1890 / 76 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 24 Mar 1890 18:00:01 GMT) scan diff

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evangelische Kinder die kathelischen Schulen. Der Regierungs⸗ bezirk Marienwerder hat 145 000 Katholiken mehr als Evan⸗ fh dennoch 6 es hier bo evangelische Schulen und nur 3 kerh e fi Schulen. In einzelnen Kreisen ist das Mißver⸗ hältniß noch viel ungünstiger für die Katholiken. Noch viel ungleichmäßiger wird die Behandlung, wenn man sich die einzelnen Schulen ansieht, denn bei starken katholischen Minder⸗ eiten fehlt es oft an einem katholischen Lehrer, katholische ehrheiten stehen sogar unter einem evangelischen Lehrer. Wo auch nur eine geringste Zahl von evangelischen Kindern in der Schule sich befindet, wird sofort ein zweiter evangelischer Lehrer angestellt. Die Parität läßt sich allerdings nicht auf die Goldwaage legen, aber man muß es wenigstens sichtbar machen, daß man Parität walten lassen will. Ebenso bedenklich liegt die Sache auf dem Gebiet der Schulinspektion, sie liegt meistens in akatholischen Händen. Dem Geistlichen ist ja die Beaufsichtigung des Religions⸗ unterrichts in der Schule gelassen, aber er fühlt sich da als fünftes Rad am Wagen. Er fühlt sich vollständig überflüssig, ba die jungen Lehrer, die ihm meist aus dem Wege gehen, die Hauptpersonen dabei sind. Ich kann nur bitten, geben Sie den katholischen Schulen katholische Lehrer und unterstützen Sie die katholischen Minderheiten ebenso wie die evangelischen. Die Mittel dazu giebt ja der Etat. Abg. von Pilgrim weist darauf hin, daß in den Re⸗ ierungsbezirken der Provinz Westfalen sich ein erheblicher angel an jungen Lehrkräften bemerkbar gemacht habe. Es fehlen durchschnittlich im Jahre 46 Lehrer zur Besetzung der vakant gewordenen Lehrerstellen, und dabei ist die geh der Lehrerstellen schon so bemessen, daß auf sehr viele Lehrer mehr als 80 Schulkinder fallen. Was sich anbietet sind Leute, die in anderen Pro⸗ vinzen haben abgehen müssen, und solche hergelaufenen Elemente sind nicht sehr empfehlenswerth. Er glaube, daß die Nöthigung zur Gründung eines unt neuen Seminars vollständig vor⸗ liege, denn die Präparanden für die . eines solchen sind in großer Zahl, vorhanden. Er empfehle ferner den Unterricht in der Obstbaumzucht auf den Seminaren. Die Obstbaumzucht ist bei uns noch sehr vernachlässigt, und muß dadurch gefördert werden, daß die Lehrer bei . Anstellung auf dem Lande für die Verbreitung dieses landwirthschaft⸗ lichen Erwerbszweiges, aus dem auch sehr erheblicher Gewinn gezogen werden könnte, eintreten.

Abg. Bachem: Die Imparität in der Behandlung der konfessionellen Schulen macht sich auch in den andern Pro⸗ vinzen bemerkbar, allerdings nicht in demselben Maße wie in Westpreußen, denn wir Katholiken am Rhein würden sie uns einfach nicht gefallen lassen. Erst seitdem ein aus dem Westen stammender Abgeordneter, der Kollege Spahn, das starke katholische Bewußtsein auf den Osten übertragen, steht die Volksschulfrage Westpreußens auf der Tagesordnung. Aber, wie gesagt, die Katholiken werden in der ganzen Monarchie schlechter behandelt als die Pro⸗ testanten. Mir liegt ein amtliches Werk des vortragenden Raths im Kultus⸗Ministerium, Geheimen Raths Schneider, und des Statistikers Dr. Petersilie vor, welches für 1839 folgende Generalzahlen giebt. Es giebt 3 062000 evangelische Kinder

und 1 750 009 katholische in den Volksschulen. Dagegen sind von den Volksschulen 23 112 evangelische und nur 109061 katholische. Die Protestanten haben 3000 Schulen mehr, als ihnen nach der Bevölkerungszahl und der 3 der Katholiken zu⸗

käme. An den evangelischen Schulen sind 48 689 Unterrichts⸗ klassen mit 44 080 evangelischen Lehrern, an den katholischen Schulen nur 22 672 Klassen mit etwas über 20 900 Lehrern. Die Katholiken bleiben nach dieser Gegenüberstellung um 7000 Klassen und 2400 Lehrern hinter den Evan⸗ elischen zurück. Diese Zahlen verdienen, allgemeine eachtung. Nur in einem einzigen Regierungsbezirk, in Oppeln, müssen mehr evangelische Kinder die katholischen Schulen besuchen als umgekehrt. Dies liegt aber an der nationalgemischten Bevölkerung. Auch in den kommu⸗ nalen Verhältnissen tritt diese Imparität hervor. In West⸗ falen z. B. wurden private Schulen für öffentlich erklärt, wo sich auch nur eine Minderheit von 12 —14 evangelischen Kindern vorfand, während in der Provinz. Sachsen diese Kommunalisirung von Privatschulen nicht statt⸗ fand, wenn die Zahl der katholischen Kinder auch viel größer war. Die katholischen Gemeinden haben den Evangelischen gegenüber stets Toleranz geübt. Selbst an dem urkatholischen Niederrhein hat sich der Gemeinderath nie geweigert, die Ansprüche der evangelischen Minderheit zu be⸗ rücksichtigen. Möge die Regierung auf ihrem Gebiet Parität walten lassen und ihren Einfluß bei den Kommunen einsetzen, damit dies auch dort geschieht.

Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. von Goßler:

Meine Herren! Ich werde schon jetzt das Wort ergreifen, weil das Material, welches die geehrten Herren Vorredner vorgebracht haben, so massenhaft und groß geworden ist, daß es mir schwer 6. bei einem weitern Wachsthum noch die Disposition aufrecht zu erhalten.

Ich wende mich zunächst zu den Aeußerungen, die ich von dem Hrn, Abg. Bachem und seinen Fraktionsgenossen gehört habe und welche sich auf die Parität des SchulUwesens beziehen Ich sehe leider, daß alle die Bemerkungen und alle die thatsächlichen Mit- theilungen, welche ich auf diesem Gebiete am 11. März vorigen Jahres hier gemacht habe, in keiner Weise von den Herren berück= sichtigt worden sind. Es ist eine alte Erfahrung: dasjenige, was von der einen Seite an Thatsachen vorgeführt wird, wird von der anderen Seite nicht geprüft; es wird dasjenige, was man glaubt in einem Jahre widerlegt zu haben, immer im folgenden Jahre als frische neue Er⸗ fahrung vorgebracht. Meine Herren, ich bin in vielen Punkten gar— nicht in der Lage, neues Material vorzubringen, nachdem dies im vorigen Jahre und bei anderen Gelegenheiten in reichem Maße ge⸗ schehen ist. Die Entwickelung des preußischen Volks- schulwesens ist nach der Richtung der Parität ein Ruhmes— titel für die preußische Unterrichtsverwaltung. Denn die katholischen Schulen waren, als die Organisation des preußischen Volksschulwesens in der Altenstein'schen Periode etwas fester in die Dand genommen wurde, so zurückgeblieben, daß es beute fast ver wunderlich erscheint, daß es, wenn auch in einer Reihe von Jahr zehnten, einem halben Jahrhundert ungefähr, gelungen ist, den ungeheuren Abstand, welcher das katholische Schulwesen in den 20er Jahren von dem erangelischen trennte, beute bereits der evangelischen Schule gegenüber annähernd eingeholt zu haben.

In dem Staate alten Bestandes entfielen im Jahre 1821 auf je 196 900 der Bevölkerung gleichen Bekenntnisses an vollbeschäftigten Lehrkräften bei den Evangelischen 277 und auf Seiten der Katho⸗ lischen nur 140; heute aber, wenn wir den Staat im jetzigen Um⸗ fange annehmen, entfallen, auf, die genannte de, ,, 238 ergngelische und 216 katholische Lehrkräfte, bejw. im aate alten Bestandes 232 evangelische und 215. katholische Lehrkräfte. Sie sehen also; während die Evangelischen im Jahre 1821 nahezu eben⸗ soviele Lehrkräfte jm Verhältniß zur Bevölkerung hatten als jetzt,

Königsdorf, Kreis Berent, 18, 12 .

hat sich das e. auf Seiten der Katholiken ganz außerordent⸗

lich qũn .

ch habe Ibnen im vorigen Jahre diese Entwickelung für das Gebiet des ländlichen Volksschulwesens, auf welchem die Fürsorge der ffaatlichen Unterrichts verwaltung sich vorzugsweise gelrend macht, etwag näher dargethan; ich kann das damals Gesagte ergänzen, wenn ich die großen Perioden, welche das preußische Unterrichtãwesen durch- gemacht bat. prozentual mir vergegenwärtige. In den Jabren 1821, bis 1861 sind die evangelischen Schulstellen vermehrt worden um 4849 οo, die katholischen um S5 do; in den Jahren 1861 big 1871 betrug im Staate alten Pestandes die Vermehrung auf evangelischer Seite 14,36 C, auf katholischer Seite 18,34 /g; von 1871 bis 188 wuchsen die evangelischen Stellen um 15322, die katholischen um 25,36 , von 1852 bis 1886 die evangelischen um 6.25 und die katholischen um 11,58 (/o. Auf diese Weise ist es ge⸗ lungen, daß heute die Ii der katholischen Lehrer an · nähernd in demselben erhältniß zur katholischen Be⸗ völkerung steht, wie bie der evangelischen Lehrer zu den Evangelischen. Sie fehen also, daß das vpreußische Unterrichtswesen nach der katholischen Seite hin in einer unendlich stärkeren Weise ge⸗ arbeitet hat, al nach der evangelischen. ;

ch habe Ihnen im vorigen Jahre einige Zahlen genannt; ich darf sie zum Theil wiederholen. Gerade in dem von dem Hrn. Abg. Hasse besprochenen Gebiet waren von 1871 bis 1886 gegründet worden für Westpreußen, Pofen und Oppeln an Lehrerstellen 337 evangelische und 1616 katholische; in Westpreußen waren es 171 gegen 435. in Posen 104 gegen 382, in Oppeln 62 evangelische geg 795 katholische Schulstellen. Meine Herren, so ö es weiter. In den Jahren 1887 bis 13886 wurden in Westpreußen nur 19 evange. lische und 135 fatholische Schulftellen begründet, Dabei darf ich noch bemerken, daß die Zahl der eyvangelischen Schulen in der genannten Periode, obwohl die Bevölkerungszahl zugenommen hatte, abgenommen hat. Die Herren, welche sich damit beschäftigen, wissen sehr wohl, daß die Klagen der Evangelischen laut gewesen sind, namentlich in Westpreußen, über die Bedrückung und die unge⸗ nügende Berücksichtigung, die fie bei der Entwickelung des Schul⸗ wesens gefunden haben. Und trotz dieser, in den von mir mitge— theilten Zahlen hervortretenden fast ausschließlichen Berücksichtigung der katholischen Interesfen in jener Periode trat, wie heut in Er⸗ innerung gebracht ist, der Abg. Spahn damals mit gleichen Vor— würfen wegen Imparität zu Ungunsten der Katholiken hervor, wie es heute geschehen ist. ö. ;

Wenn der Hr. Abg. Bachem zur Parität ermahnt, ja, meine irn es ist mir nicht angenehm, wenn ich dieses Bild entrollen oll; aber das Eigenthumliche ist eben, daß die Evangelischen ihre Klagen der Unterricht verwaltung unmittelbar vortragen, während Sie und Ihre Fraktionsgenossen der Unterrichtsrerwaltung immer einen Vorwurf vor der Seffentlichkeit daraus machen. Es ist nicht richtig, wenn Sie beispielsweise glauben, daß unsere katholischen Mit- bürger, wie Sie sagen, in allen Fällen Parität üben und den Evangelischen, wo diefe fich in einer ansehnlichen Minorität befinden, die , mn ihres Schulwesens auf konfessioneller Grundlage ermöglichen. . .

Ich habe einige Fälle, wie sie mir augenblicklich gegenwärtig waren, zusammengestellt, in welchen katholische Gemeinden sich weigern, die evangelischen Schulen gleich den katholischen Schulen aus kommu⸗ nalen Mitteln zu begründen, bez. zu unterhalten. Sigmaringen zum Beispiel ich verhandle daruber seit vielen Jahren hat katholische Kommunalschulen, während eine evangelische Schule von über ij00 Kindern nur durch freiwillige Zuschüsse aus kirchlichen Fonds unterhalten werden kann. Es ist kein Zweifel, daß nach dem hohenzollernschen Schulgesetz die Schulunterhaltung auf den Kommunen ruht glauben Sie, daß es möglich gewesen ist, die Stadt Sigmaringen zu bewegen, für über 100 Kinder eine evan— gelische Gemeindeschule zu gründen? Es ist bisher noch nicht gelungen.

In Eitorf im Regierungsbezirk Köln verhandeln wir vergeblich darüber, daß die dortige Kommune den Evangelischen, welche 41 Kinder haben, eine Schule errichte. . ö

In Scherfel de Rimbeck im Regierungsbezirk Minden sind über 58 evangelische Kinder, welche keins Schule haben; die Errichtung wird entschieden verweigert von der katholischen Gemeinde. In Ahaus sind 62 evangelische Kinder, in Haltern 52 evangelische Kinder, welche in derselben Lage sich befinden. Ich könnte dies Material noch erheblich ver⸗ mehren; es fuhrt aber zu nichts. Sie werden schon daraus ersehen, daß eben jede Konfession, wenn man die Fälle mit der Lupe be— trachtet, Grund hat zur Beschwerde, aber man darf daraus nicht folgern, daß die Richtung der staatlichen Schulverwaltung eine im paritãtische ist. ;

Ich habe hier die Fälle, welche der Herr Abg. Bachem am Schluß seines Vortrages vorgeführt, hat, geprüft, die Fälle, wo eine Imparität behauptet wurde, in einer Abneigung der Schulverwaltung, katholische Privatschulen, für. öffent⸗ liche zu erklären. Diese Fälle find in dem „Bonifaciusblatt“ er⸗ schienen, aber, man kann sagen, genau das Gegentheil hat sich ergeben von dem, was die Herren vom . Bonifaciusblatt“ uns haben glauben machen wollen. Zunächst sind in einer ganzen Reihe, von Fällen die Schulen, welche aus der Provinz Sachsen als katholische Privat⸗ schulen aufgeführt werden, öffentliche Schulen; in anderen Fällen ist die Absicht der Regierungen, die Schulen in öffentliche zu verwandeln, an dein Widerstand des Bischofs oder der Interessenten, welche die Schulen unterhalten, gescheitert. Vielfach unrichtig sind auch die Angaben über kleine evangelische Schulen, welche bereit⸗ willig von katholischen Gemeinden unterhalten würden

Daß die Unterrichtsberwaltung es sich angelegen sein läßt, die Gemeinden, welche das evangelische Schulwesen unterhalten, zu bewegen, die katholischen Privatschulen auf den Gemeindehaushalte⸗ Etat zu übernehmen oder ihnen Zuschüsse zu gewähren, ist bekannt. Nun sagt der Hr. Abg. Bachem, der Unterrichts- Minister wäre allmächtig, er brauche nur zu dekretiren, es solle dies geschehen. Ja, meine Herren, ist Ihnen das ae f. vom 26. Mai 1887, betreffend die Feststellung von Anforderungen für Volksschulen, welches unter Ihrer Zustimmung zu Stande gekommen ist, denn ganz aus der Erinnerung gekommen? Ich habe ja gerade den katholischen

rivatschulen allermaßen zu helfen gesucht, ich erinnere nur an die . von Weißenfels, Brandenburg, Marburg, Marienwerder. Ich habe die Regierungen angewiesen, unter Aufwendung allen ju⸗ ristischen Scharfsinns die Klagen vor den Verwaltungebeschluß— behörden zu führen. Wegen Brandenburg ist die Regierung zunächst unterlegen; sie hat beim Propinzialrath allerdings ihren Willen durchgesetzt, und Sie wissen, daß in Brandenburg nunmehr die katholische Privatschule auf den städtischen Haushalts ⸗Etat über nommen ist. In Weißenfels ist das Gleiche geschehen. dagegen bin ich in Marburg gescheitert. In Marienwerder steht, Dank der Ein⸗ wirkung der Regierung, die Cinrichtung einer öffentlichen katholischen Schule nahe bevor. . . .

Ich habe mir im Gegensatz zu den Fällen des BonifaciLusvereins eine Reihe von evangelischen Schulen aufgeschrieben, wo es trotz aller Mühe nicht möglich gewesen ist, die evangelischen Schulen auf den Kommunalhaus , e zu übernehmen, oder die Kommunen zu vermögen, Beiträge für die evangelischen Privatschulen zu zahlen.

Nun wurde geklagt unter Anfübrung von Beispielen, daß die preußische Unterrichts verwaltung die evangelischen Minoritätsschulen aufs Aeußerste aufrecht erhalte, während sie den Katholiken dieselbe Vergunstigung nicht zu Theil werden lasse. Meine , das ist ein Irrthum. Ich habe eine Nachweisung mir machen lassen von denjenigen katholischen einklassigen öffentlichen Volksschulen, welche nur 36 oder weniger Kinder haben. Solcher Schulen haben wir im preußischen Staat oll, und es kommen in diesen Schulen in der That zum Theil wunderbar kleine Schülerzahlen vor. Ich habe mir in dem Verzeichniß einzelne Schulen angestrichen, die unter 20 Kinder zählen; ich will einen Theil davon nennen, damit Sie mich kontro⸗ liren können: Martinsdorf, Kreis Osterode in Ostpreußen, 18 Kinder,

- Wrietzen, Kreis Oberbarnim, 5, Demmin 17, Augustwalde 15, Köslin ottwitz 17, Glasegrund 7, Heidelberg 14, Groß · deffen

17.

18, Lawaldau 16, Milzig 10, twigtwaldau 14, Hirschfeldan 16, Kosel, Kreis Sagan, 16, 3675 16 Kunzendorf 8, SGifer dorf 11. Jondog] 19, Gro tendorf 14. Sch önwaidan 3 Sber. Baumgarten 15, Seiferghau 6, und so geht es weiter. J

führe Ihnen einen speziellen Fall vor: eine öffent liche latho⸗ iifche Schule mit 3 Kindern, und die kleine Zahl 3 schon lange stationär. (Zurufe: wo . Wo das ist? Das lann ich Ihnen Alles fagen. Es ist die katholische Schule in Haug. Escherde im Regierungsbezirk Hildesheim, welche 18883 nur 3 Kinder zählte. Bie Schule wird ohne jede rechtliche Verpflichtung fast ganz aut Staatsmitteln unterhalten. Die Regierung hat nur Abstand genommen, die Schule zu schließen, weil sie von Alters her besteht. . scherde =

alfo diese Ortschaft zählt zugleich 34 lutherische Kinder, und diese

müssen täglich eine halbe Stunde weit nach der Schule in Betheln

ehen, während die drei katholischen Kinder die Schule am Orte

aben. Nun bitte ich, einmal diesen Fall anzusehen. Es sind also

z katholische Kinder und 34 lutherische in dem Orte vorhanden; die

Schule ist katholisch und wird nur von 3 Kindern besucht, die 34 lutherischen müssen eine halbe Stunde weit geben. Nun denken Sie

1. wenn die Sache umgekehrt läge was wir da zu hören

ekämen!

Die Sachen ich habe das schon neulich angedeutet sind in Westpreußen besonders schwierig geworden durch die Wan⸗ derungen der katholisch-⸗polnischen Berölkerung; wie weit dort die An⸗ sprüche auf katholischer Seite gehen, sehen Sie aus dem. Westpreuhischen Volksblati. Da wird am 15. März dieses Jahres ausdrücklich ver⸗ langt, daß auch die stiftungg gemäßen evangelischen Schulen im Bezirk Marienwerder zu katholischen umgewandelt werden sollen; die Erhaltung des stiftungsgemäßen evangelischen Charakters dieser Schulen sei ein abzustellender Miß⸗ stand, der auf die Dauer gar nicht mehr zu ertragen sei. Meine Herren, wenn eine Schule einen stiftungsgemäßigen Charakter hat, fo muß ich doch sagen: eg ist bei Zuwanderung einer fluktuirenden Bevölkerung anderer Konfession für eine i e,, ,. richtig, vorzeitig der Bevölkerungsbewegung zu folgen und den Charakter der Schule zu ändern.

Ich darf daran erinnern, daß in Schlesien, wo das Normaljahr 1801 entscheidet, wir zahlreiche Schulen haben, wo die Konfession des Lehrers sich im Gegenfatz zu der feiner Schüler befindet, und doch muß man nach dem Geseß das konfessionelle Verhältniß bestehen lassen; die Bevölkerung hat sich daran gewöhnt.

Ich bin durchaus in der Lage, die Sache weiter zu verfolgen, auch foweit es sich um die Fonds zu Gunsten der deutschen Bevölke⸗ rung handelt., deren Verwendung bemängelt wurde. Ich hahe Ihnen im vorigen Jahre die Zahlen über die Verwendung dieser Fonds ge⸗ geben; ich kann für das letzte Jahr die weiteren Ziffern hinzufügen. Sle müffen sich nur bei diesen Diskusstonen immer gegenwärtig halten, daß aus diesen Fonds, welche durch den Nachtrags⸗Etat 1886 / 87 begründet wurden, die Unterrichts verwaltung keine anderen Schulen gründen kann, als zu Gunsten der deutschen Bevölkerung. Ich habe Ihnen immer gesagt, Sie sollen mir nachweisen, ob ich die deutschen Cvangelischen bevorzuge zu Ungunsten der deutschen Katholiken. Die Grundsätze für die Ver= wendung dieser Fonds sind in dem Bericht Ihrer Kommission vom 24. Mai 1886 ir 21 der Drucksachen niedergelegt. Ich entwickle die Grundsaͤtze in jedem Jahre noch einmal. Ich kann nicht dafür, daß die Formulirung des Nachtrags⸗Etats so geworden ist, ich habe mich aber daran zu halten. Ich habe den Nachweis erbracht, daß namentlich in Oppeln in einer sehr weitgehenden Weise die Deutschkatholiken gefördert werden. Wir haben also, wenn wir Danzig, Posen, Bromberg, Oppeln zusammennehmen, im Ctatsjahre 1889.96 aus diesen Fonds 17 evangelische und? katho⸗ lische Schulen neu gegründet, und in Erweiterung bestehender Schulen 19 evangelische und 21 katholische Lehrerstellen geschaffen. Sie sehen also daraus, daß auch aus diesen Spezialfonds die katholischen Schulen im abgelaufenen Jahre sehr wohl berückhsichtigt sind. Ich benutze nun aber, wie ich schon öfters ent- wickelt habe, die ordinären Fonds, um ohne Rücksicht auf die deutsche Qualität das Schulwefen in den polnischen Bezirken zu för⸗ dern. Da ist ein charakteristischer Beitrag daraus zu entnehmen, wie der sogenannte Schulbaufonds, der hier mit 8o0 000 M in ihrem Etat aufgeführt ist, verwendet wird. Ich habe mir eine Uebersicht machen lassen für die Jahre 1834585 bis 1889/‚80. Nach dieser Uebersicht sind im Regierungsbezirk Danzig aus diesem Schulbaufonds 26 katholische Schulen bei Bauten unterstützt worden und nur vier evangelische. Die katholischen Schülen haben be⸗ kommen 137144 . und die evangelischen 12759 6 In 2 Fällen sind auch pParitätische Schulen mit zusammen 17 000 S6 unterstützt worden. Nun bitte ich, mit diesen Ziffern, nach welchen in einem Bezirk, in welchem die evangelische Bevölkerung überwiegt, die Katholiken ungefähr das 11. bis 12fñache bekommen haben von dem, was die Evangelischen erhielten, die Behauptungen des in Danzig erscheinenden ‚Westpreußischen Volksblattes‘, in einem Artikel vom 15. März d. F. über die Parität in der preußischen Volksschule' zu vergleichen. Dort wird im vollen Gegensatz zu den Thatsachen be⸗ hauptet, aus den Gnadenbewilligungen seien die evangelischen Schulen am Besten bedacht. .

Im Regierungsbezirk Marienwerder ist in demselhen Zeitraum eine Beihülfe gewährt für 29 katholische und für 29 evangelische Schulen; die katholischen Schulen haben 115 292 M bekommen, die evangelischen 134 037 S, außerdem 9 paritätische Schulen 45 253 6 Im Regierungsbezirk Posen haben für denselben Zeit⸗ raum Beihülfen bekommen 57 katholische Schulen und 26 evange⸗ lische, die katholischen 259 304 S, die evangelischen 112 091 M; in Bromberg 260 katholische Schulen. 26s evangelische, die katholischen 120512 „, die evangelischen 135 223 M; in Oppeln in demselben Zeitraum 70 katholische, 8 evangelische, die katholischen haben be— kommen 193 259 M6, die evangelischen 15835 . Meine Herren, wenn das eine Imparität ist, dann seien Sie so gut und beweisen Sie mir, daß die Zahlen unrichtig sind. .

Meine Herren, ich gehe auf andere Punkte über und nehme aus den bisher gehörten Vorträgen zwei große Gesichts⸗ punkte heraus. Der eine betrifft den Lehrermangel und die Ueberfüllung der Klassen, der andere den seg. Rückgang der Lebrergehälter. Einer der Herren Vorredner sagte sehr richtig: Zahlen beweisen, Zahlen sprechen. Man muß sie aber richtig verstehen, muß die richtigen Schlußfolgerungen daraus ziehen. Der Lehrermangel ist ja in elner gewissen Presse mit einem unendlichen Behagen seit Jahren durch⸗ gepeitscht worden, in der meines Erachtens perversen Tendenz, die jungen Leute von dem Eintritt in den Lehrerstand abzuhalten. Ich bedauere es, daß eine Presse soweit gehen kann, einen Nothstand erzeugen zu wollen auf einem der wichtigsten Gebiete unseres Staats⸗ lebens, um außerhalb der Sache liegende Zwecke zu erreichen. Aber ich muß mich auch mit solchen Leuten plagen und kämpfen, und es gereicht mir zur Befriedigung, daß ich hier einmal vor dem hohen Pause in der Lage bin, die Zahlen so zu geben, wie sie sind.

Ich knüpfe an die Denkschrift an, die Ihnen der Minister von Puttkamer im Jahre 1880 vorgelegt hat. Der Lehrermangel war jg in der That in den Jer Jahren ein sehr großer; erst unter Ihrer dantenswerthen Mitwirkung ist er allmahlich überwunden worden, und er ist, da durch die Präparanden ⸗Anstalten und Seminare erst nach 5 bis 6 Jahren neue Lehrkräfte den Schulen zugeführt werden können, ein nur langsam zu überwindender gemesen. darf daran erinnern ich werde nur die großen runden Zahlen geben —, daß nach diesem in Ihren Händen befindlichen Material im Jahre 1873 vorhanden waren 52 046 Stellen, wovon 3616 nicht vorschriftsmäßig besetzt waren. Im Jahre 1875 waren vorhanden 54 496 Stellen, von denen 4501 nicht vorschriftsmäßig besetzt waren, 1877 56 6890 Stellen, von denen 4581 nicht i n see ., besetzt waren, und nach einer Statistik, die ich für den Januar 1889 habe anfertigen lassen ich muß den Monat besonders hervorheben, weil der Januar, im Gegensatz zu dem für die frühere Statistik gewählten Monat Juni, ein sogenannter ungüunstiger Stichmonat ist, insofern die Einstellung der Seminar⸗Abiturienten als Lehrer meist Ostern stattfindet und die Zahl der Vakanzen im Beginn des Schuljahrs wesentlich mindert

betrug die Zahl der gesammten Stellen 69 535, und nicht vorschrifts⸗ mäßig beseßt waren nur 993. Meine Herren, das ist ein fo . 3 Fortschritt zu Gunsten der Entwickelung unseres Unterrichtgwefeng, wie ich eg von vornherein nicht geglaubt habe. Ich habe hier den

hlen, die über die Grenze dieses Saales weit hinaus ein

dentendes Interesse haben, noch eine Bemerkung hinzuzn fügen. Von diesen 993 nicht a an besetzten Lehrer 33 waren sogenannte ordentliche, fest dotirte Stellen 3's; von denen waren seit 6 Monaten und länger erledigt 244, seit weniger als 6 Monaten 684, durch ungeprüfte Lehrkräfte wurden ver⸗ waltet davon 144, durch geprüfte Lehrkräfte einer anderen Schule oder einer anderen Klasse wurden versehen 765 und ohne jede unterricht⸗ liche Versorgung waren nur 19. Meine Herren, das ist einem solchen Etat von beinahe 68 000 Lehrerstellen gegenüber ein ungewöhnlich günstiges Verhältniß. wenn Sie andere Verwaltungkjweige in Be⸗ tracht ziehen und sich die Nothwendigkeit vor Augen halten, die durch Tod erledigten Stellen während der Gnadenzeit unbesetzt zu lassen. Nehmen Sie die Hülfslehrer und Lehrerinnen, wojn die Adjuvanten und Gehülfen gehören, hinzu, so waren von diesen ord⸗ nungsmäßig besetzt nur 65, seit 6 Monaten oder länger erledigt 18, seit weniger als 6 Monaten 47, durch ungeprüfte Lehrkräfte ver⸗ waltet 3, durch geprüfte Lehrkräfte, übertragen 61 und ohne unter⸗ richtliche Versorgung . .

So sehen die Ha hen in Wirklichkeit aus. Und wenn man nun damit weiter verglelcht, wie sich denn die Statistik von 1878 bis 1886 entwickelt hat in Bezug auf die Ueberfüllung der einklassigen Schulen Hr. Knörcke hat ja ganz recht, daß diese Frage eine ganz ungemein wichtige ist so kann ich Ihnen zu meiner Freude auch nach dieser Richtung hin die Beruhigung geben, daß trotz der in der Sache selbst liegenden Schwierigkeit doch in diesen 8 Jahren ungemeine Fortschritte

emacht sind. Im Jahre 1878 kamen mehr als 150 Kinder auf einen 9. in 9l9 einklafsigen Schulen, nach der Statistik von 1886 nur in 152 einklassigen Schulen. In welcher großartigen Weise fort⸗ geschritten ift, werden Sie beispielzweise ersehen, wenn ich die ein zelnen k hinsichtlich dieser Schulen mit Zahlen gegenüber⸗ stelle: Brandenburg n . belastet 1878; 36 n Schulen, im Jahre 1886 nur 3, Posen früher 240, später 83, Schlesien 237, dann 11, Westfalen 83, dann 5, u. s. w, und wenn man nun be⸗ rechnet, wie viel Kinder auf die Lehrerstelle kamen, so ent fielen im Jahre. 1831 auf eine, Lehrerstelle 78.8 Kinder, 18856 71,7 und dieses Verhältniß ist noch sehr viel günstiger für 1886, weil im Jahre 1881 eine ganze Reihe von Mittelschulen mitgerechnet waren, die nur Durchschnittsfrequenz von 33.5 Kindern für die Lehrerstelle hatten. Ich habe diese Frage, die durch eine übelwollende Preffe sehr in den Vordergrund gezogen war, sehr eingehend erwogen, Alles durcharbeiten lassen, was ich er⸗ reichen konnte, und ich bin weiter in der angenehmen Lage, Ihnen den Beweis zu bringen, daß auch seit dem Mai 1885, für welchen die letzte allgemeine Statistik ausgearbeitet ist, ein wichtiger Fortschritt in der Fürsorge für unser Volksschul⸗ wesen zu konstatiren ist. Wir hatten vollbeschäftigte Lehrkräfte im Jahre 18386 64 750; big zum 1. November 1889 sind 4096 neue Lehrerstellen gegründet, sodaß am 1. November 1889 68 846 Lehrer und Lehrerinnenstellen vorhanden waren ich wiederhole, vollbe⸗ schäftigte Lehrkräfte, das heißt, wenn man es auf das Jahr berechnet, daß in jedem Jahre in der Zeit von 37 Jahren je 1170 Stellen neu⸗ gegründet sind, und vergleichen Sie damit die Periode von 1871 1886, so steht diesen Vermehrungen gegenüber eine damalige Durch schnittsvermehrung von 906, sodaß also eine Vermehrung eingetreten ist von 29 9 über den früheren Durchschnitt.

Sie werden also, wie ich hoffe, die erfreuliche Ueberzeugung haben, daß der Lehrermangel, der noch Ende der 70 er Jahre bedrohlich war, überwunden wird, und daß dabei auch, was die übermäßige Ueber ˖ füllung der Schulen betrifft, ein sehr erwünschter Fortschritt zu verzeichnen ist. Diese Arbeit ist um so höher anzuschlagen, als in diese Periode der letzten Jahre zwei Exeignisse hineingefallen sind, welche die Unter⸗ richtsverwaltung nicht hatte voraussehen können: einmal das Lehrer pensionsgesetz von 1885 und sodann die außerordentliche Gründung von Schulen in den ehemals polnischen Landestheilen seit dem Jahre 1886. Wie das Lehrerpensionsgesetz, welches bekanntlich aus der Initiative dieses hohen Hauses hervorging, gewirkt hat, das sehen Sie aus folgender Ziffer. Am 1. Mai 1886 waren 4301 pensionirte Lehrer und Lehrerinnen vorhanden, am 1. April 1889 waren 2208 mehr vorhanden; allein in einem einzigen Jahre nach dem Inkrafttreten des Pensionsgesetzes gingen 1897 Lehrer in Penston. Und wenn man nun den heutigen Stand vergleicht, d. h, zum 1. April 1889 berechnet, so ist die Zahl der zu ersetzenden Pensionäre noch sehr viel größer, denn von hö00 Pen- sionären stammten aus der Zeit vor dem 1. Mal 1886 nur noch 3060, so daß bei nur ganz geringer Veranschlagung des Abgangs der Pensionäre durch Tod in dem kurzen Zeitraum von nicht ganz 3 Jahren im Ganzen für über 3500 in Pension getretene Lehrer hat Ersatz ge— schaffen werden müssen.

„Hierzu kommen noch die in den ehemals polnischen Landes theilen gegründeten Schulen. Die Nachweisnng, die ich habe, betrifft nur die projektirten; eine ganz genaue Nach2 weisung über die wirklich bereits zur Besetzung ge— langten Stellen habe ich augenblicklich nicht; ich kann aber versichern, daß die Zahl der besetzten Stellen sicherlich hinter 400 nicht zurückbleibt. Sie werden also daraus sehen, daß diese beiden Ereignisse einen ungewöhnlichen Bedarf an Lehrkräften herbeigeführt haben. Sie müssen sich gegen⸗ wärtig halten, meine Herren, daß nach dem natürlichen Bevölkerungs⸗« uhr wir in jedem Jahre ungefähr 700 neue Stellen gründen müssen.

Wenn Sie mich nun fragen, in welcher Weise es der Unterrichts⸗ verwaltung gelungen ist, diese Lehrkräfte zu ergänzen und für die Zukunft Vorsorge zu schaffen, daß wir nicht in einen Lehrer mangel verfallen, so ist natürlich der Stand der Lehrerseminarien und der Präparandenvorbildung das Entscheidende.

Die Behauptungen, die aufgestellt sind und von denen der Hr. Abg. Knörcke heute wieder einen Schimmer vorbrachte, als ob unsere Seminarien und Präparanden⸗Anstalten gemieden würden aus Angst vor schlechter Bezahlung der Volksschullehrer, sind nichtig. Meine Herren, in unseren lämmtlichen Präparanden ⸗Anstalten haben wir 1847 etatsmäßige Stellen, wir haben aber 224 mehr besetzt; Sie sehen also, daß ein Andrang zu diesen staatlichen Präͤparanden ⸗Anstalten über das etatsmäßige Soll hinaus statt⸗ findet. Der Grund liegt jum Theil auch in Maß- nahmen, die ich im Laufe der letzten Jahre getroffen habe. Früher erfolgte die Aufnahme der . in die Seminare, mochten sie nun aus einer staatlichen Präparandenanstalt gekommen sein oder aut privaten, in der Weise, daß bei den betreffenden Seminarien, wo die jungen Leute Aufnahme finden wollten, eine Prüfung stattfand. Diese Prüfung war nicht allein eine sogenannte Reifeprüfung im engeren Sinne, sondern sie war zugleich eine Konkursprüfung; das heißt, wenn man 30 junge Leute aufnehmen konnte nach dem Burch⸗ schnittsetat, und es meldeten sich 509, so konnten die bo ein so gutes Cramen gemacht habeng wie ste wollten, 30 wurden nur aufgenommen. Da ist nun im Intereffe des Unterrichtswesens sowohl, wie der jungen Leute selbst die Einrichtung getroffen daß die Konkursprüfung aufge⸗ hört hat und nur eine reine Reifepriffung statt findet. Natürlich müssen von den jungen Leuten 20 andere Seminare aufsuchen, und da ist die Bestimmung getroffen, daß bei Ueberweisung an andere Seminare die Interessen der jungen Leute, auch ihre speziellen Wünsche berücksick tigt werden follen. Wir haben auf diese Weise die sehr angenehme Erfahrung gemacht, daß die jungen Leute, die sich dem Lehrerberuf widmen wollen, die Sicherheit haben, wenn sie tüchtig sind, in einem Seminar Aufnahme zu finden. habe in neuerer Zeit auch eine andere Bestimmung getroffen; ich habe . anze , , ,, dezentralisirt und den Propinztal⸗Schulkollegen frele Verfllgung innerhalb ihrer Provinz gegeben.

Wenn ich nun auf ein anderes Thema übergehe, so ist es die rage nach den Lehrergehältern. Hier ist es ö. mit den ahlen diejenigen e n, zu begleiten, welche der Hr. Abg., Knörcke gemacht hat. Alg in der Lehterpreffe und in fortfchritlihen Blättern

mit einer wunderbaren ei e. die Behauptung aufgestellt wurde,

die Lehrergebaͤlter seien zurũckgegangen, und es sei im Laufe der letzten O0 Jahre sogar von den Behörden planmäßig den Interessen der Lehrer entgegengewirkt worden. habe ich alles Material dem statistischen Bureau übergeben zur Durcharbeitung der ganzen Sache, ganz un⸗ abba gn von dem Resultat, welches daraus entftehen sollte.

eine Herren, ich habe diese Statistik aufnehmen lassen, um durch sie hinter die wirkliche Wahrheit zu kommen. Ich öffne Alles vor Ihnen und bin bereit, in eine Digkussion einzutreten, ich habe keinen andern Wunsch, als: wir wollen sehen, wie die Sachen wirklich liegen. Ich bitte um die Erlaubniß Ihnen mitzutheilen, was das , . Bureau in einer sehr umfassenden Arbeit mir dar⸗ gelegt hat.

,, ,. sagt das Statistische Bureau mit Recht, daß die Stanfflik von 18855 sich mit der 1878 er Staristik, auf welche sthh die Preßbehauptungen stützten, gar nicht ordentlich in Vergleich stellen lafse. Die 1886 er Volkeschulstatistik ist die erste, welche aus ganz einwandsfreien, wissenschaftlichen und praktischen Grundsätzen erwachsen ist; es giebt kein Volt auf der Erde, welches eine so zuverläfsige Statistik hat, wie wir 59 in der Statistik von 1886 besitzen. Die 1878er Statistik hatte Mängel. Welche Differenzen einem Vergleich der Ergebnisse beider Aufnahmen entgegenstehen, das will ich gleich noch welter autzführen.

Zunächst ist, wag die Ermittelung der Gehälter anbetrifft, ein großer Unterschied zwischen der 1878er und der 1886 er Statistik, insofern in der ersteren ein großer Theil der sächlichen Unter haltungs⸗ kosten den persönlichen zugerechnet und als persönliches Einkommen der Lehrer aufgeführt war; das betrifft Wobnung und Feuerung.

Es hat sich durch die Vergleichung des Urmaterials mit Evidenz ergeben, daß in sehr großen Beträgen im Jahre 1878 Wohnung und Feuerung ihrem Werthe nach als zu den Tehrergehältern gehörig gerechnet worden sind, während wir in der 1886er Statistik den Werth der Wohnung und Feuerung sowie die Wohnungsentschädigungen auf die sächliche Seite gelegt haben und, nur dag baare Einkommen und das Einkgmmen aus Dienstländereien und Naturalien auf der persönlichen Seite der Lehrerbesoldungen und Schulunterhaltungs⸗ kosten erscheinen lafsen. Dadurch ergeben sich sehr große Differenzen in einzelnen Provinzen, namentlich bei den Städten. Ferner hat die 1878er Statistik durchaus den Mangel, daß, trotz aller Bemühungen der Unterrichtsverwaltung, damals noch hunderte von Mittelschulen den Volksschulen zugerechnet sind, wahrend wir jetzt 376. Mittelschulen, mit 4015 voll beschaͤftigten Lehrkräften und über Millionen. Mark versönlichen Einkommens ausgeschieden haben. Die Tragweite dieser beiden Punkte ist nicht in allen Provinzen gleich groß, aber die Zahlen sind in der Gesammtheit außerordentlich erheblich. So betrug beispielsweise das Durchschnittsgebalt der städtischen Volksschullehrer in Ptf/—ern 1886 1211 oder 14 66 mehr wie 1878 und nicht 212 6 weniger, wie in der Pädagogischen Zeitung“ angeführt war. In der Provinz Brandenburg betrug das Gehalt 1886 im Durchschnitt 1144 4A, ebensoviel wie im Jahre 1878 und nicht 195 S weniger, wie behauptet worden ist. Ünd so geht das weiter. Das Eine ist richtig, daß in einer Reihe von Städten das sog. Durchschnittsgehalt oder vielmehr die Summe, welche von der Gesammtbesol dung durchschnittlich auf eine Lehrperson entfällt, herunter · . ist. Das hat aber einen ganz natürlichen Grund. Die Städte tellen grundsätzlich fo junge Lehrer an wie möglich und da sie nun meist eine Gehaltsskala haben, die sich nach der Zahl der Dienstjahre richtet oder nur die der Stadt selbst geleisteten Dienstiahre in Anrechnung bringt, so ist im Laufe der letzten Jahre, wo die Städte ihre Lehrer⸗ stellen ganz kolossal vermehrt haben, die Zahl der jungen Lehrer mit geringerem Einkommen verhältnißmäßig sehr groß. Daraus ist es auf. ganz natürliche und einfache Weise zu erklären, daß in vielen Städten der Qurchschnittsbetrag heruntergegangen ift, trotzdem jeder Lehrer seinem Dienstalter entsprechend, dasselbe bekommt wie früher.

Von welcher Bedeutung dies ist, konnen Sie daraus entnehmen, daß von 1878 bis 1886 in den Städten die Lehrerstellen um W, 5 o/o vermehrt worden sind.

Nun kommen . noch andere Punkte hinzu, welche die Erscheinung erklären, die Sie in einzelnen Faͤllen moniren können: das Lehrerpensionsgesetz, meine Herren, das hier im Jahre 1885 beschlossen ist, hat die Bestimmung, daß ein Theil des Lehrereinkommens benutzt werden darf, um den Emeritus daraus zu befriedigen, allerdings mit der Einschränkung, daß niemals das Stelleneinkommen des ordent⸗ lichen Lehrers unter das Minimum gehen darf, und nicht unter 4 des Gesammteinkommens der Stelle. Ferner sind in Bezug des Schulgeldes Aenderungen eingetreten. Erstens haben Sie beschlossen, der Lehrer solle nicht das Schulgeld für sich erheben, sondern es solle nach einem gewissen Durchschnitt des Jah ressatzes fraktionirt und festgestellt werden. Sodann wurde es kommt dies für die Zeit vor 1888 in Betracht bei Theilung überfüllter Klassen natürlich das Schulgeld zwischen dem Lehrer der alten Klasse und dem Lehrer der neuen Klasse getheilt. Also wenn vielleicht der Lehrer der ungetheilten Klasse von 120 Kindern das Schulgeld bekommen hat, und die Klasse wird zu 60 und 60 getheilt, so wird natürlich sein Einkommen vermindert. Der Lehrer hatte im Allgemeinen keinen vokationsmäßigen Anspruch auf eine Gesammtsumme, sondern nur auf einen gewissen Betrag von jedem Kinde, das seine Klasse besucht.

Ich habe, meine Herren, bei der ungeheuren Wichtigkeit, welche diese Fragen für mich haben, um die Sache objektiv zu behandeln, alle die Fälle, welche ich in der Lehrerpresse als Beispiel von Ein—⸗ kommensverminderungen fand, und die Fälle sind z. B. unter öffentlicher Aufforderung zur Einsendung des Materials von der „Preußischen Lehrerzeitung, systematisch zusammengetragen worden durchsuchen und prüfen lassen. Ich kann darauf eingehen ich habe das Material hier weil Hr. Knörcke seine Beispiele der Spandauer Preußischen Lehrerzeitung! entnommen hat. Da sind 51 Fälle auf⸗ eführt. Von diesen 51 Fällen sind 23 ohne jede thatsaͤchliche Grundlage, n 22 weiteren Fällen ist der Sachverhalt unrichtig dargestellt und nur 6 Fälle lassen sich als solche nennen, wo eine anscheinend un gerechtfertigte Minderung des Einkommens eingetreten ist. In diesen 5 Fällen, welche übrigens die Genehmigung der Schulaufsichts⸗ behörden nicht gefunden ö habe ich den Eindruck gehabt, daß in der That eine unrichtige, unzutreffende Minderung des Einkommens eingetreten ist. Zwei Fälle sind sofort redressirt, als sie zur Kenntniß der Behörde gelangten, die 4 andern sind in Arbeit. Was aber das Gros anbetrifft, die 45 anderen Fälle, so liegt die Sache folgendermaßen: In 7 Fällen, wozu auch Plaue gehört der Name wurde von dem Abg. Knörcke genannt sind einfach unwahre Thatsachen behauptet worden; in 5 Fällen ist das gerade Gegentheil eingetreten: nicht ein Rückgang, sondern eine . des Einkommens ist er⸗ folgt. Das ist z. B. der . in Daber, ich habe die Spe⸗ zialien hier, ich kann sie vorführen. In Fällen sind die ver fönlichen Zulagen fortgefallen, weil die Stelleninhaber wechsel⸗ ten; man hat das als Rückgang der Lehrergehälter betrachtet. Das ist aber einfach: da die jüngeren Lebrer an Stelle der älteren treten, so haben sie nicht dieselben Alterszulagen zu beanspruchen. In einem Falle ift einer Gemeinde eine widerrufliche Staatsbeihülfe entzogen worden, wodurch das Diensteinkommen des Lehrers gar nicht berührt wird. Dies ist als Schmälerung des Lehrereinkommens be. trachtet worden. In zwei Fällen ist die Gewährung des Minimalsatzes eines mit den Jahren steigenden Stelleneinkommens an einen jungen, neu eintretenden Lehrer als Verkürzung des Stelleneinkommens ö,. In einem Falle liegt die Berichtigung eines Rechenfehlers vor, welcher bei Ausstellung der Volation begangen war. (

Dann habe ich noch eine jweite Reihe von Fällen, wo die Be⸗ hauytungen bedingt richtig sind. Aber da liegt die Erklärung zu⸗ nächst in der Ihnen vorgeführten Bestimmung des . ons gesezis in 5 Fällen; dann, wie ich schen vorhin er⸗ wähnte, in der Fheilung üÜberfüllter Klassen und dem dadurch bedingten n Hen des Schulgeldes in 6 Fallen. Dann ist in 5 Fällen das Stelleneinkommen dadurch scheinbar abge⸗ mindert, daß eine neue Gehaltsfkala eingetreten ist, oder daß die Lehrer der beiden christlichen Konfessionen in einer und derselben Stadt eichaente n worden find, oder eine volle Gleichstellung mit benach- arten Städten hat herbeigeführt werden sollen. Dann hat noch durch

Auflösung der größeren Schule, welche bis dahin simultan war, in kleinere konfessionelle Schulverbände in einem Falle das Ginkommen der ersten Lehrer eine Minderung erfahren. In 6 Fällen, wie ge⸗ sagt, will ich anerkennen, daß die Behauptungen zutreffend sind.

Ich darf nun noch anführen, meine Herren, daß die emma die ich im Jahre 1858/89 gussprach, daß die Zu⸗

äbrung neuer Mittel aus dem Staatssäckel an die überlasteten Gemeinden dazu führen würde, auch den Lehrern ein erhöhtes Stellen- einkommen zujuführen, nicht zu Schanden geworden ist; ich danke den Kommunen dafür, und freue mich, aus sprechen zu können, daß eine ganze Reihe von Landestheilen in der That in hoch anerkennens⸗ werther Weise die Vortheile, welche fie aus der Staatskasse empfangen haben, nicht bloß zu Gunsten des Gemeindesäckels verwenden, sondern auch den Lehrern zugänglich machen. In der nicht langen Zeit vom 1. Oktober isss bis jum I. Dezember 1889 sind aufgebessert worden 3065 Stellen mit 700 615 A, oder von je 100 Stellen, die am 20. Mai 1885 vorhanden waren, sind annähernd 1900 der Lehrer aufgebessert und sz 9 Stellen der Lehrerinnen. Im Hanzen haben die Lehrer bei der Aufbefferung e 126 M, die Lehrerinnen je 81 SS erhalten. Sie erfehen, daß auch über die Statistik von 188 hinaus sehr erfreuliche Fortschritte gemacht sind, und ich hoffe nach den Zeitungsberichten, die von den Präsidenten der Regierungen erstattet werden, daß in manchen Bezirken planmäßig an die Aufbesserung der Lehrergehäͤlter herangegangen wird.

Ferner darf ich daran erinnern, daß ich im vorigen Jahre Anordnungen ee fe habe, um in Westpreußen die fo⸗ genannten zweiten Lehrerftellen, der Schulordnung von 1845 planmäßig und 5 aufzubessern; für Ostpreußen habe ich in diesem Jahre in bestimmtester Weise die Nothwendigkeit betont, diese Stellen prinzipiell aufzubessern.

Ferner habe ich generell angeordnet, dahin zu wirken, daß bei Be⸗ rechnung des Diensteinkommens aus den Dienftländereien mildere Grundsaͤtze angewendet werden sollen wie bisher. Wenn man nämlich annimmt, daß. ein Lehrer aus den von ihm eigen bewirthschafteten Dienst lãndereien ebensoviel ziehen kann wie ein Bauer gewinnt, so würde das im Allgemeinen zu viel sein; denn je tüchtiger der Lehrer ist, um so wenlger kann er sich um sein . und die wirthschaftlich passende Zeit für dasselbe aus⸗

Ich habe also Anregung gegeben, man solle in der Anrechnun des Ertragswerths auf das Diensteinkommen nicht . 3. daß der einfache Grundsteuerreinertrag der selbst bewirthschafteten Ländereien zum Ansatz gebracht wird. Kommt man meiner Anregung nach, so wurde das ein erheblicher Fortschritt zu Gunsten der Lehrer auf dem Lande sein.

Endlich, meine Herren, kann ich nur meine Freude darüber aus— sprechen, daß nach den Erklärungen des Herrn . und, wie ich konstatiren kann, von ihm in den Vorarbeiten unterstuͤtzt, eine sehr erhebliche Aufbesserung der Volksschullehrer, bei Gelegenheit der Erhöhung der Beamtenbesoldungen, berbeigefuͤhrt werden foll. Ich kann nur schließen damit, daß ich der Hoffnung Aus⸗ druck gehe, Ihnen die Ueberzeugung beigebracht zu haben: die Schulverwaltung ist, was die Lehrerbesoldungsverhältnisse, auch was den. Lehrermangel hetrifft und die Ueberfüllung der Klassen, auf, ihrem Platze. Es steht nicht gut bei uns, wenigstens nicht glänzend; ich habe noch sehr viele Wünsche; es sind noch fehr viele Mängel vorhanden; aber wir haben nicht die Verpflichtung, den Kopf unter den Tisch zu stecken; wir dürfen sagen: wir sind vor—⸗ wärts gekommen und bei dem Interesse, welches immer dem Volks⸗ schulwesen in diesem hohen Hause entgegengebracht wird, habe ich die ef g. wir werden in einigen Jahren noch sehr viel besser stehen

te heute.

Abg. Dr. Windst horst: Die Richtigkeit der Hasseschen Zahlen hat der Minister nicht bestritten. Die himniel— schreienden Mißstände in Westpreußen hat er durch ein Bei—⸗ spiel aus dem Hildesheimischen beschönigen wollen. Wir können über diese Dinge nicht anders ins Klare kommen, als durch eine Statistik über die paritätischen Verhältnisse der Schulen in der ganzen Monarchie und in den einzelnen Theilen derselben. Nur aus einer Uebersicht der allgemeinen Veränderungen in der Gründung konfessioneller Schulen kann man ersehen, daß in der That in voller Parität hier vorgegangen wird. Wie kommt es denn, daß die Klagen in Bezug auf die Parität besonders im Regierungsbezirk Marienwerder sich zeigen? Früher hat uns Hr.ů Spahn die dortigen Verhältnisse dargelegt. Die Arbeit konnte aber nicht fortgesetzt werden, nachdem den Lehrern von eben herab geboten wurde, bei Leibe keine Mittheilungen über Schulverhältnisse zu machen. Besonders auffallend ist, daß der Minister si wohl über katholische und evangelische, nicht aber über pol⸗ nische Schulen geäußert hat. Ich wüßte nicht, warum die Polen nicht ebenso gut mit Schulen ausgestattet werden sollten, wie die Deutschen. Der eigentliche Kardinalpunkt ist aber vom Minister gar nicht erwähnt, nämlich daß bei geringer fahl der evangelischen Kinder ein, evangelischer Lehrer ür eine Mehrzahl katholischer Kinder angestellt wird. Das kann nur mit Absichten geschehen, die ich verurtheilen muß. Ueber die allgemeinen Schulfragen werde ich wohl Gelegenheit haben, bei unserem Schulantrage zu sprechen. 1560 C00 katholische Kinder müssen im eg r ,, Marienwerder in evangelische Schulen, aber nur 25 evan⸗ . Kinder in kathölische Schulen, was sagt der Minister azu? ;

. ö der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. von o pler:

Meine Herren! Das verspreche ich sehr gern, daß ich den Vor⸗ trag des Hrn. Abg. Hasse weiter verfolgen werde; ich thue das bei jeder speziellen Schulbeschwerde, die mir vorkommt. ch bin aber außer Stande, bei der Unruhe, die vorhin herrschte, auch nur die Namen soweit außpufassen, daß ich im Stande gewesen wäre, auch nur die Möglichkeit des Nachschlagens zu finden. Ich habe vergessen, daß mir ein Name auf⸗ fiel, er hieß Postelau; es wurde geklagt, daß auch der jweite Lehrer evangelisch wäre. In diesem Falle ist bereits vor längerer Zeit angeordnet, daß ein katholischer Lehrer berufen wird. Ich be⸗ zweifle nicht, daß ähnliche Unrichtigkeiten aus dem Vortrage sich mehrfach anführen ließen, die natürlich dem Herrn Abgeordneten nicht zur Last fallen.

Was die Mittheilung des Hrn. Abg. Dr. Windthorst angeht, so habe ich gehört, daß er sagte, 150 000 katholische Kinder müßten in evangelische Schulen gehen, dagegen nur 26 000 evangelische in katholische Schulen. Sollte das gesagt sein, so ist es eben ein Irrthum. Es gehen in evangelische Schulen 54 950 katholische Kinder und 6 878 evangelische in katholische Schulen. In der Erläuterung zu dieser Statistik werden Sie finden, wie die Minoritäten naturgemäß nicht überall so viel Schulen ihrer Konfefsion finden können, weil sie sich eben über einen so großen Flächenraum zerstreuen, und ich bitte Sie, die Nachweifung, die darüber auf Seite 57 der ihnen zugegangenen Schulstatistik gegeben ist, freundlichst durchzulesen.

Was die Minoritäten anbetrifft und die Lehrer, welche sich nach der Minoritättkonfession richten, so habe ich mir erlaubt, an der ea von Beispielen auszuführen, daß, wenn kleine Minoritäten vor⸗ anden sind, ich mir immer Mühe gebe, den Religiongzunterricht sicher zu stellen. Die Herren wissen, daß hier im Titel 43 des GEtatz Kapitel 121 30 000 ½ε oder eine ähnliche Summe ausgeworfen ift, und diese Summe wird weitaus zu Gunsten der kat fffarn Rinder verwandt, um ihnen den g ongunterricht in der evangells chen Diasporg zu ertheilen. Kann ich das nicht erreichen, 9 ich einer

Minoritãt den Religionsunterricht . kann dadurch, daß ein bena ch. barter Lehrer hinzugezogen wird, so bleibt nichts Anderez übrig, al daß 3