1890 / 53 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 27 Feb 1890 18:00:01 GMT) scan diff

defsen erste Takte vorzugt weise motivisch durchgeführt werden. Das Andante enthält eine breit angelegte Cantilene von sehr me lodischem Reiz und bildet einen willkommenen Ruheyunkt wischen den beiden Hauptsätzen, von denen das Finale als der originellste erscheint, Die lebendigen Rhythmen der den siapischen Tänzen ähnlichen Motive wirken sehr drastisch, nur tritt bier das Orchester gegen die Solopartie etwas zu sehr in den Vorder grund. Das ganze Werk ließ das virtuose Spiel des Vortragenden in glänzendstem Licht erscheinen und wurde mit rauschendem Beifall und Hervorruf gufgenommen. Das Concertprogramm enthielt in feinem zweiten Theil die bereits einige Male mit Erfolg aufgeführte Suite für Orchester Im Schloßhof- von Heinrich Hof mann, eine Komposition voll von melozischem Reiz, die überall den geschigtten In⸗ strumentalisten erkennen laßt. Die fünf Tonbilder verschiedenen Inhalts gewähren in ihrer kurzen Fassung eine angenehme Unter haltung, nur erinnert uns das vierte Bild: „Liebesszene“ zu sehr an Mendelssohn's Ouperture zum Sommernacht straum: und weiterhin an Wagner's Tristan und Isolde'. Reicher Beifall folgte auf den Vortrag dieses Werkes, das von dem Orchester unter Leitung des Komponisten vortrefflich ausgeführt wurde. Auch die Solo leistungen des Hrn. Kwast, der noch einige kürzere Klavierstücke von Schumann, Chopin und Dorali vortrug, erfreuten sich eines sehr leb haften Beifalls, der auch dem Hrn. Kogel und seinem Orchester zu Theil wurde, welches mit einer Ouverture von Goldmark und einem ungarischen Marsch von Schubert -Lisßt noch besonders hervortrat. Das Publikum war in sehr ansehnlicher Zahl erschienen.

Mannigfaltiges.

Im Kongreßsaal des Reichskanzler-⸗Palais ist heute zum Besten der Armen Berlins von dem unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich stehenden Frguen⸗ Groschen Verein, ein reich ausgestatteter Bazar eröffnet worden Die Fürstin Bismarck, die Vorsitzen de des Vereins, hat persönlich die gesammten Vexanstaltungen geleitet und, machte heute; die Honneurg. Noch vor der offiziellen Eröffnung erschien die Hohe Protektorin, Ihre Majestaͤt die Kaiserin Friedrich, Für. Ihre, Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Leopold bewirkte Gräfin Alvensleben namhafte Einkäufe. .

Am Dienstag Abend in der zehnten Stunde hatten sich, der Nat Itg.“‘ zufolge, auf dem Anhalter Bahnhof etwa 30 Unter— offiziere und Mannschaften eingefunden, welche unter Führung des Lieutenanis von dem Knesebeck mit dein fahrplanmäßigen Schnellzus 9 Uhr 35 Minuten über Wien und Triest die Reise nach Ost⸗Afrika zur Wissmgann'schen Schutztruppe antraten. In den Schnellzug war ein Waggon dritter Klasse eingestellt, welcher vollständig von den nach Afrika Uebersiedelnden besetzt wurde. Alz sich der Zug in Bewegung setzte, wurden die Hüte geschwenkt und 3 Hurrah gab den Scheidenden den letzten Gruß mit in die weite

erne.

Nachdem Hr. Dr. Rudolf Falb am vergangenen Freitag über Kritische Tage, Sintfluth und Eiszeit? gesprochen, hielt er gestern Abend vor einem nicht minder zahlreichen Publikum einen Vortrag über „Erdbeben“. Der Einfluß des Mondes ist auch auf die Entstehung dieser Naturerscheinungen nach Ansicht Falb's von großer Bedeutung. Wie er ausführte, sei ihm im Jahre 1868 der Umstand aufgefallen, daß, da der Mond der Erde näher als sonst stand, große Ueberschwemmungen, zugleich aber auch Erdbeben eingetreten seien. Dies eigenthümliche Zusammentreffen habe, ihn darüber nach—⸗ denken lassen, ob nicht auch, die flüssige Masse im Erd innern, die Lava, durch die Anziehungskraft des Mondes beeinflußt werde. Diese Vermuthung sei durch die Thatsachen bestätigt worden,

denn es seien Naturerscheinungen eingetreten, welche entschieden einen k der Vorgänge in der Erde mit dem Moͤnde bekundeten.

ie von ihm angestellten Forschungen über frühere Erdbeben hätten ergeben, daß dieselben sehr oft mit aroßen Meeresbewegungen verbunden gewefen seien. Auf diese Thatsachen habe er seine Theorie aufgebaut, und die jeweilige Stellung des Mondes sowie auch der Sonne zur Erde diene ihm zur Grundlage für feine Berechnungen für die voraus- zufagenden Erdbeben. Indem der Redner in seinen Ausfũhrungen weiteres Material für die Richtigkeit seiner Theorie erbrachte, gab er als Zweck feiner Veröffentlichungen an: es solle Jedem Gelegenheit gegeßen werden, seine Theorie auf ihre Haltbarkeit zu prüfen, und ferner sollten seine Wettermittheilungen zur Beruhigung nach dem Eintreten der Katastrophe dienen. Wie schon beim ersten Vortrage, so wurde auch bei diesen dem Redner anerkennender Beifall der

Zuhörer zu Theil.

Lübben. 25. Februar. (Voss. Ztg) Das Branden⸗ burgische Fäger-⸗Bataillon Nr. 3 feiert am 21. Juni d. J. fein 75 jähriges Bestehen. Das Bataillong Kommando wünscht zu dieser Feier eine zahlreiche Betheiligung aller ehemaligen dritten Jäger‘. Jetzt ist von ebemaligen Läbbener Jägern angeregt worden,

dem Batasllon zu seinem Stiftungsfeste eine Ehrengabe aller e hemaligen Lübbener Jäger darzubringen und zwar die Kolossal⸗ büste weiland Kaiser Wilhelm's J. auf, polirtem Granitsockel, die in den Parkanlagen vor der Kaserne ihre Aufstellung finden

könnte“.

Sonderburg, 23. Februar. Ueber einen am 21. Februar statt⸗ gehabfen Ueberfall der zwischen Son derburg und Flens⸗ burg fahrenden Personenpost giebt der „Hamb. Corr.“ fol⸗ gende nähere Mittheilung: Abends gegen 106 Uhr fand der Postillon auf der über Düppel und Gravensfein nach Flensburg fürhenden Chaussee etwa 5 km von hier unweit des Gehölzes „BVüffelkoppel' die Fahrstraße durch Chausseeböcke, Dornen und ein Feldthor versperrt; er stieg herunter, um die Hindernisse hinweg zu räumen, und erhielt, damit beschäftigt, einen starken Schlag auf den Hinterkopf. Als er sich nach dem Angreifer mit einem Ruf und Schrei umwandte, traf ihn noch ein zweiter Schlag, worauf er davon lief, da er völlig unbewaffnet war und obwohl er nur einen Anßreifer sah, eine größere Zahl befürchtete. Er flüchtete nach dem eine halbe Stunde entfernten, auf dem Wege nach Gravenstein hin liegenden Dorfe Nübel, um sich Hülfe zu erbitten. Als er dann mit mehreren Leuten nach der Stelle, wo er über⸗ fallen worden, zurückkehrte, fand man den bespannten Postwagen auf einer an die Chaussee sioßenden kleinen, auf zwei Seiten von dem Gehölz Büffelkoppel begrenzten Koppel in der äußersten Ecke am Walde steben. Der Behälter unter dem Kutschersitz war erbrochen und bis auf einen kleinen Kasten seines Inhalts, sämmtlicher Brief— sendungen, beraubt; auch den Postsack, der die gewöhnlichen Briefe enthielf, hatte der Räuber alle Spuren lassen darauf schließen, daß der Ueberfall nur von einer Person ausgeführt worden ist mit- genommen, dagegen den hinten am Wagen befindlichen großen Be⸗ hälter unversehrt gelassen. Die Wagenlaternen waren vollständig zer schlagen. Der Postwagen wurde nach Nübel mitgenommen und dann von dem Postillon, der glücklicher Weise nicht erheblich verletzt war, nach Gravenstein gefahren. Von hier aus sandte der Postmeister sofort nach allen Richtungen hin Nachricht über den unerhoͤrten Vorfall und seit dem frühen Morgen waren die Behörden an Ort und Stelle mit Nachforschungen beschäftigt; allem Anschein nach hat sich der Räuber mit seiner Beute Anfangs in das Gehölz „Büffelkoppel“ geflüchtet, später muß er sich aber ganz nach der entgegengesetzten Richtung, nördlich auf Stenderup, gemandt haben, denn gestern Nachmittag wurde der Briefsack mit dem größten Theil der Briefe, darunter auch die Einschreibesendungen, im Stenderuper Tannengehöl; aufgefunden; einige Werthbriefe waren aufgerissen, aber da sie kein Geld enthielten,

wieder fortgeworfen worden. Sämmtliche Geldbriefe, deren Inhalt sich auf etwa 10 000 M belief, hat der Räuber erbeutet. Auf seine . hat die Postverwaltung eine Belohnung von 750 A ausgesetzt.

London, 23. Februar. (A. C.) In. Stonehouse starb am Sonntag Hr, Karl Fröhnert, der langjährige Kapellmeister des Königlich britischen See⸗Infanterie Corps, im Alter von 60 Jahren. Fröhnert wurde in Sachsen gebgren und diente als Einjährig Freiwilliger im preußischen Heere. In den 490 er Jahren erregte er als Mufiker die Aufmerksamkeit des Prinzen Albert, auf dessen Vorschlag er zum Kapellmeister des 2. Leibgarde⸗Regiments ernannt wurde. Im Jahre 1873 wurde er Kapellmeister der Royal

Marines in Stonehurst.

London, 25. Februar. (A. C.) Der Kapitän des . Glenshiel“, Donaldson, berichtete bei seiner Ankunft in Jokohoma, daß auf seiner Reise zwischen Tsurugisaki und Kannonsati dichte Dampf wolken aus dem Meere aufstiegen. Wahrscheinlich steht diese Erscheinung mit dem kürzlichen Erdbeben in Japan im Zusammen⸗ hang und ist die Folge des Ausbruchs eines unterseeischen Vulkans.

Palermo, 26. Februar. (W. T. B.) Ein frecher Cisen⸗ bahnraub wird telegraphisch aus Palermo gemeldet. Zwischen den Stationen Ficarazzelli und Palermo erstiegen heute 4 Individuen den Ge⸗ päckwagen eines Eisenbahnzuges, knebelten die beiden Beamten, raubten S000 Fr. baares Geld, Gepäckstücke im Versicherungswerthe von 4000 Fr. und entflohen. Zahlreiche Verhaftungen sind bereits erfolgt.

New⸗Yor k., 26. Februar. Letzten Nachrichten aus Arizona zufolge soll sich der Verlust an Menschenleben bei dem Durchbruch des Dam mes bei Prescott auf 150 belaufen.

Montreal (Canada), 24. Februar. (A. C.) Der kürzlich ver⸗ storbene reiche Messinggießer Chanteloup hat fast sein ganzes Vermögen den Angestellten seines Geschäfts vermacht, welche es als Aktiengefellschaft sortsetzen wollen. Das Vermächtniß wird auf 1 000 000 Doll. geschätzt.

Havana, 24. Februar. (A. C.) Die Eisenbahnstation in Balatorio wurde durch Dynamit zerstört. 30 Personen wurden mehr oder weniger erheblich verletzt.

Kapstadt, 5. Februar. (A. C). Die Influenza greift noch immer weiter in der Kapstadt und allen Küstenoxrten der Kolonie um sich, doch haben die meisten Fälle einen milden Charakter.

Johannisburg (Süd -Afrika). 4. Februar. (A. C.) In der letzten Woche sind hier 200 Typ husfälstlZe, vorgekommen. In Zoutpansberg nimmt die Typhus ⸗Epidemie auch noch immer nicht ab. In mehreren Distrikten beginnt sich schon erschrecklicher Mangel an Nahzungsmitieln fühlbar zu machen. Die Regierung trifft energische Maßregeln, um eine Hungersnoth zu verhüten.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen. Mainz, 27. Februar. (W. T. B.) Der Dom⸗Kapitular Dr. Moufang und der evangelische Prälat Dr. Schmidt sind gestorben. . Lemberg, 27. Februar. (W. T. B.) Der Reichstags⸗ Abgeordnete Hau sner ist in der vergangenen Nacht gestorben.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger. M 53.

Ergebniß der Reichstagswahlen vom 20. Februar 1890.

Zahl der Wahlkreise ..... w 148 Wahlkreisen.

Engere Wahlen haben noch stattzufinden in.

Erste Beilage

Berlin, Donnerstag, den 27. Februar

1890.

Gewinn und Verlust der Parteien.

also ist end gültig gewählt worden in.

Die gewählten Abgeordneten gruppiren sich, wie folgt, nach der

Parteistellung.

XD Wahrttẽssen.

Parteien.

verloren Deutsche frel⸗

Deussche

Konservative Reichspartei (Freikonserv.) National⸗ liberale Volkspartei Sozial⸗ demokraten

Der bisherige Reichstag hatte Abgeordnete

J Neufahrwasser 7566

. . , , I66ß

Wetterbericht vom 2 Februar, Morgens 8 Uhr.

* *

* 31

Wetter. still bedeckt 3 bedeckt 3 Schnee

2 heiter 4 wolkig

*

Stationen.

Ternperatur in 8 Geluus

2X.

Bar. auf O Gr. 1. d. Meeressp red. in Millim.

2 22 8

Mullaghmore Aberdeen. Christiansund Kopenhagen Stockholm. Haparanda woskenlos t. Petersbrg. stil Schnee

Moekau. I]47 2Schnee Cork, Queent⸗ towdn. . 777 bedeckt Cherbourg 771 bedeckt Helder... 770 halb bed. Sylt.... 765 heiter Damburg .. 1766 wolkenl. I) Swinemünde 1761 heiter?) halb bed. i)

Schner )

bedeckt wolkenlos

29 —— *

Nemell 1752 Varg. Isg Münster.. . 1768 Karlzruhe. 766

763 766 : 764 . . 28 Breslau... 760 Ile d Aix. . 767 Nijßza .. . . 756 wolkenlos Triest ... 758 heiter

1) Reif. ) Abends Schnee. ) Schnee. ) Nachts Schnee. 3) Nachts Schnee. 9) Nachts Schnee. 7) Nachts Schnee. 9) Nachm. Schnee.

Uehersicht der Witterung.

Unter der Wechselwirkung des barometrischen Maximums westlich von Schottland und einer umfangreichen Depression über dem westlichen Ruß land wehen über Central⸗ Europa. mäßige nordwest⸗ liche bis nordöstliche Winde, bei vielfach heiterer Witterung, ohne erhebliche Wärmeänderung. In Deutschland, wo allenthalben leichter Frost heirscht, baben vielfach seichte Schneefälle stattgefunden, Am kältesten ist es in Ungarn und dem südwestlichen Rußland. Herrmannstadt meldet Minus 23, Kiew Minus 19 Grad Celsiut.

Deutsche Seewarte

wolken Schnee wolkenlos

bedeckt

K IFK N Nc N N Q N Qt

Theater Anzeigen.

Königliche Schauspiele. haus. 49. Vorstellung. Fidelis. Oper in 2 Akten von L. van Beethoven, Text nach dem Franzö— sischen von F. Treitschke. Dirigent: Kapellmeister

Freitag: Opern⸗

Sucher. (Florestan: Hr Krauß, vom Königlichen Theater in Wiesbaden, als Gast.“ Anfang 7 Uhr.

Schauspiel haus. 51. Vorstellung. Der Winkel⸗ schreiber. Lustspiel in 4 Aufzügen nach einer Idee des Terenz von A v. Winterfeld. Vorher: Die 2 Lustspiel in 1 Aufzug von L. Clement. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Opernhaus. 50. Vorstellung. Bel⸗ monte und Constanze, oder: Die Entführung ans dem Serail. Oper in 3 Akten von Mozart. Text von Bretzner. Anfang Uhr.

Schauspielhaus. 62. Vorstellung. Die zärt ˖ lichen Verwandten. Lustspiel in 3 Aufzügen von R. Benedix. (Oswald Barnau: Hr. Pfeil, vom Deutschen Kaiserlichen Hof⸗Theater in St. Peters⸗ burg, als Gast.) Anfang 7 Uhr.

BDeulsches TLhrater. Freitag: Ehrenschulden. Der Tartüff.

Sonnabend: ZJaust, 1. Theil.

Sonntag: Der Unterstaatssekretär.

Montag: Faust's Tod.

Berliner Theater. Freitag: 24. Abonnements Vorstellung. König Lear.

Sonnabend: Der Veilchenfresser.

Sonntag: Hamlet.

Tessing - Theater. Freitag: Die Ehre. Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann. Sonnabend: Die Hochzeit von Valeni. Schau⸗ spiel in 4 Akten von Ludwig Ganghofer und Marco

Broeiner. Sonntag: Die Hochzeit von Valeni.

Wallner ⸗· Theater. Freitag: Zum 119. M.: Der Hypochonder. Lustspiel in 4 Akten von G. von Mofer. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Der Hypochonder. .

Sonntag: Neu einstudirt: Groffsftädtisch. Schwank in 4 Akten von. J. B. v. Schweitzer. , Zum 1. Male; Die Ehre. Parodistischer

chwank in 1Akt von Julius Freund.

Freitag: Zum 194. M.: Stanley in Afrika. Jeitgemälde in 10 Buldern e,, Musik von G. A. Raida. Nallet von G. Scverini.

Anfang 74 Uhr. ha, Dieselbe Vorstellung.

Victoria Thenter.

Jriedrich - Wilhelmsfãdtisches Theater. Freitag: Mit neuer Ausstattung: Zum 4b. Male! Der arme Jonathan. Operette in 3 Aften von Hugo Wittmann und Julius Bauer. Mufik von Carl Millöcker. In Scene gesetzt von . Fritzsche. . Hr. Kapellmeister edermann. Anfang 7 Uhr. Sonnabend: Der arme Jonathan.

Beilage.)

Nesidenz · Theater. Direttion: Siegmund Lauten burg. Freitag: Zum 21. Male: Margquise. Lustspiel in 3 Akten von Vietorien Sardou. Deutsch von Robert Buchholz. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend u. folgde. Tage: Marquise.

Belle Alliance Theater. Freitag: Abschiede Vorstellung der Münchener‘ unter Leitung des Nöniglich baperischen Hofschauspielers Hen Max Hofpaur Zum letzten Male: Im Austrag⸗ stüberl (Im Altentheil). Ländliches Volksstück mit Gesang und Tanz in vier Aufzügen von Hans Neuert und Maximilian Schmidt. Musik von E. Horak Anfang 75 Uhr.

Sonnabend: Zum 1. Male: Der Nautilus. Großes Ausstattungsstück mit Gesang und Tanz in 13 Rildern nach Jules Verne von Carl Pander. Musik von E. Christiani.

Central · Theater. Direktion Emil Thomas. Freitag: Zum 14. M:; Ein gemachter Mann. Posse mit Gesang in 3 Akten (9 Bildern) von Eduard Jacobson. Musik von G. Michaelis und G. Steffens. Couplets von Alfred Bender. In Seene gesetzt vom Direktor Emil Thomas. Anfang 74 Uhr. Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Adalph Ernst⸗ Theater. Dresdenerstraße 72. Freitag: Zum 21. Male: Der Gold fuchs. Gesangeposse in 4 Akten von Eduard Jacobson und Leopold Ely. Couplets theilweise von Gustav Görß. Musik von Franz Roth. Anfang 75 Uhr. Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Urania, Invalidenstraße 57 / 62, geöffnet von

12—11 Uhr. Freitag um 73 Uhr: Di ; schichte der Urwelt. g um 7 Uhr: Die Ge

Cirtus Nenz, FKarlstraße Freitag, Abends

7 Uhr: Zum 385. Male: Deutsche Turner. Große nationale Original Pantomime. Ein hippol. Potpourri, ausgeführt von 40 Freiheitspferden, von Hin Franz Renz. Zum 3. Male: Großer Ringkampf zwischen den Schimmelhengsten Mignon und Dubany von Hrn. Franz Renz 4fache Fahr schule. . Auftreten der vorzügl. Reitkünstlersnnen und Reitkünstler. Auftreten der Schulreiterin Frl. Clotilde Hager.

Sonnabend: Gala ˖Vorstellung. Deutsche Turner. ice nig h Uhr g. ö. 46. in, 4

erlangen: enbrödel. Aben

74 Uhr: Deutsche Turner. ;

Coneert⸗ Anzeigen. Philharmonie. Freitag, 28. Febr.: Populärer

Lieder ⸗Abend von Amalie Joachim. Anfang 75 Uhr.

Concert haus, Leipzigerstr. a8 (früher Bise) Freitag 28. Febr.: Karl Meyder Concert IV. Kom⸗ ponisten · Abend unter gef. Mitwirk. des Komponisten Hrn. Emil Hartmann. „Skandingvische Volke⸗ . (neu). „Berceuse' (neu). Ein Karnevals⸗ e 7

7

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl., Gertrud Nicolai mit Hrn. Karl v. Groß (Königsberg i. Pr). Frl. Mathilde Wohlfarth mit Hrn. Wilh. Dürr (Schw. Gmünd Lorch). Frl. Marie Holle mit Hrn. Amts⸗ richter Paul Baedeker (Dortmund). Frl. Aliee Neumann mit Hrn. Kaufmann Rudolf Peters (Berlin) Frl. Frieda Laude mit Hrn. Frledrich Notzke (Marlow Rostoch. Frl. Anna Oertle mit Hrn. Heinrich Strobel (Stuttgart). Frau Emilie Wöhler, geb. Reinmann, mit Hrn. Kapitän Albert Kaniler (Berlin).

Verehelicht: Hr. Oskar Wichtendahl mit Frl. Laura Elbers (hannover). Hr. Paul Saebeler mit Frl. Anna Knaack (Wend. Waren i. M.). Hr. Mühlenbesitzer A. Lange mit Frau Mahnke, geb Schröder (Retschow). Hr. Wilhelm Maritzen mit Frl. Helene Preyer (Remscheid).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. J. W. Haeußler (Berlin). Hrn. Rud, Goerke (Berlin). Hrn. Emil Winkler (Berlin). Hrn. Hauptmann Moellenberg (Magdeburg). Hrn. Emil Dreßler (Dresden). Hrn. Hermann Geist (Salza). Hrn. Karl SieinmannMeh (Köln). Hrn. August Volheye (Peine) Hrn. Prem. ⸗Lieut. v. Crompton (Charlottenburg). Hrn. Alfred Herbstein (Pitschen). Eine Tochter: Hrn. Georg Haase (Breslau). Hin. Postsekretär Pasemann (Magdeburg). Hrn. Friedr. Bremer (Kalenberger Mühle).

Gestorben: Hr. Prem. Lieut. a. D. Franz v. Graevenitz (Königsberg) Hr. Strafanstalts⸗« Direktor Ottomar Petras (Ratibor). ö Rentier Julius Zander (Bromberg). Hr. Kaufmann Franz Gauger (Danzig). Hr. Bergfaktor a. D. Karl Aug. Foͤrster (Coswig). Hr. Julius Krause (Sielkeim). Hr. Kauf mann Wilhelm Blickle (Balingen) Hr. Gustav Meißner (Dresden). Hr Guts pächter J. Bruhn (Marienthal b. Roggendorf). Hr. Kaufmann Oswald Matihses (Königeberg, Ostpr.). Frau Henriette Richter, geb. Pietzsch. Ge, Frau Dorette Gotsch, geb. Torgau Schwerin).

Redacteur? Dr. H. Klee.

Verlag der Expedition (Scholz.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage).

Berlin:

Konservative

Konservative Deutsche Reichspartei (Freikonservativ)

Nationalliberale

Deutsche Reichspartei. (Freikonservativ Centrum,. 1 224 Nationalliberale. Deutsche freisinnige Partei Volkspartei ö Sozialdemokraten Elsässer .

Bei keiner Fraktion

Deutsche freisinnige Partei Volkspartei Sozialdemokraten

Ueberhaupt gewãhlt . Davon wied er gewählt

8

Welfen. Dänen

de de 8

90 56 24

Also neu hinzugetreten.

*

Gesammt⸗Resultat nach der Parteistellung.

o O0

Sitze haben gewonnen Sitze haben verloren.

* d

einander gegenübersteben:

Sitze haben überhaupt gewonnen Sitze haben überhaupt verloren

Engere Wahlen

Bei den auszuführenden engeren Wahlen zwischen 296 Kandidaten (in 148 Wahlkreisen) werden

Konservative Deutsche Reichspartei (Freikonservativ) Centrum Nationalliberale

Deutsche

freisinnige Partei

Es stehen

Volkspartei Sozialdemokraten Zusammen

Gegenüber

e

Deutsche Reichs

Deutsche

Centrum ozial demokraten

Konservative partei (Freikonservativ) Volkspartei

Nationalliberal freisinnige Partei *

. S8

* 22 88

Definitiv gewählt sind . Engere Wahlen haben stattzufinden:

a in Kreisen, welche früher vertreten

ö

b. in zuletzt vakant gewesenen Wahlkreisen

* 2

Konservative

Centrum.

PBler Nationalliberale...

81. S S&S

Deutsche freisinnige Partei . Volks vartei ... Sozialdemokraten.

Sitze vakant.

Elsasser

Zugang

Welfen Dänen

J

Summe

Deutsche Reichs partei (Greikonservativj

ö, D

J J

2 E D dd diĩ *

296 34 2 5 76 63 10

Veröffentlichungen des Kaiserlichen Sesundheits— amt. Nr. 8. Inhalt: Gesundheitsstand. Volkskrankheiten in der Berichtswoche. Erkrankungen und Sterbefälle im italienischen Heere 1887. Sterbefälle in deutschen Städten von 49000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Berliner Krankenhäusern. Desgl. in deutschen Stadt. und Landbezirken. Infektionskrankheiten in Oesterreich, 1. Januar bis 22. Juni 1889. Witterung. Zeitweilige Maß⸗ regeln gegen Volkskrankheiten. Thierseuchen in der Schweiz, viertes Vlerteljahr 1883. Desgl. Jahr 1889. Desgl. in Bulgarien, 1. Oktober bis 8. Dezember 1885. Rotz in den Niederlanden. Veterinär polizeiliche Maßregeln. Medizinalgesetzgebung u. s. w. (Preußen) Anlage und Einrichtung von Theatern ꝛc. (Schluß). Erhebungen über Influenza. (Bayern) Desgl. Maul und Klauenseuche. Tödten der Schlachtthiere. (Niederlande) Betrug im Butterhandel. Austführungsbestimmungen. Rechtsprechung. (Kammergericht zu Berlin. Anpreisen von Heilmitteln. (Ober- Landesgericht Celle) Salmiakpastillen. Kongresse, Verhandlungen gesetzgebender Körperschaften, Vereine u. s. . 6. Plenarversamm⸗ lung des Deutschen Veterinärraths. Vermischtes. Fleischschau in

Berlin.

Statistik und Bolkswirthschaft.

Vereinigung der Steuer und Wirthschafts-⸗Reformer.

*.

Zu Punkt 2 der gestrigen Tagesordnung; Zur Reform der direkten Steuern unter spezieller Bezugnahme auf die in Freußen gemachten Vorschläger erhielt zuerst das Wort, nachdem der bisherige Vorstand, bestehend aus den Hrrn, Grafen von Mirbach⸗Sorquitten, Dr. von Frege · Abtnaundorf und Freiherrn von Thüngen Roßbach, durch Zuruf wiedergewählt worden, der Ritter gutsbesitzer und Landtags Abgeordnete von Werdeck⸗Schorbus. Derselbe führte aus, daß, wenn nicht die Bevorzugung, deren sich das mobile Kapital bei der gegenwärtigen Gesetzgebung in Preußen er⸗ freue, aufgehoben würde, es nicht möglich sein würde, eine Reform der direkten Steuern durchzuführen. Er müsse sich daher ganz ent⸗ schie en für die Schaffung einer Kapitalxrentensteuer ausfprechen. Wolle man eine Reform der direkten Steuern vom Einkommen, so müsse man vor Allem die gerechtere Vertheilung der— sfelben und nicht den eiwaigen Mehrertrag ins Auge fassen. Dabei seien die verschledenen Arten des Einkommens, wie Arbeitseinkommen, Zinseinkommen, Grundeigenthum, Gewerbe und Handel, Gehälter, möglichst zu berücksichtigen, während andererseits Belästigungen bei der Einschätzung nach Kräften zu vermeiden seien. Ferner solle der Della rationszwang erst bei einer gewissen Höhe des Einkommens, vielleicht von 6650 M an, zur Durchführung gelangen. Selbstverständlich dürfe eine progrefsive Cinkommensteuer niemals in sozialdemokratische Ein kommen ⸗Konfitkation auzarten. Höchstens seien 5 o, als Satz für . Stufen anzunehmen; von da an sei eine Depression durch⸗ zuführen. ; .

Der Korreferent Graf von Mirbach-Sorquitten äußerte sich dann etwa folgendermaßen: Die Doppelbhesteuerung, welche in der Grund⸗, Gebäude und Gewerbesteuer liege, sei zu besfeitigen und das Renteneinkommen höher zu besteuern als das Arbeitseinkommen. Gegen die Steuerumgehungen des Kapitals seien wirksame Sicher⸗ heitmaßregeln zu schaffen. Bei allen Zöllen und indirekten Steuern' fei steis darauf Bedacht n nehmen, daß sie nicht befonders fchädlich auf einzelne Distrikte und Bevölkerung schichten einwirkten. Die Einführung einer Börsen; Um satz⸗ steuer nach dem Werthe sowie eine Besteuerung der aus⸗

ländischen Werthpapiere sei dringend geboten. Diese Punkte bilden nach der Anschauung des Redners die Direktiven für eine rationelle und gerechte Reform der direkten Steuern. Redner lenkte den Blick daun auf den Ausbau des indirekten Steuersystems, dabei an die Ausführungen des Reichskanzlers im Reichstage von 1875 erinnernd, und erörterte, wie ein wahrnehmbarer Fortschritt in der Reform der direkten Steuern noch nicht erfolgt sei. Schließlich be⸗ antragte Redner die Annahme folgender Resolution:

„Die XV. Generalversammlung der Steuer⸗ und Wirthschafts⸗ Reformer wolle beschließen: 1) Die großen Aufgaben des Reichs und der Einzelstaaten lassen sich zweckmäßig nur durch ein die gesammte Berölkerung treffendes System indirekter, vom Reich zu erhebender Steuern lösen, dem gegenüber die direkten Steuern von untergeord⸗ neter Bedeutung bleiben. Die Ueberschüsse der großen indirekten Steuern über den Bedarf des Reichs hinaus werden auch für die Aufgaben der Kommunalverbände, der Schulverbände u. s. w. in den Einzelstaaten ausreichende, mindestens sehr erhebliche Beiträge abgeben können. An diesen Gesichts punkten ist bei der Reform der direkten Steuern festzuhalten. 2) Die Reform der direkten Steuern soll im Wefsentlichen auf eine Entlastung gegenüber dem gegen— wärtigen Zustande abzielen, sowie auf eine gerechtere Vertheilung, nicht auf eine höhere Belastung (höhere Intraden). Die Belästigung der Censiten bei der Einschätzung ist soweit als möglich zu vermeiden. Falls die Gesetzgebung einen Deklarationszwang verlangt, so ist der selbe auf mobiles Kapital (die Kapitalrentensteuer) zu beschränken, nicht auf Einkommen aus Handel, Gewerbe, Industrie, Landwirth⸗ schaft u. s. w. auszudehnen. Für das Einkommen aus ländlichem Grundbesitz bietet die Grundffeuer⸗Veranlagung den zweckmäßigsten und sichersten Maßstab.“

Freiherr von Hammerstein beantragte: „Die zur Lösung der großen Aufgaben des Reichs und der Einzelstaaten nöthigen Mittel können zweckmäßig nur durch ein die gesammte Bevölkerung treffen⸗— des System indirekter, vom Reich zu erhebender Steuern aufgebracht werden, dem gegenüber die direkten Steuern von untergeordneter finanzieller Bedeutung sind. Jede Reform, der direkten Steuern hat deshalb in erster Linie von sozialpolitischen Gesichts— punkten auszugehen. 2) Die Aufhebung jeder Doppelbesteuerung und die gerechte Vertheilung der Steuerlast auf die einzelnen Fensiten, entsprechend ihrer wirklichen Leistungsfähigkeit, unter stärkerer Herauziehung des Renteneinkommens gegenüber dem Arbeits einkommen, hat demgemäß die Grundlage jedes Systems direkter Besteuerung zu bilden 3 Insbesondere in Preußen hat daher eine Reform der direkten Steuern in der Art zu erfolgen, daß. a. die saͤmmtlichen Ertragssteuern (Grund-, Gebäude und. Gewerbe⸗ steuer), weil die Leistungsfaͤhigkeit der Censiten nicht berück⸗ sichtigend, aufgehoben werden, b. als einzige direkte Steuer eine einheltliche Einkommenstener eingeführt wird. 4 Diese Ein— kommensteuer ist unter Berücksichtigung des sub. 2 festgelegten Grundsatzes bezüglich des Arbeits und Renteneinkommens für die einzelnen Einkommens quellen gesondert zu berechnen. Der Gegensatz muß unter Beilassung eines, angemessenen Fxistenzminimums, in mäßiger Höhe beginnend, ein mit der Höhe des Einkommens steigender fein, der höhere Prozentsatz wird jedoch nur für das Niehr des Einkommens berechnet, um welches die höhere Steuerstufe die vorangehende niedrigere übersteigt. Um, die gleich mäßige Heranziehung des sichtbaren und unsichtbaren Einkommens möglschst herbeizuführen, erfolgt die Veranlagung auf Grund der den Censiten aufzuerlegenden Deklarationspflicht. Für das Einkommen 3. , n und Kleingewerbe genügt eine Deklaration der

euerobjekte. * Graf von Kanitz sprach sich im Sinne der Mirbach ' schen An⸗ ill aut wünschte aber vor Allem die Einführung der Deklarations⸗

Schließlich beantragte Hr. von Dewitz-Zachow Ueberweisung sämmtlicher Anträge an den Ausschuß. 2

heit zu. . pierauf wurden die Verhandlungen von dem Grafen Mirbach mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser geschlossen. .

Vom Mosel-Landtage. . In der Sitzung vom 26. d. M. erledigte der ‚Mosel⸗Landtag ,; wie der Köln. Ztg. aus Koblenz gemeldet wird, weiter die se 5

Sorten?“; sie wurde von den Kanalgegnern bejahend, von den Kangl⸗ freunden verneinend beantwortet. ö Zur flebenten Frage: „Welche Vortheile oder Nachtheile kanh der Äachen ⸗Eschweiler Industriebezirk aus dem Moselkanal für sich nach⸗ weisen?' sprachen Kirdorf Aachen und Ottberg⸗Eschweiler und versuchte den Nachweis, daß der genannte Bezirk im höchsten Grade durch den Moselkanal gefährdet werden würde,. Gegen diese Ansicht wandte sti zeigen, wie übertrieben diese Befürchtungen seien, und dann darzuthunßn, daß man mit kleinlichen Untersuchungen über die Vor- und ren tn ;

keine neuen Verkehrswege bauen dürfe. Den Standpunkt der Aachener Handelskammer vertrat, deren Vorsitzender Talbot dahin, daß sie keinenfalls zustimmen könne, daß der Kanal à fonds perdu gebaut werde. Freiherr von Stumm wiederholte die Befürchtungen, welche der Kanal einflößen müsse. Der Vertreter der Limburger Handelskammer, Stadelmann, hob hervor, daß ein großer Theil des Lahnbezirks für die Kanalisirung der Lahn, Saar und Mosel sei und daß man do nicht nur keine Befürchtungen hege, sondern große . auf die Kanalisirung der genannten Flüsse setze; sie müsse Industrie, Handel und Gewerbe nützlich sein. j

Die achte Frage: Welche Veränderungen des Absatzgebiets

würde die Saarkohle durch Ruhrkohle und Koks in Folge des Mosel⸗ kanals erleiden?‘ wurde vom Freiherrn von Stumm dahin beant⸗ wortet, daß der Bergbau an, der Saar durch den Kanal ruinirt wer—⸗ den müsse. Berg ⸗Assessot Pieper ⸗Bochum wies nach, daß die Saar durch den Kanal nach Trier u. s. w. einen Vorsprung vor Westfalen haben werde. In noch höherem Maaße sei das nach Lothringen der Fall. Der Kohlxenabsatz des Saargebiets werde deshalb durch⸗ aus nicht leiden. Die westfälische Bergwerksindustrie lege auch nur wegen dez Koks versandts Werth auf den Moselkanal. Nach Luxem- burg liefere die Saar zur Zeit gar keinen Koks, nach Lothringen nur einen Bruchtheil des Gesammtbedarfs. Der Vertreter der Königlichen Bergwerks⸗Direktion Saarbrücken, Berg⸗Assessor Graßmann, hegte Befürchtungen für den Saarkohlenhergbau, wenn Verschiebungen be⸗ züglich der Eisenindustrie an der Saar eintreten würden. Bürger⸗ meister Halm⸗Metz sprach im Namen der Stadt Metz den Wunsch und die Hoffnung auf eine baldige Erbauung des Mofelkanals aus, den die Reichslande dringend nothwendig haben und für den deshalb die saͤmmtlichen Vertreter der Industrie und des Handels aufs Wärmste eingetreten seien. Die Frage der Kanalisirung habe auch eine politische, eine . . gret 4

er Vorsitzende, Freiherr von Estorff schlo jerauf die Ver⸗ handlungen mit dem Danke für die . . . während der zweitägigen Erörterungen an den Tag gelegt.

Die Versammlung stimmte diesem Antrage mit großer Mehr . ]

Frage, welche lautete: ‚Liegt in der Verbilligung zer Minette el . . Gefahr für den Absatz der Lahn⸗, Dill! und Siegerländer Erze, undd zwar nicht nur für die geringern, sondern auch für die hochhaltigen—

in längeren Darlegungen Direktor Servaes, Ruhrort, um zunaͤchst zu

einzelner Bezirke schließlich dahin gelangen werde, daß man überhaupt.

unbedingt für 3. !