1890 / 4 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 06 Jan 1890 18:00:01 GMT) scan diff

neber die Influenza liegen vom 4. Januar folgende Mit⸗

T. B.“: In Folge der anhaltenden an Influenza bleiben sämmtliche 3. Janũar gef chlofsen. Ferner hat t, daß wegen der

o seltsam und altmodisch um das Gesicht, und wurden in der

isterung so stürmisch geschüttelt, daß die Künst

olse einen durchschlagenden Erfolg hatte.

Gallus zu erwähnen, welche ihre Couplets keck und frisch vortrug. . Residenz ˖· Theater.

Die bisherigen Wiederholungen von Augier's Arme Löwin“ nden stets vor Cugverkauftem Hause statt. Zur gestrigen Sonntags ; stellung waren sämmtliche Billets bereits Ta 4s vorher vergriffen. rte Se. Hoheit der Herzog Günther zu olstein die Vorstellung mit feiner Gegenwart und

Kroll's Theater. ; Der Sonntagsvorstellung des Sullivan schen Königs gardist“ wohnte auch der Prinz von Anhalt⸗Dessau bei. vielen musikalischen Rummern gefiel wiederum ganz besonders das Schnatter ⸗Terzett, welches dreimal wiederholt werden mußte. . Sing⸗Akademie. Frl. Maria Krebs., eine noch jugendl ] furt a. M. erschien gestern zum ersten Mal vor dem hiesigen Publikum. Sie besitzt einen kräftigen und wohlklingenden Mezzo auch, was Tonbildung, Reinheit der Intonation und sprache betrifft. gründliche Studien erkennen; nur ist ihrem Vortrag mehr Wärme des Ausdrucks zu wünschen. Künstlerin Schubert's geistliches Lied Endlich soll mir

Du Frühlingsnacht“ eine belebtere Die in recht ansehnlicher Zahl er spendete der Concertgeberin reiche Bei vortheilhaft bekannte Klaviervirtuos Hr. T unterstützte das Concert durch den Vortrag me von Beethoven, Chopin, Sein fein schattirtes und brillantes Spiel wur und wohl verdientem Beifall aufgenommen. der Gefänge führte Hr. Otto Bake mit gewohnter Diskretion aus.

theilungen vor:

lerin in ibrer Aus Posen

Endlich ist noch Frl. berichtet. W.

der Erkrankungen

chul en vorläufig bis zum 1 in Halle a. S. die Polizeiverwaltung angeordne roßen Ausbreitung der Influenz chlossen werden In Folge zahlreich

s München meldet die Allg. Ztg.: ersonal ist die Ein und können auch die Maschine gefahren werden. nabme von Langholz und bei den Stationen der en Murnau eingestellt werden. Durch Ausschreiben Direktionen der höheren Unterrichts Schulkommissionen angewiesen worden. fluenza an allen Orten, wo

sollen. Au er Erkrankungen beim Eisenbahnv üter züge nothwendig ge rkchrenden Güterzüge nur mit je eine sßte deshalb bis auf Weiteres die An von Baumaterialien zum Bahntransy Strecken München Schliersee und Münch Aus Darmstadt schreibt die, vom heutigen Tage sind die anftalten wie die Großb, Kreis iten Verbreitung der In

Am Sonnabend beehrte Se.

Schleswig⸗ blieb bis zum

Unter anderen Darmst. Ztg.“:

wegen der we

schließen und si achten des betr. Kre A. C bericht allen Stadttheilen Londons, ol haben, da sie zumeist in mi scheint die Epide worden zu sein. z Damen an der Influenza, St. Petersburg lebenden geschenk empfangen hatte. leute und Soldaten be inter wie heißt, auch unter den indischen Docks im hohen Grade grassiren soll. Im in welchem 1505 Männer und egenwärlig 192 Beamte wegen Erkrankung an eral⸗Postamt trat die Krankheit zuerst am Gestern lagen 82 Beamte an der Anftalten Br. Bernado's für hei⸗ Epidemie aufgetreten. Sterblichkeits ausweis ergiebt 223 Todesfälle, eine im Winter Die Zunahme ist durch Luftröhrenentzün⸗ 357 New ⸗Vorker Schutzleute

iche Sängerin aus Frank

Derst wieder zu eröffnen, wenn dies nach dem Gut is. Gefundbeitsamts unbedenklich erscheint. Die Die Influenza grassirt jetzt fast in s, obne indeß viele Todesfälle verursacht zu lder Form auftritt. durch die Post eingeschleppt So erkrankten in der Nachbarschaft von Earls Court

Soxran, 61 ö et aus London: Am Besten gelangen der Glucks Arie

Allmacht, Schneeglöckchen“,

empfindende Ausdrucksweise schienene Zu hörerschaft fallsbezeugungen. beodor Bohlmann hrerer Kompositionen nd Strauß Tausig. de mit sehr lebhaftem Klavierbegleitung Sicherheit und

erblüh'n !, mie aus dem Auslande

von Schumann

, . Schwester einen Shawl als Weihnachts.

Telegraphisten, Postbeamte, Commis, Schutz · Opfern der Influenza, die, Matrosen in den Londoner Londoner Central⸗ 766 Damen be⸗

finden sich unter den

Telegraphenamt, schäftigt sind, fehlen g

letzten Montag epidemisch auf. Grippe darnieder. den mathlose Kinder im Ostende ist die New-⸗JYork berichtet: New⸗JPork vom 2. 8. M beispiellos große Ziffer dung und Schwindfucht verursacht. sind als krank gemeldet.

Rubinstein u

Auch in den

; Conecerthaus. ;

Am Mittwoch, den 8. Januar, findet unter freundli

wirkung des Königlichen Professors Hrn.

lichen Mustkdirektors Hra. Theobald Re nisten · Abend statt.

Mannigfaltiges.

Ihre Majestät die Kaise bat an dag Central Comitè der Kreuz in Berlin folgendes Schreiben gerichtet:

‚Die aus Anlaß des Jahreswechsels Mir Comites der Deutschen Vereine vom Rothen Kre Wünsche habe Ich mit warmem widere sie mit der Versicherung ; für die Ziele und Zwecke der Vereinsthãtigk schluß des vergangenen Jah lebte Vereinen unterbrochener nuar 1890. Au gu sta.“

R. Radecke und des hbaum der erste Kompo

Der Chef der woblbekannten F. A. Perthes' ˖ Andreas Perthes, ei Köln. Ztg.“ zufolge, während eines Be⸗ nach nach kurzer Krankheit im 76. Jahre

Gotha, 3. Januar. schen Verlagsbuchhandlung, hochgeschätzter Herr, ist, der erwandten in Eise aus dem Leben geschieden.

London, 3. Januar. (A. C.) Das Port Theatre im dathale, Wales, brannte gestern Abend nach der V

Das Publikum hatte das Gebäude kaum ausbrach. Fast das ganze Inventar wurde

rin und Königin Augussta ein allgemein

Deutschen Vereine vom Rothen

Seitens des Central⸗ gewidmeten Danke entgegengenommen und er⸗ Meiner unveränderten Theilnahme Das mit dem Ab ischen Provinzen neu be— elbe in un⸗

den 2. Ja⸗

stellung gänzlich nieder.

res in den preuß verlassen, als das Feuer

Thätigkeit fördern und dies

möge diese beftrebt sein. Berlin,

olge zu erhalten ö,, ; 8 . Der Jungfrau von Orleans wird, wie der

Rouen, wo sie den Tod auf dem höchsten Punkte des Hügels Sainte⸗ Auf einem steinernen

ariser Gaulois“ meldet,

cheiterhaufen fand, auf dem Catherine eine Koloffal⸗ Statue errichtet Piedestal von 10— 15 m Höhe wird Jungfrau, von vergoldeter Bronze, erbeben. hält sie die Fahne, während die mit einer und des Schutzes über die Stadt Rouen au diefelbe mit dem vom Griffe des blanken Schwertes

Ueber den in Rr. 1 des R. u. St. Anz. gemel Magdeb 3.

Berl. Klin. Wchschr.“ erholt. Heute gedachte Abhaltung seiner Vor⸗

Professor von Bergmann hat sich, der zufolge, von feiner schweren Erkrankung völlig er wieder die Leitung seiner Klinik und die

lesungen zu übernehmen. In ihrer linken Hand

Geberde der Verzeihung sgestreckte rechte Hand

st feierte gestern zugleich mit seinem fil gebildeten Kreuz segnet.

Der Prediger Orth bierselb Geburtstag das 50 jährige

Friedrichs Werderschen Gemeinde.

r des siebenzigsten Geburtstages von Theodor Sonnabend Abend im Englischen Hause' ein vom : von der Literarischen Gesellschaftc‘ und dem Verein an welchem etwa dreihundert des Gefeierten saß der Staats⸗ Den Toast auf den Dichter brachte Dr. Minsster toastete auf die Presse.

Amtsjubiläum als Geistlicher der

Brüssel. . deten Brand des Schlosses zu Laeken giebt die * ausführliche Mittheilung: Wie ĩ enriette gestern im In dem Augen⸗

unterm 2. Januar folgende hrlich hielten König Leopold II. und Königin Marie H Brüsseler Palast den üblichen blick, als der Direktor des Konserv den Glückwunsch darbrachte, nischen Meldung:. Der Pala

tane fand am Berliner Presse“, Rütli?“ veranstaltetes Festessen statt, Personen Theil nahmen. Zur Minister Or. von Goßl Carl Frenzel aus. Der Kultus⸗

Neujahrsempfang ab. z atoriums, Gevaert, Ihren Majestäten der Ordonnanz Offizier mit der lako⸗ st von Laeken brennt, die Prinzessin Clementine

aul Taglioni. Kapellmeister Kahl. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. lichen Verwandten; Roderich Benedix. Mittwoch: Opernhaus.

Wetterbericht vom 6. Januar,

Morgens 8 Uhr. Anfang 7 Uhr

7. Vorstellung. Mittwoch:

Lustspiel in 3 Aufzügen von

Uhr.

8. Vorstellung. Die Große Oper in 5 Akten von Halesvy.

ch dem Französischen des Scribe, von

Ballet von H

oßherzogl. Hof und

als Gast.) Anfang

8. Vorstellung.

Die zärt⸗

uvres.) S

in O Celsius

So C 40 R.

Temperatur

eutsch von Paul Lindau. Sigmund Lautenburg. Mittwoch u. folg. Tage:

Kroll's Theater.

Bar. auf 0 Gr. . d. Meeressp. red. in Millim.

herr von Lichtenstein. dinal: Or. Moedlinger, vom Gr National Theater in Mannheim,

Schauspielhaus. Prinzessin von China. in 5 Aufzügen nach Gozzi von

Mullaghmore

Christiansund Kopenhagen.

28

Turandot, Tragi⸗komisches Märchen

C Q ᷣ—

Cork, Queens ·

strieg im spiel der Münchener auf der Ehr'. von L. Anzengruber. Carl Czerny. Anfan

Mittwoch:

Central · Theater. Mit vollständig

8

Deutsches Theater.

Mittwoch: Der Pfarrer von Kirchfeld. gFrieg im Frieden.

Aufführung

C

Donnerstag;: Diefelbe Vorstellung.

von Der Wider⸗

amburg .. hmung findet am Freitag, den

Swinemünde Neufahrwasstrt H

Karlsruhe.. Wiesbaden

Chemnitz . Breslan Ile d Aix... 7735

spänstigen 10. Januar, statt.

Berliner Theater. Dienstag: Dame Kobold.

Mittwoch: Enya. Donnerstag:

Tessing - Theater. Dienstag: Die Ehre.

Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann.

Die Ehre. findet eine Aufführung von Oscar Lustspiel Der Zaungast statt.

O O C

neuer Ausstattung Dekorationen und Requisiten, zum **

* : . it G in 4 Att . ö . Serre fe, g e, ln Sete . Ischätfch (Nlaaen. Drecden Riesgh

von Jean Kren. t vom Direktor Emil Thomas. ittwoch: Berolina.

O0 C N D N

Adolph Ernst- Theater. Dresdenerstraße 7123. Nittmeister Kahn (Gasse). Hrn. Zum 138. Male:

tow. Y ü . Ie. Gestorben: Frau D. Miehe (Schaustedt). Frau

r. Dieselbe Vorstellung.

Mittwoch: Donnerstag:

Blumenthal s

Wallner Theater. Dienstag: Zum 4. Male: Posse mit Gesang in 3 Akten gen Schwank von Osten und L. Herrmann.

m . O d R= e de o & & & & &

Gesangsposse CGouplets von Gust. Görß. Anfang 75 Uh

Uebersicht der Witterung. Einem Minimum unter 746 mm, nördlich von den Hebriden, liegt ein Maxim ũ dem Alyengebiete gegenüber, wirkung im Nord und Ostseege südwestliche Winde wehen. In C das Wetter trübe und warm, größtentheilt ist Regen fallen, jedoch meist nur in geringer M ö ö. 4 gi . e ur am Nordfuße der Alpen, sowie in den ostdeutschen Grenzgebieten herrscht noch

Deutsche Seewarte. ĩ i inmmmiueßF2“wrinn—nnn

Theater ' Anzeigen.

Rönigliche Schauspiele. Dienstag: Opern Carmen. Oper in 4 Akten Text von Henry Meilhae und ale vy, nach einer Novelle des Prosper

um von 779 mm über unter deren Wechsel biete vielfach starke entral⸗ Europa ist

Der Strohmann.

Davis bearbeitet von Roth. Anfang 7 ttwoch u. folg. Tage:

Victoria - Theater. Dienstag: Zeitgemälde in 10 Bildern von Alex. ki und Rich. Natbanson. Mustk von C. Ballet von C. Severini. Anfang 71 Uhr. Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

Friedrich Wilhelmstãdtisches Theater. Dienstag: Zum 31. M. Prinzes Komische Operette in 3 Akten von Deutsch von R. Gense. In Scene gesetzt von Julius

Musik von

eutschland liegt die Temperatur Dieselbe Vorstellung.

über der normalen.

Stanley in Circus Renz, Karlstraße.

. ö d ed eder, 4 J. udenten ˖ Ausflug mit Hindernissen. roße Ori⸗ ö Err e ens mige dried, ü, gäerrint Wedactent: Pr. 81

treten der Schulreiterin Frl. Mary. Emir und Bim⸗Baschi, arab. Vollblutpferde als Gastronom⸗ Verlag der Expedition (Scholy.

pferde, dressirt und vor Auftreten der vorzü

Mittwoch: Aschenbrödel. Große neue Divertisse⸗ ment Einlage.

leichter Frost.

Pirouette.

haus. T. Vorstellung. Drdonneau

von Georges Bizet.

und GE. Andre. von R. Planquette.

ist in Sicherheit! Königin Marie Henriette eilte sofort nach Laeken. Ber Konig jedoch, welcher Anfangs nicht an den Umfang des, Brand. unglücks glauben wollte, setzte den , , , fort, bis eine weise Depesche nicht bloß den ganzen Umfang Ter atafstropbe, son ˖ dern den kragifchen Tod der Gouvernante der Prinzessin Clementine, . ron Rancourt meldete. Auf diese Nachricht hin brach König eopold, tief ergriffen, den Neujahrgempfang ab und eilte gleichfalls nach Laeken, wo sich dem Monarchen ein trauriger Anblick darbot. Der Palast brannte in allen seinen Theilen und die Flammen loderten zu gewaltiger Höhe empor. Nach der Aussage des Hauptmanns Duprs, welcher die Palastgarde kommandirte, brach das Feuer im rechten Flügel des Palastes, im Empfangssalon, hart neben den Gemächern der Prinzessin Clementine aus. Die junge Prinzessin hatte eben das Frühstück beendet und war im Begriff, eine Studie auf dem Piano zu spielen, als der Alarmruf: Feuer!“ ertönte Prinzessin Clementine stürzte hinaus und wurde von einem Diener ergriffen und ins Freie gebracht. Diese Entschlofsenheit des Dieners rettete der Prinzessin das Leben. Ihre Gouvernante, Fräulein von Rancourt, eine fünfzig · jährige Dame, welche seit 30 Jahren als Erzieherin im bel ischen Königsbaufe thätig war, war unvorsichtig genug, auf ihr im 2. Stock werk gelegenes Zimmer zu eilen, um ibren Schmuck und sonst ige Werthfachen zu retten. Fräulein von Rancourt ist nicht mehr zum Vorfchein gekommen. Die Unglückliche hat den Flammentod ge⸗ funden. Vergebens machte der Ordonnanz Offizier Lieutenant Lechat den Versuch, bis in das Zimmer der Gouvernante zu dringen, mußte sedoch den Verfuch in Folge der undurchdringlichen Rauchwolken quf. geben. Unterpessen hatten die Flammen reißende Fortschritte gemacht. Der ganze Palast glich in wenigen Minuten einem wahren Feuermeer. Die xrrächtige Einrichtung die Tapetengemalde hatten einen Werth on zwei Millionen das Arbeitszimmer des Königs, die Gemälde ⸗Galerie, die sonstigen Kunstschäͤtze und geschichtlichen Erinnerungen wurden ein Raub der Flammen. Nur die Papiere des Königs und die kleine Bibliothek, welche Kaiser Napoleon 7. während feines Aufenthalts in Laeken sammelte, konnten gerettet werden. Auch die gesammte Garderobe der Königin verbrannte. Erst gegen 5 Ubr Abends konnte man des Feuers vollständig Herr werden, Ver stolze Palast war nur noch eine Ruine. Nicht einmal, die vier Mauern blieben stehben. Der Schaden übersteigt 10 Millionen und sst für die Königliche Civilliste um so empfindlicher, als, wie ver⸗ lautet, nichts versichert war. . ;

Üeber die Geschichte des Schlosses Laeken schreibt der Hamb. Corr.“ Das Schloß wurde 1782 für die österreichische, General Statthalterin Herzogin Marie Christine erbaut und kam 1792 in den Besitz des Erzherzogs Karl, der es 1794 an einen Arzt verkaufte. Von ' diefem erwarb es 1803 Josephine, die erste Gemahlin Napoleon's L der 1811 mit seiner zweiten Gemahlin Maria Louise darin wohnte und dort die Kriegserklaͤrung gegen Rußland unterzeichnete, Im Jahre 1814 wurde es zum Krongut geschlagen und kam, als Belgien ein selbst⸗ ständiges Königreich wurde, in den Besitz des Königs Leopold. In ber Nacht vom 25. auf den 26 September 1829 ereignete sich in dem Schloffe der berüchtigte Diebstahl an den Krondiamanten der Prinzessin von Oranien; die Diamanten wurden später in Amerika wiedererlangt. In Laeken fand auch die Verlobung des verstorbenen Kronprinzen Rudolph von Oesterreich und Ungarn und der Prinzessin Stephanie statt.

New Pork, 2. Januar. (. C) Die in der unteren Stadt gelegene Station der Edison Electrie Lig hting Company. brannte gestern gänzlich nieder, wodurch der Gesellschaft ein Verlust von 100 660 Voll. entsteht. Die Station nahm 2 rierstätige Ge⸗= bäude in Anspruch und lieferte Clektrizität für 18000 Glůhlicht⸗ lampen. Das Feuer brach im Dynamo⸗Raum aus, aber wie, ist un⸗ bekannt. Wahrscheinlich wurde es durch einen Funken aus einem Dynamo verursacht.

Pitts burg, 2. Januar. (A. C.) In der Neujahr nacht wurde der Versuch gemacht, das Opernhaus in Millvale mittels Dynamit in die Luft zu sprengen. 3 = 400 Personen hielten zu der Zeit einen Ball in dem Gebäude ab. Einige Minuten nach Mitternacht war die erste Explosion, welcher eine halbe Stunde später eine weit stärkere folgte. Die Fenster wurden zertrümmert und Alles floh auf die Straße hinaus. Verletzt wurde Niemand, obgleich die Glassplitter im Saale herumflogen.

Kapellmeister Federmann. Coneert⸗ Anzeigen. Prinzessin Pirouette. ving⸗Akademie. Dienstag, J. Jan. Concert

von Helene Geisler und Helene Krüger. Anf. 8 Uhr.

Residenz - Theater. Direktian: Sigmund Lauten. Cancert-Haus, Leipzigerstr, As früher Bille) Dien th; 6 . a e. 64 . Dienstag, 7. Jan.: Karl Meyder Concert. Cine hauspig] in en von Emil Augier. Faust⸗Duvert. v. Wagner. Aufforderung 3. Tan

In Scene gesetzt von . . Anfang 73 Uhr. 5. Weber. Italien. Suite v. Mohr. Immer oder

Rimmer, Walzer v. Waldteufel. Concertino s. Piston v.

Die arme Löwin. Stahlknecht, vorgetr. v. Hrn. Richter. Fantasie a.

d. Sp. . Die Zauberflöte! v. Mozart.

Dienstag u. folg. Tage: Der Königsgardift. Operette von Arthur Sullivan. x

Familien⸗Nachrichten.

Belle Alliance Theater. ¶Dienstag: J. Gast-; Verlobt: Frl. Theda v. Frerichs mit Hrn. Sec. Zum 7. Male: Der Fleck Lieut. Fran Freiherrn v. Cdelsheim (herlinz; lksstück mit Gesang in 3 Akten rl. Elisabeth v. Amsberg mit Hrn. Amtsrichter Musik von Carl Roth und duard

arneckow (Güstrow). Frl. Margarethe Bruck mit Hrn. Wilhelm Schottlaͤnder (Berlin Lyon). Frl. EClisabeth Wohlfahrt mit Hrn. Max Rupsch (Bzrlin) Frl. Anna Mathen mit Emil Thomas. Hrn. Fleischermeister Julian Zubka (Bromberg). Frl. Elisabeth Pilz mit Hrn. Klempnermeister ,. Dresden).

elicht: Hr. Paul Lehmann mit Frl. Bertha

Geboren:; Fin Sohn: Hrn. Leopold Burezyk Anf. Iz Ubr. (Breslau). Hrn. Hermann Klinghardt (Dres⸗ den). Hrn. J. Eduard Schroeder (Magdeburg). Hrn. Lieutenant Neubaur (Wigmar), Hrn. ritz Hinz iber. (Berlin),. Fine Tochter: Hrn. Paul For⸗

Flotte Weiber, mant (Berli) 3

verm Staatsrätbin Carus, geb. Semhach (Leipzig) Hr. Eisenbahnsekretãr pr mbẽt Holz (Brom berg. Hr. Weingroßhändler Karl Friebe (Berlin). = Frau Lieutenant Mathilde Muermann,

1Arania, Invalidenstrahe oJ / C:, geöffnet von Feb, Wendt Gichterfeld?;. . Reichsgerichts 12 11 Uhr = Dienstag: Von 1—–3 u. ot —= 8 Uhr: Rath a. D. Wilbelm Hennecke Berlin). Hr. Der neue Phonograph. Um 75 Uhr: Die Ge—⸗ Rentier Johann Kirschkowsiy (Berlin). schichte der Urwelt.

t. Emil Frhr. v. Seckendorff⸗Gutend (Kurzdorf bei Laubans Hr. Kreisgerichts Kath a. D. Ferdi⸗ nand v. Grumbkow (Königsberg i. Pr.). Frau

Dienstag, Abends Bürgermeister Passow, geb. Strömer (Rostoch).

Hrn. Franz Renz. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗

gl. Reitkünstlerinnen u. Reit · Anstalt, Berlin 8W., Wilbel mstraße Nr. 32

Sechs Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage). (19)

Eh eschlie tungen, Ehelösungen, Geburten und Todesfälle in Berlin in den Jahren 1886 und 1887.

Die Zahl der Ebeschließungen in Berlin ist, wie sich aus dem Statistischen Jahrbuch der Stadt Berlin, ergiebt, in den oben enannten Jahren seit dem Minimum von 1879 wieder im Steigen begriffen gewesen, so daß der Stand von 1877 wieder erreicht wurde edoch blieb dieselbe hinter der vorausgegangenen Periode, namentlich inter den Jahren 1872 —=1875 noch immer erheblich i885 betrug die präsumtive Zahl der stehenden Ehen 234 180, die Zahl der Eheschließungen belief sich 1886 auf 14 451 oder 21, 61 0 co der Bevölkerung, Ende 1886 war die präsumtive Zahl der stebenden Ehen 243 683 und kamen im Jahre 1887 15 205 Eheschließungen, 21.94 0ͤ,ο, der Bevölkerung hinzu. führten präsumtiven Zahlen

zurück Ende

In Vergleich mit den ange

neugefchloffenen Ehen 1386: 61,4 doo, 1887: 62,4 0/0 der ersteren ahl der unverheiratheten Frauen itiwen), welche 1886: 268 419 und 15887: 273 530 betrug, ergiebt sich ein Verhältniß von bez. 53,8 und 54,8 o M oo; verglichen mit der Zahl der unverheiratheten Männer und 166 450, 1887: 171 720, war das ̃ Die relative Höhe der ersten und zweiten Chen war für die ersten Ehen der Männer 83,1 bez, 85, 8 Oo, für die Jungfrauen 66,7 bez. 66,7 ooo, für die zweiten Ehen der Wittwer 1132 bez. 108.4 ooo, der Wittwen 15,1 bez. 15,8 0 / o, der geschiedenen Männer 1I73,2 bez. 172,9 o/ o, der geschiedenen Frauen 34,3 bez. 782 ooo. Von den Ehen der Wittwer waren 112 b 1607 dritte Ehen, davon 74 bez. 68 mit Jungfrauen, 29 bez 31 mit Wittwen und 9 bez 8 miz Geschiedenen. 8 gefchlofsen, davon 5 bez. 6 mit Jungfrauen und 1887 2 mit 18865 schloß ein Wittwer auch die fünfte Ehe und zwar Von den Wiederverheirathungen der Wittwen waren in den genannten Jahren 38 bez. 55 dritte Ehen, davon 17 bez. 15 mit Junggesellen, 18 bez. 35 mit Wittwern und 3 bez 5 mit Geschiedenen. Außerdem wurden 1886 drei vierte Ehen von Wittwen mit Wittwern und 1887 zwei vierte Ehe von Wittwen mit Jung— l Von geschiedenen Frauen schlossen 1886: 10, 87: 18 dritte Ehen, davon 5. bez. 4 mit Junggesellen, 3 bez. 12 mit Wittwern und 2 bez. 3 gingen geschiedene Frauen 1886: 3, geschledenen Manne, einem Wittwer,

betrug; in Vergleich mit der (Jungfrauen über 15 Jahre und

Wittwer über 20 Jahre, 18865: Verhältniß 86,8 bez. 88,9 0 / o.

Bierte Ehen wurden 5 bez.

mit einer Jungfrau.

sellen geschlossen.

mit Geschiedenen. zwei mit Wittwern und eine mit einem Junggesellen vereinigungen 8 statt, und zwar wurden 2 Paare im dritten, 2 im siebenten, und je eins im achten, neunten und fünfzehnten Jahre nach erfolgter Schei— ; 1887 erfolgten 6 Wiedervereinigungen, davon 1 Paar im dꝛitten, 2 im vierten, 1 im fünften, 1 im siebenten und 1 im zwölften Jahre nach der Scheidung.

Von den eheschließenden Männern machten in den Jahren 1886 und 1887 die geborenen Berliner 2396 und 21,89 oo aus, davon heir atheten 47, 9 bez. 48,95 geborene Berlinerinnen. Von den berhaupt heirathenden Frauen waren 26,86 bez. 26,83 0so geborene Berlinerinnen, von, denen 41,18 bez. 40,35 o geborene Berliner Der Antheil der reinen Berliner Ehen an sämmtlichen Eheschließungen stellte sich auf 11,68 bez. 10,20, der der überhaupt nicht von Berlinern geschlossenen Ehen auf 60, 76 bez. 62, 40 oso

Was die Cheschließungen betrifft, wenn man die Konfession der Heirathenden in Betracht zieht, so war im Vergleich mit der Zahl der stehenden Ehen nach der Zählung von 1885, soweit die Konfession beider Theile überhaupt nachgewiesen war, das Verhältniß der gemischten Ehen ein beträchtlich höheres als das der gleichen Ehen. Es heiratheten 1886 überhaupt 12497 evangelische Männer, davon 1 difsidentische 14 katholischen Männern 1032 evangelische, 370 katholische, eine dissidentische und ? jüdische n, von 27 dissidentischen Männern 23 exangelische, 1 eine katholische und 3 dissidentische Frauen, von 517 jüdischen Män— nern heiratheten 84 evangelische, 8 katholische, 1 eine dissidentische z 1887 heiratheten von 13 077 evangelischen Männern 12122 evangelische, 874 katholische, 19 dissidentische und rauen, von 1602 katholischen Männern 1124 evan⸗ eine dissidentische 27 evangelische,

geschiedener

dung wieder verheirathet.

heiratheten.

evangelische. 802 katholische,

und 424 jüdische Frauen.

66 jüdische F 476 katholische, von 37 Dissidenten 56 dissidentische Frauen, von 495 jüdischen Männern 85 evangelische, 8 katholische, dissidentische und 400 jüdische Frauen. der gemischten Ehen an sämmtlichen neugeschlossenen Ehen betrug 145.2 9ο.. Innerhalb der einzelnen Kon⸗ fesäonen stellte sich das Verhältniß so, daß von den 42 bez. 56 Dissi⸗ denten 6 bez. 12, von den 2591 bez. 2968 Katholiken 2*6 bez. 31, s co, nämlich 26,2 bez. 29,3 os9 der Männer, und 31, der Frauen; von den 994 bez. 386 Juden 85,4 bez 81,2 Co, nämlich s7,1 bez. S6, 5 Vo der Männer und 88,9 bez. S1, 8 Ho der Frauen, von den 23 275 bez. 26 430 Evangelischen 92,1 bez. 91,7 Jοo, nämlich 92,9 bez. 92,7 , der Männer und 91,2 bez. 90,8 oo der Frauen innerhalb ihrer betreffenden Gruppen heiratheten.

Gelöst wurden im Jahre 1886 im Ganzen 7828 Ehen, davon 7105 durch den Tod und zwar 4373 durch den Tod des Mannes und 2733 durch den Tod der Frau, und 723 durch Ehescheidung. Im Jahre 1857 wurden 6960 Ehen durch den Tod gelöst, 4325 durch Den Tod des Mannes, 2635 durch den Tod der Frau, und 69 durch n In Vergleich mit den neugeschlossenen Chen beliefen sich die durch den Tod gelösten Ehen 1886 auf 492. 1887 auf 458 0¶oo, die durch Ehescheidung gelösten auf 50,0 bez. 45, 2 0 o.

Die Zahl der durch den Tod der Frau gelösten Ehen war im Jahre 1885 in den beiden ersten Jahrgängen der Ehedauer und in fleben hohen Jahrgängen größer als die

das Anderthalbfache das Doppelte, außerdem kamen in den vier höchsten den Tod des Tod der Frauen gelösten Ehen nur Jahrgang b38, und bez. in den Jahrgängen 59 und 61, in denen nur solche Fälle vorkamen, größer als die der durch den Tod des Mannes gelösten. Bei 36 Jahrgängen betrug die letztere lbfache der durch den Tod Ler Frau gel sten, über; in zwei sehr hohen Jahrgängen kamen nur Fälle der Löfung durch den Tod des Mannes vor.

n fiel das relative Maximum auf bez. in die zweite Hälfte der Zwanzig; nterschied der Altersklassen nicht be⸗ Die Altersdifferenz leichaltrigen Ehen Zahl der Scheidungen schlossene Ehen wurden häufiger ge⸗ namentlich zeigte sich ein bohes V ch im Alter unter zwanzig Jahren ver hei⸗˖ eschiedenen Ehen nach der Kinder. denen ohne Kinder die bei weitem t der Zahl der Kinder die Zahl

und 7 jüdische 4 katholische

Der AUntheil al o 1886: 139,2.

bez. 34,7 0/so

Ehescheidung.

der durch den Tod ; Jahrgängen letztere mindestens

Dreifache und darüber, Jahrgängen nur Lösungen durch 1857 war die Zahl der durch den im ersten und im

Mannes vor.

mindestens das Andertha bei 11 das Doppelte und dar

Bei den Ehescheidunge das Alter von 30 bis 40 Jahr, bei den Frauen erscheint der U deutend, wohl aber bei den Männern. Skala, welche ihr Minimum bei den g

den Ehen mit viel relativ eine sehr ho schieden, als spater geschlossene, hältniß bei Frauen, welche si rathet hatten. Vergleicht man die zahl, so ergiebt sich, daß die Geschied größte Zahlt ausmachen, und daß mi

Männern war die

Erste Beilage zum Dentschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M 4.

Berlin, Mantag, den 6. Januar

der Scheidungen entsprechend abnimmt. Unter den Chescheidunge gründen nahmen Ehebruch, bösliche Verlassung und unüberwindliche Abneigung die höchsten Ziffern in Anspruch.

II. 2

Die Geburtenziffer ist auch in den Jahren 1886 un. 1887 noch weiter herab gegangen und erreichte einen Stand. wie e⸗ seit 1856 in Berlin nicht mehr vorgekommen war. Die Zabl aller Ge— bornen betrug 1886 47 569, 24 459 Knaben und 23 140 Mädchen, davon außerehelich 6406, 3287 Knaben und 3119 Mädchen. 1887 wurden insgesammt geboren 25 052 Knaben, davon 3187 unehelich, und 23 863 Mädchen, 3168 unehelich, zusammen 48 914 Kinder (6355 uneheliche) Bei der. Vertheilung der Geburten auf die Monate zeigte sich durchweg eine doppelte Steigung und Senkung, die erste mit dem Maximum im Januar bis 8e/g über den Durchschnitt, die zweite im September; die tiefste Senkung zeigen die Geburten des Juli. Hinsichtlich der Stadttheile nahm im Jahre 1886 die niedrigste Stelle die Friedrichstadt ein (20.2 0!0, dann folgte Berlin, Kölln und Dorotheenstadt, Friedrichs. und Schöne berger Vorstadt, Louisenstadt diesseits des Kanals mit Neu- Kölln und das Spandauer Viertel (29 0/9). Etwas unter dem Durchschnitt standen die Tempelhofer Vorstadt und die Friedrich Wilhelmstadt mit Moabit, etwas darüber die Königstadt. Besonderâ hoch war die Geburtenziffer auf dem Wedding (18.2 ,), dann in dem oberen Theile der Rofenthaler Vorstadt, der östlichen Hälfte des Stralauer Viertels. der westlichen der äußeren Louisenstadt, sowie auch in dem unteren Theil der Rosenthaler Vorstadt, Mehrgeburten kamen vor: 1886 553 Mal

wissinge und 2 Mal Drillinge, 1887 568 Mal Zwillinge und 5 Mal

rillinge. Todtgeboren waren im Jahre 1886 überhaupt 1710, IZ6. Moo der Geborenen, darunter 328 uneheliche, im Jahre 13887 1761, 36, 9 / der Geborenen, davon 319 uneheliche. Unter den ehelich ge⸗ borenen Knaben belief sich die Zahl der Todtgeborenen in den beiden Jahren auf bez. 35,4 und z7, 5 Cο, bei den Mädchen auf 31,9 bez. Io, 0 Coo, bei den außerehelich geborenen Knaben auf 52, 3 bej. 52, oo, bei den Mädchen auf 50,0 bez. 50 5 Coo.

Nach der Konfession des Vaters waren unter den Geborenen, die außerehelich Geborenen ausgeschlossen, in den beiden zur Berück⸗ sichtigung kommenden Jahren 35 512 bez. 36 711 evangelisch, 4022 bez. 4162 katholisch, I46 bez. 164 dissidentisch und 1457 bez. 1932 jüdisch. Unter den Geburten mit evangelischem Vater waren 1850 bez. i885 aus gemischten Ehen und zwar 1845 bez 1793 bon katholischer, 11 bez. 17 von dissidentischer, 74 bez. 75 von jüdischer Mutter; darunter waren todtgeboren 75 bez. 49. Unter den Geburten mit katholischem Vater waren 2620 bez. 2643 aus Mischehen, davon 2609 bez. 2627 von evangelischer, 4 bez. 3 von dissidentischer, ? bez. 13 von jüdischer Mutter, davon 86 bez. 83 todtgeboren. Unter den Geburten mit dissidentischem Vater waren 73 bez. 90 aus gemischten Ehen, nämlich 58 bez. 80 von evangelischen, 10 bez. 5 von katholischer und 5. bez. H von jüdischer Mutter, todtgeboren waren davon 4 bez. 3. Unter den Geburten mit jüdischem Vater waren 120 bez. 111 aus gemischten Eben, davon lo7 bez. 99 von evangelischer 7 bez. 8 von katholischer und 6 bez. 3 von dissidentischer Mutter, todtgeboren waren darunter 3 bez. 2. Gegenüber den Ehen gleicher Konfession, welche 18,27 CG an Geburten hatten, war der. Verhältnißsatz bei den Misch⸗ ehen 260, 95 oso und erklärt sich die größere Kinderzahl bei gemischten Ehen daraus, daß die Zahl derselben überhaupt im Zunehmen ist, mithin auch die jüngeren und deshalb fruchtbareren Ehen unter ihnen stärker vertreten sind, als die älteren,

Die Zahl der Sterbefälle, die todtgeborenen Kinder nicht mit eingerechnet, betrug im Jahre 1886 18 267 männliche und 16017 weibliche Personen, im Ganzen 34293 oder 2b, 05 o oo der Bevöl⸗ kerung. Im Jahre 1857 starben 16207 Personen männlichen und 14126 weiblichen Geschlechts, zusammen 30 330 oder 21,88 0, der Bevölkerung. Nachdem somit die Sterblichkeit in dem erstgenannten Jahre eine kleine Steigerung erfahren hatte, sank sie im Jahre 1887 auf einen so niedrigen Standpunkt, wie im Ganzen und bei dem weiblichen Geschlecht überhaupt noch nicht, bei dem männlichen seit 1860 nicht beobachtet worden war. Bei der Vertheilung der Sterbe⸗ fälle auf die Monate ergiebt ein Vergleich des Jahres 1886 mit dem vorhergehenden, daß die Sterblichkeit am meisten im Juli, dann im Juni, im Februar und außerdem im November, Januar und Dezember abgenommen hatte; zugenommen hatte sie im April und im Mai, im März, Oktober, August und namentlich im September, in welchem Letzteren Monat sie um 9 lo größer war, als die Sterb⸗ lichkeit des Vorjahres. Das Jahr 1887 ergab in allen Monaten eine Abnahme gegen dag Vorjahr, welche im Februar und Januar am geringsten, im Juni und September am größten war.

Was zie einzelnen Stadtth eile anbetrifft, so zeigte 1886 auch hier die riedrichstadt das günstigste Verhältniß (15,0 o), dann folgten die Schöneberger Vorstadt (18,8 0/00), Alt-Berlin mit der Dorotheen⸗ stadt (30, 10/9, die Louisenstadt diesfeits des Kanals (20,3 Goo, die Tempelhofer Vorstadt und näher dem Durchschnitte das Spandauer Viertel; Ueber dem Durchschnitt standen die Friedrich ˖ Wilhelmstadt mit Moabit, die jenseitige Louisenstadt, die Oranienburger, die Rosenthaler Vorstadt, die Königstadt und das Stralauer Viertel, am höchsten stand, wie immer, der Wedding mit 35. 80/0. In der Höhe der Kin dersterblichkeit erscheint fast die gleiche Folge, nur war der Unterschied zwischen der Friedrichstadt und dem Wedding hier ein viel ge r indem die Kindersterblichkeit auf dem letzteren das 44 fache der

riedrichstadt betrug. Die Sterblichkeit der Kinder unter 1 Jahr machte 1886 je nach den Stadtteilen zwischen 240, 1837 260 9 der Gesammtsterblichkeit (Friedrichstadt) und 510 bez. 5040 / c0 derselben lauf dem Wedding) aus; noch höher standen der östliche Theil der k und (1886) der nordöstliche Theil der Rosenthaler

orstadt.

Werden die Sterbefälle auf die einzelnen Stockwerke ver⸗ theilt, so ergiebt sich für das Jahr 1886 im Verhältniß zur Volks- zählung vom 1. Dezember 1885. daß im ersten Stock 18,4 0/00, im zweiten 18,8 /o, im dritten 19, 0 / 0, im Erdgeschoß 20,4 0,υο0, im Keller 21, 10/0, im vierten u. s. w. Stock 21,4 0 οο starben.

Vach Altersklassen in Gruppen von 5 Jahren starben in den Jahren 1886 und 1887; im Alter von O bis 5 Jahr 12284 bez. S420, von 5h bis 10 Jahr 502 bez. 4038, von 10 bis 15 Jahr 159 bez. 46, von 15 bis 20 Jahr 255 bez. 268, von 20 bis 25 Jahr 481 bez. 451, von 25 bis 30 Jahr B25 bez. 517, von 30 bis 35 Jahr 702 bej. S7, von 35 bis 40 Jahr 783 bei. 320, von 40 bis 45 Fahr I61 bez. 791, von 45 bis 50 Jahr 694 bej. 95, von 50 bis 55 Jahr 653 kej. 11, von bis 60 Jahr 88 bez. 534, von 60 bis ö5 Jahr 543 bez. 539, von 65 bis 70 Jahr 550 bez. 533, von 70 bis 75 Jahr 401 bez. 388, von 75 bis 80 Jahr 251 bez. 237, von 80 bis s5 Jahr 142 bez. 122, von 85 bis 90 Jahr 63 bez. 49, von 90 bis 256 Jahr J bei. 10, von 96 bis 109 Jahr 2 bez. 1 Personen männ⸗ lichen Geschlechts. Für das weibliche Geschlecht lauten die Ziffern in den nämlichen Alrersklassen: 8961 bez. 7357, 534 bez. 474, 178 bez. 174, 213 bez. 203, 391 bez. 365, 493 bez. 473, 532 bez. 530, b6b0 bez. 12, 497 bez. 450, 423 bez. 395, 394 bez. 373, 414 bez. 391, 514 bez. 474, 564 bez. 585, 533 bez. 499, 378 bez. 419, 272 bez. 288. 133 bez. 133, 28 bej. 30, und 5 bej. 1.

Was die Todesursachen anbelangt, so raffte die Lungen schwindsucht in den beiden Berichtsjahren 4318 bez. 4133 Personen dahin, an Lungenentzündung starben bez. 2132 und 19265 Personen. Im Vergleich zu früheren Jahren zeigen sich beide Krankheiten fast konstant, dasselbe ist der Fall mit dem Durchfall und Brechdurchfall,

1890.

welchen 5339 bez. 4172 erlagen. Wenn man aber die Zu der Bevölkerung berücksichtigt, so zeigen auch diese Sue . eine, wenn auch nicht bedeutende Abnahme. Ungleich größer war diese Abnahme aber bei der Rachenbräune (Diphtheritis), welche seit 1883, in welchem Jahre 2651 Personen dieser Krank⸗ heit erlangen, in beständigem Rückgange war und 1886 nur 1535 1887 1305 Sterbefälle verursscte. Auch die übrigen Infektiong— krankheiten zeigten eine wesentliche Verminderung, Flecktyobus und Rückfallfieber waren fast vollständig verschwunden, Typhus hatte sich . . . n Drittel vermindert und zeigt dies deutlich, in welchem Maße sich die sanitären Verhältniss ö ue r 6 ö . ö ergleicht man die Sterblichkeit mit der Temperatur, s

stellt sich heraus, daß in demjenigen der beiden zur stehenden Jahre, welches die größte Durchschnittstemperatur hatte (1886 8,76 gegen 8, 00 in 1887), auch die Zahl der Sterbefälle die größere war; noch bemerkenswerther aber dürfte es sein, daß in dem ersteren Jahre die Antheile der einzelnen Altersklassen an der Sterb. lichkeit des Jahres nach unten hin viel größere waren als in dem anderen. 1886 waren 40,09 06g aller Gestorbenen unter 1 Jahr alt gegen Is, 28 C im Jahre 1887, 13 58 sso. i bis 15 Jahre alt gegen 17, 15 0Co in 1887, dagegen 1886 15 bis 40 Jahre alt nur 14,57 00 gegen lö, oz Go in 1357, 40 bis S6 Jahre 1383 0 gegen 13 4 cso äͤber 60 Jahre ait 12,53 ο0 gegen 1422 9 in 1887. .

Die höchste Sterblichkeit der Kinder im Alter unter 1 Jahr fiel im Jahre 1886 in die drei Wochen vom 23. August bis 18. September, d. h. in eine gegen die Zeit der höchsten Temparatur (22. August bis 11. September) um eine Woche fortgeschobene Periode. 1887 begann die ebenfalls dreiwöchentliche Periode der höchsten Sterblichkeit in dieser Altersklasse mit der Woche, in welcher die Temperatur im Wochendurchschnitt ihr Maximum erreicht hatte (24. bis 30. Juli). In allen übrigen Altersklassen hatte die Sterblichkeir 1885 eine überdurch⸗ schnittliche Höhe von Anfang des Jahres bis zum 27 Mai, darauf erst wieder vom b. September ab in nicht zusammenhängenden Zeit⸗ räumen. 1887 war die Sterblichkeit über 1 Jahr überdurchschnittlich vom Beginn des Jahres bis zum 21. Mai, in dem übrigen Theil des Jahres in den drei Wochen vom 24. bis 39. Juli, vom 30. Ok- tober bis 5. November und vom 13. bis 19. November. Das Mi⸗ nimum erreichte sie in der Woche vom 17. bis 25. Auzust.

Statistik und Volkswirthschaft.

Das Wirthschaftsjahr 1839.

Auch die Brem er Handelskammer hat bereits ihren Jahres. bericht für 1889 fertiggestellt. Es heißt darin bezüglich der allge⸗ meinen Verhältnisse:

„Das Bild, welches der bremische Handel und Verkehr im ver⸗ flossenen Jahre darbot, ist im Allgemeinen, wenn auch nicht gerade als ein glänzendes, so doch als ein erfreuliches zu bezeichnen. Fast in allen Zweigen des Handels hat sich eine vermehrte Thätig keit bemerkbar gemacht, größere Umsätze sind vielfach zu konstatiren gewesen, und der Geschäftsgewinn dürfte ebenfalls in den meisten Fällen be— friedigend gewesen sein. Dem erneuten Aufschwung des hetreleumverkehrs der Weserhäfen, der vor drei Jahren durch Gewährung billigerer Eisen bahnfrachten zum Binnenlande eingeleitet wurde ist wiederum durch Bahn. frachterleichterungen nach wichtigen Verbrauchẽgebieten unterstützt, eine sehr erfreuliche Zunahme der Baumwolleinfuhr gefolgt, an welcher Speditionsverkehr wie Eigenhandel Antheil hatten. Bie bremischen in du strie ll en Unternehmungen von größerer Bedeutung haben fast sämmtlich ein recht günfstiges Jahr hinter sich; erhebliche Betriebs vergrößerungen und der hohe Stand der Course deuten darauf hin. Die Ünternehmungslust auf industriellem Gebiet war eine rege, und führte zu Reugründungen von Bedeutung, die theils im bremischen Gebiet, theils in der weiteren Umgebung von bremischem Kapital ins Leben gerufen wurden. Die Rhederei unseres Platzes erfreute sich bei befriedigenden Frachtraten guter Beschaftigung, und sah sich zu mehrfachen Ausdehnungen ihres. Betriebes ver anlaßt. Ebenso fand der Schiffbau reickliche und lohnende Arbeit. Wenn wir im vorigen Bericht konstatiren konnten, daß die Üeberführung des bremischen Handelsverkehrs in die durch den Zoll- anschluß bedingten neuen Verhältnisse im Allgemeinen befriedigend vor fich gegangen fei, so können wir heute hinzufügen, daß sich unsere Handels welt im verfloffenen Jahre in die neuen Formen mit bestem Willen und mit gutem Erfolge einzuleben gesucht hat, Wir sprechen den betheiligten Behörden gern unsere dankbare Anerkennung dafür aus, daß auch sie mit bereitwilligem Entgegenkommen bemüht gewesen sind, die besonders im Anfange wobl unrermeidlichen Unzuträglich⸗ keiten und Härten nach Kräften zu mindern und die neuen Schranken so wenig fühlbar zu gestalten, wie es nach Lage der Umstände möglich war.. Daß die fubventionirten Linien des Nerrdeutschen Lloyd nach Ost⸗ AÄfien und Australien auch zur Hebung des deutschen Außzenhandels im Allgemeinen, sowie des bremischen insbejondere beigetragen haben, darf nicht in Zweifel gezogen werden; die Handelsstatistik beweist das, Immerhin wird die eine oder die andere Veränderung, namentlich hinsichtlich der Zweiglinien, in Zukunft als zweckmäßig geboten sein.“

Dem schon erwähnten Bericht der Ham burger Handelskammer entnehmen wir noch folgende Bemerkung über die Wirkung der Kolonial = politik auf die wirthschaftlichen Verhältnisse; ö

Wir glauben. daß die bisherige Entwickelung die Richtigkeit des Einlenken in diese Bahnen bestätigt bat und dazu berechtigt, mit Zuversicht und Festigkeit auf den betretenen fortzuschreiten. Daß durch Flarheit in den polftischen Verhäͤltnissen der fraglichen Gebiete und durch Fernhaltung von Eifersüchteleien der civilisirten Staaten die Entwickelung der dortigen Unternehmungen ganz wesentlich gefördert wird, und daß es ohne engherzige Zurücksetzung der Ausländer für diese Unternehmungen von großem Vortheil ist, wenn die Autorität in ihren Thätigkeitsgebieten von ihrem eigenen Staat ausgeübt wird, lehrt die Erfahrung allerorten und wird beispielsweise

in der Südsee

seine großen politischen Erfol seine 6 überall erhö

die öglichkeit kräftiger Folgen der Kolonialpolitik schlag mittel baren.“

Reichs (Novemberheft Produktion und zuckers sowie E Deutschen Zoll

Mit Beginn dieses Gesetz vom 9. Juli 1887,