1890 / 116 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 13 May 1890 18:00:01 GMT) scan diff

ö 2

w

, . len·=·= / 3 heiter Breslau S heiter Ile d'Alx.

1 Mitternacht Gewitter.

dem Einfluß einer umfangreichen Depression, deren

Kern über dem nordwestlichen Deutschland liegt. Häuschen. (Gsbé,) Schwank in 3 Akten von

Auf der Westseite der Depression ist das Wetier M. Dennequin und G. de Fajac. Hierauf: Guten licher Spezialitäten.

trübe und kühler, auf der Ostseite heiter und Morgen e wärmer; in Deutschland ist östlich der Linie Sylt ir ma' * Wiesbaden der Himmel fast wolkenlos. Die Tem peratur liegt in Deutschland bis zu 10 Grad Über der normalen; Kaiserslautern und Wiesbaden hatten Gewitter.

Mannigfaltiges.

Der Berliner Bezirksverein der Deutschen Gesell⸗ schaft zur ng Schiffbrüchiger trat gestern Abend unter ei

dem Vorsitz des Geheimen Ober⸗Regierungs⸗Raths Dr. Rösing, Präsidenten der technischen Kommission für Seeschiffahrt, im Bureau der New-⸗NVorker „Germania“ zu einer Sitzung jusammen, um den Rechenschaftsbericht über die abgelaufene dreijährige Verwaltungsperiode entgegenzunehmen. Die Entwickelung des Vereins war in den vergangenen drei Jahren eine recht erfreuliche. Die Zahl der ordentlichen Mitglieder ist von 2027 am 1. April 1887 auf 220 am 1. April 1890 gestiegen; speziell im letzten Jahre haben sich 578 Mitglieder neu dem Verein angeschlossen, während allerdings gleich zeitig 323 ausgetreten sind. Im Jahre 1888/89 hatte der Zuwachs an neuen Mitgliedern 460 betragen. Die Gesammteinnahmen des Bezirks⸗ vereins beliefen sich in den 3 Jahren auf 17711, bew. 14 150 und 16709 S. Speziell im letzten Jahre baben sowohl der Kaiser wie auch die Kaiserin Stifterbeiträge gejahlt. Außerordentliche Zu⸗ wendungen gingen u. A ein vom Berliner Jachtklub und vom Verein „Seglerhaus am Wannsee“. Die 100 Sammelschiffe, welche in Berlin ausgehängt waren, ergaben 2050 „S. Die Einnahme des Jahres 1887/88 enthielt u. A. eine Summe von 4000 4A, den Erlös für die Selbstschriften und Handzeichnungen des von der Gesellschaft s. 3. herausgebenen Albums Aus Sturm und Noth“. Diese Summe ist verwandt zur Beschaffung eines Rettungsbootes, welches den Namen des langjährigen Vorsitzenden Friedrich Kapp‘ erhalten hat und vor Kurzem auf der neu errich⸗ teten Station Karwenbruch des Bezirksvereins Danzig zur Aufstellung gelangt ist. Die Ausgaben des Bezirksvereins haben im letzten Jahr 1747 M betragen gegen 1555 im Vorjahr. Es konnten somit am 1. April 1890 14961 M an den Centralvorstand nach Bremen ab— geführt werden, gegen 12594 S im Vorjahr.

Die Deutsche evangelische Buch- und Traktatgesell⸗ schaft hielt vorgestern Abend in der Zionskirche ihr Ja hresfest ab. Die Gesellschaft hat seit ihrer im Jahre 1878 erfolgten Be⸗ gründung 375 Nummern Traktate und 103 größere und kleinere evan— e Bücher und Schriften, viele davon in mehreren Auflagen, verlegt.

Der Verein für Besserung entlassener Straf— gefangener konnte in der gestrigen Ausschußsitzung eine Reihe hocherfreulicher Mittheilungen entgegennehmen. Der Magistrat von Berlin hat in Hinblick auf die ersprießliche Thätigkeit des Vereins den Jahreszuschuß von 1200 auf 2700 „„ erhöht. Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich hat eine Erhöhung des Zuschusses aus der Friedrich⸗Wilhelm Victoria⸗Stiftung zugesagt, und endlich hat der Vorstand der städtischen Gemeinde dem Verein 400 /, bewilligt. Unter den Persönlichkeiten, welche dem Verein in den letzten Wochen Zuwendungen gemacht haben, befindet sich auch Graf Moltke. Allerdings sind auch die Ausgaben des Vereins er— heblich gewachsen, aber nur in Folge der an sich höchst erfreulichen Thatsache, daß das Arbeitsnachweisebüregn eine immer mehr aus— gedehnte Thätigkeit entfaltet. Allein für Eisenbahngeld sind in diesem Jahre schon über 2000 M verausgabt. Für diese Summen sind freilich wieder eine ganze Menge bedenklicher Clemente aus Berlin herausgebracht und ist dadurch erheblich für Sicherung und soziale Ver⸗ besserung Berlins gesorgt worden. In den letzten 2 Monaten sind allein 314 Arbeiter der so sehr an Arbeiternoth leidenden Landwirthschaft zugeführt worden. Nicht nur die Mark, auch Mecklenburg, Hannover, ja selbst Süddeutschland ist aus den Reihen der Berliner Straf— entlassenen mit Arbeitskräften versorgt worden. Insgesammt sind in diesem Jahre von 1203 Gemeldeten 703 durch Vermittelung des Vereins in Arbeit gebracht.

Der langsährige Direktor der Friedrichs. Werderschen Ober -Real⸗ schule Karl Wilhelm GHallenkamp ist im 70. Lebensjahr vorgestern hierselbst gestorben.

e Die Gesundheitsverhältnisse in Berlin gestalteten sich in der Woche vom 27. April bis 3. Mai wieder etwas ungünstiger,

der durch ihn bedingten Sterbesälle etwas. Rheumatische Beschwerden

ö. Art zeigten im Vergleich zur Vorwmeche keine wesentliche Ver— änderung.

giebt der „Elektrotechnische Anzeiger“ folgende Mittheilung: Gegen- über dem vorjährigen Verzeichniß, welches 580 Seiten hatte, weist. das neue deren 687 auf, von denen 527 auf das Verzeichniß der Ber— liner und weitere 46 auf dasjenige für die Vrrorte entfallen. In dem vorjährigen Verzeichniß waren die entsprechenden Zahlen 408 und 44 Die Anzahl der Theilnchmer in Berlin beirug im März vorigen Jahres rund 10 600, in diesem Jahre rund 13500. Für die Vororte stellen sich die beiden Zahlen auf 850 und 1000. Das Verzeichniß der Theilnehmer, nach ihren Berufs- und Ge⸗ schäftszweigen geordnet, welches im vorigen Jahre gegen 700 Titel hätte, ist Fietmal vereinfacht und hat sich in Folge dessen im Umfange vermindert. Durch besonders große Anschlußzahl zeichnen sich nach— stehende Theilnehmerklassen aus: Aerzte (200), Agenten und Kom missior sgeschäfte (250), Apotheken (100), Bank⸗ und Wechselgeschäfte 550), Baufirmen (200). Kolonialwaaren⸗Hand lungen (250), Holz— bandlungen (250), Rechtsanwälte (200), Restaurants (200), Wein⸗ handlungen (200). Die Zahlen sind selbstverständlich annähernd.

Sammlung, nelche in der alten Hohenzollernburg zu Nürnberg untergebracht war und den Besuchern der alten Stadt als besondere Sehenswürdigkeit gezeigt wurde, ist in englischen Besitz übergegangen und gestern hier eingetroffen. Die zahlreichen ‚schimpf— 9 lichen und Tortur ⸗Geräthschasten, Leibe- und Lebenkstrafwertzeuge“, wie der Katglog sie nennt, werden in einem großen Pavillon der n Kriegskunst Ausstellung im Kaisergarten zur Ausstellung gelangen.

GeneralcKommission wurde das Programm für das fest endgültig dahin festgestellt: Sonnabend, 28. Juni, Nach mittags 4 Uhr Umzug der Schuljugend, 8 Uhr Läuten aller Glocken, Concert aller Musikcorps auf dem Münsterplatz, Absingung eines patriotischen Liedes durch die Bürgersckast, 8 Uhr Beleuchtung des n Münsters. Sonntag, 29. Juni, Morgens 6 Uhr Läuten der 31 ir ger olockehe un, *

ends r ratorium im ünster. ier und in de ĩ j ite 3 Uhr Festgottesdienst, 19 bis 11 Uhr Orgelspiel im Mürster, ö. I 11 Uhr Festspiel, Nachmittags 3 Ubr Volksfest in der Friedrichsau A mit Betheiligung der verrchiedenen Gruppen des Festzugs. hz 1. Juli, Morgens 9 Uhr Umzug der Fischer, 19 Ur Wiederholung des Festspiels, 11 bis 12 Uhr Orgelspiel im Münster, Nachmittags 3 Uhr Fischeistechen, 6 Uhr Bankett in den Markthallen, 9 Uhr Be— leuchtung des Münsters.

und auch die Sterblichkeit nabm ein wenig zu (von je 1000 Bewohnern starben aufs Jahr berechnet 22,69). Insbesondere tamen akute Ent⸗ zündungen der Athmungsorgane in noch gesteigerter Zahl als in der Vorwoche jum Vorschein und endeten auch in einer größeren Zahl von Fällen ( 7) tödtlich; auch Tarmkatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder traten häufiger auf und führten zahlreichere Todesfälle herbei. Die Theilnahme des Säuglingkalters an der Sterblichkeit war eine gesteigerte, von je 19 000 Lebenden starben, gufs Jahr berechnet, 72 Säuglinge. Von den Infektione krankheiten haben Masein größere Ausdehnung gefunden und in allen Stadttheilen zahlre iche Erkronkungen veranlaßt, am zahlreichsten jedoch in der Friedrichstandt, der Schöneberger und Tempelhofer Voistadt, der diesseitigen Luisenstakt, dem Stralauer Viertel und auf dem Wedding. Auch der Verlauf war in 17 Fällen ein tödtlicher. Scharlach und Diphtherie, von denen ersteres aus dem Stralauer Viertel, letztere in der Schöreberger Vorstadt und in Moabit die meisten Erkrankungen bewirkte, riefen etwas weniger Er⸗ trankungen als in der Vorwoche hervor. Erkrankungen am Wochen⸗ bettfieber lamen etwas häufiger, an roserartigen Entzündungen des Zellgewebes der Haut etwas seltener zur Behandlung. Gemeldet wurde ferner 1 Erkrankung und 1 Todessall an Genickstarre. Er⸗ krankungen an Unterleibstyphus zeigten sich nur vereinzelt. Er— krankungen an Keuchhusten haben abgenommen, und sank die Zahl

Ueber die Entwickelung des Fernsprechwesens in Berlin

Lübeck, 12. MaGi. (W. T. B.) Durch das gestern über die hiesige Gegend niedergegangene Gewitter wurden schwere Beschädi⸗« gung en angerichtet In Lübeck wurde eine Frau vom Blitz erschlagen. In Kulpin und Rottendorf entstanden große Feuersbrünste; außerdem wurden vier Schadenfeuer im Lübeckschen Gebiet entzündet In Wittenburg zerschmetterte schwerer Hagel das Korn und die Garten früchte. Strichweise fiel starker wolkenbruchartiger Regen.

London, 9. März (J. C.) Westlich von Jam es to wn auf der Insl St. Helena stürzte am 1. Mai Nachts eine 108 Fuß lange, 25 Fuß hohe und 11 Fuß starke Felsmasse ein. 9 Personen wurden in ihren Betten schlafend zermalmt, während Andere kaum erkenntlich aus den Trümmern hervorgezogen wurden. Die Besatzung des bei St Helerg liegenden Kriegsschiftes ‚Arcker“ balf wacker mit, die unter dem Gestein Begrabenen ans Tageslicht zu fördern.

London, 19. Mai. (A. C). Die Kohlenzeche Dalzell in Motherwell bei Glasgow steht in Flammen. Die Arbeiter ge⸗ langten alle wohlbehalten ans Tagetlicht, 8 Pferde aber konnten nicht gerettet werden. Die Flammen nütheten so furchtbar, daß die Grube zugeschüttet werden mußte. Die Grubendirektoren Drinnan und Weir, welche sich von dem Luftschacht in die Tiefe ließen, um die Aus— reitung des Feuers ausfindig zu machen, wurden vom Rauch über— wältigt und später todt aufgefunden.

New⸗Yeork, 11. Mai. (A. C) Akron in Ohio wurde am

Sonnabend Abend von einem Orkan heimgesucht. Viele Häuser wurden gänzlich oder theilweise zerstört. Der angerichtete Schaden wird auf 20 000 Pfd. Sterl. geschätzt.

Montreal (Canada) 19. Mai. (A. C.) Vom Schauplatz des

Brandes der Irrenanstalt zu Longue Point wird gemeldet, daß die Trümmer noch brennen, und ein gründliches Suchen nach den Leichen der Opfer daher unmöglich sei. sind ausgegraben worden.

eine Untetsuchung der mit der Katastrephe verknüpfen Umslände begonnen.

. Einige verkohlte Knochen Der Leichenbeschauer des Distrikts hat

Köln, 10. Mai. (Köln. Zig.) Tie kekannte historische

Ulm, 10. Mai. (u. Tghl) In der heutigen Sitzung der ünster⸗

und Blasen eines Chorals, 95 Uhr Festzug,

Montag, 30 Juni,

ienstag,

zu müssen.

Lieben und vo llecho witz durch Ruhe. In Lieben lagerte die ganze Nacht hin⸗ durch ein Zug Dragoner vor dem Schlosse.

ist eine Compagnie Jäger dahin abgegangen. einzelnen Fabrilen patrouilliren Sicherheitswacht!eute mit aufgepflanztem Bajonet. Tausende von Strikenden durch⸗

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Hamburg, 13. Mai. (W. T. B.) In der vergangenen

Nacht durchzog eine größere Menge, die theilweise mit Laternen versehen war, die Steinstraße und bewarf die vorüberfahrenden wodurch

einige Personen leicht verletzt wurden. Die Straßenlaternen waren bereits erloschen. Der Polizei gelang es, die Menge

Pferdebahnwagen mit

Steinen, zahlreiche Fensterscheiben

zertrümmert, auch

useinander zu treiben, ohne von der Waffe Gebrauch machen

is heute Mittag befand sich in dem Leitungene och kein Gas. ö

Prag, 13. Mai. (W. T. B.) In Karolinenthal, herrschte die Nacht hin⸗

Heute früh

Vor den ehen n Sonntagskleidern die Straßen von Prag. Königinhof, 13. Mai. (W. T. B.) In allen Fabriken

ebexrall haben gewaltsame Verhinderungen der rbeit stattgefunden. Verhandlungen über eine Verständi—

gung sind bisher ohne Resultat geblieben. Militärische Hülfe ist erbeten worden.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

rt —— 6

Wetterbericht vom 13. Mai, Morgens 8 Uhr.

Schauspiel haus.

Stationen. Wetter.

Temperatur in O Celsius

Bar. auf 0 Gr 8 u. d. Meeressp.

Text von Daponte. Mullaghmore

Aberdeen Christiansund Kopenhagen. Stockholm. St. Peters brg. Moßlau⸗.. Cort. Queens

4 halb bed. 1 wolkig

3 wolkig

3 heiter 4 1 1

oe,

bedeckt 0 Anfang 7 Uhr. bedeckt bedeckt

1

2 wolkig 5 halb bed. Gewitter h bedeckt wollenlos H wolkenlos 3 wolkig 4 halb bed. 3 bedeckt 6 54 8MW 7 halb bed. Wiesbaden n München .. 2 halb bed. Chemnitz .. 4 wolkenlos 4 Hh wolkenlos

Vamburg .. Swinemünde Neufahrwasser

Memel (Hedwig Niemann.)

Donnerstag:

d bedech 4 Nebel

8 RW 51 DS

52 SSO

ierauf: Uebersicht der Witterung. Labiche.

Wind und Wetter in West-Europa stehen unter

Garten ˖ Concert. Vorstellung 74 Uhr.

Deutsche Seewarte.

baus. 115. Vorstellung.

Theater ⸗Anzeigen.

Musik von P. Hertel.

,, , k . 8, von Loui rappart und 3 aul. ie Musik zusammengestellt von Joseyh Bayer. Anfang 7 Uhr. Cancert- Hark, 1I9. Vorstellung. Ein Schritt vom Wege. Lustspiel in 4 Aufzügen von Ernst Wichert. Anfang 7 Uhr. 8 ; en) Donnerstag: Lpernhaus. 116. Vorstellung. Don In Sceeng gesetzt von Julius Fritzsche. Juan. Oper in 2? Akten mit Tanz von Mozart. rt von 3 Anfang 7 Uhr. Schauspiel haus 120. Vorstellung. Romeo und Concert Julia. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Shakespeare mental ⸗Künstler. mit Benutzung der Schlegel Scene gesetzt vom Direktor Dr. Otto

Deutsches Theater.

Donnerstag: Faust's Tod. Freitag: Mein Leopold.

Donnerstag:; Inlius Cäsar. Freitag: 34. Abonnements - Vorstellung. Ein Tropfen Gift. (Hedwig Niemann.) Anf. 79 Uhr.

Tessing Theater. Mittwoch: Die Ehre. Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann.

Die große Glocke. in 4 Akten von Oscar Blumenthal.

Freitag: Ein Besuch. Schauspiel in 2 Akten von Eduard Brandes.

Wallner -Theater. Mittwoch: Zum 4. Male:

Fischer. in 1 Akt nach Lockroy von W. Friedrich. von Ed. Stiegmann. Vor der Vorstellung, bei guͤnstiger Witterung: Im schattigen prachtvollen Sommergarten: Großes Anfang des Concerts 65 Uhr, der

Anfang 73 Uhr.

Donnerstag u. folg. Tage: Dieselbe Vorstellung.

Victoria - Theater. Mittwoch: Zum 2657. M.:

ö ; Stanley in Afrika. itgemã

Königliche Schauspiele. . r . ö ee d , gh ie Jahreszeiten. usik von C. A. Raida. .

Tanz Poßm in 2 Akten und 4 Bildern von E. Anfang 77 Ühr. ,

Taubert und E. Graeb, Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

Direktion:

Mittwoch: Zum 117. Male:

und Julius Bauer. Musik von Gar Hr. Kapellmeister Federmann. Anfang Beginn des Concerts

schen Üebersetzung in Verstellung ? Uhr. s . Donnerstag;: Im Theater: Der arme

Mittwoch: Egmont.

. burg. Mittwoch: Zum 94. Male: Lustspiel in 3 Akten von Victorien Sardo

Berliner Theater. Mittwoch: A tempo. von Robert Buchboll. Anfang 75 Uhr. Der Weg durch's Fenster. Hexeufang.

Donnerstag: Marquise.

Anfang 76 Uhr. Wroll's Theater. Mittwoch: Erste Sembrich. Die Regimentstochter. Donnerstag; Zaar und Zimmerma Täglich: Bei günstigem Wetter vor , bei bring in, euchtung de ommergartens: roße dustspiel Anfang 54, der Vorstellung 7 Uhr.

Belle Alliance Theater. Mittw

Musik von E. Christiani und A. Wicher.

Vaudeville · Burleske h Uhr, der Vorftessung 77 Übr. Musik Donnerstag: Dieselbe Vorstellung

Früh⸗Concert und Früh ⸗Vorstellung.

Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.

96. Male: Der Goldfuchs. Der Sommergarten ist geöffnet.

Triedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater und Julius

Im Park: Großes Doppel Concert. Auftreten von Gesangsn und Instrumental-Künstlern ersten Ranges.

Sonnabend: Großes Parkfest mit glänzender Illu⸗ mination und bengalischer Beleuchtung des Gartens. 3 Musik-Corps (Militär⸗Kapelle in Üniform).

Nesidenz - Theater. Direktion: Sigmund Lauten .

der Königl. preuß. Kammersängerin Fr. Marcella

Sonnabend; Gastspiel des Kgl. preuß. Kammer—

CGoua 2 Hierauf. Vtadchenrache. sängers Hrn. Emil Götze. Der Freischütz.

15 . Komödie in 2 Akten von Eduard Bauernfeld. Regen Sonnabend: Zum 1. Male: Eine alltägliche

Geschichte. Schauspiel in 3 Akten von G. Costetti. 74. Male: Der Nautilus.

Großes Ausstatt = Ritterdienst. 6 attungs

Scherz in 1 Akt von stück mit Gesang und Tanz in 4 Akten und 13 Bildern nach Jules Verne von Carl Pander. Gestorben:

Im prachtvollen glänzend renovirten Sommergarten Großes Militär Doppel⸗Concert. Auftreten sämmt⸗ Brillante Illumination des ganzen Garten⸗Etablissements. Anfang des Concerts

Voranzeige. Sonntag, den 25., und Montag, den 26, am 1. und 2. n , Großes Militär Berlin:

Alrania, Invalidenstraße oJ / 62. Geöffnet von Fritzsche. 12—19 Uhr. Mittwoch, um 8 Uhr: Dr. Schwahn:

Der arme Die Erscheinnngen der Gletscherwelt. Jonathan. Operette in 3 Akten von Hugo Wittmann)

1 Millöcker. 1 n

k Familien⸗Nachrichten.

Im prachtvollen Park um 6 Uhr: Großes Doppel- Verlobt; Frl. Helene Thörner mit Hrn. Emil Auftreten erster Gesangs⸗ und Instru⸗ an (Chemnitz. Frl. Helene Schuster mit

6 Uhr, der

Jonathan.

rn, Kurt Friedrich (Chemnitz —Erdmannsdorf). S. Frl. Hulda Lubewig mit Hrn. Gasthofsbesitzer Wilhelm Hirschfelder ö Kr. Liegnitz Jauer). Frl. Auguste Schulz mit Hrn. Ludwig Busch (Tessin, Mecklenburg Bremen). Frl. Bertha Aetzler mit Hrn. Wilhelm Cordt (Rawitsch Breslau).

Verehelicht: Hr. Sec Lieutenant Horst Dietrich mit Frl. Else Paulcke (Straßburg i. Els. Drez⸗ den). Hr. Kaufmann Rudolf Schaer mit Frl. Elsbeth Witzel (Lauenau). Hr. Br. med. Stto Hoehne mit Frl. Wanda Becker (Prausnitz). Dr. Landrath , . Rahm mit Frl. Hat Otto (Freiburg a. E. Breslau. Hr. Karl Fischer mit Frl. Margarethe Lamm. (Leipzig). Hr. Oberst ⸗Lieutenant z. D. v. Griesheim mit Frl. Elisabeth von der Osten (Gr. Jannewitz). Hr. Georg Schultze mit Frl. Margarethe Rauschke (Berlin). Hr. Heinrich Kühne mit Frl. Anna

un. Keilich (Berlin). Hr. Gerichts ⸗Assessor Bruno und nach Schulze mit Frl. Freiin v. Eberstein (Charlotten⸗

elektr. Be⸗ burg Rittergut Buhla).

8 Concert. Geboren: Gin Sohn: Hrn. Aug. Strauch

(Burgdamm). * Hrn. R. Sauer (Breslau). rn. Albert Steil (Königsberg9) Hrn. Chr.

Schreiber (Rostochh. Eine Tochter: Hrn.

Rechtsanwalt Hugo Beck (Leipzig). Hrn. Königl.

Gymnasiallehrer O., Herold (MNeustadt O. S.)

Hrn. Amtsrichter Dubiel (Groß-Strehlitz!.

Hrn. Apotheker Klußmann (Damelm.

. r. Kaufmann Adolf Bessau (El⸗ bing); Hr. Karl Ernst (Berlin). Hr.

Friedrich Lentze (Berlin). Frau H Rettig

(Berlin]) Hr. Kaufmann Simon Mansel

(Alt⸗Schalkowitz). Frau Emilie Brune, geb. Mohr (Bremen). ö .

Marquise. u. Deutsch

8 Auftreten

och: Zum

Redacteur: Dr. H. Klee.

Verlag der Expedition (Scholz.

Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72 Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlage⸗

Mittwoch: Zum 94. Male: Der Goldfuchs. Gesangspofse in 4 Akten von Eduard Jacobfon und Leopold Elv. Couplets theilweise von Gustav Musik von Franz Roth. Anfang 7 Uhr.

Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32. Acht Beilagen (einschließlich Börsen Beilage), und die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffent⸗

Freitag: Zum Benefiz für Josefine Dora. Zum lichen 4 Ktommanditgesellschaften auf

Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 5. bis 10. Mai 1890.

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Parlamentarische Nachrichten.

lußbericht der gestrigen (4) Sitzung des Reichsta es.

ß des Nachtrags⸗Etats für 3 4 hoo 000 ( für Ost⸗Afrika).

Staatssekretär des Auswärtigen Amts Freiherr von

arschall: : . . . Herren! Als in der vorigen Reichstagssession weitere Mittel bewilligt wurden zur Unterdrückung des Sklavenhandels in Fst -Afrika und für den Schutz deutscher Interessen, war es aus einer

on Gründen nicht möglich, bereits im Voraus darüber he⸗ machen, welche Summen, voraussichtlich Etattperiode erforderlich sein würden. Es Vorschläge des Herrn ö , i ommen worden an Or ist vorgen . punkt aus dur ,, meine ĩ . iegt Ihnen in dem : 1 das Wort erbitte, die den, fo möchte ich zurückgehen deten Regierungen und den Reich verständigten über das Gesetz vom F diefes bildet die , a,. wir damals erstrebten, ꝛ: e, für die Unbill, die deutschen Interessen, dent l hen Auge hörigen in Ost ⸗Afrika widerfahren war; wir , ; an das war der Hauptgesichtspunkt durch die Unterdrückung 4 ö würdigen Sklavenraubes und Sklavenhandels Raum s schaffen ür eine gedeihliche Entwickelung der deutschen nteressen in . Gegenden. Wir mußten . als eine ,,, * t ö 6. on dem Augenbli ang wo w ] ien , hatten, 83 allen ritt ne ern, , . . Bebölkerung zu befreien von de che, ö ihr istehn Stimmten doch alle, Kenner . 2 Erdtheils darin überein, daß diese Befreiung die erste 3 ö legende Voraussetzung bilde, um jenes Land dem Christen hum, der Civilisation, dem mater ellen Wohlstande zu erschlichen, ö Wir haben bisher dieses 3c ö ö 3 i ersichern, das wird auch in geschehen , We Dank Ihrer Bewilligungen erreicht ist, ö. . nehmen Sie aus den Mittheilungen, die Ihnen in, fortlaufender Ilg in den Weißbüchern unterbreitet worden sind.. Es ö. ih i Major Lebert, der soeben von Ost -Afrika zurückgekehrt ist, jn der Tage sein, Ihnen. nähere Mittheilungen zu mgchen. Ich beschränke mich also darauf, in einzelnen großen Zügen Ihnen die gegenwärtige Situgtion zu schildern. C6. . zei Ereignisse, die im nördlichen Theile bon entscheidender Bede ung 3 sind; einmal die Gefangennahme Buschiri d: er ö. . seine Schandthaten am 15. Dezember vorigen Jahren den verdienten Lahn empfangen. Mit ihm war das Räuber. und Bandenmesen er⸗ soschen, das er von Pangani bis, zum südlichen Theil von Usaramo eine Zäit lang mit Erfolg organisirt und geführt hatte 96 Bas jweite Ereigniß war die Unterwerfung. Buanaheri ö ö. seine Landschaft Usegua mit Energie vertheidigte. Ich möchte gerade auf dieses Ereigniß ein besonderes Gewicht legen, weil uns hien recht deutlich das Moment entgegentritt, wie die Eingeborenen Allürte Deutschlandz geworden sind. Buanaheri war wiederholt, ge⸗ schlagen; seine Unterwerfung wurde dadurch herbeigeführt, daß die uns befreundeten Häuptlinge ihn umstellten und ihn aushungerten, indem sie ihm keinen Proviant mehr zukommen ließen. Die gegenwärtige Situation darf ich, ohne dem Verdacht einer allzu optimistischen Auffassung zu unterliegen, nach allen Be⸗ richten dahin charakterisiren; der Norden iener Gegend, und zwar . Rudfijsi bis zum Vauga ist vollständig pazifizirt; der Sklavenhan 4 ist in jener Gegend, und zwar nicht nur an der Küste, . wei hin in das Innere unterdrückt. Und dem entsprechend , . Handel und Gewerbe sich wieder zu heben. In we cher Weife dies geschieht, mögen sie aus folgenden Zahlen . In der Zeik vom 18. Uugusft 1888 bis Ende Februar 18 s war in Folge des Aufstandes der Werth der Einfuhr an Der nörd⸗ lichen Küste zurückgegangen bis auf 989 000 AM; er ist ein Jahr dar— auf in demselben Zeitraum vom 18. August 1889 bis. 1850 , auf 2 94 000 MÆ, also nahezu auf 3 Millionen. In ähnlichem . hältniß ist auch die Ausfuhr in die Höhe geschnellt, (Zuruf . 8.) Ich habe nicht verstanden, was die Herren wollen. (Zuruf lin n en Gut, „es kostet 4 Millionen?. Ich glaube jedenfalls, daß diese Za en iwas beweifen, daß nämlich diejenigen Herren im Unrechte . welche nicht müde wurden, in diesem Hause zu erklären daß das Land ü er⸗ haupt nicht der Entwickelung fähig sei. Ich meine, in so. n Zeiten eine Einfuhr an einem Theile der Küste von 3 il, d,. eine Ausfuhr von 23 Millionen, das zeigt, mit wie wenig fe, , ie erren in so geringschätziger Weise über dieses Land geurtheilt haben. . beste Beweis für die Fortschritte, die wir an der Nordküste ge⸗ macht baben, beruht darin, daß der Herr Reichskommissar mit einem überwiegenden Theil seiner Truppe nunmehr die Pazifizirung der südlichen Küfte in Angriff nehmen konnte. Schon ist dort der entscheidende in gefallen durch die Einnahme von Kiswa. Kilwa ist das Hauptquartier des Sklavenhandels seit langer Zeit gewesen, und ich darf darauf 6 weisen, daß die Times“, das englische Weltblatt, das sonst nicht in dem Verdacht steht, für deutsche Kolonialunternehmungen allzu große Sympathie zu besitzen, doch diefe Einnahme von Kilwa bezeichnet als in w benet“ for Gviiisation«, eine Wohlthat für die givilisagtion,

Die Thatfache, daß bereits eine Reihe don Stationen des Sühne

shre Ünterwerfung angeboten haben, die Demoralisatign der Araber,

die sich bei der Cinnahme von Kilwa gezeigt hat, läßt uns hoffen, daß auch dieser Theil . n . in kn Zeit zu einem

i gebracht werden wird.

,, . Herren, meine Aufgabe nicht sein, auf das Zahlendetail, welches der Vorlage zu Grunde Liegt. hier näher 96 gehen; es wird fich dazu Gelegenheit in der Kommission ,

werden Ihnen die einzelnen Zahlen mitgetheilt werden, aus . sich die Gesammtsumme zufammensetzt. Nur eine Position möchte

ich berausgreifen: es sind das „20h 000 e für Expeditionen ö.

Innern“; es knüpft diese Position an an die überaus günstigen ir⸗

fahrungen, die wir mit dem Vorstoß des Herrn Reichskom⸗

missars nach dem 300 km. von der Küste entfernten Mpnapna emacht haben. Das Auswärtige Amt glaubte, als der Herr Reiche⸗

. mit dem Vorschlage hier auftrat, Mittel zu nn , 1

einer weiteren . ider irn . ,, . e.

u sollen, ieselben zu ö a

, . unseres Lands manns Emin Pascha . 4

gezeichnete Kraft gewonnen haben, und ich darf rühmen a

vorheben, daß dieser Mann, der glänzende , .

Beharrlichkeit, irt , beegbe, ,, . .

t, obgleich ihm von ande i n

an . ö ée g worden sind, seine Erfahrungen, seine a

in afrikanischen Dingen, seine Sachkenntniß aus freien , en 9

den Dienst seines Hllerl n des zu stellen. Diese Expe 3. e 9

Emin Pascha zu führen hatte, ist Gegenstand einer Reihe

Erste Beilage

Berlin, Dienstag, den 13. Mai

er Gedanke, als ob wir irgend die Absicht hätten, in dem ier n r 98. noch die Eroberung des Südens bever tand. einen großen kostspieligen Kriegszug auszurüsten nach solchen Ländern, ö. deren wir der englischen Regierung schon wiederholt amtlich erklãr haben, daß sie außerhalb unserer Interessensphãren liegen, . Gedanke entspringt zu offenbar einer etwas erhitzten tin , en Phantasie, als daß ich nöthig hätte, darauf nãher einzugehen. Zur 3 ruhigung aber möchte ich erklären: Die Aufgabe Emin Paschas i keine andere, als im Innern der uns unbestritten zugehörigen Interessensphäre freundliche Beziehungen mit den Eingeborenen anzu- fnüpfen, vor allen Dingen, auch die Interessen der dort , , n, Missionäre zu schützen ju diesem Zweck begleitet ihn der . e Pater Schynse allerdings auch die Frage in Erwägung zu . 5b und inwieweit und mit welchen Kosten etwa dort e, errichtet werden können zur dauernden Sicherung der Karawanenstraßen und zur nachhaltigen Unterdrückung des Sklavenhandel. math Wir bewegen uns hierbei auf der Linie, die uns die Bera n des Brüsseler Kongresses vorzeichnen. Denn dort sind alle Sach e. zu der übereinstimmenden Meinung gelangt, daß eine nag, ig Unterdrückung des Sklavenhandels nicht möglich ist, wenn at im Innern Statlonen angelegt werden und das Übel an der 2 5 Fiaßt wird. Inwieweit wir das können, inwieweit das mög . ist, finanziell das zu leisten, das wird Gegenstand weiterer Vereinbarung mit dem Reichstage sein. . ; Nun . Sie mir zum Schluß noch einige te,, . merkungen über unser Verhältniß zu England, Ich möchte 9. , aussprechen, daß bei der Diskussion auf die schwebenden rn, lungen mit England eine gewisse Rücksicht genommen röird, . überlasse es Ihrem taktvollen Ermessen, eine Erörterung 6. jenigen Fragen zu vermeiden, wegen deren wir I ö. hank lung mik England sind. Wir sind nach wie, 6 ents ; ö. in unserer Kolonialpolitik und speziell in Ost. Afrika Han 969 Hand mit England zu gehen, und ich darf mit. Genn thun gun , statiren, daß diese freundliche Gesinnung von, Seiten der e Regierung in der lovalsten Weise erwidert wird. Die freund . ich darf fagen freundschaftlichen Beziehungen zu England. ber , fg, eine wichtige Aufgabe der auswärtigen Politik Sr. ö. i t ist, schließen ja nicht aus, daß aus unserer . r. schaft gewisse Differenzpunkte entstehen. Ich sin 9 . menschlich begreiflich, daß diese Diff eren punkte 6. en näher Betheiligten in Klagen und Vorwürfen auch in Uebertrei , mit mehr Eifer in der Oeffentlichkeit zur Geltung gebracht . . als dies vielleicht für eine ruhige, sachliche Erledigung dienli 36 Allein diese öffentlichen Diskussionen geben kein Bild von g, . hältniß von Regierung zu Regierung; Wie die früheren . 3 ö ; lungen, so werden die jetzigen geführt in dem Geiste des 3 ö feitfgen Entgegenkommens und in der Erkenntniß, daß es für beide Theile gleich nützlich ist bezüglich der ungelösten Hie gen, soweit möglich, zu einer abschließenden Verständigung zu ge ich, Was spezlell die Abgrenzung unserer. Interessensphäre betrifft, ö. züglich deren neue Abmachungen nöthig sind, da das . kommen durch die Entwickelung der Dinge überholt worden ig ö kann es nicht die Aufgabe sein, möglichst viel Terrain auf der . e anzustreben; vielmehr wird das ernste Augenmerk darauf . . j sein, daß das, was zusammengehört nach seiner geographischen esta tung, nach den Verkehrswegen zu Wasser und zu 4 d . den“ Verkehrs und Handelsbeziehungen, zusammenblei t, . . jedes der beiderseitigen Gebiete ohne die Gefahr . Reibungen selbständig zu einer gedeihlichen Entwickelung . werden kann. Wir sind beiderseitig bereit, die kleineren , , die uns trennen könnten, in den Hintergrund zu stellen und ste 8 36 Augen zu behalten, daß bei allen Sonderinteressen, die wir . 1 freten haben, doch auch eine gemeinsame Aufgabe uns 3 und wir namentlich auf dem Gebiete der Unterdrückung des Sklaven handels und der ,, . zu gemeinsamer Arbeit, nicht zum Streite berufen sind. . . ö nnter g , meine Bemerkungen mit der Bitte, Sie möchten 9 Ihnen vorgelegten Nachtrags-Etat einer sorgfältigen und 1 = wollenden Prüfung unterziehen und nicht wankend werden in ö. Entschlusse, das Werk zu vollenden, was wir begonnen haben, un das zu erhalten, was wir errungen haben mit Opfern nicht nur. an Gut, sondern auch an deutschem Blute. Ich bitte Sie, in ö Sinne an die Berathung der Vorlage heranzutreten un das Vertrauen zu den verbündeten Regierungen zu haben, daß . y. es sich um definitive Gestaltung der Dinge handelt, e, . eine Srdnung der Dinge anzustreben, die dahin geht, daß die ge ra . großen Opfer, wie sie von der Allgemeinheit getragen worden sin so auch dem allgemeinen nationalen Interesse zu Gute kommen müssen.

Dr. Bamberger: Dem Herrn Staatssekretär . nicht das Recht bestreiten, sich auf den 6 zu stellen, als sei die Fortsetzung der seit zwei Jahren in 9. Afrika begonnenen Kolonialpolitik eine selbsterstẽndlicht Sache; denn die Mehrheit des Reichstages hat mehrfache Bewilligungen in diesem Sinne ausgesprochen. Immerhin war aber ö. Reichstage eine namhafte Anzahl von Mitgliedern, nament ich die größte Mehrheit meiner Fraktion, der AÄnsicht, daß unsere Kolonialpolitik, besonders die in Ost⸗Afrika, ein Irrthum sei.— Angesichts der jetzigen Lage müssen wir auf diesen Standpunkt mit Nachdruck hinweisen. Wir können nicht zugeben, daß wir durch das, was bis jetzt geschehen ist, unwidertuflich gebunden seien, alle die Schritte weit zu thun, die uns zu einem uferlosen Vordringen in das Innere von) Afrika und zu einer Kolonialpolitik führen, die mit den Interessen Deutschlands nicht entfernt im Einklang steht. Wir sind in unserer Fraktion durchaus nicht abgesagte Gegner einer jeden Kolonialpolitik, aber Gegner derjenigen, wie sie sich im Deutschen Reich entwickelt hat und namentlich sich jetzt

ie Pffentliche Meinung noch die breiten Massen des Volks de fer re e fen seine Machtsphũre jenseits des Meeres ausdehnen müsse. Als dann die Kolonialfrage rasch an uns herantrat, genoß sie eine gewisse Gunst, so lange sie mit der Auswanderungsfrage in Verbindung ebracht wurde, da der Wunsch allgemein war, es möchten die Millionen deutscher Aus⸗ wanderer dem Vaterlande erhalten werden und in intinister Be⸗ ziehung mit ihm bleiben. Man hat mir damals immer entgegengehalten, daß es sich nicht um ein c en n h, Prüfen der Vortheil handeln könnte, sondern daß patriotische Betrachtungen den Ausschlag geben müßten, daß es sich mit einem Wort darum handele, das Vaterland muß größer sein. Aber in Ost⸗Afrika kann von einer solchen Auswanderung nicht die Rede sein. Hier handelt es sich um Pflanzungskolonien, und da bin ich berechtigt, zu unter⸗ suchen, ob diese Unternehmungen einen wirthschaft⸗ lich verwendbaren Werth für uns haben oder nicht; da darf man mir nicht vorwerfen, ich wäge mit krämerhaftem Sinn

ichs; Leochden? geworden; man hat. der, Deutschen Re . alle an d abenteuerlichen Pläne imputirt.

eine Maßregel, welche mit der Grbße der Nation zusammen⸗

in Ost⸗Afrika vollzieht. In dem Anfange der achtziger Jahre dachten weder zug

1890.

6 will sofort dem früher gemachten Einwand be⸗ 1 8 ö. der frühere 66 der Reichsregierung in seiner scharf pointirten Weise in den Ausspruch zusammen⸗ gefaßt hat, man moge doch nicht verlangen, daß diese kolonialen Unternehmungen schon am nãchsten Donnerstag einen Ertrag bringen. Nein, so thöricht ist Niemand, sich bei auf ein sofortiges Resultat

——

cherheit, das wir

wenn wir jetzt unsere Ver⸗ tfernte Gegenden verlegen. daß Deutschland zur angegriffen wird,

daß wir

angegriffen

Krieges me

Deuischlands wird d

Punkte ansammeln, an denen von h

völkerrechtliche Verwickelung entstehen dür

Temperament der Völker und der Regierenden die . vollsten Folgen haben kann, In den 4 oder 5 Jahren, fe. den wird dis Kolonialpolitik begonnen haben, sind wir dreima schon in Konflikt gekommen, mit der französischen Regierung in West⸗Afrika, dann in der berühmten . geschichte und schließlich in Samoa. Ein Mann wie i Bismarck konnte sich damals vielleicht leichter als ein no 3 so vortrefflicher und ausgezeichneter Nachfolger, heraushelfen. Wer ein solches Kapital von europäischer, politischer, , . Autorität für sich hat, sich so oft durchgeschlagen hat, . sich auch mal ein Bischen am Ohr zupfen lassen. Ich . bas vollste Vertrauen zu dem Nachfolger des Fürsten Bismarck, aber es können noch viele Nachfolger kommen und sie werden kommen, und was dann bei Konflikten geschehen kann, ist un⸗ berechenbar. Wenn jedes Jahr unendliche Mehrforderungen . unsere Vertheidigungskraft gestellt werden, so scheint mir jede Vermehrung der Gefahr unverantwortlich, wenn nicht . Vortheile gegenüberstehen. Morgen und übermorgen ö. ö. die verschiedenen Parteien, die einen vielleicht in der ; 1 e, die anderen in der Dur⸗-Tonart, sagen: so kann es mit den. Militärforderungen nicht weiter gehen, Und 1 wir noch für die höchst zweifelhafte Kolonialpolitit Opfer dringen und bie Möglichkeit von Konflikten auf dem Boden der europäischen und außereuropäischen Politik vermehren! Daher waren wir von Anfang an gegen die Kolonial⸗ politik und sind heute gegen die Ausdehnung derselben. Der Staatssekretär hat allerdings, wie wir gewohnt sind, den Nachdruck auf die Sklavereifrage gelegt. Allerding; muß diese mit in Betracht gezogen werden, sie 4 eine Rolle mit⸗ gespielt, als wir den Feldzug in Ost⸗-Afrika ,,, aber die Hauptsache ist f nicht. Der Staatssekretär spra von den Abmachungen mit England und von der Anlegung von Stationen für die Karawanen, aber zwischen den Zeilen konnte man lesen, daß es sich darum 6 ein Kolonialdireltorium in Ost⸗Afrika zu begründen. Die. ekämpfung des Sklavenhandels giebt dabei eine ganz verdienstliche Dekoration ab, ist aber nicht die Hauptsache. Wohin hat man uns geführt? Als 1884 zum ersten Male von diesen Dingen die Rede war, hieß es nur, man wolle die Deutschen, die auf eigene Kosten Kolonialpolitit betreiben, nicht unbeschützt lassen, und es wurde das englische System der eolonial charters von dem Reichskanzler als Grundlage vorgeführt und dagegen protestirt, daß an ztwas Anderes zu denken sei. Die erste Denkschrift Über die deutschen Schutzgebiete von 1885 86 gab dieser Anschauung mit deutlichen Worten Ausdruck. Damals war man in der - Kolonial⸗ politik keusch und enthaltsam, und von Feldzügen, von Truppen, von Kasernirungen und all dergleichen war nicht im Entferntesten die Rede, und wer sich vermessen hätte, so 6. vorauszusagen, würde sicher ein Unglücksprophet genannt . en sein. Noch in der Begründung der Vorlage zur Unterdrü ung ber Sklaverei vom Jahre 1889 hieß es, die Intervention des Reichs könne in der Regel nur anderen aus wãärtigen Mächten gegenüber zur Geltung kommen; die Ueberwältigung des Widerstandes der Einwohner des zu kolgnisirenden i,. sei aber Aufgabe der Unternehmer. Aber man ta t uns nicht, schon stehen wir vor einem Feld⸗ uge, den' wir nicht absehen können,; Das Deutsche Reich ist in die ostafrikanische Kolonialpolitik bineinge e gen wie, entschuldigen Sie den Ausdruck, ein Spieler. 1 sich erst die westafrikanischen Kolonieen die Gunst . . gierung erworben hatten, kam die Lust auch für Oft. 3 nachdem ein paar junge Leute, deren Unternehmung geh ; allerdings bewundere, mit wenigen Mitteln und wenigen ö. bereitungen dort Tausende von Quadratmeilen Land ,. und mit' allen Fürsten Verträge geschlossen . a, J Negerkreuze standen; was weniger werth ist, a S diese ger . i ü weiß ich nicht. Ein Dorfhäuptling . dem Dr. 13 . sein ganzes Gebiet abgetreten mit allen den 4 . 6 deutschen getan ef gleich . Dann . 86 ostafrikanische Gesellschaft von dem and i an gr n, war allerdings nicht so leicht, wie der Abschluß jener . 1 Sie pachteten aber vom Sultan von Sansibar die * Di. dies Geschäft war von vorn herein nicht gerade sch 4 nn auch nicht die deutsche See⸗ und Landmacht dazu bestim ö

idigen. Unternehmungen mit Kanonen. zu verthei 3 kam . ed litt mit den Eingeborenen. as