r.

Dictoria Theater. Freitag Stanley in Ufrita. Zeitgemälde in 10 Bildern von Alex. Moszkore sti und Rich. Nathanson. Muftk von *. .. Raida Ballet von G. Severin. Anfang 74 Ubr.

Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Iriedrich Wilhelmslãdtisches Theater. Freitag: Zum 27. M.: Prinzessin Vironette. Komische Operette in 3 Akten von M. Ordonneau

Nesiden Theater. Direttion: Sigmund Lauten · burg. Freitag: Die arme Lämin. Les lionnes 7 Schauspiel in 5 Alten von Emil Augier.

In Scene gesetzt von , g

arme Löwin.

ertig und erschien doch Bewegung; ihr her erst in der ernsten Scene mit ihrem als sie jwischen ehrlicher Armuth und g nzendem en foll. Die junge betrogene Frau, welche mit heroischer Selbstüberwindung ihren Schmerz verbirgt, um ihren väterlichen schützen, sy elte Frl. in der letzten Scene mit Pommeau fand sie rührende und leidenschaftliche Töne von seltener Tiefe und Ursprüng. er führte sich als Pommeau mit Gluck auf seiner Thätigkeit fachen, äͤstlichen Beamten mit der unerbittlichen und rührenden Liebe für die junge , , Frau charakteri · sirte er mit feinen und treffenden Zügen. ;

bot Hr. Brandt in der Rolle des a gemein vermittelnden Freundes am Bordognon; er spielte mit Ungezwungenheit und Glätte und brachte alle Pointen und wißigen Anfpielungen seiner Rede leicht und ge⸗ bol in feiner Rolle als Verführer und Chebr cher weniger Hervorragendes. Der Beifall des sehr an⸗ geregten Publikums steigerte sich von Alt zu Akt; die Darsteller mußten immer wieder erscheinen, und zum Schluß auch Hr. Direktor Lautenburg. um die lebhafte Anerkennung des Publikums entgegen zu

Kroll's Theater.

Der Königs gardist fand am 1. Januar vor ausverkauftem Hause wiederum lebhaften Beifall. die Hirn. Josephi, Szika, Wirth und Schmidt mußten fast alle Hi⸗

Belle · Alliance Theater. Die Mitglieder des Kgl. Theaters am Gärtnerplatz in München haben am Neujahrstage ihren Einzug in das Belle · Alliance · Theater gehalten, wo sie von dem danibaren Publikum mit offenen Armen Der Fleck auf der Ehr“. Volksstück in 3 Akten von dem jüngst verstorbenen Anzengruber, mit welchem sie ihr Gastspiel eröffneten, hat diefelben Vorzüge und Schattenseiten wie viele andere des Dichters: das in die Natur und daz Leben der oberbayerischen Dorfbewohner, die für die Norddeutschen stets ein besonderes Interesse haben; es drebt fich weiter sogar um einen böchst dramatifchen Konflikt, welcher ausgenutzt würde von vackender Wirkung sein müßte; aber es fehlt ihm unbegreiflicher Weise die Stück hat einen zu breiten, dabei

ZJusammenhang stehenden Anfang. es sollte wohl nur das Dorf- seben an einem Sonntag zur Anschauung gebracht werden es hat ferner eine recht gute Mitte, aber einen ziemlich mangelhaften oder labmen Abschluß. Trotzdem wird Derjenige, der nicht zu hohe An⸗ scklimme Wunde der zeitgenössischen französischen Gesellschaft legte. sorderungen an die asthetifch. technische Seike des Dramas stellt, das Theater mit Befriedigung verlassen. Das Stüch giebt vor Allem den be⸗ wätrten Schauspielern reiche Gelegenheit, ihre Kunst zu entfalten, voran Hr. Hofpauer in der Darstellung eines Vagabonden, der sich nur im Zuchthaus wohlfühlt. Nicht minder Anerkennung verdient Frl.

früher einmal unschuldi und mit diesem „Fleck auf der Ehr' nicht länger leben will, seitdem Vagabonden herausgekommen.

ein Bauernpaar in seinen Eigenbeiten wie immer vortrefflich vor⸗ Auch dem Gesange trug das Volksstück Rechnung durch stimmungkvolle Lieder wie durch hübsch vorgetragene Spottlieder.

Das Münchener Gastsplel wird auch diesmal wieder seine Anziehungs⸗

rungen enn

ö . olle atmen ;

auherlich wie eine ehr. ouvertũre von . . 3 Dvorak. Bra

zn di wohl verdientem

Manne voll und kra rl. Frauendorfer mit

wieder ein; den ein ˖

Pflichttreue ine ebenso gute Leistung

aufgestellt, geneigt

druck bringen,

Die Damen Augustin, Gentz, untere

Die Langseiten

Stück gewährt uns einen Einblick

relief

Entwickelung nur wenig im

Das e unter sehr zahlr.

hmg, Lisjt und

Beifcll' aufgenommen wurden. Gleiches Lob gebührt

den vortrefflichen Selhre f der Herren Concertmeister S Leuęgr

(Violine) Und Än de rf en (ölöte), sawie der Philbarmontschen Kapelle

und ihrem Dirigenten Hrn. Ko 1

populären Kamm er musik ⸗Äbende beginnt am 6. Januar. 2

Pflanzen. Kaiser ist und Züge jene harmonische Verbindung von Milde und Ernst zum Autz⸗

der Uniform seiner Pasewalker legt sich der weite faltenreiche der Brust gekreuzten Hände lorbeer und den Griff Vaterlandes Schutz und Ehre so ruhmreich geführt. Ueber die Scheide des Sire be; legt sich älfte

bis zu den Stufen des Sarkophages herabfällt. des die Inschrift tragenden Kopfendes vom Sarkophag sitzen zwei Adler.

ypʒviiharu ont.

Anderen, die mit sehr lebhaftem und

er zweite Cyklus der

Mannigfaltiges.

Das Grabdenkm al für den Hochseligen Kaiser Friedrich, dessen Ausfübrung dem Modell vollendet und am Nachmittag des Sylvestertages um 3 Uhr von Sr. Majestät dem Kaiser und König und Ihrer Majestät der Kaiferin und Königin besichtigk worden. Das Denkmal war in Mitten des Künstlerateliers in der Stülerstraße umgeben von

Profefsor Be gas übertragen wurde, ist im

herrlichen Palinen und exotischen Friedrich, dessen Hanht leicht nach rechts dessen noch von der Vollkraft des Helden jeugende

ruht auf dem Sarkophage. angethan mit Kürafssiere. Um die Schultern Hohenzollernmantel. Die auf. balten den des Schwertes, das der Held sür des

die Palme des Friedenk. Körpers deckt der Krönungsmantel, der Zu beiden Seiten

sind mit sinnigen Reliefs geschmückt uf der rechten

Seite sieht man om runden Mittelschild eine Charitas, wäbrend die beiden Seitenreliefs die kriegerischen und bürgerlichen Tugenden versinnbildlichen: Jüngling nähert sich der bei einem Torso sitzenden Göttin der Wissen · schaft, um Belehrung bittendz. Krönungö mantel zu einem Drittel verdedt ist, erblickt man im Mittel- schild die Göttin der Gerechtigkeit mit der Waage und im Lang den Kaiser gefahren wird an die Ufer der Unterwelt, wo ihn Kaiser Wilhelm und die Königin Louise empfangen. z Stunden im Atelier und sprachen Ihrẽ vollste Bewunderung über die Kunstschöpfung aus.

„Pallas reicht dem Jüngling das Schwert. Der

Auf der linken Seite, welche vom

Friedrich, wie er von Charon hinüber

Ihre Masestãten verweilten

Lüttich, becken von Jen ke im Zuchthaus gesessen

Ebenso estellt znichen aus. die uns

Frl. Sch

KArcll's Theater. Freitag und folgde. Tage: Der Königsgardist. Operette von Arthur Sullivan.

BVelle⸗ Alliance Theater. Freitag: 3. Gast. splel der Münchener. Zum 3. Male: Der Fleck auf der Ehri. Volkestäck mit Gesang in 3 Akten von C. Anzengruber Musik von Carl Roth und Carl Czerny. Anfang 76 Uhr.

Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Central Theater. Direktion: Emil Thomaz.

Freitag: Mit vollständig neuer Ausstattung an) Kostmen,. Dekorationen und Requisiten, zum 13 Male: Berolina. Posse mit Gesang in Akten von Jean Kren. Musik von G. Steffeng, In Scene gefetzt vom Direktor Emil Thomas. Anf. 74 Uhr.

Sonnabend: Berolina.

Molph Ernst⸗ Theater. Dresdenerftrabe 73. reitag: Zum 134. Male: Flotte Weiber. Gesangshosse in 4 Akten von Leon Treytow Gouplets von Gust. Görz. Mustk von Franz Roth. Anfang 74 Uhr. Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

NUrania, Invalidenstraße S7 / 62, geöffnet von 12211 Ubr. Freitag: Von 1—3 u. 621 Ubr: Ver neue Phonsograph. Um 74 Uhr: Die Ge⸗ schichte der Urwelt.

Circus Renz, Karutraße. Freitag. Abends 7 Uhr: Aschenbrödel, oder der glãserne Pantoffel. Großes pbanmast. Zaubermärchen in 4 Abteil, mit Auf zügen, Tanzen und Gruppirungen, arran irt und in Scene gefetzs vom Direktor C. Renz. Koftüme und Requifiten, sowie die verschied. Equipagen sind vollfländig nen und auf das Brillanteste ausgestattet. Prinz Carneval und sein Gefolge. omische equesirifche Vorführung von 20 arab. Schimmel bengsten von Hrn. Franz Renz. Das Schulpferd Fokmar, geritten von Frl. Clotilde Hager= Auf⸗ treten der vorzügl. Reitkünstlerfamilie Briatore, fowie der hervorragenden Reitkünstlerinnen. Großes Hurdle⸗Rennen, geritten von Damen und Herren mit 24 der besten engl. Vollblut Springpferde.

Sonnabend: Vorstellung.

Sonntag: 2 Vorstellungen.

Coneert⸗Anzeigen.

Contert Jaus, veiwrigerstr. 18 (früher Bilse) Freitag, 3. Jan.: Karl Meyder ˖ Concert.

und der Gesellscha worden. Gegenwärtig haben 1200 dieselben verlangen eine Lohnerhöhung, verhalten ich jedoch ruhig. ber Maas wird weiter gearbeitet. Lage unverändert. Lagos, 2. Januar. Da home n ist gestorben.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene

Depeschen.

2. Januar. (W. T. 62 In dem Kohl en⸗ Seraing ist in den Gruben Cockerills Marihaye der Strike erklärt . die Arbeit ein⸗

In den Kohlengruben am linken Ufer In Charleroi ist die

(W. T. B.) Der König von

Jamilien⸗Nachrichten. bb so]

Heute entschlief hierselbst nach kurzem Kranken⸗

lage ber gtanigliche Landgerichts Rath Bruno Günther

im Alter von 54 Jahren.

Seine andauernde Beruftreue und Tüchtigkeit. wie sein freundschaftliches Wesen haben ihm die allseitige Verehrung und Zuneigung erworben, welche fein Leben überdauern werden.

2 den 30. Dezember 1889.

Die Richter und die Rechtsanwälte des nig

lichen Land · und ümtsgerichts und die Mit ˖ glieder der Königlichen Staat Saumwaltscha ft.

Verlobt: Frl. Elise Köttgen mit Hrn. Knapp⸗ schafts⸗ Dlrettor Otto Gerstein ortmund - Bochum). Frl. Franziska Aßmuß mit Hrn. Rittergulsbesitzeß Ernst Rabe (Marienwerder a , Frl. Elfe Fritze mit Hrn. Kgiserl. Königl. Ober Lieutenant Hugo rüsker (Perle⸗ berg Irl. Elly Lüdecke mit Prin. Prem. Lieutenant Peter v. Goerscken (Charlottenburg Ir Lichterfelde). Frl. Meta Ravens mit Hrn. Br med. Hermann Weishach (Berlin). Frl. Luise Ziem mit Hrn ö Ernst Buch⸗ holtz Garge b. Sagam.

Ver ehesicht: Hr. Gvmnasiallehrer Dr. Wilhelm Piper mit Frl. Helene öoͤrsterling (Berlin).

Pr. Gymnafialdirettor Ebalheim mit Frl. Char⸗ Iotie Nielãnder ( Schneidemübl.

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Karl Plagemann Wittftochh. = Hrn. Amtsrichter Krantz (arten stein). Hrn. Lieutenant Eberhard Grafen v. Schmettow (Berlin). Hrn. Regierunge · Rath G. Pustkuchen (Detmold). Hrn. Prem. diente nank v. Dden (Spandau). Eine Tochter: Hrn. Finanzrath Dr. Binder (Stuttgart). Hrn. HSeorg Stütze (Dresden). Hrn. Rechts anwalt Pr. Werner (Berlin).

Gestorben: Fr. Hoflieferant G. F. Schũler (Berlin). Hr. Rentier Gustav Sembdner Berlin). Hr. Rittergutsbesitzer Alexande v. Uechtritz und Steinkirch lemitz⸗Kknuffungen)

. Landgerichtzraih a. D. Hugo v. Ventheim Selgh Hr. Sec. Lieut. Kurt v linken Siendah Gräfin Hedwig v. Schwerin (Garbnicken). Hr. Dekonom Gustav Schnelle (Krakau; Hr. Br. phil A. Ulrich (Hannover) Hr. Bau⸗ meister Alfred Bachsel (Schandau). Hr. Pastor emer. Karl Griesemann (Gr. Salze).

Nedacteur: Dr. H. Klee.

Berlin: Verlag der Expedition (Scholm.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerel und Verlagt Anflolt, Berlin 8w.. W elmfstraße Nr. 323 Fünf Beilagen leinschließlich Böõrsen Beilage), und das Post · Blatt Nr. I.

uläre Concert dieses Jahreg fand am woch l Berheiligung des Fublikumg statt. Eroffntt wurde bagfelbe mit der Kalsermarsch vor Wagngr und der Ju el⸗ Weber. Es folgten hierauf Orchesterkompositignen von

verdienten Sieges

Pätzold, Zeug ⸗Pr,. Lt.

35. m aktiven

ö 1 2 4 z

Königreich Prenßen.

40g es * Rassauischss Staats-⸗Anlehen von

boo Fl. 4. 4. 30. Septem ber 1862.

Bei der am 3. d. M. stattgefundenen dreiundzwanzigsten Ver loosung der Partial · Sbligationen deg unter Vermittelung de Bank bauses M. von ,. u. Söhne in Frankfurt a. M. nego⸗ cirten Co gen vormals Jlaffauischen Staats · Anleheng von 7 2000001. 4. 4. 30. September 1862 sind ,, Nummern gezogen

worden: . A. Zur Rüqdzahlung auf den 1. April 1890.

litt. N. à 166 Fl. 171 ½n 43 3 Nr. 34 195 231 258 3990 460 515 537 664 Sz0 914 959 969 1838 1555 1719 2060 2087 7097 2107 2117 2241 2262 2420 2574 2833 29577 3020 3129 3381 3427 3433 3521 4358 4509 4689 4924 523695 5226 5315 5452 5628 5565s 5818 5859 5932 45 Stück über 4690 Fl. oder 7885 C I8 3.

Litt O. à 200 Fl. 342 M 86 Nr. 281 291 680 720 S895

817 8237 551 jizii5 ijes6 1356 1380 1383 1810 1980 15 Stuck

über 3000 Fl. oder 5142 M 909 8.

Litt. P. à 500 Fl. S57 M 14 3 Nr. 86 398 610 766 933 1092 1205 1215 1333 1567 2338 2587 2597 2600 2647 2747 2777 2904 3474 3739 3741 3751 ois 4178 4220 4503 4522 4532 4542 4552 4718 4787 Sols i756 5214 5224 5326 56258 5754 5790 6033 6060 6060 6165 6173 6210 6321 6451 6473 6479 6526 6536 6545 6546 6671 6812 7079 7188 7375 7411 7995 61 Stück über ʒb Foo Fl. oder 5ꝰ 289 M 646. g.

Tit. CG à I000 Fl. 1714 298 8 Nr. 45 137 147 152 157 162 231 535 621 125 1575 1602 1725 1751 1758 1858 1947 17 Siück über 7 000 Fl. oder 29 142 M 93 8,

Summa 135 Stuͤchã über 55 100 Fl. oder 96 457 M 15 9.

B. Zur Rückzahlung auf den 1. Oktober 1890.

Litt. N. à 160 Fl. 171 M 43 3 Nr. 477 559 652 660 789 799 Jos g39 949 1151 1124 1140 1159 1677 1832 1842 1976 2217 2251 2429 2614 2745 2782 2883 30s 3116 3240 3572 3892 3923 1047 4252 4260 4559 4610 4846 5092 5371 5381 5391 5570 5644 5649 5656 5697 5802 = 46 Stück über 4600 Fl. oder 7885 6 78 3.

LIitt. O. à 200 Fl. 342 (6. S6 8 Nr. 48 283 317 484 487 786 796 815 936 966 10660 1071 1552 1403 1563 1699 1788 1990 18 Stück über 3600 Fl. oder 6171 4 48 3.

Iitt. P. à 50 FI. —= 857 66 14 3 Nr. 142 152 162 771 845 1469 1576 1747 2052 2212 2237 2248 2358 2264 2268 2275 2285

22735 2434 23774 3784 5932 2912 3166 3175 3298 3344 3377 3721

3731 35653 3393 3572 1465 1475 4491 4501 4512 4570 4830 4693 4911 5691 5465 5495 5505 5868 5999 6071 6081 6154 6164 6331 5h ls 6559 6631 6868 6878 74181 7728 7902 7912 62 Stück über 31 000 Fl. oder 53 142 4M 68 8.

Lit CG X 1006 Fl. 1714 S 29 3 Rr, 312 342 352 382 392 oz 5as 55d 69 631 997 12638 1341 1457 1898 1967 2126 17 Stück über 17 000 Fl. oder 280 142 6 93 4.

Summa 143 Stück über 56 200 Fl. oder 9h 342 87 8.

Die Inhaber dieser Obligationen werden hiervon mit dem Be⸗ merken benachrichtigt, daß die Kapitalbeträge, deren Verzinsung nur bis zum betreffenden Rlckzahlungstermin stattfindet, bei folgenden Stellen erhoben werden können: bei dem Bankhause der Herren R.. A. von Rothschild u. Sohne in Frankfurt a, M., bei der König⸗ sichen Regierungg⸗Haupttasse in Wiesbaden, sowie bei jeder anderen Königlichen Reglerungs Hauptkasse, bei der Königlichen Staats schulden ˖ nem e fn in Berlin und bei der Königlichen Kreiskasse in Frank urt a. Main.

Die Auszahlung erfolgt gegen Rückgabe der Obligationen mit den Zinsscheinen Reihe Nr. 4 bis 26 und Jinsschein⸗Anweisung bei den Obligationen sub A und gegen Rückgabe der Obligationen nebst ZJinsscheinen Reihe V Nr. 5h bis 20 und Zinsschein ˖ Anweisung bei denen sub B.

Der Geldbetrag der etwa fehlenden Zintscheine wird an dem zu zahlenden Kapitalbetrage zurüdbehalten. .

Soll die Einlösung der Sbligationen weder bei dem vorgenannten Banklhaufe, noch bei der Königlichen Re ierungz · dauptkasse in Wies daden oder bei der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt 4. M., sen⸗ dern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, so sind die be⸗ treffenden Obligationen nebst Zinsscheinen und Zinẽschein Anweisungen durch diefe Kasse vor der Ausjahlung und jwar einige Zeit vor dem Rückzahlungstermin an den Unterzeichneten zur Prüfung einzusenden.

Rückstandig sind noch aus den Verloosungen: pro 1. Oktober 1876: P. 582. pro 1. April 18857: X. 1453. pro 1. April 1888: N. 4958. . pro 1. April 1889: N. 1860 Ni 2829 3005 3780 4280 5240 5250, 0. 1123 1381 1445 1452 1780, P. 576 1286 2309 4293 4590

17954 5469 556g 6581 7008 7698, G6. 972 15845. pro J. Oktober 18898; N. 899 200 1438 19832 1942 2583 2842

28652 3554 4814 4890 5280 5997, O. 596 622. P. 947 2263 2712 7777 35977 4591 5289 6289 6896, EQ. 1068 1681 2120. Wiesbaden, den 6. Dezember 1889. Der K,

de la Croix.

Persfonalveränderun g en.

göniglich Preusüische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzung en. Im akti ven Heere. Reues Palais, 28. Dejember. v. Sanden, Sec. t. vom KLeib⸗Gren. Regt. König Friedrich Wilhelm III. CJ. Brandenburg.) Nr. 8, in das Inf. Regt. von Boyen (65. Ost⸗ preuß) Nr. 41 versetzt. v. opffgarten⸗Heidler, Hauptm. und Comp, Chef vom Vomm, Fü, Regt, ö. ,, bei dem Kröegs-Miniflerium bis Ende März 1880 verlãngert

Burch Verfügung des Kriegs-⸗Ministeriums. 16. Dezember. vom Art. Depot in Neiße, unter Ent ˖ findung von dem Kommando in Kosel, zum 1. Januar 1899 zum Art. Bepot in Königsberg i. Pr. unter Kommandirung nach Allen stein, zur Verwaltung deg Filial Art. Depots daselbst versetzt.

Aöfchied ? bewilli gungen. Im aktiven Heere. Neues Palais, 23. Dezember, v. Wiese u. Kaiserswaldau, Major a. D., zuletzt etatsmäß. Stabsoffizier des Altmärk. Ulan. Regts. Nr. 16, der Charakter als Oberst⸗Lt. verliehen.

Neues Palais, 28. Dezember, ÄAppunn, Ser, Lt. vom 2. Rhein. Feid⸗ Art. Regt. Nr. 23, als halbinvalide mit Pension gusgeschieden und zu den Offthieren der Landw, Feld · Art. I. n übergetreten. n g, Daupftm. a. D., zuletzt Battr. Ghef im 2. mm. Feld · Urt. Regt. Nr. 17. der Charalter als Major ver⸗

güniglich Bayerische Armee. Grnennungen, Beförderungen und wer nn n, Heere. 260. Dezem ber, Frhr. v. Barth zu armat ing, Hauptm. und Comp. Chef im Inf. Leib⸗Regt., zum

1

* *

18. Inf. Regt. Prinz Ludwig

Nr. 34, dessen Kommando!

Erste Beilage

k. Deutsch en Reichs⸗ Anzeiger und Königlich Prenfischen Staat⸗⸗ Anzeiger.

Berlin, Donnerstag den 2. Januar

Generalstab (Centralstell) versetzz. v. Bom hard, Major im Ferdinand, zum Bats. Commandenr in Haubtm. bisher A Ja suite des Inf. Leib⸗

diesem Regt. Zorn,

Regts. und 9 . der 2. Inf. Brig, zum Comp. Chef in diesem

Regt. Benzing. Pr. Lt. des Onf. Leib⸗Regts. unter Stellung K ja suite dieses Truppentbeils, zum Adjut der J. Inf. Brig. ernannt. Schultze, Sec. Lt. im Inf. Leib Regt, zum *r. Lt. befördert. 2. Dezember. Lechner. Zeug ⸗Pr. Lt. vom Art. Depot Würzburg, zum Zeug ⸗Hauptm, Schweninger, Zeug⸗Lt. vom Art. Depot Germersheim, zum Zeug Pr Lt., befördert. Durch Verfügung des Kriegs ⸗Ministeriums; Frhr. Reichlin v. Mel deg g, Pr. Lt. des 15. Inf. Regts. König Albert von Sachsen, als Assist. zur Milit. Schiehschul kommandirt. Burch Verfügung der Inspektion des Ingenieur Corps und der . Schiller, Hauptm., bei der Fortifikation Germers⸗ eim eingetheilt. v. Srundberr zu Altenthann u. Weyh er⸗ haus, Sec. Lt. vom 1. Pion. Bat., zur Fortifikation Ingolstadt

versetzt.

gtz ch ed ebewilligzngen im aktiven Heere. 206 De⸗ zember. Waijmann, Major und Bats. Commandeur im 18. Inf. Regt. Prin Ludwig Ferdinand, mit Pension und mit der Er⸗ saubniß zum Tragen der Uniform der Abschied bewilligt.

Im Sanikätscorps. 16. Dezem bex. Dr. Mankiewitz, Assist. Arzt 2. Kl. vom J. Jäger ⸗Bat., auf Nachsuchen zu den Sanitäts⸗Offizieren der Res. versetzt.

XIII. (töniglich Württembergisches) UArmee⸗Corys. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 23. Dezember. Flessing, Königl. Preuß. Oberst la suite des Inf. Regts. Prinz Friedrich Carl von . (8. Brandenburg.) Nr. 64, von dem Kommando des Gren. egtös. König Karl Nr. 123 enthoben. Bailer, Hauptm. und Comp. Chef im Pion. Bat. Nr. 13, & a snite diefes Bats. gestellt und nach Preußen kommandirt Behufs Dienstleistung bei der 3. Irn⸗ genieur · Inspektion.

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Parlamentarische Nachrichten.

Der. Bericht der Kommission Zur Vorberathung des Sozia list engesetzes ist jetzt im Druck erschienen und zur Vertheilung an die Reichstagsmitglieder gelangt.

us den Verhandlungen über 8. 24, welcher die Au s⸗ weisungsbefugniß betrifft, heben wir hervor, daß in e rster Lesung Seitens er Regierung erklärtwurde; man habe vielfach erwogen, ob man ohne die Autsweisungsbefugniß bestehen könne, und sei zu der Ueber⸗ zeugung gelangt, daß dies nicht möglich sein werde. Daß sie ein zweischnei⸗˖ diges Schwert sei und manche Nachtheile im Gefolge habe, fei hierbei nicht Ferkannt worden; aber trotzdem sei sie unentbebrlich; zwar würde man auch ohne die Maßregel Ruhe und Ordnung im Reiche aufrecht erhalten können, jedoch nicht ohne die allerschwersten Opfer. Wenn die Auweisungen aufgehoben würden, sei anzunehmen, daß, wenn auch nicht alle, so doch viele Agitatoren zurückkehren und allmählich die alte Arbeit wieder aufnehmen würden; auch soweit sie ein ruhigere Tempo einhalten wollten, würden sie doch durch die radikalen Elemente vor · wärtz gedrängt werden; die extreme Richtung würde die Führung über⸗ nehmen und die leidenschaftliche, erbitterte Agitation würde Alles unter wühlen. Allmählich wurde man bis zum Aufruhr schreiten und eine gewaltsame Bekämpfung würde unausßbleiblich sein. Ströme von Blut würden fließen und die Errungenschaften der, sozialyolitischen Gesetzgebung würden weggewischt werden. Andererseits ließe sich durch eine humane Handhabung der Befugniß manche Härte vermeiden. Insbesondere sei in letzter Zeit in Preußen nicht ohne Weiteres aus ˖ gewiesen, sondern so vorgegangen worden, daß man den Auszuweis enden verwarnt und mit der Ausweisung bedroht habe, und daß erst, wenn dies erfolglos gewesen, die Ausweisung verfügt worden sei. Hiermit seien günstige Erfahrungen gemacht worden. Die Ausweisung sei zwar ein hartes, aber ein nothwendiges Mittel, sie sei eine dira necessitas. ; J .

Weiter heißt es in dem Bericht:

Ein Vermittelungsgedanke zwischen denjenigen Anschauungen die zwar beiderseits 3 Mittel zur Bekämpfung der ÜUmsturz⸗ bestrebungen als aothwendig erachteten, von denen aber die eine die Ausweisung für zweckmäßig, die andere sie wenigstens als dauernde Inftitution für zweckwidrig ansah, wurde, jedoch ohne Formulirung eines Antrags, in die Debatte geworfen, dahin gehend, daß die Aus⸗ weisungsbefugniß nur auf eine begrenzte Zeitdauer gewährt, die übrigen Bestimmungen des Geseßes aber dauernd be⸗ willigt werden sollten. Begründet wurde dleser Vorschlag insbesondere damit, daß die Rachtheile der Ausweisung durch geschickte Handhabung derfelben vermieden werden könnten und daß die entsprechende An⸗ wendung dadurch garantirt werden könne, daß dem Reichstag ein Einfluß auf dieselbe und eine gewisse Kontrole durch Beschränkung der Zeitdauer verschafft würde. Shnehin würde auch bei der dauernden Bewilligung, in Gemäßheit von F. W, Stoff und Gelegenheit zu einer Sozialistendebatte gegeben, also die mit solcher verbundene Aufregung nicht zu vermeiden sein.

Von anderer Seite wurde darauf hingewiesen, daß man früher geneigt gewesen sei, eine ,,, für Berlin zu geneh⸗ migen, daß man aber bei der früheren ablehnenden Haltung der Re⸗ gierung gegenüber diesem Vorschlag auch gegen diese Ausnahme sei, um so mehr, als auch aus den, gegenwärtigen Regierungs erklärungen nicht beftimmt zu entnehmen sei, ob man auf der Bestimmung über die Ausweisung fest bestehe.

Hierauf wurde regierungsseitig die Erklärung abgegeben, daß man auf der Ausweisung bestehe, daß die Ausnahme für Berlin hrinriplos sein würde und daß für die Handhabung schon durch die Recktötontrole genügende Garantie gegeben sei, da also eine politische Kontrole, somit eine zeitliche Beschraͤnkung nicht erforderlich sein werde. Die Uusweisungsbefugniß würde schon durch ihr Vorhandensein wirken, auch wenn sie thatsächlich nicht oder nur selten ausgeübt werden sollte. Der 8. 24 wurde schließlich in erster Lesung gegen 8 Stimmen abgelehnt.

n der zweiten Lesung war zu 58. 24 die Wiederherstellung der Regierungsvorlage und für den zahn der Aufrechterhaltung ihrer Streichung beantragt worden, hinter 8. 23 einzuschalten: -

5.24. Gegen Personen, welche . die Agitation für die im S. 1 Absatz? bezeichneten Bestrebungen zum Geschafte machen, kann im Falle ihrer Ver⸗ urthellung wegen Jumiderhandlungen gegen die Ss. 17 bis 20 dieses Ge⸗ fetzes, S5. 175 oder 130 des Reichs Strafgesetzbuchs, sowie wenn . Ie die Fffentliche Sicherheit ftir bestimmte Orte oder Befirke gefährdet ist, die Ginfchrãnkung ihres Aufenthalts von der Landes⸗ . verfügt werden. Durch diese Verfügung kann dem

erurtheilten der Aufenthalt in bestimmten Bezirken oder Ort⸗ schaften versagtwerden. Ausländer können von der Landespolizei⸗ behörde aus dem Bundesgebiete ausgewiesen werden. Die Einlegung eines gegen solche Verfügung der Landes posizeibeh rde nach den Landes⸗ i. zuldffigen Rechtsmittels bat keine aufschiebende Wirkung.

umiderhandlungen werden mit Gefängniß von Einem Monat bis iu inem Jahre bestraft.“

In der Debatte wurde Seiteng der Regierung die Erklärung

wiederholt, daß die Ausweisungsbefugniß nicht entbehrt werden könne.

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ö

1890.

Dies sei auch früher von der Mehrheit dadurch anerkannt worden, daß man mit dem übrigen Gesez auch den die Ausweisung enthaltenden ö . verlängert habe. Daß in letzter Zeit wenig Gebrauch von der ugweisung gemacht worden sei, spreche nicht gegen die Maßregel. Der eringe Gebrauch beweise daß schon die Androhung ein wirksames

ittel sei Wer die Verlangerung der Ausweisungsbefugniß bei schãrferer Handhabung bewilligt habe, müsse sie doch erst recht be⸗ willigen Angesichts der neuerdings eingeführten milderen Handhabung. Der Eventualantrag biete keinen passenden Ersatz; er enthalte in der Einführung des polizeilichen Ermessens an Stelle des richterlichen Urtheils eine erhebliche Verschärfung und würde doch, wenigstens soweit er die Vorbestrafung zur Voraussetzung habe, viele geschästs mäßige Agitatoren nicht treffen, nämlich die nicht in der bestimmten Weise vorbestraften, und diese könnten nach Befinden gerade die ge⸗ ,,, , , n n, ben s

n der Debatte war auch auf den Zusammenhang zwischen Sozialdemokratie und Anarchismus hingewiesen worden. gen 6 von einer Seite mit der bestimmten Behauptung entgegengetreten, daß derselbe nicht bestehe. Zugleich wurde hierbei e,, die polizei⸗ liche Genehmigung zur ückkehr eines Ausgewiesenen werde von kleinem Soꝛʒialdemokraten nachgesucht, mindestens aber würde von Keinem die verlangte Zusage, in Zukunft nicht mehr zu agitiren, ache n werden . egierungsseitig wurde hervorgehoben, daß, wenn die sozial

den ch fn Fuhrer die Anarchie nicht erstrebten, doch in den I, Schichten ein Zusammenhang mit dieser nicht zu leugnen sei; es wurde ein Beispiel mitgetheilt, wonach kürzlich bei Auflösung einer von Sozialdemokraten besuchten Fachvereinsversammlung der auf⸗ lösende Beamte thätlich insultirt worden sei unter den Rufen: „Hoch die Sozialdemokratie, hoch die Anarchie!“

Schließlich wurde der Eventualantrag als aussichtslos zurück⸗ gezogen, der n, , aber gegen 6 Stimmen abgelehnt und die in erster Lesung' befchloffene Streichung des Ausweisungs⸗Para—⸗ graphen aufrecht erhalten.

Eisenbahn⸗Verordnungs⸗Blatt. Herausgegeben im Töniglichen Ministerium der öffentlichen Arbeiten. . Inhalt: Erlaffe des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 18. Dezember 1889, betreffend Verfahren bei der Anweisung von Unfallentschãdi⸗ gungen; vom 19. Dezember 1889, betreffend Verfahren bei der An weifung von Unfallentschädigungen.

Statiftik und Volkswirthschaft. Die preußischen Sparkassen im Rechnungs jahre 1888 bez w. 1888/89.

Den neulichen Mittheilungen über die neueste Entwickelung der Preußischen Sparkaffen (vgl. Nr. 306 des „Reichs und Staats Anzeigers‘) haben wir heute nach der Statist. Corr.“ noch nach⸗ zutragen, daß sich im letzten Berichtsjahre einschließlich des Zuganges an Einlagen und zugeschriebenen Zinsen von 217.17 Mill. Markt die Sesammteinlagen der preußischen Sparkassen auf 2889,27 Mill. Mark beliefen, während außerdem noch 1975,17 Mill. Mark an Reserven und einige Millionen an Nebenfonds verschiedener Art vorhanden waren, fodaß die Sparkassen im Ganzen 3019,54 Mill. Mark zinsbar anzu⸗ legen vermochten. Von jener Gesammtsumme waren angelegt: auf städtische Hy⸗

potheken 791.51 Mill. M 26,22 geg. 26, l 0 im Vorjahre auf ländliche Hy⸗ potheken . 784, 94 25,99 , 26,59. in Werthpapieren 1004, 14 33.26 , 31,86 in Schuldscheinen ohne Bürgschaft 6.00 0,20 . 0,21 in Schuldscheinen mit Bürgschaft 132,32 . in Wechseln 44, 42 . gegen Faustpfand ETombard) . 51,2. 9 bei öffentl. Insti⸗ tuten u. f. w. 196, ( sont a, . 2,

Auffällige Verschiebungen in der Anlegung der Sparkassengelder sind mithin im letzten Jahre nicht eingetreten; der schon seit mehreren Fahren beobachtete besonders große Juwachs des Antheils der Werth⸗ Papiere mag für das letzte Jahr zum Theil auf Courssteigerungen beruhen, da sie hier zum Conrswerthe eingestellt sind. Daß ferner die Anlagen auf städtische Hypotheken mehr als die auf ländliche gestiegen find' und die letzteren im Berichtsjahre auch in ihrem Gesammt⸗ betrage überflügelt haben, kann gleichfalls nicht Wunder nehmen, well in den Städten, namentlich in den arge en und mitileren, durch Zunahme des Bodenwerthes und der Bebauung mehr neue belethfare Werthe enkftanden sind, als auf dem Lande. Den He; strebungen, welche in den Shartassen ein wichtiges Hülfsmittel für die Förderung des Personalkredits erblicken, werden die Ergebnisse des letzten Jahres wie auch schon die der Vor⸗ jahre weniger Befriedigung bieten. Der Antheil der Wechsel, wie bersenige der Schuldscheine an der Begebung der Sparlaffengelder ist verhältnißmäßig nicht unerheblich gefunken, und eine absolute unahme liegt nur bei den Schuldscheinen vor, indem sich im Porsahre der Antheil der ö ohne Bürgschaft auf 6, Sb, mit 5 auf 131, 8 geftellt hatte; derjenige der Wechs el war 49 47 Millionen Mark; die letztere Unlage ist alse sogar in absoluten fen bedeutend zurückgegangen. Die indüberschüsse der Spa assen betrugen 28,453 Milllonen O, g C0 der zinsbar angelegten Bestände gegen 25633 Millionen bezw. 6, 9 Me im Vorjahre.

Zum Schlusse geben wir bier noch eine Uebersicht der Einlage bestände in den einzelnen Provinzen. Eg besaßen an Spareinlagen

zu 8 zu Schluß des .

Mill. 0 ill. S 40, 89 47, 28

preußen Westpreußen. Berlin.. Brandenburg. Pommern. 3 lesien.. Sachsen⸗ Schleswig ⸗Holstein. Hannover. Westfale n.. Hessen · Nassau das Rheinland 26, 80 ohenzollern . 73 ñ 077 11.44 er AÄbstand der östlichen von den westlichen rovinzen einschließlich Sachsens hinsichtlich der Höhe der Spareinlagen n sich also im Berichta jahre welter ausgedebnt; in Sachfen, Hannover, Westfalen imd dem Rheinlande war der Zugang an Spareinlagen nicht viel geringer als in Pofen der gesammte Bestand an solchen. Noch in

40,56 43,44

98, 04 112,97 158,27 178.48 119.88 129,79 36, 62

237,45

331,71

333,53

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