1890 / 98 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 21 Apr 1890 18:00:01 GMT) scan diff

maler im eigenen Hause errichtet wurde. So ist es gelungen, mit provisorischen Maßnahmen dahin zu kommen, daß die Unyerrichts˖ thaͤtigkeit der Akademie ohne zu große Beschränkungen hat geführt wer⸗ den können. Was nun das Ausstellungslokal anbetrifft, so haben die Herren wohl in Erinnerung, daß, nachdem das Gebäude am Cantianplatz sich als unumgestaltungsfähig erwiesen hat, das Ausstellungsgebäude im Aus- stellungspark beschafft wurde, um dort größere Ausstellungen der Akademie der Künste zu ermöglichen. Was nun den Nethstand in der Bibliothek betrifft, so ist dem noch auf einige Jahre hinaus ab— geholfen durch den Ankauf des Niederländischen Palgis und durch den Umtausch der vorwärts gelegenen Theile desselben gegen die rückwärtigen Theile des zum Palais des Hochseligen Kaisers Wilhelm gehörigen Grundstücks; und die Herren, welche die Bibliothek mit ihrem Befuche auszeichnen, werden wiffen, daß jedenfalls Einrichtun⸗ gen getroffen sind, um die Bedürfnisse des Publikums noch mehr zu befriedigen, als bisher. Wir haben einen sebr viel besseren Lesesaal, sehr viel bessere Beamtenräume, sehr viel bessere Abfertigungsräume, ja wir haben noch eine sehr gute Einrichtung für das Lesen von Journalen und Zeitschriften. Das, meine Herren, waren die pro⸗ visorischen Maßnahmen. ö ; .

Gehe ich zu den definitiven Maßnahmen über, so liegen ja die⸗ selben mehr im Vordergrunde des aktuellen Interesses. Von vorn⸗ herein war ich der Meinung, daß es über das Maß hinausginge, wenn man verfuchen follte, eine Hochschule für die bildenden Künste im Akademievsertel einzurichten. Denn das Akademieviertelgrundstück ist das werthvollste vielleicht in Berlin, und wenn ich eine Hochschule für die bildenden Künste einrichte, dann muß ich, um die Einrichtung gut zu treffen, so viel freien Raum schaffen nach der Nordfront hin, womöglich, daß eben ein großer Raum vor einem solchen Gebäude unbebaut bleibt. Also, wenn ich eine Hochschule an den Linden“ errichte, brauche ich mindestens 150 m Abstand, um eine sogenannte reflexfreie Nordfront zu gewinnen. Deshalb war mein Bemühen von vornherein darauf gerichtet, die Hochschule auf einem baufreien Terrain außerhalb der jetzt bebauten Stadt zu errichten. Nach Ueberwindung sehr erheblicher Schwierigkeiten ist es gelungen, für diese Hochschule eine Stätte zu finden in der Thiergartenbaumschule, also unmittelbar gegenüber der Technischen Hochschule, benachbart der vereinigten Artillerie und Ingenieurschule. Die Beschaffung des Bauplatzes war eine fehr schwierige. Zuerst war in Aussicht genommen das Grundstück unmittelbar neben der Zoologischen Garten Station, wo das bekannte „Wild-⸗Amerika“ liegt; dann der Hippodrom; überall kamen neue Schwierigkeiten, bald dieses, bald jenes Ressort, welches die Hand darauf legte. Kurzum, ich bin dem Herrn Finanz-⸗Minister sehr dank— bar, daß er die Thiergartenbaumschule in der Hardenbergstraße bis zur Kurfürsten⸗Allee zur Verfügung gestellt hat. Der Hochselige König Friedrich III. ebenso wie unser gegenwärtig regierender König haben die Gnade gehabt, diesen Plan zu billigen, und es schweben noch sehr eingehende Verhandlungen auf Grund eines von der Akadamie auf gestellten Programms. Es liegt auch ein Vorprojekt vor, von Hrn. Ende aufgestellt, dem Vertreter der Architektur bei der Königlichen Akademie der Künste, und ich darf hoffen, daß auch diese Sache sich allmählich weiter nach vorn schiebt.

Was nun die Bibliothek anbetrifft, so hatte ich vor einigen Jahren die Hoffnung, dieselbe in dem Monbijougarten unterzubringen. Ünter der Regierung König Friedrich's III. war nach der Richtung hin eine gewisse Möglichkeit gegeben. Ich habe in neuerer Zeit von diesem Projekt abfehen müssen und bin wieder auf das alte Akademieviertel zurückgekommen, weil es sich im übrigen als völlig unmöglich erwiesen hat, innerhalb des Centrums der Stadt Berlin, wo eine Bibliothek doch bingehört als der wichtigste Sitz wissenschaftlichen Lebens, eine geeig⸗ nete Lokalität zu finden. Aus aͤll den Mühen und Sorgen der Inter essenten, wie der Unterrichtsverwaltung hat nun, wie ich hoffen darf, die Initiative Sr. Majestät herausgeführt. Wir, dürfen, nunmehr hoffen, daß, nachdem Se. Majestät sich bereit erklärt haben, erstens das Kasernement nicht mehr militärisch zu verwerthen, sondern für die Interessen der Kunst und des Unterrichts zur Ver— fügung zu stellen, zweitens sich bereit erklärt haben, auch den Mar— stall anderweitig unterbringen zu lassen; ich sage also, es ist ge⸗ lungen, das ganze große Akademieviertel der Kunst und Wissenschaft zur Verfügung zu stellen.

Zwei Fragen beschäftigen jetzt die Unterrichtsverwaltung. Erstens die Rechtsfrage, welche die einzelnen auf diesem Grundstück eingerichteten Behörden haben: das ist die Akademie der Künste, die Akademie der Wissenschaften, der Militärfiskus und der Königliche Hof. Ich bin jetzt in der Lage, so annähernd, nachdem ich die nöthigen Vorverhandlungen mit den Herren Ministern selbst geführt habe, eine Denkschrift abzuschließen, die ganz außerordentlich schwierige Rechtsfragen enthält, die man aber eben aufstellen muß, um sich nachher mit der Frage wegen der Entschädigung zu beschäftigen; denn selbstverständlich geht umsonst keines von diesen genannten Instituten heraus. Das Andere ist nun die sehr schwere Frage, ob es möglich ist, alle diejenigen Zwecke auf dem Akademie⸗ viertel zu erfüllen, welche heute, wenn ich so sagen darf, liquidirt sind. Das sind Seitens der Akademie der Wissenschaften ein Raum für ihre Arbeiten und eine Bibliothek, Seitens der Akademie der Künste Räume für den Senat, ihre Bibliothek und ihre umfangreiche Sammlung, dann die Erfüllung des dringenden Wunsches, eine Aus— stellungslokalität zu haben, welche für permanente unter Umständen kleine Ausstellungen, wie es in andern Großstädten, namentlich München und Wien der Fall ist, zur Verfügung steht. Alle Be— mühungen, gn anderer Stelle für die lebenden Künstler einen an⸗ gemessenen Ausstellungsraum zu beschaffen, haben sich bisher als fruchtlos erwiesen.

Die Bibliothek tritt nun mit sehr großen Ansprüchen heran. Die letzten Liquidationen der Bibligthet liegen noch nicht vor. Vor läufig ist die Sache so gedacht, daß man vielleicht in dem vorderen Theil die Akademie der Wissenschaften und Künste unterbringt, d. h. den Senat, daß man in dem mittleren Raum, der so weit ausgebaut werden kann, wie irgend möglich, also auf dem sonst wirthschaftlich am wenigsten nutzbaren Theil die Bibliothek unterbringt, und daß vielleicht an einer Stelle, sei es an der Seite, sei es mehr nach vorn, sei es in der Dorotheenstraße, man ein Kunstausstellungsgebäude an fügen läßt in leichterem Stil, welches vielleicht für 36 Jahre noch ausreicht. Später würde das Ausstellungs gebäude die Stätte sein, auf welche sich demnächst die Bibliothek zurückziehen könnte. Man wird heute vielleicht mit einer Million Bänden zu rechnen haben, aber 1950 vielleicht schon mit 15 Millionen, nach dem Maße des Wachs thums der Bibliothek und den Ansprüchen des Publikums an dieselbe.

Es ist mir eine Freude gewesen, den Herren diese Mittheilungen zu machen. Ich will nicht sagen, ich bin überzeugt, es gelingt nun— mehr, diesen gordischen Knoten unter allen Umständen zu lösen; aber ich kann nur damit schließen, was ich im Laufe der Rede gesagt habe: das Gelingen ist der Initiative Sr. Majestät zu danken, und ich kann nur lebhaft wünschen, daß das Akademieviertel die Möglichkeit gewährt, alle die dringenden Bedürfnisse der Kunst und Wissenschaft zu befriedigen, von welchen ich Ihnen in kurzen Umrissen eine Mit— theilung gemacht habe. .

Abg. Dr. Sattler; Wenn der Abg. Dr, von Stablewski wünscht, daß ich seine Erklärung, er habe die Verfassung be⸗ schworen, als einen Widerspruch gegen meine Ausführungen ansehe, so kann ich damit zufrieden sein, denn ich würde darin eine volle Ableugnung der Bestrebungen auf Wiederherstellung Polens sehen müssen. Daran, daß zahlreiche Geistliche in der polnischen Fraktion sitzen, habe ich gestern deswegen er⸗ innert, weil ich vorher den aktenmäßigen Beweis geführt atte, daß polnische Geistliche ihren Einfluß benutzt

aben, um die Schule zu polonisiren. Das Buch von Bar beruht vollständig auf Akten, bezw. auf Angaben von mit ihrem Namen angeführten Zeugen; darum braucht Bär noch nicht die Staatsarchive benutzt zu haben, es besitzen auch andere Behörden Akten. Aus diesem Grunde war auch der Abg. Dr, von Stablewski nicht in der Lage, irgend eine meiner Behauptungen in Bezug auf die Germanisirungsthätigkeit der

polnischen Geistlichen zu bestreiten. Wir verdienen nicht den Vorwurf, daß wir überhaupt Widerstand gegen diese Bestre⸗ bungen erhoben haben, sondern eher den, daß wir nicht lange vorher ihn erhoben haben. Für die Aufrecht⸗ erhaltung und Ausbreitung des deutschen Staates in den östlichen Provinzen zu sorgen, war von je, die Auf⸗ gabe des preußischen Staates. Mit dem Liberalismus, das sage ich dem Abg. Dr. von Stablewski, hat die ganze Frage nichts zu thun. Ich habe mich gefreut, daß der Minister gestern an die Spitze seiner Ausführungen den Grundsatz gestellt, daß die Regierung bei der Regelung der Verhältnisse der einen Konfession stets auch genöthigt sei, auf die Gefühle der anderen Rücksicht zu nehmen. In meiner streng lutherischen Heimath ist man erstaunt darüber, daß in den ganzen parla— mentarischen Verhandlungen nur von katholischen Forderungen die Rede war. Mir ist von verschiedenen Seiten schon die Frage gestellt worden: Giebt es denn überhaupt nur katholische Forderungen? Ich stimme dem Abg. Grafen zu Linburg-Stirum darin bei, daß die Zahl von 10 500 Ordensmitgliedern in weiten Kreisen der protestantischen Bevölkerung Befürchtungen hervorrufen müsse. Denn die Orden sind ihrer Natur nach zum ung if auf die evangelische Kirche bestimmt. Ich war am Kulturkampf nicht betheiligt, aber das muß ich sagen: diese Klagen über die Orden könnten leicht die Geduld unserer evangelischen Bevölkerung zerreißen, um sie mit erneuetem Eifer dem Kulturkampf zuzuführen. Die Erklärung des Ministers über das Volksschulgesetz war so rund und nett, wie sie nur erwartet werden kann. Ob der Abg. Dr. Windthorst sehr zufrieden sein wird mit dem Erfolg, den die Entwicklung seines Programms gestern gehabt hat, ist mir sehr zweifelhaft. .

Abg. Dr. Windthorst hält es nicht für zweckmäßig, daß bei jedem Etat nur eine Generaldebatte zugelassen werde, in der auch alle Spezialwünsche durcheinander vorgebracht würden; eine geordnete Diskussion sei dann nicht möglich.

Der Präsident von Köller bemerkt, daß dieser Modus der Diskussion beim Eintritt in die dritte Berathung vom Hause beschlossen und derselbe auch in früheren Jahren befolgt worden sei.

Abg. Dr. Windthorst: Ich kann den Polen nur darin zustimmen, daß der Gebrauch der Muttersprache beim Unter— richt nicht eingeschränkt werden darf, namentlich, beim Religionsunterricht, das hat auch der Abg. von Minnigerode vor mehreren Jahren ausdrücklich betont. Wenn man sagt, daß die evangelische Bevölkerung dieses oder jenes nicht er⸗ tragen werde, so beurtheilt man die evangelische Bevölkerung falsch. Wir können uns im Uebrigen auch mit unseren Ein⸗ richtungen nicht nach den Wünschen der evangelischen Beoöl⸗ kerung richten. Sie müssen uns erlauben, daß wir nach unserer Façon selig werden, das soll ja im Staat Friedrich's des Großen ein Axiom gewesen sein. Für den Grafen zu Limburg⸗ Stirum ist Alles, was Fürst Bismarck that, ein Evangelium, für uns nicht. Fürst Bismarck fing den Kulturkampf an. Aus seinen Reden hat man gehört, wie er entstanden ist. Man sprach damals auch von einem Frühlingshauch. Jetzt mag man den Kulturkampf beklagen, damals strebte man dangch, etwas dem Gallikanismus Aehnliches zu erreichen. Dieses Gefühl hatte man auch in lutherischen Kreisen, nicht in evangelischen. Wir brauchen aber auf die Sache jetzt nicht einzugehen; es ist ein überwundener Standpunkt, es wird kein Staatsmann auf den Gedanken der Nationalkirche mehr eingehen. Unsere An⸗ träge bezeichnet man als unerfüllbare. Das hat man früher auch gesagt, und alle Parteien waren gegen uns, aber wir blieben bei unserer Ansicht und sind ja zum Theil damit durchgedrungen. Gegenüber den schweren Ungewittern, welche sich um uns zusammenziehen, haben wir alle Ursache, Frieden zu machen und zusammenzustehen. Dazu muß alles, was uns trennt, beseitigt werden. Deshalb verlangen wir den Zustand von vor 1870 wieder, unter welchem Preußen groß geworden ist. Daß die Orden den Protestanten nicht genehm sind, wissen wir; aber daraus folgt nicht, daß wir die Orden abschaffen sollen, ebenso wenig wie wir verlangen können, daß sie das abschaffen, was ihnen bei uns nicht ge— fällt. Das ist eben die Gleichberechtigung der Konfessionen. Die Streitigkeiten bestehen darin, daß die evangelische Majorität durch die Gesetzgebung in unsere Ange— legenheiten eingreift. Die Auslassungen über das Schulwesen behalte ich mir vor zur Berathung unseres Antrages; ich will nur darauf hinweisen, daß unser Schulwesen vor 1870 viel besser geordnet war. Ich habe ge— sagt, daß 150 000 katholische Kinder in evangelischen Schulen, aber nur 25 (000 evangelische Kinder in katholischen Schulen untergebracht seien. Das soll ein Irrthum sein; es sollen nur 56000 katholische Kinder in evangelischen Schulen sein. Dabei sind aber nur die katholischen Kinder in rein evangelischen Schulen gerechnet, während 94000 katholische Kinder in Simultanschulen untergebracht sind, deren Leiter meistens evangelisch sind. Selbst wenn nur 56 000 katholische Kinder in evangelischen Schulen sind, so ist das immer noch ein sehr schlechtes Verhältniß, denn nach der Bevölkerungszahl dürfte es zutreffend sein, wenn 50 000 evangelische Kinder in katholischen und 25 000 katho⸗ lische Kinder in evangelischen Schulen wären. Auch auf dem Gebiet der Schule sollte mehr Parität herrschen; das wird auch zum Frieden dienen. Damit will ich in diesem Jahre zum letzten Male beim Kultus⸗-Etat sprechen; ich hoffe, daß der Kultus⸗Minister im nächsten Jahre entgegen kommender sein wird.

Abg. Jürgensen: Ich habe darauf aufmerksam gemacht, daß der Abg. Johannsen in Dänemark politische Versamm⸗ lungen abgehalten und für den Wiederanschluß Nordschleswigs an Dänemark gesprochen hat; ob das mit seinem Eide auf die Verfassung vereinbar ist, ist mir doch zweifelhaft. Ich habe nicht gesagt, daß die Norbschleswiger alle mit dem Sprach⸗ reskript von 1888 zufrieden sind, sondern nur, daß die große Mehrzahl derselben mit dem Reskript zu⸗ frieden ist. Die 10 000 Unterschriften, welche sich gegen das. Reskript ausgesprochen haben, fallen bei den 200 000 Dänen Noroschleswigs gar nicht ins Gewicht. Meine Rede von gestern soll eine Wiederholung früherer Reden sein; das ist möglich, es handelt sich ja um dieselbe Materie. Der Abg. Johannsen hat viermal ben Schulinspektor Stege— mann und zweimal den Prediger Pries , Ist das keine Wiederholung? Die nordschleswigschen Verhältnisse kenne ich viel besser als der Abg. Johannsen, der sie nur aus agi—⸗ tatorischen Versammlungen kennt. Der Abg. Johannsen wird in der Presse seiner Heimath gefeiert; man weiß ja, wie das gemacht wird; aber in die Bücher der Geschichte kommt er nicht, dazu ist sein Thun zu unbedeutend.

Die weitere Berathung wird vertagt.

Schluß 41 Uhr.

Centralblatt der Abgaben / Gesetzgebung und Ver⸗ waltung in den Königlich e , , Staaten. Nr. 8. Inhalt; Anzeige der in der Gesetz-Sammlung erschienenen Gesetze und Verordnungen. J. Allgemeine Verwaltungsgegenstände: Veränderungen in dem Stande und in den Befugnissen der Zoll⸗ und Steuerstellen. Abänderung des §. 19 Absatz J des Pensionsgesetzes vom 27. März 1872. Verfahren bei Nacherhebung oder Rück⸗ erstattung von Zoll- und Steuerbeträgen aus Anlaß der Register⸗ revision. III. Indirekte Steuern: Abgabe von undengtuirtem Branntwein zu Heilzwecken. Ermittelung des Alkoholgehalts im Branntwein. VI. Personalnachrichten.

Centralblatt der Bauverwaltung, Herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Nr. 16. Inhalt: Amtliches: Cireular⸗Erlaß vom 31. März 1890, betreffend Reisekosten, Portoauslagen n. s. w. bei staatsseitigen Enteignungen. Cireular⸗Erlaß vom 6. April 1890, betreffend die Strom⸗ bereisungen. Persongl-Nachrichten Nichtamtliches: Das Städtische Spielhaus in Worms. Graftons Drehschaufelbagger. Mittheilungen über Qberbau auf englischen Eisenbahnen. (Schluß.) Vermischtes: Eisenbahnfachwissenschaftliche Vorlesungen in Preußen. Vorstand des Architekten und Ingenieur -⸗Vereins für Rheinland und Westfalen in Köln. Beseitigung des Schnees durch die städtischen Entwässerungs⸗Kanäle. Neuer Patentstuhl für Theater⸗ gebäude u. s. w. „Der Wettstreit der Baustyle. Zur Messung

der Schneehöhen. Geplante neue Bahnverbindung zwischen London und dem mittelenglischen Industriegebiet.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Ein Rechtsstreit wegen einer Provisionsforderung aus einem Vermittlungsgeschäft bildet die Grundlage eines Urtheils des Reichsgerichts, VI. Civilsenats, vom 23. Dezember 1889, welches im Interesse der sog. Grundstücks⸗Kommissionäre sich bedienenden Personen mitgetheilt zu werden verdient.

Einer falschen, an sich beleidigenden Strafanzeige bei einer Behörde steht nach einem Urtheil des Reichsgerichts, II. Strafsenats, vom 7. Januar 1899, wenn sie im Glauben an deren Richtigkeit gemacht worden, der Strafschutz aus 5. 193 des Str. G⸗B. (Aeußerungen zur Wahrnehmung berechtigter Interessen) zur Seite, und sie ist nicht wegen Beleidigung zu bestrafen, auch wenn der Denunziant nicht aus Gerechtigkeiksgefühl, sondern aus Rachsucht die Anzeige erstattet hat.

Ein Bankinstitut in Frankfurt 4. M. führte seit Jahren Börsengeschäfte an der Frankfurter Börse für den Kaufmann K. zu. E. aus. Am 15. Januar 1887 forderte die Bank ihren Kom⸗ mittenten K. auf, sein Depot zu verstärken, weil dasselbe nicht mehr zur Höhe des Engagements des K in dem von, den Reglements der Bank vorgeschriebenen Verhältniß stehe. Bei der Eröffnung der Geschäftsverbindung zwischen K. und der Bank im J. 1882 wurde ein Depot von 256g bei Zeitgeschäften vereinbart, mit der Maßgabe, daß die Bank berechtigt sein solle, laufende Engagements jederzeit auch vor dem Stichtage ohne jede gerichtliche Intervention durch die geeignete Gegenoperation, auch unter Eintritt als Selbst— kontrahentin, zu lösen, sobald ihrer Aufforderung zur ECinsendung weiterer Sicherheiten nicht umgehend Folge geleistet würde. K. er⸗ klärte sich am 26. Januar 1887 bereit, sein Depot zu erhöhen, indem er zugleich um Prolongation seines damals laufenden, per ult Januar eingegangenen Engagements über 48 000 „M Laura⸗Altien bat, und er übersandte dann mit Brief vom 30. Januar der Bank ein Spar kassenbuch seiner Frau. Die Bank telegraphirte am 31. Januar, das Sparkassenbuch diene nicht als Depot, sie werde die Laura— Aktien am 1. Februar begeben. Hierauf erwiderte K. an demselben Tage brieflich, er werde am 1. Februar 1500 S senden. Diesen Brief empfing die Bank am 1. Fehruar und sie erwiderte an demselben Tage brieflich, das sei keine genügende Deckung, sie fordere weitere Anschaffung, da sie sonst das Engagement am 2. Februar lösen werde. Ebenso schrieb die Bank dem K. am 2. Februar nach Eingang von 1500 F, das Depot sei nicht ausreichend, sie werde deshalb die 16 900 Thlr. Laura Aktien am 3. Februar verkaufen. An diesem Tage übernahm die Bank die 48000 S Laura⸗Aktien zum Durchschnittskurse dieses Tages von 765.25 M, sie zeigte dies dem K. an und stellte den sich daraus ergebenden Betrag für denselben in dessen Contocorrent ein. K. erachtete sich nicht für ver— pflichtet, diese Lösung des Engagements anzuerkennen, da nach seiner Meinung die Bank, in Uebereinstimmung mit den Vorschriften der Frankfurter Börsenbedingungen, wenn sie die angekündigte Deckung von 1500 nicht für genügend erachtete, am 1. Februar zu dem damals günstigeren Course hätte verkaufen bezw. das Engagement hätte lösen müssen. K. lehnte deshalb die Zahlung der aus jener Lösung des Engagements sich ergebenden Forderung in der Höhe von 1664 4 ab. Auf die Klage der Bank wurde K. zur Zahlung dieses Betrages in beiden. Instanzen verurtheilt und die von ihm eingelegte Revision wurde vom Reichsgericht, J. Civil—⸗ senat, durch Urtheil vom 20. November 1859 zurückgewiesen, indem er begründend ausführte: das Berufungsgericht hat damit das Gesetz nicht verletzt, daß es die Klägerin für berechtigt erachtet hat, das Engagement auch noch am 3. Februar zu lösen, als der Beklagte der Aufforderung der Klägerin am 1. Februar zum 2. Februar weitere Deckung einzusenden, nicht entsprach. Aus dem Angebot eines Nach schusses von 1509 ½Æ½ konnte ja Klägerin nicht entnehmen, daß Be— klagter einen Nachschuß nur in dieser Höhe leisten wolle oder leisten könne. Die Erklärung der Klägerin, daß ihr der angebotene Nach- schuß nicht genüge, verbunden mit der Aufforderung denfelben zu erhöhen und der Sistitung der angedrohten Lösung des Engage— ments auf ein oder zwei Tage lag also durchaus im Interesse des Beklagten. Dazu kommt, daß die Klägerin, auch wenn sie dem Be⸗ klagten das Engagement mit Nachschuß von 1500 ½ prolongirt hätte, berechtigt gewesen wäre, sofort am folgenden Tage die Pro longation mit der Aufforderung, weitere Deckung einzusenden, zu kündigen, wenn die Course weiter heruntergingen.

Ist ein Wechsel als zahlbar beim Aussteller ausgestellt ohne Angabe des Wohnortes des Ausstellers, so ersetzt, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, J. Civilsenats, vom 1. Maͤrz 1890, die Angabe des Ortes, von welchem der Wechsel datirt ist, nicht jenen wesentlichen, die Wechselverbindlichkeit aufhebenden Mangel; auch ersetzt nicht die in der Protesturkunde erfolgte Angabe des Wohnortes des Ausstellers den gedachten Mangel des Wechsels. Wohl aber wird dieser Mangel aufgehoben durch die Angabe eines Ortes bei dem Namen des Bezogenen. Dieser Ort gilt als der Ort, an welchem der Bezogene bei dem Aussteller Zahlung leisten solle. In derselben Sache hat das Reichsgericht auch ausgesprochen: Eine Wechselschrift, welche mehrere Zahlungsorte festsetzt, erzeugt keine wechselmäßige Verbindlichkeit; die Angabe mehrerer verschiedener Personen oder Firmen an einem und demselben Orte, welche verschiedene Wohnungen oder Geschäftslokale haben, als Domiciliaten, macht (abgesehen vom Nothfalle) den Wechsel ungültig.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Die Generalverwaltung der Douglas'schen Gruben hat, wie der . Mgdb. Ztg.“ aus Kalbe a. S. unter dem 19. d. M, ge⸗ schrieben wird, den auf der Grube „Alfred“ noch immer striken den Bergarbeitern Folgendes öffentlich bekannt gegeben: Den Arbeitern, welche am 15. d. M. auf der Grube „Alfred“ die Arbeit unter Kontraktbruch niedergelegt haben, wird hierdurch bekannt gegeben, daß sie sich als abgekehrt zu betrachten haben. Diejenigen von ihnen, welche bereit sind, unter den ihnen unterm 9. d. M. mitgetheilten Bedingungen die Arbeit wieder aufzunehmen, können sich bis Mitt woch, den 23. d. M., Mittags 1 Uhr, auf der Grube melden. Den

Uebrigen wird ihr rückständiger Lohn, Donnerstag, den 24. d. M., Vormittags 3 12 Uhr, ausgezahlt werden.

Wie . W. T. B.“ aus Ham burg meldet, sollen sicherem Ver—⸗ nehmen nach auf Grund eines Senatsbeschlusses bei sämmtlichen hiesigen Staatsbetrieben die Arbeiter, welche am 1. Mai feiern, wegen Kontraktbruch entlassen werden.

Der Verband der Metall ⸗Industriellen Magde

burgs und Umgegend theilt seinen Arbeitern in einer Bekannt machung mit, daß in den Werkstätten sämmtlicher dem Verbande an— gehörigen Firmen am 1. Mai gearbeitet wird. Ebenso wenig, heißt es in der Bekanntmachung, wie wir aus eigener Machtvollkommenheit für uns das Recht in Anspruch nehmen, bestimmte Tage willkürlich als Feiertage zu, bezeichnen, fühlen wir uns veranlaßt, einem Theile der Arbeiter das Recht einzuräumen, beliebige Tage als Feiertage zu bestimmen. Diejenigen Arbeiter, welche ohne einen nachweislich gerechtfertigten Grund am 1. Mai an ihrer Arbeits- stätte zur üblichen 96 nicht erscheinen, sollen, den einzelnen Fabrik- ordnungen entsprechend, entweder sofort entlassen oder wo Kündigungsfrist vorgesehen ju diesem, Tage gekündigt werden. Eine Annahme dieser Arbeiter in einem anderen Werke findet nicht statt. Vielmehr wird es von dem— jenigen Werke, in welchem die Arbeiter am 1. Mai zur Arbeit nicht gekommen sind, abhängen, ob und wann sie wieder an— genommen werden Wie die ‚Mgdb. Ztg.“ mittheilt, haben außer den früher aufgeführten Gewerkschaftsvereinigungen Magde— burgs, welche den Beschluß gefaßt haben, am 1. Mai einen sozia— 1 zu feiern, neuerdings noch die Weißgerber und die Former Beschlüsse in demselben Sinne gefaßt. In Halle nahm der dortige Innungsausschuß am 18.8. M. folgende Resolution an: „Die Innungen erkennen in der willkürlichen Feier des 1. Mai eine Kundgebung gegen die Rechte der Ürbeitgeber. Dieselben behalten sich vor, in obigem Falle den Wiederbeginn der Arbeit auf Montag, den 5. Mai, zu verlegen, ohne weitergehenden Beschlüssen entgegen zu sein.

Ia Frankfurt a. M. haben, wie W. T. B.“ meldet, 700 Schuhmacher heute die Arbeit niedergelegt, da mit den Meistern kein Uebereinkommen wegen Lohnerhöhung erzielt wurde In einer heute Vormittag stattgefundenen Massenversammlung wurde der allgemeine Strike proklamirt.

Ueber die große Ausstands bewegung in den textilindu— striellen Fabriken in Mülhausen i. E. finden sich in den letzten beiden Nummern der ‚N. Mülh. ZStg“ ausführliche Berichte, denen folgende Mittheilungen entnommen sind. Am 17. und 18.8. M. versammelten sich die ausständigen Arbeiter in dem der Stadt nahen Tannenwalde und kehrten später in geschlossenem Zuge, aber in größter Ordnung in die Stadt zurück. Von den am 18. im Tannen wald versammelten Arbeitern wurde mehrfach der Ruf: „Hoch Se. Majestät der Kaiser Wilhelm II.“ gehört. Auch Gruppen von Arbeitern, welche die Stadt durchzogen, stimmten mehrfach in diesen Ruf ein. Die von den Arbeitern aufgestellten Forderungen, welche in der letzten Versammlung festgestellt wurden, lauten auf 10 Stunden Arbeitszeit, anderthalbstündige Mittagspause und Lohnerhöhung. Dem an gezogenen Blatte geht nun von zuständiger Seite nachfolgende Erklä— rung zur Veröffentlichung zu: „Die Baumwollspinner Mülhausens haben sich am 18. April vereinigt, die Dauer der Arbeit und die Lohn—⸗ frage besprochen und folgende Beschlüsse gefaßt: Die Dauer der Arbeitszeit wird auf elf Stunden herabgesetzt, d. h. von 6 bis 12 Uhr und von 1 bis 6 Uhr. Die Lohnerhöhung beträgt den entsprechenden Satz der Kürzung der Arbeitszeit, sodaß der Arbeiter in el Stunden so viel wie früher in zwölf, resp. in zwölf einhalb Stunden verdienen kann. In der erwähnten Versammlung vom 18. d. M. wurde aber das Angebot der Fabrikanten auf 11 Stunden Arbeitszeit verworfen. Im Einzelnen berichtet das Blatt, daß am 17. April die Arbeiter der Wollspinnerei Heilmann-⸗-Köchlin⸗Kuneyl die Arbeit einstellten. Bei Schlum⸗ berger ist noch Ales beim Alten kein Nachgeben von beiden Seiten. In der Fabrik Schlumberger wurde der Ausstand von den Arbeiterinnen begonnen; ihnen folgten die Männer; 1800 Webstühle stehen dort still. Am 18. d. M. Morgens brachen noch verschiedene bedeutende Arbeitseinstellungen aus, zum Beispiel in beiden Fabriken von Charles Mieg, in der Fabrik Schwartz u. Co. sowie in der Fabrik J. D. Meyer. In der Kammgarnspinnerei von Glück u. Co. weigerten sich Mittags etwa 190 Ansetzer und Ansetzerinnen. die Arbeit aufzunehmen. In aller Ruhe und Ordnung zogen sie nach der Kreisdirektion, um dort ihre Forderungen vorzubringen. Am 19. traten dann die Webereien von Bernheim, Schäffer und Co. in Pfastatt, von Köchlin fröres und andere hinzu. Die Forderungen der Arbeiter sind stets nach den obwaltenden Umständen verschieden. Auf der Dentsche sind, dem Ver— nehmen nach, den Arbeitern zufriedenstellende Bedingungen gemacht worden; indeß verlangen die Weberinnen jetzt noch, daß ein ihnen mißliebiger Direktor entlassen werde. Weiter wird gemeldet, daß auf der Fabrik von Kullmann u. Co. zwischen Arbeitern und Arbeit⸗ gebern eine friedliche Vereinbarung getroffen worden ist, welche be— stimmt, daß 10 Stunden gearbeitet wird und die Weber eine Lohn⸗ erhöhung erhalten.

„Hier in Berlin sind die Schrauben“, Fagondreher und Berufsgenossen zum Zweck der Erringung der neunstündigen Arbeitszeit und einer zehnproözentigen Erhöhung ihres bisherigen Ver— dienstes mit dem 15. d. M. in eine Lohnbewegung eingetreten. Da die Meister das vorher an sie gerichtete, die neuen Forderungen der Gehülfen pläzisirende Schreiben nicht beantworteten, sondern in allen Werkstätten eine das betreffende Schreiben als »in ungejiemendem Ton abgefaßt‘ bezeichnende Bekanntmachung an— schlagen ließen, so0 befinden sich gegenwärtig die Gehülfen im Ausstand. Anfänglich wurde die Zahl der Strikenden in der „Stsbg.Itg. auf 605 —– 700 angegeben. Wie die „Voss. Ztg.“ be⸗ richtet, hat sich der Ausstand inzwischen noch weiter ausgebreitet, indem nunmehr auch die weiblichen Arbeitskräfte dieses Geschäfts . zweiges in den Ausstand eingetreten sind. Am Freitag Vormittag fand eine Versammlung der Ausständigen statt, in welcher beschlossen wurde, den Ausstand aufrecht zu erhalten und die Arbeiterinnen kräftig zu unter⸗ stützen. In Folge eines Zwiespalts mit den Arbeitern ist der Be trieb der am Wiesenufer vor dem Schlesischen Thor belegenen Fa— brik der Aktiengefellfchaft für Anilinfabrikation bis auf Weiteres eingestellt. Die etwa 400 Mann zählende Arbeiterschaft jener Fabrik richtete an die Direktion ein von etwa drei Vier teln der Arbeiter unterzeichnetes Schreiben, in welchem folgende Forderungen aufgestellt wurden: Verkürzung der Arbeitszeit auf 98 Stunden, Lohnerhöhung, Freigabe des 1. Mai als Feiertan. Die Direktion machte, folgende Gegenvorschläge: I) die neunstündige Arbeitszeit wird bewilligt und hierdurch gleich⸗ zeitig eine Erhöhung des bisherigen Lohnes um zehn Prozent; Y) eine weitere Lohnerhöhung wird abgelehnt; 3) die Direktion ist bereit, die Arbeit am 1. Mai bereits um 4 Uhr zu schließen. Sollten die Arbeiter darauf beharren, den ganzen Tag zu feiern, so wird die Direktion auch hierauf eingehen, dann jedoch auch am 23. und 3 Mai 1 6 lassen. Diese Vorschläge lehnte die Arbeiter⸗Depu⸗ ation ab.

SEiner Meldung des „Wolff'schen Bureaus“ aus Wien zufolge ist der Maurerstrike definitiv beendigt. Die Gehilfen erklärten, ihre Forderungen bis zur Regulirung der Linienwälle zu vertagen. Die „Wiener Abendpost⸗ meldet, daß die Vorstände der in staatlicher Verwaltung stehenden Betriebe verständigt wurden, für die Regierung liege kein Anlaß vor, die Arbeit am L. Mai einstellen zu laffen. Die betreffenden Vorstände seien ange⸗ wiesen, etwaige Ansuchen der Arbeiter um Unterbrechung der Arbeit am J. Mal als nach den Dienstinstruktionen unmöglich abzulehnen; zugleich seien die Betriebsleiter beauftragt worden, die Arbeiter vorkommenden Falles mit entsprechender Maͤßigung, aber mit aller Bestimmtheit aufmerksam zu machen, daß sie für die eigenmächtige Arbeitseinftellung die Verantwortung selbst trügen. In Vest baben die Redacteure der Tagesblätter beschlosffen, den Setzern am 1. Mai freizugeben.

Im Ostrau« Karwiner Kohlenrevier hat, wie .W. T. B. weiter berichtet, die Strikebewegung noch in— sofern zugenommen, als vorgestern auch die Arbeiter im Kar—⸗ winer Schachte nicht angefahren sind. Die Bewegung dehnt sich auch nach dem Sstrawitzthal, nach Baschka, Pezno, Friedland und Czeladna aus. Exzesse waren bis vorgestern nicht vorgekommen. Am Entstehungsort des Strikes, in Polnisch-Ostrau, und im Wilhelmsschachte in Zarubet ist nur eine geringe Anzahl von Bergleuten angefahren. Gestern war, wie aus Mährisch-Ostrau mitgetheilt wird, im Strikegebiet alles ruhig. Es fanden zahlreiche Ver“ haftung en von Rädelsführern statt. Die Bergleute beginnen ihre, Forderungen zu formuliren, nämlich achtstündige Schicht, Lohn— erhöhung, Entlassung mißliebiger Beamten und Amnestie der Strikenden.

. Aus Am sterdam meldet W. T. B.“ daß die dortige Mu—⸗— nizipalität das Gesuch mehrerer Arbeiter - Vereine, die Ab— haltung eines öffentlichen Aufzuges am 1. Mai als Kund— gebung zu Gunsten des achtstündigen Normal⸗Arbeitstages zu gestatten, abgelehnt.

Aus Paxis liegt folgende Meldung des „Wolff'schen Bureaus“ vor: Den Morgenblättern zufolge wird der Polizei Präfekt in den letzten Tagen dieses Monats eine Kundmachung erlassen, daß am 1. Mai alle Straßenmanifestationen energisch unter— drückt werden würden. In Bessoges finden geheime Ver sammlungen zur Vorbereitung von Manifestationen am L. Mai statt; gestern wurde der Beschluß gefaßt, am 1. Mai zu feiern und den achtstündigen Arbeitstag zu fordern. In den Minen berrscht große Erregung. In Arras haben bisher 3000 Berg- leute die Theilnahme an der Manifestation angekündigt. Die Arrangeure sind bei dem letzten Strike entlassene Arbeiter.

Kunft und Wissenschaft.

Der soeben erschienene „Anzeigerꝛ des Germanischen Nationglmuseums in Nürnberg berichtet in seiner Chronik für die Monate März und April 1890 über neue Stiftungen Folgendes: Se. Majestät der König Karl von Rumänien hat für die Erwerbung der Sulkowskisschen Sammlung die Summe von 1000 Fr. gespendet. Für denselben Zweck sind dem Museum ferner folgende Gaben zugegangen: je 5ö0 6e von Sr. Hoheit dem Fürsten Leopold von Hohenzollern und Sr. Durchlaucht dem Fürsten Albert von Thurn und Taris, je 109 ½ von Ihrer Königlichen Hoheit der Fürstin Josephine von Hohenzollern, Prinzessin von Ba— den, und Sr. Durchlaucht dem Prinzen Friedrich von Hohenzollern; 3000 M von dem Verein der deutschen Standesherren. Der Handels⸗ vorstand von Nürnberg hat einen Beitrag von 2000 angewiesen, und bei der Pflegschaft Berlin sind Beiträge in Gesammthöhe von 100 M eingelaufen. Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht von Preußen, Regent des Herzogthums Braun— schweig, hat einen jährlichen Beitrag von 300 ½¶½ mit der Bestimmung bewilligt, daß derselbe zur Vermehrung der Sammlungen betreffend die Geschichte des Herzoglichen Hauses Braunschweig verwendet werde, und das Herzoglich braunschweigische Staats Ministerium hat einen Jahresbeitrag von gleicher Höhe angewiesen, namentlich auch zur Beschaffung der Denkmäler des Herzogthums Braun⸗ schweig. An der Spitze der neu angemeldeten Jahres— beiträge steht ein solcher von 50 von Seiten Sr. Durchlaucht des Fürsten Karl von Schwarzburg⸗-Sondershausen. Ferner hat eine ganze Reihe von deutschen Städten ihre Jahresbei⸗ träge wesentlich erhöht, nämlich Barmen, Bochum, Bruchsal, Dort mund, Duisburg, Elberfeld, Fürth. Hameln, Hanau, Hannover, Karls— ruhe, Kiel, Leipzig, Magdeburg, Muͤnden, Münster, Plauen, Wies baden, Würzburg. Endlich haben Private durch Zeichnung von jähr— lichen Beisteuern bezw. einmalige Geldgaben sowie mannigfache Geschenke für die Sammlungen dem Museum ihr Wohlwollen bewiesen. Dem Archiv wurde eine willkommene Bereicherung dadurch zu Theil, daß die protestantische Kirchenverwaltung zu Neustadt a. d. Aisch eine Sammlung von Originalbriefen aus der Reformations⸗ zeit unter Vorbehalt des Eigenthums übergab. Die ‚Mit⸗ theilungen“ aus dem Germanischen Nationalmuseum bringen auf den dem „Anzeiger“ beiliegenden Bogen 4 und 5 die Fortsetzung des von M. Bendiner verfaßten Verzeichnisses der Kaiserurkunden, welche in dem Museum aufbewahrt werden, nebst wörtlicher Publikation mehrerer solchen Aktenstücke, die bisher ungedruckt waren (von den Kaisern Friedrich J., Heinrich VI. und Friedrich I..), sowie ein Ver— zeichniß der Würzburger Maler, Bildhauer und Glaser vom 15. bis 17. Jahrhundert, von Hans Bösch. Beigelegt sind ferner die beiden ersten Bogen des illustrirten Katalogs der im Germanischen Museum befindlichen Triginalskulpturen. .

Hauptmann a. D. Ernst Boetticher veröffentlicht in den Zeitungen folgende Gegen -Erklärung gegen das Protokoll vom 30. März d. J. (vergl. Nr. 89 d. R.“ u.

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„Es hat neuerdings in Hissarlik eine Untersuchung der noch vor— handenen Reste des Schutthügels, in welchem Schliemann Troja ge— funden zu haben glaubt, stattgefunden. Die von Schliemann zur Be— urtheilung seiner Ausgrabungen versammelte Kommission ist (entgegen einer Behauptung im „Berliner Tageblatt“) ohne meine Zustimmung, sogar ohne mein Vorwissen, also durchaus einseitig gebildet worden. Mithin ist ihr Urtheil nicht das von Schiedsrichtern. Der Grund, weshalb, auch abgesehen davon, diese Untersuchungen für mich nicht maßgebend sind, ist dieser: Meine Behauptungen fußen auf Schliemann's Berichten von dem, was er von 1871 bis 1882 gefunden hat, jene Untersuchungen aber haben nur das im Auge, was sich heute noch findet. Dies ist aber nicht dasselbe, denn der Befund von 1871 bis 1882 ist theils gar nicht mehr vorhanden, theils durch äußere Einflüsse wesentlich ver ändert. Die Untersuchung jener Kommission stellt also die Ent— scheidung auf eine falsche Grundlage. Die (übrigens nur ein paar Tage dauernde) Untersuchung konnte nur doch den äußeren Schutt— mantel des Hügels, das heißt, den außerhalb der Umfassungsmauern der Akro⸗ bezw. Nekropole aufgehäuften Ahraum (Asche, die zu Erde geworden, Scherben, allerlei Geräthe, Knochenreste), sowie einen Block von 12 m Länge und Breite ins Auge fassen, der 1882 „im südlichen Theile“ stehen geblieben und wohin nach Schliemann's Angabe „die Feuersbrunst nicht gedrungen war“ (Iios S. zö3) Dort befanden sich nämlich die Magazine der Nekropole (vgl. Ilios S. 39 sog. Weinkeller mit Reihen von Pithoi). Zur Charakterisirung des Protokolls der Kommission nur eine einzige Bemerkung: Dasselbe betont, die aufgefundenen Pithoi enthielten niemals menschliche Gebeine“. Das konnten sie auch nicht, denn die Gebeine wurden darin verbrannt, woraaf die Asche in Aschenurnen gelegt wurde. Zuweilen blieb etwas dapon zurück. Das ist festgestellt im Protokoll Niemann - Steffen (S. 18). Val. Ilios S. 571 „Schädel und menschliche Asche im . Die „Asche! war (nach Schuchardt „Schliemann's

usgrähungen') stets sehr fein“. Aschenurnen hat Schlie— mann (nach Schuchardt) „eine Menge? gefunden (Im Jahre 1873 gegen, tausend. Vgl. Ilios S. 4647). Auch die Gesichtsvasen“ (mehrere hundert) sind bekanntlich Aschenurnen. Das derkohlte Getreide war Todtenspeise, Opfer, und fehlt auch in anderen Nekropolen selten, findet sich z. B. stets in egyptischen, wo es eben. falls in thönernen Gefäßen liegt. Mithin ist es sehr natürlich, daß die Pithoi gelegentlich etwas Getreide, Hülsenfrüchte u. dgl., aber nur ausnahmisweise menschliche Reste enthalten. Meist waren sie leer, vergl. Ilios S. 425, wo Schliemann berichtet, die Zahl der in der 3. Schicht gefundenen Pithoi übersteige gewiß sechshundert 'nota bene! die 3. Schicht ist 3 m hoch und war damals 80 m lang und 46 m breit aufgedeckt; die gen Akro. bezw. Nekropole ist nur 117 m lang und 90 m breit) und diese bo0 seien meist leer gewesen; „nur in sehr wenig Fällen fand ich wirklich etwas verkohltes Korn in den Krügen und nur zweimal eine kleine Menge einer weißen Masse, deren Natur ich nicht ermitteln konnte. o berichtet Schliemann im Jahre 1881. Es würde zu weit führen, zu charakterisiren, was das Protokoll Festungsmauern

Thüren und Thore nennt. Ich betone nur noch wiederholt, daß das selbe bei alledem Schliemann's Troja nicht anerkannt hat und von der sthatsächlich nicht vorhandenen) „Unterstadt? schweigt. Im Uebrigen bitte ich meinen Bericht üher meine Untersuchung von n, vom 1. bis 6. Dezember v. J. „Hissarlik, wie es ist (in

ommission bei K. W. Hiersemann, Leipzig) zur Hand zu nehmen.“

Handel und Gewerbe.

Berlin, 19. April. (Wochenbericht für Stärke, Stärke⸗ fabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabers kv.) Ia. Kar toffelmehl 155 —16 , La. Kartoffelstärke 154—16 S, Na. Kar- toffelstärke und Mehl 133 —15 6, feuchte Kartoffelstärke loco und Parität Berlin 7, 0 „S, Frankfurter Syrupfabriken zahlen frei Fabrik Frankfurt a. Oder 7, 55 AM, gelber Syrup 18 183 S, Cavillair⸗ Export 20- 205 ½., Capillair Syrup 19—195 A. Kartoffel⸗ zucker Capillair 19 194 AM, do. gelber 184 18 ½, Rum-⸗Couleur 34— 35 S660, Bier- Couleur 34— 350 S, Dextrin gelb und weiß. Ia. 26 27 464. do. sekunda 233 2445 M, Weizen⸗ stärke (kleinst 36—37 M, Weizenstärke (großstück. 40-493 „, Hallesche und Schlesische 494 —= 42.10, Schabe⸗Stärke 31—5 2 , Mais- Stärke 30 31 41, Reisstärke (Strahlen) 454 47 ½, do. (Stücken) 43 44 4½6, Victoria⸗Erbsen 17— 203 4A, Kocherbsen 18— 21 6, Futtererbsen 15H —166 Se, grüne Erbsen 13 —21 „S, Leinsast 22 24 ½, Linsen, große 32 46 ½ , do. mittel 24 32 S6, do. kleine 20 24 ½ , gelber Senf 22 25 ½, Kümmel 42 46 , Buchweizen 14 —16 S,. Mais loco 115 —125 1, Pferdebohnen 16— 180, inländische weiße Bohnen 198—2 „, breite Flachbohnen 21 23 ½, ungarische Bohnen 18 20 , galizische und russische Bohnen 16 —18 46, Wicken 17— 18 4, Hanfkörner 155 16 4½, Leinkuchen 145 —15 AM, Weizenschale 9. 1046, Roggenkleie lo— 105 S, Rapskuchen 14 —145 1, Mohn, weißer 60 = 76 M, do. blauer 46 50 S6, Hirse, weiße 20 23 ½ Alles per 100 kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10 000 kg.

Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Metallmarkt berichtet die „Schl. Ztg.“: In dem geschäftlichen Verkehr für Eisen— und Stahlfabrikate ist keine Veränderung eingetreten, und hat die feste Preishaltung sich behauptet. Die Thatsache, daß die Breslauer Großhändler ihre Preise um 1 M pro 100 kg herabsetzten, ist lediglich eine Folge der durch die Angebote der oberfchlesischen Großhändler hervorgerufenen Konkurrenz, welche zu den Hüttenpreiseu dieselben Eisen— sortimente am hiesigen Platz verkauften; es kostet daher Walzeisen 21 4 pro 100 kg. Die Verhandlungen zwischen dem eberschlesischen Walzwerksverbande und dem Roheisen-Syndikat sind noch im Gange; man giebt sich der Hoffnung hin, zu Vereinbarungen in einer für beide Theile befriedigenden Weise zu gelangen. Die Bezüge aus— ländischen Roheisens wurden durch den Umstand veranlaßt, daß die Erzeugung der im Betrieb befindlichen Hohöfen des Reviers den Bedarf nicht zu decken vermochte, während laut Konvention neue Hohöfen nicht angeblasen werden durften; auch soll die Donnersmarck hütte den Lieferungsvertrag nicht gekündigt haben. Im Betrieb der Hohöfen, der Eisen- und Stahlwalzwerke sowie der Eisengießereien erhält sich die angestrengte Thätigkeit, ent— sprechend dem Umfang der vorliegenden Lieferungen und ein— gehenden Aufträge. Nach Lage der sich stetig mehrenden Bestellungen, welche durch die Eröffnung der Bauthätigkeit wie der Schiffahrt neue Anregung erfahren haben, wird dies auch auf Monate so verbleiben, und können die Gerüchte über eine Erniedrigung der Kohlen⸗ und Eisenpreise an diesen Verhältnissen nicht rütteln. Die Maschinenbau⸗Anstalten sind vornehmlich mit der Anfertigung von Fördergerüsten und Brückentheilen beschäftigt. Sämmtliche alte, theils gemauerte, theils hölzerne Brücken der Schmalspurbabn des Reviers werden durch eiserne ergänzt. Das Geschäft des Zinkmarkts ist aus seiner Verflauung nicht gewichen. Von zweiter Hand fanden verschiedentlich kleine Umsätze statt. Von Zinkfarben ist Zinkgrau begehrt, Zinkweiß vernachlässigt. Blei— fabrikate finden regen Absatz, weniger ist dies von Blockblei zu sagen; letzteres erzielte den Preis von 28 pro 100 kg ab Breslau.

Aus dem in der Generalversammlung der Schlesischen Feuerversicherungs⸗Gesellschaft erstatteten Geschäftsbericht entnehmen wir Folgendes: Es betrugen: die Prämien-⸗Einnahme des Feuerversicherungs ⸗Geschäfts 3 350 438 ½u,6 des Transportversicherungs— Geschäfts 1229 217 SJ, des Spiegelglasversicherungs⸗Geschäfts 128134 M; die gesammte Einnahme einschließlich der Reserven, Zinsen und anderen Einnahmen 8027701 69 Die Prämien Ausgabe für Rückversicherungen: im Feuerversicherungs⸗Geschäft 1587 260 4, im Transportversicherungs ⸗Geschäft 447 885 S Es betrugen ferner: die Brandschäden 1705 625 (6, abzüglich des Antheils der Rückver⸗ sicherer von 902 101 S 803 524 AM, die Transportschäden 1 004 301 abz. des Antheils der Rückversicherer von 460 g44 543 zo6 , die Spiegelglasschäden 73 623 S6 Die Reserve für schwebende Schäden und für unvorhergesehene Fälle beläuft sich nach dem Jahresabschluß im Feuerversicherungs⸗Geschäft a, für schwebende Schäden auf 164 862 106, b. für unvorhergesehene Falle auf 570 900 6, im Traneportversicherungs⸗-Geschäft a sür schwebende Schäden 195 800 S, b. für unvorhergesehene Fälle 180 000 g, im Spiegelglasversicherungs⸗Geschäft für schwebende Schäden 7407 0 Der ausgeworfene Reingewinn beträgt im Feuerversicherungs⸗Geschäft 472 898 „6, im Transportversicherungs ⸗Geschäft 54 836 S, im Spiegelglasversicherungs Geschäft 0 354 6, zusammen 548 049 M; hierzu Zinsen und andere Einnahmen 230 832 6, zusammen 778 881 . Die gesammten Deckungsmittel der Gesellschaft belaufen sich auf 18096343 4 Der Reingewinn gestattet die Vertheilung einer Dividende von 335 der Baareinzahlung.

Die vorgestrige Generalversammlung der Bank für Handel und Industrie (Darmstädter Banh) ertheilte für die Geschäfts⸗ führung pro 1889 einstimmig Decharge und setzte die Dividende, wie von dem Aufsichtsrath und der Direktion vorgeschlagen war, auf 1080Iͤ fest. An Stelle des verstorbenen GeheimenRegierungs⸗Raths Oppenheim wurde Heinrich von Hügel in den Aufsichtsrath gewählt.

Leipzig, 19. April. (W. T. B.) Kam mzug⸗Termin. handel. La Plata. Grundmuster B. pr. April 4.80 ½ν, pr. Mai 4, 0 (ι, pr. Juni 4,80 , pr. Juli 45775 „S, pr. August 4,773 M, pr, September 4775 ½ςο, pr. Oktober 45773 S, pr. No— . 4,77. 6, pr. Dezember 4777 ½ Umsatz 1060 000 kg. Stetig.

Bremen, 21. April. (W. T. B.) Anläßlich des Besuchs Sr. Majestät des Kaisers bleibt die Börse heute geschlossen.

Wien, 19 April. (W. T. B.) Ausweis der österreichisch⸗ ungarischen Staatsbahn in der Woche vom 9. bis 15. April: 638 929 Fl., Mindereinnahme 22 840 Fl.

Ausweis der Südbahn vom 9. bis 15. April: 795279 Fl., Mehreinnahme 1238 Fl.

Bei den 298 km langen Lokalbahnen der österreichischen Lokal- Eisenbahn-Gesellschaft betrugen die provisorisch er⸗ mittelten Einnahmen für den Monat März 1890 116 417 Fl., und für die Zeit vom 1. Januar bis Ende März 1890 372 540 Fl. Im Vorjahre betrugen die definitiven Einnahmen bei einer Betriebslänge von 234 km im März 92 210 Fl., und für die Zeit vom 1. Januar bis Ende März 1889 293571 Fl.

London, 21. April. (W. T. B. Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 12. bis zum 18. April: englischer Weizen 3003, fremder 24 054, englische Gerste 365, fremde 8483, englische Malzgerste 16 984, fremde —, englischer Hafer 642, fremder 23 073 Orts. Englisches Mehl 17 959, fremdes 32 284 Sack und

150 Faß.

New⸗JYPork, 19. April. (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 13 231 368 Doll. gegen 9877526 Doll. in der Vorwoche, davon für Stoffe 3097 927 Doll. gegen 2328344 Doll. in der Vorwoche. ;

19. April. (W. T. B.) Dem Kongreß für Venezuela ist ein Gesetzentwurf, betreffend die Abschaffung der Ausfuhr zölle, zugegangen.

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