1890 / 42 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 14 Feb 1890 18:00:01 GMT) scan diff

dem britischen Konsulat und Dr. Martin von dem Panzer⸗ schiff „Boadicea nahmen eine Untersuchung des Leich⸗ nanis vor und konstatirten, daß die Araber eine Leichenöffnung nicht zugeben wollen. Der Leichnam bietet übrigens keinerlei Anzeichen eines nicht natürlichen Todes dar und sollte am Abend des 13. d. beerdigt werden. Zum Nachfolger des Sultans ist sein Bruder Seyyid Ali erwählt worden. Die Stadt ist ruhig.

Zeitung stimmen.

Der „Hannoversche Courier“ richtet eine Mahnung an die Wähler, in der es heißt:

Die ertremen Richtungen, die Oppositione parteien pflegen bei allen wichtigen Grtscheidungen vollständig bis auf den letzten Mann auf dem Plane zu erscheinen; in ihren Reihen herrscht gemeiniglich Tie keffers Organisation, die strammere Digzirlin. Vie Unzufrieden. keit mit den Festebenden Zuständen, der Wunsch ngch Veränderung and Beseitigung derselben ist in der Regel ein viel stärkerer Stachel und Antrieb zur Ausübung der wolitischen Rechte, als das Verlangen nac Rebe und Bekarrung. Man wird g daher als eine Art Srundsetz aussprechen dürfen, daß diejenigen Wähler, welche freiwillig von ikrem Wahlrecht keinen Gebrauch machen, zum größten Theil dadurck ik? Einverständniß mit den bestehenden Zuständen und ibre Abneigung gegen eingreifende Aenderungen und Neugestal⸗ tungen bekunden, im Wéejentlichen daher als Anhänger der kerrschenden Richtung angesehen werden können. Nur daß ihnen die Sefabren nicht klar und erkennbar genug sind, die sie selbit durch den Ar der Wahlentbaltung beranfbeschwören, und daß sie die Be⸗ deutung eines Sieges der Gegenpartei unterschäͤtzen. In zieser Ve—= ziekung aufklärend zu wirken. diese Gleichgültigen und Theilnabms losen um Bewußtsein zu führen, was Alles auf dem Spiele stebt, wenn wieder eine regieruneẽ feindliche Mehrheit in den Reichstag ein— zieben sollte, wie anno 1883. das müßte vor allen Dingen die Auf⸗ zabe der letzten Tage vor der Entsckheidung sein. Wird diese Arbeit nit Erfolg gekrönt, wird wieder eine so starke oder womöglich noch frrker? Betkeiligung an den Wablen erzielt, als vor drei Jahren, Dann (claubken wir, daß es um unsere Sache gut steht und daß alle Anstrengungen unserer Gegner daran zu Schanden werden.

Aber diese vochen,. darauf, daß es den regierungsfreundlichen Parteien an einer zugkräftigen Wablparole feble, die, gleich jener vor

drei Jabren, auch die Massen der Gleichgültigen aufrüttle und zu der Teklurne treibe; se baben ollerdings das vorige Mal die Macht einer foschen Darole gründlich an ibrem Leibe eifahren, urd wir können ee üön?n nicht verdenken, wenn sie mit einer wahren Heiden— angst der Ausgabe einer neuen packenden Parole entgegensahen; aber eine? folchen bedarf es garnicht. Wir kaben das Vertrauen, das es Feines andenden Schlagwortes bedarf, um unsere Freunde zu veranlassen, jbre Pflicht in vollem Maße zu thun, und daß es genügt, auf die sckweren Schäden und Nachtheile hinzuweisen, welche ein Sieg der Sxpresiticncrvarteien für die gedeihliche Entwickelung des Reiches

baben müßte; jeder solcher Sieg käne, wie heute die Dinge liegen,

der Sozialdemokratie zu Gute, un? n te sberreü men, diese, fei es uch nur indirekt, zu fördern, ; baben sich oft genug lustig darüber gemacht, daß bei den vorigen

por Melinitbomben und Boulanger zur Wahlurne gelaufen sind.

Mögen am 26. Febrrat die so geschmäkten Wähler den Orpestticzz.

parteien jeigen, daß sie als ihrer Rechte und Pflichten sich wohl

bewußte Staatsbürger auch

obne Wablparole an den Wabltisch

und wer möchte die Veranwortung Dee.

Die Gegner 5 zu ; 1

die Meinungen offen und ebrlich sich gegenüber treten mögen. Die

Wahlen die deutschen Pbilifter und Spießbürger nur durch die Furcht früberen Leistungen des Freisinns geben leider feine Gewäbr dafür,

daß er es nachgerade verschmähen sollte,

zieben, um die Feinde des inneren Friedens zu bekämpfen und damit

den äußern zu sichern.

Das all gemeine Wablrecht ist dem deutschen Volke gegeben worden als ein Beweis des Vertrauens zu seiner politischen Reife; aber nur derjenige bekundet diese Rene, die lem allgemeinen Wabltecht macht, er . . Schuldigkeit eracktet, am Tage der Wahl seine Stimme nach bestem

spondenz“: welcher den richtigen Gebrauch von der es als seine Pflicht und

Wißsen und Gewissen abzugeben. Man bat viel von den Gefahren 3 die das allgemeine direkte Wahlrecht im Gesolge bat; zuch wir erkennen nicht, daß eg eine zweischneidige Waffe iit,

es gleicht auch jenem Speer, welcher die Wunden beilt. die er selbst geschlagen; die Gefahren des allgemeinen Wablrechts können uur duich dieses selbst überwunden werden; wenn Jeder seine Pflicht thut und Jeder in der Ausübung seines Wahlrechts auch eine eilige Pflicht erkennt braucht man vor den Ergebnissen des allgemeinen Waklrechts keine Besorgniß zu begen. An unfere Freunde aber ergebt ker Ruf, nicht bloß felber an der Wablurne zu erscheinen und ihrer Wahlpflicht zu genügen. fondern auch Alle, die lau, gleichgültig. tbeil⸗ nahmios find, beranzutiehen, über die Bedeutung der Wablen aufzu- klären und anzufpornen ibr Recht an dem Wabltische auszuũben und ibre Pflicht gegen das Vaterland zu erfüllen. Thue Jeder das Seine = vnd der Sieg kann nicht fehlen!“

Gleichfalls zu den Wahlen schreibt die „Schwarzburg⸗ Rudolstädtische Landes-Zeitung“: . .

Wir fordern alle den bürgerlichen Parteien angebõrigen, linkt von den Natidnalliberalen stebenden Männer auf, ibre An strengungen in der bevorstehenden Wablbewegung mit den unsrigen zu vereinen und nicht in dem Kampf zu erlahmen, der für die Aufrecht. baltung eines ehrlichen Verfassungsstaates gerührt wird.! Dieser Peffas findet sich in dem Artikel eines weitverbreiteten freisinnigen Blattes, in welchem die Leier auf die Errichtung einer Flugblätter. merit großen Stiles aufmerfsam gemacht werden. Die Stelle scheint , en, Farze Betrachtung nach jwei Seiten bin zu verdienen,

Sten kei frükeren Wablen ist käufig wahrgenommen worden, d 'r Deulsch-Freisinn, wenn er für seine Sache werben will, seine wabre Flagge verdeckt und eine andere aufziebt. Namentlich war der „liberale Mann oder der wabrbaft und entschieden liberale Mann der Gegenstand freisinniger Fürsorge. Ein neues Pfeudonym liegt . Ter ÜUmschreibung. „links Ton den Nationalliberalen ;, was in demselben Artikel später mit bürgerlich ˖ frei⸗ sinr ig (fart Tdeufsch freifinnig) ausgedrückt wird. Der Deutsch⸗ Freisinn stebt nämlich mit der Sozialdemokratie im Bunde, d. h. er leitet bewußt und offen dem ausgesprochenen Gegensatz aller burger lichen Parteien Vorsichub. Das oll nicht gesagt werden, läßt sich Cern cht verheimlichen; die bürgerlichen Elemente erden sich auch durch keine reuerfundenen Pseudonyme für deutschfreisinnig darüber ä-en laffen, daß links von den Nationalliberalen. die zur Zeit wit der Sozialdemokratie verbündete freisinnige Demokratie beginnt.

Fär Tie ganse Art freisinniger Agitation beꝛeichnend ist ferner die Bebauxtung, daß der Wahlkampf der Aufreckterbaltung eines brIliden Verfassungsstaates gelte. Es liegt darin die Vor ricariung, daß die Verfassung bedrobt sei coder nur it miläg beotackter werde, Der Artikel verschmäbt. denn nd, re, geschmracklose Pkrase von dem Ansturm. der reattionslustigen KRartellrarteien nickt. HDiergegen kann nicht rug? protestirt werden Unser Verfassungs tagt, ist e sichtt und fest gegründet, daß er des besonderen Schutzes ron Demokraten durchaus nicht bedarf, welche die Verfassung für be⸗ drobf erkssren, so lange sich ibre antimonarchischen und Laber ver⸗ aßurg: widrizen Bestrebungen nickt erfüllen wollen. Unser Kaiser äbrt in feng derfaffungs mäßiges Regiment. Desgleichen gebõrt ie Reattionslust der Kartellpart ien vollständig in das Gebiet der Dick ug und zicht der Wahrheit,

Man kann nur wünschen, daß zu Ende des jetzigen Wahlkampfes

** Tal

alle Mittel, zu denen die Taussung über feine eigenen Tendenzen und die Andichtung von Legenden gegen seine Gegner gehören, zur Beeinflussung der Wãbler anzuwenden!

Zur Frage der Vertheuerung der Lebensmittel

schreibt die „Deutsche volktswirthschaftliche Corre—

2“.

Nachdem die Freisinnige Zeitung“ ibre Rubrik Ver beuerung er Läersmittel' lange Zeit bindurch aus Mangel an Stoff voll ·

de ö . tommen eingestellt batte, ist sie und mit ibr die gesammte frei⸗

Wetterbericht vom 14 Februar, Morgzens 8 Uhr.

Temperatur

Bar. auf 0 Gr. u d. Meeregsp. red. in Millim.

Tell. S Scene gesetzt Anfang 7 Ubr.

Stationen. Wind. Wetter.

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bedeckt 1 bedeckt 4 heiter

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fang 7 Uhr.

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Regen wolkig

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Sonntag: Montag:

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Swinemünde Neufabrwañer Memel har; Münster.. Karlzrube .. Wiesbaden München Chemnitz.. Berlin .... Wien.. Breslau... Ile d Aix. 7 Nina.... .

) Reif. Y) Reif. nebersiõt der Witt ern ag. Das gestern erwäbnte Minimum im Westen ift in der Kanalgegend kaum noch erkennbar. Ueber dem estlichen Mittel- Europa ift das Barometer stark

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Sonntag: Montag:

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Lu ftfersmung bat in Tertfchland die Bewölkung zugenommen, im sädwest lichen Deutschland ist Than wetter eingetreten; im übrigen Deutschland liegt die Anf ng 7i Temveratar noch 2 bis 7 Grad nnter dem Gefrier. Sonntag: Fantte. Nennerswertbe Niederschläge werden, mit ö Aasnabme ven Gotk, wo 35 mm Regen fielen, nicht

gemeldet. Dentsche Seewarte õi re sririrrrrstrtrHH —.—

von Alex.

Theater ⸗Anzeigen. Muß ron Carl Millöcker. In Scene gesetzt vor Julius Fritziche. Di K Hr. Kapellmeister Anfang 7 Uhr. Der arme Jonathan.

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern bꝛus. 35. Vorstellung. Othello. Dyer in 4 Akten ren Siuserre Verdi. Text von Arrigo Boitc. Fär

E. *. *

Federmann.

*

Sonntag: Oxernhaus. 37. Vorstellung. Gioconda. Oxrer in 4 Atten ven A. Ponchelli. Tobia Gorrio. Uebersegzung von C. Niese. von Emil Graeb. 7

Schar spiel baus. Trauerfpiel in? Aufzägen von Shakejpeare. An⸗ n r, Hrn. Max Hofpaur.

er Protzenbaner von Tegernsee. J poffe in 4 Akten mit Gesang und Tanz von

Zeutsches Theater. Sonnabend: Zum 1. Male: Der Unterstaatssekretär. von Adolf Wilbrandt Der Unterftaatssekretär. Nordische Heerfahrt.

Berliner Theater. Sonnabend: Gräfin Lea.

Der Veilchenfresfser. Hamlet.

Tessing - Theater. Sonnabend: Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann Das Bild des Signorelli. spiel in 4 Akten von Richard Jaffé.

Die Ehre.

Wallner - Theater. Sonnabend: Zum letzten M.: Die spanische Wand. Schwank in 3 Akten von Dr. Koprel⸗Ellfeld. Scwank mit Gesang in 1 Att don Emil Pobl. Mußsik ven A. Conradi. Sonntag: Neu einstudirt: Der Sypochonder. Lastspiel in 4 Akten von G. von Moser.

n lei: ut e Hara mee fart victoria -Thtater. gestisegen. Bei meint schwacher fuüdlicher bis õstlicher Etauley in Afrita. Mar Motzkowzti und Richard Natbansen.

u.¶ Mrsti von G. A. Raida. Ballet von G6. Severini.

Dieselbe Vorstellung.

die dentscke Bübne übertragen von Max Kalbeg. Nesidenz Theater. Direktion: Siegmund Lauten In Scere gesetzt vom Ober Regisseur Tetzlaff. Dirigent: Karellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr. Schausvie l baus. . TDcaufriel in Aufzügen von Schiller. In rom Direktor Dr. Otto Devrient

burg. Sonnabend:

35. Vorstellung. Wilhelm

mund Lautenburg.

Anfang 73 Ubr.

Text von 26 Ballet Anfang 7 Ubr.

39. Vorstellung. König Lear.

. 1 Lustspiel in 4 Aufzügen * br.

Sonnabend: Zum 1. Male:

Maun. dern) von Eduard Jacobson. chaelis und G. Steffens. Direktor Emil Thomas. Die Ehre. machter Mann. Schau⸗

Sonnabend: Zum 8. Male:

Leopold Elv. Musik von Franz Reth

mever. Anfang 78 Uhr. Sonntag:

Vorher: Zahnschmerzen. Anfang 7 Ubr.

schichte der Urwelt.

Sonnabend: Zum 181. M.:

. Circus Renz, KRarlinraßze Jritgemälde in 10 Bilterr

pferden von Hrn. Franz Frl. Mary, kleine Helga Kirbildis, geritten von den

und Frl. Zephora. Künstlerpersonal s.

Auf viel seitigis Verlangen:

Zum 8. Male: Lusispiel in 3 Akten von Vietorien Sardou. von Robert Buchholz. In Scene gesetzt von Sieg Die neuen Dekorationen sind aus dem Atelier der Herren Hartwig, Hinze und Harder.

Sonntag u. folgde. Tage: Marquise.

Belle Alliance Theater. Sonnabend: 41 Gast⸗ spiel der Münchener unter Leitung des Königl. baver.

Musik von H. Müller.

Sonntag: Der Protzenbauer.

Central - Theater. Direktion: Emil Thomas. nd: Ein gemachter Posse mit Gesang in 3 Akten S Sil Musik von G. Mi⸗ In Scene gesetzt vom Anfang 74 Ubr. Sonntag: Zam 1. Male wiederbolt:

Adolph Ernst-⸗Theater. Dresdenerstraße 72. -. er Der Gold fuchs. Gefangeposse in L Atten von Eduard Jacobson und Couplets tbeilweise von Gustav Görß n Noꝛitãt! neuen Kostümen und geuen Dekorationen von Läütke⸗

Dieselbe Vorstellung.

Hrania. Invalidenstraße 57/62, geöffnet von 12—11 U6r. Sonnabend um 77 Uhr: Die Ge⸗ n

Sonnabend, Abends 76 Ut: Gala- Voꝛstellung mit einem speriell aus. erwäblten Psiʒogramm, unter Mitwirkung v. E Renz. Zum 25. Male: Deutsche Turner. Grohe nationale Srigin I. Fantomime. Glimar SStrid. springer), in Frei beit dressirt, vorgeführt v. Direktor E. Reni. Gin Firvol. Dotpourri mit 40 Freiheits- Renz. 4 bohe Schulen, geritten von Frl. Clotilde 8 Frl. Oceana Renz, * Ager. großartigen engl. Vollblutspringpferde Cobham und

Damen Fr. A. Kemp Auftreten des vorzũgl.

Sonntag: 2 Vorstellungen. 4 Uhr (1 Kind frei): Die lustigen Heidel berger. Abende 71 Uhr: Deutsche Turner.

un g Manchesterpresse wieder erneut auf dieses interessante Mena zuruckgekommen. Ueber die Steigerung der Brotpreise während etzten jwei Jabre haben nämlich Conrad 8 Jabrbũcher für fammenstellungen gebracht, aus

Jabren 1888 und 1888

siattaefunden bat, welche

bei Korn mit 151 00 be⸗

in Folge un⸗ ird schwerlich

an Richtigkeit ser Il. die Arbeiterfamilie babe von 14 M gehabt, Lage des Jahre

auszabe an Brot steht eine derartige Lobnsteigerung gegenüber, daß das? Endrefultat ein bedeutendes Plus zu Gunsten der Einnahmen der Arbeiter ergiebt. Der „Standard of life der Arbeiterfamilie = Faran sst doch nicht zu zweifeln ist im Jahre 1839 ein weit guͤnstigerer, als er in irgend einem Jabre des verflossenen Decenniums gewesen; erwãgt man, daß augenblicklich die Bergleute neuerlich Er · köhungen ibrer Lohne begehren, die Alles in Allem gengmmen 0 0lo ker bereits Tauernd gesteigerten' Sohne ausmachen, so dürfte es kaum einen Arbeiter geben, der sich um die vorübergebende!, besonderen Zufälligkeiten entspringende Erböhung der Brotpreise auch nur im Geringsten kümmert.“

Versffentlichungen des Kaiserlichen Sesundheit?⸗ am fs. Rr! 5. Inkalt: Gefundheitsstand. Velkstrankbeiten in der Berichtswoche. Influenza in Baden. Fieber auf. Jaya. Sterbefälle in deutschen Städten von 40 000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Berliner Kranfenbäufern. Desgl. in deutschen Stadt und Lardkejirken. Witterung. Grund wasserstand und Bodenwärme in Berlin und Munchen, Sejember. Zeitweilige Maßregeln gegen Velkskrankheiten. Thierseucen in Belgien 1838. Milzbrand in Danemark und Schweden. Schwelne feuchen in Rußland 138780, Medizinalgesetzgebung u s. w. (Deutsches Reich). Verkehr mit Armmeimitteln. (Preußen) Sterblichkeit in den Krankenpflege · orden ꝛ. Anlage und Einrichtung von Theatern ꝛc. Privat ˖ Irrenanstalten. Reg - Bez. Köslin) Anpreisung von Deil mitteln. (Mectenburg Schwerin). Leichen ff nungen. Dester reich.) Jr flu nja. (Wien.) Geschwefelte Pfirsiche (Böbmen) Blattern. Rechtfprechung. Dber ˖ Landesgericht Töln) Großhandel im Sinne der Kaiferlichen Verordnung vom 4. Januar 1878.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene De peschen.

Schleswig, 14. Februar. (W. T. B.) Der Pro⸗ vinzial-Landtag bewilligte heute einstimmig auf Antrag des Grafen Reventlow⸗Preätz die Summe von 125 O00 6 für das Kaiser Wilhelms-Denkmal der Provinz Schles⸗ wig⸗Holstein in Kiel.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Coneert⸗Anzeigen.

Concert-Jaus, Leivnigerstr. 48 (früher Bilse). Sonnabend, 135 Febr: Karl Mepder Concert. Oudert. Eurvanthe“ v. Weber. Adagio a. 2. Septett 5. Beetboren Kaiser⸗Walzer 3. Strauß. Fhapfodie Rr. II. v. Lisst. Polonaise f. d. Cello . Popper, vorgetr v. Hrn Lublin. Tienstag, 18 Febr. (Fastnacht): skriptions Ball. ; Billets à 3 1 im Bureau des Hauses.

Mar quise. Deutsch

Tetzter Sub⸗

Jamilien Nachrichten.

Verlobt: Frl. Hedwig Leonardi mit Hrn. Kauf⸗ mann Ericd Laue (Königsberg i. Pr) Frl. Bertba Welters mit Hrn. Hermann Hesse (GSöt- ingen Frl. Arneliese Voigt mit Pyn. Georg Blancke (Berlin). Frl. Einma Schiele mit Hrn. Louis Bindernagel (Ebendorf · Eichenbar · seben). Frl. Flora Kloß mit Hrn. Arno Weise (Kamenz —= Königs bain) Fr Bertha Blach mit Hrn Wilbelm Leichke (Roßwitz = Kurtsch).

Verebelicht: Hr. Wilb. Hoster jun. mit Frl. Creto de Lang (8 Bosch. Holland) ) Hr. Amts richter Kujnitkv mit Frl. Eugenie Huth Kosel . Hr. Sito Kleinjung mit Frl. Elisabeth Fischer (Eupen) Hr. Hugo Weise mit Frl. Elsa Wenzel (Eibaus. Hr. Kgl. Hofkanzlist Ernst Hattenius mit Frl. Helene Bornowska Dresden).

Geboren: Ein Sohn: BSrn. Haupfmann Radler Neifse Hrn. Dr. Richard Berent (Königsberg Hin, Theodor Pruchtnew Berlin). Hrn. Max Helbig (Kuben i. Schl). Hrn. Arthur Zwicker (Berlin) Hrn. Richard Wasther (Chemnitz) Eine Tochter Hrn. Fr. Georg Buch Dresden). Hrn. Pastor H. Behm (Parchim) Hrn. Rittergutshesitzer C. Anlauff (Dom. Nieder Siersdorf, Kr. Groꝛltkau).

Hrn. Matthias Böllert (Duisburg). Orn.

Dr. Sermann Klemm (Ulm)

Gestotben: Hr. Kaufmann Fritz Gellert (Marg⸗ grabowa)] Hr. Bürgermeister a. D. Stude mund (Frankenftein). Hr. Karl Lichtenberg⸗ Franken Lausen (Ofterburg). Hr. Karl Roehr Berlin) Hr. Ober Roßarzt a D. Köhler (Döbelnj. Hr. Kaufmann Karl Reuter (Berlin). Hr. Renzier Karl Hentz (Berlin).

Hin. Wilhelm Fischer Tochter Magda

(Neubof).

Redacteur: Dr. H. Klee.

Verlag der Expedition (Scholy.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Ver agẽ⸗ Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen einschließlich Bõrsen · Beilage).

Zum 6. Male: Gebirgẽ⸗

Anfang

Ein ge⸗

Mit vollftãndig

Direktor

Die beiden Berlin:

*

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M 42.

Berlin, Freitag, den 14. Februar

Deuntsches Reich.

Nachweisung der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1889 bis zum Schluß des Monats Januar 1880.

1. 2.

2 1.

5.

6.

1

Einnghme Ober · Post · Direltions · Bezirke. =

Hierzu Einnahme

Vormonaten

in den Zusammen

66

Einnahme in dem⸗ In 1889 / 90

selben Zeitraume des Vorjahres

(Spalte 4) 4

4 mehr

weniger

34 6

2

3 1. Im Reichs Postgebiet.

1) Königsberg

2 Gumbinnen

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J Potsdam Frankfurt a. O.. Stettin

Y Köslin. Posen. Bromberg. Breslau

2) Liegnitz.

4) Oppeln..

14 Magdeburg.

15) Halle a. S. .

16) Erfurt.

17) Kiel.

18) Hannover.

19 Münster.

20) Minden

21) Arnsberg. J Frankfurt a. M. Rol J Aachen. Koblenz Düsseldorf. Trier Dresden

30) Leipig..

31) Karlsruhe.

3 Konstanz

33) Darmstadt

315 Schwerin i. M. .

35) Oldenburg.

36) Braunschweig.

37 Bremen .

38 kN

38 Straßburg i. E.

40) Metz J

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257 713 140 812 67 311 35 289 366 751 15 784 131076 378 202 177 835 56 679 1093 439 21 580 32613 44284

102 604 35 439 80134

S808 990 36177 52139 71 524 13736 16120 27 654

142 756

409 389

17663 147639 424571 202 260

63 388 115 089

24 920

35 788

50 566 165 46 695 ol? 163 823

37 321

96 863 30 360 83 408 761 728 33 419 60 125 67 926 12400 43 517

24473

121 354 74 672 44922

135 635 67988

118 565 51 387 62 508 19 834 47075

154 494 47621

268 337

146 485 71 371 35 109

383 954 17148 130 614

385 935 194 930 61 758

112057

22 466 34 261 48 612 141 953

624 550 160 288 30719

D io Go & —2t— =

1

* = —— E C QO K M —— C ——-

*

H. Bavern. II. Württemberg

5 455514 555 193 229 542

d o3o 889 oll 199 2ꝛ10 230

444 ÆÆtttttttttttttttttttttttttt!t*

Ueberhaupt Berlin, im Februar 1890.

6 241 250 7

aupt⸗Buchhalterei des Reichs ⸗Schazamts. Biester.

5 752 319

NRekursentscheidungen, Bescheide und Beschlüsse des Reichs⸗Versicherungsamts.

( 84.) Durch Rekursentscheidung vom 20. Januar 1899 bat das Reicks ⸗Versicherungsamt ein Schiedegerichtsurtheil als nichtig auf⸗ geboben und die Sache jur anderwelten Verbandlurg und Entschei. dung in die Berufungsinstanz zurückverwiesen, weil an seiner Fällung ein Beisitzer aus dem Stande der Arbeitgeber betbeiligt war, welcher vor der mündlichen Verbandlung, in der die Entscheidung erging, an der Erstattung eines von dem Schiedsgerichtsvorsitzenden in derselben Sache erforderten Gutachtens mitgewirkt hatte (§. 41 Ziffer 5 der Eivilvroreßordnung in Verbindung mit 8. 3 der Kaiserlichen Verordnung rom 2 November 1885; auch zu vergleichen Ss 50], 513, Ziffer 2, 542 Absatz 1 Ziffer 2, 553 Absatz 1 der Cirssproztßordnung) Der geltend gemachte Umftand, daß die sachverstäͤndige Befabigung der Beisitzer der Schiedsgerichte vom Gesetzgeber gerade vorausgeseßzt sei, und ihre Betätigung desbalb keinen Grund zur Ausschließurg vom Richteramt abgeben dürfe, erschien gegenüber den angefübrten gesetz˖ lichen Bestimmungen um so weniger erbeblich, als auch im Anwen⸗ dungsgebiet der Civilprozeßordnung Gerichts böfe vorkommen welche mit Rückfickt auf die besondere Sachkunde der Beisitzer gebildet sind, obne daß deehalb die Anwendbarkeit der Bestimmung des 5. 41 Ziffer 8 a. 3. D. auf diese Beisitzer ausge schloffen wäre. Es sind dies die im siebenten Titel des Gerichte verfassungegesetzes bebandelten . für Handelssachen (zu vergleichen insbesondere §. 118 da⸗ selbst).

(785) Ein statutarisch zur Feststellung der Entschãdigungen für die Folgen von Betriebsunfällen berufener landwirthschaftlicher Sektion s vorstand legte beim Reichs⸗Versicherungsamt gegen ein Schiedegerichtsurtheil, durch welches ein von ihm erlassener Bescheid aufgehoben worden war, Namens der Genossenschaft Rekurs ein. Das Reiche Versichervngsamt hat mittelst Verfügung vom 20. November 1859 Tie Einleitung des Rekurẽverfahrens b r nt In den Gründen beißt es: Wie nach 8. 53 Absaßz 1 des Unfall versicherungẽ geseßzes, fo stebt auch nach 8. 568 Abfatz J des landwirtbschaftlichen Unfall⸗ versicherungsgesetzes lediglich dem Genossenschaftẽvorstande das Recht zn, Über die Einlegung des Rekurses zu befinden und die Berufsgenoffenschaft in dem Verfahren vor. dem Reichs · Ver · sicherungs amt zu vertreten Cu vergleichen Bescheid 25, Amtliche Nachrichten des Rü. 1887 Seite 11 Rundschreiben zom 25. Üpril 1888 I. 6714 —, daselbst 1888 Seite 218). Das Reichs⸗Versicherungsamt bat zwar, wie stets in ähnlichen 66 den als Rekurs bejeichneten Schriftsatz des Sek tions vorstandes dem Genoffenschaftsvorftande mit dem Anheimgeben . lassen, fich zu erklären, ob er seinerseits mit der Einlegung des? echtemittels einverftanden fei; der Genoffenfchaftsvorstand hat jedoch erwidert. daß er von der Eikebung des Rekurfes Ramens der Henossenschaft Abstand nehme. Damit ist jeder gesetzmãßige Anlaß zur Einleitung des Rekurt verfahrens entfallen.

(86) Eine an das Reichs, Versicherungkamt gerichtete Anfrage, ob bei der nach 5. 39 und 5. 35 Absatz 5 des landwirthschaftlichen Unfallversicherungegeseßeg vormnnehmenden Rervistnn. det. Der. anlagung und Abschätzung der landwirthschaftlichen Betriebe

Zweck der

die Gemeindebebörden für verpflichtet zu veck gedachten Revision die im

geschriebenen Unternehmer ⸗Verzeichnisse von Neuem aufzustellen, hat das Reichs Versicherungtamt verneint. werden sich das für die Rexision erforderliche Material ohne In⸗ anspruchnahme der Gemeindebehsrden auf Grund der §5§. 37 Absatz? und 124 a. a. O. selbst zu verschaffen haben.

erachten seien, zum 34 a. a. O. vor⸗

Die Genossenschaftsvorstände

Leiyz. Ztg.“:

in diesen

reich bewährt. So

seit einer Reihe Die in der

seinen

wenden.

nöthig wird.

Fabrikgenosf

Der Schles. Feier am 1. Lohn

imm erer und

berichtet,

Wohnungsfrage Institute in

technischen

besteht ein

daß aus Spandau

bewäbrt sich . e Fabrikordnung ist mit n n vereinbart worden. Fühlt sich ein Arbeiter durch eine von orgesetzten verhängte Strafe beschwert, so kann er sich seiner Wahl an den Chef oder an seine Kollegen im Ausschuß ö Verlängerungen eder Verkürzungen der Arbeitszeit für längere Zeit bedürfen der Zustimmung des Ausschusses, ebenso der Betrieb an Feiertagen, falls derselbe mehr als sechsmal im Jahre bi l Die Verhandlungen p Zwischenrãäumen, mindestens vierteljährlich einmal statt, unter Vorsitz des Wertführers und ein Angestellter der Fabrik führt über die Beschlüsse Protokoll. Im letzten Jahre verlieh der Ausschuß an 8 ; ein Diplom für 10hrige Fabrikangehörigkeit, nebst einem Geldgeschenk. Auch verhängte der Ausschuß wiederholt Strafen 9 L bis 3 gegen Böswillige ꝛc, sodaß eine musterhafte Ordnung e Fe. , ö werden mit den ie ahre verei i Frist auf dieselbe 9. verlãngert. K ; lg.“ wird in einer Berliner Correspondenz nun⸗ mehr 4 i g;, . naß . . s . chen ĩ 414 iel werden könne. Zweifellos werde jede die , . 6. ö. 1 93 in 2 . a o hn ringen. Di i ick. lich ihre Organisationen zu et * K

finden

Maurer, welche sich k 2. . ö 6 . * n 14 53 en arole diesmal mehr au q itszei k ürzung der Arbeitszeit als

Aus Spandau wird der Voss. Itg.“

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung. Die Ham burg-Berliner Jalousie-Fabrik schreibt der v Die in den Kaiserlichen Erlassen vom 4. Februar in Aussicht genommene Einrichtung von Arheitergusschüssen be⸗ steht bereits seit Jabren in einzelnen deutschen Fabriken und hat sich für Arbeitgeber und Arbeitnehmern als gleich segens⸗ . Arbeiterausschuß in der Hamburg Berliner Jalonsie Fabrik Heinrich Freese ron Jahren und Fabrik geltende

in Berlin vorzüglich. diesem

nach

in unregelmäßigen

es die

zur Arbeiter⸗ den Direktionen der

ce. J i Wohlfahrts⸗ Kom misfsion gebildet wurde, der 6 i

Pulverfabrik, General · Major kant oi h fo rern Tig n, sind Major Bendel, Direktor der Munitionsfabrik, Oberst Wille,

e übrigen Mitglieder

w

Direktor der Artilleriewerkftatt, Major Goes, Direktor der Geschützgießerei., und Hauptmann Kronisch dem Fererwerks Labo ratorium. Diese Kommifsion beschäftigt sich schos seit dem ver⸗ gangenen Sommer damit, grundlegendes Material ür das Projekt der Militärverwaltung, für die Arbeiter der Militärwerkfstätten gesnnde Wobnhänfer zu bauen, zu bei affen Die Mitglieder baben zu diesem Zweck bereits mehrfach Reisen nach Indastriestãdten unternommen, in denen mustergüttige Wobnbäuser fur die Arbeiter vorbanden sind, und baben die Einrichtungen der Gebäude eiagebend studirt. Nach Margabe der gewonnenen Erfabrungen sollen nun von der Militärverwaltung bei Spandau zurächst Probewoebnhäuser er- richtet werden.

In einer Versammlung der Hutmacher, Strobbutmacher,

w; 1.

indigen Arbeitstages

t und einen Wochen⸗

8 4 e te gegen die geforderten

25 0 bez. 50 0υο und 100 Zuschlag für Ucberstunden, Sonntags- Wegen der Abschaffung der LIkkerdarbeit

Die Versammlung beschloß

In Halle f statt, in welcher die Lohnfrage besprochen wurde. „Hall. Ztg.“ zufolge durch eine Kommission von den Meistern vom j. März an eine Erhöhung von 15 G bis 350 6 vro Anzug) zu fordern. Für einen General-Strike zeigte man wenig Neigung, zumal man auch glaubte, daß die Meister die Forderung bewilligen werden.

In Stettin beschäftigte sich vorgestern Abend eine Versamm

lung von Maurern und Kalk- und Steinträgern, die von etwa 500 Personen besucht war, mit den Sobnfarderungen für das bevorstehende Baujahr. Da eine Einigung mit den Arbeitgebern betreff der Lohnforderungen nicht kat erzielt werden können, wird ein gemeinfames Vorgehen beider Gewerke geplant. Es gelangte schließlich eine Resoluttion zur An⸗ nahme, dabingebend: mit allen gesetzlich zuls sigen Mitteln auf Durchführung der Tarife zu hesteben, und auf denjenigen Bauten, wo einem der beiden Gewerke die Forderungen nickt bewilligt werden, gemeinsam die Arbeit niederzulegen. Der Termin, von welchem an die neuen Tarife zur Durchführung zu bringen sind, soll von den Vertrauens männern bestimmt werden. Der Ausstand der Schubmacher in Weißenfels, welcher für nächsten Sonnabend drobte, wird, wie der „Hall. Ztg.“ geschrieben wird, einen so großen Umfang nicht arnebmen, wie man zuerst befürchtete. In einer Fabrik sind die Differenzen zwischen dem Arbeitgeber und den Arbeitern gänzlich beigelegt, und in anderen Werkstätten haben bei Wätem nicht alle Arbeiter gekündigt.

Auf den Riebeck'schen Montanwerken ist seit einiger Zeit gleichfalls eine Lob nbewegung unter den zablreichen Arbeitern be⸗ merkbar. In richtiger Erkenntniß der beutigen Arbeiterverhältnisse hat, wie die Goth. Zta. mittbeilt, die Verwaltung, der Montan⸗ werke beschloffen, die Arbeiter der einzelnen Werke aufzufordern, ibre Delegirten zu wählen, um gemeinsckaftlich mit den Vertretern der Werke die Lohnverhälrniff' zu beratben und eventuell eine Einigung zu erzielen. Die Reise nach Halle zur Delegirtenversammlung erfolgt auf Kosten der Verwaltung.

Die Rohrleger and Helfer Berlins beschlossen am Dienstag in einer Versammlung, am 1. Mai d. J; die Arbeit ruhen zu laffen. Bezüglich der Lobnbewegung batten die Rohrleger schon im Vorjahr die Forderungen der neunstündigen Arbeitszeit bei einem Stundenlohn von 55 m ür den Reobrleger und 35 3 für den Helfer, von 20 o½υ Uufschlag sur Ueberstanden und 10000 für Sonntagsarbeit aufgestellt, ohne aber damit durchdringen zu können. Die Versamm⸗ lung beschloß nun, in diesem Jabre mit allen gesetzlichen Mitteln für die Durchführung der Forderungen Sorge tragen zu wollen.

Die strikenden Militärscneider Berlins behandelten in einer zablreich beructen Versammlung am 12. d. M. die Strike⸗ angelegenheit. In der Situation hat sich, wie berichtet wurde, bisher noch nichts geärdert. Diejenigen Geschäfte, welche sich von Anfang an den Forderungen ibrer Arkeiter gegenüber ablehnend verhielten, hun dics auch noch beute, doch glauben die Strikenden zuver⸗ sichtlich, daß der Widerstand der Geschafte nur von kurzer Dauer fein werde, da die Arbeit dränge, die geübten und erprobten Militärschneider Berlins kaum entbehrt werden könnten und einen anderweillgen Ersat nicht zu befürchten hätten. Man gab sich, wie die B. Börs. tg mittheilt, das gegenseitige Versprechen, auszu⸗ harren Und micht ron den gestellten Forderungen abzu: lasfen, bis dieselben erfüllt seien Auch wurde lebbaft für Beitritt zum neugearüändeten Verein der Militärschneider Berlins agitirt.

Au? London berichtet der Hamb. Corr. unter dem 10. 8. M.: Die Agitation der Londoner Pferdeeisenbabn⸗ und Omni⸗ Fut -'Kutscher für kürzere Arbeitszeit findet von den ver— fchiedensten Seiten Unterstützung. In der kürzlich vor Tages grauen in Greenwich abgehaltenen Versammlung führte ker Vicar des Drtes, Brgoke Lambert, den Vorsitz. Der Parsaments Abgeordnete Board sprach brieflich seine Symraftie mit den Bestrebungen der Leute aus. Die gehaltenen Reden atbmeten theilweise große Bitt keit. Die Angestellten hätten es schlimmer als die Pferde der Gesellschaft. Es sei eine Schande, daß Tie gerechten Beschwerden der Leute nicht abgestellt würden. Nur eine Parlamentsbill könne helfen.

Fürsorge für Arbeiter.

Von Seiten des katholischen industriellen Verbandes. Arbeiter; wohl gekt der . Schlesischen Zeitung?, „wie sie meint iweifellos im Hinblick auf die jüngsten Kaiserlichen Erlasse über den Arbeiterschutz, ein aus dem November v. J. datirter Aufruf zu, welcher geeignet erscheint, auch anderen Konfesstonen eing Anregung zur Bildung ähnlicher Vereinigungen zu geben. Danach ist der Verband Arbeiterwohl! gegründet, um mit Ausschluß aller politischen Zwecke die Verbesserung der Lage der arbeitenden . ihre materielle und sitt⸗ liche Hebung und soziale Versöhnung anzustreben. In erster Linie wendet sich Arbeiterwohl“ an die Arbeitgeber, um vdiese zu praktisch be⸗ wäbrten Schöpfungen und Einrichtungen zum Besten ihrer Arbeiter anzuregen. . Den rbeitgebern· heißt es liegt vor allem die sitiliche Verantwortung und Pflicht der Fürsorge für Diejenigen ob, welche in ihren Dienften steben, wie andererseitz ein echt a file, sittüich wie physisch gefunder, zufriedener Arbeiterstanim gauch die beste Gewähr wirthfchaftlicher Prosperität bietet. Einrichtung und Ver waltung von Krankenkaffen, Vorschuß und Unter stütz u nge⸗

ka ffen Srganisation und Förderung von Sparkassen Fest.

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