Nach Abstattung persönlicher Meldungen haben Berlin wieder verlassen: der General-Lieutenant von Schaumann, Eommandeur der 1I. Division, der General-Lieutenant von Seebeck, Commandeur der 4 Division, und der General— QGeutenant von Westernhagen, Commandeur der 13. Division.
Der Königliche Gesandte Graf zu Eulenburg ist von kurzem Urlaub nach Oldenburg zurückgekehrt und hat die Ge⸗ schäfte der dortigen Gesandtschaft wieder übernommen.
St -A werden Mittheilungen über d gegenwärtigen Stand der Saaten in der preußischen Monarchie veröffentlicht.
In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „R. u. S er i
Bayern.
München, 9. April. (W. T. B) Se. Majestät der Kaifer von Desterreich ist heute früh zu mehrtägigem Familienbesuch hier eingetroffen; zum Empfange waren der Prinz Leopold, die Prinzessin Gisela und der Herzog Ludwig sowie die Mitglieder der österreichischen Gesandtschaft auf dem Bahnhof anwesend,
Nach der „Allg. Ztg.“ wird bei dem Landtage ein Nachtragskredit von 2 Millionen Mark zur Herstellung des bayerischen Theiles des Kabels München — Berlin eingebracht werden.
Sachsen.
Dresden, 8. April. Se, Königliche Hoheit der Prinz Georg und hohe Familie haben, dem „Dresd. Journ.“ zu⸗ folge, heute einen mehrtägigen Ausflug nach dem Harz unter⸗ nommen.
Dem Finanz Rath Zieger, Mitglied der General⸗ Direktion der Staatseisenbahnen, ist der Titel und Rang nes Ober-Finanz-⸗Raths verliehen, und der Finanz⸗Assessor bei der genannten Behörde Donath sowie der Landgerichts— Rath bei dem Landgericht Dresden von Criegern sind zu Finanz⸗Räthen und Mitgliedern der General-⸗Direktion ernannt worden.
Leipzig, 8. April. (Leipz. Ztg. Ihre Königliche Hoheit die PRrinzessin Albrecht von Preußen traf vor— gestern mit Ihren Königlichen Hoheiten den Prinzen Fried—⸗ rich Heinrich, Joachim Albrecht und Friedrich Wilhelm von Preußen hier ein und fuhr nach kurzem Auf⸗ enthalt mit Sr. Hoheit dem Herzog von Sachsen⸗ Altenburg, dem Vater Ihrer Königlichen Hoheit, nach Altenburg weiter.
Württemberg.
Stuttgart, 8. April. (St. A. f. W.) Se. Durchlaucht der Prinz Albrecht zu Schaumburg-Lippe ist heute Morgen mit dem Orientexpreßzug nach Wiener⸗Neustadt zurück⸗ gereist. Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm gab bemselben das Geleit nach dem Bahnhof. — Gestern Nachmittag kam Se. Hoheit der Prinz Wilhelm zu Sachken-Wei mar, ältester Sohn Sr, Hoheit des Prinzen Hermann, zum Besuch seiner hohen Eltern hier an. Se. Hoheit der Prinz Ernst hatte den Bruder in Ludwigs⸗ burg empfangen und hierher begleitet.
Mecklenburg-⸗Schwerin.
Schwerin, 8. April. (Meckl. Nachr.) Ihre Königliche Hoheit die Groößherzogin-Mutter ist durch die Folgen ner Erkältung einige Tage lang gezwungen gewesen, das Bett zu hüten. Wenn auch das Unwohlsein Anfangs mit geringen Fiebererscheinungen auftrat, so hat dasselbe doch zu keiner Zeit zu irgend einer Besorgniß Veranlassung gegeben. Die Besserung ist inzwischen jo weit fortgeschritten, daß Ihre Königliche Hoheit am ersten Ostertage zum ersten Male das Bett für eine Stunde verlassen konnte.
Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach.
8. April. (Th. C). Am Großherzoglichen
Hofe ward heute der Geburtstag Ihrer Königlichen Hoheit
der Großherzogin im Familienkreise gefeiert. Größere Empfange fanden nicht statt. Abends w nzess
i
Em statt ends war Festvorstellung im Hoftheater. Ihre Hoheit die Prinzessin Marie Reuß ist gestern aus Wien
getroffen.
Anhalt. April. (Anh. St⸗ A.). Der Gemeinde—⸗ n Bismarck zum Ehrenbürger ernannt.
Bernburg, 6 rath hat den Fuͤrste
Reuß j. 2.
Gera, 8. April. (Ger. Ztg.)
Fürst hat sich für einige Zeit nach Dresden
Großbritannien und Irland. London, 7. April. (A. C.) In der St. Georgs⸗
e des Königlichen Schlosses in Windsor brachte am abend der Wappenkönig, Sir Albert W. Wood, das er und die Regalien des jüngst zum Ritter des Hosen⸗ and-Ordens ernannten Prinzen Heinrich von Preußen an, während die Banner und Regalien des ver— storbenen Königs von Portugal sowie des Kronprinzen Ru—⸗ dolph von Desterreich-Ungarn herunter genommen wurden.
Prinz Albert Victor von Wales traf heute auf der Rückreise von Indien nach England in Kairo ein, wo Se. Königliche Hoheit einige Tage der Gast des Khedive sein und alsdann nach Athen weiterreisen wird.
Frankreich.
Paris, 8. April. (W. T. B.) Der Ministerrath beschloß, sofort nach dem Zusammentritt der Kammern Ge⸗ setentwürfe vorzulegen, betreffend die Fabrikation von Wein aus getrockneten Trauben, betreffend Arbeitsunfälle, betreffend die Pfand-Leihanstalten, sowie eine auf die Verbilligung des Zins fußes bei letzteren gerichtete Vorlage zu machen. Dem „Temps“ zu— folge belegt der angekündigte Gesetzentwurf getrocknete , jeder Provenienz mit einer Verbrauchs⸗ teuer.
Der Minister des Aeußern Ribot hat dem italienischen Botschafter Grafen Menabrea für die Ankündigung der Entsendung eines Geschwaders seinen Dank und zugleich die
— 3.
2 *XGC
Ver sicherung ausgesprochen, daß dieser spontane Akt inter⸗ nationaler Courtoifie dem Präsidenten Carnot lebhafte Befriedigung bereite. . ; .
Der verantwortliche Redacteur, der „Ega lité, ist wegen Aufreizung zur Ermordung des Ministers Constans zu mehrmonatticher Haft in Verbindung mit einer Geld— strafe verurtheilt worden; ein anderer Redacteur wurde wegen Aufreizung zum Morde von Deputirten, sowie zum Verbrechen gegen die Staatssicherheit zu 15 Monaten Haft verurtheilt.
Die Arbeiter der Pariser Schlachthäu ser haben, der „Köln. Ztg.“ zufolge, den Beschluß gefaßt, die ihnen von der Stadt Paris und dem Staat bewilligten Unterstützungs⸗ gelder nicht anzunehmen und darauf zu bestehen, daß das Verbot der Vieheinfuhr aufgehoben und zugleich die für die Sicherstellung der öffentlichen Gesundheit nöthigen Maßregeln ergriffen werden.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 9. April. (W. T. B.)
Kurd vatkin vom Geüeralstabe ist zum Chef von Tra kaspien und zum Kommandirenden der Truppen da! bst ernannt worden an Stelle des Generals Komarew, welcher zur Verfügung des Kriegs-Ministers gestellt ist. Spanien.
Madrid, 8. April (W. T. B) Se. Königliche Hoheit der Frinz Heinrich von Preußen ist heute hier ein— getroffen und am Bahnhof von dem deutschen Botschafter,
dem Botschaftspersonal und dem deutschen Konsul sowie den Spitzen der Civil- und Militärbehörden empfangen worden. Se. Königliche Hoheit begab sich sofort in das Königliche Schloß und begrüßte daselbst Ihre Majestäten den König Ind die Königin-Regentin. Später fuhr der Prinz bei der deutschen Botschaft vor und besichtigte sodann mehrere Sehens⸗ würdigkeiten. Abends fand zu Ehren des Prinzen Heinrich im Königlichen Palast ein Prunkmahl statt. Der Speisesaal gewährte einen üb⸗raus glänzenden Anblick. Der Prinz saß ur Rechten der Königin-Regentin, gegenüber die Infantin Isabella. Außer den Hoschargen und dem Gefolge nahmen in dem Mahle auch die Minister der auswärtigen Angelegen— heiten und der Marine, der Botschafter Freiherr von Stumm mit Gemahlin und das Personal der deutschen Botschaft Theil. Schweiz.
Bern, 8. April. (W. T. B.) Der Bundesrath hat heute zwei seiner Mitglieder beauftragt, mit der Regierung des Kantons Bern einen definitiven Vertrag über die Er⸗ werbung von 30000 Prioritätsaktien der Jura⸗Simplon⸗ bahn zum Preise von 690 Frs. per Aktie gegen dreiprozentige Rentenkitel, welche zum Course von 90 Proz abgegeben würden, abzuschließen; alles unter Vorbehalt der Genehmigung des Bundesraths, event. durch Volksabstimmung.
Schweden und Norwegen.
(F) Christiania, 5. April. Die Zolleinnahmen in den'ersten neun Monaten des laufender Finanzjahres betrugen 17 762 391 Kronen gegen 15 012 868 Kronen in dem gleichen Zeitraum des vorigen Finanzjahres.
Afrika.
Egypten. Kairo, 6. April. (R. B.) In Wadi Halfa kamen 'im verflossenen Jahre 23 000 Flüchtlinge an, von denen viele sich in Tebera niederließen, wo sie von der Regierung sehr liberal behandelt werden. Das all— gemeine Ergebniß des sudanesischen Handels ist nicht be— sonders gut, aber die Kaufleute find schon zufrieden damit, daß der Handel eröffnet worden ist. Die Derwische ver— legten ihr Hauptquartier von Suarda nach Dulgo. Osman Digma weilt jetzt in Kasialn— April. (W. T. B.) Europa abgereist.
Marokko. Tanger, 8. April. Bord des Dampfers „Woermann“ am 1. April nach Marokko abgegangenen Mitglieder der außerordentlichen Hesandtschaft Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm sind
gestern Abend wohlbehalten hier eingetroffen.
Stanley ist heute nach
(W. T. B.) Die an
3 (
Zeitungsstimmen.
In einer nach dem Osterfeste geschriebenen Betrachtung der „Straßburger Post“ heißt es:
„Im Leben der Völker sind die großen Momente, von denen die Babu sich merklich aufwärts wendet, selten, und meist pflegen erst Jakrhunderte solch einen Auf den Rückwärts schauenden merklich kennen zu lassen. Es giebt aber auch hier eine Wellenbewegung eines Äufwärtsgebens der Völkerentwickelung, schon im Werden aller Augen en wird. Unser deutsches V lebt seit
s ĩ eit, und gerade in unseren Tagen scheint es,
noch kräftiger geworden. War vor
zwei Jahrzehnten unser Volk zu politiscker Einbeit, Macht und Größe unter der mächtigen Führung unseres großen Kaisers und seines gewaltigen Staalsmannes emporgeschritten, so ist es jetzt in eine Periode innerer Reorganisation und Reformen unter Führung
unferes jugendlichen Kaisers eingetreten, welche uns für unser Vater land mit den frobesten Osterhosfnungen erfüllt und welche uns eine schöne und Befriedigung gewäbrende Zukunft verheißungsvoll in Aus⸗ sicht stellt. Auch hier wird es an, Gegensätzen, am Kampf der Meinungen nicht feblen; aber wie in diesem Kampfe jeder als das allzemeine Ziel das Heil des Vaterlandes kennt, so weiß auch jeder, das dasselbe nur zu ̃ st, indem jeder opferbereit sich in den Dienst der große eilt und in dem gemeinsamen Ringen nicht ermüdet. Wer arbeitsfähig und schaffen freudig ist, wird sich gern in den Kampf der Geister wagen, der gegenwärtig entfacht ist und der uns einen der schänsten Siege verheißt. Und an diefem Siege wird es, wenn wir Alle mit frifchem Muth uns an dem Ringen betheilizen, nicht feblen. Eine neue Anregung erbält die Ofterkoffnung durch die Ostergabe, welche der Kaiser durch die urseren Lefern bekannte Kabineis-⸗Ordre vom 29. März dem deutschen Volke geboten. Der ernste, stets auf den Kern der Dinge gerichtete Sinn; die sschlickte Einfachheit — Züge, welche in dem ganzen Wesen des Kaisers von Anfang an bervorgetreten — leuchten auch aus dicker neursten Kaiserlichen Kundgebung herror. Wenn es dem Raiser vergönnt bleibt, in diesem Sinne ein langes Leben hindurch weiter zu wirken, dann wird die große und schöne Dsterhoff nung, die diesmal au in den Oßsterbetrachtungen der Presse überall zum Aus⸗ druck gelangte, sich erfüllen.“
Der „Hannoversche Courier“ sagt in seinem Fest— artikel: ;
„Hinter uns liegen schwere, ernste Tage; der Augenblick, in welchem der Begründer und erste Kanzler des Deutschen Reichs den Entfchluß zur Reife brachte, sich von den Staategeschäften zurück zuziehen, hat wohl manchen Patrioten mit banger Sorge erfüllt und
ihn fragen lassen:
sein, um von die sem Schla heutigen Feste ist die Ueberzeugung er Rücktritt des Fürsten Bismarck zwar das hervorgerufen, aber nicht die Folge gehabt bat, daß der Ban des Reichs auch nur in einem Theile wanke. J ehr als das. Arf wichtigen Gebieten des volitischen Lebens s ̃ Grünen, ein frisckes Treiben und Leben, . für das deutsche Vaterland von einem Oster⸗, sprechen können. Als die Lebens aufgaben schon bei seinem Regierungsant und die Kolenialvolitik bezeichnet Gebiete des öffentlichen Lebens si regste, bedeutsamste Thätigkei Wechen sabh die Welt das mächtigsten Staaten zusar Forderungen der Arbeiter, über den A nen und den Arbeitgebern, kurz, über d t Feratten. Von Anbeginn seiner Regierung hat Kaiser jum Träger der von seinem Gropoater eingeleiteten Sezialpolit gemacht, und zwar mit nzen Feuer un? batkraft seiner jugendkräftigen Man ; Sei bhaftes Inte der Durchführung der Alters⸗ unzrahme zum Ausstande der Aber sein größtes sozial⸗ der Einberufung der inter⸗ Was für praktische Er⸗
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2 . r m e 2 R * 1 am erster — ersest 18 abrzehn ep
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lanzt werden konnte.
Centralblatt fũ im Reichs amt des . teuerwesen: Abänderung stimmunge des Alkokolgekalts im Branniwein. — Eisenbahnwesen: inbarung wischen Deutschland und Desterreich⸗Ungarn wegen gegenseitiger An⸗ der Leichenpässe. — Konsulatwesen: Bestellung eines Erwächtigung zur Vornahme von Ciollstands sländern aus dem Reichs⸗
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eO CG m
ndẽ⸗
n. Verordnungs - Blatt. Herausgegeben im Ministe rium der öffentlichen Arbeiten . Allerböckster Erlaß vom 19. März 1890. ben. Aenderungen ; eisenbahnVerwal⸗ tungs behörden. des
bezirke eir zelner Eise zämter; Zuftändigkeit der Eisenbabn ⸗ Betriebsämt gleichen in Haftpflich
Rekursents 817.) Kläger geltend, daß die
an seine vierzebrjäbrige — und desbalb na er Meinung des Klä—
gers nicht als jchon erwachsen“ anzus e — Tochter bewirkte
schledsgerichtlichen Urteils nach 8. 166 Absatz 1 der
5ordnung rechtsungültig erfolgt sei, und somit die Rekurt⸗
on der späteren Aus bändigung des Urtheils an ihn ver⸗
sönlich zu laufen begonnen habe. Dieser Auffassung ist das Reiche⸗
Versicherungsamt in der Ertscheidung vom 17. ebr 1890 nit folgender Begründung entgegengetreten: Unfellpersicherungs gesctzes vom 6. Juli
gen im Bereich dieses Gesctzss, sofern sie den Lauf von Fristen
durch die Post mittelst eir geschrieber zrief
g5scheinꝰ zu erfolgen. Die Zustellung ist a
des Gesetzes als bewirkt anzuseben, wenn de C
schreibbrief — mittelst eines selchen ist die Uebersen ie
gerichtsurtbeils im rorliegenden Fall erfolgt — *
siellt it. Die bezüglichen Vorschristen sind den fũ
allgemein bestehenden gesetzlichen e
in⸗ . iedẽ⸗ ors
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tz beiiebungsweise Bestimmungen zu entnehmen, insbesondere der auf Grund des des es ü s Postwesen des Deutschen Reichs 28. 187 Reich setzblatt Seite 347) ergangenen
(Gentralbsat: für das Deutsche en in Gemäßheit derselben Seitens der PVost⸗ ag er Ausführungs⸗ und Dienstborschriften. Nach
ffer ng können im Fall der Abwesenheit
achsenes Familien⸗
1111
n bestellt werden. Eine n erwach enen Familiengliedern zu zäblenden Personen ch weder in der Fostordnung, noch ist sie anderweit ergangen; s ist vielmehr nach einer Auskunft des Reichs ⸗Postamts dem pflicht mäkigen Ermessen des bestellenden Beten überlassen, ob ein Familien⸗ glied, weichem eine Sendung. ausgebändigt werden soll, nach der en Erscheinung und äußeren Eindruck zu den erwachsenen äblen ist. hiernach im einzelnen Fall ein Post di einer Sendung an eine bestimmte Person gehandelt bat. Zarũber ift erentuell setz ienstbebörde Eantscheidung zu treffen. die Ausbän das Sciedsgerichtsurtbeil enthaltenden Sendung an die damals. hre alte Tochter des Klägers vom Standpunkte der postalischen Dienstordnung aus zulässig war und Ffichtmäßig erfolst ist, kann nach dem Ergebniß der dieserhalb an= zestelten Ermittelungen und inebesondere der durch Vermittelung es Reicks⸗Postamts zu den Akten gelangten Aeußerung des zu⸗ sändigen Bestellpostamts einem Bedenken nicht unterliegen. Das
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Reichẽ · Versicherungs amt welchts sich bei diesen Feststellunge der zustãndigen Postbehörde ̃ begnügen und die poft⸗ dienstliche Beurtheilung de ustellungshandlung des betreffenden Postbeamten der Entscheidung seinerseits unbedenklich zu Grunde legen kann, sieht biernach die Zustellung des Schiedsgerichtsurtbeils an ren Kläger als durch die Aushändigung an seine Tochter rechts ⸗ gültig erfolgt an. Auf die Zeit, zu welcher Kläger selbst in den Befitz der Sendung gelangt ist, kommt es danach nicht weiter an, und es konnte unerörtert bleiben, inwieweit etwa die thatsächliche, wenn auch vielleicht nicht auf vorfschritsmäßigem Wege erfolgende Besitz⸗ nahme zuzustellender Schriftstãcke rechtlich als Zastellung im Sinne bes Ursallpersickerungsgefetzes za gelten bat. Endlich können die Be⸗ denken, welche Kläger aus dem 5. 166 Abfetz 1 der Civilrrozeß⸗ ordnung gegen die Rechtsgültigkeit der stattgebabten Zustellung her⸗ eitet — ganz abgesehen von der Bedeutung des Wortes erwachsen“ im Sinne jener Bestimmung Gu vergleichen Entscheidungen des Reichsgerichts in Civilsachen Band 14 Seite 338) — schon desbalb nicht Platz greifen, weil, wie dargelegt, durch den 5§. 110 des Ünfallversicherungsgesetzes und die postalischen Vor⸗ sckriften, deren Anwendung darin rorausgesetzt wird, die hier in Betracht lommen den Fragen ausschließzend geregelt sind, und in soweit 1 sinngemäße Anwendung der Civilprozeßordnung kein Raum eibt.
* 1
Statistik und Volkswirthschaft. Zur Gefängnißstatistik. Nach der soeben erschienenen Statistik der zum Ressort Königlich preußifchen Ministeriums des Innern ge⸗ 5 renden Straf⸗ und Gefangenen ⸗Anstalten für 1, April S9 kat die Zahl der in Zugang gekommenen Zuchthaus gefangenen
in dem Jabisiebent 1881/82 — 1888/89 stetig abgenommen“. 1881/87 kamen in Zugang 8589, im Jahre 1888,89 6893. wa eine do ergiebt. Auf 10 000 Köpfe
Abnebme von 2684 Köpfen oder 28.1
der Gesammt bevölkerung entfielen von den in Zugang gekommenen
Zuchtbausgesangenen im Jabre 1881 dagegen nur 2.4.
82 3,5, im Jahre 1888/8]
Der Befland der Zuchthausgefangenen, unter welcken das m
liche Geschlecht fast sechsémal so stark als das weibliche vertret
bezifferte sich am letzten März 1889 letzten März 1888
mit 34,009 und die Juden mit die Erscheinung, daß die
die Evangelischen ageg rungsantheil zu Zuchthausa Erklärung darin zu finden sein, daß wohlhabend sind als d; lichen Einfluß auf ? beiw. mangelbafte Schulbi ersichtlich. bei der Verhr machen 11400 der
nur auf die Erlernung mangelhafte, 26, 2 0 / i bildung und 15200 eine k genossen hatten Demrach waren gefangenen keiner oder nur ei ildung tbeilbaftig geworden. —
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Katholiken gegen 6,7 0
e auf 18121 gegen 186
März Von den Zucktbausgefan genen waren evangelisch, 41 1 0 katholisch und 1, Gesammtbevslkerung die Evangelische
100 Udisch; während
mit 64,4 *“, die Kath
13 o0 antbheilig sind.
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1886 87 Jabr zu Jab abgenommen. im Jahre 1881 8 20 404 und im Jahre
Die Abnabme Im Banzen
514 256. eiden Ressorts beziffert
5 233
Kategorien in
Gesammtzahl der Gefangenen welche zum Ressort des
efãnaniß⸗
51,8 Oo,
32 X —fꝛ22 co C O, =
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fangenen un
sich demnach die Abnabn
. 8 5 6774 * H Cx H- 8 2 Ressorts im bre 138 uf 774 155 e ahre 18838
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ren rend die Thatsache, daß
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2 es *
57587 Gerangnißgefan verletzung 2377 od un befanden sick in
stande von 424 Ge Körperverletzung
in Kleve unter 136 Gefangenen 63, fangenen 230, in Elberfeld unter 466 unter 435 Gefangenen 276
—
in Trier in Saarbrücken unter 43 GefangeLen =
arz 1889 in den zum Ressort
Anstalten detinirten egen Körper⸗
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— *
n 30 Gefangenen 282,
413 Ge⸗
Gefangenen 181, in Siegburg r 275 Gefangenen 142 und
nte 8 — * 3 * e 22 5 wegen Körperrerletzung Ver⸗
urtkeilte. Im Regierungsbezirk Orreln ist die Zabl der Verbrechen
und Vergehen gegen die Person, namen!
lich die der Körperverlezungen,
welche während der Jahre 1882 — 1886 durchschnittlich 521 betrug,
im Jabre 1887 auf 750 gestie Wegen Verbrechen und Vergehen Ende März 1889 zusammen 49
Geschleckts detinirt, und zwar in
Gesammtbestande von 946, in Hameln
star de von 555 und S
8 9
275 Gefängnißgefangenen. Wegen N 1
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verurtheilt: in Naugard 59 hei einer hausgefangenen,
Insterburg 175 bei einer Gꝛesammt;: g)
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Gesammtzahl von 914 Zocht⸗
n Mewe 435 bei einer Sesaẽmmtjabl von 583, in bl von 1018, in Graudenz 60
Fei einer Sesammtzabl von 704, in Rbein 9, also rund ein Fünftel bei einer Gesammtzabl von 471 Zuchthausge Unter den Rückfaͤlligen im Rezgierungsbej
zwei Knaben, von denen der eine 14
8
abre alt, zum sieben
der andere, i5 Jabre alt, zum fünften Male wegen Die
urtbeilt worden war.
Kunst und Wissenschaft.
Der 19. Kongreß der Den
tschen Gesellschaft für
Chirurgie ist beute Mittag in der Aula der Universität feierlich
eröffnet worden,
ine Benrüsung stattgefunden batte. D
nachdem bereits gestern Abend im Central Sotel
er Kongreß ist überaus zahl
reich besucht. Die deutschen Hochschulen sind vollzãblig vertreten; den akademischen Lehrern baken sich rambafte deutsche und aut lãndische praktifche Aerjte und Gelehrte ngeschlossen.
Handel und Gewerbe.
Berlin,
6. April. (Wollbericht des „Ctrbl. f. d. Textil⸗
Ind.) In den letzten acht Tagen war das Geschäft wieder sebr flill Nennerswerthe Umsätze fanden nur in ungewaschenen Wollen statt, für welche je nach Waschverlust von Mitte bis Ende der 6 er Mark bezablt wurde. Die Weiterentwickelung des Geschäfts und ein thätiges Eingreifen der bedeutenderen Fabrikanten wird don dem Ausfall der am 10. d. M. in London eröffnenden Auktion
abhängen.
— Der Münchener Allgem. Ztg.“ wird aus Berlin gemeldet: Die bervorragendsten Berliner Banken, darunter Deutsche Bank,
Diskonto⸗ Kommandit⸗ Gesellschaft,
Berliner Handelsgesellschaft,
S. Bleichröder haben sich zu einem Syndikat vereinigt, um eine
Reihe italienischer Finanzgeschãfte abzuwickeln.
Es ist dies
ein Zeichen der intimen Gestaltung der wirtbschaftlichen Beziehungen
zwischen Italien und Deutschland. Es
scheint, daß zunächst die Mit-
wirkung dieses deutschen Bankkonsortiums für die Einrichtung des Italienischen Credit foncier gewonnen ist. . Die Bilanz der Bank für Rheinland und Westfalen
2984 7144 t vorgeschlagen sind 6 io 6274 4 auf neue Rechnung.
ergiebt für das abgelaufene Gefchäftsiahr einen Reingewinn von
Dividende und Vortrag von
— Der Verwaltungsrath der Aachen Münchener Fe
versicherungs⸗ Gesellschaft schlãgt für das Geschäftsjabr 1
eine Dividende von 440 ,
derjenige der Aachener Rück
Im Jabre
versicherungs ⸗ Aktien ⸗Gesellscheft eine solche von 180 * pro Aktie vor. Danzig, 8 i T. B.) Die Einnahmen Marienburg⸗ enk ugen im Monat M O nach xvrorisorische R gegen 146 007 * prorisoriscker Fef mithin wenige
indel. La Plata. Mai 4,55 S6, pr. Juni 4'823 , 182 S, rr. Serxtember 4,82. vember 4 823 6, pr. Deiember 4.82
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eilen atlanti ichen britannien 22 000, do. 1 des Kontinents S000, da.
britamnien 45 000, do. nach
Submissionen im Auslande.
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stüäcke bei Weitem in den zatten stellt. Den ĩ
Aktes bildet der Elfen. und Gei zur Feier der Vereinigung Ferdinand's und Miranda's. Frů Sommer und Herbst werden sinnbildlich durch Elfen in berse n Blumengewändern dargeftellt; prachtvolle Riesenblüthen wachsen an den Seiten empor und Riesen⸗ früchte fenken sich aus der Höhe berab zu einem blendenden, in allen Farben schin und strahl
2 3*Fe Zauber
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n Rahmen, der die Gestalten der Liebenden verdeckt. J eln zoldige Schmetterlinge und in der Höhe, im Aether er welke Blätter und Blütben auf die Gruppe der Tänzer und Tänzerinnen strtuen. Richt minder prächtig, nur nach unserer Ansicht noch poelischer und harmeniscker in der Gesammtwitkung war der Absckluß des fünften Akts. Prospero's Zelle und Blütben⸗ hain versinkt langsam in der Tiefe; das wogende, blaue Meer, durch Rixen belebt, erscheint; auf einem einsamen Felfen bockt das scheuß⸗ licke Ungebeuer Caliban, während im Hintergrunde das mit Rosen bekränzte und von Nymphen an Rosenketten gezogene Schiff mit den glücklich Geretteten keimwärts fäbrt. Nach beiden Bildern er hob sich siürmifcher Beifall, welcher erst ein Ende fand, als Hr. Direktor Dertient rot der Gardine ersckien.
Die ganje Dichtung wird ron den Klängen der Tanbert'schen Musst durchzogen, welche bei allen bedeusamen Momenten der Hand⸗ lung einsetzt. Di Ourerture abmie in markigen Tönen das Toben und Wutken des Sfurms nach, welem sich zarte Klänge, wie man fie dem Luftgeist andigten möchte, einmischten. Die ganze erste Scene, das Webklagen und Schelten der See⸗ fabrer Juf dem vem Sterm bing und ber geschleuderten Schiffe, wurde von der Musik begleitet. Allgemeinen Beifall rief das Borspiel zum vierten Akt bervor, welches durch das Hervortreten der Harfe unter Begleitung anderer Saiteninstrumente einer weichherzigen Stimmung zarten und feinsinnigen Ausdruck giebt. Die Lieder des Ariel! erfreuten durch Zierlichkeit der Melodien und zrische des Rhythmus; dieselken wurden von Frl. Hellmuth⸗ Bräm mit iarter, aber, klangreicher Stimme aus druckẽ voll vorgetragen. Unter dieser Fülle des äußeren Glanzes, welche Ohr und Auge gefangen nahm, konnte der Dichter selbst nicht im vollen Umfange zur Geltung den Tänzen und Gesängen it beinake cbensoviel Zei. worden, wie dem
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Preußische Klassenlotterie.
Ohne Gewähr.) Bei der gestern fortgesetzten Ziehung der 1. Klaße 182. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen in der Nachmittagsziehung:
1ẽ6ewinn von 36000 S auf Nr. 33 968.
1ẽ6ewinn von 5000 t auf Ne. 4 682.
2 Sewinne von 5M „ auf. N. 179910.
3 Gewinne von 300 „S auf Nr. 13160.
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185 004. 159 472.
Bei Ziehung der 1. Klasse : ie fielen in der Vor⸗ mittage ziehung: F Gewinn von 3000 S auf Nr. 175312. 1 Gewinn von 1500 S6 auf Nr. 18 285. 1ẽ Gewinn von 300 S auf Nr. 10 425.
Mannigfaltiges. Majestät die bochselie
Germania“ mittheilt, auch n haus in ihrem Testament
Dem Begründer des Reicks, Kaiser Wilhelm L., Dstermontag in dem benachbarten Zeblendorf ein würdiges mal unter' zablreicker Betheiligung der umliegenden Orte worden. Die Staatsbebörden waren, dem „Dtsch. Tagebl.“ durch den Regserungs Präsidenten Grafen Hue de Grais un Landrath des Teltower Kreises Stuhenrauch ve Das Denk bestebt aus ciner bronienen Kolossalbüste des Kais die auf bobem Sockel von rotbem Meißner Granit sich erbebt. Der mebrstufige nterbau wird aus schlesischen Granitquadern gebildet. Schloßpark zu Charlottenburg
Das Mausoleum im 9 Berl. Fremdenbl.“ mittheilt, für
bleibt gegenwärtig, wie das