1890 / 45 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 18 Feb 1890 18:00:01 GMT) scan diff

ein günstiger. Erkrankungen an Grippe wurden noch mehrfach be— obachtet, Sterbefälle an Grippe wurden aus der 9 Her m ü ch. vorhergegangenen Woche noch 8 gemeldet. Darmkatarrhe und Brech⸗= durchfälle der Kinder haben abgenommen; die Theilnabme dez Säuglingsalters an der Sterblichkeit war auch (ine kleinere als in der Vorwoche. Von je 16 960 Lebenden starben aufs Jaht berechnet 60 Säuglinge. Das Vorkommen der Infektions krank. beiten blieb im Allgemeinen ein ähnliches wie Jin der Vor— woche. Erkrankungen an Masern wurden, befonders aus der dies eitigen Luisenstadt, zablreicher zur Anzeige gebracht, Erkrankungen an Scharlach und Diphtherie, von denen sich letztere in der Schöne⸗ berger Vorstadt, in der . Luisenstadt und in Moabit am bãufigsten zeigten, kamen etwas festener zur Meldung. Erkrankungen an Unterleibstvphus blieben in beschränkter Zahl. 1 Erkrankung und 1 Todesfall an Genickstarre kamen aus der Charité zur Bericht. erstattung. Erkrankungen an Kindbettfieber wurden 5 gemeldet, rosen⸗ artige Entzündung des Zellgewebeg der Haut geiangten nicht felten zur ärztlichen Beobachtung. Erkrankungen an Keuchbusten waren zahlreich, die Zabl der Opfer sank auf 1 (von 21 Fer Vorwoche) Rbeumatische Beschwerden aller Art zeigten gigen die Vorwoche keine wesentliche Veränderung in ihrem Vorkommen.

66 Für den geplanten Bau des neuen d schen =. baufes in Sansibar sind, wie die B. Frglche g n fr, reichs Gaben eingegangen, Krupy in Essen sandte der Ostafrikanischen Missionsgesellschaft 16 000 6. Banquier von der Heydt in Elberfeld doc 6 Die deutschen Eisenindustriellen wollen das zum Bau nötbige Eisen möglichst ganz beschaffen, die deutschen Cementfabrsken baben sich erboten, den Cement zu liefern. Ein warmer Freund . . der ungenannt bleiben will, giebt die nöthigen Steine alk u. s. w.

Breslau, 15. Februar. (N A. Itg) Der hiesige i bat einen großen botanischen Schulg . e Tr sgaalshe Bedürfniß nach einer solchen naturwissenschaftlichen Änstalt hatte fich lange schon füblbar gemacht, da die Lehrpflanzen nur schwer und in einer keineswegs zureichenden Zabl für den Unterricht zu beschaffen auch botaniscke Ausflüge einzelner Klassen mit großen Hinder nissen und Schwierigkeiten verbunden waren und daher immer seltener stattfanden. Durch den chulgarten werden nun durch regelmäßige und reichliche Lieferungen die Schulen mit dem erferderlichen Anschauungsmaterial versorgt, auch den Fachlehrern Gelegenheit geboten, mit den Schülern an Ort und Stelle Botanik zu betreiben. Die erste Einrichtung hat rund 6600 M betragen. Auch die Privatschulen, insbesondere die höheren Mädchenschulen können gegen einen Jahresbeitrag von 20 bis z0o M sich fowohl die Lieferung als auch den klassenweisen Besuch des Gartens sichern.

Halle a. S. 17. Februar. (Dtsch. Tagebl. i Landesversammlung der Gruppe entf eh H internaticnalen kriminalistischen Vereinigung wird am 26. und 27. März in unserer Stadt abgehalten werden.

Heidelberg, 16. Februar. (Karlär. Ztg.) Auf der biesig Bergbahn wurde vor einigen Tagen eine . ohne 2 ö Station Molkenkur nach der Schloßfstation herunter unter— nommen Die Fabrt war in sechs Minuten sicher und glücklich voll endet. Die vordere Bren se wurde gelüftet, worauf sich der Wagen in Bewegung setzte, dann, wenn er in stärkeren Lauf gerieth, wieder zugezogen und der Wagen zum Stillstand gebracht. * ging es in etwa fünfjebn Anläufen bis zur Schloßstation hinunter.

Braunschweig, 19. Februar (Magd. Ztg.) Das Comits für die Veranstaltung einer Ausstellung vaterländifcher Erinnerungen aus der 6. von 1806 = 1815, dessen Ehren⸗ dorsiß der Wirklicke Sebeime Ratk Dr. Otto übernommen hat, hat nunmehr seinen Plan veröffentlictt, zugleich auch einen Aufruf er⸗ laffen, in welchem Alle, welche sich im Besitz für diese Ausstellung geeigneter Gegenstände befinden, zur Herleihung derselben aufgefordert werden. Den Mittelpunkt der Ausstellung wird dem Plane zufolge die Sestalt des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braun⸗

schweig Oels bilden, dessen 75. Todestag (4 16. Juni 1815 bei Quatrebras) dadurch zugleich gefeiert werden soll. Wie er in Bild und Wort der damaligen und der Folgezeit lebte, sell genau verfolgt und zugleich alles Dasjenige sorgsam gesammelt werden, was als Erinnerungszeichen an ihn vorbanden ist. Das Gegen stück hierzu bildet das westfälische Königthum von 1807 18515, König Hieronymus, seine Gemahlin, sowie die Offiziere und Beamten, welche mit dem Gebiete des Herzogthums in Berührung traten, auch werden die bedeutungsvollen Vorfälle jener Zeit, wie die Aufhebung der Universitãt Helmstedt, die Umgestaltung des Carolinums zu einer Militärschule, der Abbruch des Lustschlosses Salzdahlum in den Kreis der Erinnerungen gezogen. Als Zeit der Ausstellung ist der Monat Mai, als Lokal derselben das jetzt unbenutzt stehende alte Herzogliche Museumsgebäude bestimmt. Außer den Mitgliedern des Fomifés, dem der General ⸗Lieutenant, Flügel Adjutant von Wach holtz und der Ober ⸗Bibliothekar Professor von Heinemann -Wolfen. büttel als Vorsitzende angehören, werden Herren in verschiedenen Städten des Herzogthums Gegenstände für die Ausftellung sammeln.

Straßburg i. E. Das Straßburger Münster darf sich rühmen, die erste große katholische Kirche zu sein, welche elektrische Beleuchtung erhalten hat. Dieselbe ist, nach den Mittheilungen des ‚Elektrotechn. Anz., als außerordentlich gelungen zu bezeichnen. Man hatte gefürchtet, daß der durch die bisher gebrauchten Lampen hervorgebrachte Eindruck des Hehren und Mosteriösen unter der Helligkeit des elektrischen Lichtes leiden würde; auch glaubte man, daß der eigenartige zöthliche Schimmer des für den Bau verwendeten Vogesensandsteins durch elektrisches Licht modifizirt werden würde. Beide Befürchtungen haben sich als grundlos erwiesen. Trotz der Helligkeit der an den Pfeilern in Gruppen angebrachten Glühlampen kam die künstlerische Wirkung des Bauwerks voll zur Geltung. Von außen wird das Münster durch Bogenlampen erleuchtet. .

Graubünden. (Bern. Bund) Ein Hauptschmuck des Grau⸗

bündnerlandes, die auf allen Höhen emporragenden Burgen, droht immer mehr zu verschwinden sei es durch Verwitterung, sei es durch leichtsinnige Zerstsrung. Da aber ihre Erhaltung dringend wünschenswerth ist, um den malerischen Charakter des Landes zu wahren, beschloß die historisch“antiquarische Gesellschaft in Chur, den Kleinen Rath zu ersuchen, er möckte bei den Gemeinden dahin wirken, daß sie eine Zerstörung dieser Zierde der Thäler verhindern. Außerdem soll der Vorstand die nöthigen Schritte thun, um photo—⸗ graphische Aufnabmen dieser Ruinen, sowie Grundrisse und Aufrisse derselben dem Museum einzuverleiben, event. auch, um Modelle in kleinem Maßstabe herzustellen. Ob eine bauliche Erbaltung der Ruinen (durch Cementirung ꝛc.) möglich und erreichbar sei, soll durch einen Versuch erwiesen werden. Brüßssel, 17. Februar. (W. T. B) In der Untersuchungs⸗ sache wegen der Explosion der Patronenfabrik in Ant⸗ werpen ist von dem hiesigen Appellhose das Strafmaß gegen den Hauptangeklagten Corvilain von 2 Jahren auf 5 Jahre 6 Mo⸗ nate Gefängniß erhöht worden, ebenso sind alle den Be— schädigten zugesprochenen Entschädigungen höher bemessen.

New York, 17. Februar. (W. T. B) Aus Rio de Janeiro ist heute ein Dampfer hier angekommen mit 51 Personen, größtentheils Deutschen, an Bord, welche nach Brasilien aus⸗ gewandert waren, aber jetzt enttäuscht zurückkehren.

Toronto (Canada). Ueber den Brand in der Universität von Toronto meldet ein Telegramm des Reuter'schen Bureaus folgende Einzelheiten: Die Feuersbrunst hatte die fast gänzliche Vernichtung des 1843 in normannischem Stile mit einem Kosten— aufwande von 80 000 Pfd-Sterl. errichteten Universitäts gebäudes zur Folge. Nur die Räumlichkeiten, in welchen sich die Wohn immer befanden, und ein Theil des sübwestlichen Flügels sind den Flammen enttonnen. Gegen J Uhr wurden Vorbe⸗ reitungen getroffen, um das Gebäude für die jährliche Abend⸗ unterhaltung, wozu 2000 Einladungen erlassen worden waren, zu er⸗

leuchten. Zwei Diener trugen ein böljernes Tablet mit einer Anzahl angezündeter Lampen vom Erdgeschoß nach den oberen Räumen, als das Tablet zerbrach und die Lampen zu Boden fielen. Das Oel gerieth in Brand und ungeachtet der Anstrengungen der Diener griffen die Flammen so rasch um sich, daß sie genöthigt wurden, zu ihrer eigenen Rettung das Gebäude so schleunig als möglich zu verlassen. Es wurde indeß nicht rasch genug Lärm geschlagen und als endlich die Feuerwehr anlangte, stand schon das ganze Innere in hellen Flammen, welche in Folge des zur Zeit wehenden starken Windes

fortgesetzt bis Mitternacht wütheten und das einst stattliche Gebäude

schließlich in einen rauchenden Trümmerhaufen verwandelten. Das Feuer griff so rasch um sich, daß nur wenig Aussicht vorhanden war, eiwas zu retten. Der zerftöͤrte Theil des Gebäudes enthielt die Con- voeation · Hall mit ihrem prächtig geschnißten eichenen Plafond, eine Bibliothek von 33 000 Bänden, die einen Werth von 100 59 Doll. hatte und von der kaum 100 Bücher gerettet wurden, und das Museum mit seinem kostbaren Inhalt. Eine genaue Schätzung des Gesammt schadens ist noch nicht möglich; allein das Gebande und dessen Inhalt besaßen einen Weith von 1 500 000 Doll., von denen nur 166 000 Doll. durch Versicherung gedeckt sind. Als das Feuer ausbrach, befanden sich nur wenige Personen in dem Gebäude, welche rechtzeitig ihre Flucht bewerkstelligten Bald nach Mitternacht stürzte die große J000 Pfund wiegende Glocke in dem Hauptthurm der Universität mit furchtbarem Krachen herab.“

Kalkutta, 16. Februar. (A. C) In dem bevölkertsten Theile des Eingeborenenquartiers von Bom bay brach am Mittwoch Abend ein großes Feuer aus. Acht oder neun Häuser wurden eingeäͤschert und mehrere Personen kamen in den Flammen um. Der angerichtete Schaden ist ein sehr bedeutender. Ueber die ne ue Perlfischerei in Tuticorin liegen günstige Berichte vor. Es wurden einige prachtvolle Perlen gefunden, aber Mangels an Käufern waren die er⸗ zielten Preise verhältnißmäßig niedrig.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene De peschen.

Wien, 18. Februar. (W. T. B.) . In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses . der Präsident den Tod des Grafen Julius Andrassy mit und widmete demselben einen warmen Nachruf, in welchem er des Verstorbenen hervorragende Stellung und großen Verdienste um Kaiser und Staat, insbesondere aber seinen Antheil an dem Zustande⸗ kommen des österreichisch-deutschen Bündnisses unter lebhaftem Beifalle des Hauses hervorhob. Die Abgeordneten gaben ihrer Theilnahme durch Erheben von den Sitzen Ausdruck. Diese Kundgebung wird auf Antrag des Präsidenten in dem Sitzungsprotokolle verzeichnet.

Pest, 18. Februar. (W. T. B.) Sämmtliche Blätter veranstalteten heute Vormittag eine zweite Ausgabe und würdigen in tief empfundenen Worten die großen Ver⸗ dienste Andrassy's um den ungarischen Staat und die Monarchie. Insbesondere heben die Zeitungen die Begründung des deutschen Bündnisses hervor, welches die Frucht einer großgedachten, zielbewußten, Jahre hindurch mit ungewöhnlich großem Geschick verfolgten aus— wärtigen Politik gewesen sei.

London, 18. Februar. (W. T. B) Nach einem Telegramm der „Times“ aus San sibar vom 17. d. Mts. war die Expedition des Majors Wissmann, nach Usambarg in jeder Beziehung erfolgreich. Simboja und die anderen Häuptlinge haben sich unterworfen und frei⸗ willig das dem Dr. Meyer und Anderen geraubte Eigenthum zurückgegeben.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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Wetterbericht vom 18. Februar, Schauspielhaus.

Morgens S Ubr.

Anfang 7 Uhr.

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Stationen.

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Wind. Wetter.

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Temperatur in O Cel

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Deut s GHe Scewarte

Donneistag: Opernbaus. 41. Vorstellung. Lohen rin. Romantische Oper in 3 Akten von Richard

tante. Lustspiel in 4 Aufzügen von O. F. Gen⸗

Donnerstag: Der Unter ftaatssekretär. Freitag: Nordische Seerfahrt.

Berliner Theater. Mittwoch: Zum 1. Male: Der gefesselte Prometheus. König Oedipus. Mann. Posse mit Gesang in 3 Akten 5 Bil⸗

Donnerstag: Gräfin Lea. . .

Freitag: 23. Abonnements. Vorstellung. Der (Saelis und. G. Steffens.

gefesselte Prometheus. König Oedipus.

Donnerstag: Die Ehre. Schauspiel in 4 Akten Sudermann.

Freitag: Der Fall Clsmencean. Schauspiel in 5 Akten von A. Dumas und A. d' Artois.

Wallner - Theater. Mstmwoch: Neu einstudirt: Der Hypochonder. Lustspiel in 4 Akten von G.

von Mofer. Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Der Gypochonder.

Dictoria- Theater. Mittwoch: Zum 185. M.: 16. Etanley in Lifrika. Zeitgemälde in 10 Bildern 7. Ubr: Zum 297. Male: Deutsche Turner. (Ge.

kowski und Richard Nathanson. letzlich geschützt) Große nationale 3 Raida. Ballet von G. Severlni mime vom Hofballetmelster A. Siems, infcenirt vom Direktor C. Ren; Großarfiges Hürdle⸗Rennen mit 24 Springpferden, geritten von Damen und . gu ren der Schulreiterin Frl. Marv.

ö . D Austreten der vorzügl. Reitkünstleri

, n n, m, , ,, , ö 1 ittwoch: :. Zum geführt von Hrn. Ss 9 l . meldet 16, Kiew 15, Meekau 17 Grat unter Mal. 36. Male: Der arme Jonathan. Operette in Voltige, ausgeführt . r e,, Berlin:

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

42. Vorstellung. Köönig Lear. mund Lautenburg. Die neuen Dekorationen sind aus

Trauerspiel in 5 Aufzügen von Shakespeare. In dem Atelier der Zerren Hartwig, Hinze und Harder. z Scene gesetzt vom Direktor Dr. Otto Devrient. Anfang 7 Ubr. e,, 8 Mittwoch, 19 Febr.: Karl Meder, Concert, Re⸗ Donnerstag u. folgde. Tage: Marquise.

7 üũbr. elle Alliance Theater.

43. Vorstellung. Die stellungen Mittwoch: Gastspiels der Münchener“ 5 , . unter Leitung des Kgl. baver Hofschauspielers Hrn. Max Im Austragstüberl (Im Altentheilj. Verlobt: Frl. Elise Streppel mit Hrn. Haupt⸗

Uhr. Hofpaur Aufzügen von Hans Neuert und

von Ammergau.

Central Theater. Direktion: Mittwoch:

dern) von Eduard Jacobson.

Bent er. Thomas. Anfang 74 Uhr

Schauspiel in 4 Akten von

Circus Renz, Karlstraße

ei. 3 Aften von Hugo Wittmann und Julius Bauer. Springern der Gesellschaft.

mmm, Musit von ri Millõcker

Rönigliche Schauspiele. Mitwoch: Dyern baus. 49. Vorstellung. Othello. Dyer in 4 Akten von Giuseppe Verdi. Text von Artig? Bette. For

die deutsche Bübne übertragen von Mar Falke. burg. Mittwoch:

edermann. Anfang 7 Uhr. ,, Der arme Jonathan.

Nesidenz - Theater. Direktion: Siegmund Lauten ·

In Scene gesetzt von

; Donnerstag: D Dirigent: Hr. Kapellmeifter g:, Deutsche Turner.

Sonntag: 2 Vorstellungen.

Sing Akademie.

Ländliches Volksstück mit 66 und . vier . aximilian Schmidt. Bentsches Theater. Mittwoch: Der Pfarrer Musik von C. Horak. Anfang eri. .

Donnerstag und Freitag: Der Herrgottschnitzer mit Hrn. Kaufmann Wilhelm Gries (Bergebor⸗

Musik von G. Mi⸗ Couplets von Alfred In Scene gesetzt vom Direktor Emil

ö Donnerstag: 6. Male: Ei Tessing-= Cheater. Müttuo6ß;: Das Sil Tf eke: Zem 6 Male Ein gemachter des Signorelli. Adolph Ernst⸗Theater. Dresdenerstraße 72.

Mittwoch: Zum 12. Male: Der Goldfuchs. Gesangsposse in 4 Akten von Eduard Jacobson und Leopold Ely. Couplets theilweise von Gustav Görß. Musik von Franz Roth. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Hrania, Invalidenstraße 57/62,

12—11 Ubr. Mittwoch um 7 Uhr: Dr. Wagner: Ueber Stürme und n, .

Mittwoch, Abends

Coneert⸗ Anzeigen. Mittwoch,

Concert-Jaus, Leipzigerstr. 48 (früher Bilse)

sultat der Damen Wahl. Anfang ? Uhr.

Gesellschafts ˖ Abend

Nur noch 10 Vor⸗ ——— —— .

Familien⸗Nachrichten.

lehrer Gerhard Göntgen (Solingen) Frl. Martba Blum mit Hrn. Josef Kerseck (Alt. Alt⸗ mannsdorf Strehlen). Frl. Sophie Rüter

beck). Frl. Anna Menne mit Hrn. Karl Dresler (Siegen —Weidengu a. d. Sieg). Frl. Jenny Szkalnik mit Hrn. Lehrer Hermann Hansen

Emil Thomas. Berlin. Zum 5. Male: Ein gemachter Verehelicht: Hr. Reg.-Assessor Dorgerlob mit

5 Helene Mohaupt Neurode) Hr. Oskar ivpisch mit Frl. Klara Götze (Dresden). Hr. Ferdinand Kaboth mit Frl. Anna Kieslau a eboren: Ein Sohn: Hrn. Pastor Tiemann 86 Hrn. Königl. Reg. Baumeister A. Erbkam (Münster i. W). 9 Dr. Becker (Waldbröl) . Forstmeister Müller (Hil des. heim). Hrn. Ober . Postsekretär Cieppan (Tar- nowitz. Hrn. Oswald Körner (Dresden). rn. Dr. Benno Holj (Berlin). Hrn. Ingenieur Max Hennig (Dresden). Eine Tochter: Hrn. Dr. med. Rixen (Otzenrath). Hrn. Reg. Rath Freiherr v. Hodenberg (Köln). Hrn. Karl Vorwerk (Barmen). Hrn. Dr. med. Baumberger ,,. r. 8 estorben: Hr. Brauereibesitzer Robert Müde Militsch). = Hr. er ner fei, eschede). Hr. Hermann Rabe (Berlin). Hr. Rentier Wilbelm ir (Potedam). Hr. Eisenbahn⸗ Stationsassistent Joseph Poppe (Breslau). Frau Karoline Wilhelmine Spittel (Chemnitz! Hrn. Apotbeker Oekar Kranzfelder Tochier Thekla (Karlsruhe i. Baden). Hr. v. Uechtri a . . , ig. Wernekin rlottenburg). Hr. Gärtnereibesitzer Johannes Kampffmever (Berlin). 6

geöff net von

Redacteur: Dr. H. Klee.

Verlag der Expedition (Scholy.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei Anstalt, Berlin SW. , a e erde. ire

Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage), 19. Febr.: und die Inhaltsangabe zu Nr. H des öffent⸗

Zum 12. Male: Marqguise. Concert n Altistin Ottilie Schenke ⸗Lohöfener. lichen Anzeigers (stommauditgesellschaften auf

Scene geseßzt vom Oker NegtFerr Teylcff. Luftfpiel in 3 Akten von Victorien Sardou. Deutsch Anfang 76 Uhr.

Dirigent: Karxell meister Sucher. Arfarg 7 Nhr.

von Robert Buchholz. In Scene gesetzt von Sieg

Aktien und Aktiengesellschaften) für di vom 10. * 15. er, .

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Statiftik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Unter der Ueberschrift Ein ernstes Wort an die Berg⸗ leute!? veröffentlicht die Germania“ folgenden Auftuf:

Die unterzeichneten Präsides der katholischen Knappenvereine des Ruhrgebietes halten es unter den gegenwärtigen Umständen für ibre Pflicht, an die Mitglieder ihrer Vereine eine ernste Mahnung zu richten: Knappen, hütet euch vor der Sozial— demokrg tie, deren Grundsätze. und Bestrebungen Pöchst verderblich sind für die christlichs Religion und die katholische Kirche, für den Staat und die menschliche Gesellschaft, für Recht und Eigen⸗ tbum, für Ehe und Familie, besonders für eure Bemühungen um Verbesserung, der materiellen Lage. Die Sozialdemokratie ist eine Feindin der christlichen Religion, denn sie leugnet deren Grundlebren., und die Gottheit Christi, die Erlösung, jn sogar das Dasein und Walten eines perfönlichen Gottes; sie ist eine Feindin der katholischen Kirche, die sie als ibre ent schiedenste und wirksamste Gegnerin mit aller Kraft haßt und be— kämpft; sie ist eine Feindin des Staates, denn sie verwirft die Grundlage jeder staatlichen Ordnung: eine von Gott gesetzte obrigkeitliche Gewalt. Insbefondere befeindet sie die in unserem Vaterlande bestehende monarchische Ordnung, das König⸗ thum von Gottes Gnaden; sie ist eine Feindin der menschlichen Gesellfchaft, denn sie trachtet darnach, die be⸗ stehende Ordnung zu stürzen und führt nothwendig zu den Greueln der Revolution; sie ist eine Feindin des Rechts und des Eigenthumsß, denn fie will das Eigenthum des Einzelnen ab—= schaffen und im grellsten Widerspruche mit, dem siebenten Gebote Gottes das jetzt beftehende Cigenthum den Einzelnen nehmen und es der Gefammtheit übertragen; sie ist eine Feindin der ch ri st⸗ lichen Ehe, deren Heiligkeit, Einbeit und Unauflöslichkeit sie leugnet, sie ist eie Fein din der Familie, denn da sie die Ehe zerstört, so macht sie ein glückliches e und eine christliche Er ziehung der Kinder völlig unmöglich; sie ist endlich eine Feindin eurer Bestrebungen um Verbesserung eurer materiellen Lage. Weil die Sozialdemokratie die Religion be⸗ kämpft, die Familie entchristlicht, das Eigenthumsrecht mißachtet, zerstört sie die Grundlage jeden materiellen Wohles. Wir billigen voll und ganz eure Bemühungen um Verbesserung eurer Lage, sofern sie den Grundsätzen des Christenthums und der recht lichen Ordnung nicht widersprechen, aber wissen auch, daß die von der Sozialdemokratie eingeschlagenen Wege trotz aller Versprechungen nur zu eurem Verderben führen können. Wir fordern euch dringend auf, leihet nicht so zialdemokratischen Einflüsterungen euer Ohr, wir warnen euch vor jeder Gemeinschaft mit Männern, welche so verderbliche Grundsätze, sei es heimlich, sei es offen, vertreten mit einem Worte, Knappen, hütet euch vor der Sozialdemokratie!

Beelert, Vikar zu Bottrop. Bever, Vikar zu Buer. Bruns, Pfarrer zu Heisingen. Büssem, Pfarrer zu Steele. Dahlmann, Kaplan zu Kirchhellen. Dirking. Kaplan zu Recklinghausen. Dreps, Pfarrer zu Niederwenigern. Fingerhut, Rektor zu Frohnhausen. Goebel, Kaplan zu Essen. Gunsthövel, Kaplan zu Meiderich. Hens gen, Kaplan zu Borbeck. Holtgreven, Pfarrer zu Weitmar. Jansen, Rektor zu Ueberruhr. Kempen, Rektor zu Schalke. Kiggen, Kaplan zu Styrum. Klösges, Pfarrer zu Hamborn. Kribbel, Vikar zu Wel⸗ heim. Leuchter, Vikar zu Stoppenberg. Michalides, Pfarrer zu Osterfeld. Müting, Kaplan zu Bochum. Nonn, Pfarrer zu Glad⸗ beck. Oberdörfer, Kaplan zu Berge⸗Borbeck. Oertgen, Rektor zu Bredeney. Prüffen, Vikar zu Rellinghausen. Schäfer, Karlan zu Werden. Schiffer, Kaplan zu Altendorf (Rheinland). Schoofs, Pfarrer zu Walsum. Stiene, Vikar zu Marl. Torp, Kaplan zu Sterkrade. Vacster, Pfarrer zu Gelsenkirchen. Vissing, Pfarrer zu Horst (Westf.). Vogt, Kaplan zu Eickel. Weber, Rektor zu Alten. essen. Wingerath, Kaplan zu Effen. Wirtz, Kaplan zu Oberhausen.“

Am letzten Sonntag haben im Rheinisch ⸗Westfälischen Bergwerks bezirkwieder mehrere Ver sammlungen von Berg= Leuten stattgefunden, welche sich, wie die ‚Vofs. Ztg.“ mittheilt, einerseits mit den Kaiserlichen Erlassen, andererseits mit den Forderungen an die Zechenverwaltungen beschäftigten. Die fort schreitende Spaltung unter den Arbeitern trat auch in ihren Verbandlungen herbor. Eine in Essen abgehaltene Ver⸗

sammlung sandte einen Gruß an Se. Majestät den Kaiser

mit freudigem Dank für die Kundgebungen des Herrschers und dem Gelöbniß, die staats- und kirchenfeindlichen Bestrebungen der Sozialdemo— kratie zu bekäm pfen. An anderer Stelle sagt das Blatt: Die Uneinigkeit der rheinisch-westfälischen Bergarbeiter macht immer weitere Fortschritte. Intbesondere werden die Angriffe immer heftiger, welche die Leitung des Verbandes der Bergarbeiter, die i leis in Händen von Sozialdemokraten ruht, in Berg- arbeiter⸗Verfammlungen und in öffentlichen Aufrufen und Erklärungen erfäbrt. So hat jetzt der Vorstand des Zweigvereins Buer in Westfalecn eine Erklärung veröffentlicht, in welcher es heißt: In Erwägung der Vorgänge, welcke sich in letzter Zeit zu Üüngunsten des Verbandes zur Wahrung und Förderung bergmännischer Interessen in Rheinland und West⸗ falen“' abgespielt haben, haben wir uns entschlossen, unsere ämmt ; lichen Kameraden, namentlich aber die Delegirten resp. Bevollmäch⸗ tigten aller Zahlftellen obigen Verbandes, darauf hinzuweisen, daß die Centralleitung, wie sie jetzt besteht, nur zum Nachtheil des Ver bandes respektive der ganzen bergmännischen Bewegung sein kann. Es ist wohl einem Jeden der Betheiligten klar, daß es so nicht weiter gehen kann, ohne daß die bis jetzt angewandte Mühe und Arbeit ketreffs der bergmännischen Organifation ganz und gar vergebens ist. Bei den jetzigen verkehrten Leitungsverhältnissen des Verbandes nimmt die Mitgliederzahl nicht zu, jondern ab, und wir fühlen uns deshalb verpflichtet, alle Bevollmächtigten obengengrnter Zahlstellen auf- zufordern, bei dem Central ⸗Vorstande in Bochum schriftlich dahin porstellig zu werden resp. von demselben zu verlangen, bis zum ersten Sonntag im März dieses Jahres eine Generalversammlung anzu⸗ beraumen, wobei die Wahl eines neuen Vorstandes sowie eine Reformirung der Statuten unbedingt mit auf der Tagesordnung steben foll. Das Verbandsorgan wird ohnedem jedenfalls zur Dis— kussion gelangen. .

ö Bis L irten der Belegschaften der Zechen Shamrock“, Providence“, . Barillon? und „Friedrich der Große hatten auf den 16. d. M. eine Bergarbeiterversammlung nach Herne berufen, welche der Rh. Westf, Ztg.‘ zufolge von 456 —– 500 Personen besucht war; die Köln. Volks⸗Ztg n‘ giebt die Zahl der Anwesenden auf 1009 Personen an. Der Versammlung Turden, wie das erstere Blatt berichtet, die von den Zechenverwaltungen auf vie gestellten Forderungen. ergangenen Antworten kund⸗ gegeben, welche folgenden gleichlautenden Wortlaut haben: „Die Zechenverwaltungen können die, von einem nur ganz un- bedeutenden Theil der Belegschaften aufgestellten Resolutionen nicht als den Ausdrud der Gesinnung und Wünsche der Velegscaften ansehen und demnach die Belegirten auch nicht für befugt erachten, dieselben im Namen der Belegschaften zu stellen. Trotzdem stehen die Verwal⸗ tungen nicht an, zu erklären, daß sie die ebenfo maßlosen als unge rechtfertigen Forderungen ablehnen, mit dem Hinzufügen, daß man, wie dies feit dem Bestehen der befferen Lage und zuletzt am Anfang Januar d. J. geschehen ist, fortfahren werde, zu geeigneter Zeit,

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger. 45.

Berlin, Dienstag, den 18. Februar

soweit die Besserung der Lage fortschreitet, angemessene Lobn⸗= aufbesserungen eintreten zu lassen, dagegen aber andererseits in den gefunden Sinn der Belegschaften das Vertrauen setzt, daß sie den für das Gedeihen der Industrie unentbehrlichen Frieden nicht leicht ˖ fertig aufs Spiel setzen werden. Die Versammlung beschloß, Lie Frage, ob die Arbeit niedergelegt bezw. ob gekündigt werden soll oder nicht, zu vertagen. Auf den ersten Sonntag im nächsten Monat soll eine neue Ver⸗ fammlung anberaumt werden. Falls die Zechen die Forderungen bis dahin nicht bewilligt haben, soll Beschluß darüber gefaßt werden, ob man dieselben von Neuem einreichen, oder ob man am 15. März für 1. April kündigen soll. Auf die Fraze, welchen Standpunkt die An⸗ wesenden auf der nächsten Versammlung einnehmen würden, tief ein Theil: „Striken!! Man schritt dann zur Wahl von je einem Delegirten für die Belegschaften von Zeche „Shamrock! und „Friedrich der Großen, da zwei frühere ihr Amt niedergelegt haben. An der Abstimmung betheiligten sich von den Bergleuten von „Shamrock“ nur ca. 70 und von „Friedrich der Große' sogar nur ca. 25 Mann. Hiernach läßt sich annehmen, daß von diesen Zechen auch nicht mehr Leute anwesend waren. Füc

die Belegschaft von Zeche Friedrich der Große“ ließ sich keiner finden,

der bereit war, den Posten zu übernehmen.

Die Klagen der Sattler der Artillerie⸗Werkstatt in Spandau uber den unzureichenden Verdienst haben, wie der „Anz. f. d. Havell“ berichtet, an höherer Stelle Erhörung gefunden. Es ist ihnen auf direkte Anordnung des Kriegs ⸗Ministeriums eine Er⸗— böhung der Stücklöhne bewilligt worden, so daß die Leute jetzt einen auskömmlichen Verdienst haben. Die Lohnbewegung der Sattler der Artillerie⸗Werkstatt kann damit als beendet angesehen werden.

In der Maschinen⸗ und Armaturenfabrik vorm. C. Louis Strube, Aktiengesellschaft, in Buckau hat, wie die Magdb. Ztg.“ meldet, gestern früh das gesammte Arbeiterpersonal die Ärbeit eingestellt. Wie es heißt, wollte die Gesellschaft ine vierzehntägige Lohnzahlung anstatt der jetzt wöchentlichen einführen. Die Arbelter waren dagegen, einer ihrer Sprecher wurde sofort ent⸗ lassen. Dieses Vorgehen soll die Veranlassung zu der Arbeitsnieder⸗ legung gewesen sein.

In Halle wird der „Goth. Ztg. zufolge am 17. und 18. März d. J. ein Kongreß der deutschen Stellmacher stattfinden, welcher sich namentlich mit der Gründung eines allgemeinen Unter⸗ stützungssonds, Regelung der Werkstattordnung und Einführung eines den örtlichen Verhältnissen angepaßten Minimallohnes unter Be— seitigung der Akkordarbeit beschäftigen soll. .

Aus Schwerin i. M. berichtet die M. Z.“, daß ein von einer Lohnkommission der dortigen Zimmergesellen den Meiftern vor Kurzem unterbreiteter Lohbntarif von ditsen nicht angenommen werden ist, dagegen haben jetzt die Meister den Gesellen einen Lohn— tarif aufgestellt und denselben den letzteren zur Anerkennung und Unterschrift unterbreitet. Die Gesellen wollen diesen Tarif nicht annehmen, und haben in Folge dessen die Innungsmeister die den Tarif nicht anerkennenden Gesellen aus der Arbeit entlassen.

Die Stellmachergehülfen Leipzigs nahmen in einer Versammlung am 15. d. M. die Verhandlungen einer früheren auf— gelösten Versammlung wieder auf. Für den (oben erwähnten) Hal- kenser Kongreß wurden, wie wir der ‚Lpz. Ztg. entnehmen, zwei Delegirte gewählt, welche auf dem Kongreß folgende Anträge stellen sollen: 1) Einführung der neunstündigen Arbeitszeit und gänzliche Ab— schaffung der Sonntagsarbeit bez. Gewährung eines Lohnzuschlags von 500 / für letztere. 2) Abschaffung der Gewährung eines Theils der Loöhnung durch Beköstigung und Wohnung im Hause des Arbeitgebers. 3) Einführung eines Mindeststundenlohns von 35 . 4) Beseitigung der Akkord arbeit. 5) Gründung eines unter Leitung einer Prefkommission stehen—⸗ den eigenen Fachorgans. 6) Errichtung einer zur Regelung der Lohn— verhältnisse bestimmten Lohnkommission für Deutschland sowie 7) eines allgemeinen deutschen Unterstützungsfonds. 8) Anstrebung einer Landesorganisation für Sachsen. .

Am Sonntag hielten die Glasergehülfen Leipzigs eine von 80 Personen besuchte Versammlung ab. Die Tarifkommission theilte mit, daß die Differenzen in der Pritzschmann ' schen Werk— statt sich erledigt haben; die in einer anderen Werkstatt aus— gebrochenen Streitigkeiten sollen auf demselben Wege beigelegt werden.

In Grottau in Böhmen striken, einer Meldung des „Frkf. Journ.“ zufolge, 8oJ Spinner; dieselben verlangen 20 Lohn erhöhung. Die Weilerverbreitung des Ausstandes ist zu ge— wärtigen.

In Bezug auf die gestern an dieser Stelle mitgetheilte Forderung einer Lohnerhöhung von 106 Seitens der Vereinigung der Bergarbeiter von Großbritannien wird der Frkf. Ztg.“ aus London telegraphirt, daß die vereinigten Grubenbesitzer sich weigern, die Lohnerhöhung zu gewähren. Die Delegirten vertreten 400 000 Arbeiter und haben beschlossen, daß ein Strike stattfinden soll, Falls ihre Forderung nicht bewilligt wird. Nach einer Meldung des ‚Wolff'schen Bureaus“ empfing der Minister des Innern Matthews gestern eine Abordnung des Grubenarbeitervereins von Großbritannien, welche von mehreren Parlamentsmitgliedern geführt wurde und die Einbringung einer Vorlage Behufs Einführung achtstündiger Schichten nach suchte. Der Minister erwiderte, er werde immer bereit sein, die Lage der Arbeiter zu verbessern, und werde bei dem Führer des Unterbauses Smith die Einbringung einer Vorlage in dem erwähnten Sinne befürworten; er könne jedoch einem Gesetzentwurf, welcher die männlichen Erwachsenen hinsichtlich der freien Verfügung über ihre Arbeit beschränken würde, die Unterstützung der Regierung nicht in Aussicht stellen.

Aus Paris wird dem W. T. B.“ heute berichtet, daß im Kohlenbecken von St. Etienne eine Ausstandsbewegung ausgebrochen ist; 400 Bergarbeiter weigerten sich gestern wegen der Entlassung eines Kameraden in den Schacht „Jubin“ ein zufahren. Sie Bergleute von Villeboeuf drohen aus der gleichen Veranlassung zu striken.

Kohlenproduktion.

Wie uns aus Trier geschrieben wird, hat die Steigerung der Nachfrage nach Kohlen in dem letzten Quartal noch erheblich zu⸗ genommen. Die Industrie stellte bei dem Ausschwunge auf den ver— schiedensten wirthschaftlichen Gebieten verstärkte Anforderungen an die Fohlenproduktion, während andererseits die Gruben troß der Ver⸗ mehrung der Belegschaft um annähernd vier Prozent hinter der bis— herigen Produktion zurückgeblieben sind, da die Arbeitsleistung seit dem Mal Ausstande erheblich zurückgegangen ist. Wie wenig die Produktion der Nachfrage entspricht, erhellt aus dem Umstande, daß die langjährigen französischen Abnehmer der Saarkohle in den mit ihnen abgeschlosenen neuen Verträgen um ein Drittel des bisherigen Bezug quantums gekürzt werden mußten und daß zum Schutze der kleinen Konsumenten den Händlern nur zwei Drittel des bisherigen Vertragssoll in Aut. icht e n. werden konnten. Bezeichnend ist die Thatsache, daß Lie

reisfrage gar keine Rolle spielte und von dem Begehren der Liefe⸗ rung völlig in den Hintergrund gedrängt wurde. .

Trotzdem hat die Bergbehörde sich in der Preissteigerung möglichste Zurückhaltung auferlegt und die Preise nur soweit erhöht, als es die gesteigerten Arbeitelshne erforderten. Der bisher jabrelang stattgehahte Preisborsprung der Saarkohlen gegenüber den belgischen und west⸗

fälischen Produkten ist nach der Mittheilung des Ober ⸗Bergamts zu

1899.

Bonn hierdurch eingebüßt. Die Gesammtförderung auf den fiskalischen Gruben im Saargebiet betrug im Oktober 572 3514 t, im Rovember 499 698 t, im Dezember 356900 t Zusammen 1422553 t. Die Förderung ist hinter der Förderung des gleichen Zeitraumes im Vorjahre um rund 250 000 t oder 15 zurückgeblieben. Dieser bedeutende Ausfall ist vornehmlich durch die im Dezember v. J. wiederum eingetretene Arbeiterbewegung hervorgerufen worden. Der Minderleistung entsprechend hat sich auch der Absatz erniedrigt. Um den durch die fortdauernde Bewegung unter der gesammten Be⸗ legschaft verursachten Ausfall Lei der Kohlengewinnung auszugleichen, wurde zur Annabme zablreicher neuer Arbeiter, Einführung einer zweiten Nachmittagsschicht und Vermehrung der Kohlengewinnungspunkte ge- schritten, jedoch haben diese Maßregeln nicht ausgereicht, um die aut der Verkürzung der Arbeitszeit erwachsene Minderleist ang auszugleichen. Außerdem aber hat der abermalige, theilweise Arbeiterausstand im Dezember v. J, der auf einzelnen Gruben am 13. gen. Mts. begann und bis Weibnachten angedauert hat, die Gesammtförderung im Weiteren empfindlich beeinträchtigt. ;

Arbeiterwohnungen.

Die Firma Villeroy u. Boch im Kreise Merzig hat im ver- flosenen Jahre in der Stadt Merzig fünfzebn, in dem Orte Keuchingen sechs und in Bachem zwei neu Wohnhäufer für Arbeiter ibrer Fabriken ausführen und in mebreren anderen Ortschaften Umbauten alter Wohnungen vornehmen lassen. Auch ist in demselben Kreife von der Firma Karcher u. Cie, in Beckingen ein geräumiges Schlaf- und Krenkenhaus für ihre Arbeiter errichtet worden. ;

Handel und Gewerbe.

Berlin, 16. Februar. (Wollbericht d. Ctrbl. f. d. Textil- Ind.). Das Wollgeschäft rubt hier fast gan; Die Vorrätbe in Rückenwäschen sind bis auf einige feine Stämme Tuchwollen und etwas Stoffwollen, die hier und da noch anzutreffen sind, geräumt, von ungewaschenen Wollen, in denen die Spekulation Manches unter- nommen, ist noch nichts hereingekemmen. Die Stimmung hat sich infolge der festen Haltung der Terminmärkte und der günstigeren Berichte aus London entschieden gebessert. Man nimmt allgemein an, daß das jetzige Preisnigeau ron längerer Dauer sei und eine größere Kauflust bei den Konsumenten zur Folge haben wird.

Der Aufsichtẽrath der Schlesischen Boden ⸗Kredit⸗ Aktien- Bank hat auf Grund der von dem Vorstande vorgelegten Bilanz beschlossen, die diesjäbrize ordentliche Generalversammlung auf den 17. März er. einuberufen un derselben die Festsetzung einer Dividende von 6 Go zu empfeblen. Nach Einstellung einer Disagio- reserve von 50 000 υοé und der Erhöhung des Spezial⸗Reservefonds auf 100 000 ½ beträgt der zur Verfügung stehende Reingewinn bol ob 9.

Die Meininger Hypothekenbank hat, wie der „Deutsche Oekonomist! mitteilt, folgendes Cirkularschreiben an ihre Pfandbrief⸗Verkaufsstellen gelangen lassen: „Um unserer Erklärung vom 12. April 1889, wonach eine Konvertirung und verstärkte Aus- loosung unserer 400 dbriefe zunächst für die Zeit bis zum 1. April 1893 unbedingt ausgeschlossen wird, die weitgehendste Wir⸗ kung zu sichern, übernebmen wir hierdurch die Verpflichtung, gegen dirjenlgen Pfandbriefe, welcke in den Jahren 1890, i891 und 1892 durch die statutarisc rorgeschriebene, also unumgänglich nöthige Verloosung betroffen werden, unverlooste Stücke zum Pari⸗Cours zu liefern, falls innerbalb längstens sechs Wochen nach dem Verloosungs⸗ termin der Antrag auf Umtausch bei uns gestellt wird. Die Ver⸗ loosung unserer Pfandbriere findet alljährlich einmal in den ersten Tagen des Monats Aril statt; die zu verloosenden Pfandbriefe müssen oo der Gesammtsumme der umlaufenden Pfandbriefe betragen.“

Die „Blätter für Genossenschaftswesen? Verlag von E. Keil's Nachfolger, Leipzig haben in Nr. 7 vom 15. Februar folgenden Inbalt: Die Anzeigen der Genossenschaften an die Gerichte Behufs Eintragung und Löschung von Mitgliedern in der Liste der Genoffen. Die Verbandsrevision (Mittheilungen über die Ver seihung des Rechts zur Bestellung des Revisors an zum Allgemeinen Verbande gehörige Unterverbände). Bericht über den Unter⸗Ver⸗ bandstag der Konfumpereine der Provinz Brandenburg. Mit—⸗ theilungen aus den Geschäftsberichten von Genossenschaften für 1888. Statistische über die Meiereigenossenschaften in Schleswig⸗ Holstein. Die Einstellung des Betriebes der Kieler Schlacht Fenoffenfchaft. Die Konsumvereine in Frankreich. Ländliche Genossenschaften in Ungarn. Mittheilungen über die Peabody Stiftung. .

Das ‚Gewerbeblatt aus Württemberg, welches von der Könisl. Württemb. Centralstelle für Gewerbe und Handel heraus gegeben wird, bat in der vorliegenden Nr. 7 des 12. Jahrgangs folgenden Inhalt: Der moderne Eisenkonstruktions ·˖ Stil. Ver⸗ schiedene Mürbeilungen. Ausstellungswesen. Neues im Landes Gewerbe⸗Museum. Preisausschreiben. Aus dem Lesezimmer der K. Centralstelle.

Stuttgart, 17. Februar. (W. T. B.) Kommerzien ˖ Rath Car von Hallberger, Vorsitzender des Aufsichtsraths der hie sigen Dentfcen Verlagsanstalt“, ist heute Nachmittag in Frankfurt a. M. gestorben.

Hamburg, 17. Februar. (W. T. B.) Die hier ansässigen Damrfschiffsgesellschaften baben heute die Aufforderung der Regierung erhalten, auf die neue ost⸗afrikanische Subventions⸗ linie zu submittiren.

London, 17. Februar. (W. T. B) Wollauktion. Wolle fest, Preise unverändert. .

17. Februar. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 8. bis zum 14. Februar: englischer Weinen 246, fremder 23 451, englische Gerste 1210, fremde 17397 englische Maligerste 13 421, fremde englischer Hafer 1229, fremder 54 758 Qrts. Englisches Mehl 17 438, fremdes 29 761 Sack und Faß.

Bradford, 17. Februar. (W. T. B.) Kolonialwolle fester, englische Wolle ruhig, aber stetig, Exportgarne ruhig, Stoffe ziemlicher Begehr für Amerika.

Mailand, 17. Februar, (W. T. B.) Die Einnahmen des ita⸗ lienifchen Mittelmeer-Eisenbahnnetzes wahrend der ersten Dekade des Monats Februar 1830 betrugen nach provisorischer Er= mittelung: im Personenverkehr 1 011 389 Lire, im Güterverkehr 9 56 794 Lire, zusammen 2 962153 Lire gegen 2 928791 Lire in der gleichen Periode des Vorjahres, mithin mehr 33 362 Lire.

Luzern, 17. Februar. (W. T. B. Die Betriebseinnahmen der Gotthardbahn betrugen im Januar 1890 für den Personen verkehr 179 000 (im Dezember 213 600 Fr., für den Güterverkehr 646 000 (im Dezember 691 400) Fr., verschiedene Einnahmen 40 060 (im Dezember 79 00 Fr., zusammen S665 000 (im Dezember 75 000) Fr. Die Betriebsausgaben betrugen im Januar 1890 4190 000 (im Dezember 620 009) Fr. Demnach Ueberschuß 375 000 (im Dezember 355 000 Fr. Ber Betriebsuberschuß im Januar 1889 betrug 355 000 Fr. J

New York, 17. Februar, (W. T. B.) Visible 2 an Weizen 30 073 000 Busbels, do. an Mais 12583 000 Bushels.