Schlesien, Hessen⸗Nassau und Westfalen, bei dem Buchweizen ferner 6 . bejw. 1987 und 1613 zn in Weftfalen, Ostpreußen und nlard.
Für 1884 ist die ef Zahl der Gemeinden, welche Einbußen durch Pflanzenkrankheiten und schädliche Pflanzen er⸗ fuhren, bemerkenswerth. In keinem Jahre der Berichtsperiode wurde der Ernteertrag durch dieselben in einer auch nur annähernd gleichen Anzahl von Crhebungsbezirken fie or. Der Grund hierfür war hauptsächlich in dem häufigen Auftreten des Rosteg und Mehl thau es zu suchen, welche 1884 das Wachsthum der Feldfrüchte und deren Ertrag böchst ungünstig beeinflußten. Von den einzelnen Pro⸗ vinzen waren im genannten Jahre durch Rost hauptsäͤchlich Hessen⸗ Naffau, Hannover und Rheinland mit 15,1 bezw. 12,, und 10,4 9, durch Mehlthau dagegen Westpreußen, Pommern und Ostpreuhen mit 38 kejw. 3,3 und , 8 Yo ihrer Erhebungsbeirke heimgesucht.
In den Jahren 1882 und 1880 bewirkten starke Regenfälle, na⸗— mentlich in den . um Halle, Berlin, Köslin, Erfurt und Klauffen (Ostpreußend daß die Bergung der einzelnen Halmfrüchte fehr erschwert, die Qualität derselben wesentlich geschädigt wurde. Ueber den in Folge dessen durch Aus wuchs herbeigeführten Schaden wurde 1882 aus 1284, 1880 aus 1364 Bezirken berichtet. Von den Provinzen wurden 1887 durch diesen Ernteschaden hauptsächlich Schlesien, Sachsen, Posen und Brandenburg betroffen, in welchen man 435 bezw. 417, 257 und 79 geschädigte Gemeinde⸗ und Guts⸗ bezirke verzeichnete. ö
Noch ungünstiger als Regen und Nässe wirkten 1880 Kälte und Frost auf den Ernteausfall ein. Die Wirkungen der in den einzelnen Landestheilen mehr oder minder stark aufgetretenen Nacht- fröfte am 18., 19. und 206. Mai des genannten Jahres waren um so ver⸗ heerender, je weiter die Entwickelung der verschiedenen Getreidearten, insbesondere des zu dieser Zeit in vielen Gegenden bereits in der Aehrenbildung stehenden Roggeng, vorgeschritten war. Nach den vor liegenden Berichten hatten in diesem Jahre von b4 907 Gemeinde⸗ und Gutsbezirken 17 894 oder 3826010 durch Frost und Kälte Ernte⸗ schaden erlitten. Am verbreitetsten trat der Frost in der Provinz Brandenburg auf, aus welcher hierüber von den überhaupt in Frage kommenden Erhebungsbezirken 65,9 g berichteten; ihr schlossen sich die Provinz Sachsen mit 48.4, Posen mit 44,9, Westpreußen mit 40, , Hannover mit 38,0, Westfalen und Pommern mit je 33,0 oo der Bezirke an. .
Im Jahre 1879 waren die durch Mäusefraß verursachten Schadenfälle ganz besonders groß. Nicht weniger als 4269 Er⸗ hebungsbezirke, namentlich aus den Provinzen Pg'oꝰo|1eweoiadil., Bran— n. (727), Hannover (648) und Sachsen (528), hatten darunter zu leiden.
Statistik und Volkswirthschaft.
Die „Vertheuerung“ durch die Zölle.
In der letzten Reichstagssession hat die Frage der Lebens⸗ mittelvertheuerung eine große Rolle gespielt; auch in der egenwärtigen Wahlagitation wird von gewissen Parteien e n. daraus zu schlagen gesucht. Die Vertheuerung einiger Lebensmittel im Jahre 1889 im Vergleich zu den Vor⸗ jahren kann freilich von Niemandem in Abrede gestellt werden; sie ist notorisch, und da die Staatsregierung dies anerkennt, hat sie den Beamten, die nicht in der Lage sind, ihre Einnahmen aus eigener , zu steigern, eine Gehalts⸗ erhöhung zugedacht. Aber einma sind keineswegs alle Lebens⸗ mittel im Preise gestiegen, vielmehr find einige sogar im Ver⸗ gleich zu den an sich schon sehr niedrigen Preisen der Vorjahre noch gesunken. Sodann ist das Argument, welches für die Vertheuerung geltend gemacht wird, nämlich, daß der Zoll daran Schuld sei, keineswegs zutreffend. Es geht dies zur Evidenz aus der soeben von dem Statistischen Amt veröffent⸗ lichten Uebersicht der Durchschnittspreise wichtiger Waaren im Großhandel während der letzten zehn Jahre hervor. ö -
An der Hand dieser Statistik seien zunächst folgende That⸗ sachen festgestellt. ; .
Im Jahre 1889 sind die Preise vieler Waarengattungen nicht unerheblich höher gewesen, als in den Jahren 1833 oder 1854 = 1888, die sich durch ganz besonders niedrige Preise auszeichneten. Dies gilt van Weizen, Roggen, Gerste, Hopfen, Weizen! und Roggenmehl, Kartoffeln, Raffinade, Kaffee, Schmalz, Baumwolle, Wolle, Hanf, Baumwollengarn, Rüböl, Blei, Zinn, Kupfer, Zink, Roheisen, Steinkohlen und Schlacht⸗ vieh. Dagegen giebt es eine . Reihe von Waaren⸗ gattungen, die selbst im Jahre 1889 im Preise hinter jenen Vorjahren erheblich zurückgeblieben sind: Mais, Kartoffelspiritus, Rohzucker, Thee, Reis, Pfeffer, Heringe, Rohtaback, Rohseide, Leinengarn, Häute und Felle sowie Petroleum.
Wie man sieht, sind die theurer gewordenen Waaren keineswegs fämmtlich „Lebensmittel“; auch andere Waaren⸗
attungen sind im Preise n während wieder unter den . gewordenen Waaren sich einige befinden, welche zu den Lebensmitteln zu rechnen sind. Ferner liegt, auf den theur er gewordenen Waaren keineswegs, durchgängig ein eh 3. B. Kartoffeln, Baumwolle, Wolle, Hanf, Blei, Zinn,
upfer, Zink und Steinkohlen, gehen zollfrei ein. Die bil⸗ liger gewordenen Waaren hingegen sind durchaus nicht fämmtlich zollfrei; im Gegentheil, mit Ausnahme von Häuten . und Rohseide find sie sämmtlich mit einem Zoll
llastet. . Kann schon hiernach der Zoll an sich als preissteigernde Ursache nicht' anerkannt werden, so wird dies noch weiler he⸗ stätigi, wenn man den ganzen zehnjährigen Durchschnitt der um Jahre 1339 theurer gewordenen Waaren in Betracht zieht. Es ergiebt sich' nämlich aus der Tabelle des Statisti— schen Amts, daß die angeblich so 6 Preise des Jahres 15889 weit hinter den Preifen von 1879 . 1880 und 1881 zurückbleiben, obwohl für einige der in Betracht kommenden Waaren in' der Zwischenzeit sogar noch Zollerhöhungen in Kraft getreten sind. Beispielsweise betrug der Preis für Weizen im Jahre 1889: 187,13 (Me, da⸗ gegen im Jahre 1519, wo der Zoll noch nicht in Kraft ßekreten war, 197, 85 6. Noch höhere Preise hatten die Mmhr⸗ 156660, 18351 und 1863, nämlich 217,85 6 bezw. 219, r M bezw. W120 S6. Obwöhl nun der Zoll auf Weizen im Jahre 15535 von 1 auf 3 4 und im Jahre 1857 auf 5. Me für 166 kg erhöht wurde, stellten fich die Preise 1885 auf 166, 00 6, 15336 auf 151,3 S, 1887 auf 164,38 und 18568 auf 172 6, d. h. weit unter den Durchschnittspreis des noch zollfreien . 1879. Dasselbe gilt von Roggen, nur daß der Preis hierfür im Jahre 1879 allerdings nur 132,81 „S6 betrug, während er sich im Jahre 18580 auf 155,53 M6 stellte Aber letzterr wurde trotz inzwischen zin⸗ getretener zweimaliger Zollerhöhungen ganz erheblich über- neh von den Pressen der Jahre 1580 und 1881, während
eingetreten waren, weit hinter die Preise der Vorjahre, sogar
Die „hohen Preise von 1359 waren aber nicht nur bei Weizen 96 Roggen, sondern bei den im Jahre 1889 gegen- äber den unmittelbaren Vorjahren theurer gewordenen Waaren fast überall geringer als die Preise von 1879, 1880 und 1851: z. B. bei Rindern, Kälbern und Hammeln, — nur bei Schweinen stellte . der 1839er Preis um O9 i höher. d. h. auf 110,91 M (gegen 11042 im Jahre 1881); ferner bei' Gerste, Hopfen, Weizen: und Roggenmehl, Raffinade, Schmalz, Baumwolle, Wolle, Blei, Hanf, Kupfer und Rohseide. Eine Erhöhung gegen die reife von 1879, 1880 und 1881 ist bei der Gruppe der im Jahre 1889 gegenüber n unmittel⸗ baren Vorjahren theurer gewordenen Waaren nur if kon⸗ statiren bel Rüböl, Kaffee, Pfeffer, Zinn, Zink, Roheisen und Steinkohlen. Von denjenigen Waaren aber, welche trotz der sonstigen n Preise im Jahre 1889 billiger waren als in den unmittelbar vorhergegangenen Jahren, giebt es nur eine einzige, welche gegenüber den Preisen der Jahre 1879, 1880 und 15881 theurer geworden ist, nämlich Pfeffer. Um uns zusammenzufassen, so sind seit is 9, bezw. 1880 und 18591, trotz der hohen“ Preise des Jahres 1889, billiger eworden ö z Weizen, Roggen, Gerste, Mais (trotz zweimaliger ollerhöhungen), Kartoffeln, Hopfen, Weizen⸗ und oggenmehl, Rinder, Kälber, Hammel, Kartoffel⸗ spirktus, Rohzucker, Raffingde, Thee, Reis, Heringe, Schmalz, Rohtaback, Baumwglle, Wolle, Hanf, Rohseide, Baum wollengarn, Leinengarn, Häute und Felle, Blei, Kupfer und Petro ' eum. Theurer dagegen sind seit 1879 bezw. 1880 und 1881 geworden: Schwelne (um 19 „6, Rüböl, Kaffee, Pfeffer, Zinn, Zink, Roheisen und Stein kohlen. Rur von den Haferpreisen des Jahres 1889 kann man sagen, daß sie, obwohl in den Jahren 1885 und 1888 Zoll⸗ erhöhungen eintraten, mit den Preisen der Jahre 1880 und 1851 ziemlich den gleichen Stand einnahmen. Sehen wir uns nun die billiger gewordenen Waaren an, so find sie keineswegs sämmtlich zollfrei; das sind nur Kartoffeln, Baumwolle, Wolle, Hanf, Rohseide, Häute und Felle, Blei und Kupfer. Auf, der anderen Seite sind die theurer gewordenen Waaren keineswegs sämmtlich mit einem Zoll belastet; vielmehr sind von diesen Zinn, Zink und Stein⸗ ohlen zollfrei. Von den theurer gewordenen und zugleich mit einem Zoll belasteten Waaren sind zu den Lebensmitteln nur Schweine (um O19 ½ per 100 kg im Jahre 1881 theurer), Kaffee und Pfeffer zu rechnen. . Würde der Zoll an sich eine preissteigernde Wirkung aben, fo müßte sich wohl in einem Zeitraum von zehn ö herausstellen, daß nur die zollfreien Waaren billiger geworden, die mit einem Zoll belasteten Waaren dagegen fheurer geworden sind. Dies ist aber, wie nachgewiesen, nicht entfernt der Fall; es sind vielmehr gerade die stark mit Zöllen belasteten Waagren (Weizen, Roggen, Gerste, Mais, Schlachtvieh saußer Schweinen], Zucker, Spiritus, Thee, Heringe, Schmalz, Taback und Petroleum) erheblich billiger eworden. ĩ Wenn trotzdem die Preise des Jahres 1889 als sehr hohe empfunden werden, so liegt dies daran, daß ihr Aufschwung ziemlich unmittelbar einer Zeit des niedrigsten Preisstandes gefolgt ist. Dieser Aufschwung indeß kann nicht unmittelbar auf den Zoll zurückgeführt werden, weil, von dem Getreide abgesehen, keine Helen o ung als Ursache wirken konnte und weil, wie nachgewiesen wurde, viele Waarengattungen, welche mit einem Zoll belegt sind, trotz der allgemeinen Neigung zur Preissteigerung, sogar noch billiger, dagegen andere, die zollfrei sind, theurer geworden sind. Was aber speziell das Getreide und seinen Preisaufschwung an⸗ betrifft, so beweist die Erfahrung der Vorjahre, daß hier der Zoll an sich keine preissteigernde Wirkung hervorgerufen hat; vielmehr wird hier wesentlich der Ausfall der Ernte sowie die Spekulation die Ursache gewesen sein. Der Aufschwung der Preise im Jahre 1889 gegenüber denen der Vorjahre hat sich im Uebrigen in der ganzen Welt, auch dort, wo es keine Zölle giebt, ziemlich gleichmäßig vollzogen. . . aber für die Preissteigerung des Jahres 1889 die Hollpolitik nicht verantwortlich gemacht werden kann, so kann sie auch mit Grund nicht zu politischen Zwecken verwerthet, nicht als für die arbeitenden Klassen drückend bezeichnet werden. Die Lohnverhältnisse dieser haben sich notorisch in dem letzten Jahre wesentlich verbessert. Notorisch ist ferner, daß die arbeitenden Klassen im Anfang der achtziger Jahre, wo die Preise insbesondere für Lebensmittel durchweg höher waren als im Jahre 1889, geringere Löhne hatten. Die arbeitenden Klassen haben die Preissteigerung des letzten Jahres zum mindesten durch Lohnerhöhungen ausgeglichen, während sie gegenüber den Jahren 1881— 84, wo sie bei noch viel höheren Preisen sich Angesichts der schlechten Lage der Industrie mit geringeren Löhnen begnügten und auskamen, sich wesent ich besser gestellt haben. Hiernach hat weder die politische Verwerthung der Preissteigerung noch das Argument, welches für die Preis— steigerung in der Zollpolitik gesucht wird, eine innere Berech— tigung.
Zur Arbeiterbewegung.
Der Fürstbischof von Breslau Dr. Kopp hat unterm 3. Februar
ein Pastoralschreiben erlassen, worin er zur Förderung der ssttlichen wie materiellen Wohlfahrt der Arbeiterbevölkerung und zu diesem Zweck zur Bildung von Arbeitervereinen auffordert; es heißt darin unter Berufung auf ein Rundschreiben des Papstes vom 20. April 1889 Betreffß der Fürsorge für die Arbeiter; Wo immer die Verhältnisse es angezeigt erscheinen lassen, da gründet Arbeitervereine; die in Bildung begriffenen nehmet unter „ure Obhut und Fürsorge und die schon bestehenden ziehet an euch heran Im Allgemeinen wird jeder einzelne Verein sich an den Pfarr⸗ bezirk anzuschließen haben. Wie sodann die einzelnen Vereine mit einander in Verbindung treten, ob es sich empfiehlt, einzelne Vereins ⸗ gruppen zu bilden und alle. Gruppen zu einem Centralverbande der Diözesanvereine zusammenzufassen, kann vorbehalten bleiben. Was, aber die Vereinsarbeit selbst angeht, so ist selbst⸗ perständlich die wichtigste und Hauptaufgabe, wie der heilige Vater kast die Liebe zur Frömmigkeit, die Kenntniß der Religion, die Un⸗ escholtenheit der Sitten zu fördern. Jeder Versuch zur Besserung der sozialen Verbältnisse ohne religiöses Leben und christliche Moral ist erfolglos; darum müssen die Arbeiter vor allem durch ihren Ver⸗ ein zu einem wahrhaft religiösen Leben und einer streng moralischen Haltung angeleitet werden. Dieses wird erstrebt durch gemeinfame Andachten, durch, gemein amen. Sakramentenempfang, durch stere Unterweisungen über ihre Christen, und Stan despflichten und durch periodische Belebung des religiösen Lebens (Missionem. Es wird jedoch nicht genügen, die Kenntniß und Uebung der Religion zu fördern und zu erweitern, die Arbeiter müssen heutzutage auch über ihre irdischen Verhältnisse, über ihre materielle Lage, ihre
die Arbeiter über die
ber die Nichtigkeit und
die letzten Ziele jener Verführer christliche
Gehorsam, lind da im
ganz erstaunliche Zahl.“
Einer Meldung des ‚Dtsch. Tabl. aus Spandau zufolge hat die Wahl der Arbeiterdeputationen der Kgl. Militär⸗ werkstätten in Spandau, welche in der nächsten Woche vom Kriegs-Minister von Verdy du Verngis empfangen werden sollen, bereits stattgefunden. Jedes technische Institut wird durch vier Arbeiter vertreten. Hauptgegenstand der Audienz wird der projektirte Bau der Arbeiterwohnhäuser sein. . — In Halle fand gestern der früher an dieser Stelle angekündigte Bergmannstag der Provinz Sachsen statt, welcher, wie der Madb. Ztg. berichtet wird, so zahlreich besucht war, daß die Polizei Absperrung vornehmen mußte. Der aus der Bewegung in Rhein⸗ land ⸗Westfalen bekannte Bergmann Siegel und verschiedene Andere sprachen über den Nothstand, in welchem die Bergleute sich befaͤnden. Es ward beschlossen, dem Arbeiterkandidaten die Stimme zu geben. Ein Bergmann aus Eisleben trat für die Wiederwahl Leuschner's ein. ; ;
Im Hinblick auf die angekündigte Arbeiterbew n fg in der Wollwagarenbranche hat, wie die Voss. Ztg. berichtet, die Wollwaarenfabrik Beer u. Co. in Liegnitz mit den in ihrem Etablissement beschäftigten Arbeitern ein Einigungs— amt geschaffen, bestehend aus drei von den Arbeitern ge wählten Arbeiterältesten‘, dem ersten Werkführer und den Chefs, der Fabrik. Dasselbe soll. etwa. vorkommende Differenzen bezüglich des Lohnes und der Arbeitszeit schlichten. Falls eine Einigung nicht erreicht wird, ist die Entscheidung eines Obmannes vorgefehen, der ein höherer städtischer oder Regierungsbeamter sein soll. Falls sich die Einrichtung bewährt, soll sie auch auf die zweite Fabrik der Firma ausgedehnt werden,
Die Gewerkvereine der Dockarbeiter und Fracht⸗ fuhrleute haben, wie die „Allg. Corr.“ aus London meldet, wider alles Erwarten das Verbot, daß ihre Mitglieder vom Montag an nur Wagen beladen und entladen dürfen, deren Fuhrleute dem Gewerkverein angehören, zurückgezogen. — Die Dock⸗ arbeiter von Dundee verlangen eine Lohnaufbesse⸗ rung von 1 4 die Stunde. Gegenwärtig erhalten sie 7 4 die Stunde. — Eine Abordnung der Kohlen grubenarbeit er von Northumberland fordern eine weitere Lohnerhöhung. Die Berg werksbesitzer scheinen abgeneigt zu sein, dieselbe zu bewilligen. — Da die Direktoren der North Gastern Eisen bahn die von ihren Angestellten eingereichten Vorschläge über Löhne und Ar⸗— beitszeit verworfen haben, so hat der Sekretär des Gewerk⸗ vereins gestern ein Manifest erlassen, worin er die Mitglieder auf⸗ fordert, am 15. oder 16. jedes Monats eine Massenversammslung abzuhalten, um über weitere Schritte zu berathen. Die bewilligten Konzessionen seien nur als eine geringe Abschlage zahlung zu betrachten.
Die Volksschulen im Königreich Bayern während des Schuljahres 1887,83.
Die Zahl der für das Königreich Bayern ermittelten Schulen beiträgt nach der Zeitschrift des Königlich bayerischen statistischen Bureaus“ 7177. Nach dem annministrativen Charakter der Schulen zerfallen dieselben in 99, 2 9 öffentliche und O. 8 C Privatschulen. Nach dem konfessionellen Charakter scheiden sich die Schulen in 70,5 oo katholische, 26,4 0G protestantische, 1,90 / 0 simultane und 1AR2 0 jüdische. Legt man der Ausscheidung die Tren⸗ nung nach dem Geschlechte der Schulkinder zu Grunde, so ergeben sich 87,5 oo in allen Klassen gemischte Schulen, 5,5 9G gesonderte Knaben⸗ und 5.6 60 gesonderte Mädchen und 1,6 60 in einzelnen Klassen gemischte Schulen. Unterscheidet man die Schulen nach der Unter⸗ richtsertheilung, so findet man, daß 93,6 G Ganzschulen, 5, 5 o/o Halb⸗ schulen und 0,5 GC! gemischte Ganz! und Halbschulen sind. Die Zahl der Klassen saͤmmtlicher Schulen beziffert sich auf 12817.
Die Zahl der an sämmtlichen Volksschulen wirkenden Lehr⸗ kräfte beträgt 22516, von welchen 57,5 oo ordentliche Lehrer und 42,5 oso Nebenlehrer sind. Von den ordentlichen Lehrkräften sind 87.1 90 männliche und 12,9 ½υ weibliche, von den Nebenlehrern 60,5 0so0 maͤnnliche und 39.5 o weibliche. Der Konfession nach sind von sämmtlichen Lehrkräften 52, 1 0/10 männliche katholisch, 22,8 0 männ⸗ liche protestantisch und O, 9 υι männliche jüdisch. 21,4 9 weibliche katholisch, 2,8 o weibliche protestantisch und Oo weibliche jüdisch. Von den ordentlichen Lehrkräften sind 72 ο geistlichen Standes, und zwar O, 3 männliche und 6.9 09 weibliche.
Die Gesammtzahl der die Volksschulen besuchenden Kinder be⸗ trägt 858 924, von denen 490 0ͤ/9 dem männlichen und 5l,O o/o dem weiblichen Geschlecht, 705 ½4 der katholischen, 28,5 0/9 der pro⸗ testantischen, 6,8 o/o der jüdischen und O, 7 oo einer sonstigen Kon⸗ fession angehören. ö
Die Gesammtzahl der Feiertagsschüler beträgt 283 713. von welchen 44,6 o männlichen und bo, 4 oso weiblichen Geschlechts sind, 72,5 oo der katholischen, 270 o der proteftantischen O, 5 Mo der jüdischen und O, O4 Geo einer sonstigen Konfession angehören.
die Preise von 1 1888, wo also . ollerhöhungen
in den Jahren 1686 und 1867 hinter den Preis von 1879 zurückgingen.
. und Hoffnungen belehrt werden. Gegenüber den Täuschungen und Hirngespinnsten, mit denen sonialistische Agitatoren
Literatur.
Katechismus det deutschen Heerweseng. Von Her⸗— mann Vogt, Oberst ⸗ Lieutenant a. D* Nach ö. Tode des . aer herausgegeben von R. v. Hirsch, Hauptmann a. D. X und Bös Seiten, In Leinwand gebunden. Preis 2 50 3. Verlag don J. J. Weber in Leipzig. — Eine willkommene Gabe für jeden wehr⸗ fähigen Deutschen, mag er des Königs Rock bereits getragen haben oder nicht ist der soeben erschienene Katechismus des deutschen Peer⸗ wesens. Er schildert in sachgemäßer, karzer, präziser Form die Terri⸗ torialeintheilung des Deutschen Reiches, Friedengeintheil ung, Friedens ˖ und Kriegsstärke, Gliederung nach den einzelnen Waffengattungen und Truppenkörpern, Bekleidung, Ausrüstung und Bewaffnung der deutschen Armte, die Kosten des Heeres, Gebührnisse der einzeknen Chargen, Wehrpflichtverhãltnisse, 3. des Heereg, Ausscheiden aus demselben, Versorgungswesen. Nachweis ung Fes pensionsfählgen Einkommens und der Pensionsbetrãge, wissenschaftiiche Anforderungen für die Aufnahme in das Kadettenkorps, für die Porteveefähnrichg⸗ und Offizierkprüfung, sowie den Militäretat für 1890,91 nebst Formation des 16 und 17. Armeekorps. Da jeder Deutsche ein geborener Soldat ist, diesen Stand in klarer Erkenntniß seiner hoben Aufgabe hochschätzt und es sich sur Fhre rechnet, der Armee anzugehören oder angehört ju haben, . sich dieser Katechismus ohne jeden Zweifel recht viele Freunde
— [Als dritter Band der Drucke des Vereins für nieder deutsche Spra chforschung erschien in Diedrich Gand: Verlag zu Norden und Leipzig: De Düdesche Schlömer“, ein niederdeuisches Drama von Fohannes Stricker (iss4), heraus- gegeben von Johannes Bolte (pr. 4 A). Diefe Publikation wird gleich den beiden vorangegangenen Bänden, den mittelnieder⸗ deutschen Fastnachtspielen und dem niederdeutschen Reimbüchlein“, welche W. Seelmann edirt hat, in den Kreisen der Freunde unserer älteren Literatur sicher eine gute Aufnahme finden, um fo mehr als das vorliegende Drama zu den charakteristischsten seiner Art zu rechnen ist. Vorangeschickt ist der Ausgabe eine umfangreiche auf sorgfältigen Quellenforschungen begründete Cinleitung mit eingehenden biographischen und literar - historischen Erläuterungen über den Autor, feine Werke und speziell den Schlömer !. Johannes Stricker war um das Jahr 1540 in Grobe, einem vier Meilen östlich von Eutin gelegenen Kirch⸗ dorfe, geboren, studirte 15660 — 61 in Wittenberg und war späͤter Pfarrer in Cismar und Grobe. Als solcher geißelte er in seinen Predigten und dem näher zu besprechenden Drama das epikureische deben der damaligen holsteinischen Edelleute in so rücksichtslofer und persönlicher Weise, daß er vor ihrem Jorn im Jahre 1584 nach Lübeck flüchten mußte. Dort ist Stricker als Pastor an der Burg— kirche am 23. Januar 1598 gestorben. Bolte bietet sodann eine Analyse des ersten 1570 in niederdeutscher Sprache erschienenen Dramas Stricker 's, von dem jedoch nur eine hochdeutsche Uebertragung unter dem Titel „Ein Geistlich Spiel von dem erbermlichen Falle Adams vnd Even (gedruckt 1602) guf uns gekommen ist (in den Bibliotheken zu Berlin und Wolfenbüttel). Den Inhalt dieses Schauspiels giebt der Titel übrigens nicht genau an, denn nicht den Sündenfall selbst schildert der Dichter, sondern dessen Folgen, den Fluch der Sünde, und zwar mit einer Breite der Uusmalung wie keins der verwandten Dramen. Im dritten Abschnitt geht der ö den, Quellen des Düdeschen Schlömers“ nach, wobei er
ch auf Goedeke's bezügliche Üntersuchungen stützt, aber auch vielerlei neues interessantes Material herbeizieht. Er weist nach, daß sich der Ursprung der in dem Schauspiel behandelten Parabel mit der geistlichen , Reichthum und Blutsverwandte verlassen den Menschen in Todesnoth, aber seine guten Werke helfen ihm auch nach dem Tode“ bis nach Altindien zurückverfolgen lassen. Denn die Legende von den 3 in der Noth findet sich zuerst benutzt in dem griechischen Roman von Barlaam und Josaphat; dieser aber ist jetzt als eine freie Bearbeitung der Biographie Buddba's erkannt worden. Dramatische Verwendung fand sie, verbunden mit der allegorischen Dar⸗ stellung der Rechtfertigungslehre, in den französischen Moralitäten des 16. Jabrhunderts, alsdann in dem englischen moral Ylay „FEyeryman“, das wahrscheinlich von einem katholischen Geistlichen herrührt. Diese einfache, tiefsinnige und an vielen Stellen von großartigem Schwunge getragene Bühnendichtung fand bald ihren Weg nach den Nieder. landen und Deutschland. Die niederländische Uebersetzung Peters van Diest oder Diet hemius die zwischen 1529 und 1636 in Antwerpen vor den Brabanter Rhetorik-⸗Kammern aufgeführt wurde, ist verloren gegangen, erhalten aber eine auf ihr beruhende lateinische Bearbeitung des Maastrichter Priesters Christian Ischvrius mit der Ueberschrift Somulus (Göln 1536), welche neben klassischen Anspielungen eine weitere dramatische Entfaltung erstrebt. Im Jahre 1538 gestaltete dann der Utrechter Schulrektor Georg Macropedius, ein aufrichtiger Katholik und einer der originellsten und begabtesten Dramatiker, die Moraslitãt des Jechyrius zu dem gleichfalls lateinischen Schauspiel HSecastus um. Daß er darin das Verdienst Christi betonte und die guten Werke überging, zog ihm Seitens der Katholiken den Vorwurf lutherischer Sympathien zu, gegen den er sich später jedoch ausdrück⸗ lich vertheidigte. Dieser Umstand verschaffte aber seinem Werke that⸗ sächlich eine außerordentliche Beliebtheit in protestantischen Kreisen, sodaß es sechsmal ins Deutsche, auch ins Dänische und Schwedische übersetzt und bãufig auf Schulen aufgeführt wurde. Andererseits fand der „‚Homulugz“ in dem Kölner Buchdrucker Jaspar von Gennep einen deutschen Bearbeiter, der in bewußtem n, zu den pro—⸗ testantischen Dichtern an der katholischen Richtung festhielt, um der besseren Wirkung willen sein Drama aber noch mit allerlei Flickwerk aus anderen Stücken verbrämte. Bolte schildert dann noch die weiteren Verzweigungen des „ Everyman“ ⸗Stoffs und giebt am Schluß seiner fleißigen und gründlichen Untersuchung eine Zusammenstellung der Hauptmotive der von ihm näher besprochenen 8 Schauspiele nebst einem Stammbaum der wichtigsten Bearbeitungen des Stoffs. Stricker benu te für seinen „Schlömer“ insbesondere den deutschen So mulus ennep's, welcher als eine Kompilation aus den älteren Dramen des Ischyrius, Macropedius. Culman und Gengenbach die reichste Ausgestaltung der Everyman ⸗Fabel darstellt, in zweiter Linie auch den Hecastus des Macropedius. Zur Veranschaulichung dieses Verhältnisses dient eine von Bolte zusammengestellte Tabelle, der sogar die Verszahl der einzelnen Auftritte beigefügt ist. Trotz der Anlehnung muß man jedoch in Stricker einen Dichter erkennen, der aus dem Vollen geschaffen hat, und wenn er, dem Zuge der Zeit solgend, einen schon behandelten Stoff wieder aufnahm, seinen Vor= gängern nicht den Wortlaut sondern nur die Idee entlehnte. Die Aenderungen, die er mit seiner Vorlage vornahm, bedeuten ein Fort- schreiten auf dem von Macropedi ns betretenen Wege, welcher von den erhabenen, aber unsinnlichen Abstraktionen der Moralitäten- zur natur⸗ wahren Abschilderung des frischen Lebens führte. Den entlehnten Ge—⸗ stalten hat der Dichter seinen eigenen Stempel aufgeprägt, indem er den Schwerpunkt in die Schilderung der Sitten des Holsteinischen Adels verle te, welchen Schlömer und seine Genossen repräsentiren. Ihnen zur Seite stehen zwei ebenso scharf gezeichnete Frauengestalten: die harte und karge Hausfrau und die leichtsinnige Ehebrecherin. Der noch junge Prediger, welcher so energisch und pflichtbewußt den Cdel- leuten entgegentritt, trägt sehr individuelle Züge, offenbar (wenn auch unabsichtlich die des Autors. Persönliche Anspielungen haben ihm, wie er selbst versichert, fern gelegen; trotzdem ist es 2 begreiflich, daß man in der kühnen, lebenswahren Satire bestimmte Persönlich⸗
keiten zu erkennen giaubte, diese sich getroffen fühlten und ihn mit ihrem Haß verfolgten. Bei aller Betailmalerei schreitet die Handlung des Stückes obne Aufenthalt vorwärtz, und vortrefflich muß man die Abwechselung zwischen Monologen, Dialogen und Massenscenen nennen. y,, auch der Dichter in den ersteren für unseren Geschmack bis⸗ weilen zu wortreich und zu sehr auf die Belehrung der Hörer bedacht, so gelingen ihm die letzteren: dag wiederholte Trinkgelage, das Gericht vor Mose, die 6 am Sterbebette, um so besser. Das Stück war eben jur wirklichen Darstellung bestimmt und ist auch von Schülern
in Straßburg und Luzern zur Aufführung gebracht worden. Iachdem Inh ag
Bolte den und Text besprochen, t er eine große Zabl er⸗ läuternder Anmerkungen . Alsdann 33. er das Werk selhst getreu nach dem echlen Originaldruck, welcher den Titel führt: ‚De
Düdesche Schlömer! Dat vs / Ein Geistlick Spil / darinne affge⸗ malet / gewarnet / vnd tho warer Bothe vormanet werden alle Gades vorgetene / wilde / rölelose vnd selere Minschen / vp dat fe mit diffem Schlömer bekeret / vnd Salich werden möchten. Allen Vnbothferdigen tho trũwer vorwarninge vnd, warschuwinge / Ock allen Angefochtenen / sunderlick in Dodes nöden tho troste gefiellet dörch Johannem Stri⸗ Cerlum. Gedrũcket in der Keyserliken fryen Rycs Stadt Läbeck / dörch Johan Balhorn.“ Voran geht ein Prologus, darin des Spels in⸗ holdt vormeldet wert! und die Widmung an den Beschützer des Dichters, den Fürstbischof Eberhard von Lübedã und Verben. An. gehängt ist ein „Epilogusg, darinne disses Spels frucht vnd nütticheit angetöget wert (allen Minschen tbor warninge vnd lere“ (mit der Holzschnitt / Abbildung eines Heroldes darunter) In einem Nachtrage endlich sind die Abweichungen und Zusätze verzeichnet, welche wei fn Frankfurt a / Q (1693) bergestellte Nachdrucke gegen die Originol · Ausgaben aufweisen, nebst den beiden gereimten in . Fassung erheblich von einander abweichenden Vorreden dieser Nachdrucke und dem lateinischen Begleitgedicht. Aus einer dieser Vorreden ist zu ersehen, daß neben dem Adel auch die holsteinische Geistlichkeit erbittert über das Stück war und in Gegenschriften dasselbe für ein boshaftes gegen persönliche . enn gen nn, 1 dem Schauspiel erschien uch eine ältere hochdeutsche Uebertragung, welche 16588 i Magdeburg gedruckt worden ist. ö ö n — Liederbuch fürdeutsche Aerzte und Naturforscher.“ Gesammelt und geordnet von Dr. med. Korb-⸗Söbeln. Hamburg. Druck und Verlag von Hebruͤder Lüdeking. 15906. — Angenehme Erinnerungen aus den Studienjahren aufzufrischen, die Lust am Vereinsleben und damit zugleich die Kollegialität zu heben, gute Auswahl von Fest⸗ und Tafelliedern bei Vereins versammlungen, Stiftungsfesten, Doktor⸗Jubiläen zu bieten, ist der Zweck diefes Liederbuches, von welchem der „Erste Abschnitt“ vorliegt, betitelt: Vivat Baechus!* enthaltend Fest⸗, Tafel und Commerg⸗Lieder ernsten und heiteren Inhalts für naturwissenschaftliche, allgemein ⸗ und sPPezialärztliche, sowie auch Doktor⸗Jubilar ꝛc. Versammlungen “ Dementsprechend bat. Verfasser Alles, was in diesem Sinne ihm ae g und zugänglich war, gesammelt, ausgewählt und zusammen⸗ . Von der Salonausgabe der ‚»Deutschen Roman— biblio the herausgegeben von Prof. Joseph Kürschner, redigirt von Otto Baisch, Stuttgart, Leipfig, Berlin, Wien, deutsche Ver— lagsanstalt, welche sich in der deutschen Leferwelt rafch viele Freunde erworben, liegt der XVIII. Jahrgang, 1880, J. Halbband, vor. Er bringt auf 11 Bogen, zum Preife von nur 46 g, einen In— balt, der ganz seinem schönen äußeren Gewande entspricht. Er be— ginnt mit einem Roman von Hermann Heiberg: ‚Die Spinne“ und einem zweiten: „Honni soit qui mal y pense“ von Walter Morgan. ner, Seite 1 bis 64, spielt in der Berliner Gesellschaft. Fesselnde Darstellung und Feinheit der Charakterzeichnung bilden fein Gepräge. Der andere Roman gewährt interessante Einblicke in manche Ver⸗ hältnisse des letztverflossenen Vierteljahrhunderts (Seite 1 bis 112. Jeder Halbband enthält als eine für die Abonnenten gewiß erfreuliche Neuerung zwei prächtige Illustrationen auf farbigem Papier, welche sich auf die jeweilig laufenden Romane beziehen.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Der Termin für die internationale Fischzüchter— Konferenz in Danzig, womit die Abhaltung des Deutschen Fischereitages verbunden wird, ist, der Wes. Ztg. zufolge, definitiv auf den 20. und 21. August d. J. anberaumt. Vom 21. August Nachmittags bis 22. Abends wird der Deutsche Fischereitag abgehalten werden. An der. Fischzüchter⸗Konferenz werden die in⸗ und auz⸗ ländischen Koryphäen auf dem Gebiete der Fischzucht theilnehmen. Am Fischereitage werden mehrere Vorträge, u. A. über Corigonen, abgehalten werden. Zur Theilnahme sind bereits Einladungen an sämmtliche deutsche Fischereien und in. und ausländische Fischerei. interessenten ergangen Der Präsident des Deutschen Fischerei ⸗Vereins, Kammerherr von Behr⸗Schmoldow, war persoͤnlich in Danzig, konferirte mit dem Vorsitzenden des Wesipreußischen Fischerei⸗ Vereins und nahm schließlich an einer Vorstandzfitzung deg genannten Vereins ö. ö e rr das Programm fuͤr die beiden Versammlungen fest⸗
12 C.
Sanitäts⸗, Veterinär⸗ und Ouarantänewesen.
Portugal.
Durch eine im Diario do Governo Nr. 21 vom 28. Januar 1890 veröffentlichte Verfügung des Königlich portugiesischen Ministeriums . n. 4 der hafen en 66 nhäo für seit dem 13. De⸗
om gelben Fieber rein erklärt worden (vergl. „‚Reichs⸗ Anz.“ Nr. 15 vom 165. Januar 1890. ö
Sandel und Gewerbe.
Die Subsfription auf die neue Emission 38 υί— Deutscher Reichs anleihe findet am 14. Februar, e nu ie, von hi ch bis 1 Uhr und von 3 bis 5 Uhr Nachmittags, zum Course 1023 00 in Berlin bei der Reichs ⸗Hauptbank, der General -⸗Direktion der Seehandlungs⸗Sozietät statt und bei den Firmen: S. Bleichröder, Direfstion der Dis conto⸗Gesellschaft, Deutsche Bank, Berliner Handels Gesellschaft, Mendelssohn u. Co, Dresdner Bank, Deutsche Ge⸗ nossenschaftsbank von Soergel, Parrisiuß u. Co., F. W. Kraufe u. Co.
Berlin, 8. Februar. (Wochenbericht für Stärte, Stär te⸗ fabrikate und Hülsenfrüchte von 6 ö toffelmehl 164 — 174 ½6, La. Kartoffelstärke 164175 S6, Ha. Kar- toffelmehl und Stärke 143— 153 ½, feuchte Kartoffelstärke loco und Parität Berlin 7,75 „, Frankfurter Syrupfabriken zahlen frei ,, Frankfurt a. Oder 7 50 MSc, gelber Syrupy 186 - 18 Æ, Cavillair⸗
rport 204. - 204 M, Capillair Syrup 192= 20 0, Kartoffel zucker Capillair 199 41946 , do. gelber 183 - 183 6, Rum⸗Eouleur 34 —36 M, Bier ⸗ Couleur 34—- 36. „H. Dextrin, gelb und weiß. Ia. 264-277 . do. sekunda 23 — 246 606, Weizen⸗ stärke (kleinst. 36 — 37 ½½, Weizenstärke (großfstück. 393 — 403 , Pallesch un. Schleie , e, se, d e gc Stãrke 30 31 M6, Reiestärke (Strahlen) 461 47 M, do. (Stücken) 43 3 6, Vietoria-⸗Erbsen 19-52 , Kocherbs en 18 - 22.11, grüne Erbsen 822 M, Futtererbsen 16 163 , Leinsagt 22 — 24 S, Linsen, große 36 - 46 A, do. mittel 26 – 36 , do. kleine 26 = 26 np, gelber Senf 20-26 , Kümmel 142 —– 46 ½, Buchweizen 14— 15 M, Mais loco 13— 14 S6, inländische weiße Bohnen 19— 2 4A, breite , ,. 22 — 25 ungarische Bohnen 19— 21 M, galizische . russische Bohnen 17-15 44, Danfkörner is — I56 6, Leinkuchen 1 „S, Weizenschale ot - 1602 „S, Roggentleie loꝛw = 11 06, Raps⸗ 3 . e, n , . AE, do. blauer 43 — 46 M,
. e i i ö. 3 5 per 100 kg ab Bahn bei Partien
— In der vorgestrigen Sitzung des Aufsichtsraths der Inter⸗ ottengi en. Ban? in Berlin wurde niir für 33 abge · . Geschäftsjahr vorgelegt, welche mit einem Bruttogewinn von
778 M einschließlich des Gewinnvortrags von 449 444 ½ ab⸗ 66 Hiervon entfallen 1 124 G25 ς auf das Zinfen. Conto, ö 186 M auf das Wechsel⸗Conto, 1 298725 M6 au Provisions⸗/ ö onto, 1466 307 M auf Konfortjal und. Efferen - Corto. Von
ö. , n. gelangen die Verwaltungskosten, Steuern ö a Abschrelbungen im Gesammtbetrage von 929 711 4 It zug. — Die Bilanz per Ende 1885 stellt sich wie folgt: ö. va: Kassenbestand 2 066 183 6, Wechfelbestände 2 b 625 M, z rer G fetten 24 388 302. 4, eigene Effekten 2 166 454 M, Syndikatg⸗ etheiligungen 2 951 265 M, upons Conto 294 853 S, Bank⸗ gebäude onto 1 606 o , Bebitoren 27 177 15 Mn, wo⸗ vom eirea ? Millionen Guthaben bei Bansfirmen, 187 Mil⸗
20 000 900 AM, Kreditoren 26 404972 , Accepten-
wovon Anweisungs · Conto 249 169 4, ear , . . gesetzlicher Reservefonds 23 655 416, Reingewinn 3 455 57 . = den Antrag deg Vorftandes setzte der Auffichtzrath, vorbezaltlich der Genehmigung der Generglversammlung, die Hividenide far das Aktien- kapital von 26 Millionen Mark auf 0 0 pro Aktie feft. entsprechend einem Erträgniß von Zo /o für die Zeit seit dem 15. November 1885 dem Tage der Gęschäftseröffnung, und beschloß zöd O69 M6. zu einem Spenal⸗= reservefonds zurückzulegen, sodah einschließlich der statutenmãßigen Dotirung des gesetzlichen Reservefonds mit söo 251 0 der Betrag von 1090 281 46 aus den vorjährigen Erträgnissen für Reserven ver⸗ wandt ist. Der nach Abzug der Tantiemen verbleibende Restbetrag von 365 555 4 soll auf neue Rechnung vorgetragen werden. ** Gleichzeitig wurde auf Antrag der Sirektfon befchlossen mit, Rücksicht auf den. foridauernd wachfenden Saschäht— verkehr, aus welchem sich bereit? im vergangenen Jahr ein Jahresumsatz von über 5 Milliarden Mark auf elner Seite des Haupt⸗ buchs ergeben hat, das Grundkapital um 20 Millionen Mark zu er⸗ böhen. Die neuen Aktien werden zum Course von 1I73 0 durch ein unter Führung des Bankhaufes Born 1. Busse gebildetes Stndiknn übernommen, welches sich verpflichtet hat, die Hälfte des Betrages . /. 5 Mark zum gleichen Course den Aktionären n=
eten, ̃ Verfü * ö dig h . . 2. Aktien eine neue zur Verfügung ge⸗ — In der itzung des Verwaltungsraths der Berl;
Handels- Gesellschaft vom 9. d. M. wurde die dich li ne abgelaufene Geschãftẽ jahr vorgelegt, welche, nachdem an Stelle der seither üblichen bilanzmäßigen Abschreibungen eine entsprechend niedrigere Bewerthung der Aktiven vorweg eingetreten sst mit einem Bruttogewinn von 8119463 M abschließt. Hierbön entfallen 2221 980 Mν auf das Zinsen - Conto, 349 597 S Juf das Wechsel⸗ Conto, 1 740 546 66 auf dag Provisions Conto, 365 535 M auf das Effecten⸗Conto und 3 411 566 S auf das sonsortial-Fonto Nach Absetzung der Verwaltungekosten mit 703 769 , der Einkommen- steuer mit 164700 6, ferner der im Vorjahre auf den Umbau des Bankgebäudes gezahlten Baukosten von 50 O M verbleiht der Betrag von 7201 0Ohs 9 als Reingewinn verfügbar, gegen 5292 335 M. pro 18885. Die Bilanz per Ende 1859 steilt sich wie folgt: Attiva: Rassenbestãnde 11988 192 66, Wechselbestände 15 563 757 4. Reports 30 158 820 16, Eigene Effekten 9568 170 4, Grundstũcks . Eonto 1 380 964 14, Hypotheken⸗Conto 689 694 , Bankgebãude 750 060 A0 Tonfertigl Fonto is 37 Io M6. Debitoren h Is' , swovd ca. 5t Millionen Guthaben bei Bankfirmen und ea. S363 Millionen gedeckte Debitoren) Passiva; Kommanditkapital 50 G06 000 „ Accepten ˖ Conto 7 386 912 16 (wovon ca. 45 Millionen gegen Gut⸗ haben und Unterlagen), Kreditoren 4 576 438 , Rückstãndige Di vi⸗ dende 3703 , Spezialreserve 1095 679 , BDividendenreferve 874 146 106, Allgemeine Reserve 13 4409090. , Gewinn und Verlust⸗Conto 7201059. Auf den Antrag der Geschäftsinhaber seßzte der Verwaltungsrath vorbehaltlich der Genehmigung der Bilan; durch die ,
dem Dividenden ⸗Reservefonds die Summe von Giner Million Mart
zu dotiren; der nach Abzug der Tantismen verbleibende ? trag von 25311 „ soll auf neue Rechnung übertragen ne, Gewinne aus dem Herne Bochum⸗Geschäft und der Uebernahme der neuen Harpener Bergwerksaktien sowie aus der Uebernahme der nenen Bochumer Gußstahlaktien und, der 3 Yo italienifchen Eisenbahn⸗ Prioritäten sind beim vorjährigen Abschluß nicht zur Verrechnun gelangt. Die bilanzmäßigen Reserven der Hesellschaft beziffern si einschließlich der diesmaligen Rücklage auf rund 1623 Millionen Mark. . — In der vorgestrigen Sitzung des Aufsichtsraths der Gefen“ kirchener Bergwerks; Aktiengesellschaft gelangte der Ab⸗ schluß für das Geschäftsjahr 1389 zur Vorlage. Die Bilanz ergiebt nach Deckung von Generalunkosten u. s. w. einen Rohgewinn von 3 5590 009 ½ Nach Abzug der erforderlichen Zurückstellungen beschloß der Aufsichtsrath rund 1 621 9009 (S6 zu Abschreibungen zu verwenden gegen 852 072 e im Vorjahre) und, vorbehaltlich der Revision der Bilanz durch die hierfür niedergesetzte CLommission, die Vertheilung einer Dividende von 70 in Aussicht zu nehmen. Der ge⸗ setzlich, Reservefonds hat durch, das Agio bei der letzten Aktien⸗Emission nahezu die vorschriftsmäßige Höhe erreicht, sodaß aus dem Jahresgewinn für 1889 nur noch 11 345 S zurückgelegt zu werden brauchen, um denselben auf die Höhe von 3 600 0059 Ss zu bringen. Daneben bleibt die besondere Reserve für außergewöhnliche Unfälle und Ausgaben in der bisherigen Höhe von 2 182 274 6 bestehen. Auf neue Rechnung werden vorget agen 185 000 M Die von der Gesellschaft im abgelaufenen Jahre an Steuern, Knapp— schaftsgefällen, Unfall versicherung u. s. w. aufzubringenden Lasten betrugen 605 763,12
— Die Rheinische Hypothekenbank in Mannheim hat auf den 1. Januar d. J. eine Einzahlung von 109ͤ— auf die Aktien- interimsscheine eingerufen. Die Gesammtzahlung inel. 50 3 Reichs⸗ stempel beträgt 60 0 ½ und 6 / Verzugszinsen seit 1. Januar d. J. Die Aktionäre, welche bisher ihre Einzahlung nicht geleistet haben, , Seitens der Direktion der Bank hierauf besonders aufmerksam gemacht.
— Dem Aufsichtsrath des Westfälischen Grub en⸗Vereins wurde vorgestern die Bilanz für das verflossene Rechnungsjahr vor⸗ gelegt. Aus dem nach Deckung von Zinsen, Generalunkosten und Abschreibungen verfügbaren Reingewinn warde, vorbehaltlich der Revision der Bilanz, die Vertheilung einer Dioldende von 3 Yo auf das Vorzugs Aktienkapital von Nom. 8 77 000 M zum ausmachenden Betrage von 269 310 „6 in Aussicht genommen. Die von der Ge— sellschaft im abgelaufenen Jahre gezahlten Steuern, Knappschafts—⸗ gefälle und Beiträge zur Unfall versicherung betrugen 310 948 Mh
— Der Aufsichtsrath der Leipziger Kredit anstalt hat be— schlossen, der am 28. X. M. stattfindenden General versammlung die Vertheilung von 1299 Dividende vorzuschlagen.
Hamburg, 8. Fehruar. (W. T. B) Der Aufsichtsrath der Gesellschaftt „- Kosmos“ hat eine Dividende von 12 0½ für die alten Aktien und eine Diridende von 60 für die neuen Aktien beschlossen. Die Dividende des vorigen Jahres betrug 8. 0so.
Wien, 8. Februar. (W. T. B.) Ausweis der Südbahn n Januar bis 4. Februar: 700 227 Fl., Mehreinnahme Ausweis der österreichisch⸗ ungarischen Staatsb in der Woche vom 29. Januar bis 4. Februar: 641 805 Fl., . . ch ga A. C6) Su G
ondon, 7. Februar. . C. n Glamorganshire
Carmarthenshüre wurden gestern 6 Kar rere g fad biken nn schlossen, weil der weitere Betrieb zu den gegenwärtigen niedrigen Weißblechvreisen ohne ernsten Verlust nicht möglich ist. Üeber 2066 Arbeiter sind dadurch beschäftigungslos geworden.
Lon don, 8. Februar. (A. C) Die Ausweise des bri⸗ tischen Han delsamts über den Außenhandel Großbri— taniens im Januar er. sind kaum so günstig wie die in den letzten Monaten, des verflossenen Jahres, woran wahrscheinlich der ohe Geldwerth, und die jüngsten heftigen Stürme an der Küste, die Schuld tragen. Die Ein fuhr belief sich auf 38 143 850 Pfd. Sterl. oder 85 32 Pfd. Ster. mehr als im Januar 1888. Die Ausfuhr erreichte einen Werth von 2i 556 752 Pfd. Sterl. oder 1 069 715 Pfd. Sterl. mehr als im Fanuar i888. An! der uber 5 Co betragen den Zunahme der Augfuhr sind fast alle Hauptartikel betheiligt, mit uznabme von Baumwollen⸗, Leinen und Wollen⸗ stoffen, sowie Maschinen. Die FGinfuhr weift Abnahmen auf bei , . 83 Metallen, Chemikalien, Roh⸗ o re Industriezwe ĩ teen ti' fn zweige als Gewebe und verschiedenen
London, 8. ö,. (W. T. B) An der Küste 1 Weizen
ladung angebote — 10. Februgr. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren
lionen durch Depot gedeckte Kredite und ca. 1 966 05 M ungedeckte einschließlich der Aceepfkredite. Passida: Aktienkapital
Weizen boͤz9, fremder 20 a27, engilsche Gerste Kos, fremde g7S2,
lung die Dividende für das dividendenberechtigte Kom itkapita! von 40 Millionen Mark auf zwösf Projent fest , K
zu überweisen sowie den Pensionsfonds der Angestellten mit 59 000 1
betrugen in der Woche vom 1. bis zum 7. Februar: englischer
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