ö ; e , . J 88 . .
Major von Falkenstein, welcher ein Dankschreiben gen ge ih des Ce nr; von Württemberg für die Verleihung des Hosenband-Ordens überreichte. ,
Ihre Majestat die Kaiserin und Königin . 26 ist heute Nachmittag oi Uhr nach Homburg zurü . und wurde von Sr. Königlichen Hoheit dem Erbgrn ⸗ herzog und Ihrer Großherzoglichen Hoheit der P , . Ludwig von Battenberg nach dem Bahnhof , 4
Die Königin Victoria machte Nachmittags mit Sr, ai. lichen Hoheit dem Großherzog und der, . lin eine Spazierfahrt nach Seeheim; nach der Rückkehr wur 2 9 Thee bei der Prinzessin Julie von Battenberg im Palai
nder eingenommen. . ; . J findet im Neuen Palais eine größere Tafel und später Hofconcert statt. Elsaß⸗Lothringen. Elsaß schreibt man uns.
6. 31 d. 91 6 durch die Kreisdirektion Thann die in Thann und Sennheim in Cantonnements befindlichen 1. und 4. Escadrons des 3. Badischen Dragoner⸗Regi⸗ ments Prinz Karl Nr. 22 zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Srdnung anläßlich der in Thann . gebrochenen Strikebewegung requirirt. Beide Escagdrons haben mehrere Male eingreifen müssen, um die Ansammlungen der Arbeiter zu verhindern beziehungsweise zu zerstreuen. Am 25. d. M. wurde auf Requisition der Kreisdirektion Thann eine Compagnie des 4. Badischen ,, Wil⸗
ᷓ ahn nach Wesserling entsendet. helme n ir g ö hl, im Gebweiler Thale und Mülhausen haben Arbeitseinstellungen in größerem Umfange statt—
efunden. Die Zahl der feiernden Arbeiter an letztgenanntem Orte beträgt etwa 15— 16000. Zum Theil haben diese lhen die Arbeit schon wieder aufgenommen, während wieder Arbeiter anderer Fabriken die Arbeit niederlegten. Vorsichtsmaßregeln
sind getroffen.
Oesterreich⸗Ungarn. ö. ien, 28. April. (W. T. B.). Die gemeinsamen Mir te a e, meg fanden mit der heute Nachmittag abgehaltenen Sitzung des Ministerraths unter dem Vorsitz des Kaisers und Königs ihren Abschluß,— Für, die Einberufung der Delegationen ist der 4. Juni in Aussicht genommen. ö ungarischen Minister kehren heute nd na est zurück. . n n,, ,. überreichte der Handels—⸗ Minister eine Regierungsvorlage, betreffend eine provisorische, bis zum 31. Dezember 1890 gültige Rege⸗ lung der Handelsvertrags-Verhältnisse mit den— jenigen Ländern, in welchen der zwischen Oesterreich⸗Ungarn und der Türkei am 22. Mai 1862 abgeschlossene Handels⸗ vertrag in Kraft steht. : . 28. April. (W. T. B.) Sitzung des Unterhauses brachte der
In der heutigen Handels⸗
Minister eine Vorlage ein, wie die, welche der österreichische Handels Minister, betreffend die Regelung der Handel s⸗ beziehungen zwischen Oesterreich und der Türkei,
i dnete in Wien überreichte. . , . ö be⸗ treffend die schwebenden Handelsverträge, beendete heute ihre Sitzungen.
Großbritannien und Irland.
London, 27. April. (A. C.) Parnell ist nicht geneigt, den ihm vom Schatzkanzler Goschen im Parlament erthe lten Rath zu befolgen, seine eigenen Vorschläge zur Regelung der Landfrage in Paragraphen zusammenzufa ten, die schließlich in die Güterankaufs-Vorlage der Re⸗ gierung eingefügt werden könnten. Parnell meint, daß, selbst wenn die Bill mit solchen Zusätzen versehen werden würde, sie nie praktisch durchgeführt werden könnte, da es an den nöthigen Geldmitteln fehle. ;
3. hre ist eine Abordnung hier eingetroffen, welche die Konvention irischer Gutsherren nach Eng⸗ land geschickt hat, um mit dem irischen Ober-Sekretär Balfour und den Führern der Regierungspartei Besprechungen über die irische Güterankaufs-Vorlage zu pflegen.
Frankreich.
Paris, 28. April. (W. T. B.) Das Schwurgericht der Seine verurtheilte drei a narchistische Jöournalisten wegen Aufreizung zu resp. 6 und 15 Monaten Gefängniß und zu Geldbußen, Wie die Blätter melden, wurden heute Nach— mittag hierselbst 3 Anarchisten verhaftet. In ihrer Woh⸗ nung wurden Druckereimaterial und revolutionäre Broschüren beschlagnahmt. In Versailles wurden mehrere Personen, welche aufrührerische Manifeste anläßlich der Maikundgebungen an Soldaten vertheilt haben verhaftet; es sollen sich darunter zwei Italiener befinden. Die in Lyon verhafteten Anar— chist en sollen eingestanden haben, daß sie anläßlich des 1. Mai Attentate mit Explosivstoffen auszuführen beabsichtigten. In Roanne haben mehrere Verhaftungen aus gleichem An— lasse stattgefunden. Nach Lans im Departement Pas de Calais, wo eine gewisse Aufregung unter den Arbeitern herrscht, sind zur Verhinderung etwaiger Ausschreitungen S00 Mann Militär verlegt worden. 3
— 29. April. (W. T. B.) Von gegen 32 Ana rchist en erlassenen Haftbefehlen sind gestern noch 15 a usgeführt worden; unter den. Verhafteten befinden sich Marquis Mors, antisemitischer Kandidat bei den Munizipal⸗ wahlen, Prsrvost, Sekretär der Arbeiterbörse, und Cuisse, Delegirter des Exekutiv⸗-Comités bei der Arbeiter⸗ börse. — Am Sonntag haben die A narchisten nicht nur in Versailles, sondern auch in Paris und St. Germain einen aufrührerischen Aufruf an die Soldaten vertheilt; derselbe war in einer gestern aufgehobenen Druckerei hergestellt; dort fanden sich auch andere vorbereitete Plakate auf⸗ reizenden Inhalts. Marquis Morès soll eines der Häupter der Agitation gewesen sein. Am Abend hielt das Organi⸗ sations-Comits eine Sitzung und beschloß einen Prote st gegen die Verhaftung Prévost's, gleichzeitig jedoch auch, daß die Kundgebung am 1. Mai einen friedlichen Charakter haben solle. Der Pol izeipräfekt vereinigte geftern die Bezirkskommissare zu einer Konferenz; dieselbe dauerte bis tief in die Nacht. ⸗ . .
Den Morgenblättern zufolge werden die Jäg er⸗Regi⸗ menter von Melun und Fontainebleau behufs Ver⸗
Rußland und Polen. . .
St. Petersburg, 29. April. (W. T. B.) Der „Ne⸗ ierungs-Anzeiger“ veröffentlicht die Ernennung folgender atholischen Bischöfe: Nowodworski in Plock, Jat⸗ schewskij in Lublin, Awdzewitch in Wilna, Ko somski in KLalisz und Zerr in Tiraspol. Der bisherige ischof von Tiraspol, a gh hat . Gesundheitsrücksichten seine Ent⸗ lassung nachgesucht und erhalten. . ; f . 28. April. (W. T. B) Der Kronprinz von Italien traf heute, von Samarkand kommend, hier wieder ein, und wurde am Bahnhofe von dem Gouverneur General-Lieutenant Komarow und anderen hohen. Beamten begrüßt. Komarow überreichte dem Kronprinzen 75 von ihm selbst hergestellte photographische Aufnahmen von Transkaspien, eine Sammlung archäographischer Gegen⸗ stände und das Fell eines in Transkaspien getödteten Tigers. Der Kronprinz dankte dem Gouverneur fuͤr den ihm auf allen Stationen in Transkaspien bereiteten herzlichen Empfang und sprach sich besonders lobend über die Errichtung der großartigen Eisenbahn durch die Sandwüsten aus. Morgen schifft sich der Kronprinz in Usun-Ada nach Baku ein.
Rumänien. . ⸗ Bukarest, 28. April, (W. T. B.) Die außer⸗ ,, ist heute mit einer vom Minister⸗Präsidenten Mano xrerlesenen Botschaft des Königs eröffnet worden. Die Kammer beschäftigte sich zunächst in den Sektionen mit der Prüfung der Befestigungs⸗ Kredite. Bulgarien.
Sofia, 28. April. (B. T. B.) Stam bulow und Mutkurow sind heute nach Chilippopel gereist, um an dem Jahresfest des Tapferkeits-Ordens Theil zu nehmen.
Schweden und Norwegen. .
FE) Stockholm, 25. April. Die Königin ist gestern gor toi ar h fen ia hierher zurückgekehrt. Da der Rachenkatarrh, an welchem Ihre Majestät während der letzten Wochen gelitten, seit einiger Zeit auch nach den Ohren sich ausgedehnt hat, so ist Dr. Häkanson sofort zugezogen worden. Da die Königin auch fortgesetzt an einem ziemlich heftigen Husten 6 so kann Ihre Majestät vorläufig die Zimmer nicht verlassen. ö . ,, des Reichs tages haben sämmtliche Anträge auf Veränderung des Wahlgesetzes ab— gelehnt.
Amerika. ;
Vereinigte Staaten. Washington, 26. April. (A. C.) Präsident Harrison unterzeichnete gestern die Vorlage, betreffend die Abhaltung einer Weltausstellung in Chicago im Jahre 1893, und heute diejenige, welche die Summe von 150 009 Doll, zur Unterstützung der Ueber— schwemmten im Missis sippi-Thale bewilligt.
— 28. April. (W. T. B.) Die Venttertee der ver einigten Staaten von Guatemala, Nicaragua, San Salvador, Honduras, Bolivia, Ecuador, Haiti und Brasilien haben heute das durch den pan⸗ amerikanischen Kongreß getroffene Uebereinkommen, welches empfiehlt, alle unter den amerikanischen Republiken auftretenden Differenzpunkte einem Schiedsgericht der euro— päischen Staaten zu unterbreiten, unterzeichnet.
Aufstralien.
Melbourne 28. April. (W. T. B.) Nach Berichten aus Samog ist der Samoa⸗Vertrag von dem König Malietoa in Gegenwart der Konsuln und zahlreicher Ein⸗ geborenen unterzeichnet worden. Von der Partei Tamasese's wurde angezeigt, daß sie sich unterwerfe.
Parlamentarische Nachrichten.
In der heutigen Gl.) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Minister der geistlichen u. s. w. Angelegenheiten Dr. von Goßler beiwohnte, stand auf der Tagesordnung: Erste Berathung des Gesetzentwurfs zur Ausführung des §. 9 des Gesetzes, betreffend die Einstellung der Leistungen, aus Staatsmitteln für die römisch-katholischen Bisthümer und Geist— lichen vom 22. April 1875. . ;
Abg. Dr. Satther begrüßte die Vorlage wegen ihrer Tendenz, einen Rest des Kulturkampfs zu beseitigen. Dieselbe verlange aber eine gründliche Erörterung, und deshalb beantrage er ihre Ueberweisung an eine Kommission von 21. Mit⸗ gliedern. Vor dieser Erörterung nehme die nationalliberale Partei weder für noch geg en die Vorlage Stellung. Ein⸗ verstanden sei sie damit, . nicht das Kapital ausgehändigt, sondern nur eine. Rente vertheilt werde. Unklar sei der Modus der Vertheilung. Es werde dem Minister in dem §. 3 des Gesetzes in dieser Hinsicht eine weitgehende Befugniß gegeben; man müsse sich deshalb nach den Absichten des Ministers erkundigen. Es sei nicht bekannt, ob schon Ver⸗ ständigungen zwischen ihm und den Bischöfen stattgefun den; ebensowenig, in welcher Weise die Verwendungen statifinden sollen; ob diese auf Grund einer jährlichen oder einer dauernden Vereinbarung erfolgen sollen. Eine jährliche Vereinbarung würde zu fortlaufenden Streitigkeiten führen. Die Gelder müßten an die Pfarreien und nicht. an die Geistlichen zurück— gegeben werden, denn die letzteren seien durch ihre Gemeinden entschädigt worden. Nach der Haltung der katholischen Presse müsse bezweifelt werden, ob das Gesetz zum Frieden führen werde; es werde deshalb hesonders ermittelt werden müssen, wie der katholische Theil des Hauses sich zu dem Gesetze stelle. Es müsse auch untersucht werden, ob durch das Gesetz nicht Unruhe bei den Evan⸗ gelischen erregt werde. Man werde Maßnahmen von der Regierung verlangen müssen, um den Forderungen der evangelischen Kirche ebenfalls gerecht zu werden in dem Augenblick, wo der katholischen Kirche so große Zuwendungen gemacht würden. ; ö.
Abg. Frhr. von Zedlitz und Neukirch führte aus, daß §. 9 des Sperrgesetzes einen Rechtsanspruch auf Zurück⸗ gahe der Sperrgelder nicht gewähre. Die Zurückgabe würde nicht zum Frieden, sondern zu erneutem Kampfe führen. Von einer Zurückzahlung des Kapitals werde deshalb niemals die Rede sein können. In der vorgeschlagenen Dotation für die katholische Kirche liege eine große Förderung der katho—
n die einzelnen Diözesen herbeigeführt werden und n diese Zuwendungen im Kap. 115 aufgeführt werden, in welchem die Dotation der katholischen Bisthümer enthalten sei. Die Vereinbarungen zwischen der Regierung und den Bischöfen müßten dauernd getroffen werden; so lange eine solche Vereinbarung nicht stattgefunden habe, würde die ganze Summe ungetrennt in den Etat zu bringen sein, und wenn keine Vereinbarung stattfinde, werde die ganze Summe als erspart verrechnet. Die freikonservative Partei wäre bereit, für die Vorlage ohne kommissarische Berathung einzutreten, wenn zugleich den begründeten Beschwerden der evangelischen Kirche abgeholfen, auch für sie der letzte Rest des Kulturkampfes beseitigt und die Stolgebührenfrage endlich geregelt würde, und wenn zweitens die katholische Kirche mit dem Gesetz sich einverstanden erklärte. Die Katho⸗ liken hätten es in der Hand, das Gesetz zur Annahme zu bringen und die anderen Parteien zur Zustimmung zu ver— anlassen. . ; Strachwi laubte nach der Erklärung des 7 . der 44 2 des Etats eine ein⸗ in integrum haben erwarten zu Es sei; bedauerlich, daß eine Rechtsauffassung, sie der Vorlage zu Grunde liege, überhaupt im preußischen Staat zur Geltung kommen könne. Das Gesetz von 1875 spreche nur von einer Vorenthaltung, nicht einer Beschlagnahme von Leistungen. Mit der Beschlagnahme des Kapitals mache sich der Staat einer Verletzung des J. Gebots schuldig. Es sei unbegreiflich, wie man in der konservativen Presse behaupten könne, daß dieses Gesetz der katholischen Kirche eine Dotation von 16 Millionen Mark ge⸗ währe; es enthalte dies eine absolute Verkennung der Natur der Staatszuschüsse, welche rechtliche Ver⸗ pflichtungen des Staats in Folge der Säcularisirung kirchlicher Güter seien. Ein Unrecht sei es, die Verwendung der Sperrgelder in das alleinige Belieben des Ministers zu stellen. Die Vorlage sei geeignet, das katholische Volk zu verbittern; sie widerspreche dem preußischen Grundsatze: sum euique. Das Gesetz zeige den Sozialdemokraten den Weg, auf dem sie gehen müßten, wenn sie einmal im Regiment seien. Hoffentlich werde es der Kommission gelingen, die Vorlage wenigstens zu ver— bessern. (Schluß des Blattes.)
Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Hauses der erg . befindet sich in der Ersten Beilage.)
Centralblatt für das Deutsche Reich. Herausgegeben im Reichs amt des Innern. Nr. 17. — Inhalt: Zoll und Steuerwesen: Abgrenzung des zur Kontrole über den Handel mit Getreide im Bereiche des Haupt-Zollamts Vreden festgesetzten Aufsichts⸗ bezirks. — Konsulatwesen: Ermächtigung zur Vornahme von Civilstands · Akten. — Exequatur · Ertheilung. — Polizeiwesen: Aus. weisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet. — Finanzwesen: Nachweisung über Einnahmen des Reichs vom 1. April 1889 bis Ende März 1890.
Entscheidungen des Reichsgerichts.
ie nicht vorsätzliche Nachbildung eines geschützen Mu sters o d 6 18 . nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Straf⸗ senats, vom 24. Januar 1890 als eine fahrlässige zu bestrafen, wenn besondere Umstände dem Thäter bekannt gewesen, welche ihn darauf hinwiesen, daß hier ein geschütztes Muster vorliegen könnte und Erkundigungen geboten wären und er trotzdem diese Erkundigungen nicht eingezogen hat. Dagegen ist der Nachbildner eines im Verkehr befindlichen Artikels nicht ohne Weiteres verpflichtet, sich vorher über einen etwa bestehenden Schutz dieses Gegenstandes als Modell oder Muster zu vergewissern.
Haben die Kontrahenten eines zweiseitigen stempelpflichtigen 2 dessen Stempelung innerhalb der gesetzlich vorgeschrie⸗ benen Frist verabsäumt worden, diesen Behufs Entziehung der bier durch verwirkten Stempelstrafe kassirt und durch einen neuen, nunmehr vom Tage des neuen Vertragsabschlusses datirten, im Uebrigen aber mit dem kassirten völlig gleichlautenden Vertrag ersetzt, so haben sie sich, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, JII. Strafsenats, vom 530. Januar 1890, dadurch nicht der Urkundenfälschung schuldig gemacht. Die verwirkte Stempelstrafe wird selbstredend durch die be—⸗ schriebene Handlung nicht beseitigt.
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur wirthschaftlichen Lage.
Im Regierungsbezirk Hildesheim ist, soweit man zur Zeit ein Urtheil fällen kann, die Hoffnung auf eine gute Ernte in Weizen, Roggen und Raps vorhanden. Auch die Kleefelder sind gut
wintert. . u gn. die Viehzucht angebt, so waren die Preise für Fettvieh befriedigend. Der lohnendste Zweig der gesammten Viehzucht ist gegenwärtig die Schweinezucht. Doch ist nicht zu erwarten, daß die jetzigen Preise für Schweine anhalten werden. Die Schweinezucht ist in Folge des lohnenden Gewinnes so sehr im Wachsen, daß eine Ueberproduktion kaum ausbleiben wird und auch, ohne Aufhe bung des Schweineeinfuhrverbots die Preise stark zurückgehen dürften.
Die landwirthschaftlichen Arbeiter hatten genügende Arbeit und Verdienft. Die Preise der nothwendigen Lebensmittel sind gegenüber den gezahlten Löhnen durchaus, nicht zu hoch. Die Fleischpreise kommen im Winter für die ländlichen Arbeiter weniger in Betracht, da die meisten derselben ein oder zwei eigene Schweine einschlachten. . .
Die Lage des Handels sowohl wie der Industrie ist im verflossenen Vierteljahre eine günstige geblieben. Dem Kleinhandel und dem Handwerk hat es nicht an ausreichendem Verdienst gefehlt.
Die Lage der gewerblichen Arbeiter gab zu keinen be⸗ rechtigten Klagen Anlaß. Die Löhne waren genügend hoch, sodaß die Arbeiter trotz der höheren Preise für die nothwendigen Lebensmittel wirthschaftlich besser standen als in früheren Jahren. Insbesondere gilt dieses von den Fabrikarbeitern und Handwerksgesellen, während die Löhne der gewöhnlichen Arbeiter nicht in demselben Maße ge⸗— stiegen sind. ; ö. ;
Was die einzelnen Industriezweige angeht, so leidet die Rübenzucker⸗Industrie unter dem Druck. der niedrigen Zuckerpreise, welcher durch die Höhe der von den Fabriken zu entrichtenden Kohlen ⸗ preise noch fühlbarer gemacht wurde. Die Kunstdüngerfabrikation blübt nach wie vor. Der Handel mit Kunstdünger wächst ununter⸗ brochen. Der Stand der Mühlenindustrie läßt zu wünschen übrig.
Die allgemeine Lage der Berg- und Hüttenwerke im Re⸗ gierungsbezirk Hildesheim bat wesentliche Aenderungen nicht erfahren. Der Betrieb ist überall schwunghaft von Statten gegangen; erwähnenswerthe Verschiedenheiten von Produktion und Absatz gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres sind nicht zu verzeich nen. .
Bei den Berg⸗Inspektionen Klausthal und Grund, bei letzterer in beiden Abtheilungen, Silbernaal und Andreasberg sind neue Auf · schlüsse gemacht worden, die zu guten Hoffnungen berechtigten, so ins
stärkung der Garnison von Paris für den 1. Mai herangezogen.
lischen Interessen. Voraussichtlich werde die Etatisirung des !
besondere in Andreasberg auf dem Neufanger hangenden Gang in der
dritten Streckensohle, wo nach längeren fehlgeschlagenen Versuchen ein ununterbrochenes Erzmittel von jetzt über 40 m Lange aufgeschloffen wurde, das aus armen Silberschurerzen bestebt, denen stets reiches Erz in Form von Rothgültigerz⸗Anflug vergesellschaftet ist. Die Bohrungen . Kalisalze im Bezirk haben noch kein endgültiges Resultat ergeben.
Maschinenfabriken und Eisengießereien sind ausreichend mit Auf⸗ trägen versehen. Die weitere Erböhung der Kohlen. und Eifen— preise sowie die höheren Löhne beschränken allerdings den Nutzen.
In der günstigen Lage der fisfallschen Eisenhütten ist wiederum eine steigende Tendenz zu verzeichnen, Zeigen auch Produktions und Absatzmengen keine erheblichen Schwankungen gegen diejenigen der Vormonate, so ist doch ein erfreuliches weiteres Anzieben der Preise für Gußwagren eingetreten. Die betreffenden Werke haben stets vollauf Beschäftigung gehabt und sind auch bereits für die nächste Zeit mit Aufträgen in genügender Zahl versehen.
Die Papierfabriken haben mit Nutzen gearbeitet, trotzdem die Preise eiwas gesunken find. An Absatz fehlte es nicht.
Die Lage der Tabackindustrie und ' des Handels mit ihren Fabrikaten ist eine günstige geblieben. Im Interesse der Anbauer wären allerdings stellenweife höhere Preise fuͤr den Rohtaback zu wünschen.
In dem günstigen Stande der übrigen verschiedenen, im Regierungs—⸗ bezirk Hildesheim betriebenen Industriezweige, wie Spiegelglas⸗, Tapeten⸗, Konserven⸗ Mal-, Bleiwagren⸗ und Gummnürgaren⸗ fabrikation, Brauereien u. f. w., hat sich nichts geändert.
Land- und Forftwirthschaft.
Der Minister des Innern hat dem Comits für den Luxus— pferdemarkt zu Marienburg die Erlaubniß ertheilt, in Ver— bindung mit dem im Herbst d. J. daselbst abzuheltenden Pferdemarkt wiederum eine öffentliche Ver loosung von Pferden, Wagen und an⸗ deren Gegenständen zu veranstalten, und die fn Aussicht genommenen 100 000 Loose zu je 1 M im ganzen Bereich der Monarchie zu ver— treihen. — Ebenso ist dem Verein zur Förderung der Pferde⸗ und Viehzucht in den Harzlandschaften zu Quedlinburg die Erlaubniß ertheilt worden, im Laufe dieses Jahres eine öffentliche Verloofung von Wagen, Pferden, Reit., Fahr ⸗ und Jagdgeräthen c. zu veran⸗ stalten und die in Aussicht genommenen 5 666 Loose zu je 3 dc im ganzen Bereich der Monarchie zu vertreiben.
Sanitäts⸗, Veterinär⸗ und Ouarautänemesen.
Türkei. Die über die Provenienzen Persiens auf dem Land— und auf dem Seewege verhängte fünftägige Beobachtung ist aufgehoben; die aus dem genannten Lande kommenden Personen bleiben jedoch einer ärztlichen Untersuchung an den Sanitätsflationen unterworfen. (Vergl. „Reichs Anzeiger Nr. 24 vom 2X5. Januar 1890.) Schweden. Auf dem Gute Svärta bei Nyköping ist der Milzbrand ausgebrochen. Auf dem Gute Bärarp der schwedischen Provinz Halland ist der Milzbrand erloschen. Egypten.
Durch Beschluß des internationalen Gesundheitsraths zu Alexan⸗ drien sind vom 3. April 1890 ab auch die Ankünfte von der persischen Küste des Persischen Meerbusens unter Aufhebung des Chofera— Quarantäne Reglements wiederum zum freien Verkehr zugelassen. (Vergl. . Reichs⸗Anzeiger Rr. I5 vom 6. Februar 1890.)
Handel und Gewerbe.
gelegt wurden und nehmungen dienten, tritt
und niedergehende Preisnotirun
und beeinflußt das effektsve Gef hier ftattgehabte Auktion vop j
größere Konsumenten in deutschen W
zugeführt, in Folge dessen waren di
Imwischen sind größere Posten von
herangekommen, welche sich be
billig stellen.
M Gestern hielt der deutsche Walzwerksverband in Frank⸗
furt a. M. seine General versammlung ab; es wurde, wie W. T. B.
meldet, mitgetheilt, daß Angesichts der Lage des Weltmarktes drei
her vorragende Kartelle auf dem Gebiet der Eisenindustrie eine Preis⸗ erm äßigung beschlossen haben. Die Sauptversammlung des Rheinifch⸗
Westfälijchen Roheisenverbandes beschloß eine Preisermäßi⸗
gung für Gießereiroheisen Nr. 1 um I1 gd, Nr. 3 um 17 e, für
Tämatit und Bessemer um 11 4, für Thomaseisen um 10 , für
Dualitäts⸗Puddeleisen Nr. 1 um 12 „6, Nr. 2 desgl., Puddeleisen
Nr. 3 um 109 M Der Westdeutfche Grobblech verband be—⸗
schloß eine Preis ermäßigung für schweißeiserne Kesselbleche um 20 Mt,
desgl. Reservoirebleche um 35 „e, für flußeiserne Kesselbleche um
29 3 et, desgl. Reservoirebleche um 36 S. Der Rheinisch⸗West
fälische Stabeisenverband beschloß eine Preisermäßigung bis zu 29 . Der Süddeutsche Walzwer ks verband ift auf
3 Jahre verlängert worden und dem deutschen Walzwerksverband beigetreten.
— In der gestrigen g. ordentlichen Generalversammlung der Bayperischen Landesbank wurde die Bilanz nebst der Gewinn und Verlust⸗ Rechnung einstimmig genehmigt. Die Dividende für 1889 wurde dem Antrage des Aufsichtsrathes gemäß auf 4 GG p. r. t. fest⸗ eösct, der gesetzliche Refservefon d' mit 0 145 M und der Extra— Reservefonds mit 760 000 , dotirt; der Rest von 14 896 M wird auf neue Rechnung vorgetragen.
Leipzig, 28. April. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ Handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Mai 4,623 M, pr. Zuni 4626 , pr. Just 4,635 „, pr. August 4,60 ge, pr. September 460 S, pr. Ottober 4,0 Sν, pr. November 4, S0 , pr. Dezember 4 66 5s Umsatz 145 900 kg. Behauptet. am, Ton don 23. April. (W. T. B.) Wol nau t fes! Tendenz schwächer. Die Anktion war spärlich besucht.
An der Küste 3 Weizenla dungen angeboten.
Glasgow, 28. April. (W. T B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche S525 gegen 8219 t in derselben Woche des vorigen Jahres.
Bradford. 28. April (W. T. B.) Wolle Garne fester, Stoffe ruhig.
Mailand, 25. April. (W. T. B.) Die Einnahmen des ita⸗ li enischen Mittelmeer Eisenbahnnttzes während der zweiten Dekade des Monats April 1855 betrugen? dach provisorischer Er⸗ mittelung: im Personenverkehr 1 324 8.74 Lire, im Güterverkehr 1784796 Fire, zusammen 3 165 650 Lire gegen J zs 19 Eir. in der gleichen Periode des Vorjahres, mithin weniger 225 579 Kire.
New Jork, 28. April. (W. T. B.) Visible Supply an Weizen 23 982 006 Bushels, do. an Mais 14 326 000 Bushels.
etwaige Faktor di
unverändert,
Submissionen im Auslande.
. Dänemark. ü. Mai. Mittags. Kopenhagen. Direktion der Staatsbahnen: Größere Lieferung von Mineralöl, Soda, Bleiweiß, Schmierfeife.
Portugal. Nächstens. Die
Näheres an Abtheilung P.: Jassy = Vaslui. Grivitzei 107.
strecke Cöthe
betrieben.
Ferner ist
bilden und legenheit zur schiedensten
von „Julius Ca
des Caesar.
Mit Donner 18 Uhr,
beibehalten.
viel Ein
seinem Bruder
auf die ist. Mit dem
Die italien
erntete und
durch Ungehorsam
und gewährt. Belletti ganz trefflich.
waren
Schlusse zu.
Besetzung.
liches Concert.
Concertfängerin zu der Höhe
jetzigen Lehrerin,
stein Nr. 68 090 de
behringen betrifft.
die von ihm bei den
nordische
abend die italienische ewig jungen „Barbier durch die im Ganzen, im Zusammen zum Theil sehr achtungswerthe D Italiener im Stande find, dieses den Urtypen der commedia del werden will, um den rechten Effekt zu erzielen. Deutsche Sänger besitzen selten die erforderliche große Beweglichkeit und wie schauspielerischer Bezichr Als Rosing debürirte Sgrina. Fane de Vigne sehr angenehmer, weicher Stimmbegabun bildeter Koloraturfe die Einlage, ein Ro
Zungenfertigkeit un Lanto seco zu erreichen weiß, Habanera aus der spanischen Sp Musikunterrichts Scene einlegke, würde stürmisch Die Sgri.
nochmalige, die letzte,
Eisenbahngesellschaft vorgeschlagenen Bau ein r Ostbahn genehmigt.
Ort und Stelle.
R 16. Mai n. St. Bukareß
Bauunter
Näheres beim Sekretariat für neue
Ver
Im Inseratentheil der heuti veröffentlicht, welche die B
n — Aken
bietet schon jetzt, ohne eine unmitte einer vorbandenen Schiffsanlagestell zwischen Eisenbahn und Elbe
von einer Aktiengesellschaft z. Z. kehrshafen gebaut und dessen Verbindung mit dem Bahnhofe Aken inlinie bei Trebbichau liegen zwei schluß an die Eisenbahn Verhand⸗
In der Nähe der Bah Braunkohlengruben, für deren An lungen im Gange sind.
heute im
Königlichen Eisenbahn-Direktion zu Er triebseröffnung der neuen Bahnstrecke Bufleben— Großen Wir machen hierauf b
Hamburg, 29. April. (W. T Gellert“ der Aktiengesellsch Morgens auf der Elbe eingetroffen.
London, 29. April. Garth Castle“ h Der Castle⸗ Dampfer Tage auf der Heimreise in
umänien.
kehrs⸗Anstalten.
betrifft.
Inseratentheil eine
1 5 Der Castle· Dampfer der Ausreise passirt. ist am gleichen
at gestern Lissabon auf Grantully Castle“
General ⸗Direktion der E nehmung der Bahngebäude auf der Strecke
Arbeiten in Bukarest, Calea
furt enthalt
er Brücke bei Kilometer⸗
gen Nummer unseres Blattes wird eine Bekanntmachung der Königlichen Wisenbahn Direktion zu Erfurt etzriebserséffnung der neuen Bahn“ Die Station Aken die lbare Schienenver e Gelegenheit Zu seiner weite ein besonderer
Bekanntmachung der en, welche die Be⸗
esonders aufmerksam. B.). Der Postdampfer Hamburg / Amerikanischen Packetfahrt⸗ aft ist, von New⸗Jork kommend, heute 4 Uhr
Plymouth angekommen.
Theater und Mufik. Deutsches Theater,
Be
Die nächste Abonnements. V Donnerstag statt; in derfelben führung, welche den jüngsten
Hedwig
Entfaltung s Richtungen stattfindenden, aus nahmswei
esar! wir
Die nächste Zusammenstellung von „‚Faust J. Theil“ und Tod“ mit Teresina Geßner als Gretchen findet Ende diefer statt, und zwar wird am Donnerstag, J. Mai am Sonnabend, 3. Mai, Faust's Tod! gegeben.
rliner Theater.
Niemann J ihres darbieten. — In
d Emil
Lessing⸗Theater.
stag, dem
während die Kasse um Aenderung des Beginns wird bis
Georg
Publiku
1. Mai, beginnen die Vorstellungen um 7 Uhr eröffnet wird. zum Schluß der laufenden Sai
Eduard Brandes
Kroll's Theater.
i sche
ter Säͤnge
oße Anstrengung
e di Siviglia“
r, der aber
Faust J. Theil“
se um 63 Uhr beginnend ĩ Drach zum Tassius spielen und damit einen wichtigen fernliegende Gebiet des Charakterfaches machen.
Meiningern so oft mit Erf
Mãädchenrache m die letzte Lustspielgabe des greifen Wien wie an der Hof⸗ Aufnahme errungen, aber nach gefunden hat. Das 1. Direktor Anno, das zweite von
g und virtuoser, rtigkeit, die sie ftets mit Geschmack anwendet Für ndo aus der Oper „La Cenerentola“ von Rossini verdiente sie besonders é Cuttiea als Conte Almaviva erwies geschulter routinir Organ wohl zu gr
großen Beifall.
orstellung findet ausnahmsweise am kommen jene drei Einakter zur Auf⸗ großen Erfolg der genannten Buͤbne rei Rollen Ge⸗ Talentes nach den ver— Freitag en Aufführung ersten Male den Schritt auf das ihm sonst Gustav Kober spielt olg dargestellte Rolle
der am
Am Sonnabend gelangen zwei Novitäten zur Aufführung, die ein lebhaftes litergrisches Interesse erwecken dürften. Besuch“ von Autor zum ersten Male auf die Scene geführt. Brandes von Literaturentwickelung der J zweiaktigen Lustspiel von Bauernfeld wird dem Autors geboten, die sowohl am Hofburg ⸗Theater in bühne in München eine fehr dankbare Berlin seltsamer Weise noch nicht ihren Weg erstgenannte Stück wird von Hr Hrn. C. J. van Hell in Scene gesetzt.
Mit dem Schau— dänischer der im Verein mit dem lebendigsten Einfluß
wird ein
Gegenwart
Operngefellschaft brachte am Sonn— Oper par excellence, des Schwanz von Pefaro zur ersten Aufführung und bewies spiel gut abgerundete, im Einzelnen arftellung, wieder, daß eigentlich nur einzigartige melodramma buffo mit arte so zu geben, wie es
gegeben
1d Leichtigkeit in vokaler ing, um so urwüchsi
z komisch zu wirken. eine Sängerin von fein ausge⸗
Sgr. Ercole
sich wieder als ein wohl⸗ in jüngeren Zeiten seinem en zugemuthet hat, für die es sich nun
rächt; erst in der zweiten Hälfte des Abends gewann
in den
Sie besitzt Stimme, hat aber noch eingehende Studien zu
gelten.
der Frau
Accorden sehr
Wiederholung des
er die Herrschaft über dasselbe ganz wieder, soda merklichen Stimmschwankungen d
ist erstaunlich.
Agosting Lanzon Partien des
Bartolo Auch Sgra Macchi als Wirthschafterin Bertha ang die kleine, bei uns sonst stets fortgelassene Arie recht lobenswerth. Die Ensembles un Leitung des Maestro Direttore Sgr. Francesco und gut. Von dem Letzteren wurde auch in ganz originaler italienischer Manier die Begleitung auf dem Klavier zum Dialog mit arpeggirten Uebrigens neigt sich die italienische
ß die Anfangs recht
ann einer reineren Intonation wichen. Den Figaro spielte Sgr. Vittorio Carxꝑi mit großer Beweglichkeit; was der Künstler bei nicht eben großer Stimme d durch subtil nuancirten
mit seiner enormen
Vortrag namentlich im
Eine effektvolle
er „El Sol de Sevilla“, die er in der
da capo verlangt i und Giuseype und Basilio
vor dem Gewitter
d Chöre gelangten unter der
Spetrino präzis
al secco recitirfen
geschickt ausgeführt. — Opernstagione Der Freitag bringt als vorletzte Opernvorstellung eine „»Barbiere“ in der obigen
bereits ihrem
Frl. Hedwig Hanckwitz, eine junge talentvolle Sopranistin. gab gestern im großen Saale des
Römischen Hofes ihr erstes öffent⸗ eine sehr wohlklingende und kräftige
Mallinger, das
und einer gewissen dramatischen Belebtheit. Diese
einer Arie aus Mozart's , Figaro“
mann, Raff, Franz, Brahms und Änderen recht wi
Regierung hat den von der Königlichen
verdientem Beifall
Die leider nicht fehr zahlreich
vortrug.
eethoben (op. 12 Nr. 3)
Beide Ausführende
machen, um als
Dies geht aus der unfreien Behandlung : ge und den rerunglückten Verzierungen h wird die fehr begabte
erbor.
Hoffentlich
und anmuthige Künstlerin unter Leitung ihrer
zehren 6 ͤ das ihr noch Fehlende zu erreichen im Stande sein. Ihre Vortragsweife zeugte von Verständniß
Vorzüge kamen in
sowie in mehreren Liedern von Schu⸗
rksam zur Geltung.
ider hlreich erschienene Zuhörerschaft zollte der Sängerin wiederholte Beifallsspenden. Unterstützt wurde das Concert durch die bereits früher gehörte treffliche Pianistin mann, die in Gemeinschaft mit einem jungen Violinisten, Hrn. Noren, die Sonate von B
Frl. Götz⸗Leh⸗
unter sehr wohl traten noch mit
isen bahnen.
ser Bahn bindung, mittelst zum Güterumschlag ren Förderung wird Handels- und Ver⸗
Faust' s Woche und
Diese on
gewesen von Eduard
einigen Solovorträgen hervor, die sich gleichfalls der günstigsten Auf⸗ nahme zu erfreuen hatten. Die Klavierbegleitung befand sich wiederum in den sicheren Händen des Hrn. O. Bake.
Mannigfaltiges.
Die Jury der Großen Allgemeinen Gartenbau⸗Aus⸗ stellung hat noch immer die schwierige Arbeit der Preis verthei⸗ lung nicht gänzlich beendet. Inzwischen sind wieder folgende hervor⸗ ragende Preise verliehen worden. In der Abtheilung für Landschafts—⸗ gärtnerei, erhielt für den besten Entwurf Einer Parkanlage Stadt Obergärtner Clemen ⸗Berlin den Preis von 5065 Se Der erste Preis für das Projekt eines öffentlichen Schmuckplatzes wurde Rich. Köhler ⸗ Berlin, der erste Preis für den Entwurf zu einem Villengarten Edm. Gläsel⸗Kopenhagen zuerkannt. Den ersten Gehülfenpreis errang unter 16 Konkurrenten Paul Schindler⸗Drehsa. — In der wissenschaftlichen Abtheilung erhielten fämmtlsche Staatsinstitute Diplome. Mit goldenen Medaillen wurden ausgezeichnet Prof. Dr. Tschirch⸗Berlin Dr. Th. Schuchardt in Görlitz, H. de Vilmorin in Paris und Prof. Hansen-Kopenhagen. Eine Filberne Staatsmedaille endlich erhielt Paul Hennings⸗Berlin (Assistent des Botanischen Gartens) für Gesammtleiftung.
Eine ungemein schwierige Arbeit hatten die Preisrichter der 8. Abtheilung: Abgeschnittene frische Blumen. Für die beste Gesammt⸗ leistung im Blumenarrangement erhielt in Uebereinstimmung mit der Gesammtjuryv den ersten Preis (500 M) J. C. Schmidt⸗ Berlin. Die goldene Medaille wurde G. Höft⸗Berlin zuerkannt. Eine 2. goldene Medaille wurde Seitens der Jury für Carl Hos— mann-Hamburg beantragt. Für eine hervorragende Neuheit, die auf dem Gebiet der Binderei ein guter Handelsartikel zu werden ver— spricht, wurde Hrn. Paul Hermann ⸗Hamburg gleichfalls eine goldene Medaille verliehen. Für sein größeres Arrangement in mindestens drei verschiedenen Formen errang Rudolf Engelhardt ⸗Thorn den Kunstpreis. Die hervorragenden Leistungen der Frau Louise Böhme— Bromberg wurden mit der goldenen Medaille belohnt. Denselben hohen Preis erhielten H. Faßbender⸗Berlin für ein Trauerarrangement, S. van Thiel⸗Berlin für einen deutschen Strauß ohne Draht und Stäbe. Der von A. W. Riemer⸗Köln ausgestellte Blumenkorb wurde mit einer silbernen Staatsmedaille ausgezeichnet. Denselben Preis erhielt Riemer für ein kranzartiges Arrangement aus Pal menwedeln. Erste Preise holten sich dier Paul Hermann- Hamburg für feine Sträuße, H. van Thiel-Berlin für einen Brautschmuck, Paul Marschner⸗Berlin für eine vollständige Ballgarnitur, Janicki⸗ Schöneberg für einen mit Pflanzen geschmückten Blumentisch, Voß⸗Kopenhagen für ein freies Arrangement, Jean Olbers⸗ Köln für einen Palmenwedel mit Strauß und Gebrüder Rein— Liegnitz für Trauerkränze mit Blumen, Eine goldene Vereinsmedaille endlich wurde der Firmg Chr. Drescher⸗Berlin verliehen, die außer Preis bewerbung ausgestellt hatte. Für getrocknete Blumen und Gräser erhielten erste Preise J. F. Loock-Berlin und Emil Thiele Nachfolger ⸗ Berlin, der den Phantasieartikel aus ge⸗ prächtigen Makart⸗
schönsten
trocknetem Material geliefert hatte, Die sträuße, die J. F. Loock⸗Berlin ausgestellt, brachten diesem eine goldene Medaille, außerdem * wurde die Gesammt⸗ leistung des genannten Herrn durch einen Ehrenpreis belohnt. Hr. Karl Moncke. Berlin endlich erhielt für seine vielseitigen Leistungen in dieser Abtheilung eine goldene Medaille. Für Baumschulartikel wurden folgende Hauptpreise ausgetheilt: Ehrenpreis der Stadt Berlin (6060 S6) Hrn. Späth Berlin für Nadelhslzer, goldene Medaillen der Königlichen Gärtner⸗Lebranstalt Wildpark, Peter Breinig Mülheim,. L. Späth Berlin und Theod. Jawer⸗Nieder⸗Schön⸗ bausen. Einen ersten Preis erhielt des Weiteren W. Weiße, Kamenz. Für Obstbau erhielten erste Preife das Pomologische Institut in Proskau, Gůstav Schnepper⸗Massow, Anna Buhl ⸗Körbelitz, Lebrun ˖ Groß⸗ Lichterfelde und die I. bayerische Obst⸗ und Gemüse⸗Dörranstalt zu Gundelfingen. Den Ehrenpreis des Landw. Provinzial. Vereins für die Mark Brandenburg erkielt Buntzel⸗Nieder⸗Schönweide. Außer⸗ dem wurden Hrn. J G. Rackles Frankfurt für den besten Apfelwein und für den besten Apfelschaumwein Staatsmedaillen zuerkannt.
Gestern Abend folgten die Mitglieder des Comitss und die Preisrichter einer Einladung des Staats⸗Ministers Pr, Freiherrn Lucius von Ballhausen.
Der Besuch der Ausstellung war auch gestern ein gewaltiger und blieb wenig hinter dem des Sonntags zurück. An den Kassen wurden 22 000 Billets ausgegeben.
Ein neuer Bortrag, mit welchem die Urania“ ihre Besucher erfreute, ist Die Welt der Firsterne?. Dr. Körber, welcher denselben verfaßt hat, geht dabei aus von der Bestimmung des Be⸗ griffs „Fixsterne! und giebt Aufschluß über ihre Zahl und Bedeu— tung. Schon die Griechen und Rraber bildeten aus Fixsternen Gruppen zu bestimmten Sternbildern, welche sich in dieser Gestalt leichter merken ließen. Klafsifizirt sind die Fixsterne nach dem Grade ihrer Helligkeit; mit bloßem Auge sind etwa sechs Klassen, sechs—⸗ tausend Sterne sichtbar, alfo auf jeder Halbkugel der Erde nur 3000 Sterne. Anders gestaltet sich natürlich das Ergebniß durch Zu⸗ hülfenahme des Fernrohrs; mit diesem nimmt man Sterne 14 undm'is. Größe wahr. Es giebt 58 Millionen wahrnehmbare Sterne 14. Klasse. Redner geht des Näheren ein auf die Methode der Zähl ang der Sterne, auf die Art, wie man sie photographisch aufnimmt, was erst seit Anwen⸗ dung der Brom-Gelatine in den 6er Jahren möglich war. Ferner erklart er, in welcher Weise die Distanzenmessung gefchieht; dieselbe wird trigonometrisch ausgeführt durch Feststellung der Parallaxe, des Entfernungswinkels der Gestirne. Im weiteren Verlauf des Vortrags kommt der Redner auf die Eigenbewegungen der Fixsterne zu sprechen; während einige völlig konstant in ihrer gegenseitigen Stellung bleiben, verändern andere ibren Standpunkt. Im zweiten Tbeil. betrachtet Dr. Körber die Doppelsterne und ihre Bewegungen um einander. Die Spektralanalyse giebt Aufschluß über das Wefen und die Bewegung der Sterne.
Anläßlich der am Freitag v. W. eröffneten Allgemeinen Gartenbau ⸗Ausstellang hat es sich die Direktion der Urania angelegen sein lassen, auch shrerseits dem Publikum eine Belehrung über die Blumen, ihre Natur und Entstehung, zu bieten; zu diefen Zweck hält der wiffenschaftliche Mitarbeiter an der Gartenbau⸗ Ausstellung, Hr. Dr. Potonis, einen Vortrag: Was find Blumen?“ Redner giebt Aufschluß über den inneren Bau der Pflanzen, über die Zellen, das Protovlasma, welches er den Lebensträger der Organismen nennt, über die Gewebe und ihre Konstruktion sowie die Fortpflanzung. Im zweiten Theil wird der Bau der Blüthen geschildert, ferner di? Bestäubung, die Bedeutung der Farben, Düfte und andere Eigenthümlichkeiten der Blumen, die Geschichté« der Erkenntniß der Blüthen und Blumen, die Bedeutung der Forty flanzungsweife durch Blüthen und ähnliche Organe. Mit einer Betrachtung Über Philosophie und Naturwissen· schaft i der Redner seinen Vortrag, welcher während der Dauer der Garten dau⸗Ausstellung zu verschiedenen Malen wiederholt und sicherlich gut besucht werden wird.
Der Gesundheitszustand in Berlin war in der Woche vom 13. bis 19. April ein weniger günstiger als in den Vorwochen, und auch die Sterblichkeit war eine gesteigerte (von je 1000 Ein— wohnern starben aufs Jahr berechnet 253,4). Insbesondere kamen akute Entzündungen der Athmungsorgane wesentlich häufiger zum Vorschein und führten auch in ansehnlich gesteigerter Zahl zum Tode. Todesfälle an Grippe sind auch in diefer Woche nicht mehr zur Meldung gekommen. Darmkatarrhe und Brechdurchfälle traten gleichfalls etwas häufiger zu Tage und endeten auch in gesteigerter Zahl tödtlich. Die Theilnahme des Säuglingsalters an der Sterb⸗ lichkeit war in Folge deffen auch eine etwas größere; von je Jo 500 Lebenden starben, aufs Jahr berechnet, 83; Säuglinge. — Von den Infektionskrankheiten haben besonders Masern mehr Erkrankungen her—⸗ vorgerufen und namentlich im Stralauer Viertel, in der Schöneberger und Tempelhofer Vorstadt, in der diesseitigen Luisenstadt und auf dem Wedding größere Verbreitung gefunden. Auch Erkrankungen an
Diphtherie wurden besonders in der Tempelhofer Vorstadt, im Stra—⸗
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