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dung der Luftperspektive, durch welche die holländischen Meister des 17. Jahrhnndert ihre Triumphe feierten.
Ueber eine andere werthvolle neuere Erwerbung für das hiesige Königliche Museum, die dem Kupferstichkabinet einverleibte Toggen— burg- Bibel“, berichtet Jaro Springer. Wir haben aus diesem Aufsatz bereits das Wesentliche mitgetheilt. Demselben ist ein sorg⸗ fältiges Lichtdruck⸗Faesimile eines der schönsten in Deckfarben gemalten Blätter aus der Handschrift beigefügt.
Von Carlo Crivelli, einem älteren venetianischen Maler, der noch den Einfluß der paduanischen Schule zeigt, besitzt die hiesige Königliche Gemälde Galerie eine heilige Magdalena, eine hohe schmale Tafel, welche zu einem größeren Altarbilde gehört hat. Nach diesem eigenartig interessanten Gemälde hat Otto Reim eine vorzüglich gelungene Radirung angefertigt. Der noch ganz junge Künstler, der in den nächsten Lieferungen des oben besprochenen Galeriewerks mit ein paar Arbeiten dieser Art hervortreten wird, bekundet darin ein feines Talent in der Richtung auf malerische Wirkung des Grabstichelz. Der von ihm geübte malerische Stich hat von der Radirnadel die Freiheit und Leichtigkeit in der fürn des Griffels und die Farbigkeit der Behandlung ge—⸗ lernt, ist aber in der Feinheit der Zeichnung und in der Zartheit des Tons der Radirung entschieden überlegen. Es ist der Stich, den die großen Meister namentlich in Deutschland im 15. und dem Anfange des 16. Jahrhunderts handhabten. Eine dieser Arbeiten wird in dem vorliegenden Heft bereits publizirt. Die eigenthümlich gezierte Hal e, nn der empfindsame Ausdruck, die Mischung von jungfräulicher Schüchternheit und gesuchter Eleganz sind ebenso treu wiedergegeben wie die Reinheit der zarten Conturzeichnung, der helle blonde Ton der Färbung und die delikate flüssige Behandlung der Farben in ihrem pikanten Gegensatz gegen die plastisch aufgesetzten Ornamente des goldenen Bechers und des goldgestickten Kleidersaums. ;
Ferner enthält das Heft einen Nachtrag von W. Bode zu seinen im vorigen Heft gemachten Mittheilungen über die Bronzebüste des Battista Spagnoll im Berliner Museum. Der Verfasser weist darin auf die im Besitz der Bibliothek zu Mantua befindliche, aus Holz geschnitzte und bronzirte Halbfigur des Geistlichen hin, die er neben der Berliner als das einzige, wahrhaft bedeutende Monument des Carmeliters“ bezeichnet. Die Figur, welche ihn sehr lebendig als Lehrer oder Dichter charakterisirt, ist. durch eine Hochätzung veranschaulicht. Max Lehrs erscheint in dem Heft mit einem weiteren Beitrage zur näheren Datirung der Werke des ältesten deutschen Stechers, des sogenannten Meisters der Spielkarten. Endlich weist
ranz Wickhoff in einer Abhandlung über die Gestalt Amors in der
hantasie des italienischen Mittelalters scharfsinnig nach, daß eine
igur des semitischen Mrthus, der Engel, im Laufe der Zeit die Gestalt der hellenischen Nike angenommen hatte und diese Hülle dann nach 38 Jahrhunderten dem Amor geliehen hat, jenem Eros, den Nike einst auf seinem Siegesfluge begleitete.
Die preußischen Universitäten 1859 und 1887.
Die im Auftrage des Ministers der geistlichen, Unterrichts und Medizinal-Angelegenheiten von dem Königlichen Statistischen Bureau bearbeitete und herausgegebene Statistik der preußischen Landesuniversitäten mit Einschluß der theologisch⸗philosophischen Akademie zu Münster und des Lyceum Hosianum zu Braunsberg für das Studienjahr Michaelis 1886, 87 bringt außer den speziellen Ueber⸗ sichten über die Lehrkurse und die Studirenden in dem Berichtsjahre auch eine auf Grund der in der Zeit von 18658 bis 1886 im Ministerium der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten zusammengestellten „summarischen Uebersichten der Studirenden auf den preußischen Unipersi äten“ her⸗ gestellte Uebersicht über die Zeit von dem Studienjahre 1859/60 bis 1886,87, in welcher die Nachrichten über die Universitäten in den 1866 neu erworbenen Landestheilen auch für die vorpreußische Zeit ergänzt worden sind. ö
Seit dem Winter⸗Semester 1859/60 hat sich die Gesammtzahl der Dozenten im Durchschnitt aller preußischen Universi⸗ täten und Fakultäten um 53 0½υ vermehrt. doch haben keines wegs die einzelnen Universitäͤten den gleichen Vortheil von diesem Zuwachs gehabt. Wenn das Lyceum Hosianum seiner eigenthüm . Verhältnisse halber außer Acht bleibt, so kommen Königs berg und Breslau mit 5431 bez. 50.900 , dem Gesammtdurchschnitt am nächsten, während Marburg mit 43,64, Bonn mit 29328 und Göttingen mit 12,87 060 am weitesten hinter demselben zurückbleiben und Greifswald mit 64,84, Kiel mit 72,22. Halle mit 75, Berlin mit 78.33 und die theologisch⸗philosophische Akademie zu Münster mit s5 o/ Zunahme denselben überschritten haben. Verschieden von der Gesammtzahl der Dozenten ist auch jede einzelne Rangstufe derselben gewachsen. Die ordentlichen Professoren haben in dem ge⸗ dachten Zeitraum eine Vermehrung um 42,84 c erfabren; diesem Burchschnitt stehen Greifswald mit 47,27 οί,, Breslau mit 48,15 0o und Marburg mit 48,39 0so ziemlich nahe, unter demselben blieben Göttingen mit 35,64 00, Königsberg mit 27,14 0,00 und, Bonn mit J2ß So, während Halle mit 5a, bb (, Berlin mit 56, 3 o/o, Kiel mit 76, 00 ο und die Akademie in Münster mit 91,67 ½ einen weit höheren Zuwachs erhalten haben. Die außerordentlichen Professuren sind um 101,02 ,υ gewachsen in Folge der Gründung einer größeren Anzahl von mäßig bezahlten außerordentlichen Professuren, durch welche für die Privatdozenten eine bessere Aussicht erschlossen wurde, als dies früher der Fall war. Die Zunahme dieser bei den Rangstufen betrug in der genannten Zeit in Berlin S0, ß o,oC, in Bonn 71,06 oo, in Breslau 221,74 ο, in Göttingen 45,45 9,ο, in Greifswald 144 44 0o, in Halle 164,900 υ, in Kiel 110,00 0, in Königsberg 246,67 G, in Marburg 7,14 ά, an der Akademie zu Münster 166,90 00 und am Lyceum Hosianum — 100 99o, an außerordentlichen Professoren und bez. 94,44, 45,71, 10,34, — 68, 14, 38,89, 44,83, 63,33, 22.58, 80. 09, —, — 100 060 an Privat⸗ dozenten. Innerhalb der einzelnen Fakultäten ist die Zunahme des Lehrpersonals natürlich ebenfalls eine außerordentlich verschiedene ge wefen. Die medizinische und demnächst die philosophische Fakultät haben den größten Zuwachs an neuen Dozenten aufzuweisen, letztere an ordentlichen, erstere an außerordentlichen Pro— fefforen, die katholisch⸗ theologische Fakultät hat an neuen ordentlichen und außerordentlichen Professoren verhältnißmäßig mehr bekommen als die evangelische, am wenigsten verändert hat sich der Dozentenstand der juristischen Fakultät. Von den Privatdozenten wandten sich die meisten der medizinischen Fakultät zu und demnächst
der philosophischen, bedeutend weniger der evangelisch-theologischen, fast gar keine aber der juristischen und der katholisch⸗theologischen. Die prozentuale Zunahme des Lehrerpersonals stellt sich für die Zeit ron 1859 bis 1887 wie folgt: Es vermehrten sich die Dozenten über haupt an sämmtlichen Fakultäten um 53,19 Ho, nämlich bei der evan⸗ gelisch theologischen Fakultät um S, 64 00, bei der katholisch-theolo⸗ gischen um 109,71 0, bei der juristischen um O52 0½, bei der medi— zinischen um 91,90 so und bei der philosophischen um 63,76 Coo. Nach den Rangstufen vermehrten sich bei der evangelisch⸗theo⸗ logischen Fakultät die ordenilichen Professoren um 2c, 44 lo, die außerordentlichen Professoren um 33,33 0/9, die Privatdozenten um 16,67 0; bei der katholisch theologischen Fakultät die Ordinarien um 16 716,9, die Extraordingrien um 25,00 Gο, die Privatdozenten um — 300,900 o; bei der juristischen Fakultät die Ordinarien um 14,01 υ, die Extraordinarien um 890, die Privatdozenten um — Hh „b6h oo; bei der medizinischen Fakultät die ordentlichen Pro— fessoren um 30,28 , die außerordentlichen Professoren um 282.99 9½o, die Privatdozenten um 86,06 oo; bei der philosophischen Fakultät die ordentlichen Professoren um 63, 9380, die außerordentlichen Professoren um 100,52 0 und die Privatdozenten um 365,51 9,ο, An Studirenden ent⸗ fielen bei Beginn und Ende des in Rede stehenden Zeitabschnittes auf einen Dozenten überhaupt 8, 29 bez. 12,40, und zwar kamen bei der evangelisch⸗ theologischen Fakultät bez. 1379 und 30,60; bei der katholisch⸗ theologischen Fakultät bei. 26 23 und 19,47; bei der juristischen Fakultät bez. 10,53 und AQ,b5h; bei der medizinischen Fakultät bez. 6,75 und 12,1 und bei der philosophischen Fakultät bez. 4, 86 und Ta Studirende auf einen Dozenten überhaupt. Auf einen ordentlichen
Professor insbesondere kamen an den gedachten Zeitpunkten bei der ,,,, Fakultät 31,94 bez. 47, 78; bei der katholisch⸗ theologischen 36 73 bez. 2414; bei der juristischen 18,01 bez. 33,30; bei der medizinischen 15.27 bez. 41,20 und bei der philosophischen 10,13 bez. 16,05, im Durchschnitt überhaupt 16,48 bez. 26,44 Studirende.
Vergleicht man die Zabl der Studirenden bei Beginn und am Ende der oben genannten Berichtsperiode, so ergiebt sich, daß sich dieselbe in der gedachten Zeit mehr als verdoppelt hat. Es studirten im Winter⸗Semester 1855/60 auf den preußischen Universitäten bei der evangelisch-tbeologischen Fakultät 1443, bei der katholischttheo⸗ logischen Fakultät 756, bei der juristischen Fakultät 1074, bei der medizinischen Fakultät 1047 und bei der philosophischen Zakultät 1756, im Sommer⸗Semester 1887 dagegen waren eingeschrieben: bei der evangelisch theologischen Fakultät 2768, bei der katholisch⸗ theologischen 642, bei der juristischen A04, bei der medizinischen 3805, bei der phi⸗ losophischen 4452 Studirende Während sich also die Gesammtzahl der Studirenden im Winter⸗Semester 1858/60 auf 6076 delief, war sie im Sommer ⸗Semester 1887 auf 13771 angewachsen, unter denen sich 4452 Preußen und 2115 Nichtpreußen befanden, während 1859/60 die Zahl der i n 4371, die der Nichtpreußen 646 be⸗ trug. In den letzten Zahlen sind indessen die Universitäten Kiel, Göktingen und Marburg, welche damals noch nicht zu Preußen ge⸗ hörten, nicht mit einbegriffen. . ;
Wie die Frequenz der Universitäten gestiegen ist, so haben auch
die Ausgaben derselben, welche übrigens erst seit 1868 vorliegen und für welche daher nur eine 21 jährige Periode hier in Betracht kommt, eine große Zunahme erfahren; letztere sogar noch eine ver hältnißmäßig größere als erstere, da sich die ordentlichen Ausgaben von 3 886 6533 M in 1868 auf 505783 Æ in 1888/89, also um 144358 0½ erhöht haben. Da im, ersteren Jahre 7284 Studirende vorhanden waren, so ergiebt sich für jeden von ihnen ein durchschnitt⸗ licher Kostenbetrag von rund 534 Æ im Jahre, der lch in 1888189 auf 650 „ steigert und da in neuester Zeit jeder Student im Durchschnitt sich 97 Semester auf der Universität aufhält, so werden jetzt durchschnittlich für jeden während seiner Studienzeit über 3100 1 Ausbildungskosten aus öffentlichen bezw. Universitätsmitteln verausgabt. Hierbei sind allerdings alle Nichtpreußen, welche auf preußischen Universitäten studiren, mitberäcksichtigt, doch gleicht sich das dadurch wieder aus, daß auch in anderen Staaten, deren Univer⸗ sitäten von studirenden Preußen besucht werden, ein beträchtlicher Aufwand aus derartigen Mitteln auch preußischen Staatsangehörigen zu Gute kommt. Die reichhaltigste Verwendung erfolgte für Institute und Sammlungen, bei denen die Zunahme 216,03 So beträgt, die Dozentengehalte stiegen um 87,19 0,υ, die Kosten für die Universitäts⸗ gebäude, einschließlich der Abgaben und. Lasten, verursachten einen Mehraufwand von 196,93 Co, die eigentlichen Ver⸗ waltungskosten wuchsen um H52,8S , die Ausgaben für ökonomische und Amtsbedürfnisse um 42,12 o. Sehr gering war die Zunahme der Ausgaben für Konviktorien, Unterstützungen und Sti⸗ pendien, welche nur 100 betrug. Die außerordentlichen Ausgaben, welche überwiegend zu Neu und Umbauten sowie zu größeren ein⸗ maligen Aufbefferungen und Ausrüstungen der Institute und Samm⸗ lungen Verwendung fanden, vertheilen sich natürlich nicht auf die einzelnen Universitäten in gleicher Weise. Im Ganzen wurden während der hier in Betracht kommenden 21 Jahre 41 171 692 4 oder durchschnittlich jährlich 1 960 557 „ zu derartigen außerordent⸗ lichen Ausgaben Seitens des Staats verwandt. Die einzelnen Universitäten sind wie folgt an der Gesammtsumme betheiligt: Berlin mit 16 811 998 „, Bonn mit 4104 924 S, Breslau mit 2566266 S, Göttingen mit 2 501 638 „S, Greifswald mit 1280742 Æ, Halle mit 4 944 141 S, Kiel mit 2986 666 „, Königsberg mit 3 334 847 M, Marburg mit 2 265 377 , die Akademie zu Münster mit 11 1090 M und das Lyceum Hosianam zu Braunsberg mit 13993 96 Die Besoldungen der ordentlichen und außerordentlichen Professoren haben, wie bereits erwähnt, in den 21 Jahren von 1868 bis 1888 eine nicht unwesentliche Steigerung erfahren. Die Minimal ⸗ bezw. Maximalbesoldungen der ordentlichen Professoren be⸗ trugen 1868 in der evangelischtheologischen Fakultät bezw. 1800 und 7600 M, in der katholisch⸗theologischen 800 bezw. 3900 FS, in der juristischen 1900 bezw. 6000 „, in der medizinischen 900 bezw. 6000 , in der philosophischen 1800 bezw. 6000. 16, während sie sich im Jahre 188788 auf bezw. 2000 und 10 200 1½, 1500 und 5400 M, 3500 und 12 600 4, 3060 und 8600 ½, 1500 und 12 000 stellten. Die Besoldungen der außerordentlichen Professoren, welche im Jahre 1868 bei den einzelnen Fakultäten einen Minimalbetrag von 600 M und einen Maximalbetrag von bezw. 2400, 1800, 1860, 3600 und 3720 M er⸗ reichten, betrugen im Jahre 1887 im Minimum und Maximum bei der evangelisch'theologischen Fakultät 1500 und 4800 S, bei der katholisch'theologischen Fakultät 2000 und 2400 ½, bei der juristischen Fakultät 1500 und 3800 M, bei der medizinischen Fakultät 680 und S600 „M und bei der philosophischen 900 bis 4800 „ Außerdem e fn seit 1375 die Professoren noch den gesetzlichen Wohnungs⸗ zuschuß. Die oben nachgewiesene bedeutende Zunahme des Besuchs der preußischen Universitäten ist nicht auf diese allein beschränkt, auch die übrigen deutschen Universitäten zeigen dieselbe Erscheinung, und auch die fachlichen Hochschulen sind hinter den Universitäten nicht zurück⸗ geblieben. Eine abweichende Freguenzbewegung zeigen nur die tech nischen Hochschulen. Faßt man alle Uni versitäten im Deutschen Reich, die technischen Hochschulen, die Forst⸗ Akademien, die Berg ⸗Akademien, die landwirthschaftlichen und thier⸗ ärztlichen Hochschulen zusammen, so ergiebt sich ein un— unterbrochenes Anwachsen der Besucher dieser Anstalten seit dem Jahre 1869 und für die Zahl der Studirenden nahezu eine Verdoppelung seit rund 20 Jahren. 18698 be- trug die Zahl der Studirenden 17631, die der Bevölkerung 40 492 00, sodaß auf je 2297 Personen ein Studirender kam, 1888 dagegen hatte sich die Zahl der Studirenden, bei einer Bevölkerung von 48 056 000, auf 34 118 gesteigert, sodaß bereits auf je 1499 Per⸗ sonen ein Studirender kam. Wenn somit der Besuch der Hochschulen im Deutschen Reich in der Zeit von 1869 — 1888 eine Zunahme von rund 9g35 d ergiebt, so zeigen die einzelnen Gruppen der Hochschulen doch mancherlei Abweichungen hiervon. Die 22 Universitäten, ein- schließlich Münster und Braunsberg, zählten 1868 13 674, 1888 aber 28 057 Studirende — es gehörten ihnen somit etwa S5 9 der gesammten akademischen Jugend an — und hatten also im letztgenannten Jahre an Stelle von. 199. Studirenden in 1869 deren 212. Größer als zu den Universitäten war der Zufluß zu den 3 Berg ⸗ Akademien, welche 1859 144, 1888 343 Stu dirende zählten, also für 100 im erstgenannten Jahre, 238 im letzteren; noch beträchtlicher aber war der Zufluß zu den ö thierärztlichen Höchschulen, welche 1869 267, 1888 962 Schüler hatten, bei denen also auf je 160 in 1869 2360 in 1888 kamen. Nicht ganz so stark, aber immer noch 48 9 betragend, ist die Zunahme der Forst-Akademiker, deren Zahl von 261 in 1869 auf 394 in 1885 und 386 in 1885 stieg. Hier zeigt sich also in den letzten vier Jahren eine, wenn auch äußerst geringe Abnahme. Gan anders steht es mit dem Befuch der technischen Hochschulen. Auf. den 9 Anstalten diefer Art befanden sich 1888 2887 Studirende, 1.40 0G weniger als 1869, wo die Zahl derselben 2828 betrug. Anfang der siebziger Jahre war in Folge des raschen Auf— schwungs des Wirthschaftslebens der Besuch dieser Anstalten sehr schnell gestiegen, sodaß im Jahre 1875 nicht weniger als 5449 Polytechniker gezählt wurden, gegen Ende des Dezenniums aber derlor sich mit dem Niedergang des wirthschaftlichen Lebens die Vorliebe für dieses Studium immer mehr, sodaß im Jahre 1885 die Frequenz der akademischen technischen Lehranstalten um 379 geringer war als 1863. Seitdem ist wieder eine normale Zunahme eingetreten. Auf den 4 landwirthschaftlichen Hochschulen ist die Zahl der Studirenden in dem genannten Zeitraum Remlich gleichmäßig von 357 auf 483 gestiegen.
Literatur.
Adreßbuch der deutschen Zeitschriften und der hervor= ragenden politischen Tagesblätter (begründet von C. A. Haendeh. Hand- und Jahrbuch der deutschen Presse, Mit Angabe der Adressen der Redacteure und Verleger, der Erscheinungsweise. Bezugs Anzeigen und Beilagenpreise der Blätter und anderen Nachweisen. 31. Jahrgang 1390. Bearbeitet von H. O. Sperling (Leipzig, Expedition des Zeitschriften⸗Adreßbuchs. Gr. 8. 324 S. Pr. geb. 4 16) — Dieses in Geschäfts ⸗ und Fachkreijen längst geschätzte und viel benutzte Nachschlagebuch will einerseits dem inserirenden Kauf⸗ mann und Fabrikanten ein Hülfsmittel böeten, um die für ibn geeigneten Blätter richtig auswählen und sein Inseratenbudget genau aufftellen zu können. Aber auch Schriftsteller, Gelehrte, Biblis⸗ thekare ꝛc. sowie überhaupt Jeder der mit Zeitschriften⸗Redaktionen und Expeditionen geschäftlich zu thun bat, wird es der Ausführlichkeit und Zuverläfftkeit feiner Angaben wegen zu seiner Information mit Vortheil gebrauchen. Allen diesen Kreisen dürfte guch der vorliegende . bedeutend vermehrte Jahrgang das Adreßbuchs gute Dienste eiften.
Mannigfaltiges.
Zum Besten des Deutschen Frauen⸗SBereins für Krankenpflege in den Kolonien wurde am gestrigen Nach⸗ mittag in der Aula der Königlichen Kriegsakademie (Dorotheenftraße) eine Ausstellung von ethnographischen Sammlungen er⸗ öffnet, welche die Afrika⸗Reisenden Dr. Kohlstock, Lieutenant Sulzer, Märker, Blümke, Graf Behr u. A, mitgebracht haben. Der Ertrag dieser Ausstellung ist für den oben erwähnten Verein, welcher bereits in segensreicher Weise am Orte seiner Bestimmung wirkt, bestimmt und in Anbetracht dieses humanen Zwecks verdient die Ausstellung allen Freunden der Wohlthätigkeit bestens empfohlen u werden. Ein Besuch ist durckaus lohnend, denn das Arrangement ist ein so gefälliges und geschicktes. daß man sich mit leichter Mühe äber die jedesmaligen Völkergruppen orientiren und ein Bild von ihrer Kultur, soweit solche in den zur Schau ge⸗ stellten Gegenständen erkennbar ist, entwerfen kann. Der große Saal ist an seinen vier Wänden mit einer Anzahl von Tischen und Gruppenarrangements ausgestattet. Es sind Hausgeräthe, Waffen, Gegenstände für kulturelle Handlungen, Stickereien u. a. m., die zum Betrachten geboten werden. Das Kaiser Wilhelms ⸗ Land, das ost⸗ afrikanische Schutzgebiet, die westafrikanischen Besitzungen und eine Reihe anderer kolonialer Distrikte sind durch kleine, aber mannigfaltige Sammlungen vertreten, welche insofern von besonderem Intereffe sind, als sie uns ein Bild von der Kunstfertigkeit der Kolonienbewohner sowie von den Produkten der Länder geben, obwohl sich natürlicher Weise bereits bei manchen dieser Sachen der europäische Einfluß erkennen läßt. Schnitzereien aus Holz, Elfenbein und Horn zeigen, daß auch in jenen Gegenden eine Art Kunstgewerbe besteht, welches freilich dem Geschmack und den Lebensbedürfnissen der Einwohner angepaßt ist und sich oft in den groteskesten Formen gefällt. Auf die Ver⸗ zierungen ihrer primitiben Waffen, der Keulen, Messer, Lanzen u. s. w. ist oft viel Sorgfalt verwandt, die Ornamente bekunden eine große Erfindungskraft ihrer Verfertiger; ebenso muß man be—⸗ wundern, wie kunstgerecht und sauber diese Schnitzereien ausgeführt find, wenn man bedenkt, daß das Handwerkzeug doch gewiß ein äußerst einfaches ist. Von ganz besonderem Interesse ist eine Sammlung von Tanzmasken aus Neu Pommern und Neu⸗Mecklenburg, welche in ihrer gesucht schrecklichen Form und Bemalung komisch und furchtbar zugleich wirken und der Phantasie des Verfertigers den denkbar weitesten Spielraum gewährten. Auch an Beutestücken, welche dereinst in der Geschichte unserer jungen Kolonialunternehmungen eine Rolle spielen werden, sehen wir hier einige recht interessante Stücke, so z. B. die von Kugeln durchbohrte und mit Koransprüchen be⸗ deckte Fahne Buschiri's, die den das Lager der Rebellen erstürmenden Kolonißaltruppen in die Hände fiel. In der Mitte des Saales er—⸗ blickt man zwei Gegenstände, welche gleichsalls an die Kämpfe in Ost— Afrika erinnern: es ist eine mächtige Trommel und eine riesige, ganz absonderlich geformte Trompete, beides Beutestücke aus den Operationen unter dem Lieutenant von Gravenreuth. Ueber die Ausrüstung eines Afrikareisenden belehrt uns ein großes Zelt, welches ausgespannt und aus fäulnißsicherem Stoff angefertigt ist; um dasselbe herum sieht man Stühle und Tische stehen und zwar solche, wie sie für die Reise des Forschers geeignet und besonders konstruirt sind, zierlich gearbeitet und zusammenklappbar, sodaß sie leicht transportirt und ebenso rasch wie bequem aufgestellt werden können. Die Ausrüstungsgegenstände, welche, hier ausgestellt sind, veranschaulichen uns recht deutlich die eigenartigen Verhãältnisse. unter denen sich der Reisende dort bewegt, und die nicht fehlende Doppel- flinte zeigt, daß diese auf den ersten Blick so idyllijch anmuthende Scengrie auch ihre Gefahren hat, und daß die Ruhe und Sicherheit des unter Palmen erbauten Zeltes keineswegs immer eine ungestörte und unbedingte ist. Diese Gruppe inmitten des Saals, von anscheinend lebenden hohen Palmen, die aber künstlich konservirt sind, umstanden, ist recht gefällig arrangirt. Verläßt der Beschauer den großen Saal, so fällt ihm in der zu dem Vorraum führenden Thür eine polychrome Statuette auf: es ist ein Suaheli⸗Stutzer, modellirt ron dem Bildhauer Franke. Von den europäischen Elegants unter⸗ scheidet sich dieser Stutzer sehr weseatlich, denn sein ganzes Kostüm besteht nur aus einem bom Hals bis auf die Füße reichenden blendend weißen Gewand und einem Käppchen, das kokett auf dem krausen Haupthaar sitzt. Das Selbstgefällige in dem Antlitz dieses drolligen Burschen ist von dem Künstler geschickt zum Ausdruck gebracht.
In dem kleineren Raum, welcher in einem Pflanzenarrangement die Büste Sr. Majestät des Kaisers zeigt, findet sich eine Kollektion von Büchern und Bildern vor, die mit der Kolonialpolitik zusammen⸗ hängen. Auf einem Tisch sieht man eine kleine Bibliothek von kolonialpolitischen Schriften; unter ihnen wird besonders die von dem Lehrer Kristaller in Kamerun für die Kameruner Kinder aus gearbeitete Fibel (Carl Heymann's Verlag, Berlin) In keresse erregen; es ist ein dünnes Heftchen, dessen Inhalt den kleinen Schwarzen nicht geringeres Kopfzerbrechen verursachen dürfte, als unsere deutsche Fibel unseren hiesigen kleinen ABC-⸗-Schätzen. Die Wände des Raums find bedeckt mit Bildern, Plänen und Karten. Mit Ver gnügen wird jeder Hellgrewe's Grifaillebilder ansehen, welche uns die landschaftlichen Schönheiten unserer kolonialen Besitzungen in künst⸗ lerisch durchgeführten Skizzen vergegenwärtigen; von Unfrucht- barkeit oder Oede der betreffenden tropischen Gegenden ist auf diesen Bildern, welche freilich mit dem Auge des Malers gesehen find, nichts zu merken. Aeußerst spaßhaft sind die zahlreichen Photographien, zu denen die Schwarzen saßen; man sieht den Gesichtern das selbstgefällige Behagen an, mit dem sie sich dem Apparat des Photographen zuwandten. Aber auch an ernsten Blättern fehlt es hier nicht: da ist ineinem elfen⸗ beinernen Rahmen die Photographie des Lieutenants Günther, der am 1I. November 1886 an der Jub Barre beim Kentern des Bootes ertrank, da ist ferner das Bild des am 1. April 1886 bei Kismaju ermordeten Dr. Jühlke. Auch unter den übrigen Bildern finden sich solche von Personen, welche nicht mehr unter den Lebenden weilen, deren Namen aber in der Geschichte unserer kolonialen Politik einen ehrenvollen Platz einnehmen.
So bietet denn die Ausstellung des Interessanten eine reiche Fülle. Das billige Eintrittsgeld wird hoffentlich einen zahlreichen Besuch zur Folge haben, und dieser ist um so mehr zu wünschen, als ia. das finanzielle Ergebniß des Unternehmens dem wohlthätigen Verein zu Gute kommt. .
3wmeite
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und
KX 105.
Beilage Königlich Preußischen
Berlin, Dienstag, den 29. April
Staats⸗Anzeiger.
1890.
1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. 2. Zwangs vollstreckungen, n . * 3. Verkaufe, Verpachkungen, Verdingungen c. 4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen
orladungen u. dergl.
Papieren.
Deffentlicher Anzeiger.
1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. 1790 Oeffentliche Ladung.
Von den nachstehend benannten Personen, wel sämmtlich ihren letzten bekannten Wohnsitz oder .
wöhnlichen Aufenthalt in Berlin gehabt haben, dere beschuldigt: 1) Adam,
eboren am 8. Januar 1853 zu Groß-⸗Keula, Frei beleben,
J. Die nachbezeichneten:
2) Lüttje, Heinrich Georg, Schieferdecker, geboren
am 29. April 1859 in Neu⸗Münster, Kreis Kiel,
3) Braun, Hermann, Kaufmann, geboren am
8. März 1856 zu Fordon, Kreis Bromberg,
4 Krause, Gustav Adolf. Arbeiter, geboren am 23. Juni 1852 zu Gurkow, Kreis Friedeberg N / M., geboren am
5) Woitusch, Franz, Bäcker, 27. September 1858 zu Krappitz, Kreis Oppeln, 6) Nauck, Wilhelm, 23. Oftober 1856 in Königsberg N. / M.,
7) Haase, Johann Carl Robert, Knecht, geboren am 10. November 1860 in Gurschen, Kreis Frau
stadt,
8) Hornig, Louis Paul Hugo, Commig, geboren am 4. August 1861 in Namslau Kreis Namslau,
9) Hafemann, Johann Franz Otto, Musikus,
geboren am 9. Juni 1860 in Berlin,
15. Februar 1859 in Neuhof, Kreis Liegnitz, 1I) Edelhoff, Gustay Traugott, geboren am 14. Juni 1857 in Königsberg i. / Pr.,
12) Grosse, Franz Otto, Töpfer, geboren am
26. Dezember 1360 in Teuchern, Kreis Merseburg,
13) Kohl, Johann Gottfried, Arbeiter, geboren
am 7. Oftober 1856 in Kaltenborn, Kreis Jüterbog⸗ Luckenwalde, 14) Kolbe, Friedrich Wilhelm, Zigarrenmacher, geboren am 9. Januar 1861 in Mückendorf, Kreis Strehlen, ) 15) Kirschke, August Robert Carl, Hülfswächter, geboren am 6. Oktober 1860 in Neu⸗Bolewitz, Kreis Buk, 16) Lindhorst, Carl Julius Fritz, Abiturient, geboren am 13. August 1858 in Königsberg i. / Pr., 17) Korn, Bomen Berthold, Kaufmann, geboren am 1. Juni 1862 zu Ostrowo, Kreis Adelnau, 18) Legatzky, Richard Carl, Kellner, geboren am 11. Januar 1863 zu Schrolgendorf, Kreis Mohrungen, 19) Küszner, Josef, Tischler, geboren am 31. Ok⸗ tober 1861 in Gr. Kellen, Kreis Rössel, 20) Kochaele, Johann Carl Ernst, Maurer, geboren am 24. Oktober 1859 in Tschiefer, Kreis Freistadt, 21 Mottek, Michael, Kaufmann, geboren am 18. März 1860 in Samter, 22) Passow, Wilhelm Friedrich, Arbeiter, ge⸗ boren am 7. März 1861 in Biesenbrow, Kreis Angermünde, 23) Rusch, Emil, Schneider, geboren am 1. Ja⸗ nuar 1863 in Sophienberg, Kreis Czarnikau, 24) Ribotzki, Heinrich Ludwig, Hausdiener, ge⸗ boren am 28. April 1859 in Zinskowo, Kreis Bunk, 25) Meyer, Carl Heinrich Ludwig, Arbeiter, ge⸗ boren am 5. November 1858 in Persanzig, Kreis Neu ⸗ Stettin, 26) Rüder, Johann Friedrich Albert, Restau⸗— rateur, geboren am 4. Februar 1859 in Brachwitz, Kreis Zauch⸗Belzig, 27) Ouiel, Carl, Schuhmacher, geboren am 28. Mai 1852 in Woitsdorf, Kreis Oels, 28) Rohloff, Johann, Arbeiter, geboren am J. Juli 1860 in Dyck, Kreis Deutsch-Krone, 29) Rieck, Carl Gustap Wilhelm, Schuhmacher, geboren am 5. Februar 1858 in Eulenburg, Kreis Bublitz, 30) Hampe, Carl Gottlob, Musikus, geboren am 26. September 1857 in Mansfeld, 31) Kirsch, Carl, Kaufmann, geboren am 27. Juli
Karl Friedrich Louis, Kaufmann,
cand. phil, geboren am
Handlungs⸗
Schriftsetzer,
am 18. Mai 1861 in berg N. M.,
am 16. November 1862 Leobschütz,
am 24. Mai 1863 in Berlin,
am 9. Dezember 1856 in Kattow, Kreis Bütow
52) Abraham enannt Freyk 8 Schneider, 23 . Kreis Bromberg,
53 ,, riesner, Christoph, Hausdiener, gebore am Sy. Dltober Iss 3 fi fiori er ge
Maurer, geboren am 11.
; 1858 Schmiegel, Kreis Kosten,
Dezember
zember 1851 in Königsberg i, / Pw,
tember 1856 in Gieskow, Kreis Cöslin,
. Trebnitz.
59) Braun, Carl Friedrich Wilhelm, Knecht, ge boren am 7. Colberg⸗Cörlin, Greifenhagen,
5. Oktober 1863
in Himmelwitz, Strehlitz, ö
meister, geboren am 1. März 1860 in Buschwinkel Kreis Schlochau, 7
12. Februar 1856 in Grätz, Kreis Buk,
boren am 75. Dezember 1860 in Posen,
Lehus,
67) Strauch,
Georg, Arbeiter,
5. Februar 1864 in , Kreis Glogau,
69) Ramin, Alexander, Tischler,
1. November 1862 in Berlin,
70) Reinke, Otto, Kellner, geboren am 26. Ok— tober 1861 in Berlin,
717 Reich, Eduard, Barbier, geboren am 27. Juni 1863 in Driesen, Kreis Culm,
72) Manhardt, August Richard, Zahntechniker, geboren am 6. Dezember 1864 in Sondershausen, 73) Rohde, Paul, Klempner, geboren am 8. Juni 1859 in Berlin,
74) Schlesies, Hermann, Fleischer, geboren am 3. Juli 18653 in Königsberg i. Pr., 7ö). Konopa, Josef, Arbeiter, 3. März 1862 in Oburznia,
i6z Feld, Wilhelm. Arbeiter, 26. Januar 1856 in Kunkel,
77) Rieß, Emil, Kaufmann, geboren am 11. Mai 1864 in Osterode, ; 78) Rother, Josef, Max, Materialist, geboren am 20. Juli 1856 in Oppeln,
79) Lichtenberg, Richard Friedrich, Kaufmann, geboren am 28. 18655 in Berlin,
S0) Kompatzki, Johann, Arbeiter, geboren am 18. November 1854 in Koszinnen, Kreis Lötzen,
81) Schneider, Johann Gotthilf, Schneider, geboren am 19. Juli 1860 in Schönwalde, Kreis Luckau,
82) Barra, Johann Ludwig, Arbeiter, geboren am 18. August 1863 in Dirschau, Kreis Pr. Star—
geboren am
geboren am
Martin November
1856 in Masserberg, Kreis Arnstadt,
32) Przygoda, August Robert, Bäcker, geboren am 31 Juli 1853 in Gnesen, Kreis Gnesen,
35) Mielke, Friedrich, Hausdiener, geboren am 27. Deiember 1854 in Bukowitz. Kreis Schwetz,
34) Bohrisch, Carl Adolf Richard, Bäcker, ge—⸗ boren am 5. April 1862 in Spremberg,
356 Drestler, Carl Otto, Klempner, geboren am 31. Dezember 1859 in Bellin,
36 Bietz, Andreas Johannes, Schlosser, geboren am 11. August 1859 in Stolpe a. / Orer, Kreis
ngermünde,
37) Freymaun, Isidor Isaac, Tapezierer, ge—⸗ boren am 25. August 1860 in Königsberg i. P., 38) Engel, Heinrich Josef, Barbier, geboren am 28. Juli 1861 in Mainz,
39) Klut, Adam, Arbeiter, geboren am 24. Sep—⸗ tember 1867 in Smiszkowo, Kreis Czarnikau,
40) Voß, Ludwig Wilhelm August Ernst, Zeug— chmied geboren am 17. Februar 1850 in Berfin,
41) Cohn, Ephraim Moses, geboren am 3. Juli 186] in Königswalde, Kreis Ost-Sternberg.
42) Cantius, Carl Friedrich Otto, Schlosser, ge⸗ boren am 9. Februar 1857 in Berlin,
. Toezek, Heinrich, Schlächter, geboren am 25. August 1859 in Kadlub, Kreis Turawa,
44) Czekalski, Stanislaus, Kommis, geboren am 27. April 1858 in Posen, Kreis Posen,
45) Terski, Michael, Maler, geboren am 24. Sep⸗ tember 1858 in Gniewkowo, Kreis Inowraclaw,
46) Janeczek, Anton, Schlächter, geboren am 15. Juni 1857 in Rose, Kress Buk,
47) Czamanski, Maximilian, Restaurateur, ge⸗
geboren am 29. Mai 1857 in Alt-Sorge, Kreis Landsberg a / W.,
geboren am 13. September 1857 in Mersin, Kreis Lauenburg,
geboren an 28. April 1861 in Gransee, Kreis Ruppin,
gardt.
S3) Jasorka, Mathes, Bauersohn, geboren am 29. Dezember 1861 in Neuendorf, Kreis Cottbus, 84) Braune, Johann Heinrich Friedrich, Bäcker, geboren am 27. Dezember 1856 in Greifswald,
S5) Foerstemann I, Julius Carl Adolf, Bäcker, geboren am 14. Mai I855 in Berlin,
86) Rottkomsky, Carl Richard Eduard, geboren am 23. August 1858 zu Vietz, Kreis Landsberg a. W., 87) Woltmann, Adalbert Hyronimus, Wirths⸗ sohn, geboren am 20. Juli 1866 in Arnswalde,
88) Noack, Carl (Gustav Ottomar. Maschinen⸗ bauer, geboren am 29. August 1861 in Sagan,
S9) Begerow, August Friedrich Michael, Schlosser, geboren am 13. November 1864 in Greifenhagen, 90 Grünig H, Arthur, Chemiker, geboren am 22. Juni 1863 in Striegau, Kreis Striegau,
91) Doebler, Ferdinand Friedrich Christian, Kutscher, geb. am 13. März 18651 in Sydow, Kr Schlawe, 92) Hoffmann, Julius Franz Heinrich, Conditor, geboren am 23. Februar 1855 in Colberg, Kreis Colberg - Cörlin,
93 Heinrich, Gegrg, Buchhändler, geboren am 27. Januar 1850 in Zoffen, Kreis Teltow,
94) Wandrey, Friedrich Wilhelm, Viehhändler,
95) Hasse, Albert Martin Wilhelm, Gärtner,
26) Schulz, Friedrich Wilbel n August, Schlosser,
boren am 8. Oktober 1859 in Kollin, Kreis Wirsitz,
vember 1866 in Berlin,
97) Runge, Edmund, Tischler, geboren am 11. No⸗
48) Franke, Gustav. Justizanwärter, geboren Neudamm, Kreis Königs⸗
49) Czerwenka, Johann, Messerschmied, geboren in Züllkowitz, Kreis
Hen . n 50) 3 S i gegenwärtiger Aufenthalt aber unbekannt ist, werden nog cen, eber, . ya,. 5) Colberg, Eduard August, Arbeiter, geboren
ͤ Abraham, geboren am 4. März 1860 in Fordon,
55) Decker, Christian Friedrich Wilhelm, Ar⸗ beiter, geboren am 6. Februar 1855 in Gr. Schöõn⸗
55) Müller, alias Wagner, Johann August,
56) Bolz, Robert, Kellner, geboren am 5. De⸗ 57) Bösel, August, Arbeiter, geboren am 8. Sep⸗ 58) Wuttke, Paul Wilhelm Heinrich, Schneider, geboren am 329. Juli 1853 in Bentkau, Kreis Dezember 1857 in Trienke, Kreis
10 Elsner, Waldemar, Weißgerber, geboren am 60) Bliesener, Gustav Hermann, Tischler, ge—⸗ boren am 11. September 1855 in Cranjfelde, Keeis
6L Vöhm, Wilhelm, stud. med., geboren am Kreis Groß⸗
62) Bork, Theodor Friedrich August, Fleischer⸗
63) Skrzydlewski, Adam, Maurer, geboren am 64) Ziegler, Edmund Wilhelm, Brauer, ge⸗
65) Schulz, Carl Franz Albrecht, Knecht, ge⸗ boren am 27. Januar 1859 in Alt⸗-Langsow, Kreis
66) Skierl, Oskar Otto Hugo, Sattler, geboren am 20. Januar 1358 in Zahna, Kreis Wittenberg, . geboren am 27. Januar 1863 in Erbernhausen, Kreis Alsfeld, 68) Stock, Heinrich, Korbmacher, geboren am
geboren am
am 15. Mai
Kreis Arnswalde,
—
5. Kommandit⸗Gesell ; ö . Berufs⸗Genossenf . auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs⸗
zember 1862 in Stralsund,
239), Marohn, Ferdinand, Kaufmann, gebore
tember 1859 in F
ulda, Kreis Fulda, 1d 16 hing reis Fulda
28. März 1363 in Fraustadt, Kreis Frauftadt 1655. Schmidt, Tung, . am 1. Mai 1861 in Neu⸗Brandenburg, 104) Born, Paul, Stellmacher, 4. Februar 18650 in Bromberg, 1065) Andrich, am 39. Juli 1854 in Rößlinen, Kreis Allenstein,
n 196) Streitz, Carl, Gartner, geboren am 17. Sep⸗
ten h; 1865 in Berlin, 7 Füser, Conrad, Tischler, geboren am 2. Jun n 1861 in Lippstadt, Kreis rh eh ᷓ 6 , n, n. März 1860 in Gramzow, Kreis Angermünde, 109) Becker, Christjan, ;
berga,
111) Langfeld, Friedrich, Sattler, 15. Juli 136 in Haren, Kreis Marienwerder,
112) Fibiger, Franz, Schneider, geboren am 16. Oktober 1861 in Gramzow, Kreis Ängermünde,
115) Chaim, Moritz, Schneider, geboren am 8. August 1858 in Gonsawa, Kreis Schubin,
114 Füting, Carl, Schneider, geboren am 8. November 1858 in Klemsche Häuser, Kreis Ruppin,
115) Gericke, Robert, Schuhmacher, geboren am 24. Juli 1851 in Berlin,
116) Milkomski, Hermann, Schneider, geboren am 21. Mai 1865 in Willowo, Kreis Löbau,
117) Thomae, Paul, Schneider, geboren am 24. November 1861 in Berlin,
118) Stollmann, Johann, Schneider, geboren am s. Juli 18352 in Kl. Elbe, Kreis Marienburg i, H. 119) Düker, Ludwig, Bäcker, geboren am 5. No⸗ vember 1850 in Bielefeld, Kreis Bielefeld,
120) Mittelstgedt, Friedrich Wilhelm, Klempner, geboren am 2. November 1860 in Zehden, Kreis Königsberg N. M,
121) Glise, Friedrich Theodor, Schlächter, ge⸗ boren am 29. Dejember 1861 in Reichardswerben, Kreis Weißenfels,
122) Samter, Salomon, Cigarrenmacher, geboren am 23. Mat 1857 in Birnbaum, Kreis Birnbaum, 123) Lindner, Carl, Schuhmacher, geboren am 26. September 1869 in Leising, Kreis Döbeln,
124) Geisler, Friedrich Wilhelm, Hausdiener, geboren am 24. November 1856 in Robken, Kreis Grauden;,
125) Schulze, Friedrich August, Schneider, ge⸗ boren am 12. Februar 1855 in Schlieben, Kreis Schweinitz,
126) Katoll, Eduard, Schuhmacher, geboren am 26. Mär 1864 in Pr. Stargardt,
127) Fechner, Carl Friedrich Wilhelm, Tischler, geboren am 4. September 1861 in Friedland, Kreis Lübben,
128) Leonard, Gustav Emil, Maschinenbauer, geboren am 8. März 1857 in Lädenscheid, Kreis Altena,
129) Bernhardt, Anton, Fleischer, gebocen am 29. März 1860 in Leinefelde, Kreis Worbis,
130) Rütze, Ferdinand August, Bäcker, geboren am 15. Dezember 18627 in Gramzow, Kreis Anger⸗ münde,
131) Mosiner, August Hermann, Holzbildhauer, geboren am 10. Januar 1862 in Gantzer, Kreis Neu⸗Ruppin, ö
132) Krause, Johann Paul, Hilfsbremser, ge— boren am 29. August 1863 in Kandlau, Kreis Fraustadt,
135) Weppler, Friedrich Wilhelm Carl, Kauf⸗ mann, geboren am 28. August 1860 in Posen, Kreis Posen,
134) Koch, Carl Friedrich Wilhelm, Postillon, geboren am 29. Juni 1863 in Friedebergsbruch, Kreis Friedeberg N. / M., ;
135) Mietzner, Alfred Oskar Hugo, Arbeiter, . am 24. September 1858 in Bukow, Kreis Lebus,
136) Wittke, August Richard, Schreiber, geboren 1863 in Stallupönen, Kreis Stallu⸗
pönen,
137) Mützel, August Friedrich Hermann, Kutscher, geboren am 25. November 1862 in Flugrad, Kreis Naugard,
138) Radünz, Wilhelne Ernst Franz, Schmied, geboren am 22. Juli 1853 in Naugard, Kreis Naugard, ;
139) Eweler, Hermann Emil, Reitknecht, ge— boren am 21. Mai 1863 in Berlin,
140) Köller, Otto Friedrich Wilhelm, Schmied, geboren am 9. September 1859 in Marienthal,
1417 Mohr, Philipp, Büttner, geboren a4 9 April 1863 zu Marbach, Kreis Tab gef eim, 142) Trump, Rudolf Friedrich Bernhard, Wirth— y, geboren am 20. August 1860 zu Hirsch⸗ berg, 143) Jacob, Johann Gottfried Paul, Tapezi geboren am 14. September 1861 , als Mannschaften des Beurlaubtenstandes, bezie— hungsweise als übungepflichtige Ersatzreservisten erster Klasse ohne Erlaubniß ausgewandert zu fein. II. Die nachbezeichneten: I) Borisch, Hans Alfred Oskar Arthur, Arbeiter, geboren am 9. Oktober 1863 in Berlin,
35) Braemer, Carl, Gärtner, geboren am 29. De⸗
r August, Fleischer, geboren am — 95 April 1860 in Zehbden, Kreis Königsberg R/ N'.
Dä), Fengler, Benno, Stell macher, geboren ant Zimmermann, geboren geboren am
Gustav, Zimmermann, geboren
Techniker, geboren am
Beger, Schneider, geboren am 16. April 1861 in Oberheldungen, Kreis Eckards⸗
110. Ratzmann, Albert, Schneider, geboren am 21. März, 1869 in Neu Stettin, Kreis Neu. Stettin. geboren am
Polajewo, Kreis Obornick
tember 1859 in Mewe, Kreis Marienwerder, 4) Kämmer, geboren am 15. Dezember 1860 in Königsberg i / Pr.
„1862 in Anklam,
Saal Kxeis,
am 13. Februar 1865 in Alt⸗Karbe berg R. M. . tember 1858 in Pol. Ellguth, mwmacher, geboren am 19. März 1863 in Woldegk, i 10) Günther, Julius Wilhelm, Schuhmacher, geboren am 20. März 1861 in Holzdorf,
II) Schroeder,
12) Wrensch, Ferdinand Bernhard Gottlieb geboren am 15. November 1864 in Regenwalde,
als nicht übungspflichtige Ersatzreservisten erster Klasse ausgewandert zu sein, ohne von ihrer bevor— stehenden Auswanderung der Militairbehörde Anzeige erstattet zu haben. ; e . des 5. 360 Nr. 3 des Strafgesetz⸗ uches. Alle vorgenannten Personen werden zur Hauptver⸗ handlung uͤber diese Beschuldigung uf 6 . 14. Juni 1899, Vormittags 11 Uhr, vor das Königliche Amtsgericht L, Abtheilung 94, zu Berlin, Alt⸗ Moabit 11, Portal L, Saal 16 parterre, hierdurch öffentlich vorgeladen unter der Verwarnung, daß bei unentschuldigtem Ausbleiben sie auf Grund der gemäß 5§. 477 der Strafprozeß⸗ Ordnung von der Militairbehörde ausgestellten Er— klärungen werden verurtheilt werden. Berlin, den 8. März 1890.
Königliches Amtsgericht J., Abtheilung 94.
Amelung.
(6608 In der Strafsache gegen Heinrich Peter Ge— schwindner, geboren am 227. Ottober 1867 in Essen, zuletzt in Hanau wohnhaft, wegen Verletzung der Wehrpflicht, ist durch Beschluß Königlichen Landgerichts, Strafkammer, hier vom 165. April 1890 auf Grund des 5. 486 bzw. 326 ver Strafprozeßordnung und §. 140 des Strafgesetzbuchs das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Angeklagten zur Deckung der den— selben möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt worden, was hiermit in Gemäßheit des §. 336 Abs. 1 der Strasprozeß ⸗Ordnung veröffentlicht wird. Hanau, den 23. April 1890. Der Erste Staatsanwalt. Schumann.
6609
In der Strafsache gegen 1) den Kaufmann Eduard Karl Deines, geboren in 1866 zu Charkow, zuletzt in Hanau wohnhaft,
2) Johann Jeseph Riemenschneider, geboren . 19 Februar 3. ä Großauheim,
3) Johann Karl Ru eboren zu L dieb 6 5 1867, mn, gar
Karl Christian Ludorf horen i 23 , , ng, f, geboren in Hanau am . Oskar Müller, geboren in Hanau am 13. Mai 6) Karl Friedrich Wilhelm Schleckser am. IK Februar 1869 zu Hanau, ö
7) Johann Heinrich Jör ebor 28. Auguss 1869 zu , ., .
wegen Verletzung der Wehrpflicht, ist durch Be— schluß Kgl. Landgerichts, Strafkammer hier, vom 16. April 1899 auf Grund des §. 480 bezw. 336 der Strafprozeßordnung und §. 146 des Strafgesetz⸗ buchs das im Deutschen Reiche befindlihe Ver⸗ mögen der Angeklagten zur Deckung der dieselben möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt worden was hiermit in Gemäßheit des §. 326 Abs. 1 der Strafprozeßordnung veröffentlicht wird.
Hanau, den 23. April 1890.
Der Erste Staatsanwalt. Schumann.
16607 . Beschlus.
Nach Einsicht des Ersuchens des Gerichts der Königlichen 33. Division vom 10. April 1890. Nach Einsicht des Antrages der Kaiserlichen Staatsanwaltschaft vom 11. April 1890, wird das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des fahnenflüchtigen Rekruten Julius Pierson, geboren
am 14. Februar 1860 in Richeval, Kreis Saarburg, bis, zur Höhe von dreitausend Mark für den Mi— sitär-Fiskus mit Beschlag belegt und die Veröffent⸗ lichung dieses Beschlaanahmebeschlusses außer im Deutschen Reichs Anzeiger auch in der Saarburger Zeitung verordnet.
Zabern, den 14. April 1890. Kaiserliches Landgericht, Strafkammer. gez. Crem er. Emminghaus. Aron. Für gleichlautende Ausfertigung:
(L. 8.) Der Landgerichts ⸗ Sekretär: Hoffmann.
am 23. Oktober 1857 in Marotschen, Kreis e ,, 36. 190) Knips, Josef, Schloffer, geboren am 17 Sep—
5) Regen, Gustav, Postbote, geboren am 19. Juli
hil, Uhrmacher, geboren
*
Hermann Leopold, Zauberkünstler,
6) Machemehl, Hermann Paul Hugo, Kaufmann geboren am 13. Olfober 1861 in rie mn n,
) Pagelsohn, Hermann, Kaufmann, geboren Kreis Friede⸗
8) Kunert, Franz, Diener, geboren am 1. Sep—
9) Bietendewahl, Heinrich Carl Johann, Schuh—
. Eduard Heinrich Hermann Bäcker, geboren am 3. September 1866 in Berlin,
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