N
Unterlagen zu geben, um die Sachlage für den ganzen Umkreis von Berlin beurtheilen zu können, denn es handelt sich nicht um Weißensee allein; auch in Rixdorf und in vielen anderen Orten liegt dasselbe Bedürfniß vor, welches durch den plötzlichen Zujug einer katholischen, namentlich polnischen Arbeiterbevölkerung, die nicht von sich aus für eine Schule sorgen kann, entstanden ist. Ich habe angefangen, die Sache einheitlich zu regeln; ich habe von dem Hrn. Pꝛopst Jahnel eine sehr schätzbare Denkschrift bekommen, und bin mit dem Versuch beschäftigt. alle diese Uebelstände zu beheben. Das ist nur möglich, wenn der Herr Fürstbischof, wie er mir in Aussicht gestellt hat, auch zu Hülfe kommt; denn die Kosten sind so ungeheure, daß meine etatsmäßigen Mittel nicht ausreichen. Ich will aber mit meiner Erwiderung die Versicherung verbinden, daß ich die Ver— hältnisse kenne, sie als Uebelstäͤnde anerkenne, und versuchen werde, sie zu beheben.
Abg. von Eynern: Ich will auf die Wünsche des Abg. Dr. Windthorst zurückkommen. Derselbe hat von den Ursachen des Kulturkampfes gesprochen. Diese gehören jetzt schon der Geschichte an. Es ist mir allerdings fraglich, ob sie von den Hrrn. Janssen und Onno Klopp ebenso objektiv dargestellt werden würden, wie von Hrn. von Sybel. Ich halte die staatsfeindlichen Umtriebe der Geistlichen für die Urfache des Kulturkampfes. Von der Erklärung des Herrn Ministers bin ich aufs Höchste befriedigt, es weht aus seinen Worten ein frischer, fröhlicher Wind. Den Dispens vom Eide halte ich nicht für nöthig, und gegenwärtig, wo Preußen mit dem heiligen Stuhl besser steht als dieser mit dem Abg. Windt— horst, hat die Frage auch keine Bedeutung. Ebenso wenig ist die Frage der Altkatholiken noch praktisch, nachdem dieselben eigene Gemeinden haben und über den Besitz der Kirchen— gebäude entschieden ist. Was die Erziehung der Geistlichen anlangt, die der Abg. Dr. Windthorst ins Ausland schicken will, so halte ich dafür, daß eine nationale Erziehung des Klerus im Interesse des Staats liegt. Ebenso wenig be—
rechtigt ist, was der Abg. Dr. Windthorst über die Srden
sagt. Niemand kann vom Deutschen Reich die Jesuiten zuzulassen, welche gegründet sind, um den Protestantismus zu bekämpfen. Wie über diesen Orden von guten Katholiken geurtheilt wird, zeigt ein Brief König Ludwig's I. von Bayern, in dem es heißt, daß den Jesuiten ihr Orden die Hauptsache, das Vaterland Nebensache ist. Daß die katholische Abtheilung nicht gut gewirkt hat, ist durch einen Staatsmann von der großen Be— deutung des Fürsten von Bismarck bezeugt. Der Abg. Dr. Windthorst will aus dieser Abtheilung eine Filiale des Centrums machen, nicht katholisch, sondern ultramontan soll sie werden. In der Angelegenheit der Vermögens verwaltung hat sich bis jetzt Niemand beschwert, nicht einmal die Bischöfe, bloß der Abg. Dr. Windthorft. Er will damit eine Kraftprobe auf seinen Einfluß machen; man weiß ja, daß in der Centrumspartei verschiedene Rich— tungen sich gegenüberstehen. Ich erinnere nur an die bekannte Erklärung des rheinischen Adels. Die „Freiheit“, die der Abg. Dr. Windthorst für die katholische Kirche wünscht, kennen wir, wir werden derselben widerstreben, und ich freue mich, daß auch der Herr Kultus-Minister trotpz der neuen Aera, die angebrochen fein soll, diesen Forderungen zu wider— stehen entschlossen ist, denen nicht nachgegeben werden darf, wenn der preußische Staat existenzfähig bleiben soll.
Abg. Brandenburg bestreitet mit Bezug auf eine Aeußerung des Kultus-Ministers in der zweiten Lesung, daß die Gemeinden Ahaus und Angeln die dort neuerrichtete evan— gelische Schule aus Imparität nicht unterhalten wollten. Sie seien vielmehr dazu nicht leistungsfähig.
Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. von Goßler:
Ich habe aus den Darlegungen nicht entnommen, daß im All— gemeinen die Angaben, die ich bei der zweiten Lesung gemacht habe, unrichtig wären. In dem Bericht der Regierung, der im Original vorliegt, vom 6. Februar 1890, ist gesagt worden, die Schule zu Ahaus werde von 67 evangelischen Kindern und diejenige in Haltern von 52 evangelischen Kindern besucht, und ich habe aus den Worten des Herrn Vorredners entnommen, daß er den Schulverband zu Ahaus in zwei Ortschaften zerlegt. Aber es kommt darauf an, wo die Kinder aus den beiden Ottschaften in die Schule gehen.
Was die weiteren Ausführungen anbetrifft in Bezug auf die Verpflichtung des Fabrikanten, für das Schulbedürfniß der Kinder seiner Arbeiter zu sorgen, meine Herren, so erinnere ich an den Fall in Weißensee.
Also ich bitte doch auf diesem Gebiet Wind und Wetter gleich— mäßig zu vertheilen. Wenn ein öffentlicher Träger der Schulunter— richtspflicht da ist oder konstruirt werden kann, muß man doch auf den zunächst zurückgehen. Dieses Verbeugungmachen gegen Diejenigen, welche die Arbeiter herbeigezogen haben, nützt der Schulverwaltung nichts. Ich habe absolut keine Mittel den Fabrikanten gegenü ber, und es ist charakteristisch, sich meine Erklärung gegenwärtig zu halten, welche ich wegen Weißensee abgegeben habe, und die Bitte auszu— sprechen, daß in Ahaus und Haltern nach ähnlichen Gesichtspunkten auch verfahren werden möge, weil dort eben jedenfalls nach der Rich⸗ tung ein Bedürfniß vorliegt, daß der dortige Schulverband die Kinder einer konfessionellen Minorität auch mit dem nöthigen Schulunterricht versehen läßt.
Abg. Dr. von Stablewski bestreitet, daß die Bam— berger mit Gewalt polonisirt seien, daß sei vielmehr im Wege der natürlichen Entwickelung, geschehen. Redner bedauert ferner, daß der Minister bie segensreiche Thätigkeit der Schwestern in Kulm mit solchen Worten belohnt habe und bittet den Minister, mit den Gratifikationen, welche die im Interesse des Deutschthums thätigen Lehrer bekommen, inne zu halten.
Abg. Perger kommt auf die schon in der zweiten Lesung behauptete Disparität in der Behandlung evangelischer und katholischer Schulen zurück und weist darauf hin, daß auch in Rixdorf eine katholische Privatschule nicht kommunalifirt, resp. unterstützt worden sei, wie dies bei anderen Schulen auch nicht geschehen sei.
Minister der geistlichen 2e. Goßler:
Ich bin dem Herrn Vorredner dankbar, daß er auf den Fall von Ahaus und Haltern gekommen ist und auch die Seitenzahl genannt hat, welche mir die Möglichkcit gab, meine damaligen Worte zu rekapituliren. Ich habe damals im Zusammenhang dem Vorwurf gegenüber, daß die evangelischen Gemeinden es ablehnen, kathol sche Privatschulen zu unterstützen oder auf den Kommunal-Etat zu Über— nehmen, Fälle genannt, in denen umgekehrt katholische Schulverbände es ablehnten, exangelische Schulen aus kommunalen Mitteln zu be—⸗ gründen ober zu unterstützen. Diese Ueberschrift habe ich allgemein gegeben und nachher die Beispiele angeführt. Wie ich sehe, sind die Beispiele im Druck in zwei verschiedene Absätze zerlegt, sodaß, wenn man es sehr flüchtig liest, man sich nicht klar zu machen braucht, weßwegen ich die Beispiele angeführt habe; wenn man es aber, wie der Herr Vorredner gethan hat, im Zusammenhange liest, wird klar, daß ich, wie gesagt, nur Beispiele angeführt habe von . wo ebenso, wie die evangelischen Gemeinden es ablehnen, athölischen Privatschulen zu helfen, so auch katholische Gemeinden es ablehnen, evangelischen Privatschulen zu helfen.
verlangen,
Angelegenheiten Dr. von
Landestheilen, aufheben werde.
Den Fall, den der Herr Vorredner soeben anführt, glaube ich zu kennen. Es ist Rixdorf. — ich habe vorher schon erklärt, daß ich den Fall Rixdorf bereits in Verhandlung genommen habe, und bitte den Herrn Vorredner, sich gegenwärtig zu balten. daß dort die katholische Arbeiterbevölkerung in raschem Wachsthum sich be⸗ findet, und daß es selbst bei gutem Willen für Gemeinde und Schul⸗ verwaltung kaum möglich ist, so rasch den Bedürfnissen abzuhelfen, wie die Bedürfnisse entstehen.
Abg. Dr. Sattler: Der Abg. von Stableweki hat wiederholt behauptet, daß die Polonisirung der deutschen Bam⸗ berger in der Provinz Posen sich naturgemäß entwickelt habe. Wie reimt es sich denn damit, daß noch in den 5Qer Jahren einzelne Schulen dort vollständig deutsch und heute ganz polnisch sind? Zu dieser Polonisicrung hat in hervor— ragender Weise die Thätigkeit der polnischen Geistlichen bei⸗ getragen. Ein polnischer Probst befahl als Schulinspektor einem Lehrer, den Kindern Gebete in polnischer Sprache beizubringen. Als der Lehrer einwarf, daß die Kinder nicht Hochdeutsch, geschweige Polnisch könnten, schnitt der Probst jede Widerrede mit den Worten ab: „-Wenn sie es auch nicht verstehen, wenn sie es nur können“. Das nennen Sie (zu den Polen) einen naturgemäßen Prozeß und beklagen sich darüber, daß die Regierung eine weitere Polonisirung zu verhindern sucht. Nein, es ist unsere Pflicht, für ein Vordringen des Deutschthums zu sorgen, so lange die Polen, Führer wie Ge⸗ führte, sich nicht fest auf den Boden des preußischen Staates stellen, sondern in dem Unglück des preußischen Staates das Heil der polnischen Nation sehen.
Abg. Conrad (Pleß) hofft, daß der Minister, nachdem auch ihm nach der Erklärung des neuen Minister-Präsidenten ein größerer Spielraum gewährt sei und er sich nicht einem strkeren Willen fügen müsse, endlich die Verfügung, betreffend die Ertheilung des Religionsunterrichts in den polnischen In der Religion müßten die Kinder in ihrer Muttersprache unterrichtet werden. Redner exemplifizirt in dieser Beziehung auf Oberschlesien.
(Schluß nach 4 Uhr.)
— In der gestrigen Sitzung des Hauses der Abgeord⸗ neten erwiderte auf die erste Rede des Abg. Dr. Windthorst der Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. von Goßler:
Meine Herren! Ich bin dankbar, daß der Hr. Abg. Dr. Windt— horst eine Heerschau über die Wünsche, welche er auf dem Gebiete der katholischen Kirche an die Staatsregierung zu bringen hat, hier gehalten hat. Ich kann anerkennen, daß sich die Wünsche decken mit den Vorschlägen, welche er hier in der Verhandlung vom 1. März 1888 vorgetragen hat, mit Ausnahme eines Punktes, welcher heute neu in die Wunschkarte des Centtums aufgenommen ist. Der geehrte Herr Vorredner wird sich gegenwärtig halten, daß in einem großen Staate wie dem preußischen mit so verschiedenartiger Bevölkerung, verschiedenartiger geschichtlicher Entwicklung, verschiedenen Konfessionen, verschiedenen politischen Anschauungen es selbstverständlich unmöglich ist, daß alle Theile, alle Gruppen der Staatsbürger über gewisse Fragen gleiche Anschauungen haben. Die preußische Staatsverwaltung ist wie jede andere in ähnlichen Verhältnissen genöthigt, in Diagonalen sich zu bewegen, in einer objektiv gerechten Weife die verschiedenen Interessen zu erkennen, auszugleichen und davon abzufehen, zu Gunsten einer einzelnen Gruppe die anderen Gruppen zu unterdrücken.
Es ist daher immer möglich und wahrscheinlich, ja sogar natur— gemäß, daß in einer Bevölkerungsgruppe, mag fie konfessioneller, politischer oder sonst welcher Natur fein, Wünsche existiren, die un= erfüllt bleiben, aber auch unerfüllt bleiben müssen, weil sonst die anderen Gruppen sich dadurch in ihren Rechten, in ihren Gewohn— heiten und Anschauungen bedrängt fühlen müßten.
Die Regierung kann von vornherein nicht annehmen, daß irgend ein Theil unserer Bevölkerung um deßwillen, weil er von seinen Prin— zipien voll durchdrungen ist, einen größeren Anspruch auf Schutz und Berücksichtigung hat, als ein anderer, von dem die Regierung auch zur Annahme berechtigt ist, er sei von ganzem Herzen ein treuer Anhänger der von ihm einmal aufgestellten Anschauung, mag sie politischer ober religiöser Natur sein.
Meines Erachtens liegt in dieser Erwägung ein versöhnlicher Charakter, wenn man heute, wie vielleicht früher, und wie es vielleicht auch in der Zukunft sein wird, bei einer ganzen Reihe von Forde⸗— rungen, die der geehrte Vorredner angeführt hat, sagen muß: die Re— gierung ist nicht der Meinung, daß sich diese Forderungen im ganzen oder in einem gewissen Umfange ausführen lassen. Die Regierung hat größere Aufgaben zu erfüllen, als immer nur nach der einen Seite das Ohr zu halten; nicht gerade da, wo am lautesten gesprochen wird, ist für die Regierung immer die richtige Veranlassung gegeben, auch dem nachzugeben, denn es giebt Interessen, die tief in unferem Volke schlummern, die machtvoller, größer sind, als dasjenige, was auf den Markt des politischen Lebens hinausgeführt wird. Ich kann aber sagen, daß ich das irenische Motiv, welches der Herr Vorredner seinen Ausführungen zu Grunde gelegt hat, gern acceptire; ich glaube, es thut immer gut, wenn auch in entgegenstehenden Auffassungen ganz frei und offen die Meinung gesagt wird.
Es war nun, wie im Jahre 1888 und wie in früherer Zeit, die erste Klage des Herrn Vorredners die Kompofition des Kultus— Ministe rium s. Vieles ist von ihm richtig angegeben, was das Thatsächliche anbelangt. Der Zustand, welchen ich dem Ministerium gegeben habe, ist, wie ich früher die Ehre hatte auszuführen, der, daß in spezifisch katholischen Sachen stets ein katholischer Beamter mitzuwirken hat. Es geschieht nichts, was inner⸗ halb der geordneten Verwaltung vorgeht und was einen spezifisch katholischen Charakter hat, ohne daß ein katholischer Rath davon Kenntniß hat. Ich habe, wie die Herren wissen, dasjenige, was am meisten früher im Vordergrund der Diskussion stand. das ganze Ordenswefen, seit einer Reihe von Jahren einem katholischen Rath übertragen. Mir ist damals gesagt worden, das würde den denkbar günstigsten Eindruck machen und zur weiteren Beruhigung gereichen. Von der Beruhigung habe ich aber heute nichts gehört. Wir werden uns über diese Frage nachher weiter unterhalten. Ich sage, es giebt nichts gerade auf diesem diffizilen Gebiet, welches nicht unter An— hörung eines katholischen Raths jetzt, wie seit einer Reihe von Jahren — ich habe die Herren Bahlmann und Kramer ja auch schon mit dem Referate betraut gebabt — geschehen ist. Auch auf dem Gebiet der Schule vollzieht sich in dieser Richtung absolut nichts, ohne daß einem katholischen Rath die Möglichkeit gegeben wäre, seine Meinung zu äußern. Selbst auf dem Gebiete der Universitätsverwaltung wird bei allen solchen Fragen ein katholischer Rath hinzugezogen.
Nun gebe ich für meine Person unbedingt zu, daß die konfessionelle Stellung eines Beamten nicht ausschlaggebend sein darf. Ich bin in meinem Verkehr, in meiner Entwickelung, in meinen Anschauungen ein durchaus evangelischer Mann, aber ich glaube, gerade weil ich das bin, bis in die Wurjeln hinein, habe ich mir gerade dasjenige Maß von Objektivität und Freiheit anzueignen versucht, welches mir durchaus gestattet, mit Personen einer anderen Konfession, als der meinigen, in der freiesten und offensten Weise zu verkehren. Es würde also für mich gar keine Schwierigkeit haben, auch die Zahl der katholischen Räthe zu vermehren, wenn nicht immer in einer ganz bestimmten Tendenz diese Anforderung an die Staattregierung heranträte. Auch heute hat der Hr. Abg Dr. Windthorst zweimal ausdrücklich gefagt: wir müsfen im Kultus-Ministerium vertreten werden. Noch viel klarer ist dies im Jahre 1883 ausgesprochen worden, wo er ausdrücklich sagte: katholische Augen müssen überall im Kultus. Ministerium zufeben, wenn was passirt, und, wir Katholiken mössen im geordneten Geschäftsgange bel jeder Gelegenheit im Kultus ⸗Ministerium vertreten fein. (Rufe im Centrum:
sehr richtig)
— Sie sagen, das ist richtig; damit hört aber die geordnete Staatsverwaltung auf; die evangelische Kirche hat auch keine Ver— tretung im Kultus ⸗Ministerium. (Widerspruch im Centrum)
Nennen Sie mir einen einzigen Beamten, von dem Sie glauben können, daß er die Interessen seiner evangelischen Kirche vertritt. Ich habe Beamte, welche evangelisch sind und evangelische Angelegenheiten bearbeiten, aber ich würde mich doch auf das äußerste wunders, wenn mir einer derselben sagen wollte: mir verbietet meine evangelische Ueiberzeugung, das zu thun, was Du verlangst! Er hat dann die Konsequenz zu ziehen: thue ich etwas, was er mit seiner Ehre als evangelischer Christ nicht vereinigen kann, so bleibt ihm nichts Anderes übrig als auszuscheiden. Aber damit börte die politische Verantwortung eines Ministers auf, wenn ihm die Auffassung entgegengetragen werden sollte, daß eine bestimmfe Konfession als solche einen Sitz in einer Centralbehörde hat, — ich wüßte nicht, wie ich vor Ihnen hier erscheinen sollte und mich zurück— ziehen und sagen: das hat die katholische, das hat die evangelifche Abtheilung gethan oder eine altkatholische, dissidentische, jüdische, — oder ich weiß nicht, was alles für Vertreter im Ministerium sein sollten. Wie die Verfassung des preußischen Staats ist, hat er ein Recht darauf, daß es ehrenwerthe, tüchtige Beamte sind, und ich halte darauf, daß jeder Rath, den ich berufe, ein sittlich und religiös intakter Mensch ist; ich halte darauf, daß in meinem Ministerium jeder zunächst ein warmer Christ ist, nicht welcker Färbung er angebört. Ich bin also durchaus immer in der Lage, Vorträge über die allerschwierigsten und heikelsten Fragen, sie mögen auf konfessionellem Gebiet liegen der auf welchem Gebiet sie wollen, entgegenzunehmen, ober die Ent— scheidung muß ich nach der Verfassung selbst tragen, mein König ver— langt es von mir, und auch der Landtag kann es nicht anders verlangen, als daß der Minister für seine Maßnahmen eintritt.
. Nun, meine Herren, muß ich noch einmal zurückkommen auf die Vergangenbeit. Glauben Sie wirklich, daß wenn von 1881—1890 Sie einen Durchschnitt ziehen über den Gang der Dinge, daß es einer katholischen Abtheilung gelungen wäre, den Kulturkampf zu entwirren? Oder einem katholischen Kultus Minister? Glauben die Herren wirklich, daß die Flagge hier die Ladung deckt? Ich meine, daß diese ganze Entwirrung nur möglich gewesen ist einem evangelischen Kultus⸗Minister, der vor dem Lande die Verantwortung getragen hat, daß das, was geschehen ist, nicht in das evangelisch-kirchliche Bewußt⸗ sein eingreift. Es ist mir das Umgekehrte sehr oft entgegen getragen worden, nicht vor dem Hause; denn die Evangelischen — das kann man sagen — lassen sich mehr gefallen, aber außerhalb desselben — das können Sie heute zur Genüge hören — sie werden immer lebendiger. Ich versichere, daß es meine persönliche politische Ueberzeugung ist — die falsch sein kann, ich bin aber ein Mensch und habe diese Ueberzeugung und halte sie für richtig —, daß es nicht gelungen wäre, unter einer katholischen Abtheilung oder einem katholischen Kultus. Minister oder einem katholisch gefärbten Ministerium die Gesetzgebung und die Entwickelung der Gesetzgebung, sowie die Ausführung derselben in den letzten 8 bis 9 Jahren, wie es geschehen ist, zu leiten. Also in dieser Beziehung können Sie sicher sein. Ich glaube übrigens, der Herr Abgeordnete Windthorst hat früher einmal dieser Auffassung selbst Ausdruck gegeben, daß es der katholischen Kirche in protestantischen Ländern besser ergehe, als in kat holischen; das hängt eben mit dem Protestantismus zusammen. Ich scheue mich zehnmal mehr, eine Verfügung gegenüber der katholischen Kirche zu erlassen, als gegenüber der evangelischen, und das ißt ja dasjenige, was natürlich die Evangelischen empfinden, sich aber gefallen lassen, weil sie glauben, das Vertrauen zu mir haben zu müssen, daß ich ein überzeugter evangelischer Christ bin.
Also, ich bin der Meinung — ich will keine Beispiele anführen, es wäre sonst leicht — ich kann versichern, es giebt eine Menge katholischer Staaten, wo heute kein anderer Wunsch besteht, als in Schule und Kirche diejenigen Zu— stände zu erreichen, wie wir sie in Preußen haben. Ich komme piel— leicht och einmal auf dieses Thema zurück.
Wenn ich ven diesem Punkte zu dem zweiten — ich bin ge⸗ nöthigt, der Reihenfolge nach zu gehen — übergehe, nämlich zur Bildung und Anstellung der Geistlichen, so scheinen mir einige Irrthümer untergelaufen zu sein. Es ist nicht richtig, daß nach den gegenwärtig bestehenden Bestimmungen es unbedingt nöthig ist, daß jeder junger Mann innerhalb des Staats, innerhalb Deutsch— lands, innerhalb Preußens eine gewisse An ahl Jahre studirt hat. Wir machen toto die von der Dispensationsbefugniß Gebrauch und darunter ist die Zahl der Germaniker, für welche der Herr Vor⸗ redner eintrat, nach Ausweis meiner Papiere eine nach Hunderten zu bemessende. Die Frage ist ausreichend geregelt.
Was nun den Einspruch betrifft und die erneuten Versuche, auch zu einer Erklärung zu drängen, so glaube ich mich Über die diplomatischen Correspondenzen nicht äußern zu sollen. Ich bin nicht berechtigt, mich darauf einzulassen. Ich habe den Herrn Vorredner schon eingeladen, wenn er will, mag er die Staatsregierung inter⸗ pelliren. Es ist eine Sache lediglich des Auswärtigen Amks, und ich antworte nur, weil er sagte, wenn ich stillschwiege, gäbe ich zu. Ich, gebe eine ganz neutrale Erklärung ab, halte mich aber in keiner Weise für berechtigt, irgend etwas zu thun, was in den Geschäftskreis des Auswärtigen Amts in erster Linie gehört.
Was das Schulaufsichtsgefetz vom Jahre 1872 betrifft, so kann ich nur sagen: ich habe meinen Standpunkt dahin festgelegt, daß ich das . von 1872 nicht aufgehoben sehen will und eine Aufhebung nicht empfehlen werde; ich stelle Ihnen aber an— heim: Bringen Sie einen Gesetzentwurf ein, dann wird die Landes vertretung ihr Votum abgeben und die Regierung wird, wenn die Entscheidung dem Wunsche des Hrn. Abg. Windthorst entsprechend ausgefallen sein sollte, ihre Stellung nehmen. Ich glaube persönlich nicht, daß ich der Todtengräber dieses Gesetzes sein würde.
Was nun den Eid der Bisthums verweßer anbetrifft, meine . — das ist der Lierte Punkt — so ist nicht genügend von dem
errn Vorredner das Sach. und Rechtsverhältniß erörtert worden. Um den Eid, meine Herren, den die Bischöfe zu leisten haben, kann es sich nicht handeln; die Rechte des Staats in Ansehung der Bischöfe sind dahin geregelt, daß kein Bischof eintreten und fungiren kann ohne Anerkennung des Staats, und ob er den Eid noch hinzufügt, das trifft nicht die Sache selbst, fondern das Entscheidende, meine Herren, ist, daß eben der Staat eine Anerkennung auszusprechen hat. Es tritt in allen diesen Fällen ein bestimmtes Benehmen mit dem heiligen Stuhl ein. Bei den Bisthumsverwesern, meine Herren, wuͤrde die Sachs sich sehr leicht regeln lassen, wenn in gleicher Weise dem Staate eine Mit wirkung eingeräumt würde bei dem Infunktiontreten eines Bisthums⸗ verwesers. Der Staatsregierung liegt nicht daran, daß der Herr den betreffenden Eid leistet, fondern die Staatsregierung hat nur den dringenden Wunsck, daß sie, um nicht ihr Recht bei der Einsetzung eines Bischofs illusorisch gemacht zu sehen, ö Einsetzung eines Bisthumtverwesers eine Mit— wirkung hat. Würde man der Staatsregierung ähnliche Rechte ge⸗ währen, wie in Ansehung der Bischöfe, so würde man von dem Riegel, der in dem Eide liegt, Abstand nehmen können. Das ift aber in früheren Verhandlungen, ich will nicht fagen abgelehnt, aber bei Seite geschoben, und die Regierung hat es einfach fo gelassen, wie es ist. Also, an dem Schwören liegt der Regierung an und für sich nichts, sondern an der naheliegenden Mitwirkung bei Anstellung der Bischöfe und Einsetzung der Bisthumsverweser.
Was fünftens das Sperrgesetz anbetrifft, so hoffe ich, daß in den allernächsten Tagen dem hohen Haufe dasselbe vorgelegt werden wird. Die Verzögerung liegt in den Verhältnissen, meine Herren, die Staattregierung ist genöthigt gewesen, große geschäͤftliche Schwierigkeiten zu überwinden, und Unmögliches kann man auch von sonst arbeitsfreudigen Menschen nicht verlangen. Nun, meine Herren, soweit ich die Verhandlungen kenne, ist die Anforderung, daß das Altkatholikengesetz geändert werden soll, eine neue. Ich kann mich wenigstens nicht entsinnen, daß im Jahre 1888 oder bei früheren Ge— legenheiten diese Anforderung erhoben worden ist. Ich darf noch erwähnen, daß ein Irrthum in der Beziehung vorliegt, daß das Gesetz um deswillen nicht in praktischer Geltung sei, weil die Zahl der Alt⸗
katholiken abgenommen habe. Es mag dies sein, es mag nicht sein, das weiß ich nicht; aber die Thatsache, daß das Gesetz weniger störend wirkt, beruht nicht hierin, sondern in der von mir hier vor einigen Jahren entwickelten und durchgeführten Praxis, zu trennen die Römisch⸗Katholischen und die Altkatholischen auf Grund des Gesetzes. Das Gesetz ging allerdings von der Auf fassung aus, daß diese beiden Denominationen — so will ich sie nennen, ich will damit nur einen allgemeinen Begriff jetzt gebrauchen — in einem einheitlichen Hause wohnen können, hatte aber verständiger— weise die Möglichkeit gegeben, daß überall da. wo eine Theilung des Gebrauches eintreten könnte, die Staatsregierung, der Ober⸗Präsident in der Lage war, eine Theilung auch anzuordnen. Auf diesen Punkt habe ich mich gesetzt und habe alle Fälle, welche früher jahre⸗ lang in der Praxis wie hier Gegenstand zu lebhaften und zum Theil, will ich auch gerne zugeben, Lerechtigten Klagen gaben, beseitigt. Es ist mir gelungen, in allen Fällen, selbst wo es nur eine Kirche gab, eine zweite zu finden und bereitzustellen und dadurch zwei Objekte zu schaffen, um nach Maßgabe der Größe der betreffenden Religionsgenossenschaften die Theilung zwischen der roßen und kleinen Kirche eintreten zu lassen. Nach diesem Schema . ich verfahren in Wiesbaden — der Fall ist hier erörtert vor einer Reihe von Jahren — in Insterburg, in Königsberg, in Neisse. In Krefeld ist anders verfahren worden, in Saarbrücken⸗St. Johann ist auch ein anderes Verfahren eingeschlagen. Die Thatsache muß aber anerkannt werden, daß in der Praxis heute Beschwerden nicht bestehen. Man zankt sich wegen einer Glocke in Hirschberg; ich habe eine Verfügung erlassen, ob es nicht möglich wäre, eine zweite Glocke anzuschaffen, um sie den Altkatholiken zu eigen zu geben. Das ist aber, wie ich ehrlich versichern kann, der einzige Fall, der mir bekannt ist, wo möglicher Weise eine Differenz zwischen Alkkatholiken und Römischkatholiken hestehen könnte.
Wenn ich auf Bayern hingewiesen werde, da weiß ich ja sehr viel; Herr Dr. Windthorst weiß auch wahrscheinlich sehr viel und vielleicht zum Theil dasselbe. Aber das werden wir anerkennen müssen, daß die Gesetzgebung Baverns und Preußens eine absolut rerschiedene ist, und daß alle diese Fragen, die in Bayern jetzt so schwer ins Gewicht fallen, bei uns in Preußen, wenn man nicht absolut will, gar nicht in Betracht gezogen werden können. Die Altkatholiken sind in Preußen entweder in Parochien vereinigt, oder sie bilden besondere altkatho— lische Gemeinschaften; über diese beiden Gruppen bestimmt das Ge⸗ setz; danach wird verfahren, und ich glaube wirklich, daß die Staats regierung als solche keinen Anlaß hat, in dieser Sache die bessernde Hand anzulegen. Meines Wissens bestehen auf diesem Gebiet greif⸗ bare Beschwerden nicht. . ᷣ ⸗ .
Was das Kirchenvermögensgesetz anbetrifft, so muß ich meine Bitte erneuern: Bringen Sie einen Gesetzentwurf ein. Sie behaupten, das drückt Sie, andere behaupten, das drückt sie nicht. Es giebt eine Masse Katholiken, welche mit dem Gesetz absolut zu frieden sind. In der Herrenhaus-Kommission waren die katholischen Laien gegen eine Aenderung. Also es ist, glaube ich, ganz einfach, Sie bringen einen Gesetzentwurf ein, und man mache dann eine Kraft— probe innerhalb der Parteien, innerhalb der Laien und Geistlichen, innerhalb der verschiedenen Konfessionen. Aber daß die Staats— regierung in diesen Fragen, die in der That in katholischen Kreisen vielfach anders beurtheilt werden, als wie der Hr. Abg. Dr. Windt⸗ horst hier vorträgt, Vorspann leisten soll, dazu liegt kein Grund vor. Sie würde ihre Autorität anspannen an einer Stelle, wo sie der⸗ selben füglich entrathen könnte. ö
Was nun die Herstellung des früheren Zustandes anbetrifft und die Einführung von Garantien, so haben wir über diese Frage bei Gelegenheit des Antrages, die Verfassungsartikel wiederherzujtellen, uns eingehend ausgesprochen. Der Herr Vorredner sagte ausdrücklich, das sei der Punkt auf dem i. Ich möchte ihm aber nur in aller Freundschaft und Friedlichkeit die Bemerkung machen, daß gerade aus dem Umstande, daß er immer nach dem Punkt auf dem i sucht, der Widerstand bei seinen Staate genossen ihm gegenüber eintritt, und die Sorge, daß es zu einem sicheren Frieden nicht kommen kann. Ich habe das früher einmal ausgeführt: eine Entwickelung rückläufig machen, ist nach den Erfahrungen der Geschichte unmöglich. Es hat noch nie eine Zeit gegeben, wo man in einem großen Staatsleben 16 oder wie viele Jahre aus— streichen und sagen konnte: Wir fangen nach 16 Jahren wieder da an, wo wir vorher geendet haben. Es war eine Zeit, wo hier im Hause und in der kathoölischen Presse ausdrücklich ausgesprochen wurde, daß man davon absähe und daß es unmöglich wäre, genau den früheren Zustand wieder einzuführen. Auch auf den Einwand muß man gefaßt sein, daß es darauf ankomme, welchen früheren Zustand man meint. In den Forderungen sind sehr verschiedene Zustände ins Auge gefaßt. Ich kenne aus meiner Praxis auch noch Forderungen, die aus der Zeit stammen, die vor der Verfassungsemanation liegt.
Das letzte war, ich glaube wohl, das sollte der schwerste Angriff sein, die Ausführung des Ordensgesetzes. Ich werde mir erlauben, die Frage zu erörtern. Was zunächst die Angriffe betrifft, welche der Herr Vorredner machte, so knüpfen die⸗ selben an die Frage an, was denn wirklich geschehen ist in Ausführung des Gesetzes. Es wurde behauptet, daß eigentlich alles in der Luft schwebe, daß beispielsweise die Niederlassung ohne weiteres zurück— gezogen werden könnte durch den Minister. Das ist aber einfach nicht richtig. Schon das frühere Gesetz von 1875 hat ausdrücklich ange ordnet, daß nur durch Königliche Verordnung eine bestimmte Nieder⸗ lassung aufgehoben werden kann.
Zweitens wurde nun gefragt, welche Grundsätze denn beständen über die Ausfübrung des Gesetzes vom Jahre 1887. Im Allgemeinen, meine Herren, ist damals hier ausgeführt worden, daß das Gesetz vom̃ Jahre 1887, welches nur durch Ueberwindung sehr großer Schwierig⸗ keiten im Herrenhause zu Stande gekommen ist, eine restitutio in i ntegrum zur Folge haben sollte. Nach diesem Gesichtspunkte ist verfahren worden. In allen Fällen, wo es sich um eine restitutio in integrum handelte, haben die beiden verantwortlichen Minister dieselbe eintreten
lassen. Wo es sich um eine Ausdehnung handelte, ist das Staats⸗
ministerium zugezogen worden. Darin liegt also, wenn Sie wollen, eine gewisse Garantie, und wenn sich daran unmittel bar ein praktischer Fall knüpft, so ist es der der Kapuziner. Der Abg. Dr. Windtborst fragte, was die Kapuziner mir gethan hätten. Die haben mir gar nichts gethan. Aber die Kapuziner, die nach Bornhofen sollten, stammten aus Mainz. Die Mainzer Genossenschaft hat noch nie mals innerhalb Preußens Niederlassungen gehabt, sondern die vier Kaxuziner⸗Niederlassungen, die wir hier wieder genehmigt haben, sind von einem anderen Mutterhause ausgegangen, welches meines Wissens im Rheinland liegt. Also die Kapuziner, die früher hier Nieder⸗ lassungen hatten, sind wieder zugelassen worden, die Kapuziner in Bornhofen nicht.
. Es ist damit aber der Wallfahrtsort Bornhofen nicht verwaist, sondern — wie während der Diskussion durch einen Herrn dem Hrn. Abg. Dr. Windthorst zugerufen wurde — es sind Franziskaner da eingezogen, sodaß die Ausführungen nach der Richtung, als ob man den Katho⸗ liken ihren Wallfahrtort nicht gönnte, meines Erachtens des reglen Hintergrundes entbehren. Ich habe den Brief des Bischofs von Lim. burg nicht mitgebracht; ich Könnte vertraulich dem Abg. Dr. Windthorst mittheilen, mit welcher Freude und Dankbarkeit er die Erledigung dieser ganzen Angelegenheit begrüßte. Daß die Kapuziner elnige Schwierigkeiten darbieten, das werden alle diejenigen Herren, welche im Leben stehen, anerkennen. Es ist nicht bloß den Protestanten, son⸗· dern auch vielen katholischen Kreisen diefe Art des Bettelordens eine nicht erwünschte. Aus ihrer Art des Bettelns gehen stett Konflikte bervor. Der Herr Minister des Innern und ich haben sehr vorsichtige Verfügungen erlassen; gleichwohl läßt sich niemals vermeiden, daß die betreffenden Mitglieder dem Strafrichter verfallen. Wir können auch dem Strafrichter keine Vorschriften machen, und da sind Unzuträglichkeiten ein getreten. Im Allgemeinen ist man in katholischen Kreisen der Auffassung, daß die Kapuziner durch das Vorbild, welches sie in Bezug auf die Be⸗ dürfnißlosigkeit ge ben, überwiegend in denjenigen Gegenden mit Segen wirken, wo die Bedürfnißlosigkeit der Bevölkerung den Stempel auf⸗ drückt; ich darf an Gebirge und ähnliche Gegenden erinnern. Jeden
falls erkenne ich an, daß in Bornhofen nicht zwei Kapuziner, wie früher gewünscht war, sondern Franziskaner zugelassen sind.
Das ist der eine Fall. Der zweite Fall, der angeführt ist, be—⸗ trifft die Jatharinerinnen in Szibben. Dieser Fall ist auch nicht durch die Willkür des Ministers entschieden, sondern diese Frage ist einmal durch Staats⸗Ministerialbeschluß entschieden, und dann zweitens auch erneut durch Allerhöchste Kabinets-Ordre; mehr Garantien lassen sich nicht geben. Die Frage ist sehr schwierig, wird sich vielleicht einer anderen Entwickelung thatsächlich binneigen; aber von einer Willkür des Ministers ist auf diesem Gebiete nichts zu finden.
Das waren zwei Punkte, von denen der eine erledigt ist durch Niederlassung der Franziskaner, und der andere nicht durch Willkür des Ministers entschieden ist, sondern durch die stärksten Garantien unseres Staats.
Nun möchte ich demgegenüber darauf hinweisen, wie sich die katholischen Orden entwickelt haben, an der Hand namentlich auch der letzten Gesetze. Ich thue das, um noch einige Bemerkungen daran zu knüpfen. ÄÜls das Gesetz vom Jahre 1875 erschien, hatte die katho⸗ lische Kirche in Preußen 955 Niederlassungen. Aufgelöst wurden auf Grund des Gesetzes von 1875 340, blieben 615. Es lösten sich frei ⸗ willig auf 19 und es blieben 596.
Nun sind neu genehmigt von dem Jahre 1880 ab, wo die Kranken— pflegeorden eine Erleichterung erfuhren, bis zum 31. Januar 1850 — bis dahin reichen meine Nachweisungen nur — für Krankenpflege 274 Niederlassungen und auf Grund des Gesetzes von 1857 schon 125.
Diese 1265 betreffen nun, — Sie können die Kategorien nachlesen — 34 verschiedene Orden und Kongregationen, Franziskaner, Augustiner, Dominikaner, Benediktiner, Trappisten u. s. w., eine Menge Ursuli⸗ nerinnen, bis zu den Töchtern des heiligen Kreuzes, Mutterhaus Lüttich. Das sind also 399 Fälle im Ganzen, so daß gegenwärtig vorhanden sind oder am 31. Januar vorhanden waren 995. Davon sind aber 5 doppelt gerechnet, so daß also vorhanden sind 999. .
Außerdem haben auf Grund der inzwischen erlassenen Gesetzgebung die Krankenpflegeorden für gewisse Nebenthätigkeiten Erweiterungen erfahren, welche zwar nicht immer zu wirklichen Niederlassungen geführt haben, aber doch niederlassungsähnlich sind, z. Bf, wenn solche Orden die Pflege in einer Anstalt übernehmen u. dergl. Das ist geschehen in 518 Fällen. Ich will auch die Kategorien nennen, damit Sie sehen, in welcher großartigen sozialen Thätigkeit diese Orden sich entfalten durften: 245 Fälle zur Pflege und Unterweisung von Kindern in noch nicht schulpflichtizem Alter, 90 Fälle zur Uebernahme von Pflege und Leitung von Waisenanstalten, 11 Fälle für Armenpfruͤndehäuser, 11 Fälle für Rettungsanstalten 3 Falle für Asyle und Schutzanstalten für sittlich gefährdete Personen, 1 Arbeiterkolonie, 26 Verpflegungsanstalten, 8 Arbeiterherbergen, 8 Mägdeherbergen, 34 Haushaltungsschulen, 85 Handarbeitsschulen — macht zusammen 518 Falle, so daß wir beute 1608 Lokalitäten haben, wo die katholische Ordensthätigkeit sich entfaltet. Das ist nun im Vergleich zu den früheren Zeiten unendlich mehr, als je in Preußen gewesen ist.
So hat diese Ordensthätigkeit sich in den letzten Jahren im allergrößten Stile entfaltet. ö
Der Versuch, den Mitgliederstand der Ordensgesellschaften fest⸗ zustellen, ergiebt, daß nach einem Verzeichniß von 1872,73 8795 Mit⸗ glieder vorhanden waren, im Jahre 1886 7248, also ein Niedergang; wie groß derselbe in der Zwischenzeit gewesen ist, darüber fehlt mir jede Nachweisung, aber sehr erheblich ist der Rückgang gewefen. Im Jahre 1887 betrug die Zahl schon 8305, also schon erheblich mehr, wie Ende der siebziger Jahre. ;
Am 31. Dezember 1888 waren es 9514; die Nachweisungen vom 31. Dezember 1889 sind noch nicht eingegangen, aber nach unseren Notizen können wir als sicher annehmen, daß im Januar d. J. die Zahl der Mitglieder mindestens 10500 beträgt; das ist also doch nur möglich, wenn die Gefetze in einer Weise ausgeführt sind, wie nach Versicherung von katholischer Seite Gesetze bisher überhaupt kaum zur Ausführung gelangt sind. . .
Es ist unrichtig, wenn irgendwie behauptet wird, es hinge die Aufnahme von Novizen von der Willkür der Minister ab. Das fällt uns nicht ein. Der Herr Abgeordnete muß wissen oder könnte wenigstens wissen, daß wir weiter nichts verlangen, als eine Nach weisung über den Bestand vom 31. Dezember jedes Jahres. Den Vorschlag hat der Bischof Kopp gemacht und damit, glaube ich, wohl nichts gethan, was in die Rechte der katholischen Kirche eingreift. Wir halten daran fest, daß wir die Nachweisungen bekommen, voll— ständig sind sie noch nicht da.
Ich habe absichtlich die Zahlen genannt, auch die Zwecke bezeichnet, welche die Orden verfolgen, und Sie werden mir wohl zugeben, daß einem solchen großartigen Bilde gegenüber, wie ich es Lier aufgerollt habe, es nicht viel verschlägt, wenn die Katharinerinnen in Szibben nicht das erreicht haben, was sie wünschen. Ich gehe ungern auf die Frage weiter ein; aber das muß ich doch sagen, daß die Parallele zwischen den Diakonissen und den Ordensschwestern eine sehr schwache ist. Sie trifft zu in Ansehung ihrer Aufgaben, aber ihre Stellung zur kirchlichen Gemeinschaft ist doch absolut anders, und noch viel anders bei den Schwestern vom Rothen Kreuz; sie sind der ganzen Konstitution nach interkonfessionell und haben in jeder Be⸗ ziehung die Aufgabe, sich nicht der evangelischen oder sonst einer Kirche unterzuordnen. Es giebt keine Diakonissenanstalt, welcher irgendwie die evangelische Kirche etwas zu befehlen hätte. Damit bitte ich zu vergleichen die ganze Einrichtung des katholischen Ordens und Kongregationswesens, welche ich in diesem Augenblick nur andeuten will — es würde zu weit führen und vielleicht auch Widerspruch erregen, wenn ich näher darauf eingehen wollte. Aber diese Parallele, die sich nur auf die äußere Thätigkeit bezieht, trifft nicht zu, und das möchte ich aussprechen. J .
. Was die Freimaurer betrifft, so weiß ich davon wahrscheinlich viel weniger, als der Herr Vorredner. Ich muß sagen, ich weiß nichts davon, daß sie im Dunklen schleichen, von ihrer schlechten Thätigkeit; ich weiß absolut nichts, ich habe auch keinen Verwandten in aufsteigender, abstei⸗ gender oder Seitenlinie, der mir darüber Auskunft geben könnte. Es verbietet mir auch meine persönliche Auffasfung, in Geheimnisse einzu dringen, die ich nicht kenne. Ich kann nur versichern, in meiner Thätigkeit ist nichts vorgekommen, was mir als hindernder Grund hätte erscheinen können oder was meinen Blick auf diese dunkle Gesellschaft hätte lenken können. Jedenfalls unterstehen sie mir nicht, sie stehen unter dem Minister des Innern und werden, so viel ich weiß, nach dem Vereinsgesetz behandelt.
Meine Herren, das ist alles, was ich auf die Ausführungen des Hrn. Abg. Windthorst zu sagen habe, ich habe versucht, in derselben Reihenfolge zu sprechen und ich kann nur wünschen, daß Sie die An⸗ regung, die ich gegeben habe, auf dem Gebiet des Kirchenvermögens- gesetzes befolgen, selbst den Gesetzgebungsweg zu beschreiten und nicht die Staatsregierung anzutreiben, sie solle es thun. Ich glaube, man kann mehr nicht thun, als bitten: benützen Sie die Ihnen ver— fassungsmäßig zustehende Initiative der gesetzgeberischen Thätigkeit, dann wird Licht, Schatten und Wind gut vertheilt sein. Wenn da— gegen die Staatsregierung sich an den Wagen einseitig spannt, so treten bei einer Reihe von Parteien schon wieder andere Erwägungen ein, die das Bild jedenfalls im Vaterland, außerhalb dieses Hauses trüben. Ich bitte eben, meine Aussprüche so zu verstehen, wie der Herr Vorredner sie verstanden wissen will. Ich habe mich offen aus gesprochen und ich hoffe, diese meine offene Aussprache wird dazu dienen, uns gegenseitig zu verständigen und damit den Frieden im Vaterlande und im Hause zu fördern.
Ausftellnug in der National⸗Galerie.
In der Königlichen National- Galerie findet zur Zeit eine Ausstellung statt, welche dem kunstliebenden Publikum Gelegenheit giebt, die Werke eines hochverdienten Künstlers eingehend zu betrachten; es sind Radirungen Bernhard Mannfeld's, welche hier in reicher Auswahl zusammengestellt sind und dem Beschauer einen Einblick in den Schaffensgang des rühmlich bekannten Meisters der Radirnadel
gewähren. Mannfeld darf gegenwärtig als einer der berufensten Vertreter der Radirkunst betrachtet werden, denn sie verdankt ihm einen weiteren kräftigen Aufschwung in Deutschland. Hier genoß sie zu Anfang unseres Jahrhunderts nur eine spärliche Pflege und stand hinter dem Kupferstich weit zurück, welcher gegenwärtig in der Radirung eine erfolgreiche Konkurrentin gefunden hat. A. Menzel war es zunächst, welcher auf den vom Publikum wie auch von der Künstlerwelt selbst so wenig beachteten Zweig der Kunst durch treffliche Proben die öffentliche Aufmerksamkeit hinlenkte und ihm zu neuem Ansehen verhalf. Ein weiterer Förderer derselben war William Unger, welcher namentlich in der Reproduktion der alten Meisterwerke Hervorragendes leistete; auch der Dresdner Köpping trug durch sein Aufse hen erregendes Werk, die Nachbildung des Rem brandt'schen „Staal meester“, dazu bei, die Aufmerksamkeit der Künftler und Kunstliebhaber für die Radirkunst zu erregen. Eine Ausstellung englischer und französischer Radirungen der hiesigen Königlichen National⸗Galerie im Jahre 1831 blieb ebenfalls nicht ohne Einwir—⸗ kung auf die Hebung der sog. Schwarzkunst und in neuester Zeit ist die Zahl derjenigen, welche sich mit ihr beschäftigen, von Jahr zu Jahr gewachsen. Keine große akademische Ausstellung fand statt, auf welcher nicht in der Abtheilung für Kupferstiche u. s. w. auch die Radirungen einen hervorragenden Platz eingenommen hätten, und der Katalog wies Namen auf, welche in der Künstlerwelt einen guten Klang haben, wie der schon erwähnte Töpping, ferner Eilers, Ehrentraut, Geyger, Herkomer, H. Meyer, K. Stauffer⸗Bern u. a. m. Der „Verein für Qriginglrgdirung? bat sich ganz besonders angelegen sein lassen, die Erzeugnisse der Radirnadel in immer weiteren Kreisen zur Anschauung zu bringen und für dieselben Propaganda zu machen. Dieser erfreuliche Aufschwung der Radirkunst ist mit Genug—= thuung zu begrüßen, die außerordentliche Wirksamkeit der Radirung, namentlich die Möglichkeit, die koloristischen Effekte eines Gemäldes wiederzugeben, räumen ihr den Vorzug vor so manchem anderen Vervielfältigungsverfahren ein und der Besitz einer guten Radirung wird von Vielen dem eines Stichs vorgezogen. Freilich erfordert ihre Behandlung eine gewisse Meisterschaft, die technischen Kenntnisse sind nicht leicht zu erlangen, und es ist erklärlich, daß nur wenige Künstler sich finden, welche gerade diesen schwierigen Zweig der darstellenden Kunst zu ihrer Thätigkeit ausersehen. Um so naheliegender ist es, daß dieselben dann aber auch nach abgelegter Probe ihrer Befäbigung 2 einen Namen erwerben, wie es bei Bernhard Mannfeld der Fall ist. ö Anläßlich dieser Ausstellung seiner Werke ist es von Interesse, Näheres über seine Laufbahn zu erfahren und zu sehen, auf welchem Wege er das von ihm erstrebte Ziel zu erreichen versucht hat. Mann— feld war, wie so viele Künstler, ursprünglich zu etwas ganz Anderem bestimmt, als zu dem Beruf eines Kunstjüngers. Geboren wurde er zu Dresden als Sohn des Maschinentechnikers Julius Mannfeld, brachte aber seine erste Jugendzeit in Meißen zu, und es ist nicht unwahrscheinlich, daß die alterthümliche Stadt mit ihren merkwürdigen malerischen Bauten und Gassen schon frühzeitig einen tiefen Eindruck auf das Gemüth des künstlerisch veranlagten Knaben gemacht hat. Aber auch der Aufenthalt im Hause seines Großvaters, welcher Malervorsteher der Königlichen Porzellanmanufaktur in Meißen war, blieb nicht ohne Ein fluß auf Bernhard, welcher es mit Interesse beobachtete, wie aus dem dunklen Farbengrund auf Glastafeln mit Nadeln helle Töne herausradirt wurden. Fördernd war für ihn die Bekanntschaft mit Ludwig Richter, dessen Holzschnitte und Radirungen er mit großer Theilnahme betrachtete; aber mit nicht geringerer Begierde sah er A. Menzel's Illustrationen zu Kugler's Geschichte Friedrich's des Großen und die Stiche T. Johannot's zum Don Quixote. Am meisten Einfluß gewann auf ihn der Maler Otto Georgi, der den Knaben unter seiner Aufsicht nach Natur zeichnen ließ und so die Beobachtungskunst in ihm weckte und förderte. Zunächst aber ward der junge Bernhard für einen praktischen Beruf bestimmt, er mußte bei einem Zimmermeister in Bautzen in die Lehre treten und übernahm, nachdem er die Baugewerkschule in Dresden absolvirt hatte, eine Stelle bei einem Baumeister in Dresden, die er beim Ausbruch des Krieges von 1866 wieder aufgab, um in Meißen einige Monate im großelterlichen Hause zu verleben. Während dieses Aufenthalts fertigte er 24 Federzeichnungen mit kleinen Ansichten aus Meißen an und betrat damit die Bahn eines Künstlers. Bald darauf erhielt er eine Anstellung in dem Seiler'schen Institut für Glasmalerei in Breslau, zeichnete aber auch dort fleißig für sich. Auf Anrathen Georgi's, seines alten Lehrers, hatte er sich auch mit Radiren versucht, obwohl er darin weiter keine Anweisung erhalten hatte, als die von Georgi ihm gegebene. Seinen ersten Radirversuch stellte er 1867 an und war nicht wenig stol;, als derselbe gelang. In dem Grafen von Hoverden— Plenken fand er einen Gönner und durfte in seinem Auftrage fünf Jahre lang die Provinz Schlesien durchwandern, um Studien zu machen. In den Jahren 1871 —73 fertigte er einen Cyklus von 23 Bildern aus Breslau und Schlesien an. Den Plan, jenen Cyklus herauszugeben, mußte er jedoch bis auf Weiteres verschieben. Unablässig arbeitete er an seiner Ausbildung. Seit 1873 war er in Berlin ansässig und begann an der Herausgabe seines ersten größeren Werks „Durch's deutsche Land“ zu arbeiten; 1876 erfolgte die Veröffentlichung. Sehr hinderlich war ihm bei der mangelhaften und unentwickelten Technik des Drucks die unvollkommene Wiedergabe seiner Radirungen, welche nicht so aus— fielen, wie er es wünschte und ihr Charakter erheischte. Nach vergeb— lichen Versuchen auf dem Gebiet der Erfindung und neben abwechseln⸗ der vielseitiger Thätigkeit für Holzschnitt-Illustrationen wagte sich Mannfeld an einige Radirungen größeren Formats. So ent— standen Blätter wie die Ansicht der saäͤchsischen Moritzburg, ferner Ansichten von Bingen und Bacharach und das große Bild des Kölner Doms nach seiner Vollendung. Von großem Einfluß auf die künst— lerische Anschauung Mannfeld's war die Ausstellung der Maler— Radirungen französischer und englischer Meister in der National Galerie, welche im Jahre 1881 stattfand. Er kam zu der Ansicht, daß der koloristische Reiz und die Technik der französischen und engli⸗ schen Vorbilder entschieden ein Vorzug sei, den er in einer der deut— schen Natur angemessenen Weise auch für seine eigenen Werke nutzbar machen wollte. Die Frucht dieser erweiterten Anschauung und der freieren Behandlung der Motive waren jene Bilder, von denen jedes ihm immer weitere Anerkennung und Beschäftigung eintrug. Die prächtigen Blätter Rheingrafensteinn, Heidelberg“, Köln“, das „Rathhaus zu Breskau“, eines seiner am meisten gelun⸗ genen Werke, reihten sich aneinander und hatten sich des Beifalls der Kunstkenner zu erfreuen. Unter den später entstandenen Radirungen verdient die ‚Albrechtsburg in Meißen“ besondere Erwähnung; es lag nahe, daß der Künstler mit besonderer Liebe an dies Werk heranging, welches den malerischsten Punkt einer Stadt darstellt, die der jugendlichen Phantasie des jungen Mannfeld während seines Auf— enthalts daselbst als Knabe so reiche Anregung geboten hat. Erwähnt sei ferner der reizende Cyclus Vom Rhein“, in welchem die landschaftlichen Schönheiten jener herrlichen Gegend zum überzeugenden Ausdruck gelangen. Auch die Radirungen nach Oelgemälden Karl Graeb's sen., welche Mannfeld im Jahre 1885 im Auftrage des Ministe⸗ riums der geistlichen 2ꝛc. Angelegenheiten auf eine von der Direktion der National- Galerie hin gegebene Anregung ausführte, sind mit feinem Verständniß für die Architektonik und die malerische Wirkung angefertigt. Von seinen Schöpfungen mögen hier genannt sein Der lange Markt zu Danzig“. „Der Dom zu Limburg“, eine Ansicht von Merseburg“, „Der Westchor des Doms zu Erfurt“, „Die Wart burg, „Der Dom zu Erfurt“. Im Auftrage der Stadt i, zeichnete Mannfeld als Beitrag zur 800 jährigen Feier des sächsischen Herrscherhauses das Blatt mit den „Gräbern der Wettiner im Meißner Dom“. Zum Schluß seien hier aufgeführt das Blatt Ein Blick auf Dresden von der Anhöhe im Garten des japanischen Palais“, ferner das Diplom des Vereins Beethoven⸗Haus zu Bonn“, von dem sich ein Probedruck auf Atlas in der gegenwärtigen Aus- stellung befindet, sowie „Der Lettner im Dom zu ö nach G. Graeb's Oelgemälde. . Die Ausstellung umfaßt im Ganzen 325 Nummern und zerfällt in Originalradirungen und Entwürfe, Nr. 1—193, Radirungen nach