Eutscheidungen des Neichsgerichts.
Ist in Preußen über den Kauf eines Grund stückg eine schriftliche, einklagkare Punktation und fodann ein dem Inhalt ber Bunttatlon entsprechender notarieller oder gerichtlicher Vertrag geschloffen worden, ohne daß dieser Vertrag in eine formelle Be⸗ ziehung zu der Punktation, wie solche durch die Kabinets⸗Ordre vom 24. Rovember 1835 vorgeschrieben ist. gefetzt worden, so ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, II. Strafsenats, vom 1. November 1885, der Fmmobilienstempel von Loo zweimal — sowohl zur Punktaflon als auch zu dem notariellen oder gerichtlichen Vertrage — ju entrichten.
— Wird zur Begründung eines Revisionsantzages lediglich auf die Reviftonsfchrift in einer anderen Sache verwiesen, so ist, rach einem Urtheil des Reichegerichts, IV. Strafsenats, vom 12. Jiovember 18589, die Rexision als unzu. lässig zu verwerfen; auch die Beifügung einer vom Vertheidiger nicht unierschriebenen Abschrift des in Bezug genommenen anderen Schriftsatzes kann den Mangel der Begründung nicht heilen.
Der Gesundheitszustand im Monat November 188.
Im Monat November starben von je 1900 Bewohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, nach den Veröffentlichungen des Kaiser⸗= sichen Gesundheigamts in Berlin 18, , in Breslau 23,1, in König? herg 25,3. in Köln is,, in Kassel 135ů6, in, Magdeburg 30,4, in Stettin 27.1, in Altona 19,1, in Hannover 18,1, in Frankfurt a. M. 13,1, in Wiesbaden 1458, in München 23,5, in, Nürnherg 21,9, in Augsburg 22.9, in Dresden 18ů8, in Leipzig 18,7, in Stuttgart 16,8, in Karlsruhe 17,5, in Braunschweig 20,5, in Hamburg 1937, in Straß⸗ burg 1777, in Metz 16,5, in Amsterdam 26, . in Brüssel 20,5, in Budapest 27,5, in Christiania 23,7, in Dublin 25, 8 in Edinburg 20 0, in Glasgow 2354, in Kopenhagen 1833, in Krakau 279, in Liver pool W,, in London 16,8, in Odessa 21.65, in Paris 6 in St. Petersburg 28, s§-æ in Prag 25,1, in Stodholm 18,, in Triest 23, in Turin 21,6, in Venedig 30.5, in Warschau 3344, in Wien 2144. — (Die Ziffern für die außerdeutschen Städte umfassen nur die Zeit von 1 Wachen, vom 3. bis inkl. 30. Nohember),
Der Gefundheitszustand im Monat November war im All⸗ gemeinen in den meisten größeren Städten Europas, namentlich aber in den deutschen Städten, ein recht günstiger. Die durchschnittliche Sterblichkeitsziffer erreichte in cinem großen Theile Lerselben noch nicht 150 pro Mille und Jahr, wie in Mülheim a. Rh.. Kannstadt, Wiesbaden, Trier, Eupen, Wesel, Coburg, Insterburg, Gleiwitz, Neunkirchen, Weißenfels, Kasel, Köslin, Schleswig, Avolda, Mülheim g. R., Tudwigeburg, Ulm, Bayreuth, Lucken walde, Celle und Forst. Auch in den größeren Be⸗ völkerungscentren war die Sterblichkeit eine kleine, so daß in Berlin, Köln, Frankfurt a. M, Hannover, Altona, Hamburg, Bar— men, Düsseldorf, Dortmund, Elberfeld, Erfurt, Krefelz, Dresden, Teipzig, Stuttgart, Karlsruhe, Straßburg, Metz, Kopenhagen, Lon don, Stockholm die Sterblichkeit noch nicht 20.0 pro Mille und in Magdeburg., Nürnberg. Braunschweig, Amsterdam, Brüssel, Edin ⸗ burg, Wien, Paris, Turin u. a. nur wenig üher 200 pro Mille be= trug. — Hoch (über 35,0 pro Mille) war die Sterblichkeit unter den deutschen Städten nur in Burg, Tilsit, Linden (bei Hannover) und Reichenbach. . ;
An der Sterblichkeit nahm das Säuglingsalter im Allgemeinen nur einen kleinen Antheil. Von je 10000 Lebenden starben aufs Jahr berechnet in Stuttgart 30, in Dresden 42, in Berlin und Hamburg je 53, in München 90 Säuglinge. .
Unter den Todezursachen haben aküte Darmkrankheiten einen weiteren erheblichen Rückgang genommen und in Berlin, Danzig, München, Hamburg, Bukarest, Kairo, Brooklyn, New⸗Nork, weniger, dagegen in Breslau, Lissabon, Alexandrien mehr Todesfälle als im Vormonat hervorgerufen. Akute Entzündungen der Ath⸗ mungsorgane haben in Berlin, Breslau, Danzig, Frankfurt a. M. Krefeld, Stuttgart, Bremen etwas häufiger, dagegen in Hannover, Köln, Magdeburg, München, Nürnberg, Leipzig. Hamburg seltener als im Vormonat zum Tode geführt; auch in Paris, London, Wien, Brüssel war ihr Vorkommen nicht gesteigert. — Unter den Infektionskrankheiten haben Masern, Diphtherie, Keuchbusten und in außerdeutschen Städten auch Pocken mehr, Schar⸗ lach und Unterleibstyphus weniger. Todesfälle veranlaßt, als im Vormonat. — Masern traten in Dresden, Reichenbach i. S. Christiania, Edinburg. London, Paris, St. Petersburg, Warschau, Wien und seinen Vororten zahlreich auf und endeten nicht selten tödtlichh Das Scharlachfieber hat in Berlin, Königsberg, Liverpool, London, St. Petersburg und Warschau, besonders zu Ende der Woche abgenommen, obgleich es in den letztgenannten 4 Orten noch zahlreiche Todesfälle bedingte; dagegen stieg in veipzig, Prag, Stockholm und Moskau die Zahl der Opfer. — Diphtherie und Croup kam im November viel häufiger zum Vorschein als im Ok— tober. Besonders hat zu Ende des Monats die Sterblichkeit daran in Berlin, Breslau, Bromberg, Königsberg. Magdeburg, Hannover, Frankfurt a M., München, Nürnberg, Fürth, Dresden, Hamburg, Braun⸗ schweig, Budapest, Ghristiania, Kopenhagen, Krakau, St. Petersburg, Stockholm, Warschau, Wien und seinen Vororten, Moskau, Odessa, Kairo, Brooklyn, Chicago, New. Jork, St. Louis zugenommen, während in Kiel, Altona, Stettin, Leipzig. Stuttgart, Amstersam, Edinburg,
er
* 3 3
TLnndon, Paris, Prag, Baltimore, Boston die Zahl der Sterbefälle an Diphtherie kleiner wurde. —
Erkrankungen und Sterbefälle
an Unterleibstyphus kamen im Allgemeinen seltener zur Bericht⸗ TErstartung, besonders hat in Essen, Hamburg, London, Paris, St.
Petersburg, Kairo, Brooklyn, Chicago die Zahl der Sterbefälle
abgenommen. Etwas zahlreicher als im Vormonat erscheinen letztere aber in Berlin, Budapest, Marseille, Moskau. In Berlin nahm jedoch zu Ende des Monats die Zahl der Erkrankungen erheblich ab, — An Flecktyphus kamen vereinzelte Todes älle aus Reinickendorf (bei
Berlin), Edinburg, London, Warschau, Lissabon, Ris de Janeiro, mehr⸗ fache, aus Moskau (2), aus Petersburg (, aus St. Francisco (12) zur Mittheilung. — An Genickst arre wurden aus St, Louis 1, aus NewYork 6, aus Chicago 8 Sterbefälle, aus Berlin einige Erkrankungen gemeldet. Der Keuchhusten trat im Allgemeinen mild auf, doch wurde die Zahl der Sterbefälle zu Ende des Monats größer. In Berlin und New-Jork war die Zahl der letzteren eine kleinere, in Köln, Hamburg, Paris, London, Glasgow eine größere als im Oktober. — Gegen Ende des Mongts kamen in Berlin, Stockholm, Kopenhagen mehrere Fälle epidemischer Grippe (Jafluenza) zum Vorschein, nachdem dieselbe in Petersburg schon bedeutenden Umfang angenommen hatte. An Pocken wurden aus deutschen Städten keine Sterbefälle ge meldet; vereinzelte Sterbefälle kamen aus Liverpool, London, Lille, Nancy, Moskau, Boston, mehrfache aus Odessa, Havre, St. Peters burg, Prag, den Vororten Wiens, Paris, Reichenberg, Lissabon und Alexandria, Marseille (11) zum Bericht. In Venedig erlagen 82, in Warschau 153 Personen den Blattern. — In Hamburg und Genug starben je 1 Person an Tollwuth,. — In Bagdad ist die Cholera erloschen. Im Vilajet Mossoul starben an derselben in der 2. Novemberlälfte noch eine größere Zahl von Personen, in Suleimaneh (18. — 22. November) 11, in Revendowz (18. — 19. No- vember) 2, in Keleg (am 25. November) 25, in Kiazimieh (18. No⸗ vember) 1. Seit Beginn der Gpidemie erlagen derselben in Mesopotamien überhaupt 7235 Personen.
Statistik und Volkswirthschaft.
Handfertigkeitsunterricht. Dag „‚Dresd. Journal“ berichtet aus Qregden, 17. Januar: Die Bestrebungen für den Ausbau des erziehlichen Handfertig⸗ keitsunterrichts haben hier recht erfreuliche Fortschritte zu ver
zeichnen. Nicht weniger als 27 wohlgefüllte Schülerkurse läßt jetzt der Gemeinnützige Verein durch 18 Lehrer in 4 verschiedenen Räumen, einem ermieibeten Raum guf der Kanalgasse und einem wohlwollend vom Schulauschusse bewilligten Raume in der 4, 7. und 8. Bürger⸗ schule unterrichten. Außerdem at der pädagogische Verein nach einem Vortrage des Schuldirektors Kunath über Wesen, Aufgabe und Ausdehnung dieses Unterrichts eine Resolution angenemmen, in welcher der Handfertigkeitsunterricht als ein wichtiges Erziehungs mittel anerkannt wird, und gleichzeitig beschloß dieser Verein, eine Sektion für Handfertigkeit . errichten. Dieselbe bat ibre Thätigkeit auch bereits begonnen und hat sich in ihrer ersten Sitzung nach der Besprechung der Hamburger Auzstellung und Verhandlungen mit der , beschãftigt, welche den Stãndekammern seit dem 19. Dezember vorliegt und in weicher der Deutsche Verein für erziehliche Knaben handarbeit, sowie der Landesverband für Sachsen um Unterstũtzun bez. Erhaltung der Leipziger Anstalt, in der unter Dr. Götze's Leitung Hand fertigkeits lehrer ausgebildet werden, vetitioniren. Die zahlreich besuchte Sektion beschloß einstimmig, fürbittend für diese Petition einzutreten und den Anschluß des vädagogischen Vereins zu beantragen. — Zu den kiesigen zahlreichen Pflege stätten des Handfertigunssunterrichts gehöoͤrt auch unfer Pestalozzistift, welches auf Anstaltskosten einen Lebrer für diesen Unterricht hat ausbilden lassen. Gerade diese ge⸗ schlossene Erziehungkanstalt, welche ibren Zöglingen auch den Schul⸗ unterrickt im Hause bietet und die über ein herrliches großes Garten · arundstück verfügt, eignet sich so recht, Pestalozzis Ideen von der er⸗ ziehlichen Arbeit und von der Erziehung durch Arbeit auszuführen.
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Rem sscheid wird der Köln. Vlks.⸗-3tg, berichtet: Zwischen den hiesigen Feilenhauern und Feil enfabrikanten, die bisher ein Uebereinkommen geschlossen batten, daß, um die Löhne nicht noch mehr zu drücken, ein bestimmter Mindestsatz für das Hauen gezahlt werden solle, ist ein Streit entstanden, der leider größere Ausdehnung anzunehmen droht. Die Feilenhauer haben über mehrere Fabrikanten, welche unter dem Mindestlohn arbeiten ließen, den Aus stand erklärt.
In Halle haben, wie die Magdb. Ztg.,“ meldet, die Schneider beschlossen, vom 1. März d. J. ab einen Lohn aufschlag von 15010 zu fordern. ;
Um den Mangel an Bergarbeitern, der sich bei den meisten oberschlesischen Gruben fühlbar macht, zu decken, hat die Antonienhütter Grubenverwaltung, wie wir der . Dberschl. Grenzztg. entnehmen, die Anwerbung von steiermärkischen Arbeitern mit Erfolg durchgeführt. Nachdem Ende voriger Woche 23 „Alpensöhne aus Wolfsberg in Steiermark angelangt sind, wird in diesen Tagen noch ein Trupp von 100 Mann erwartet, die an⸗ gelegt werden sollen. J ⸗ I
In einer am Mittwoch hier in Berlin abgehaltenen öffent⸗ lichen Tabackarbeiter⸗Versammlung wurde, der Staatsbrg.“ Ztg. zufolge, mitgetheilt, daß die Lobhnbewegung der Taback⸗ arbeiter laut Beschluß der letzten Delegirtenversammlung als ab⸗ geschlossen und vorläufig beendet zu betrachten sei. ⸗
Einer Meldung des „Wolff'schen Bureaus aus Charleroi zufolge sind zwischen den Arbeitgebern und Arbeitern nament- lich über die Zahl der Arbeitsstunden neue Schwierigkeiten . die Zahl der Strikenden hat sich in Folge dessen vermehrt.
Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den biesigen Standesämtern in der Woche vom 5. Januar bis inkl. 11. Januar 1890 zur Anmeldung gekommen: 201 CEheschließungen, 910 Lebendgeborene, 30 Todtgeborene. 789 Sterbefälle.
Kunst und Wißfsenschaft.
Der amtlichen Statistik der Königlichen Technischen Hochschule zu Berlin für das Winter ⸗Semester 1839,99 sind solgende Daten entnommen: Es bestehen an der Hochschule folgende Abtheilung en: Abtbeilung J. für Architektur, Il, für Bau Ingenieurwesen, Ul, für Maschinen⸗-Ingenieurwesen mit Einschluß des Schiffbaues JT. für Chemie und Hütten— kunde, V. für allgemeine Wissenschaften, insbesondere für Mathematik und Naturwissenschaften. Der Lehr körper setzt sich folgendermaßen zusammen: 63 etatsmäßig angestellte Professoren resp. selbständige aus Staattmitteln remunerirte Dozenten; 29 Privatdozenten resp. zur Abhal⸗ tung von Sprachstunden berechtigte Lehrer; 96 zur Unterstützung der Dozenten bestellte Hülfsdozenten bzw. Assistenten. Die Zahl der Studirenden betrug zusammen 10433 und zwar im 1. Semester: 221, im 2.: 121, im 3.: 160, im 4.: 68, im 6.3: 185, im 6. : 57, im 7. 100, im 8.: 64, in höheren Semestern; 1173. Davon studiren 208 Architektur, 210 Bauingenieurwesen, 358 Maschineningenieur⸗ wesen, 122 Schiffbau, 145 Chemie und Hüttenkunde; allgemeinen Wissenschaften liegt an der Technischen Hochschule augenblicklich kein Studirender ob. Für das laufende Winter-Semester wurden neu immatrikulirt 298, wovon 160 allein auf das Maschinen⸗ und Schiff⸗ bauwesen entfallen, während 37 die Architektur, 46 das Ingenieur ⸗ baufach und 55 Chemie und Hüttenkunde studiren. Von früher aus— geschiedenen Studenten wurden 21 wieder immatrifulirt.
Von den 298 neuimmatrikulirten Studirenden sind aufgenommen worden 86 auf Grund der Reifezeugnisse von Gymnasien, 83 von Realgymnasien, 8 von Ober-Realschulen; auf Grund der Reifezeugnisse resp. Zeugnisse von außerdeutschen Schulen 77, auf Grund des §. 41 des Verfassungsstatuts 44. . .
In Hinsicht auf die Nationalität stellt sich das Ergebniß wie folgt: Von den Studirenden sind aus England 10, aus Griechen⸗ land 4, aus Holland 7, aus Italien 2, aus Luxemburg 38, aus Nor⸗ wegen 31, aus Oesterreich⸗ Ungarn 17, aus Rumänien 6, aus Ruß- land 58, aus Schweden 5, aus der Schweiz 5, aus Serbien 2, aus Spanien 1, aus der Türkei 1, aus den Vereinigten Staaten & aus Argentinien 1, aus Brasilien 3, aus Chile 2, aus Mexiko, aus Japan 3, aus Siam 1; es sind zusammen 176; von ihnen studiren 26 rchitektur, 28 Bauingenieurwesen, 74 Maschinenbau, 3 Schiffbau, 45 Chemie und Hüttenkunde. .
Hospitankten sind zugelassen nach 8. 34 des Verfassungsstatuts 283; von diesen hospitiren 125 in der Architektur, 5 im Bau⸗In⸗ genieurwesen. 120 im Maschinen ⸗Ingenieurwesen, 5 im Schiff bau, 28 in der Chemie und Hüttenkunde. Ausländer befinden sich unter ihnen 6 und zwar 1 aus Holland, 2 aus Norwegen, 1 aus Rumä⸗ nien, 1 aus Rord⸗, 1 aus Süd Amerika.
Personen, welche nach §. 35 des Verfossungsstatuts zur An⸗ nahme vom Unterricht berechtigt sind, giebt es 32 und zwar König liche Regierungs Baumeister 3, Königliche Regierungs⸗Bauführer 8. Studirende der Königlich Friedrich⸗Wilhelms ⸗Universität zu Berlin 75, der Bergakademie zu Berlin 2, der landwirthschaftlichen Hoch⸗ schule ebendaselbst 1. Personen, denen nach 8. 3 des Verfassunge⸗ statuts gestattet ist, dem Unterricht beizuwohnen, giebt es 39, darunter 5 kommandirte Offiziere und2 Maschinen ⸗ Unter ˖ Ingenieure der Kaiser⸗ lichen Marine. Die Gesammtsumme aller Hörer beträgt 1457.
— In der Nähe des durch seinen reichen fränkischen Friedhof bekannten Obrigheim a. d. Eis wurde eine römische Station festgestellt. Das „Frkf. Journ.“ schreibt darüber: Man stieß in 1 bis ir m Tiefe auf Fundamente, in welchen römische Gefäßreste, Glasstücke, ein Kamm, ferner zerbrochene Hohlziegel und Leistenziegel, alles mit Spuren starken Brandes sich zeigten. Auch eine Kupfer- münze vom Kaiser Konstantin dem Großen lag in der Nähe. Diese Anzeichen deuten darauf hin, daß hier auf der Allmend“, dem spaͤ⸗ teren Gemeindelande der Germanen, eine oder mehrere römische Villen standen, welche um die Wende des 4. und 5. Jahrhunderts von den über den Rhein brechenden Alemannen zerstört wurden.
— Nordenskjöld macht in schwedischen Blättern bekannt, daß er im Verein mit dem Freiherrn von DicksPon zu Gothenburg für das Jahr 1891 eine schwedische Südpol⸗Expedition aus⸗ zurüsten gedenke.
aud und Forstwirthschaft.
(F.) Kopenhggen. 15. Januar. Nach dem letzten Heft der Zeitschrift der dänischen Haidegesellschaft sind jetzt ca. io Quadrat- meilen der jütländischen Haidestrecken bepflanzt. Von den Anpflanzungen umfassen 17 Staatsplantagen 39 120 Tonnen Land (ie O5 ha), 15 Plantagen auf den Dünen an der Nordsee 16 188 Tonnen Land, 4935 Plantagen unter Aufsicht der Haide gesellschaft 42 262 Tonnen Land und 69 andere private Plantagen 6769 Tonnen Land.
Sandel und Gewerbe.
Berlin, ĩ7. Januar. (Amtliche Pretsfeststellung für Butter, Käse und Schmal;‚') Butter: Hof. und Genossen schaftsbutter Ia. 9s — 100 66, IIa. 91-95 46, Ia. — — . do. abfallende S3 - 90 MÆ . Land⸗, Preußische J6— 30 M, Netz brücher 76 -= 80 M6, PVommersche 76 - 80 S, Polnische 76 - 80 „6, Baverische Sennbutter 0 9665 M, do. Landbutter 70-75 M, Schles. 76. 80 . Galizische 65-70 M — Margarine 436—- 090 M — Käse: Schweiher Emmenthaler 90 = 95 16, Bayerischer 0 - 75 M, do. Ost⸗ und West⸗ preufijcher La. 70-5 4, do. IIa. 60-665 14, Holländer 0 = 90 4M, Limburger 42— 48 M, Quadratmagerkäse 20-25 M — Schmalz: Prima Western 17 65 Ta. 40,50 t, reines, in Deutsch⸗ land raffinirt 45 - 47,50 Spο. Berliner Bratenschmalz 47,50 — 50, 90 M0 Fett, in Amerika raffinirt 3350 „S, in Deutschland raffinirt 42.50 - 4450 6 — Tendenz: Butter: Bei anhaltender Geschäftt ⸗˖ stille blieb das Gros der sehr starken Zuführen unverkauft. — Schmal; unverändert fest. .
— Vom o berschlesischen. Eisen⸗ und Metallmarkt berichtet die Schles. Ztg.“: Die Gestaltung des Eisengeschäfts unterlag in der Berichtswoche denselben günstigen Bedingungen, wie sie vordem geherrscht haben, und in Folge des lebbaften Begebrs vollzog sich eine weitere Steigerung der Preise für Staheisenfabrikate. Auf den Ho höfen wurde daber unter starker Zufuhr von in⸗ und aus— ländischen Erzen der Betrieb in unverändert reger Weise fortgesetzt: auch von Schlacken gelangten namhafte Bezüge an, so u. g. große Mengen von den fiskalischen Werken in der Umgegend von Rybnik. Das frisch erzeugte Roheisen fand ungesäumt Absatz. — Den Eisengießereien er⸗ wächst noch aus der Exrlexigung älterer Auftrãge eine flotte Be⸗ schaftigung, sodaß neue Aufträge nur für längere Lieferungsfristen angenommen werden. — Für den Walzeisenmarkt tritt der Be⸗ darf mit fortgesetzten Aufträgen an die Werke heran; trotzdem diese auf das Angestrengteste arbeiten und bedeutende Posten zur Per⸗ sendung bringen — u. A. Laurahütte 75 000 Ctr., Redenhütte 45 009 Ctr. pro Monat — sind dieselben nicht im Stande, den zahl⸗ reich einlaufenden Bestellungen zu genügen. Die Beschäftigung der Dampf⸗ kesselfabriken giebt den Blechwalzwerken vollauf zu thun; letztere wie auch die Stahlwerke sind noch auf Wochen in Anspruch genommen, um die aus dem Vorjahre übernommenen Aufträge fertig zu stellen. Auf Redenhütte verursachte der Bruch der Welle an der großen neuen Betriebsmaschine eine Störung; die Anlieferung der Ersatz⸗ welle wurde der Eintrachtshütte — Filialwerk der Königs⸗Laura⸗ hütte — übertragen. Den Grundpreis für Stabeisen erhöhte der Oberschlesische Walzwertsverband auf 21 A; ebenso werden die Blechpreise, welche für Kesselbleche bisher 214 6, für Feinbleche 25 notirten, um 1 6 heraufgesetzt werden (pro 100 kg). Zuverlãässigen Nachrichten zufolge trägt die Laurahütte sich mit der Absicht, in diesem Jahre ein Martinstahlwerk zu errichten; es würde dies die sechste diefer Anlagen in Oberschlesien sein. — Die Rohzint⸗ Erzeugung nahm ihren unveränderten Fortgang. Die Preise für Rohzink waren folgende: Ia. M. H-ink 50,0 —59 M, raffinirte Marken 48 –- 47,60 „66, gewöhnlicher Zink 47,60 — 47,20 MM je nach den näheren oder entfernteren Lieferfristen. Poussière galt 41— 4240 Blockblei fand guten Absatz und behauptete seinen Preis.
— Der heutigen Nummer des Blattes liegt ein Auszug aus dem Hauptkatalog der Fahnen ⸗Manufaktur von 5 Reinecke in Hannover bei, auf welchen wir noch besonders hinweisen.
Frankfurt a. M. 9. Januar. ( Getreidemarktbericht von Joseph Strauß Für hiesigen Landweizen herrscht immer noch Festig ⸗ keit vor. Die Nachfrage der benachbarten Handelsmühlen ist ver hältnißmäßig gering, aber Händler und Produzenten lassen sich nicht davon beeinfluffen; ab Umgegend 204 — l A, frei hier 211 — 4 4, norddeutscher und kurhessischer, ebenso russische Sorten 21 — 225 M — Roggen neigt in der Tendenz eher der Ermattung zu; Abschlüsse von Rußland sind neuerdings nicht bekannt geworden. Die wesentliche Steigerung der Valuta macht Offerten weniger rentabel; hiesiger 183 — J 6, russische Sorten. 181 16 — Gerste: Tendenz ruhiger, da hauptsächlich Mittelqualitäten (Donau und rumänische) zugeführt werden. Die Notiz für feinste Brauer⸗ waare 206 = 23 S bleibt, Mahlgerste 14— 16 M — Hafer: der im Verhältniß zu anderen Jahren geringe Winterbestand wird von dem starken Konsum absorbirt; die höchsten Preise der Campagne behaupteten sich; 16174 6 bezahlt. . Mais (mixed) genügend offerirt; März ⸗ April 12 6 — Chili⸗ salpeter: Realisationen fanden nur zu nachgebenden Preisen Unter⸗ kommen, 9 M ab hier pr. Ctr. Februar⸗März übrig. — Tor f streu 1,20 M pr. Cir. — Weizenkleie behauptet, S8— Æ Roggen⸗ kleie 9— 6, Spelzspreu stramm, 280 Æ — Mehl: Tendenz ruhig, Geschäftsverkehr ohne Bedeutung; feinere Marken über Notiz erfordert. Course bleiben: hiesiges Weizenmehl Nr. 9 3341 4, Hiesiges Weizenmehl Nr. O0 331— 34 , Nr. 1 314. — 324 M, Ir. ? NI — 283 M, Nr. 3 254 — 271 M, Nr. 4 224 — 235 „66, Nr. 5 18—19 S Milchbrot-⸗ und Brotmehl im Verbande 57 - 60 , norddeutsche und westfälische Weizenmehle Nr. 00 286 — 293 4, Roggenmebl loco hier Nr. O0 29 — 30 66, Nr. O /1 28 66, Nr. JL 263 (Obige Preise verstehen sich per 100 kg ab hier, häufig auch loco
auswärtiger Stationen.) (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen
London, 17. Januar. ladungen angeboten.
Manchester, 17. Januar. (W. T. B.) 121 Water Taylor 7R, zor Water Tavlor 94, 20r Water Leigb 8t, 3or Water Clayton r, zer Mock Brooke 93, 40r Mayoll 3, 40r Medio Wilkinson 103, z2r Warpeops Lees sz, 36r Warpeops Rowland 94, 40r Double Weston 16, 5or Double courante Qualität 133, 32 116 vds 16 X16 grey Printers aus 32r / Kr 180. Anziehend. .
Glasgow, 17. Januar. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 219 939 Tons gegen 1 032 875 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen beträgt 88 gegen 191 im vorigen Jabre.
Luzern, 17. Januar. (W. T. B.) Die Betriebseinnahm en der Gotthardbahn betrugen im Dezember 1839 für den Personen⸗ verkehr 213 609 (im Novein ber 230 600 Fr., für den Güterverkehr 6ol 490 (im November 735 000 Fr., verschiedene Einnahmen 70 000 lim November 30 000) Fr, jusammen 975 009 (im November 1045 000) Fr. Die Betriebsausgaben betrugen im Dezember 1889 20 G00 Gm November baß G60) Fr.; demnach verbleibt Ueberschuß 355 009 (im Nobember 500 O0) Fr. Der Betriebsüberschuß im Dezember 1888 betrug 410 000 Fr. — Die Betriebseinnahmen im Jahre 1889 beliefen sich auf 13151 673 Fr. oder 1026 835 Fr. mehr als im Jahre 1888. Der Einnahmeüberschuß beträgt 7231 211 Fr.,
oder 801 779 Fr. mehr als 1888.
New⸗York, 17. Januar. (W. T. 3 Baum w gllen⸗ Wochenbericht. Zuführen in allen Uniongshäfen 150 000 Ballen; Rusfuhr nach Großbritannien 69 000 Ballen; Ausfuhr nach dem Kontinert 52 000 Ballen; Vorrath 692 000 Ballen.
zum Deuntschen Reichs
Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
wangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen n. dergl.
1. 2. ö erkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛc.
Verloosung, Zinszahlung ꝛe. von öffentlichen Papieren.
Zweite
Beilage
— —
Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Sonnabend, den 18. Januar
1890.
Deffentlicher Anzeiger.
Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗
U Gn e n , tien · Gesellsch. Erwerbs. und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
Wochen ⸗Ausweise der deutschen Zrttelbanken.
9. Verschiedene Bekanntmachungen.
aften.
1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
(oo 88] Steckbrief. Gegen den Stadtreisenden Jobann Richter, ge⸗ boren am 1. Juni 1847 zu Frauenhorst, Kreis Schweinitz, letzte bekannte Wohnung Berlin, Wrangelsir. 141, welcher sich verborgen hält, soll eine durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Landegerichts J. zu Berlin vom 17. Oktober 1889 erkannte Gefängnißstrafe von 6 Wochen vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Hülfs-Strafgefängniß i Rummelburg bei Berlin abzuliefern. Berlin, den 14. Januar 18909. Königliche Staatsanwaltschaft. J.
59323! Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Lackirer Alois Gruschka, früber hier, jetzt unbekannten Aufent- halts, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen wiederholten Meineides und wegen falscher Anschuldigung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Justizgefängniß zu Ratibor abzuliefern. — Ratibor, den 16. Januar 1890. Der Unter suchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht. Beschreibung: Alter 38 Jahre, Größe 1,B62 m, Statur untersetzt, Haare blond, Stirn niedrig, Bart blond, kurz, struppig., Augenbrauen blond, Augen blau, Nafe gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zäbne voll ständig, Kinn oral, Gesicht rund, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: etwas hohen Rücken und verstörtes Aussehen.
Ilb9089] K. Württ. Landgericht Ellwangen. Erledigt ist der am 16. Dezember 1889 gegen den Grabarbeiter Friedrich Hügel von Bockenheim er⸗ lassene Steckbrief. Den 15. Januar 1899. Der Untersuchnngsrichter: L. R. Balluff.
Io9091 Seifert, Ernft Bruno, Cigarrenarbeiter, ge⸗ boren am 9. August 1855 zu Waldheim, welcher sich muthmaßlich vagabundirend herumtreibt, soll zur Fürsorge für seine Familie angehalten werden. Bei Aufgreifung des ꝛe. Seifert wird um Mit—⸗ theilung gebeten. Kleinzschocher⸗Leipzig, am 16. Januar 1890. Der Ortsarmenverband. G. Ramm elt, Gem.“ Vorst.
(h9090] Offenes Strafvollstreckungsersuchen.
Der Wehrmann Fran Schmollen, geboren den 11. März 1856 zu Ollschin, Kreis Lublinitz, zuletzt dort wohnhaft, ist durch rechtskräftiges Urtheis des Königlichen Schöffengerichts zu Lublinitz vom 1. Dezember 1889 der unerlaubten Auswanderung für schuldig erklärt und deshalb zu einer Geldstrafe von dreißig Mark, im Unvermögensfalle zu einer Haftstrafe von sechs Tagen und zur Tragung der Kosten verurtheilt worden.
Derselbe hat seinen Wohnort verlassen und ist dessen gegenwärtiger Aufenthalsort unbekannt.
Es wird deshalb ersucht, den Franz Schmollen im Betretunggfalle festzunehmen und an die nächste Gerichtsbehörde oder Staatsanwaltschaft abzuliefern, welche ersucht wird, die Geldstrafe beizutreiben und falls diese nicht einziehbar ist, die Vollstreckung der dafür erkannten Haftstrafe herbeizuführen, sowie von dem Geschehenen zu den Akten E. 5d / 88̃ gefälligst Mittheilung zu machen.
Lublinitz, den 11. Januar 1890.
Königliches Amtsgericht.
los? 15]
Der Kaufmann Conrad Friedrich van Randen⸗ borgh aus Rees, geb. 12. Oktober 18653, jetzt un⸗ bekannten Aufenthalts, zuletzt in Rees wohnhaft, wird beschuldigt, als Wehrmann der Landwehr aus⸗ gewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Aus⸗ wanderung der Militärbehörde Anzeige erstattet zu a . gegen §. 360 Nr. 3 des Straf⸗ gesetzbuchs.
Berselbe wird anf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 5. März 1890, Vormittags 10 uhr, vor das Königliche Schöffen⸗ gericht zu Reesãz zur Hauptverhandlung geladen.
Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks⸗Kommando zu Mül⸗ ,. a. d. Ruhr ausgestellten Erklärung verurtheilt
erden.
Rees, den 13. Dezember 1889.
. Schwarzkopf, ; Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
Ibꝭlꝛo] Oeffentliche Ladung.
1) Leberecht Gottfried Immanuel Richert, ge⸗ horen am 12. Dezember 1865 zu Behrenhof, Kreis Greift wald, zuleßt zu Behrenhof wohnhaft,
2) Johann Böttcher, geboren am 5. November 1865 zu Boltenhagen abl., Kreis Greifswald, zuletzt zu Boltenhagen wohnhaft,
3) Friedrich Wilheim Ludwig Ströde, geboren am 25. Oktober 1865 zu Buddenhagen, Kreis Greifs⸗ wald, . daselbst wohnhaft,
4 Schmied Johann Lndwig Martin Pagels, geboren am 21. März 1865 zu Gribow, Kreis Greifgwald, zuletzt zu Wolgast wohnhaft,
b) Johann Frledrich Martin Hoth, geboren am
6) Johann Ferdinand Carl Butzloff, geboren am 18. November 1865 zu Lassan, Kreis Greifswald, zuletzt daselbst wshnbaft,
7) Magnus Meink, geboren am 15. Februar 1865 zu Netzeband, Kreis Greifswald, zuletzt daselbst wohnhaft, .
8) Johann Christian Ludwig Schult, geboren am 14. März 1865 zu Neuenkirchen, Kreis Greifs—⸗ wald, zuletzt daselbst wohnhaft.
9) Carl Wilhelm August Falkenberg, geboren am 29. Dezember 1865 zu Relzow, Kreis Greifs⸗ wald, zuletzt daselbst wohnhaft,
10) Friedrich Gustav Theodor Schulz, geboren am 20. April 1865 zu Stilow, Kreis Greifewald, zuletzt daselbst wohnhaft,
11) Johann Friedrich Wilhelm Mann. geboren am 28 Mai 18565 zu Alt- Ungnade, Kreis Greift wald, zuletzt daselbst wohnhaft,
12) Böttcher Hermann Johann Max Kratz, ge⸗ boren am 18. September 1865 zu Wuosterhusen, Kreis Greifswald, zuletzt daselbst wohnhaft,
13) Carl Ludwig August Haupt, geboren am 31 Mai 1863 zu Wolgast, Kreis Greifswald, zubetzt daselbst wohnhaft,
14) Seefahrer Berthold Julius Emil Christian Range, geboren am 24. April 1859 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohnhaft,
165) Kellner Ludwig Johann Moritz Brunk, ge boren am 9. November 1864 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft daselbst,
16) Schuhmacher Theodor Moritz Carl Rath pfand oder Radvan, geboren am 22. Oktober 1864 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohnhaft,
17) Ludwig Wilhelm Jobannes Christian Braun, geboren am 22. Juni 1865 zu Greifswaid, zuletzt daselbst wohnhaft,
18) Zimmerlehrling Wilhelm Heinrich Christian Butz, geboren am 17. Januar 1865 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohnhaft,
18) Carl Ludwig Hermann Brückner, geboren am 3. Juni 1865 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohnhaft,
20) Hermann Friedrich Carl Brügger, geboren am 10 Juni 1865 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohnhaft,
21) Heinrich Carl Christian David, geboren am 13. Januar 1865 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohnhaft,
22) Seefahrer Otto Hermann Ludwig Gabbe, geboren am 26. Oktober 1865 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohnhaft,
23) Seefahrer Ludwig Gustav Christian Giese, geboren am 2. September 1865 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohnhaft,
24) Max Albert Ludwig Hacker, 19. Juni 1865 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft,
26) Johannes Emil Friedrich Hoefer, am 25. Juni 1865 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft,
26) Albert Johann Friedrich Krüger, geboren am 16. August 1865 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohnhaft,
27) Gustav Carl Wilhelm Molchin, am 15. März 1865 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft,
28) Albert Carl Johannes Martens, am 21. Mai 1865 zu Greifswald, zuletzt wohnhaft,
28) Hermann August Friedrich Mix, am 22. Juli 1865 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohnhaft, ;
30) Theodor Richard Paul Nannow, geboren am 2. Oktober 1865 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohnhaft,
31) Johann Max Ernst Rosenthal, geboren am 4. Mai 1865 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohnhaft,
32) Carl Julius Ludwig Wilhelm Rakow, ge⸗ boren am 7. Juni 1865 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohnhaft,
33) Georg Carl Chꝛristian Rasmus, geboren am 7. Februar 1865 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohnhaft,
sch Paul Johann Carl Schneider, geboren am 12. Oktober 1865 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohnhaft,
35) Johann Carl Theodor Schult, geboren am ge 9 n 1865 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohnhast,
36) Emil Hermann Richard Schümann, geboren am 6. November 1865 zu Greifswald, zuletzt da⸗ selbst wohnhaft, ᷣ
37 Carl Wilhelm Ludwig Schuldt, geboren am 6. Dezember 1865 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohnhaft, .
38) Johann Christian Carl Thurow, geboren am 24. Dezember 1865 zu Greiftwald, zuletzt da⸗ selbst wohnhaft, .
33 Johann Carl Friedrich Tesch, geboren am 9 ö 1865 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohnhaft,
40) Carl Friedrich Max Wallis, geboren am r 18665 zu Greifswald, zuletzt daselbst wohn⸗
ast,
41) Instrumentenmacher Franz Carl Robert Joseph, geboren am 22. Dezember 1865 zu Greift⸗ wald, zuletzt daselbst 1.
42 Wilhelm Carl Christian Bahls, geboren am ö 1860 zu Greifswald, zuletzt dafelbst wohnhaft,
45) Arnold Wronker, geboren am 16. Mai 1866 zu Zinnowitz, Kreis Usedom ⸗Wollin, zuletzt wohnhaft zu Wolgast, Kreis Greifwald,
werden beschuldigt,
als Wehrpflichtige in, der Absicht, sich dem Ein⸗ tritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der
geboren am daselbst
geboren daselbst
geboren daselbst
geboren daselbst
geboren
. verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben, — Vergehen gegen 5. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str. G. B. Dieselben werden auf den 21. März 1890, Mittags 12 Uhr, vor die erste Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Greifswald zur Hauptverhandlung geladen. Bei un⸗ entschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach 5. 472 der Strafprozeß⸗Ordnung von den Königlichen Civilvorsitzenden der Ersatz- Kommissionen der Kreise Usedom⸗Wollin und Greifswald über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen ver ; urtheilt werden. Das Vermögen der Angeschuldigten ist zur Deckung der sie möglicherweise treffenden Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens in Höhe von je 300 S6 durch Beschluß der Strafkammer III. des Königlichen Landgerichts zu Geeifswald vom 22. Dezember 1888 mit Beschlag belegt worden. Greifswald, den 3 Januar 1890. Königliche Staatsanwaltschaft.
59987 Beschlus.
Auf Antrag der Königlichen Stagttanwaltschaft wird gegen den Militärpflichtigen Carl Hermann Friedrich Ernst Schueemann, geb. am 26 April 1865 zu Hannover, z. It. unbekannten Aufenthalts, juletzt in Hannover wohnhaft, welcher hinreichend verdächtig erscheint,
als Wehrpflichtiger in der Absicht, sich dem Ein— tritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, entweder das Bundesgebiet ver⸗ lassen zu haben, oder nach erreichtem militärpflichtigen Älter außerhalb desselben sich auf, uhalten,
Vergehen gegen 8 1401 St. G. B. das Haupt⸗ verfahren vor der Strafkammer 1. des Königlichen Landgerichts hierselbst eröffnet.
Dos im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Angeschuldigten wird zur Deckung der denselben möglicherweise treffenden Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt. II. M. 5 / 80.
Hannover, den 11. Januar 1890.
Königliches Landgericht. Strafkammer La. Meder. v. d. Beck. v. Meibom. Die Richtigkeit der Abschrift beglaubigt:
8 Dinse,
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgzrichts.
28 z a.
2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl. loss s] Zgwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von Alt. Schöneberg Band 24 Nr. 1064 auf den Namen des Dr. jur. Heinrich Becker. hier eingetragene, in der Bülowstraße 51 be— legene Grundstück am 12. März 1890, Vor- mittags 1905 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstr. 13, Hof, His O., parterre, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 18280 „ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstück be⸗ treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf⸗ bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher über . gehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag auß dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht her vorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebols nicht berücksichtigt werden und bei , theilung des Kaufgeldes gegen die berücksich tigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die⸗ jenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver⸗ steigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 12. März 1890, Nachmittags 125 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben bezeichnet, verkündet werden.
Berlin, den 4. Januar 1890.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 52.
lssss3] Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Niederschönhausener Parzellen Band 11 Nr. 421 auf den Namen des Ritterguts⸗ besitzetßß Otto Raebiger zu Görlitz eingeteagene, Pappel „Allee Nr. 5a belegene Grundstück am 18. März 18990, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht = an Gerichts stelle = Neue Friedrichstr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 10 070 A Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts- schreiberei ebenda, life D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufge⸗
11. November 1565 zu Guͤßkow, Kreis Greifswald, mißt de flles dnl ft?
4
Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundegs⸗
Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintr
des Versteigerungs vermerks ⸗6 he n,, bejondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, frätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab⸗ gabe von Geboten anzumelden und, falls der be— treibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berügsichtigten Ansprüche im Range zurüͤck= treten. Vlejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks., beanspruchen, werden aufzefordert, ror Schluß des Versteigerungstermins die Ein“ stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zu⸗ schlags wird am 18. März 1890, Mittags 12 Uhr, an oben bezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden.
Berlin, den 13. Januar 18980. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 53.
loom] Aufgebot.
Die Inhaber der angeblich abhanden gekommenen Obligationen des Martgrafenthums SberLaufitz, Königlich preußischen Antheils:
Ser. J. Litt. A4. Nr. 1908 über 100 Thlr.
— 309 , Ser. III. Litt C Nr. 1058 1059 10960 1061 10662 10663 1066 1065 über je 25 Thlr. — 75 6b, und Ser. V. Litt. E. II. Emission Nr. 465 und 2147 über je 100 Thlr. — 300 6 werden auf Antrag der verwittweten Gärtner Anna Rosine Meusel, geb, Kinne, in Melaune aufgefordert, spätestens im Uufgebotstermine, am 25. Juli d. J., Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeich⸗ neten Gericht (Zimmer Nr. 59) ihre Rechte anzu⸗ melden und die betreffenden Urkunden vorzulegen, widrigenfalls dieselben werden für kraftlos erklärt werden. Görlitz, den 13. Januar 1800. Königliches Amtsgericht.
(59167 Aufgebot.
Der Mühlenbesitzer Albert Tägtmever zu Riddags⸗ haufen b. Braunschweig bat das Aufgebot der vier⸗ prozentigen Prioritäts Obligation der Cöln⸗Mindener Eisenbahn VI. Emission Litt. B. Nr. 122548 über 1500 46 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spaͤtestens in dem auf Freitag, den 2. Oktober 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, an ordentlicher Ge⸗ richtsstelle anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Köln, den 14. Januar 1890. .
Königlichts Amtsgericht. Abtheilung 16.
(13970 Aufgebot. vertreten durch die hiesigen Rechtsanwälte Dres. J-. und A. Wolffson und O. Dehn, hat das Aufgebot beantragt zur Kraftloserkläcung des 5 o/ per 1. Ja- nuar 1887 zur Auszahlung gekündigten Pfandbriefes der Hypothekenbank in Hamburg, Serie 4, Nr. 3136,“ Litt. B., im Betrage von, M 500, — sowie der zu diesem Pfandbriefe gehörigen Zinscoupons vom 1. Januar 1887 bis 1. Juli 1889 und des Talons. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf ö. . Do nnerstag, den 6. März 1890, Nachmittags 2 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte,
termine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Hamburg, den 30. Mai 1888. 6 Das Amtsgericht Hamburg. Civil ⸗Abtheilung VIII. Zur Beglaubigung: . Rom berg Dr., Gerichts ⸗Sekretär.
*
(8751 Aufgebot. Es haben resp.
1) der Eingesessene Claus Mohr in Gr.⸗»Offen⸗
seth,
2) der Käthner August Ahrens in Alveslohe,
3) der Zollbeamte Johann Heinrich Salzmann in Hamburg,
das Aufgebot folgender 3 angeblich verloren ge gangener Urkunden als:
1) Obligation vom 11. November 1869, nebst Cessionsakte vom 14. März 1881 über 1200 ½, eingetragen im Grundbuch des Johann Söth von Gr. Offenseth, Band J. Blatt 15 Abth. III. unter Nr. 4 für Claus Mohr daselbst,
Kontrakt vom 6. Dezember 1855, aus welchem im Grundbuch des Käthners August Ahrens in Alveslohe, Band II. Blatt 47 Abthl. III. unter Nr. 1, 2400 S für den Abschieder Jürgen Ahrend eingetragen stehen,
3) Obligation vom 26. März 1874 über 600 6, eingeiragen im Grundbuch des Hufners Jo-⸗ hann Rohwedder in Bokel, Band J. Blatt 18 Abthl. III. unter Nr. 5 für Johann Nicolaus Blumensaat,
beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf- gefordert, spätestens in dem auf Freitag, den
fordert, die nicht von selbst auf den Ersteher über- gehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder
*
18. April 1890, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, anberaumten Aufgebottg⸗
Das Bankhaus Hermann Bartels in Hannover,
ö
. . Dammthor⸗ straße 10, Zimmer Nr. 56, anberaumten Aufgebats⸗⸗/