1890 / 46 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 19 Feb 1890 18:00:01 GMT) scan diff

eber die Ansyrache, welche der Kriegs ⸗Minister General von Verdv du Vernoig bei dem Empfange der Arbeiter. Deputation der Staatsfgbriken in Spandau hielt kann das Spand. Tabl. Folgendeg mittbeilen: Zur Ausführung des Baueg der Arbeiter Wohn häuser sei eine Summe von 13 Millionen Mark in Auesicht genammenz jedoch hänge die Ausführung dieser Idee davon ab, ob der Reichstag damit einderstanden sei, den zu wählen jetzt der Arbeiterstand in Dänden habe. Hierbei nahm der Minister Ver⸗ anlassung, die Arbeiter unter Hinweis auf die setzten Erlasse des Kaisers zum treuen Festhalten an der Regierung zu ermahnen und sich nicht durch die Vollswühler aufbetzen zu lassen. Auch er könne nur bestätigen, daß es Se. Majestät wirklich ehrlich und gut mit den Arbeitern meine. Dann führte der Minister die Arbeiter selbst an den mitgebrachten Bauplan zur Ausführung der Arbeiter- wohnhäuser und erklärte Alles ausführlich. Auf das Anliegen, daß es von Seiten der Arbeiter mit Freuden begrüßt würde, wenn die Arbeiter, welche schon längere Jeit in einer Fabri beschäftigt sind und dann aus derselhen wegen Arbeitgmangels entlafsen würden, in einer anderen Fabrik. aber wieder Beschäftigung finden, statt, wie bisher nur zum Minimallohn, ferner zu dem Lohn eingestellt würden, welchen sie beim Abgang in ihrer letzten Arbeinsftelle erhalten hatten, erklaͤrte der Kriegs- Minister, daß er diese Angelegenheit im Auge behalten würde und für derartige Abänderungen möglichft Sorge tragen wolle. Er sagte, er werde mit dem Insper teur, General ⸗Major Gerhards, darüber Růcksprache nehmen, und stellte in Ausficht, für die älteren Arbeiter Alterszulggen zu gewähren. Der Ninifler fyrach ferner den Wunsch aus, die Arbeiter möchten sich, wenn sie etwas auf dem Herzen haben, direkt an ihn wenden. Schließlich entsieß der Minister die Deputation mit den Rorten: Nun, Kinder, es hat mich gefreut, daß ich Euch hier einmal persönlich ge⸗ sprochen habe, und ich habe die Hoffnung, daß Ihr die Hand, die Guch Se. Maijestat geboten hat, nicht zurückweisen werder. Grüßt Eure Kameraden und sggt, daß die fir berge für Euch in guten Händen liegt und Se. Majestät ein sehr warmes Her; für Euch bat und alle berechtigten Wünsche zur Ausführung gelangen werden.“

Die Arbeiter der Maschinen⸗ und Armaturwaaren⸗ fabrik vormals C. Louis Strube, Aktiengesellschaft in Buckau, haben, wie die ‚Magdb. Itg. berichtet, gestern Mittag die Arbeit wieder aufgenommen, nachdem ihnen die gestellten Forderungen von der Geschäftsleitung sämmtlich bewilligt find und der vorher aus der Arbeit entlassene Arbeiter wieder angestellt worden ist.

Der Schuhmacherstrike in Weißenfels hat, der Hall. Ztg. zufolge, nun doch einen größeren Umfang angenommen, als man nach den zuletzt viel friedlicher klingenden Nachrichken erwarten konnte. Die in dem Kreisblatt angegebenen Zahlen von 606 bis So9 Striken« den hält das Blatt für zu hoch gegriffen. Nach einer anderen Schätzung baben etioa 409 Schuhmacher die Arbeit niedergelegt.

Bie großen Braunkohlen Gesellschaften des Weißen felser und des Zeitzer Kreises sind, der Frankf. Ztg. zufolge, aus eigenem Antriebe mit der Eimichtung von Arbeiter- Aus-

chüssen vorgegangen, durch deren Vermittelung die Wünsche der Arbeiter vorgetragen und mit denen gemeinsam die Arbeiteranzelegen⸗ 5634 . 1 3

Aus Lübeck wird derselben Zeitung am gestrigen Tage tele graphirt, daß mehr als 500 dann,, ö. ö die Meister den bisherigen Schluß der Arbeit Nachmittags 5 Uhr ohne Vesperpause beibehalten, dagegen die Gesellen mit halbstündiger Pause die Arbeitszeit bis 5z ausdehnen wollten. Viele Bauten liegen still. .

In Apolda fand, wie wir der Magdb. Ztg. entnehmen, am letzten Sonntag eine von über 209 Arbeitern besuchte Versammlung Behufs Gründung eines „Reichstreuen Arbeitervereins“ statt. Als Ziel und Zweck des Vereins wurde hingestellt, zunächst den guten politischen Ton der Stadt zu wahren und auf direktem Wege. Beschwerden und Klagen der Re— gierung vorzulegen, sodann ein besseres Einvernehmen zwischen Arbeitern und Arbeitgebern allgemein zu ermöglichen und hauptsächlich bei den Wahlen die Agitation der Sozialdemokratie zu bekämpfen. Trotz einiger Widerreden von Vertretern der Sozial demokratie fand die Gründung des Vereins statt.

Der Strike der Spinner des Grottauer Bezirks, von dem gestern berichtet wurde, mußte inzwischen größere Ausdehnung gefunden haben, da man der Mgdbg. Ztg. gestern telegraphisch mit⸗ theilt, daß 1200 Spinner die Arbeit bereits wieder aufgenommen haben, nachdem ihnen eine sechsprozentige Lohnerhöhung bewilligt worden ist. In der gestrigen Notiz war überhaupt nur von 8060 Strikenden die Rede. .

Aus London berichtet W. T. B.“: Der frühere Minister Gladstone empfing heute eine Deputgtion der Bergarbeiter, welche dessen Ansichten über die achtstündige Arbeitszeit erbat. Gladstone wies auf die Schwierigkeit hin, diejenigen Leute zur Niederlegung der Arbeit zu zwingen, welche gewillt seien, dieselbe fortzusetzen; er behalte sich hierin seine Entscheidung und Freiheit der Behandlung dieser Frage vor. Der Allg Corr. zufolge beschlossen 600 Arbeiter der Kegierungsdocks in De vonport, ein Lohnerhöhung zu fordern. Einer der Redner machte die Mittheilung, daß die vom Staat beschäftigten Arbeiter sich demnächst zu einem großen Gewerkverein verbinden würden.

In der Arbeitsbörse zu St. Etienne wurde, wie W. T. B.“ meldet, gestern eine Versammlung von Grubenarbeitern abgehalten und für die Gruben der dortigen Bergwerks ⸗Gefellschaft allgemeiner Aus stand beschlossen. Delegirte wurden beauftragt, diesen Beschluß auch den Grubenarbeitern der anderen Gesellschaften des dortigen Kohlengebiets mitzutheilen, und es liegen Anzeichen vor, zu befürchten, daß der allgemeine Ausstand sich auf alle Werke des Kohlenreviers ausdehnen werde.

Literatur.

Das „Buch der Hohenzollern, welches Pr. Max Ring im Verlage der Buchhandlung von Schmidt u. Günther zu Leipzig erscheinen läßt, ist bis zur 17. Lieferung gediehen. Das reich illustrirte Prachtwerk nähert sich nunmehr seinem Abschluß, denn in 19 Heften Gu je 50 Y) soll es vollstaändig vorliegen. Die neuesten drei Hefte, 15 bis 17, schildern in anziehender, volksthüm licher Dar⸗ stellung die Regierungszeit König Friedrich Wilhelm's IV, und des hochseligen Kaifers Wilhelm J. Sie sind wie die früheren mit vielen großen Holzschnittbildern ausgestattet, welche die Bild nisse der Monarchen und ihrer Gemahlinnen, ihrer Ange hörigen, der Heerführer und Minister, großer Zeitgenossen sowie hervorragender Ereignisse aus ihrem Leben und Wirken z. ver⸗ anschaulichen. Hervorgehoben seien die Porträts König Friedrich Wilhelm's T7. und der Königin Elisabeth, des Kaisers Wilhelm J. und der Kaiserin Augusta in verschiedenen Lebensaltern, ferner die Bild⸗ nisse des Kaisers und der Kaiserin Friedrich, der Prinzessin Luise, Groß herzogin von Baden, des Prinzen Friedrich Carl, des Reichskanzlers Fürsten von Bismarck, der Feldmarschälle Grafen von Moltke und von Roon, der Brüder Alexander und Wilhelm von Humboldt und des Historikers Leopold von Ranke. Auch das Kaiserliche Palais zu Berlin, das Mausoleum zu Charlottenburg, die letzte Ruhestätte des verblichenen Kaiserlichen Paares. und andere Baulichkeiten in Berlin und Potsdam, namentlich das Orangeriegebäude in Sanssouci, eine der schönsten architektonischen Schpfungen König Friedrich Wilhelm 's IV., werden den Lesern vor Augen geführt.

Von der Zeitschrift des ailgem inen deutschen Sprachvereins“ liegt uns der IJ. Band, umfassend die Jahrgänge 1888 und 1889, vor. Schon ein flüchtiger Ueberblick über die darin veröffentlichten Beiträge kann davon überzeugen, mit welchem Eifer der Verein unter Leitung seines Stifters, Vorsitzenden und unermũd · lichen Förderers, des Professors Dr. Herman, Riegel in Braun = schweig, sich die Aufgabe der Reinigung unserer Sprache von fremden Eindringlingen angelegen sein läßt. 6h bemerkenswerth erscheint gleich in der ersten Nummer des Bandes ein Aufsatz des Heraus- gebers Prof. Riegel, welcher mit Wärme für die Errichtung einer Reichtanstalt für die deutsche Sprache eintritt. Auch die Bei⸗

trãge von ihm, welche sich mit dem Wort Dame, den sprachlichen

ufländen in Luxemburg und dem Unterschiede jwischen Franken und

anzofen beschäftigen, entbalten vieles Anregende. Adolf Keller ju

olmar i. Ei. bat die Fremdwörter in dem Entwurf zu einem burgerlichen Gefetzbuch für das Deutsche Reich zum Gegen. stand der Erörterung gemacht. während Dr. C. Schulz in Halle a. d. S. in einem Bildungsdeutsch überschriebenen Aufsatz die Pflege des Altdeutscken auf unseren höberen Schulen, empfiehlt, um dadurch eine Vertiefung in das Wesen unserer. Sprache schon bei der Jugend zu ermöglichen. Andere Auffäͤtze beschäftigen sich mit den deutfchen Personen · und Vornamen, mit der Frage der Betonung. dem Zeitungs und dem Volktvertretungsdeutsch, dem Deutsch der Nerz? dem Deutfch im Rechtswesen und im Studententhum, den Ver⸗ deutschungabestrebungen der Behörden 3c. ꝛc. Auch die Kämpfe mit der jum Theil nicht unberechtigten Gegnerschaft solcher Gelehrten. welche die an sich heilsame Bewegung nicht überstürt oder bis zur Uebertreibung ausgedehnt sehen möchten, lassen sich in den vorliegenden Jahrgängen eingehend verfolgen. Jedenfalls kann der Verein auf die frreichten praküischen Erfolge mit großer Befriedigung hinweisen. Seit feiner Stiftung im Jahre 1885 hat er so viele Anhänger für feine Sache gewonnen, daß Ende 1889 schon nicht weniger als 157 Zweigvereine bestanden, welche sich auf das ganze Deutsche Reich fowie mehrere Städte der österreichisch ungarischen Mon archie vertheilen; selbst in Mailand und Bari haben sich Zweigvereine gebildet. Sein Ziel bleibt nach wie vor; Die Reinigung der deutschen Sprache von unnöthigen fremden Bestand⸗ theilen zu fördern, die Erhaltung und Wiederherstellung des echten Geistes und eigenthümlichen Wesens der deutschen Sprache zu pflegen, und auf diese Weise das allaemeine nationale Bewußtsein im deutschen Volke zu kräftigen. Der Verein will das sprachliche Gewiffen im Volke schärfen und wecken, auf daß ein jeder Deutsche im berechtigten Stolz auf seine Muttersprache eine Ehre darein setze, möglichst rein und gut deutsch zu reden und zu schreiben'. Auf dem Wege zu diesem Ziel ist ibm auch ferner guter Erfolg zu wünschen. Für solche unserer Leser, welche dem Verein beizutreten wünschen, sei bemerkt, daß Abzüge des Aufrufs und der Satzungen sowie einzelne Num mern der Vereing⸗Zeitschrift von dem Vorsißzenden, Museums . Direktor Profeffor Br. Herman Riegel in Braunschweig, zu erhalten sind. Geld. sendungen werden an den Schatzmeister des Vereins Carl Magnus in Braunschweig (Breitestr. erbeten, welcher auch Beittitts⸗ erklärungen (unter Beifügung des Betrages von 3 oder mehr) ent- gegennimmt. Die Vergins-Zeitschrift wird den Mitgliedern regel⸗ mäßig zu Anfang jeden Monats unentgeltlich zugestellt. Die Jahr⸗ gänge 1886/87, 1888 und 1889 der Zeitschrift werden neu eintretenden Mitgliedern, gegen Einsendung des Betrages von 8 M (einzeln zu 4 bejw. 2 M) an' den Schatzmeister, kostenfrei: abgegeben. Die Ver. deutschungsbücher‘, insbesondere Heft 1, betitelt. Die Speisekarte (25 ), und Heft 2, „Der Handel“ (1. Abtheilung 40 4), sowie die ‚Verdeutschungsbogen' sind den Hrrn. Ferd. Hirt u. Sohn in Leipfig in Verlag gegeben worden und ausschließlich auf dem Wege des Buchhandels zu erhalten.

Die Gesellschaft für Schleswig Holstein ⸗Lauen⸗ burgische Geschichte übersandte uns den 19. Band ihrer Zeit schrift (Kiel, 1889; Kommissionsvmerlag der Universitäts ⸗Buchband⸗ lung). Wir finden darin zuvörderst einen umfänglichen und gründlichen Beitrag zur Geschichte der Landeskirche, vom Propst a. D. Carstens, nämlich eine auf authentischen urkundlichen Nachrichten beruhen de Ueber ˖ sicht sämmtlicher General ⸗Superintendenten der evangelisch · lutherischen Kirche in Schleswig ⸗Holstein von der Reformation bis auf die Gegenwart, nebst biographischen Angaben und Mittheilungen über ihre kirchliche Wirksamkeit, ihre literarischen Schriften ꝛc. Prof. Dr. Wilhelm Knorr bietet etvmologische und genealogische Aufklärungen über besonders bemerkenswerthe Personen⸗· und Geschlechtsnamen in Schleswig⸗Holstein, welche von Angehörigen der Provinz oder allen, die ihr entstammen, mit Interesse gelesen werden dürften. Ueber einen interessanten literarischen Fund berichtet Dr. Wolfgang Michael, und zwar betrifft derselbe das Projekt eines Nord ˖ Ostsee Kanals aus dem Jahre 1748. Die Spur eines folchen Planes fand der Referent unter den Papieren des Herzogs von Rewcastle, die heute im Britischen Museum zu London aufbewahrt werden. Der Wortlaut des Projekts, welches dem König Georg II. während seiner Anwesenheit in Oannover im September as vorgelegt wurde, scheint nicht mehr vorbanden zu sein; was Dr. Michael in deutscher Uebersetzung aus den? Newcastle Papers mittbeilt, ist nur ein Gutachten darüber. Verfasser des letzteren scheint der Herzog von Neweastle selbst gewesen zu sein, der den König auf der Reise nach Dannover als Vertreter des englischen Ministeriums begieitete, Da die neue Durchfahrt dem britischen Handel zu Gute kommen sollte, so wurde der Plan Georg II. in seiner Cigenschaft als König von England und nicht als Kurfürst vo. Hannover vorgelegt; ein englischer und nicht ein hannöverscher Minister hatte also fein Gutachten darüber ab⸗ zugeben. Als Urheber des Projekis wird ein Mann Namens ld beranjen genannt; aber nur wenige Einzelheiten über seinen Plan sind aus dem Gutachten zu entnehmen. Er hatte vermutblich eine Er⸗ weiterung des schon in den Jahren 1391 —– 98 von den Lübeckern an- gelegten Stecknitz Kanals im Sinne. Denn dieser scheint gemeint zu

sein, wenn darin die Rede ist von einem „Privatkanal, der nur dem

Verfasser der Denkschrift bekannt! sei, zumal es weiterhin heißt, die neue Verbindung werde durch einen Theil der kurfürstlichen Be⸗ sitzungen des Königs von England gehen: der Stecknitz⸗Kanal durch⸗ schneidet das Herzogthum Lauenburg und dieses gehörte damals zum Kurfürstenthum Hannover. Als Bedenken gegen das Projckt werden geltend gemacht: die umständliche und mit Unkosten verknüpfte dreimalige Umladung der Waaren, die Wahr⸗ scheinlichkeit, daß der König von Dänemark, um sich an England zu rächen, den Sundzoll zu Gunsten der Franzosen und Holländer herabsetzen werde; die Unmöglichkeit, den englischen Pandel in der Ostsee mitiels des Kanals zu schützen, da er nicht einmal für gewöhnliche Kauffahrteischiffe, viel weniger für Kriegsschiffe genügende Tiefe habe; endlich die moglichen Streitigkeiten wegen der Abgaben, die für die Benutzung des Kanals von den Landesherren, durch deren Gebiet er führen sollte, gefordert werden würden. Das Schickhsal des Plans ist denn auch schon aus dem Gutachten leicht zu errathen: es wurde offenbar bei Seite gelegt, weil man sich keinen entsprechenden Nutzen für den britischen Handel davon versprach. Weiter enthält die Zeitschrift antiquarische Miscellen von OH. Handelmann und W. Splieth. Der Erstere berichtet über frühere und neuere Münzfunde, u. a. über antike, in Schleswig gefundene Münzen, über die in Beldorf, Kirchspiel Hademar schen, beim Abbruch eines alten Hauses von spielenden Kindern in einem Topf aufgefundenen 28 Goldgulden (aus dem 15. —16. Jahrhundert und von den verschiedensten deutschen Münzstätten) sowie Über Kieler Universitäts⸗Medaillen, auch bietet er Nachträge zu dem Verieichniß der sicher gestellten Alterthums denkmäler in Schleswig ⸗Holstein. W. Svlieth meldet über neue Gräberfunde in Dronninghot bei Schuby. Das Vorkommen zweier Schalensteine in der Ringmauer des einen Grabes hält der Verfasser für eine Stütze zu Gunsten der Annahme, daß diese räthselhaften Steine im Zu⸗ sammenhange mit dem Kultus heidnischer Zeit standen. Aus den mannigfachen kleineren Mittheilungen sei ein urkundlicher Beitrag zur Geschichte des Schleswiger Altarblattz von Brügge— mann hervorgehoben, welchen der Geheime Archip-Rath Dr. Hille in Schleswig ein andte. Mit Nachrichten über die Gefellschaft, um⸗ fassend den vom derzeitigen Sekretär, Professor Dr. P. Hasse in Kiel erstatteten Jahresbericht und das Protokoll über die leßte General⸗ versammlung, schließt der Band. Von den im Auftrage der Ge⸗ sellschaft vom Professor Dr. Hasse bearbeiteten und herausgegebenen Schleswig- Holstein⸗Lauenburgischen Regesten? und Urkunden sind die ersten beiden Lieferungen des IiJ. Bandes er= schienen an n, und Leipzig. Verlag von Leopold Voß), welcher

die Aktenstücke aus den Jahren 1301 bis 1340 enthalten wird und seinem

demnächstigen Abschluß entgegengeht. Für die Vorbereitung der ferneren Bände, zunächst des 4. und 5, ist der Sekretär des Vereins im vergangenen Jahre fortgesetzt thätig gewesen. Der Plan des Werks war schon im letzten Jahresbericht skizzirt und nach der sich daraus ergebenden Begrenzung die neue Sammlung der Urkunden auf

die Jabre 1341 big 1400 erstreckt worden. Im Jahre 1889 sind wieder das Geheim⸗Archiv und die Bibliotheken in Kopenhagen durch⸗ forscht worden. Die Gesammt · Ausbeute betrug in runder Summe etwa 6560 Nummern, darunter viele Inedita. Aus dem Staatg⸗ Archiv zu Schlegwig hat die Rubrik der Neumünster⸗Bordesbol mer Urkunden in Abschriften und Kollationen Verwerthung gefunden.

Der Redaktion des Reichs ˖ und Staat g ⸗-Anzeiger s' sind folgende Bücher und Druckschrift en übersandt worden:

Gesetz, betreffend die Erleichterung der Ab—⸗ veräußerung einzelner Theile von Grundstüäcken in der Provinz Hannover vom 25. März 1889. Unter Berücksichti⸗ gung der Gesetzes⸗Begründung und der Landtagsverhandlungen sowie der entsprechenden Gesetze in den übrigen Theilen der preußischen Monarchie erläutert von O. Hellweg, Ober ˖ Regierungs⸗Rath und Mitglied der General ⸗Kommission in Hannover. Paul Parey, Berlin, 18906. Lehrbuch des preußischen Verwaltungzsrechts. Von G. A. Grote fend. Lieferung 3. Carl Habel (C. G. Lüderitz sche Verlage buchhandlung). Berlin, 1890. Encyklopädie der Rechtswissenschaften in systematischer Bearbeitung. Heraug⸗ gegeben unter Mitwirkung vieler Rechtsgelehrter von Dr. Franz von Holtzendorff, vorm. Professor der Rechte in München. 5. Auflage. 3. bis 12. Lieferung. Duncker u. Humblot, Leipzig. 1889. Das Reichsgesetz, betreffend die Erwerbs⸗ und Wirthschaftsgenossenschaften vom 1. Mai 1889, erläutert von Dr. Maurer, Landrichter in Stolp i. P. Franz Vahlen, Berlin, 1890. Die Frage des internationalen Arbeiterschutzes. Nebst einer Kritik der Ansicht Gustav Cohn's. Von Dr. Georg Adler, Dozent der National- ökonomie und Finanzwissenschaft an der Universität Freiburg i. Br. G. Hirth, München und Leipzia. 1388 Erörterungen über die GSütertarife in Preußen. Von Lesgpold Schoeller, Königlicher Kommerzien⸗ Rath, Mitglied des Hauses der Abgeordneten. Gottlieb Korn, Breslau, 1590. Aktenstücke zur Wirthschaftspolitik des Fürsten Bismarck. Herausgegeben von Heinrich von Poschinger. 1. Band. Bis zur Uebernahme des Handels⸗Ministeriums (1380). Paul Hennig. Berlin, 1890. Heinrich Heine's Verhältniß zur Religion. Von Dr. Alfred Christlieb Kalischer. Ferdinand Oeblmann, Dresden, 159). Brennesseln. CEpigrammatisches Unkraut. Von Moritz Goldschmidt. Gebrüder Knauer, Frankfurt . M Johannes Miksch, der größte deutsche Singemeister und sein Gesangssystem. Von Adolph Kohut. Carl Rühle's Musikverlag (vormals P. J. Tonger), Leipzig Reudnitz Album unfrei williger Komik. Sammlung humoristischer Annoncen, Druckfehler und Aussprüche mit Ang abe der Quellen. 1. Band. 10. vermehrte Auf⸗ lage. Richard Eckstein Nachfolger (Dammer & Runge) Berlin. Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Älterthumskunde Band 6. Heft 1. Edmund Schmersahl, Lübeck, 1890. Schleswig⸗Holstein⸗Lauenburgische Regesten und Urkunden. Im Auftrage der Gesellschaft für Schleswig⸗Hosstein Lauenburgische Geschichte bearbeitet und heraus- gegeben von Dr. P. Hasse, Professor an der Universität zu Kiel. 5. Band. 1. und 2. Lieferung. Leopold Voss, Hamburg und Leipzig, 13539. Martin Rinkart's (des Dichters von Nun danket alle Gott) Lutherfestspiel vom Jahre 1617 (Eielebisch- Mansfeldische Jubel⸗ Comödie) für die Gegenwart verfaßt von Aug u st Trümpelmann. Friedr. Jacob, Torgau, 18980. Geschichts⸗ dramen vonPeter Lohmann. 5. Auflage. Ausgabe in Einem Bande. J. J. Weber, Leipzig, 1399. Hisfarlik⸗Ilion. Protokoll der Verhandlungen zwischen Dr. Schliemann und Hauptmann Bötticher, -= 6. Dezember 1889. F. A. Brockhaus, Leipzig, 1580. Verhand“⸗ lungen, Mittheilungen und Berichte des Centralver— bandes deutscher Industrieller Nr 47 Januar 1890. Herausgegeben vom Geschäftsführer H. A Bu eck. Norddeutsche Buchdruckerei und Verlagsanstalt. Berlin, 1599. Die Seehäfen des Weltverkehrs, dargestellt von Joseph R. v Lehnert, K. u. K. Linienschiffs Kapitän, Johann Holeczek, K. u. K. Korvetten Kapitän, Dr. Carl Zehden, Professor an der Wiener Handels ⸗Akademie, Dr. Theodor Cicalek, Professor an der Wiener Handels Akademie, unter Redaktion von Alexander Dorn. Lieferung 7 u. 8. Alexander Dorn, Wien. Journal für Landwirthschaft. Im Auftrage des Central ausschusses der Königlichen Zandwirthschafts ⸗Gesellschaft zu Celle her⸗ ausgegeben von Dr. W. Henneberg, Geb. Regierungs⸗Rath, ord. Professor und Direktor der landwirtkschaftlichen Versuchsstation, und Dr. G. Drechsler. Geh. Regierungs⸗Rath, ord. Professor und Direktor des. landwirthschaftlichen Instituts zu. Göttingen. XXXVII. Band. Heft 3 und 4. Paul Parey, Berlin, 1889. Allgemeine Konservative Monatsschrift für das christ ˖ liche Deutschland. XLVII. Jahrgang. Februar 1890. Georg Böhme Nachf. (E. Ungleich), Leip ig. Baverische Gewerbe⸗ Zeitung Nr. 3. Rerigirt von Dr. Stockbauer. Herausgegeben vom Bayerischen Gewerbe ⸗Museum in Nürnberg. III. Jahrgang. Verlagsanstalt des Bayerischen Gewerbe⸗Museums (C. Schrag), Nürnberg. Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie. Organ des Hydrographischen Amts und der Deutschen Seewarte. Herausgegeben von dem Hydrographischen Amt des Reichs Marineamts. 18. Jahrgang 1896. Heft 1. E. S. Mittler & Sohn, Berlin. Deutsche Dichtung. Heraus geber: Karl Emil Franzos. VII. Band. JT. und 8. Heft. L. Ehler⸗ mann Leipzig. Die österreichisch⸗ ungarische Monarchie in Wort und Bild. Ungarn. 2. Band. 11. Heft. Lieferurg 191. K. K. Hof: und Staatsdruckerei in Wien. Gewerbehalle 1890. Lieferung 2. J. Engelhorn, Stuttgart. Der Zoologische Garten. Zeitschrift für Beobachtung, Pflege und Zuat der Thiere. Organ der zoologischen Gärten Deutschlands. Herausgegeben von der „Neuen Zoologischen Gelellschaft' in Frankfurt a. M. Redigirt von Prof. Dr. F. C. Noll, Oberlehrer am Gymnasium. XXX. Jahrgang Nr. 12. Mahlau u. Waldschmidt, Frankfurt a. M., 1889. Monatshefte des Rennsportes. Herausgegeben von Friedrich Nolda. 2. Jahrgang. Januar 1895. Carl Rocco's Verlags⸗ buchhandlung, Berlin und Leipzig. Centralblatt für all gemeine Gesundheitspflege. Organ des Niederrheinischen Vereins für öffentliche Gesundbeitẽpflege. Herausgegeben von Dr. Tinkelnburg, Prof. an der Unipersität zu Bonn, Dr. Lent, Geb. Sanitäts-Rath in Köln, Dr. Wolffberg. Kgl. Kreiephvsikus in Tilsit. 9. Jahrgang. 1. Heft. Emil Strauß, Bonn 1890. Die landwirthschaftlicken Versuchs⸗Stationen. Organ für naturwissenschaftliche Forschungen auf dem Gebiete der Land⸗ wirthschaft. Unter Mitwirkung sämmtlicher deutschen Versuchs⸗ stationen herausgegeben von Dr. Friedrich Nobbe, Gebeimer Hof⸗ rath, Professor an der Königlichen Akademie zu Tharano. XWXXVII. Bd. Heft J. Paul Parey, Berlin, 1890. Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes. 1890. L „Heft (Januar). Redacteur: Prof. Dr. A. Saby. Leonhard Simion, Berlin, 1890. Friedreich's Blätter für gericht⸗ liche Medizin und Sanitätspolizei, herausgegeben von Geh Rath Dr. J. v. Kerschen steiner, Ober ⸗Med⸗Rath im Könial. Staats- Ministerium des Innern. Heft J:: Januar und Februar. Friedrich Kern'sche Buchhandlung, Nürnberg, 1890. Antiquarisches Bücherlager von Kirchhoff. u. Wigand in Leipzig, Marienstraße 18. Katalog Nr. 845: Medizin und Thier heilkunde. Katalog Rr. S6: DOrientalische und Neuere Linguistik. Katalog Nr. 132; Naturwigsenschaften. Katalog Nr. 138: Medizinischer Anzeiger der A Moser' schen Buch. und Antiquariate bandlung Franz Pietzcker in Tübingen. Karl W. Hiersfem ann Buchbandlung und Antiquariat, Leipzig, Königsstraße 2. Katalog Nr. 61: Altchristliche, besonders byzantinische Kunst.

Rr. 37 a belegene Grundstück am 18. April 1890,

Hof, Flügel C., werden. Kas ertrag und einer Fläche von 9 a 86 qm nur zur

Mn A6.

1. Steckbriefe und Unter ju 8 * ö . .

e, Berpachkungen, Verdingungen ꝛe.

4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

zum Deutschen Reichs⸗A

te, Vorladungen u. dergl

Zweite Beilage nzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗-AUnzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 19. Februar

Oeffentlicher Anzeiger.

16

1890.

5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Attien u. Aktien⸗ . nn mu Attien n. Irin. Gesenss ö Gern J

Wochen eise der deu

9. Verschiedene a 36

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

Ibᷣbb08] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Carlos Otto Halfeld, welcher flüchtig ist sich verborgen hält —, ist in den Akten L. R. J. 56. 90. die Untersuchungshaft wegen Diebstabls und Urkunden . fälschung verhängt. Es wird ersucht, den ꝛc. Hal feld zu verhaften und in das Untersuchungsgefängniß zu Alt⸗Moabit 11,12 abzuliefern.

Berlin, den 13, Februar 1890. Der Unter suchungsrichter bei dem Königl. Landgerichte I.

Beschreibung:; Alter 27 Jahre, gebgren am 31. März 1862 in Juiz de Flora in Brafilien, Größe 1 m 70 bis 735 em, Statur schlank, Haare blond, Bart blonder Schnurrbart, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch. Kleidung:; duntelbrauner Ueberzieher und schwarzer runder Filzhut. Beson⸗ dere Kennzeichen: Elegantes Auftreten.

lb gs Bekanntmachung. .

Die diesseits unter dem 9. August 1887 erlassene Bekanntmachung hat sich, soweit sie den am 26. De. zember 1864 in Niedergurig geborenen Gärtner Ernst Thomas betrifft, erledigt.

Bautzen, den 17. Februar 1890.

Königlich Sächsische Staatganmaltschaft beim Landgericht daselbst. Dr. Hennig, Ass.

(bobo? . In der Strafsache gegen den Philipp Julius Eiffering, geb. am 16. September 1868 zu Melle, aufgeführt unter Nr. 13 der Anklageschrift vom 20. Dezember 1889 und 11 des Eröffnungs beschlusses vom 9. Januar 13890 in Akten Jg. Nr. 1310 / 89 bezw. M. 9/90 wider Meyer aus Bakum u. Gen., wegen Vergehens gegen §. 140 St.“ G. Bs, wird, da der Angeschuldigte des Vergehens gegen §. 140 Absatz 1 des Strafgesetzbuchs beschuldigt ist, auf Grund der §8§. 480, 326 der Strasprozeßordnung zur Deckung der den Angeschuldigten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Angeschuldigten mit Beschlag belegt. Osnabrück, den 6. Februar 1890. Königliches Landgericht. Strafkammer. Larenz. Goering. Wiegrebe.

mmm mmmm nnn mmer,

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

lsössss Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Nieder Barnim Band 82 Nr. 3422 auf den Namen des Architekten Max Jaenicke zu Berlin ein ˖ getragene, in der Straße 53 a belegene Grund⸗ stück in einem neuen Termin am 31. März 1890, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue

iedrichstraße 13, Hof, Flügel C. Erdgeschoß, immer Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit O, 5 Reinertrag und einer Fläche von 3 a 20 am zur Grundsteuer, zur Gebäudesteuer aber noch nicht veranlagt. Aus- zug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grundftück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts schreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle. Realberechtigten werden aufge⸗ fordert, die nicht von selbst auf den Ersteher über ehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder 6. aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs 9permerks nicht hervorging, ins⸗ besondere derartige Forderungen von Kaxital, Zinsen, wiederkehrenden ee. oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab⸗ gabe von Geboten anzumelden und, falls der be treibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte laubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei eststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berüdsichtigten Ansprüche im Range zuruͤck⸗ treten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Gin⸗ stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf, den Anspruch an die Stelle des Grundstückẽ tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zu— schlags wird am 31. März 1899, tags 12 Uhr, an obenbezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden.

Berlin, den 11. Februar 1899

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 53.

lessen gwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreife Ruederbarnim Band 81 Nr. 3417 auf den Ramen des Zimmermeisters Ludwig Schultz hier eingetragene, in der Reinickendorferstraße, angeblich

ormittags 11 hr, vor dem unterzeichneten Ge⸗ richt an Gerichtsstelle Neue Friedrichstraße 13,

parterre, Saal 36, versteigert rundstaͤck ist mit 4.62 M Rein ⸗˖

gt. lug aus der Steuerrolle,

Abschãtzungen und andere das Grundstũck be treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf. bedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, e,, D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher über- gehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht her vorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berücksich⸗ tigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die jenigen, welche das Cigenthum des Grundstücs be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver⸗ steigerungstermin die Einstellung des Verfahrens berbeizufuͤhren, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstügs tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 18. April 1890, Nachmittags 11 Uhr, an Gerichtsstelle wie oben bezeichnet verkündet werden. Berlin, den 12. Februar 1890. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 51.

65666 Aufgebot.

1) Cuno Ferdinand Anton Maria Philomene Franz Taver Leonhard Chrisogonus Freiherr Lazarini,

2) Carl Johann von Marschalck, Königlich Preu—⸗ ßischer Major a. D., vertreten durch die Rechts⸗ anwälte Dres. Nolte und Schroeder, haben das Aufgebot beantragt zur Kraftloserklärung der Obli⸗ gationen der Schonischen Güter ⸗Hypotheken: Vereins Anleibe von 1858,

Litt. Nr 186, groß Beo. K 3000 —, Litt. A Nr. 791, groß Beo. R 3000 —, oder der zu denselben gehörigen Zinscoupons vom 15. Juni 1891, bis 15. Dezember 1893.

Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 28. Juni 1894, Nachmittags 2 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Dammthor⸗ straße 10, Zimmer Nr. 56, anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Hamburg, den 7. Februar 1890.

Das Amtsgericht Hamburg. Civil⸗Abtheilung VIII. Zur Beglaubigung: Rom berg Dr., Gerichts⸗Sekretär.

1 Aufgebot.

Der Rittergutebesitzer, Kammerherr und Major a. D. Thilo von Trotha auf Gänsefurt bat das Aufgebot der für den Kammerherrn O. E. von Trotha in Gänsefurt vom vormaligen Herzoglichen Kreisgerichte in Bernburg ausgefertigten Schuld und Pfandverschreibung vom 11. 14. Mai 1864 mit dem auf ihn ausgestellten Cessionsatteste vom 8. Ok⸗ tober 15375 über 100 Thlr. 300 „e, welche auf dem Band IV. Blatt 231 des Grundbuchs von Hecklingen gefübrten, dem Schachtarbeiter Friedrich Riechmann in Hecklingen, bezw. dessen Erben ge— hörigen Hausgrundstücke Pol Nr. 90 Lange⸗ straße eingetragen stehen, beantragt.

Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätetens in dem auf Dienftag, den 26. Augufst 1890, Vormittags 105 Ühr, vor dem unter⸗ zeichneten Amtsgericht, Zimmer Nr. l, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos⸗ erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Bernburg, den 13. Februar 1890.

Herzoglich Anhaltisches Amtsgericht. gez. C. Viert haler. Ausgefertigt: Bernburg, den 13. Februar 1890. (L. S.) (Unterschrift), Sekretär, Gerichtsschreiber Herzoglichen Amtsgerichts.

lös gos] Aufgebot.

Der Arbeiter Joh. Suhr und die Wittwe Marie Stallbohm, geb. Johnsen, in Hinrichshagen haben das Aufgebot der Schuldverschreibungen der Rostocker Gewerbebank Nr. 2219 über 450 S, d. d. 14. August 1877, Nr. 2255 über 1650 M, 4. d. 21. Januar 1878, und Nr. 4393 über 900 S, d. d. 18. Januar 1889, und des Sparbuches Nr. 1229 derselben Ge⸗ werbebank über 150 6, d. d. 30. Dezember 1879, von denen der Schuldschein Nr. 4393 auf den Ramen der Wittwe M. Stallbohm, geb. Johnsen, ju Hinrichshagen, die übrigen Urkunden auf den . Suhr daselbst lauten, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 4. November 1899, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Auf⸗ gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Ur kunden vorzulegen., widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfelgen wird.

Rostock, den 11. Januar 1890.

Großherzoglich Mecklenburgisches Amtsgericht.

(bb 7 4 Aufgebot.

Der Melber und Spejereihändler Johann Georg Horneber zu Deberndorf, vertreten durch den Justiz⸗ tath Humbert zu Berlin, Mohrenstraße 13/14, hat

Sir er,, hrist des Grundbuchblatts, enwaige

das Aufgebot der von der Preußischen Lebens V j rungs · Ntiengesellschaft 21 il mn i, .

Horneber ausgestellten Lebensversicherungs ˖ Police Nr. 80344 vom 13. März 1873, über 500 Gulden lautend, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird

Amerika ausgewandert und verschollen. Falls der⸗ selbe sich nicht bis zu dem von uns auf 8 De⸗ zember 1890, Mittags 12 Uhr, Zimmer Ir. 13

aufgefordert, spätestens in dem auf den 2. Oktober des Schloßgebäudes anberaumten Termine schriftlich oder persoͤnlich meldet wird seine Todeserklärung

erfolgen.

m im Eichsfeld, den 13. Februar

. Königliches Amtegericht 4. Abtheilung.

1899, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B., art., Saal 32, anberaumten Aufgebots termine seine echte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er⸗ folgen wird. Berlin, den 6. Februar 1890. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 48.

(656781 Aufgebot.

Zum Zweck der Besitztitelberichtigung ist das Aufgebot der nachstehend bezeichneten

öffrieuiche Grundstücke beantragt und zwar:

1) von der Wittwe Arbeiters Lucas Scheipers, Agnes, geb Lodde, in Betreff der im Grundbuch von Altenberge Band II. Blatt 11 auf den Namen der Eheleute Wilhelm Wiemann und Ludovica, geb. Zurheiden, eingetragenen Parzellen der Katastral⸗ Gemeinde Altenberge Flur 4 Nr. 719/214 und Flur 8 Nr. 142,

2) von dem Kolon Bernard Woltering in Betreff

der im Grundbuch von Neuenkirchen Band J. Fol. 55 auf den Namen der Eheleute Bäcker Joseph Velt—⸗ mann und Anna Catharina, geb. Hilkers, ein— getragenen Parzelle der Katastral⸗ Gemeinde Neuen kirchen Flur 10 Nr. 242.

Alle Eigenthumsprätendenten werden aufgefordert, ihre Ansprüche an den vorgedachten Grundstücken

den 4. Juni c., Vormittags 115 Uhr, anberaumten Aufgebotetermine anzumelden, widrigen falls sie damit ausgeschlossen und die Antragsteller als Eigenthümer eingetragen werden. Burgfteinfurt, den 17. Februar 1890. Königliches Amtsgericht. Abtheilung J.

65853 Aufgebot. Seiten des Webers Theodor Rosendahl zu Metelen das öffentliche Aufgebot der im Grundbuch von Metelen auf den Namen des Tagelöhners Bernard van Goor eingeschriebenen Parzellen Flur 2 Nr. 739/2900 Stadt Metelen und Flur 11 Nr. 1106/71 Kirchspls. Metelen beantragt.

Demnach werden alle Eigenthums ⸗Prätendenten aufgefordert, ihre Ansprüche an den rorbezeichneten Grundstücken spätestens in dem am Amtsgericht, Zimmer Nr. 15, auf den 4. Juni d. Is., Vor— mittags 117 Uhr, anberaumten Aufgebotstermin anzumelden, widrigenfalls sie damit ausgeschlossen werden und der Antragsteller als Eigenthümer ein— getragen wird.

Burgfsteinfurt, den 13. Februar 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung J.

65856 Aufgebot.

Zum Zwecke der Besitztitelberichtigung bat der Ackersmann Johann Heinrich Blick zu Kirchsyls. Nordwalde das öffentliche Aufgebot der in der Gemeinde Nordwalde belegenen im Grundbuch Band 3 Blatt 34 auf den Namen der Eheleute Schreiner Bernard Everhard Ruhkamp und Maria Elisabeth, geb. Kipp, frühere Wittwe Kötters Blick eingeschriebenen Parzellen Flur 22 Nr. 103, 297131, 295/132. 104, 195, 1096, 107, letztere 4 sort geschrieben zu Nr. 367/105, 368 / 106, 369 107 beantragt.

Demnach werden alle Eigenthums Prätendenten aufgefordert, ihre Ansprüche an den vorbezeichneten Grundstücken spätestens in dem am Amtsgericht, Zimmer Nr. 15. auf den 4. Juni d. Is., Vor mittags 113 Uhr, anberaumten Termin amumelden, widrigenfalls sie damit ausgeschlossen werden und der Antragsteller als Eigenthümer eingetragen wird.

Burgsteinfurt, 14. Februar 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung J.

65679] Verschollenheitsverfahren.

Nr. 2046. Der am 7. November 1835 in Malter⸗ dingen geborene und zuletzt daselbst wohnhaft gewesene Landwirth Wilhelm Schillinger, Jakob Sohn, wird seit Juli 1885 vermißt und es ist die Verschollen⸗ heitserklärung beantragt. Der Vermißte wird auf⸗ gefordert, binnen Jahresfrift Nachricht von sich an das Amtsgericht gelangen zu lassen; desgleichen werden alle Diejenigen, welche Auskunft über deben oder Tod des Vermißten zu ertheilen vermögen, aufgefordert, hievon binnen Jahresfrist dem Amts gerichte Anzeige zu erstatten. 3

Emmendingen, den 10. Februar 1860.

Der . des Großh. Amtsgerichts.

. ã ger.

65676 : Auf ö. des Schneidermeisters Carl Friedrich Oscat Fehse als Bevollmächtigten des Carl Friedrich ehse zu Hannover wird des Letzteren Mutter, bristiöne Wilhelmine, geborene Ehmann, welche feit dem Mai i567 zu welcher Zeit sich dieselbe angebiich bei Wittenberg in die Elbe gefiürzt bat verfchollen ist, aufgefordert. sich spätestens im Auf⸗ gebotgtermine am 13. Dezember 1899, Bor. mittags 11 Uhr, vor unter eich netem Königlichen Amtsgericht zu melden, widrigenfalls ihre Todes⸗ erklärung durch Urtheil ausgesprochen werden wird. Kemberg, den 13. Februar 1899.

Königliches Amtsgericht.

65677 Aufgebot eines Verschollenen. : Der *r Johanneg Martin aus Pfaffschwende, Sohn des FJobannes Martin Martin und der A.

spätestens in dem am Amtsgericht, Zimmer Nr. 15, auf

Zum Zweck der Besitztitelberichtigung ist von

lb5ßßo] Amtsgericht Hamburg. Netar E, Th. Gabor als Tessamentsvollstrecker der Cheleute Christian Nicolaus von der Wieck und Lucia Charlotte, geb. Griese, vertreten durch die Rechtsanwälte Dres. Samson & Lippmann, hat den Erlaß eines Aufgebots beantragt, zwecks Todes⸗ erklärung des am 15. Februar 1822 hieselbst ge⸗ borenen Georg Wilbelm Andreas Griefe, welcher im Jahre 1856 nach Amerika gegangen und feitdem verschollen ist.

Das beantragte Aufgebot wird dahin erlassen:

J. daß der obgenannte Georg Wilhelm Andreas Griese hiemit aufgefordert wird, sich spätestens in dem auf

Donnerstag, 18. Dezember 1890,

2 Uhr Nachmittags, anberaumten Aufgebotstermin im unterzeich neten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Jimmer Nr. 56, zu melden, unter dem k.. daß er für todt werde erklärt werden;

daß alle unbekannten Erben und Gläubiger des genannten Verschollenen hiemst aufge⸗ fordert werden, ihre Ansprüche spätestens in dem obbezeichneten Aufgebotstermin im unter- zeichneten Amtsgericht anzumelden und war Auswärtige unter Bestellung eines hiesi⸗ gen Zustellungsbevollmächtigten unter dem Rechtsnachtheil des Ausschlusses und ewigen Stillschweigens Hamburg, den 7. Februar 1830. Das Amtsgericht Hamburg. Ciril-Abtheilung VIII. Zur Beglaubigung: Romberg Dr., Gerichts⸗Serretär.

65659 Amtsgericht Hamburg.

Auf Antrag von Rechtsanwalt Dr. C. von Bönning bausen als Testamentevollstrecker ron Julie, geb. Monrave, des Alexis Durietz Wittwe, wird ein Aufgebot dahin erlassen:

daß Alle, welche an den Nachlaß der am 11. Ja⸗ nuar 1890 hieselbst verstorbenen Julie, geb. Monnave, des Alexis Du ietz Wittwe, Erb⸗ oder sonstige Ansprüche zu haben vermeinen, oder den Bestimmungen des von der genannten Erb⸗ lasserin am 25. Oktober 1884 errichteten, am 16. Januar 18890 bieselbst publicirten Testa⸗ ments, wie auch der Ernennung des Antrag— stellers zum Testamentsrollstrecker, widersprechen wollen, hiemit aufgefordert werden, solche An⸗ und Widersprüche spätestens in dem auf Vonnerftag, 10. April 1890,

2 Uhr Nachmittags, anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 55, anzumelden und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungs⸗ bevollmächtigten bei Strafe des Ausschlusses.

Hamburg, den 10. Februar 1899.

Das Amtsgericht Hamburg. Civil ⸗Abtheilung VIII. Zur Beglaubigung:

Rom berg Dr., Gerichts ˖ Sekretär.

(65 bõ8] Amtsgericht Samburg.

Auf Antrag von Anton Hübener als Kurator von

Carl Friedrich Ferdinand Bunsen, vertreten durch

die Rechtsanwälte Dres Nolte und Schroeder, wird

ein Aufgebot dahin erlassen:

daß Alle, welche an den durch Beschluß des

Amtsgerichts Hamburg vom 27. Dezember 1888

entmündigten Carl Friedrich Ferdinand Bunsen

Ansprüche und Forderungen irgend welcher Art

zu haben vermeinen, hiemit aufgefordert wer-

den, solche Ausprüche und Forderungen späte⸗ stens in dem auf Donnerstag, 1ñ60. April

18909, 2 Uhr Nachmittags, anberaumten

Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht,

Dammthorstraße 16, Zimmer Nr. 56, anzu⸗

melden und zwar Auswärtige unter Bestellung

eines hiesigen Zustellungsbevollmächtigten bei

Strafe des Ausschlusses.

Samburg, den 7. Februar 1890.

Das Amtsgericht Hamburg. Civil⸗Abtheilung VII. Zur Beglaubigung:

Romberg Dr., Gerichts⸗Sekretär.

bobs Beschlufz, betreffend den Antrag auf Todeserklärung des ab⸗ wesenden Mühlenbesitzers Christian Becker von Bebra. Verkündet den 13. Februar 1890. Walper, Gerichtsschreiber, Nachdem der am 23. Oktober 1819 geborene Mühlenbesitzer Christian Becker von Bebra auf die an ihn unter dem 7. November 1889 erlassene öffent liche Ladung in dem auf den 13. Februar 1890, Vor mittags 11 Uhr. angesetzten und vorschriftsmäßig veröffentlichten Termin, sei es persönlich, sei es durch einen gebörig icaltimirten Vrrtreter, vor dem unterzeichneten Gericht nicht erschienen ist, so wird der obengenannte Mühlenbesitzer Cbristian Becker von Bebra dem in der dag n angedrohten Rechts · nachtheil gemãß hierdurch für todt erklart. Rotenburg a. J., am 13. Februar 1890 Königliches sericht. Abtheilung III.

RNarie, geb. Viangold, ist im Jahre 1860 nach

gez. Robde. (L. 8.) Beglaubigt: err er, Gerichtsschreiber.

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