1890 / 60 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 07 Mar 1890 18:00:01 GMT) scan diff

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unablässig im Auge zu behalten. Das Königthum der Hohen zollern scheint auch hier berufen, den roeher de bronze ni; bilden in dem Wegen der fich bekämpfenden Intereffen, den Bahnbrecher für die Erfuͤllung gerechter Forderungen, den unparteiischen Schieds- richter, der die Kraft und den Willen hat, in gleicher Weise radikale Aspirationen zu unterdrücken und engherzige Zurückhaltung zu besiegen.

Wie weit es möglich sein wird, dem Ziele nahe zu kommen, die arbeitenden Klaffen mit ihrer Stellung innerhalb, der gesellschaft. sichen Ordnung zu versöhnen, muß die Zukunft lehren. Daß das Königthum, daß der moderne Staat entschlossen und opferwillig diese Aufgabe ergriffen hat, giebt das Recht und die Pflicht, alle revo lutionären Strebungen, die in diesem oder jenem Gewande den Um⸗ sturj unferer gesellschaftlichen Ordnung bezwecken, unnacksichtig zu be⸗ kämpfen. Alle aber, die treu zu Kaiser und Reich stehen, sie werden jede Bemühung außgleichender Gerechtigkeit offen und loyal unter- ftüͤtzen; sie können dann mit gutem Gewissen und mit zuversichtlicher

offnung dem Kommenden entgegensehen, denn der Weg, der be⸗ chritten worden, ist nach menschlichem Ermessen der einzige, der zum guten Ende führen kann“.

Die „Weser-Zeitung“ schreibt zu dem Wahl— ergebniß: .

„Es wird längerer Zeit bedürfen, bis das deutsche Volk die harte Speife, die es sich mit der letzten Reichstagswahl selbst bereitet hat, ganz bewältigt haben wird Ganz besonders schmerzlich ist der uns zunächst vor Augen tretende Anblick der Wahl von lauter fozialde mokratischen Abgeordneten in den fünf hanseatischen Wahl kreifen. Auch Königsberg hat sich einen solchen erkoren, Stral⸗ fund, Flensburg und Emden nahmen Gutebesitzer, Rostock und Kiel freisinnige Rechtslehrer; Danzig hat einen Privatmann von un bestreitbarem Verständniß für Handel und Schiffahrt, der aber nie⸗ mals praktischer Kaufmann gewesen ist; Stettins Vertretung liegt glücklicherweise in den Händen seines langjährigen Handelskammer. Sekretärs Das ist die Vertretung des deutschen Überfeeischen Handels und Weltverkehrs in einer parlamentarischen Körperschaft, wo auch sonst keinerlei fachverständige Fachleute aus diesem wichtigen Zweige deutscher Volkswirthschaft vorhanden sind! We traurig stehen die deutschen Seestädte im Vergleich zu ihren Schwestern in andern Ländern da! In keinem andern Parlament wäre das denkbar.“

Versffentlichungen des Kaiserlichen Gesundeits⸗ amt g. Nr. 9. Inhalt; Gesundheitsstand. Volkskrankheiten in der Berichtswoche. Volkskrankheiten und Sterbefälle im Januar. Sterbefälle in deutschen Städten von 40 0090 und mehr Ein wohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Er- krankungen in Berliner Krankenhäusern. Desgl. in deutschen Stadt- und Landbezirken. Infektionskrankheiten in Moskau. Witterung. Zeitweilige Maßregeln. gegen Volkskrankheiten. Thierseuchen in Belgien, viertes Vierteljahr 18893 Milzbrand und Schweinepest in Schweden. Veterinär ⸗polizeiliche Maßregeln. Medizinalgesetzgebung u. s. w. (Preußen.) Leichenpässe. (Mecklen⸗ burg Schwerin.) Geburtsverzeichnisse der Hebammen. Hebammen Auffichtsärzte. Verstöße der Hebammen bei Entbindungen. Strafrechtliches Verfahren gegen Hebeammen. Kübeck) Desinfek⸗ tion bei ansteckenden Krankheiten. (Schweiz.) Medizinalprüfungen. Rechtsprechung. (Landgericht Köln.) Zusatz von Mehl zu Wurstbrei. Kongresse, Verhandlungen gesetzgebender Körperschaften, Vereine u. s. w. X. Internationaler Kongreß. XIII. Deutscher Aerztetag. (Bayern.) Maßregeln gegen Schweinerothlauf ꝛc. Sterbefälle in deutschen Orten mit 15 600 und mehr Einwohnern im Januar. Desgl. in größeren Städten des Auslandes.

Theater und Mustk.

Berliner Theater.

Die Direktion stellt aus ihren beiden jüngsten Novitäten Abende diejenigen Stücke zusammen, welche die größte Wirkung anf das Publikum erzielt haben. Es sind dies König Oedipus“ und Hans Hopfen s phantaftisches Lustspiel Hexensang“, dat Lurch die Sriginalltät seiner Erfindung, durch überschäumende Lustigkeit, wie durch die technischen Einzelheiten der Inseenirung einen durch- schlagenden Erfolg errang. Die beiden Stücke werden in dieser ZJufammenstellung zunächst am Montag, den 10. d. M., in Scene

gehen. Wallner Theater. ;

In dem morgen, neu einstudirt, zum ersten Male in Scene gehenden vieraktigen Schwank von Julius. Rosen; O, diese Männer!“ sind die Herren: Alexander, Gimnig, Guthery, Kurz, Müller, Ries, Worlitzsch, und die Damen: Lehmann,. Lenau,

. Pernier, Schramm, Seemann, Trost und Ulrich ze. eschãftigt. Friedrich ⸗Wilhelmstädtisches Thegter.

Gestern ging das zweite kleine Jubiläum des Armen Jona⸗ than“ unter lebhaftem Beifall des Auditorium und herrlichen Blumenspenden uber die Bretter. Das Haus war in allen Plätzen

gefüllt. Kroll's Theater.

Zum Besten der Ferien ⸗Kolonien zu Berlin wurde gestern das Hans Herrig'sche Kaiserfestspiel Kaiser Friedrich der Rothbart“ aufgeführt. Die Darstellung hatten Berliner Bürger unter Leitung und Mitwirkung des Schauspielers Alexander Heßler aus Straßburg i. E. übernommen. Die Bühne war in der bekannten Art der Volksspiele hergerichtet, welche von der modernen Einrich⸗ tung bedeutend abweicht, da sie von anderen Grundsätzen ausgeht. Das Herrig'sche Werk behandelt den Streit zwischen Barbarossa und dem trotzigen Herzog Heinrich dem Löwen. Ausdrücklich für die Volksbühne geschrieben, schließt es sich in seinem ganzen Auf bau an diese Gattung der dramatifchen Dichtung an. Der Zuschauer bedarf einiger Zeit, um sich an das Fremdartige der Seenerie und der Aufführung zu ge wöhnen, befreundet sich aber bald damit. Was die schaufpielerische Leiftung anbetrifft, so will sie natürlich milde beurtheilt sein, da man es hier nicht mit berufsmäßigen Schauspielern zu thun hat. Als Barbarossa trat Hr. Heßler auf und wurde im Großen und Ganzen der Vorstellung gerecht, welche man von dieser historischen Figur hat, obgleich er das Heldenhafte der Ge— stalt stärker hätte herauskehren sollen. Die Dame, welche die Kaiserin spielt, steht offenbar dem Bühnenleben gleichfalls nicht fern, wie ihr routinirtes Spiel bewies. Von den übrigen Mit- wirkenden verdient noch der Darsteller Heinrich's des Löwen erwähnt zu werden, welcher das Ritterliche uns Herrschsüchtige des Welfen herzogs recht treffend zum Ausdruck brachte. Die Vextreter der vier Herzogthümer erledigten sich in angemessener Weise ihrer Aufgabe. Der hinter der Scene aufgestellte Männerchor unter der Leitung des Dirigenten Dr. Jentz that gleichfalls seine Schuldigkeit.

Belle / Alliance Theater. .

Der Andrang zu den Vorstellungen des, Nautilus“ ist ein so starker, daß die Direktion sich entschloffen hat, für alle Vorstellungen schon immer drei Tage vorher einen Billetverkauf einzurichten.

Sing ⸗Akademie.

Die Sopranistin Frl. Fane de Vigne vom Theater de la Monnaie in Brüssel, welche hier bereits einmal mit großem Erfolg aufge treten ist, gab gestern ihr zweites Concert, und zwar wiederum in Gemeinschaft mit dem Baritonisten Hrn. Vittorio Carpi aus Bologna. Sic hatte für dieses Concert zwei größere Opern arien von Bizet und Thomas sowie ein böhmisches Lied von Masss und zwei Duette von Rieei und Rossini zum Vortrag gewählt. Die bezaubernde Grazie ihrer Ausdrucksweise sowie die glänzende Virtuosität

in der Koloratur rissen auch diesmal das ziemlich zahlreich erschienene an. zu enthusiastischen Beifallsbezeugungen und Hervorrufen hin.

r. Carpi that mit den vorhandenen, nicht mehr recht frisch erschei⸗ nenden Stimmmitteln sein Möglichstes. Der Vortrag der Arien von Donizetti und Bellini sowie der beiden Duette wurde mit reiche m Beifall belohnt. Etwas befremdend erschlen das Parlando in dem Rossini'schen Duest. Die russische Violinvirtuosin Frl. Agnes Tschetschulin unterstützte das Concert durch den sehr gelungenen Vortrag zweier Kompositlonen von Tartini und Wieniʒgwski, denen die begabte Künstlerin noch eine Berceuse eigener Komposition hinzu ˖ fügte, welche gleich den anderen Piecen mit lebhaftem Beifall auf⸗

genommen wurde. . Hötel de Rome. Die ,,, und Gesanglehrerin Frl. Ida Neuburg, deren künstlerische Leistungen hierselbst schon mehrfach Anerkennung efunden haben, gab gestern ein Concert, in welchem sie zwei Sopran rien von Bruch und Händel sowie mehrere Lieder von Schumann, G. Schultz, Hoppe, Wulf und Reinecke zum Vortrag brachte. Mit einer kräffigen und umfangreichen, besonders in der Höhe sehr aus⸗ giebigen Stimme verbindet die Künstlerin zugleich Reinheit der In⸗ tonafion und Deutlichkeit der Aussprache. Eine größere Lebendigkeit der Ausdrucksweise blieb mitunter zu wünschen, doch war auch in dieser Hinsicht der Vortrag der beiden Arien ein recht gelungener zu nennen. Reicher Beifall folgte jedem ihrer Vorträge. Unterstützt wurde das Concert durch die bereits be⸗ kannte junge Pianistin Frl. M. Hornig und den Tenoristen Hrn. H. Kirchner. Die Erstere trug mit wohlgeschulter Technik mehrere Klavierstücke von Schumann, Chopin und Motzkowski vor, während der Tenorist, der seine Ausbildung der Königlichen Hochschule ver⸗ dankt, Lieder von Mendelssohn, Brahms und H. Kirchner zu Gebör brachte. Seine kraftige und wohlgeschulte Stimme, die jedoch mehr die Klangfarbe eines Baritons besitzt. kam in den genannten, sehr beifällig aufgenommenen Liedern vortrefflich zur Geltung. Den Schluß des Abends bildeten zwei Duette von Schumann, die der Sänger in Gemeinschaft mit der Concertgeberin vortrug.

In Berlin hat sich eine Vereinigung von schaffenden und aus— übenden Musikern gebildet, welche es sich zum Zweck gesetzt hat, neue, ungedruckte und gedruckte Werke ihrer Mitglieder zur Aufführung zu bringen. Um die Mitgliedschaft dieser, Freien musikalischen Vereinigung“ so nennt sich der neue Verein kann sich nicht nur jeder Musiker, sondern auch jeder Musikperleger wie überhaupt jeder Musikfreund bewerben. Zur Erreichung ihrer Zwecke veranstaltef die Freie musikalische Vereinigung“ allwöchentlich, und zwar am Montag, in den Räumen der Filiale der Blüthner'schen Hof⸗Pianofortefabrik (Potsdamerstraße 321) einen um 83 Uhr be⸗ ginnenden Uebungsabend, an welchem die zur Aufführung angemeldeten Werke vorgeführt werden und zu welchem Gäste Zutritt haben. Alle auf die „Freie musikalische Vereinigung“ bezüglichen Anfragen bittet man an den geschäftsführenden Ausschuß des Vereins unter der Adresse der oben genannten Blüthner'schen Filiale zu richten.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Pe st, J. März. (W. T. B.) Die Demission des Minister⸗Präsidenten Tisza ist angenommen, und zu seinem Nachfolger Graf Szapäry ernannt worden. In das neue Kabinet treten alle Mitglieder des bisherigen, welche vollkommen einig sind, wieder ein. Tisza tritt als Führer an die Spitze der Liberalen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

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Wetterbericht vom 7. März,

Morgens 8 Uhr. nan. Oper in 2 Akten mit Tanz von Mozart.

ext von Daponte. Anfang 7 Uhr. ; ü Schauspielhaus. 60. Vorstellung. Der Winkel! und A. Wicher. Ballets und Gruppirungen von

schreiber. Lustspiel in 4 Aufzügen, nach einer der Balletmeisterin Maria Voltg. Idee des Terenz, von A. von Winterfeld. Vorher: Lr. Kapellmeister A. Wicher. In Seene gesetzt vom Conrert- Haus, Leipzigerstr. 48 (früher Bilse) Der Mann der Freundin. Lustspiel in 1 Auf˖ Direktor Sternheim Anfang 74 zug von Ernst Wichert. Anfang 7 Uhr.

Bar. auf (6r u. d. Meeressy red. in Millim

g6 3.

Wind. Wetter.

Temperatur in 6 Celnus

T.

Mullaghmore WSW 6pedeckt Aberdeen .. 4 heiter Christiansund S Schnee Kopenhagen. 3 Schnee Stockholm. S 2 wolkenlos aparanda. still wolkig t. Petersbrg. SSO 1 Schnee Moskau ... 2 bedeckt Cork. Queens⸗ fresser. towdn ... 4 halb bed. Cherbourg. ö 3 bedegt W h wolkig wolkig ge ne, Schnee bedeckt bedeckt

heiter Regen bedeckt

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als Gast.)

Hamburg .. Swinemünde Neufahrwasser Memel ...

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Jaffẽ.

Julius Rosen.

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) Nachts stürmisch, Schnee und Regen.) Nach⸗ mittags anhaltender Regen.

Uebersicht der Witterung.

„Unter dem Einflusse eines Minimums von etwa (260 mm wehen im Nordfeegebiete starke westliche und. nordwestliche Winde. In Deutschland ist das

etter wärmer, trübe mit Regenfällen; allenthalben,

von Alex.

über Krakau nach West⸗Ungarn. Dentsche Seewarte

m muiwmuimiwwwneenn m, Theater⸗Anzeigen.

Deutsches Theater. Sonnabend: Der Unter⸗ staatssekretär.

Sonntag: Der Pfarrer von Kirchfeld.

Montag: Doctor Klaus. (Emma: Frl. Mẽlar,

Sonntag: König Lear. Montag: König Oedipus. Hexeunsang.

Tessing - Theater. Sonnabend: Das Bild des Sigunorelli. Schauspiel in 4 Akten von Richard

Sonntag: Die Ehre. Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann. Montag: Die Ehre.

Stanley in Afrika. JZeitgemälde in 10 Bildern Moszkowski und Richard Nathanson.

Anfang 74 Uhr. Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

Friedrich Wilhelmstãdtisches Theater. zußer an der oftdeutschen Küste, herrscht Thauwetter. Sonnabend: Di ö t j ö 52. Male: Der arme Jonathau. Operette in e Kotzen wl ft won. Skagen fuͤbostwärte, 3 Akten von Hugo . und Julius Bauer. ee gez Steeple - chafe von 8 engl. Vollblut⸗ Musik von Carl Millöcker. In Scene gesetzt von

Piet: Hr. Kapellmeister Dressur) Jeu de la Rose von der ö. nee n nn,,

ulius Fritzsche. 7 3 Uhr. Frl. Clotilde Hager und Frl. Meers. DOrien

Federmann. Anfang 7 Sonntag: Der arme Jonathan.

un ; Nesidenz Theater. Direktion: Siegmund Lauten · Roöniglich Schauspiele. Sonnabend: Oper . . Zum 29. Male: Margnise.

Sonntag: Opernhaus. 68. Vorstellung. Don Nautilus. Großes Ausstattungsstück mit Gesang

und Tan in * Akten unde ni tg Wr he. lärer Kammermusik⸗Abend der Herren Professoren

Verne von Carl Pander.

Vorletzte Woche. Sonnabend:

Emil Thomas. Anfang 7 Uhr.

Direktor Emil Thomas.

Sonnabend: Zum 29. Male:

Musik⸗Dirigent:

Ein gemachter Mann. Posse mit Gesang in ; ; 3ältten C3 Bildern) von Eduard Jacobson. Musik gesungen v. Frau Waibel. von G. Michaelis und G. Steffens. Alfred Bender. In Seene gesetzt vom Direktor

Berliner Theater. Sonnabend: Der Veilchen Conteg. . Dieselbe Vorstell ung.

In Vorbereitung: Zum 1. Male: Ein fideles ; . Saus. Novität. Poffe mit Gesang in 4 Alten Verlobt; Frl. Emma Springer mit Hrn. Kauf

nach einer vorhandenen Idee von W. Mannstädt. Musik von G. Steffens. In Scene gesetzt vom

Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

Urania, Invalidenstraße 57 / 0, geöffnet von 12 —11 Uhr. Sonnabend um 75 Uhr: Hr. Dr.

Circus zienz, Karlstrahe Sonnabend, Abends Victoria Theater. Sonnabend: Zum 202. M.: 74 Uhr: Parade ⸗Gala⸗Vorstellung. Zum Benefiz . ; h 6 ö für die Geschwister Frl. Clotilde und Helga Hager Geboren: Gin Sohn: Hrn. Richard Steinbach mit einem auserwählten Programm. Mitwirkung

ini der vorzügl. Reitkünstlerinnen und Reitkünstler.

Wrstt von C. A. Kaiba. Ballet von G. Severin um 47. Male: Deutsche Turner. Große nationale

riginal⸗Pantomime. Die beiden großart. Schul

pferde Goldbird u. Sophus, engl. Vollblut Rasse⸗

pferde, geritten von der Benefiziantin Frl. Clotilde 8

Hager. Das Schulpferd Adgar, geritten von der gst hen bah ggf mie m Hg, zun.

Philharmonie. Sonnabend, 3. März: V. popu Barth, de Ahna und Hausmann. Anfang 7 Uhr.

Uhr. zr; ö w Sonnabend, 8. März: Karl Meyder⸗Concert unter

gef. Mitwirkung von Frau Betty Waibel. Ouvert. Ia gazza ladra“ v. Rossini. Stradella“ v.

Central Theater. Direktlon Emil Thomas. Flotow. Arie a. . Don Juan! v. Mozart, gesungen h Zum 22. Male: P. Fr. Waibel. Kgiser Waller 4. Strauß. „Fiehes

lied' v. Taubert. Arie a. Der Freischütz' v. Weber,

Couplets von

Familien⸗Nachrichten.

mann August Schulz (Berlin). Frl. Mila Reichwagen mit Hrn. Justin Buchbinder (Berlin). Frl. Luise Grell mit Hrn. Richard Reinsch (Berlin Buckow i. M). Frl. Luise Albrecht mit Hrn. Stadtrath Eduard Haberland (Stendal).

Adolph Ernst⸗ Theater. Dresdenerstraße 72. Frl. Friederike Schreiber mit Hrn. Dermann Der Goldfuchs. ,, , . 4 e ne Eduard 3 . ronta z eopold Ely. Couplets theilweise von Gustav Görß.

Die nächste Auffübrung von Der Fall Cls. Musik von Franz Roth. Anfang 7 Uhr. mencean von A. Dumas und A. d'Artois findet am Dienstag statt.

Wallner · Theater. Sonnabend: Neu einstudirt: O, diese Männer! Schwank in 4 Aufzügen von Schwahn: Ueber Erdbeben. Anfang 7 Uhr. Sonntag: O, diese Männer!

Jeuchner (Bernburg). Frl. Auguste Enders mit Hrn. Hermann Klindworth (Leipzig —Han⸗ nover). Frl. Agnes Gunkel mit Hrn. Franz Lohmann (Schwelm). Frl. Lueie Schmidt mit Hrn. Dr. med. Karl Barthel (Breslau) Verehelicht; Hr. Dr. med. Hermann Kriege mit rl. Klara Leckebusch (Berlin Barmen). Hr. ichard Heene mit Frl. Martha Roessemann (Berlin). Hr. Dr. Gustav Breithaupt mit Frl. Martha Wilcke (Berlin). Hr. Apothekenhesttzer Max Froelich mit Frl. Luise Benecke (Berlin). Hr. Gottwald Heubner mit Frl. Marie Jahn (Schmölln Flöha). Hr. Karl Töpfer mit Frl. Lina Hutzschenreuter (Chemnitz).

(Wittgensdorf) Hrn. Max Pommer (Magde⸗ burg). Hrn. Felix . (Schweidnitz ). 7 Ludwig Nitze (Berlin). Hrn. Paul Lange Pankow). Eine Tochter: Hrn. Dr. mel. Schubert (Reiner). Hrn. z. Müllendorff (Brüssel) Hrn. Emil Hinkel (Niederrabenstein) Hrn. Johann Raschen (Bremerhaven).

Mit neuer Ausstattung: Zum Benefiziantin , g n,, . Ih cher glei Ko h ö. ö

pringpferden von Hrn. Fran;

Man., geritten von 16 Damen. Sonntag: 2 Vorstellungen.

haus e; Vorsteling. Othello. Oper in 4 Atten Lufcspiel in 3 Akten von Hictorien Sardon. Veutsch bon Hiuseppe Verdi. Terl von AÄrrigo Boito. Fär 96 en Herrn ne 43 hr. ö .

die deutsche Bühne übertragen von Max Kalheck.

3 Sꝑene geseßt vom Sher Regiffeur, Tetzlaff. e, Kapellmeister Sucher. Anfang 7 ÜUhr.

chauspielhaus, 59. Vorftellung. Wilhelm

nfang 7 ühr.

Sonntag: Marquise.

Velle - Alliance Theater. Sonnabend: Mit 6 Schauspiel in 5 Üufzügen von Schiller. gänzlich neuer Ausstattung an Dekorationen, Kostümen, . Scene gesetzt vom Direltor Br. Stto Devrient. Requistten, mafginellen in munen u. elektrischen Concert von Alexander Alexy. Anfang 8 Uhr. Beleuchtungs Effekten: Zum ,

Ding - Akademie.

Male: Der

mirten Luftkünstlerinnen Geschw. Castagna. D Renz ( Driginal⸗

(1 Kind frei)h: Aschenbrödel. Abends 7 Uhr: Zum vorletzten Male; Deutsche Turner. Dienstag: Zum 50. und letzten Male: Deutsche

Coneert⸗Anzeigen. Sonnabend, 8. März:

berg (Trier). Hr. Dr. med. Wilh. Haeseler (Gaarden). Hr. Kaufmann Adolph Ismer (Berlin). Hr. Rechnunzs⸗Rath Hermann Leh⸗

renbeck (Berlin). Hr. Kaufmann Ernst Lorenz

4 Uhr Nachm. (Hannover) Hr. Bernhard Heumann Köln).

Frau Mathilde Melchior, geb. Thilo (Berlin).

Redacteur: Dr. H. Klee.

Verlag der Expedition (Sch oly.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ rugnse ft, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen (einschließlich Börsen⸗ Beilage).

Berlin:

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M GO.

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Berlin, Freitag, den 7. März

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Ueber die bereits erwähnten Beschlüsse des Bergmännischen Rechtsschutzvereins im Sagarkohlenrevier schreibt man der „Köln. Ztg. unter dem 5. d. M.: Der Rechtsschutzverein, welcher in der Ausstands⸗ und Arbeiterfrage überhaupt von jeher eine maßlose und herausfordernde Haltung eingenommen, hat in dem benach— barten Dorfe Bildstock getagt und einige außerordentlich interessante, seine Richtung kennzeichnende Beschlüsse gefaßt. Den soialdemo— kratiscken durchgefallenen Reichstagskandidaten Bergleuten War ken und Bachmann sollen die Kosten der Wühlerei für ihre Kandidaturen aus Vereinsmitteln ersetzt werden. Ferner wurde beschlossen, an Warken ein monatliches . Geschenk ! von 120 ½½, an Bachmann ein solches von 30 AM zu zahlen. Außerdem soll ihnen bei Reisen im Vereinsinteresse außer dem Kostenersatz eine tägliche Vergütung von 3 „M gezahlt werden. Im Falle der Äuflösung des Vereins soll der Bergmann Warken ein Geschenk von zo00 „MS erhalten,

In einer am 2. d. M. in Waldenburg abgehaltenen Ver⸗ sammlung der Vorstände sämmtlicher niederichlesischen Knappenvereine, deren Vereinigung zu einem Verbande der niederschlesischen Knappenvereine“ der „‚Frkf. Itg. zufolge bevorstehen soll, wurde beschlossen. durch Deputirte bei den Gruben vorstellig zu werden wegen der Wiederanstellung der aus Anlaß des vorjährigen Strikes gemaßregelten Kameraden.

In Bezug auf die Organisationsbestrebungen des Vor— standes des Deutschen Buchdruckervereins liegt folgende Mit— theilung der Ztg. f. Deutsche B.“ vor: Eine Sektionsversammlung von Buchdruckereibesitzern aus Sachsen und Alten“ burg, welche am 2. d. in Chemnitz stattfand, hat in einer Resolution einstimmig ihre Freude über die vom Vor— stande des Deutschen Buchdruckervereins eingeschlagenen Wege aus— gesprochen und versichert, die Ziele desselben thatkräftig zu unter stützen. Es ist die erste Stimme, welche sich aus der Provinz zu diesem Vorgehen vernehmen läßt und um so mehr Be, achtung verdient, als sie den Beweis liefert, das dasselbe auch bei den Buchdruckereibesitzern in den kleineren Druckorten Verständniß und Förderung findet. Von dieser Versammlung, welche hauptsächlich zu dem Zwecke abgehalten wurde, um über die in Sachsen bestehenden Verhältnisse und Zustände des Buchdruckgewerbes einen Meinungs— austausch, herbeizuführen, wurden noch folgende Resolutionen einstimmig angenommen: 1) „Die Versammlung der Buch⸗ druckereibesitzer Sachsens erklärt sich im Prinzip für die Aufstellung von Normal -Druckpreisen. Der Vorstand der Sektion VII des Deut— schen Buchdrucker vereins wird beauftragt, in allen Theilen der Seklion Kom missionen mit der Ausarbeitung eines solchen Tarifs, unter Zu grundelegung eines einheitlichen Prinzips, zu betrauen und der nächsten ordentlichen Sektionsversammlung in Freiberg eine Vorlage zur Berathung und Beschlußfassung zu unterbreiten. 2) „Der Sektions— vorstand wird beauftragt, in Gemeinschaft mit den Collegen einzelner Orte Schritte zu thun, daß behördliche Arbeiten nur solchen Buchdruckereibesitzern überwiesen werden, welche ihre Arbeiter nach dem jeweilig geltenden Allgemeinen deutschen Buchdruckertarif be—⸗ zahlen. Diet Vorgehen soll sich auch auf Innungen und andere ge— werbliche Körperschaften erstrecken. 3) „Fälle von Schleuder—⸗ konkurrenz sind dem zu errichtenden Ehren und Schiedsgericht der Sektion Sachsen des Deutschen Buchdruckervereins vorzulegen.

In Betreff der Feier des 1. Mai hat die Leipziger Gehülfen⸗ schaft in einer am 24. Februar abgehaltenen allgemeinen Versamm⸗ lung in sehr verftändiger und nachahmungswerther Weise Stellung genommen; . . .

. die Betheiligung an einer öffentlichen Kundgebung für die Einführung des achtstündigen Arbeitstages spracen zwar alle Redner, doch ließen sich dieselben hinsichtlich der zu wählenden Form erfreu— licherweise nur von den Rucksichten auf das eigene Gewerbe leiten, Die Begehung der Feier durch einen Commers wurde als dem Ernste der Sache nicht entsprechend, eine allgemeine Einstellung der Arbeit am Festtage mit Rücksicht auf die Bestimmungen des vereinbarten Tarifs und der Gewerbeordnung abgelehnt. Beschlossen wurde, den 1. Mai durch Abhaltung einer öffentlichen Versammlung mit geeig⸗ neter Tagesordnung zu begehen und an diesem Tage den Prinzipalen eine die Verkürzung der Arbeitszeit anstrebende Petition zu überreichen, zu welcher Unterschriften gesammelt werden sollen.“

Aus Gera berichtet man dem „Chemn. Tgbl.“: Das heran⸗ nahende Frühjahr wird unserer Stadt wiederum Lohnbewegungen mehrerer Gewerbe bringen. Zuerst sind es die Maurer, die diesmal hoffen, mit einer wohlgefüllten Unterstützungskasse.' operiren zu können. Zunächst gehen schon jetzt die hiesigen Führer auf die Dörfer um Gera, um mit den dort wohnenden, in Gera arbeitenden Maurern ins Einvernehmen zu treten, damit diese nicht wieder, wie vormals, abfallen. Hoffentlich kommt es zu keinem Strike und einigen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer, ehe diese die zweischneidige Waffe anwenden.

Zum Riemendreberausstand in Barmen-Elberfeld berichtet die ‚Barm. Itg.“ weiter: Der Strike dauert unver ändert fort, hat aber nicht zugenommen Die Gesellen wollten gestern Nachmittag wieder Versammlung abhalten, zu welcher sie die Fabrikanten eingeladen hatten. Bei der Firma Kaiser u. Dicke haben die Riem endrehermeister, welche sich an dem Strike betheiligt hatten, achtzehn an der Zahl, die Arbeit wieder aufge—⸗ nommen.

Rn drei öffentlichen Versammlungen der Maurer Berlins (im Osten, Norden und Südwesten) wurden vorgestern Resolutionen

gefaßt, wonach „von der im vorigen Jahr gestellten Forderung (neun—⸗

stündige tägliche Arbeitszeit und 60 Stundenlohn) nicht eher abge⸗ lass en werden soll, bis daß dieselbe voll und ganz erreicht sei. Alle Maurer sollen, wie die ‚Voss. Ztg. berichtet, zur Verwirklichung 3 6. . beitragen, indem dieselben sich der Gesammtorganisation an schließen.

Die Lohnkommission des Vereins der Roll- und Lohn fuhrwerkskutscher in Berlin hat, der Volks-⸗Ftg. zufolge, an sämmtliche Spediteure und Roll und Lohnfuhrwerksbesitzer ein Rund⸗ schreiben gerichtet, in welchem fuͤr die Kutscher ein wöchentlicher Minimallohn von W, 50 S gefordert wird. Die Kommission erbittet Antwort bis zum 15. März.

Der Generalrath der belgischen Arbeiterpartei erläßt, wie man der Münchener „Allg. Itg. aus Brüssel meldet, Ein⸗ ladungen zu einem internationalen Bergmannskongreß auf den 260. Mai.

Die Londoner Allg. Corr.“ berichtet: Eine Königliche Kom⸗ mission, welche in Kanada kürzlich zur Untersuchung der Arbeiter frage eingefetzt wurde, macht in ihrem Bericht folgende Voischläge: Ein gleichmäßiges, die ganze Industrie umfassendes Gesetz über die Haftpflicht der Arbeitgeber, strenges Verbot des Verkaufs aller geistigen Getränke innerhalb eines gewissen Umkreises der Berg⸗ werke, Abschaffung des ‚Truck“⸗Systems, Förderung der gewerblichen Erziehung in den öffentlichen und Gewerbeschulen, Gründung eines kanadischen Arbeitgamts unter Leitung eines Ministers, neunstündiger Arbeitstag, ein jährlicher Feiertag für alle Arbeiter, lokale und frei⸗ willige Schtledegerichte und dauerndes Schiedsamt zur Begleichung von Arbeitsstreitigkeiten, Verbot aller unnöthigen, wenn nicht aller Sonntagsarbeit, und vierjehntägige Auszahlung der Löhne in allen

Industrlen.

Bandel und Gewerbe.

Die nächste Börsenversammlung zu Essen findet am 10. März im „Berliner Hof“ statt

Der Aussichtscath der Bergwerksgesellschaft Hi⸗ bernia in Herne hat nach dem Bericht der Rechnungsrevisoren die vorgelegte Bilanz pro 1889 genehmigt. Es wurde beschlossen, von dem, abzüglich aller laufenden und außergewöhnlichen Betriebs—⸗ ausgaben sowie der Anleihezinsen im Betrage von 324 009 6, ver⸗ bleibenden Bruttogewinn von 2 156 329 1M den Betrag von 513 39460 abzuschreiben und, nach statutenmäßiger Dotirung des Reservefonds und Zuwendung von 4500 an die Arbeiterunterstützungskassen, die Vertheilung einer Dividende von 85 J der diesjährigen ordentlichen Generalversammlung, welche auf den 27. März nach Düsseldorf ein⸗ berufen werden soll, vorzuschlagen.

In der gestrigen Sitzung des Verwaltungsraths der Anglo⸗ Continentalen Guanowerke wurde beschlossen, der General versammlung die Vertheilung einer Dividende von 123 0ᷣ an die Aktionäre fuͤr das veiflossene Jahr in Vorschlag zu bringen,

Leipzig, 6. März. (W. T. B.) Kammzug-Termin⸗ handel, La Plata. Grundmuster B. pr. März 4,97 „6, pr. April 4,97 AM, pr. Mai 5 (e, pr. Juni 5 A, pr. Juli 4 974 A, pr. August 4,973 6, pr. September 1,974 „S, pr. Oktober 4,975 M, pr. November 4,973 M, pr. Dezember 4,97 M Umsatz 20 000 xg. Behauptet.

Wien, 5. März. (W. T. B) Die Bilanz der Anglo Oesterreichischen Bank für 1889 ergiebt einen Reingewinn von 1635 810 Fl., wovon nach Abrechnung der Tantiéme des General⸗ raths 1 56476569 Fl. zur Vertheilung gelangen. Hiervon werden 100 000 Fl. in den Reservefonds hinterlegt, 97 Fl. Dividende per Aktie vertheilt und 39 769 Fl. auf neue Rechnung vorgetragen. Die Vortheile aus dem Verkaufe der Brüxer Werke und aus der Emission der Aktien der Nordböhmischen Kohlenwerksgesellschaft Brür kommen dem laufenden Jahre zu Gute, ebenso der Gewinn aus der Geltendmachung der Gründerrechte anläßlich der dritten Emission von Aktien der Bayerischen Vereinsbank. Die Hauptziffern des Gewinns sind: Zinsenconto 856 973 Fl., Gewinn an Effekten und Valuten 182 553 Fl., an Provisionen und diverse Gewinne 715 679 Fl., Reinerträgniß der Filialen 512 835 Fl.

London, 6. März. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen ladungen angeboten,

Bradford, 8. März. (W. T. B.) Wolle ruhig, Kolonial⸗ ö weichend, Exportgarne ruhig, für Stoffe ziemlicher

egehr.

Mailand, 7. März. (W. T. B.. Die Einnahmen des ita⸗ lienischen Mittelmeer-Eisenbahnnetzes während der dritten Dekade des Mongts Februar 1890 betrugen nach provisorischer Er⸗ mittelung: im Personenverkehr 905 712 Lire im Güterverkehr 1618 487 Lire, zufammen 2524194 Lire gegen 2463 502 Lire in der gleichen Periode des Vorjahres, mithin mehr 60 592 Lire.

Madrid, 7. März. (W. T. B.), Die Börsenbehörden zeigen an, daß gefälschte Obligationen der auswärtigen Schuld, Serie C. entdeckt worden seien; man könne die gefälschten Obligationen durch das Fehlen eines Theils der Wassermarke, durch . Papier und durch kleine Verschiedenheiten in der Schrift erkennen.

Kopenhagen, 6. März. (W. T. B.) Die Dividende der dänischen Landmannsbank ist auf 68 Yo festgesetzt.

Verkehrs ⸗Anstalten.

Hamburg, 6. März. (W. T. B.). Der Postdampfer „Daria“ der Hamburg ⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von New⸗York kommend, heute Nach mittag auf der El he eingetroffen. Ser Postdampfer „Flan⸗ diria“ derselben Gesellschaft hat, von New⸗YJork kommend, heute Mittag Lizard passirt.

London, 6. März (W. T B.). Der Unien⸗Dampfer „German“ ist heute auf der Ausreise auf den Canarischen Inseln angekommen. Der Union⸗ Dampfer ‚Moor' ist gestern auf der Heimreise von Capetown abgegangen.

St. Petersburg, 7. März. (W. T. B.) Die Passage bei Domes⸗Näß ist wieder eisfrei.

Mannigfaltiges.

Dem Jernsalems ⸗Verein ist es hanptsächlich durch die Reise Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin von,. Deutschland nach Konstantinopel und, die Fürsprache Ihrer Majestät endlich gelungen, vom Sultan die Erlaubniß zum Bau einer evangelischen Kirche zu Bethlehem zu erhalten. Die zum Bau nothwendige Summe von 70 090 MS ist vorhanden. Sein lebendiges Interesse für Jerusalem, schreibt das . Berl. Fremdenbl.“, hat der Kaiser dadurch bewiesen, daß er zur einheitlichen Ordnung der preußischen Unternehmungen in Palästina unter dem Vorsitz des Unter⸗Staatssekretärs Dr. Barkhausen ein Comité eingesetzt hat, welches aus dem Ober -Hofprediger D. Kögel, dem Grafen Zieten⸗ Schwerin, dem Abt Uhlhorn in Hannoper und dem Kommerzien-Rath Colsmann in Langenberg gebildet wird. Voraussichtlich wird nun auch jener große Platz der heiligen Grabeskirche gegenüber, der einst dem Johanniter⸗Orden gehörte und 1869 vom Sultan Abdul Aziz unserem damaligen Kronprinzen als preußischer Besitz übergeben wurde, zur Bebauung gelangen und das deutsche Konsulat, die Pfarre und das Schulhaus aufnehmen.

Aus Anlaß des gestiigen Geburtstages des Königs von Württem berg wurde, wie das „Dtsche Tagebl.' mittheilt, gestern früh um 10 Uhr im Hause des Gesandten in der Voßstraße 10, von der Kapelle des Eisenbahn- Regiments eine Morgenmusik, gebracht. In der Mittagsstunde trat die württembergische Compagnie des ge⸗ nannten Regiments auf dem Kasernenhofe zur Parade an; um 4 Uhr vereinigte sich das Offizier⸗Corps im Kasino zum Festmahl. Abends wurde für die Mannschaften der Compagnie im großen Saale von „Königshof“ eine Ballfestlichkeit veranstaltet.

Um Gelegenheit zu geben, durch planmäßige Uebungen in kürzester Wil Gewandtheit in der Stenograph ie zu erlangen, hat der Ftolze'sche Stenographenverein in der Schützenstraße 53]! eine Stenographenschuße eingerichtet, in welcher allabendlich von 8 Uhr an Uebungen nach Diktat und zwar mit einer für jeden Abend besonders bemessenen Schnelligkeit flattfinden. Die Schule wird Sonnabend, den 8. März eröffnet. Der Besuch derselben steht jedem Stenographen, gleichviel welchen Spstems, offen. Der Bei⸗ irag ist für Bereinsmitglieder auf monatlich 1, für Nichtmitglieder auf monatlich 2 M festgesetzz. Nähere Auskunft ertheilt der Vor- sitzende, Parlamente. Stenograph Wax Bäckler, Barutherstraße 5.

Pleß O. S., 6. Marz. (Disch. Tagebl.) Der hiesige Krieger verein, dessen Proteitor der Färst zu Pleß ist, erläßt an die deut⸗ schen Kamerdaden einen Äufruf, Beiträge zu bewilligen zur Gründung eines Kriegerheims in dem besonders zur Peilung rheumatischer und gichtischer Leiden geeigneten Bade Goczalkowitz. Schon im verflossenen Jahre ist es durch das Entgegenkommen der

1890. w * Perwaltung des Bades Goezalkowitz ermöglicht worden, einer statt lichen Anzahl alter Krieger den Gebrauch einer Badekur zu den gůnfligsten Bedingungen zu gewähren. Die Kriegervereine werden ge beten, zunächst einen einmaligen Beitrag aus der Vereinefasse zur Gründung det „Kriegerheims“ zu überweisen. Die Beiträge sollen an den Kassirer des Vereins, Hrn Ober -Telegraphen-Assistenten König in Pleß, übersandt werden. .

Lublinitz, 5. März. (DTtsch. Tagebl.) Aus Biesen war berichtet worden, daß dort kürzlich der älteste , preußischen Armee gestorben sei. Diese Angabe ist nicht richtig. In der Stadt Woischnik, Kreis Lublinitz, lebt vielmehr ein noch älterer Invalide, der am 3. Februar 1791 zu Polnisch Browonitz, Kreis Neustadt, geborene Blasius Ernst, welcher als fogenannter Krümper⸗Rekrut 1807 beim 11. Infanterie Regiment gedient, die Feldzüge 1813— 15 beim 23 Infantarie⸗Regiment mitgemacht hat und bei Leipzig am rechten Arm verwundet worden ist.

Speyer, im März. (Frkf. Zig) Der bekannte Deutsch⸗ amerikaner, Hr. Henry Hilgard (Villard) hat für die Erbauung

der sogenannten Protestgtionskirche? 30 000 „60 gespendet,

mit der Auflage, den Grundstein noch in diesem Jahr zu lezen.

London. Ueber die durch den Prinzen von Wales am 4. d. erfolgte feierliche Eröffnung der Eisenbahnbräcke te, Firth of Forth in Schottland berichtet die .A. C. noch folgende Einzelheiten: Die Eröffnung ging mit großem Gepränge vor sich. Ungeachtet der kalten und stürmischen Witterunz waren beide Ufer der Forth mit Schaulustigen von Nah und Fern desetzt und auf der Brücke hatten sich Tausende von eingeladenen Gästen eingefunden, darunter die hervorragendsten Architekten des Auslandes, auch der Erbauer des Eiffelthurmes sowie Delegirte der bedeutend sten deutschen, österreichisch'ungarischen und französischen Eisen⸗ bahnen. Gegen 11 Uhr langte der Prinz von Wales, begleitet von einem Sohne, dem Prinzen Georg, seinem Bruder, dem Herzog von Cdinburg, seinem Schwiegersohne, dem Herzog ron Fife, und Lord Roseberp, dessen Gast der Thronfolger ist, on Dalmeny-Park kom— mend, am südlichen Ende der Brücke an, wo er in einen bereit gehal⸗ tenen Sonderzug stieg, der ihn und die übrigen Gäste über die Brücke fahren sollte, auf welcher die Matrosen und Scesoldaten des Wacht schiffs . Devastation' ein Spalier bildeten. Am Nordende der Brücke verließen der Prinz und seine Begleiter den Zug und begaben sich an Bord eines festlich beflaggten Dampfboots, welches in die Firth hinaußfuhr. um den Gästen zu gestatten, das großartige Bauwerk vom Wasser aus zu betrachten. Nachdem dies geschehen, wurde der Zug wieder bestiegen der alsdann die Rückfahrt über die Brücke antrat. Am nördlichen Pfeiler wurde Halt gemacht und der Thronfolger trieb die letzte Niete mittelst hydraulischen Prozesses ein. Wieder am Südende angelangt, erklärte der Prinz die Brücke für eröffnet. Den Schluß der Feier bildete ein Gabelfrühstück, bei welchem Se. Königliche Hoheit ankündigte, daß die Königin dem Vorsitzendan der Forth Bridge Company, Mr. Thompson, sowie dem Hauptarchitekten, Sir Fohn Fowler, in Anerkennung ihrer Verdienste um die Herstellung der Brücke die Baronetswürde und dem zweiten Architekten, Mr. Baker, sowie dem Erbauer der Brücke, Mr. Arrol, das Commandenrkreuz des St. Michael⸗ und Georgs⸗ Ordens verliehen habe, womit die Ritterwürde verknüpft ist. Zum Bau der Fundamente und Pfeiler der Forth Brücke sind über 21 000 t Cement, 707 000 Kubikfuß Granit, 117 000 Kubik bards Mauerwerk verwandt worden. Das Gewicht des für den Ober bau benutzten Stahls war 51 009 t. Die Nietstifte der Brücke wür den, ein Ende an das andere gelegt, eine 380 Meilen lange Linie bilden. Es sind 5909 000 Nietlöcher gebohrt worden. Die Platten für den Bau der Röhren würden, eine an die andere gefügt, 44 englische Meilen lang sein.

London, 4. März. (Magd. Ztg.) Der verstorbene Advokat Tohn Fleming von Neweastle, welcher schon bei Lebzeiten 26 000 Pfd. Sterl. zur Gründung eines Kinderhospitals schenkte, bat seiner Vaterstadt letztwillig 60 000 Pfd. Sterl. für wohlthätige Stiftungen vermacht.

4 Paris, 5. März. (Köln. Ztg) Im Osten und Süden Frankreichs herrschte in den beiden letzten Tagen starker Schnee⸗ fall. Auch in Paris schneite es in der verflossenen Nacht; seit heute Morgen ist Thauwetter eingetreten, Mittags waren 6 Grad Wärme.

Madrid. (N. A. Ztg) Im abgelaufenen Jahre sind in spanischen Arenen 28 Menschen, mehrere berühmte Matadores, auch harmlose ,. und Bedienstete der Plazas de Toros, um ihr Leben gekommen. Von den Matadores oder Espadas hat der gewandteste 209 Stiere in 65 Kämpfen erstochen. Jedem Matador, welcher sich eine Hülfstruppe von sechs Personen (Cuadrilla) zusammen⸗ stellt, trägt ein Kampf etwa 5090 099 Fr, ein, wovon er sich natür⸗ lich den Löwenantheil behält, während seine Truppe mit kargem Antheil sich begnügen muß. Kein Wunder also, wenn sich mancher Matador schon ein ganz nettes Kapital ‚erfochtenꝰ hat und ihn nur Ruhm⸗ sucht und der Hang zu so aufregendem Handwerk hindern, die Arena zu meiden. Fratcuelo, der Senior der Esxadas, wurde während seiner Stierkämpferlaufbahn nicht weniger als sechzehnmal schwer, zumeist in. Brust und Unterleib, verwundet, büßte dabei aber wenig an Elastizität und Kraft seiner Muskeln und Lungen, an Muth und Kaltblütigteit ein. Die widerlichste Reversseite des Stiergefecht - glanzes sind die Tausende von elend und mitunter „'ratenweise“ hin⸗ geschlachteten Pferden.

Genf. N. 3. Ztg) Am Genfersee herrscht gegenwärtig bei verderbenbringendem Nordostwind eine Kälte, wie noch nie in diesem Winter. Das Thermometer zeigt gewöhnlich am Morgen bis zu = 12 Grad Celsius. Dagegen erfreuen sich die Bewohner des waadtländischen Oberlandes, in Chäteau d'Oex u. s. w. des schönsten Sonnenscheins und können draußen im Freien Primeln, Veilchen, Schneeglöckchen und andere Frühlingsboten pflücken.

Jerusalem. (Schl. Ztg.) Am Osterfest dieses Jahres wird in Jerusalem eine allgemeine Versammlung von Vertretern der deutschen TemplerzKolonien in Palästina abgehalten werden. Auf der Tagesordnung stehen der Bericht der Centralleitung über die bisherige Thätigkeit und den gegenwärtigen Stand des Templer⸗Unternehmens, ferner u. A. die Verfassunggrevision, die Wahl des Tempelvorstehers ꝛc. Anmeldungen nimmt die Centralkasse des , , Aberle und Hoffmann in Jerusalem bis Ende März 1896 entgegen.

Bombay. (Dtsch. Tagebl) Eine Epidemie, welche mit der Influenza identisch zu sein scheint, ist in Bombay . und greift schnell um sich. Eine große Menge Kinder kann die Schule nicht besuchen und einige Fabriken haben die Arbeit einstellen müßssen, weil die meisten Arbeiter erkrankt sind.