1890 / 17 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 17 Jan 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Einnahmen der Staatskasse eingestellt worden sind, und. daß denen eine annähernd gleich große Mehrauggabe für die Hesoldung der Katasterbeamten gegenübersteht. 1 678 900. von den Mehreinnahmen und Mehrausgaben erklären sich aus diesem Umstande, der also eine materielle, wesentliche Veränderung der n fn eee nicht in sich schließt. Das Detail dieser Neuerung der Spezialdiskufsion vorbehaltend, möchte ich nur gleich an diefer Stelle, meine Herren, aussprechen, daß es der Staalsregierung zur großen Befriedigung gereicht, die Schwierig- keiten endlich beseitigt sehen zu können, die einer solchen Regelung des Gebũhrenwesens oder Gebũhrenunwesens, will ich beinabe sagen bei den Katasterämtern entgegenstanden und zu gleicher Zeit die betheiligten Beamten in eine bessere, festere und minder Gefahr bringende Position bezüglich ihrer Einkommeng. verhältniffe bringen zu können. Ich hoffe, das hobe Haus wird ung in diefer Beziehung feinen Beifall nicht versagen. Der davon unberührte Mehbrüberschuß der direlten Steuerverwaltung von also über 4 Millis. nen Mark fommt mit 2467 050 auf die Einkommensteugr, mit S5 506 0 auf die Gebäudesteuer, mit 648 9o9 M6 auf die Klassen. steuer und mit 50l 000 0 auf die Gewerbesteuer. Aus den sebhr guͤnftigen Veranlagungsrefultaten der Einkemmensteuer und der Klaffensteuer ist ja mit Rothwendigkeit zu folgern, daß auch eine erfreuliche Hebung der persönlichen Steuerkraft im Lande wiederum eingetreien ist. Wir nehmen das an; und ich will nicht unterlassen, mit Bezug auf Erörterungen, die früher an dieser Stelle hier ge— pflogen worden sind, auch gfeich hinzuzufügen, meine Herren, daß nach den Unterlagen, die wir ftudirt baben, auch das platte Land an diefer Steigerung der Steuerkraft seinen Antheil hat. Der Auf⸗ schwung ich will lieber fagen: die Wendung zum Besseren, die sich für das vlatte Land seit dem Jahre 1886.87 gezeigt hat, hat nicht nur angehalten, sie hat sich fogar verstärkt; aber, meine Herren, das gilt leider nur für das viatte Land im Ganzen genommen; Scheiden wir diesenigen Bezirke aus, die wesentlich auf die landwirthschaftliche , angewiesen sind, den Osten der. Monarchie, so ist das rgebniß leider ein anderes. Es zeigt sich hier bei der Klassensteuer sogar wiederum ein effektiver Rückgang! Es sind das, meine Herren, die Wirkungen der durch die Auslandskonkurrenz so lange unnatürlich und verderblich herabgedrückten Getreidepreise, und zuletzt zweier schlechter Ernten. Sorgen wir, meine Herren, daß nicht etwa durch Rückwärts ⸗Revidirung unserer heilsamen Zollgesetzgebung, hoffen wir, daß nicht etwa durch weitere schlechte Ernten neue Störungen für das Wiedererstarken diefer Landestheile erwachsen, deren Wohl uns ebenso am Herzen liegen muß, wie das aller anderen Landes, theile. Die Verwaltung der indirekten Steuern, meine Herren, bringt in ihrem nächsten Ctat einen Mehrüberschuß von 2508 00 M aus. hauptfächlich von der Stempelsteuer. Bei der Bergwerk verwal⸗ tung treten der guf 9741 500 MS. veranschlagten Mehreinnahme 7 153 000 16 Mehbrausgabe gegenüber, ein Verhältniß das nach der bekannten Gestalkung der Dinge auf diesem Verwaltungk⸗ gebiet nicht überraschen und keiner Erläuterung bepürfen wird; es ergiebt sich daher bier ein Mehrüberschuß nur in Höhe von 2 607 00 S Aehnlich und zum Theil aus ähnlichen Gründen ireten bei der Cisenbahnverwaltung einer auf 765 661 009 „M geschätzten Mehreinnahme 58 823 000 ½ς Mehrausgabe gegenüber, sodaß der Üeberschuß noch nicht 18 Millionen Mark mehr betragen würde als im Etat des laufenden Jahres. Lediglich wegen der schon berührten, hier zunächst mit rund Z3 Millionen Mark zu etatisirenden Minder ausgabe an Zinsen und Amortisationsbeiträgen für Prioritätsanleihen der verstaatlichten Bahnen erhöht sich der Mehrüberschuß, wie er in dem gedruckten Etat Ibnen zunächst gegenübertreten wird, auf die statt⸗ liche Summe von 51 Millionen Mark. Der Etat der Staatsschuldenverwaltung, meine Herren, zeigt zahlreiche Veränderungen, unserer Lage entsprechend recht günstige; sie ziffermäßig näher darzustellen, würde bier zu komplizirt sein. Speziell hervorheben muß ich aber schon hier, daß der Titel 2 des Kapitels 37 zur außerordentlichen Schuldentilgung, welcher im laufenden Etat schließlich auf noch nicht roll s Millionen Mark festgestellt worden ift, eine Steigerung um 18 Millionen Mark er⸗ fährt und sich also mit 18 Millionen Mark dotirt zeigt. Ich komme auf den noch zurück. Darf ich hier in aller Kürze ein Bild von der Gesammtbewegung unserer Staatesschuld in den letzten 5 Jahren einschalten, so gebe ich also vom 1. April 1885 aus, als einem Zeit punkte, wo die Verstaatlichung der Privateisenbahnen in der großen Hauptsache schon beendet war; ich greife aber andererseits über den J. April 18960 insofern etwas hinaus, als ich auch die letzte, jetzt bereils begonnene und im Resultat völlig feststehende, äußerlich aber erst nach dem 1. April 1890 in Vollijug kommende Umwandlung von Prioritäts⸗Obligationen mit berücksichtigen zu dürfen bitte,: um das Bild gleich völlig abgeschloffen zu zeigen. Dann ftellt sich die Sache so. Im Jahre 1886, meine Herren, belief sich unsere Staatsschuld auf 3962 Millionen Mark bei der Haupt⸗ verwaltung der Staatsschulden, auf 1635 Millionen Prioritäts Obligationen bei der Eisenbahnverwaltung, auf 24 Millionen beim Hinterlegungsfonds, und an offenen Krediten hatten wir 178 Millionen Maik. Mit Einschluß aller in dem fünfjährigen Zeitraum neu be⸗ willigten Anleihen wird sich im Jahre 1890 unsere Staatsschuld be⸗ laufen: bei der Hauptverwaltung der Staatsschulden auf 5760 Millionen Mark, bei der Eisenbahnverwaltung auf nichts mehr, beim Hinterlcgungsfonds auf 28 Millionen, an offenen Krediten werden wir am 1. April 531 Millionen haben, in demselben fünfjährigen Zeitraum aber wird in Folge der Konvertirung unserer 45 9o Papiere und der demnächstigen Umwandlung der Prioritäts Obligationen dem Staat eine Ermäßigung seiner Zinsenlast von 18 9560 000 M zu Theil geworden sein.

Es entsprach der Ordnung und war von Anfang an gewünscht,

daß die auf den Staat übergegangene große Prioritätenschuld auch der Hauptverwaltung der Staatsschulden überwiesen und deren gesetzlich geordnete Verantwortlichkeit auf diese Schuld ausgedehnt, werde. Dag war aber unausführbar ohne einen neuen Palast für diese

rte, ohne eine Verdoppelung ihrer Beamtenschaft, und auch

dann nicht ohne die Gefahr von Irrthum und Verseben gegenüber

. so vielen, jo verschiedenen, an so viele verschiedene Orte geknüpften = Schulpverhältnissen. Dagegen ließ sich das Ziel und zugleich er—⸗

hebliche weitere Vortheile für den Staat wohl erreicken durch Um⸗ wandlung der Prioritäts Obligationen in Kensols auf dem Wege des Um⸗ tausches oder der Kündigung. Dieser Weg ist beschritten worden und, wie ich schon sagte, wird er binnen Kurzem auch äußerlich zu seinem letzten Abschluß gelangt sein. Nach diesem werden dann nur noch einige wenige Prioritäts-⸗Anleihen der Eisenbahnen zum Gesammtbetrage von 177 Milijonen übrig bleiben, welche von Anfang an zu 33 , verzinslich ausgegeben worden sind, oder aus anderen Gründen von der Ümwandlung füglich ausgeschlossen bleiben werden ohne weitere Gefahr oder Schwierigkeit unverändert ebenfalls der Hauptverwaltung der Staatsschulden überwiesen werden können. Es ist eine zwar nicht geräuschvolle, aber doch große und eifrige Arbeit erforderlich gewesen, um so weit zu kommen, es sind auch dabei mancher Wider stand und Aufenthalt zu überwinden gewesen, aber es ist doch das Ziel erreicht, meine Herren, ohne daß jemals der Geldmarkt irgend in bedenklicher Weise erschüttert wurde, obne daß jemals der Kurs unserer Staatspapiere in irgend bedenklicher Weise beeinflußt wurde, es ist erreicht mit aller billigen Rücksichtnahme, und ohne daß wir irgend einem Vermittler die Hand zu drücken, geschweige zu ver⸗ olden gehabt hätten. Dem Vertrauen, dem wie ich immer aner⸗ annt habe großen Vertrauen, womit die Geseßgebung seiner Zeit die Ordnung dleser ganzen Angelegenheit lediglich in die Hände d

müssen, und diese

Kö. gelegt hat, glaube ich so im Großen und anzen entsprocken zu haben. (

Ich kehre nun zurück zu den Bemerkungen, die ich noch zum Etatgentwurf für das nächste Jahr machen wollte, und komme im zweiten Etatsabschnitte zunächst zu den Veränderungen, die der Etat der allgemeinen Finanzverwaltung zeigt. Es sind das die einfachen Konsequen zen aus dem Reichsbaushalts-Etatsentwurf, welcher, wie ich fehe, zufällig heute in zweiter Lesung erst festgestellt werden wird. Nach dem Reichs haushalts⸗Etatsentwurf berechnet sich für Preußen ein Mehr an Ueberweisungen gegen das laufende Jahr von 16 Millionen,

dagegen ein Mehr an Matrikularbeitragen von 21 Millionen, also eine Verschlechterung unsereg finanziellen Verhältnisses 4 Reich um rund eina 11 Millionen. Selbfiverftändlich wird das Niemand zur besonderen Befriedigung gereichen. Aber wenn wir die Umstände betrachten, unter denen jetzt gerade diese Wandlung eintritt, so werden wir ung sagen dürfen, erstlich, daß sie uns glüchlicherweisg in einer Lage trifft, die uns dabei nicht in Verlegenheit gerathen läßt; dann aber, meine Herren, daß es auch unter Umständen ge⸗ schieht, welche keineswegs schon eine definitive und dauernde Gestaltung der Dinge demgemäß voraugsetzen lassen. Grinnern Sie sich daran. meine Herren, daß in dem Reichshaushaltz⸗Etat für das nächste Jahr wiederum, aber wider Erwarten und hoffentlich zum letzten Male, ein Defizit von 20 Millionen wegen des schlechten Aus- falls der . zu decken ist. Erinnern Sie sich daran, daß die Zuckersteuer auch in dem nächsten Reiche haugshalts⸗ Etatsentwurf wohl noch nicht zu ihrer vollen Ertragsfähigkeit ge⸗ langt, die wir namentlich dann zu erwarten haben, wenn in diesem Jahre die Londoner Konvention zur allseitigen oder vielseitigen Rati⸗ fikation gelangen sollte. Auch bezüglich der Branntweinsteuer ist der näͤchstjährige Etat meiner Ueberzeugung nach noch nicht ein solcher, welcher das dauernde Resultat dieses Gesetzes wiedergiebt. Ich habe nie gejweifelt und zweifle auch beute noch nicht daran, daß die hinter der ursprünglichen Schätzung zurückbleibenden Erträge dieser Steuer ihre wesentliche Schuld haben in den großen Mengen Branntwein, welcher nachversteuert oder unversteuert bei der Einfuͤh⸗ rung des Gesetzes in das Steuergebiet gekommen ist, und weiter in den bloß nachversteuerten oder unversteuert gebliebenen Beständen, welche bei dem rorjährigen Anschluß der von der Zolllinie bis dabin aus⸗ geschlossenen Gebietstheile ich will nur an Hamburg erinnern wieder von Neuem in das Gebiet der Branntweinsteuer hereingebrochen sind. Wohl diese Umstände allein oder hauptsächlich haben es mit sich gebracht, daß die Produktion des sogenannten 70 er Spiritus noch in dem Maße unlohnend ist wie zur Zeit. Ich hoffe, es wird sich darin ein Wandel zeigen, und ich kann nur sagen, ö mit Genugthuung die Nachrichten verglichen habe aus den letzten Monaten mit den früheren, insofern sie schon einen Hoffnungsstern für einen größeren Ertrag der Branntweinsteuer aufgehen lassen. ;

Meine Herren, was die nach dem Gesetz vom 14. Mai 1885 dann an die Kreise zu überweisenden Summen betrifft, so haben wir in dem Etat nach der bisher allein möglichen Methode der Vor⸗ ausberechnung nur ein Mehr von 2 Millionen Mark gegen den lau⸗ fenden Etat eingestellt. Wir schlagen vor, die Ausgaben zu erhöhen auf 25 Millionen Mark. Der Wirklichkeit werden wir damit viel- leicht ebensowenig nahe kommen, wie es uns bisher gelungen ist, der Wirklichkeit nahe zu kommen.

Die Reihenfolge, in welcher sich diese Ueberweisungen nach dem Etat und nach der Wirklichkeit bewegt haben, ist interessant. Im Jahre 1886 sind den Kreisen überwiesen worden 4 Millionen Mark im Etat hatten wir damals noch gar nichts —; im Jahre 1887 6 Millionen Maik statt 19 Millionen Mark, die im Etat standen, also 13 Millionen Mark weniger; im Jabre 1888 sind ihnen über⸗ wiesen worden 13 Millionen Mart statt 18 Millionen Mark, die wir im Etat hatten, also 5 Millionen Mark weniger. Nun beginnt aber die Wendung. Im Jahre 1889 sind ihnen überwiesen worden 29½ Mil⸗ lionen Mark statt 15 Millionen Mark. Wir waren im Etat vorsich⸗ tiger Weise zurückgegangen, die Wirklichkeit ging gerade unvor⸗ sichtiger Weise darüber hinaus. Die Kreise bekamen 14169 Millionen Mark mehr, als wir in den Etat aufgenommen hatten. Für das laufende Jahr nehmen wir 33 statt 23 Millionen Mark im Etat an, also 10 Millionen Mark mehr. Erfüllen sich unsere Wünsche, meine Herren, in Bezug auf die eigenen Ernten des Landes, dann werden, denke ich, die Jahre bald wiederkommen, wo die Ueber⸗ weifungen an die Kreise eher hinter dem Etatsansatz zurückbleiben, wenn wir überhaupt dann noch mit diesen gesetzlichen Vorschriften unverändert zu rechnen haben. .

Bei den eigentlichen Staatsverwaltungen, dem dritten Etats abschnitt, zeigt den höchsten Mehrbedarf der Gtat des Finanz- Ministeriums mit 2 925 060 MS. Es ist das wesentlich die Folge davon, daß die Civilpensionen noch immer im Steigen begriffen sind und einen Mehransatz von 1175 000 erfordern, und daß ebenso die Wittwen⸗ und Waisengelder einen Mehransatz von 1 560 000 6 fordern. Dagegen zeigt der Etat der Justizverwaltung sogar einen Minderbedarf von 932 000 in Folge der Steigerung der Gerichts kosten Einnahmen, die die Mehrausgabe um so viel überwiegen. Die Verwaltung des Innern hat einen Mehrbedarf ron fast 1 Million Mark, der aber ziffernmäßig nur hervortritt mit 427 9000 0 in Folge des Uebergangs eines großes Gefängnisses hier in Berlin auf die Justizverwaltung. Der Etat der geistlichen Verwaltung beansprucht im nächsten Jahre ein Mehr von Sö9 000 M, gegenüber den großen Mehrausgaben, die wir im laufenden Etat mit 21 Millionen Mark, gegenüber den großen Mehrausgaben, die wir im vorigen Jahr mit 12 Millionen Mark diesem Ctat zugeführt haben, eine anscheinend sebr geringe Summe. Ich bitte Sie aber, sich daran zu erinnern, daß es sich um außerordentliche gesetzliche Maßnahmen in jenen letzten Jahren handelte, die in diesem Etat ihren Ausdruck gefunden haben, daß aber der regelmäßige Bedarf des Ministeriums natürlich auf bescheidenere Summen nur angewiesen sein kann, und daß wir mit einer Mehrausgabe von 869 600 M zu demjenigen zurückkehren, was in früheren Jahren auch nur als regelmäßiges Wachsthum gelten konnte.

Das Extraordinarium des Etats endlich zeigt, wenn die außer⸗ ordentlichen Einnabmen der Verwaltungsüberschüsse außer Acht bleiben, nur eine mäßige Steigerung von 2366 000 6, von 40 979 000 S auf 43 345 066 16. Innerhalb desselben aber ist das Extra⸗ ordinarium der Eisenbahnverwaltung erheblich gestiegen, von 11 Millionen Mark, die es im laufenden Jahre beanspruchte, auf 17 Millionen Mark, also um 6 Millionen. Ich brauche kaum zu sagen, daß hierbei eine besondere Tendenz nicht obgewaltet hat. Die Thatsache aber wird, glaube ich, als der großen hervorragenden ziffermäßigen Bedeutung der Eisenbahnverwaltung in unserem Etat vollkommen entsprechend anerkannt werden, und so viel ich mich er⸗ innere, sind in dieser Richtung im vorigen Jahre hier wie im anderen Hause sogar ausdrückliche Wünsche laut geworden,

Wollte ich hiermit meine Bemerkungen schließen, meine Herren, dann würde ich mich einer unverzeihlichen Auslassung schuldig machen. der Auslassung eines wichtigen Punktes, um dessentwillen ich be⸗ sonders Werth darauf zu legen hatte, Ihnen den Etat persönlich zu bringen und bei der Ueberbringung sogleich einigermaßen zu er⸗ läutern. Aus allem bisher Gesagten werden Sie bereits gefolgert und angenommen haben und es ist auch wirklich so —, daß der neue Etat Besoldungsverbesserungen nur wie in anderen Jahren für einzelne Beamte oder für einzelne wenige Beamtenkategorien vorsieht. für welche ein ganz besonderes, dringendstes, unabweisbares Bedürfniß

eltend zu machen ist, daß der neue Etat dagegen keinen Ansatz ent⸗ an. keine mehr oder weniger erhebliche Ausgabe vorsieht zu einer allgemeinen Besoldungsverbesserung der Beamten. Daß die Absicht der Staatsregierung auf eine alsbaldige Maßnahme derart aber ge⸗ richtet ist, das ist Ihnen in der gestrigen Eröffnungerede feierlich und in nicht mißzuverstehender Weise angekündigt worden. Sie werden also weiter schließen, daß der überbrachte Etatsentwurf auch vom Standpunkt der Regierung aus ein noch unvollständiger sein müsse, und das ist er denn in einem gewissen Sinne auch wirklich, aber nicht etwa versehentlich oder um irgend einer Verlegenheit willen, sondern gewollter und zweckmäßiger Weise.

Um dies näher darzulegen, komme ich jetzt auf den Tit. 2 des Kap. 37 des Etats der Staatsschuldenverwaltung zurück, wie ich mir das vorbin ja ausdrücklich vorbehalten habe. Dieser Titel mit einer unwesentlichen Ausnahme immer stumm geblieben, d. b. ohne eine Zahl in der Linie präsentirte sich Ihnen zum ersten Male bei Beginn der vorjährigen Etatsverbhandlung dotirt mit 12 Millionen Mark. Im Laufe der vorjährigen Etatgverhandlung wurden ihm die Deckungsmittel für neu hinzukommende größere Bedürfnisse, zu⸗ sammen im Betrage von etwas über 7 Millionen, entnommen. Der Titel wurde in seiner Ziffer auf etwas unter 5 Millionen reduzirt; so steht er in dem Etat des laufenden Jahre. Ich habe nun vorhin schon

angegeben, daß er in dem neuen Etat mit 18 Millionen dotirt sich Ihnen präsentiren wird. Diese Steigerung ist keine willkürliche und guch keine nach dem Bedürfniß hemessene, sondern sie ergiebt sich aus den Bestimmungen des Eisenbahn⸗Garantiegesetzzes in Verbindung mit den Abschlußrefultafen aller übrigen Theile des Cats. Mit dieser Dotation von 18 Millionen bietet der Titel in diesem Jahre noch mehr als im vorigen Jahre ein bereites Reservoir, aus dem wir für andere Bedürfnisse die Deckungsmittel nehmen können, wenn wir wollen. Nun bin ich zwar keineswegs der Meinung, daß der Titel mit 18 Millionen etwa schon über Bedarf dotirt sei; im Hinblick auf die Umstände, die ich heute schon anzudeuten mir erlaubt habe, die an Vorsicht erinnern und zur Vorsicht mahnen, im Hinblick auf die wirklich sehr gering⸗ fügigen regelmäßigen Tilgungsmittel, die wir für unsere Staatsschuld im Etat nur haben, würde ich im Gegentheil der Meinung sein, daß es sebr wünschenswerth wäre, den Titel noch verstärken zu können, statt ihn zu schwächen. Bei der Abwägung dieses Anspruchs aber und des Anspruchs der Beamtenschaft, namentlich in den mittleren und unteren Stellen, auf Besoldungsvermebrung, ist der Staats⸗ regierung der letztere Anspruch als der schwerer wiegende, als der dring lichere, als ein wirklich unabweisbarer erschienen. Sie ist deshalb ihrerseits entschlofsen, auf jenes Reservoir zurückzugreifen, wenn und soweit sie dazu auf Ihre Justimmung überhaupt und zu den noth= wendigen näheren Modaliläten eines jetzt ins Werk zu setzenden Besoldungsverbesserungs verfahrens rechnen darf.

Es könnte nun, meine Herren, vielleicht auf mancher Seite die Meinung bestehen, daß, wenn die Staatsregierung entschlossen ist, in dieser Weise vorzugehen, es richtiger und besser gewesen wäre, daß sie einen vollständig ausgearbeiteten Vorschlag, der in dem Etat ein gearbeitet wäre, gemacht hätte. Die Staatsregierung ist entgegen esetzter Meinung. Sie hat angenommen, daß einmal darüber, ob

brerseits auf eine gleiche Auffassung zu rechnen sei, sehr bald volle Klarheit zu gewinnen sein wird, andererseits aber, daß ein einseitiger. ohne vorgängige Verständigung mit Ihnen über die einzuhaltenden Linien gemachter Vorschlag, der zu einer vollständigen Umarbeitung fast aller Ziffern des Ctats geführt haben würde, eventuell sehr schwer rückgängig oder anders ju machen gewesen sein würde. Sie hat aus diefem Grunde ganz erklärlicher Weise darauf verzichtet, ihrer Alsicht schon einen etatsmäßigen Ausdruck zu geben, sich vielmehr vor⸗ behalten, nach erhoffter Verständigung mit Ihnen über die Frage des Ob und Wie, in einem Nachtrags⸗Ctat das auszugestalten, was heute allerdings in der erklärten Absicht der Regierung, in den nachgewiesenen verfügbaren Mitteln und in dem wohlvora uszusetzenden Entgegenkommen des Landtages schon eine gute Bürgschaft der Verwirklichung hat. In diesem Sinne, meine Herren, bitte ich Sie also, den anscheinend unvollständigen Etatsentwurf doch als einen vollständigen an zusehen und mit Wohlwollen in fördersame Berathung zu nehmen.

Schluß 15, Uhr. Nächste Sitzung Dienstag 11 Uhr.

Die Ueberfüllung der gelehrten Fächer und die Schulre formfrage.

In einer unter diesem Titel im Verlage der Weidmann'schen Buchhandlung in Berlin zum Preise von 1 20 3 erschienenen Schrift, welche von dem Geheimen Ober Regierungs- und vor⸗ tragenden Rath im Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und 5 Dr. H. Thiel, mit einer Vorrede versehen ist, setzt der

irektor der Landwirthschaftsschule zu Weilburg, Heinrich Matzat., seine Ansichten auseinander, wie die Frage der Reform des mittleren Schulwesens zu lösen und implicite der Ueberfüllung der gelehrten Fächer vorjubeugen sei. Derselbe weist an der Hand der Statistik nach, daß die Ueberfüllung der sogenannten gelehrten Fächer im Wesentlichen von der unverhältnißmäßigen Vermehrung der Gymnasien her⸗ rührt; denn die Zahl der preußischen Gymnasien ist in den Jabren von 1867— 18883 von 193 auf 264, also um 37 90 vermehrt worden, während die Bevölkerung Preußens in demselben Zeit⸗ raum von 24 auf 283 Millionen, demnach nur um 20 0so zugenommen habe. In Folge dessen produziren ie Symnasien, welche in den Jahren 18638 - 1877 für 1 Million Einwohner jährlich im Durch schnitt o Studirende auf die Universitäten schickten, deren seit 1880 jahrlich los 108, obwohl eine vermehrte Neigung der von den Gymnasien mit dem Zeugniß der Reife Versehenen, jur Universität zu gehen, dabei nur unerheblich betheiligt ist. In den Jahren 1868 1877 ertheilten die Gymnasien das Zeugniß der Reife an 25 002. wovon 80 olo zur Universität gingen, in den Jahren 1880 - 1887 da⸗ gegen an 29 570, wovon sich 85 Co dem Universitãtsstudium widmeten.

Die übermäßige Anziehungskraft der Gymnasien, welche durch die i wie auch durch die Abgangsstatistik nachgewiesen wird, er⸗ lärt sich in 160 Städten daraus, daß hier gymnasiale Anstalten die einzigen höheren Schulen sind, in den übrigen 1063 Stäbten, wo realistische Anfstalten neben ihnen besteben, daraus, daß sie angeblich für alle Berufsarten vorbereiten und daß sie die Einjäbrig ·˖ Freiwilligen · Be⸗ rechtigung ohne eine Prüfung gewähren, waz die secheklassigen höheren Schulen nicht thun.

Um jener Ueberfüllung entgegenzutreten, wird in Vorschlag gebracht, eine Prüfung, an, welche die Befähigung zum ein jährig⸗ freiwilligen Militärdienst geknüpft ist, hinter U. IF einzulegen. Die Einlegung dieser Prüfung werde zur Folge haben, daß die & klassigen böheren Schulen (Gymnasien, Realgymnasien und Ober⸗Realschulen) sich in eine 6 klassige untere und eine 3 klassige obere Abtbei= lung zerlegen, die 7 klassigen (Progymnasien. Real⸗= Progymnasien und Realschulen) sich in 6 klassige verwandeln. Bei der näheren Be⸗

trachtung der dadurch entstehenden zwei Hauptarten höherer Schulen

tritt Direktor Matzat der Ansicht entgegen, daß die 9 klassigen Schulen von unten auf anders eingerichtet sein müßten als die 6 klassigen, weil theoretisch unbegründet und praktisch unhaltbar. ei es auch richtig, daß die Einlegung eines Examens zwischen

Unter⸗ und Ober⸗Sekunda, mithin an einer Stelle, an welcher

fur die Schule selbst ein bestimmter Abschluß nicht bestehe, sein Be⸗ denken habe; so folge aus diesem Bedenken doch nicht, daß das Examen nicht einzulegen sei, sondern daß die 9klassigen Schulen ihren Lehrplan ändern müßten. Und nicht bloß wegen des Examens; viel⸗ mehr hätten, wenn sogar die Gymnasien nur von 34 9.0 der in sie eingetretenen Schüler über U. il hinaus besucht würden, die 9klassigen Schulen unter allen Umständen die Pflicht, auch an die vorher abgebenden Schüler zu denken, d. b. hinter L. II einen Ab- schluß zu, machen und sich in ein 6 klassiges Unter Gymnasium und ein 3 klassiges Ober Gymnasium zu zerlegen; und ebenss natürlich die Real Gymnasien und Ober⸗Realschulen, aus welchen der Abgang aus VU. II noch viel stärker sei.

Werde aber zwischen diesen beiden Abtheilungen die verlangte e nf eingelegt, so sei es leicht., ihr noch eine Kleinigkeit injuzufügen. Die Prüfungzordnung zum einjãhrig · freiwilligen Dlenst schreibe in s 12 vor, daß die Berechtigung, selbst wenn die Prüfung in einzelnen Gegenständen (aber nicht mehr als zwei) ungenügend aus⸗

gefallen sei, ertheilt werden dürfe, sofern der betreffende Prüfling in

anderen Gegenständen mehr als genügend bestanden sei. Es sei nichts dagegen einzuwenden, daß diese Bestimmung auf die hinter VU. H einzulegende Prüfung erstreckt werde, wohl aber dagegen, daß ein solcher Prüfling als geeignet zum Durchlaufen des Ober⸗ Gymnasiums und später zu Universttätsstudien angesehen werde. Man schreibe also ferner vor, daß in die 0. HL nur solche eintreten dürften, welche das Examen in allen Fächern mindestens genügend. in einigen gut bestanden hätten, und man werde der Ueberfüllung der sogenannten gelehrten Fächer an derjenigen Stelle steuern, wo es noch Zeit sei. Denn wenn ein junger Mensch erst einmal bis zum Abiturientenexamen vorgerückt sei, so müsse er auch studiren, da er in den meisten Fällen ga nichts Anderes anzufangen wisse. Hinsichtlich der 6klassigen höheren Schulen befürwortet Direktor Matzat, das Prinzip der Landwirthschafteschulen auf diese insgesammt auszudehnen, also in ihnen den Fächern der allgemeinen Bildung nicht die ganze Stundenzahl zuzuwelsen, sondern eine Anzahl Stunden für Fachunterricht übrig zu lassen. Im fremdsprachlichen Unterricht sei

schen Behörden erforderlich, die ohne Zweifel gern er

)

nur dag Uebersetzen aus fremden Sprachen Sache allgemeiner Bildung. In Folge dieser Beschränkung bleibe Zeit übrig, welche für land⸗ wirthschaftlichen, gewerblichen, neu und altsprachlichen Fachunterricht verwandt werden könne. ür die drei Oberklaffen der 9 klassigen böheren Schule werden vorgeschlagen als allgemein obligatorische Fächer: Turnen, Gesang, Religion. Deutsch, Geschichte, Phyfik und Mathematik; als obli⸗ gatorisch für künftiges Untversttätsstudium: Griechisch; als fakultative Fächer: weitere körperliche Uebungen, Hebräisch (nur für O. M, riechische Nebenstunden, Latein, Französisch, Englisch, Chemie und ineralogie, Botanik und Zoologie. Geographie, mathematische Nebenstunden. Freihandzeichnen und gebundenes Zeichnen.

Im Abiturientenexamen wäre sodann Folgendes zu leisten: ein deutscher Aufsatz, eine vhvsikalisch⸗mathematische Arbeit, entweder eine Ueberseßung aus dem Griechischen oder aus einer anderen resp. in eine andere Fremdsprache und eine Arbeit aus noch einem selbstaewäblten Fach. Mündliche Prüfung in Deutsch, Geschichte, Physik. Mathematik, Griechisch und resp. oder den selbftgewäblten Fächern. Im Deutschen und in den selbstgewählten Fächern müßten die Abiturienten unbedingt genügen, nur ein Ungenügend im Griechiscken oder in der Physik und Mathematik könnte allenfalls durch ein Gut in zwei anderen Fächern kompensirt werden.

Statistik und Volkswirthschaft.

; System der Freiheits strafen.

Die Frage: Empfieblt sich, abgesehen von der Festungshaft und der qualifizirten Haft, eine Ver— einfachung des Systems der Freiheitsstrafen des Reichs⸗ Strafgesetzbuches und in welcher Weise hat dieselbe eventuell zu geschehen? hat nach dem 19. Vereinsheft in der letzten Jahresversammlung des Nordwestdeutschen Vereins für Gefängnißwesen auf Grund einer dreitägigen Debatte, an welcher sich bedeutende Theoretiker und Praktiker betheiligten, durch Annahme folgender Beschlüsse eine Beantwortung gefunden: Zur Vereinfachung des Systems der Freibeitsstrafen des Reichs-Straf . gesetzbuchs liegt ein Bedürfniß nicht vor. Dagegen ist ein Bedürfniß vorhanden dafür: 1) daß der Unterschied zwischen

Zuchthaus und Gefängniß mit möglichster Schärfe verwirklicht wird. inebesondere a. dadurch, daß wegen des grundsätzlich entebrenden Charakters der Zuchtbausstrafe eine strenge räumliche Scheidung von , . und Gefängnissen durchgeführt wird, b. dadurch, daß die rbeit in den Zuchthäusern eine schwerere ist, als in den Gefäng⸗ nissen; 2) daß die Gefängnißstrafe geschärft werden kann a. durch Be⸗ schränkung der Kost, b. durch bartes Lager; 3) daß bei der einfachen ft Arbeitszwang dann eintritt, sobald Uneinziehbarkeit der Haft⸗ k Ieh, bei der qualifizirten Haft aber die Arbeit er wert wird.“

Frachtsätze amerikanischer Bahnen.

Mehrfach war in den letzten Monaten von den niedrigen Fracht. sätzen die Rede, welche auf einzelnen, in besonders starkem Wettbewerb mit den Wasserstraßen stehenden Eisenbabnen der Vereinigten Staaten von Amerika, vornebmlich auch für die Erzeugnisse der Landwirthschaft erhoben werden. Die Lobredner solcher Tarife vergeffen Labei aber zu erwähnen, daß diese häufig nur unter dem Druck be—⸗ fonderer Umstände in Geltung stehen, daß die Eise bahn, sobald der in diesen Umständen liegende Zwang aufhört, obne jede Rücksicht auf die Interessen der Verfrachter ihre Tarife wieder in die Höhe setzt und daß überhaupt in den Gütertarifen der Eisenbahnen Nord ⸗Amerikas Schwankungen vorkommen, wie wir sie glücklicherweise nicht kennen. Einen interessanten Beitrag zu dieser Thatsache finden wir in dem Monatsbericht über die Ernteverhältnisse der Welt, welchen das statistische Bureau des Landwirthschafts amts in Washington für den No— vember 1889 veröffentlicht hat. In diesen allmonatlich erscheingnden Berichten werden stets auch die im Laufe des vergangenen nat vorgekommenen wesentlicheren Aenderungen, der Eijsenbahnfrachtsätze für Erzeugnisse der Landwirtbschaft mitgetheilt. Während in einjelnen Landestheilen entweder gar keine, oder keine erheblichen Aenderungen im Ottober 1889 vorkommen, sind eine ganze Anzahl von Fracht⸗ erhöhungen im Verkehr zwischen den großen Stapelplätzen für land- wirthschaftliche Erzeugnisse Chieago und St. Louis einerseits und Plätzen am Missouri andererseits zu verzeichnen. Der Bericht ver— oͤffentlicht darüber folgen e Tabelle:

Es betrug die Fracht für 100 Pfund (— 45 Eg):

Nach St. Louis von

Nach Chicago von

Gegen stand

Atchison, Kansas City, St. Joseph Bluff

Atchison, Kansas Omaha, Couneil

Council Citv, St. Joseph Bluff

Omaha,

1. Ottbr. J. Novbr. J. Oktbr. J. Novbr 1. Otibr. 1. Novbr. 1. Ottbr. 1. Nopbr.

Doll. Doll. Doll. Do. Doll. Doll. Doll. ür Aepfel in Fässern oder Kisten Stückgut... 0, 23 0, 30 0, 28

06, 40 0,28 040

ür Baumwolle, gepreßt in Ballen Wagenladungen 0, 25 0, 5 0, 30 0,75 0, 30 0, 75

Stũckqutt ö. Kartoffeln, Stückgut... ür Pferde in gewöhnlichen Wagen. . Hiernach ist nur für Kartoffeln eine weniger erbebliche Erhöhung der Fracht eingetreten, um 16 Cents (= ungefähr 6 g) für 45 kg. Die Fracht für Aepfel ist dagegen in dem einen Verkehr um 64 Cents (= 22 06U), in dem andern um 11 Cents ( etwa 28 ιο) erhöht. Ganz außerordentlich ist die Erhöhung der Fracht für Baumwolle, in gepreßten Ballen, von 25 und 30 auf 55 Cents, von 30 und 40 gar auf 75 Cents, d. h. Erhöhungen bis zu 150 9ο‛ 6]! Für Pferde scheint die Erhöhung darin zu bestehen, daß für ihre Beförderung in einzelnen Richtungen stets der ganze Wagen zu bezahlen ist. Wir glauben in der Annahme nicht zu irren, daß das deutsche Publikum sich solchen unberechenbaren Schwankungen auch um den Preis zeitweiliger niedriger Frachtsätze nicht aussetzen möchte.

Kunst und Wissenschaft.

Wie bereits gemeldet, ist am 14. d. M. in Stuttgart der als Dichter weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannte Prälat Dr. K. von Ger ok gestorben. Wohl die letzte dichterische Leistung desfelben dürfte das Gedicht auf die verewigte Kaiserin Augusta sein, welches die neueste Nummer von Ueber Land und Meer“ (herausgegeben von Professor Jof. Kürschner, redigirt von O. Baisch, Stuttgart, Deutsche Verlags ⸗Anstalt) veröffentlicht.

Es wird unsere Leser gewiß freuen, dieses stimmungsvolle Pdr&rnn kennen zu lernen, und drucken wir es daher nachstehend mit Erlaubniß der Redaktion des genannten Blattes ab.

Kaiserin Augusta f. Von Karl Gerok.

Und nun auch Du! Die letzte der Genossen, Beschließe den erlauchten Todtenzug! Nun erst ist ganz die große Zeit verflossen, Seit man auch Dich zur Ruhekammer trug. Noch schimmerte von glorreich schönen Tagen Auf Deiner Stirn ein blasser Widerschein; Die Herzen, die den Todten einst geschlagen, Als edles Erbtheil nanntest Du sie Dein!

Noch einmal steigen die verklärten Schatten An Deiner Bahre rührend uns herauf:

Die Lichtgestalt des ruhmumkrönten Gatten, Dem Du verschönt den strengen Heldenlauf; Der tapfre Sohn voll milder Huld und Güte, Der ritterlich den Kelch der Leiden trank; Der Enkel, der in reiner Jugendblüthe

Vom Sturm geknickt aufs Todtenlager sank.

Du warst gebenedeit vor tausend Frauen

Und warst geprüft in namenlosem Weh.

Als Jubelbraut im goldnen Kranz zu schauen, Und auch als Schmerzensmutter Niobe;

Ein fürstlich Bild an Deines Helden Arme, Als noch Dein Weg mit Rosen war besät, Doch größer noch in Deinem Wittwenharme, In Deines Schmerzes stiller Majestät.

Und doch Du hieltst im segensreichen Walten Als tapf're Frau treu bis zum Ende aus!

Hinsank der Leib, der Geist hat standaebalten,

Wie's Pflicht und Brauch im Hohenzollernhaus;

Bis Du die greise Heldentafelrunde

. letztenmal an Deinem Tisch begrüßt,

um letztenmal dem frommen Schwesternbunde Den ernsten Dienst mit holdem Wort versußt!

Die Glocken tönen. Zeuch denn hin im Frieden, Das Banner mit dem rothen Kreuz voran, Barmherzigkeit sei ewig Dir beschieden,

Bieweil Du hier Barmherzigkeit gethan.

e hin und melde den verklärten Lieben,

Daß ihrer fromm ein dankbar Volk gedenkt, Und de das Reich bis heute stark geblieben, Vom Enkel fest wie einst vom Ahn gelenkt.

In Eu tin fand, wie die Hamb. Nacht. mittheilen, dieser Tage . Sitzung des i n n,, für das Denkmal für

Farl Rarta von Weber statt. Es wurde in derselben be⸗

schloffen, daz Denkmal in dem der Stadt gehörenden, an dieselbe unmittelbar anschließenden Eichenhain n tellen. Da der Platz

Gigenthum der Stadtgemeinde ist, so ist die ö der slãdti⸗ theilt werden

) Der ganze Wagen.

636 0655 646 Gäzzz 625 623 625 625 0636 6285 636 6.14 40 60ν

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wird. In derselben Versammlung wurde eine photographische Abbildung der Büste des Weber⸗Denkmals vorgelegt, die all⸗ gemeine Anerkennung fand, und gleichzeitig beschlossen, die Enthüllungsfeierlichkeit auf den 30. Juni und 1. Juli d. J, anzu—⸗ setzen. Die Feier soll in einem geistlichen und einem weltlichen Concerte aus den reichen Weber schen Kompositionen mit entsprechen der Enthüllungsfeierlichteit bestehen. Die Festrede wird dem Ehren ⸗˖ Präsidenten des Ausschusses, Baron von Liliencron in Schleswig uͤbertragen werden. Der zweite Festtag ist dem Ausflug in die herr⸗ liche Umgebung der Stadt Eutin vorbehalten.

. In Heidelberg starb am 14. Januar der Geheime Hofrath Freiberr Dr. Theodor von Dusch, Direktor der medizinischen Poliklinik an der dortigen Universität. Die Karlsr. Ztg“ bringt über seinen Lebenslauf Folgendes: Im Jahre 1824 zu Karlsruhe ge⸗ boren, wurde der nun Verstorbene 1846 praktischer Arzt, 1847 Wund⸗ und Hebarzt und dann Privatdozent in der medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg. 1856 zum außerordentlichen Professor ernannt, wurde er zweiter Lehrer der Pathologie, worauf 1870 seine Ernennung zum ordentlichen Profesior und Direktor der medizinischen Poliklinik folgte. Während des Studienjahres 1879/80 bekleidete er das Amt des Prorektors der Universität. 1880 erfolgte die Ernennung von Dusch's zum Hofrath.

In Alexan dria entdeckte, dem ‚Telegraphe. zufolge, der Grieche Gonkoli vor mebreren Wochen beim Durchgraben seines Gartens einen umfangreichen Steinssarg, dessen obere Platte kunst volle Bildwerke zeigte. Er benachrichtigte von seinem Funde die egyptische Behörde in Alexandria, welche den Fundort durch den Direktor des dortigen archäologischen Museums besichtigen und als⸗ darn den Sarg durch mehrere. Dutzend Arbeiter vorsichtig ausgraben ließ. Nachdem dies geschehen, wurde der Sarkophag versiegelt und hierauf ein weiterer Bescheid von der Regierung in Kairo eingefordert. Diese entsandte eine Kommission, welche am 31. Dezember im Beisein zahlreicher Gelehrten und in Alexandria lebender Europäer den Sarg öffnen ließ Man fand in demselben ein weibliches Skelett, an dessen Kopfende ein massiv goldener Lorbeerkranz, sowie schwere goldene Ohrringe lagen. Ferner fanden sich goldene Armspangen und ein goldener Gürtel. Die inneren und äußeren Wände des Sarges zeigen noch sehr gut erhaltene Skulpturen, an den äußeren Seiten befinden sich fünf Frauengestalten, von denen die eine lacht, die zweite weint, die dritte ernst ist, die vierte krank und die fünfte todt zu sein scheint. Auf der oberen Platte des Sarges sieht man zwei geflügelte mythologische Thiere, zu deren Füßen sich zwei Schlangen winden, deren Köpfe sich gierig nach oben bäumen. Da die künst . lerische Ausführung des Ganzen auf das Ende der Piolemäischen Pe riode schließen läßt, will man dem Vorhandensein der beiden Schlan⸗ . die Gewißheit entnehmen, daß der Sarkophag thatsächlich die terblichen Ueb err este der Kleopatra enthält. Ueber das Eigen⸗ tbumgrecht des Fundes ist bereits ein heftiger Streit entstanden. Die egyptische Regierung betrachtet sich als die einzige rechtmäßige Eigen thämerin und will den Sarkophag dem Mufeum zu Alexandria über— geben. Herr Gonkoli dagegen erbebt seinerseits Eigenthumsrechte, auf welche er nur gegen eine enorme Entschädigung verzichten will.

Literatur.

Publikationen des Börsenvereins der deutschen Buch händler. Neue Flae Archiv für Geschichte des deutschen Buchhandels. Herausgegeben von der Historischen Kommifsion des Vereins. XIII. Band. Leipzig, 1390; Verlag des Vereins. Die Kommission beklagt im Vorwort zu diesem neuen Bande, daß die Absicht, welche fie mit dem „Archiv im Auge gehabt, nämlich, wie der Titel bereits andeutet, für eine Geschichte des deutschen Buchhandels darin die Materialien und Vorarbeiten zu sammeln, sich nicht im vollen Maße verwirklicht habe, Ihre Er= wartungen bezũglich der Geschichte der älteren Zeit seien zwar in Kijfüllung gegangen, bezuglich der neueren aber nur in vecht bescheidenem Maße; ler habe die Kommission vorwiegend guf die Theilnahme und Mitarbeiterschaft der Fachmänner, der Buchhändler selbst rechnen müssen, aber die auch für diesen Theil der Aufgabe nöthigen längeren Vorstudien schienen in den betreffenden Kreisen 6 ngen zu wirken. So lange, heißt es weiter, die Arbeit sich noch in den Vorstadien bewegte und es sich um die Erforschung der Ent⸗ wicelungszeit handelte, war diefes Mißwerhältniß in der Berücksich ˖ tigung der einzelnen Zeiträume von geringerer Bedeutung. Aber die von dem verstorbenen Dr., Kapp begonnene, von Prof. Dr. Adolf Koch weitergeführte Arbeit nähert sich mit immer schnelleren Schritten der neueren Zeit, und die r Berücksichtigung der letzteren wicd da⸗ ber mehr und mehr wünschenswertb, zumal die Redakrion dez Ar . chivs ' bestrebt ist, dem Verfasser bei seiner Thätigkeit direkt in die

—— zu arbeiten, mit dem Inhalt der einzelnen Bände des Archivs“ einen nächstrorliegenden Aufgaben zu dienen und womöglich mit ihnen Schritt ju halten. Die Kommission warde daher eine erhöhte Theil nahme an diesen Arbeiten aus den; Keeisen der Buchhändler selbst sehr gern sehen, weil die neuere Geschickte des Buchhandel! den Ge⸗ lehrten, aus deren Kreisen bisher die Mitarbeiter vorwiegend hervor- gingen, naturgemäß weniger Anreiz bietet. Sie legt sodann die Art und Weise dar, in welcher Prof. Koch den nicht gerade leichten Auschluß ' an. das Kapp'sche Werk zu. gestalten gedenkt. Dies geschieht in einer mitgetheilten Disposition dieses Theils der Arbeit, welche bis jum Ende des 17. Jahrhunderts reicht; denn mit diesem Zeitpunkt kann der Verfasser erst in seine Hauptaufgabe ein⸗ treten. Das erste Kapitel, an dessen Ausarbeitung er noch im Laufe dieses Jahres zu gehen gedenkt, wird die Zeit von den Anfängen der Leipziger Messe bis zum dreißigjährigen Kriege umfassen; das zweite soll die Periode vom westfälischen Frieden bis zum kursächsischen Mandat von 1773 behandeln. Wiederholungen und Ergänzungen zu dem ersten Bande haben sich theils in Folge der von Kapp seiner Arbeit zu Grunde gelegten Gruppirung des Stoffes um die beiden Hauptmeßplätze Leipzig und Frankfurt 4. M., theils in Folge der Fortschritte der Forschung unvermeidlich nothwendig gemacht. Auch der vorliegende Band des „Archivs entbaält fast ausschließlich Vorarbeiten für die Geschichte des älteren deutschen Buchbandels. Zunächst finden wir darin eine ganze Reibe Beiträge von Albrecht Kirchhoff: über die Sortiments und Kleinbuchhändler Leipzigs bis zum Jahre 1690 bezw., 1669, über die Leipziger Bücher messe und den internationalen Verkehr im 16. Jahrhundert und über Sigismund Feyerabend's Wandeyrlsger in Leipzia im Jabre 1570. Dann schildert er einer spekulativen Buchhändler aus alter Zeit, Jobann Franke in Magdeburg. Ferner bietet Kirchhoff als Nr. IV seiner Lesefrüchte aus den Akten des städtischen Archivs zu Leipzig einen Beitrag zur Kenntniß des inneren Geschäftslebens im Buch bandel aus der Zeit um das Jahr 1600. Eine intereffante Gbarakteristik des Buchhändler Briefstyuls aus älterer Zeit (um 1580 liefert Felix Geß mit Einzelheiten aus dem Briefwechsel zwischen zwei Buchhändlern in Leipzig und Erfurt. F. Hermann Meyer schildert den Kampf J. G. J. Breitkopf 's gegen Mißbräuche in den Druckereien sowie in einem jweiten Artikel über die Reform⸗ bestrebungen innerhalb des Buchhandels im vorigen Jahrhundert die Thätigkeit der Buchhandlungs-Deputirten. Auch die Miscellen bieten noch mancherlei kleinere Mittheilungen aus älterer Zeit, fo über Spuren der Censur in Sachsen um das Jahr 1500, Preß— polizei auf der Leipziger Messe 1531, zur Geschichte der sächsischen Preßyerhältnisse in der kryptocalvinistischen Zeit und (nach Papieren des Königlichen Kreis-Archivs in Würzburg) über einen Nachdruck⸗ streit aus dem Jahre 1777.

Die Kriegswaffen“. Eine fortlaufende, übersichtlich geordnete Zusammenstellung der gesammten Schußwaffen, Kriegsfeuer⸗, Hieb⸗ und Stichwaffen und, Instrumente, sowie Torpedos, Minen, Panzerungen u. dg! seit Einführung von Hinterladern. Von Emil Gapitaine u. Ph. von Hertling. III. Band. Rathenow, Verlag von Max Babenzien. Von diesem Werk liegen wieder drei neue Hefte, VII IX, vor. Dieselben sind reich an in den Text gedruckten Illustrationen und dürften gleich den rorbergegangenen die Aufmerksamkeit der Fachkreise in hervorragendem Maße in Unspruch nehmen. Von besonderem Interesse sind die im Anbang jeden Heftes beschriebenen neuesten Erscheinungen auf dem Gebiet der Waffenindustrie. So wird in Heft VII ein von Maxim in London konstruittes Gaggeschütz durch Text und Illustration erläutert, ferner ein von Schlegel in Düssel dorf konstruirtes Gewehr zum Abfeuern von Patronen mit zwei Geschossen bezw. Ladungen, sodann ein von Giehrl in Waldsassen (Bavern) konstruirtes Revolverschloß und eine vom Grusonwert (Magdeburg Buckau) erfundene Vorrichtung zum Heben und Senken von Panzer- Lafetten. Heft III verzeichnet folgende neue Erscheinungen; Spann vr richtung für Kanonen, konstruirt vom Grusonwerk; Ladeeinrichtung für Cylinderverschluß. Gewehr mit von unten ansteckbarem Patronen⸗ magazin, konstruirt von der Waffenfabrik Mauser in Oberndorf; Patrone für Geschütze und Handfeuerwaffen mit brisanter Ladung, konstruirt von Emmens und Harrison in New-⸗Yort; Neuerung an Torpedos, konstruirt von O'Kelly in London und Collins in Neuchead In Heft X finden sich folgende neue Erfindungen: Selbst⸗ thbätiges Geschütz, konstruirt von Maxim in London; Neuerung an Geschütz⸗ Schrauben ˖ Verschlüssen, konstruirt von Nordenfelt guns and ammunition company limited, Westminster; Räderlaffette mit hydraulischer Rücklaulbremse, konstruirt von Seelhoff in Witten an der Ruhr; Verschluß der Hülsenöffnung an Hinterladern mit Cylinderverschluß, konstruirt von der Waffenfabrik Mauser in Obern⸗ dorf; Waljen⸗ und Abzugsvorrichtung an Revolvern, konstruirt von Törnell in, Carlsberg (Schweden).

Die Wiener Mode“ hat sich in der kurzen Zeit ihres Bestehens einen großen Leserinnenkreis erworben, der weit über das Weichbild der alten Kaiserstadt und die Grenzen des uns eng be⸗ freundeten Nachbarreiches hinausreicht. Auch in Deutschland und sogar in unserer Reichshauptstadt bat sie mit ihren originellen Modellen vielen Beifall gefunden und tritt dem dominirenden englischen Geschmack erfolgreich entgegen. In der Anleitung zum Selbst anfertigen der Toiletten geht kaum ein anderes Modeblatt seinen Leserinnen besser an die Hand. Was der. Wiener Mode- besonders rasch Bahn gebrochen und sie namentlich in den bürgerlichen Häusern bei allen schneidernden Frauen beliebt gemacht hat, das sind die Schnitte nach Maß, welche die Zeitschrift ihren Abonnenten gratis liefert. In einfachen und doch sehr kleidsamen Haustoiletten bietet sie ihren Abonnentinnen stets Neues und Geschmackvolles in mannig⸗ falt gster Auswahl. Auch die Abtheilung für Handarbeiten aller Art ist immer lehr. und abpechselungsteich. Das Beiblatt Im Boudoir“ sorgt endlich auch für literarische Unterhaltung und An- regung durch ernste und humoristische Beiträge beliebter thoderner Autoren in Prosa und Poesie, durch musikalische Beilagen, Räthsel⸗ aufgaben, Rathschläge fuͤr Küche und Haus ꝛc, z. Der Abonnements⸗ preis für die halbmonatlich erscheinende Zeitschrift (Wien , Schotten gasse 1), welche jährlich 48 Modebilder und 12 Schnittmusterbeilagen bringt, beträgt vierteljährlich 2 46 50 4.

—. Der Geschichts⸗ und Alterthums⸗Verein zu Leisnig (im Königreich Sachsen) hat das 8. Heft seiner Mit- theilungen“ versandt. Dasselbe, von Dr. med. C. M, Mülãtler zusammengestellt und im Auftrage des Vereins herausgegeben, enthält 7 größere lokalgeschicktliche Beiträge. Diese handeln von dem Berg Staupen und dem Geschlecht Derer von Staupitz (eren Stammburg wahrscheinlich auf ihm gestanden hat) über die Einführung der Reformation in der Umgebung von Leisnig (oom Superintendenten Br. theol. Nobbe), über die frühere Vorstadt Pfeffersdorf das ehemalige Brückenhospital, die Muldenbrücke, das Kommungut Paudritzsch und die Klosterschule, zu Geringswalde (mit Ausnahme des zweiten Beitrages sämmtlich von dem verstorbenen Kantor Hingst). Die mitgetheisten Protokolle über die in den Jahren 1886—- 88 gehaltenen Vereinssitzungen bieten

ein übersichtliches Vild von der Thätigkeit des Vereins in, Piesem⸗=

Zeitraum. Ein besonderer Abschnitt ist den Sammlungen gewidmet. welche durch mannigfache Geschenke und Depots fortdauernd vermehrt wurden. Auch der Verkehr mit anderen Geschichts. und Alterthum Vereinen ist, wie die am Schluß des Heftes abgedruckte Liste ergiebt, ein reger und ausgedehnter. ; 2

Aus den Sommertagen. Ven Emil Ritt ershaus Vierte Auflage. Oldenburg und Leipzig, Schulze'sche Hof-Buchhand⸗ lung und Hof Buchdruckerei (1. Schwartz). Emil Ritters baus, welcher in feinen Dichtungen eine frische und lebengfreudige Welt⸗ anschauung vertritt, gehört unstreitig zu den beliebtesten lyrischen Dichtern der Gegenwart, wie die wiederholten Auflagen seiner Werke es bejeugen. So liegt von „Aus den Sommertagen“ bereits die vierte Auflage vor.