Bradford, 22. Mai. (B. T. B) Wolle ruhig aber stetig Garne rubig, Stoffe unverändert. f
Bern, 22. Mai. (W. T. B.) Das Land wirthschafts⸗ Departement hat anläßlich eines Spezialfalles die Einfuhr von Kühen, Rindern, Fun gzvieb, Schweinen unter 26 Kg Gewicht und Ziegen aus Oesterreich⸗Ungarn untersagt. Anderes Vieh darf nur eingeführt werden, wenn dasselbe absolut unverdächtig ist.
Luzern, 22. Mai. (W. T. B. Die Dividende der Gott⸗ bardbahn 'ist Pro 18595 auf Jiss o, also auf 365 Fr. pro Akiie fest gesetzt worden.
Verkehrs ⸗Anstalten.
Hamburg, 22. Mai. (W. T. B.). Der Postdampfer Dan ia der Hamburg ⸗Amerikanischen Packetfahrt · Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, heute Morgen in New-⸗Jork eingetroffen.
— 235 Mai. (W. T. B) Der Postdampfer Moravia“ der Ham burg / Amerjkanischen Packeifahrt ˖ Aktiengesell fchaft ist, von New. Jork kommend, heute Morgen auf der Elbe eingetroffen.
London, 22. Mai. (W. T. B.) Der Castle Dampfer Roslin Gastle“ ist gestern auf der Heimreise von Capetown abgegangen. Der Ca stle⸗ Dampfer Norham Caftle“ hat heute auf der Hein reife Made irg passirt Der Castle, Da mpfer Garth Gastle“ ist heute auf der Ausreise in Durban (Natal) angekommen.
Theater und Musik.
Königliches Opernhaus. Die Königliche Bühne feierte gestern den Geburtstag Richard
Wagner's — 22. Mai — durch die Aufführung von Tristan und
Ifalde“. Dieses grandiose Werk des verewigten Meisters, welches man als eine in Musik gesetzte ‚Philosophie der Liebe! bezeichnen kann, wird nicht sehr häufig gegeben; es eignet sich auch nicht für den — fo zu sagen — gewöhnlichen und alltäglichen Gebrauch; um so an⸗ gemessener ist seine Aufführung zu besonderen Gelegenheiten, wie es die gestrige war. Das Haus war trotz der Hitze dicht gefüllt, wozu auch sicherlich der Umstand beitrug, daß die beiden Hauptpartien neu' besetzt waren. Fr. Moran ⸗Olden gab Lie Isolde und zwar in einer in Gefang und Spiel meisterhaften Weise. Ihre Isolde ist unftreitig von allen ihren Partien die großartigste und hervorragendste Leistung. Das trat insbesondere in dem in musikalischer wie dra⸗ matischer Beziehung unvergleichlichen ersten Akt hervor, wo sie allen Anforderungen, welche der Dichter⸗Komponist an die Stimme wie an die Darstellung stellt, in hohem Maße gerecht wurde. Fr. Moran⸗ Olden brachte die Majestät der irischen Königstochter nicht minder wie das unglücklich liebende, eifer⸗ und rachsüchtige Weib zu glänzendem Ausdruck: die Kraft und Energie der Stimme paarte sich harmonifch mit hoheits. und eindrucksvollen Geberden, und ebenso wußte die Künstlerin den zarteren Empfindungen der Liebe, dem Spott und Hohn charakteristischen Ausdruck zu geben. Ueberall stellte sich die Stimme willig in den Dienst der Gefühle und ließ an keiner Stelle irgend etwas vermissen. Ihr Feld ist die lebendige dramatische Entwickelung, wie sie der erte Akt in geradezu überwältigendem Maße bietet. Wenn sie in dem mehr lyrisch gehaltenen zweiten Akt sich nicht ganz auf die gleiche Höhe erhob, so liegt dies eben an dem Mangel en dramatischer Entwickelung: gleichwohl führte sie ihre Partie in dem großen Liebesduett mit bestem Erfolge durch. Vielleicht wäre dies noch mehr zur Geltung gekommen, wenn Hr. Ernst als Tristan fie hierbei nicht etwas im Stich gelassen hätte. Dennoch muß man der Gesammtleistung des letzteren volles Lob zollen: besonders gelang ihm der dritte Akt, wo er auf dem Krankenlager liegt und von Sehnsucht nach Isolde verzehrt wird, vortrefflich. Es fehlt freilich seinem Spiel etwas ron jener dämonischen Gewalt, welche sich in dem „hehren Helden“ offenbaren soll, und seiner Stimme
Wetterbericht vom 23. Mai, Morgens 8 Uhr.
Temperatur
Graeb.
Wind.
.
Stationen. Wetter.
in O Celsius
zo C. * 4. MR
gleichen Anfang 7 Uhr.
Sonnteg:
5 Bar. auf O Gr D u. d. Meeressp.
red. in Millim.
5 wolkig heiter 3 wolkig 2 wolkenlos 6 wolkenlos wolkic
1 wolkig
Mullaghmore Aberdeen Christiansund Kopenhagen. Stockholm. Haparanda. Moskau / Cort. Queens⸗ . 66M,*
Cherbourg.
Bulthaupt.
W. Taubert. Montag:
wolkenlos = 3 wolkenlos Hamburg.. wolken.) Swinemünde 3 wolken?) NVeufahrwasser 3 wolkenl. ) Memel... 161 WSW 3 heiter h
ö. . üunster... Karlsruhe.. Wiesbaden. München .. Chemnitz .. Berlin.... ,,, Breslau ...
Ile d Ay 7 , ,
Anfang 7 Uhr.
wolkig
L heiter
3 wolkenlos still wolkig?)
4 wolkenlos
wolkenlos
3 bedeck o)
wolkenlos
4 heiter still halb bed.
1) Dunst, Thau. 2 Thau. 3) Abends Gewitt ) Nachts Gewitter. ) Abends starkes 6 Regen und Hagel. 5) Nachts Gewitter.
Uebersicht der Witterung.
Das baxometrische Maximum, welches gestern über der südlichen Nordsee lag, ist etwas nordwärts fort⸗ geschritten, im Uebrigen hat sich die Wetterlage
Sonntag:
Die Räuber. Sonntag:
und A. d' Artois. Sonntag:
bis nordöstlichen Winden ist das Wetter in Central Europa heiter und warm. Auf dem Gebiete zwischen Memel, Bamberg und Wien fanden Gewitter statt. Chemnitz meldet 30 mm Regen und Hagel. Deutsche Seewarte.
Säunschen.
Theater ⸗ Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern⸗ haus. Auf Allerböchsten Befehl. Mit aufgehobenem 2 Abonnement und unter Fortfall, der ,, . refervirten Plätze: Der Seeräuber. Großes a. Ballet in 3 Aktheilungen, nach dem Gedicht des!
Garten ⸗ Concert.
Lord Byron: „The Corsar“ von Paul Taglioni. Musik von Gährich, nit Einlagen von P. Hertel. — — Dirigent: Musikdirektor Hertel. Balletmeister: E. Anfang 73 Uhr
Schauspiel baus. ; Wally. Schauspiel in 5 Aufzügen und einem Vor spiel: ‚Die Klötze von Rofen“, nach ibrem Roman Namens von Wilhelmine
Zeutsches Theater. Sonnabend: König Richard der Dritte. Der Sohn der Wildniß. Montag: Der Widerspänstigen Zähmung. Dienstag: Der Pfarrer von Kirchfeld.
Berliner Theater. Sonnabend: Zum 1. Male: Sr. Götze. (Friedrich Mitterwurzer.)
Die Räuber. (Friedr Mitterwurzer.)
Montag: Kean. — Anfang 77 Uhr.
Tessing — Theater. Sennabend: Der Fall Clésmencean. Schauspiel in S Akten von A. Dumas
) Die Ehre. von Hermann Sudermann. Montag: Die
wenfg verändert. Bei schwachen, meist nordwestlichen * Alten von Oscar
VHallner-⸗ Theater. Sonrabend: Zum 14. Male: ö (B6bé.) Schwank in von A. Hennequin und E. de Najac. Hierauf: Guten Morgen, Herr in 1 Akt nach Lockroy von W. Friedrich. von Ed. Stiegmann.
Vortstellung 73 Uhr. Sonntag ö. Montag: um 1. Male: In falschem Ver⸗
Schwank in 4 Akten von Georg Cohnitz.
etwas von jener durchdringenden Kraft, welche der Komponist bei der vollen Instrumentation von dem Sänger fordert; immerbin muß an⸗— erkann werden, daß Hr. Ernst die schwierige Partie angemessen und — wie schon erwähnt — namentlich im dritten Akt vortrefflich durch geführt bat; im zweiten Aft, im Lichesduett, befand er sich freilich an einer Stelle mit dem Orchester und mit Isolde nicht recht im Ein. klang. Fr. Staudigl unterstützte als Brangäne die Isolde aufs Beste; sie darf diese Partie zu denen rechnen, welche ihrer Eigenart am meisten entsprechen und ihr aus gezeichnet gelingen; Or Schmidt war als Kurvenal für Hrn. Betz eingetreten und entledigte sich seiner Auf⸗ gabe, wie früber oft, in hervorragender Weise Die Künstler, ins⸗ besondere Fr, Moran. Olden, wurden nach jedem Alt mehrere Male gerufen. Einen großen Antheil an dem Erfolg des Abends hatte das Srchester, welches sich in der Wiedergabe der in der Ausführung so schwierigen Musik ganz auf der Höhe seiner Aufgabe befand und den Zuhörern einen wahren Genuß bereitete. Berliner Theater. ‚.
In Schiller's Räubern, die am Sonnabend zum ersten Mals in Szene gehen, spielt Friedrich Mitterwurzer, der bei dieser Gelegenheit zum ersten Male an genannter. Bühne auftritt, den Franz Moor. Die Rolle der Amalig giebt Martha Baumgart; Karl wir? von Emil Drach, der alte Graf Moor von Paul Nollet, Schweißer von Rorbert Beist, Spiegelberg von Theodor Weiß und Kofinsky von Hugo Höcker dargeftellt. = Am Pfingstsonntag wird diefe Aufführung der, Räuber“ wiederholt, am zweiten Feiertage geht „Kean“ und am Dienftag Mofer's ‚Veilchenfresser' in Szene.
. Lessing⸗Theater. . Die morgen stattfindende Vorstellung des Schauspiels Der Fall lamenccau‘ (mit Lilli Petri in der Rolle der Isabella) ist die 125. Wiederholung des Werkes, das auch in der zweiten Saison seine ungeschwächte Zugkraft bewahrt hat. Friedrich⸗Wilhelmstädtisches Theater.
Die nächste Novität, welche Hr. Direktor Fritsche erworben hat, ist das Ballet Die Puppenfee“ von Hassreiter; dasselbe soll mit prächtiger Ausstattung in der nächsten Winterfaison zur Aufführung gelangen. Von dem Engagement Eduard Steinberger 's, welcher für den ausscheidenden Wellhof eintritt, ist früher schon berichtet worden. Außer diesem Künstler wurde Hr. Rebert Frank vom Jofesstädter Theater für das vielseitig in Anspruch genommene komische Fach und Hr. Josef Spielmann aus Graz für das jugend liche Tendristenfach engagirt. Ferner stehen Debüts von zwei neuen Dperettensängerinnen, Frl. Emilie Kopka aus St. Petersburg und Frl. Nööckel aus Saljburg, berxor. Beide Damen dürften in einer der nächsten Wicherholungen des unverwüstlichen „Armen Jonathan“
auftreten. ö Kroll's Theater.
Die Kroll'sche Oper bringt zum Pfingstfest am ersten Feiertag Lortzing's Undine, am zweiten Feiertag Nicolai's ‚Lustige Weiber von Windfor“. Am Dienstag trift Fr. Marcella Sembrich wieder auf, und zwar als „Regimentstochter“.
Belle ⸗Alliance / Theater
Wie alljährlich findet an den beiden Pfingsttagen großes Milttär ⸗Früh⸗GConcert (Garde- Kürassier⸗ Regiment) statt, zu welchem der Eintrittspreis inklusipe Theatervorstellung nur 30 3 beträgt. Im Theater gehen die beiden lustigen Einakter Monsieur Hercules‘ und „Guten Morgen Herr Fischer? in Szene. — A beiden Pfingstnachmittagen ist großes Militär Doppel ·˖ Concert, Auf⸗ treten sämmtlicher Spezialitäten, feenhafte Illumination 2e. ze. Im Theater beherrscht der Nautilus“ andauernd das Repertoire. — Für den 3. Feiertag endlich ist ein großes Volksfest geplant.
Mannigfaltiges.
Dem Inbaber des bekannten Spezialgeschäfts, für Wildpret, Geflügel und Konserven, Hrn. Carl Petznick, Mohrenstraße 43/44, ist der Titel eines Hoflieferanten Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Sachsen⸗Weimar verliehen worden.
*
Dab me, 20. Mai. (N. A. Ztg.) Ein furchtbares Unwetter entlud sich am Montag, 19. d. Mis, über das in unserer Nähe liegende Rittergut Falkenberg und berührte noch das Rittergut Kemmlitz. Die schön stehende Saat des erstgenannten Guts ist durch den schweren Hagelschlag total verdorben und mancher kleine Grund⸗ besitzer des Dorfes Falkenberg sieht seine Mühe und Arbeit vernichtet. In große Mitleidenschaft ist die Dahme⸗Uckroer Sekundärbahn gezogen, deren Geleise auf 7100 m Länge ausgespült und unt erspült würten, fodaß wohl einige Tage dazu gehören dürften, bevor der Be⸗ trieb wieder hergestellt ist.
Karlsruhe, 21. Mai. (Karlsr. Ztg. Die Preis verthei⸗ lung des Vereins zur Belohnung treuer Dienstboten fand heute Nachmittag um 3 Uhr im großen Rathhaussaale statt; auch die Großherzogin wohnte dem seierlichen Akt bei. Wie der Festredner mittheilte, zählte der Verein bei der vorjährigen Preis- vertheilung 307 Mitglieder. In der Zeit seines Bestehens, seit 1831, wurden rund 2500 Dienstboten belohnt mit einem Aufwand von 44 300 M Einem weiblichen Dienstboten konnte auch heute wieder das von der Großherzogin für 25 jährige treue Dienste gestiftete Ehrenkreuz übergeben werden. Im Ganzen sind im Lande bis jetzt von diesen Ehrenkreuzen 977 verlsehen worden. Im weiteren Verlauf seines Vortrages kam der Redner auf das im Juni v. J. erlassene Invaliditäts / und Alters versorgungsgesetz zu sprechen, das auch dem Dienstboten ron größtem Nutzen sei. Er hielt es für seine Pflicht, gewissenhafte Dienstherrschaften darauf aufmerksam zu machen, daß mit dem 1. Januar 1891 die Anmeldefrist abläuft.
Lausanne, 22. Mai. (W. T. B. Die internationgle Kommiffion für Pꝛr'iämiirung von Entwürfen für das hier zu errichtende Universitätsgebäude verlieh den zweiten und dritten Preis von S000 resp 5000 Fr. (Ehrenpreise) den Ent würfen der Architekten Andre (Lon) und Demierre (Paris). Von der Verleihung des ersten Preises wurde Abstand genommen. Der Betrag desselben von 12606 Fr. wurde den vier Entwürfen der Architekten Legrand und Leroy Paris), Kuder und Müller (Straß⸗ burg), Recordon (Lausanne) und Hagberg (Berlin) zuertheilt.
Suez, 20. Mai. (R. B.) Der am Sonntag hier eingetroffene Dampfer „Palamcotta“ von der britisch ⸗indischen Gesellschaft hat einige Einzelheiten über den bereits gemeldeten Untergang seines Schwesterschiffes, der Da c e a., gebracht. An Bord der Palam cotta- befanden sich 419 Fahrgäste und Mannschaften der „ Dacea.“ Die Letztere rannte am letzten Freitag Morgen gegen das 400 engl. Meilen von hier befindliche, im 256 n. B. liegende Daedalos-⸗Riff. Ein auf 14 engl. Meilen des Nachts sictbares Leuchtfeuer bezeichnet die Untiefe, aus welcher die Felsen nur wenige Zoll bei der Ebbe über dem Wasser hervorragen. Es war Morgens um 6 Uhr, die meisten Fahrgäste schliefen noch, als das Schiff gegen das Nordende des Riffs anrannte und sich den Bug einstieß. Fast vier Stunden blieb es jedoch flott, sodaß alle Fahrgäste, von denen die Mehriabl Frauen waren, auf das Riff hinüber geschafft werden konnten. Einige fanden Unterkunft im Leuchtthurm, während Andere bis an die Hüften im Waffer stehend auf dem Felsen bleiben mußten. Kaum hatten die letzten Uuswanderer das Schiff verlassen, als es in tiefem Wasser un erging. Es war nämlich 13 Meilen vom Riff weggetrieben. Die noch an Bord befindliche Mannschaft und die Offiziere wurden vom Dampfer „Rofario“ aufgenommen. Etwas später kam die Pa lamcotta“ daher, nahm die auf dem Felsen gebliebenen Leute auf und brachte sie nach Suez. Das Wetter war an dem Tage des Unglücks klar und es läßt fich deshalb kein Grund für dasselbe angeben. General Dormer, der Ober⸗-Befehlshaber der englischen Besatzungs⸗ armee in Egypten, hat 400 Matratzen für die Schiff brüchigen gesandt, welche fast alle ihre Habe verloren haben. Big jetzt haben sie auf dem Deck der ‚Pala meotta“ geschlafen. Das Wetter ist milde.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
w
von Alex. Moszkowski und
125. Vorstellung. Die Geier Anfang * Uhr.
von Hillern. Direktion:
Text rei nach H. Schauspiel von H. and FJultus Bauer.
Der Sturm. Fr Kapellmeister Ferermann. Parkfest.
Anfang 7 Uhr. mental ⸗Künstler.
Entrée 30 . Nachmittags 43 Uhr im Park:
131. Vorstellung. Die Geier⸗
Jonathan.
von Wilhelmine von Hillern.
Kö burg. Sonnabend:
Sonntag: Marquise.
Rroll's Theater.
leuchtung des Sommergartens:
Sonntag: Undine.
Dienstag:
Di Regimentstochter. Schauspiel in 4 Akten
roße Glocke. Lustspiel in lumenthal.
84 Male: Der Nautilus. stück mit Gesang und Tanz
Fischer. Vaudeville⸗Burleske Großes Militär ⸗Elite⸗Concert.
Musik licher Spezialitäten.
Großes Anfang des Cencerts 63 Uhr, der
Dieselbe Vorstellung.
Sonntag:
Voranzeige. 2. Pfingstfeiertage: und Früh ⸗Vorstellung.
Bictoria-Theater. Sonnabend: Zum 2777 M.: Stanley in Afrika. Zeitgemälde in 10 Bildern Richard Natbhanson. Musik von C. A. Raida. Ballet von G. Severini.
Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
Friedrich ⸗Wilhelmstãdtisches Theater und
Opernhaus. 125 Vorstellung Das Conrert- ö Käthchen von Heilbronn. Romantische Oper ig Concert Park 4 Akten von Carl Reinthaler. von Kleist's gleichnamigem Anfang 7 Uhr.
Schauspiel haus. 130 Vorstellung. Zauber -⸗Komsdie in 5 Aufzügen von Shakespeare. Nach A. W. v. Schlegel's , Musik von Tanz von E Graeb.
Opernhaus. 1265. Vorstellung. Lohen⸗ grin. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.
Schauspiel haus. Wally. Schauspiel in 5 Aufzügen und einem Vor⸗ spiel Die Klötze von Rofen, nach ihrem Roman gleichen Namens
Julius
Sonnabend: Zum 127 Male: Jonathan. Dverette in 3 Akten von Hugo Wittmann ; Musik von Garl Millöcker. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Anfang? Uhr. meld In prachtvollen Park um 5 Uhr: Auftreten erster Gesangs“ und Instru⸗ Anfang der Vorstellung 7 Uhr. Sonntag: Großes Früh⸗Concert.
— Großes Doppel ⸗ Concert. Abends 7 Uhr im Theater: Der arme
Residenz - Theater. Direktion: Sigmund Lauten; burg. Se i Zum 104. Male Margnise. Lufffpiel in 3 Atten von Victorten Sardou. Deutsch von Robert Buchholz. Agfang 7 Uhr.
Sonnabend: Gastspiel des Kgl. preuß. Kammersängers Hrn. Emil Götze. Lucia von Lammermoor, Gͤ Lucia: Frl. Richter, als Gast)
Täglich: Bei günstigem Wetter vor und nach der Vorstellung, Abends bei brillanter elektr. Be—⸗ ( ͤ Großes Concert. Anfang 5, der Vorstellung 7 Uhr.
. Gastspiel der Königl. preuß. Kammer⸗ sängerin Fr. Marcella Sembrich. Auf Verlangen: f
Seonntag und Montag (I. u. II. Pfingstfeiertag): Gr. Früh Concert. Anfang 5 Uhr. Entrée 30 3.
Velle⸗ Alliance -Theater. Sonnabend: Zum Großes Ausstattungs⸗ ung in 4 Akten und 13 Bildern nach Jules Verne von Carl Pander. 3 Akten Musik von G. Christiani und A. Wicher. Im prachtvollen glänzend renovirten Sommergarten — Auftreten sämmt⸗ Die gif a n, , des Berlin: . ö. . ganzen Garten⸗Etablissements. nfang des Concerts
Vor der Vorstellung, bei günstiger Witterung: 5 Uhr, der Vorstellung 76 Uhr, fann Im schattigen prachtvollen Sommergarten: Dieselbe Vorstellung.
Sonntgg und Montag, am 1. und Großes Militär⸗Früh⸗Concert
Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72. Vorletzte Woche. Sonnabend: Zum 104. M.: Der
Goldfuchs. Gesangsposse in 4 Akten von Ed. Jacobson and Leopold Ely. Coupletz theilweise von Gustav Görß. Musik von Franz Roth. Anfang 7 Ubr. Sonntag: Dieselbe Vorstellung. Der Sommergarten ist geöffnet.
Geöffnet von Die Ge⸗
Urania, Invalidenstraße 57/62. 12 —10 Uhr. Sonnabend, um 8 Uhr: Fritzsche schichte der Urwelt.
ö /// / / / / / / / Der arme **
Familien⸗Nachrichten. ö
Verlobt: Frl. Rhoda Erdmann mit Hrn. Dr. Rudolf. Idel (Hamburg — Velbert). — reiin Victoria v. Oppenheim mit Hrn. Lieutenant
lex v. Frankenberg und Ludwigsdorf (Schloß Schlender han Spandau). — Frl. Anni Glaser mit Hrn. Gerichtsassessor Georg Buß (Wetzlar). — Frl. Klara Kopp mit Hrn. Fruard Klincke (Barmen Altena i. W. ). — Frl. Elisabeth Elling⸗ haus mit Hrn. Gerichtsassessor Adolf Focke (Velen — Münster i. W. — Frl. Gertrud Frevhoff mit Hrn. Hang Reichardt (Oranienburg Zehlendorf). Verehelicht: Hr Dr. Albert Peters mit Frl. Johanna Cohen (Bonn) — Hr. Apotheker Fritz Gichert mit Frl. Mathilde Gamm (Elbing = Tönigsberg). — , Hr Jean Heyden mit Frl. Therese Luͤtzenkirchen (Köln). — Hr. Karl Moszeik mit Frl. Margarethe Berner (Stallupönen— Königsberg). — Hr. Gerichtsassessor Hubert Bonzel mit Frl. Agnes Ruland (Olpe Bonn). — Hr. Adolf Reygers mit Frl. Mathilde Dorweiler
; ĩ Sohn: Hrn. Dr Gense Liska Schaakem. — Hrn. Reg. Baumeister Wirtz (Kiel). — Hrn. Lieutenant Bischof (Ehren⸗ hreltstein). — Hrn, Otto Klette (Breslau). — Hrn Emil Buse (Rostockf. — Hrn. Maurer⸗ meister Richard Glase (Berlin). — Hrn. Fritz Noack (Schöneberg bei Berlin). — Hrn. Brunotte (Rittergut Goddelsheim). —
Eine Tochter; Hrn. Kgl. Oberförster Martin
(Großenlüder, Kreis Fulda). — Hrn. Apotheker
Walter Reiß (Briesen, Westpr.).
Gestorben: Hr. Fabrikbesßtzer Joh. Gensgen (Frechen. — Hr. Geh. Ober Regierungs Rath Georg Kraut (Berlin). — Hr. Kaufmann Reinhold Stephan (Breslau). — Frau Elise Jesse, geb Brandt (Rostock.
Dirigent: Zweites großes
Anfang 6 Uhr.
Vorletztes (Edgardo:
Redacteur: Dr. H. Klee.
Verlag der Expedition (Scholy. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen (einschließlic Börsen Beilage),
und der Sommer⸗ Fahrplan für den Bezirk der Königlichen Eisenbahn⸗-Direktion zu Hannover.
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 124.
— — *
Berlin, Freitag, den 23. Mai
—
Deutsches Reich.
1890.
Die Betriebsergebnisse der Rübenzuckerfabriken, Zuckerraffinerien und Melasse-Entzuckerungsanstalten des deutschen Zollgebiets
im Monat April 1890 bezw. in der
Zeit vom 1. August 1859 bis 30. April 1880.
—— — —
J. Ver wen dete Zucerstoffe.
ü p rodusirte Zucker.
Zeitabschnitt, A.
auf welchen Ver⸗ arbeitete
die Betriebsergebnisse sich beziehen. Rüben.
B. Verarbeitete Melasse. I)
( C. Ie e e eingeworfener oder zum Decken verwendeter) A. Rohzucker.
Zucer. B. Raf
finirter
Hiervon (Sp. 3) wurden entzuckert
ö
stitution.
Elution und Füllung.
der Osmose.
18 100 18 1
der Ausscheidung. der Strontian⸗ verfahren
=
100 Eg 100 18 1
8 anderer Verfahren.
*
* 3 der Sub K
S der K.
9M
— 35
r
6
3. .
85
Fremde, Rohzucker d. h. von Raf⸗
3. . anderen finirter schließlich Fabriten 2 ö.
der bezogene Konsum⸗ zweites dritten
Nach. Füll⸗ zucker. Produkt. Produkt produkte. ae fe J .
Erstes produkte und und vom Konsum⸗
zucker.
100 18 100 Eg 100 18 100 Eg 100 E89. 100 E88 10. 14 17 13. 14. 15.
m Monat April 1890 .. d 655 . ö 98 249 739
Betriebsergebnisse der: 1 Rübenzuckerf abriken. “) 32 9Oo 23 464 — . 1285207
102 416
19718 64 021 1446174
158 564111 094323
90 930
974 807 23313
Dazu in den betreffenden we naten Zusammen in der Zeit vom 1. August 1889 bis
w In demselben Zeitraum des Vorjahres.
Im Monat April 1890
—
38 250 394 4 78 961 830
251 5307 639 507 52 653 313479 1317211 275 385 639 502 52 663 327049 1345 1535 36 115 635 575i. 52451 300477 7 Zucerraffinerien.“) 2192 JJ
i, . bis 1514 2360
178 2821
23 313 11583 144 693 8 612782
16260
1065737
44 266 426 1 847 390 dag hb 8 t
1319985
1093 425 061 11261 121 326 2768 515
Dazu in den betreffenden Vormonaten JI Zusammen in der Zeit vom 1. August 1889 bis
J In demselben Zeitraum des Vorjahres.
Im Monat April 1890.
24 302 K 5183 2360 oa 265 25639 — — 25 521 3) Melasse ⸗ Entzuckerungsanstalten. 88 041 4545 — 82 681 757 205 37282 —
6576
716 375 3548
138 090 3193577 1169841 2960146
815 2454 41526 14653 22566 131428
Dazu in den betreffenden Vormonaten K Zusammen in der Zeit vom 1. August 1889 bis
W In demselben Zeitraum des Vorjahres
Monat April 1880 K 655 71 ; . 98 249 7339
a5 26 41 87 — ⸗ 846 938 60 400 . 773 407 4 Z3Zuckerfabriken überhaupt (1 bis 3). 127 199 30171 — — 13 532 82 681 2069 0099 311343 639502 53 16 320 093 741250
799 066 4363 13131
3 6551 4. 2 23313
146081
25 333 64 021
310 16 366 oüJ 3
4498015
Dazu in den betreffenden Vormonaten J Zusammen in der Zeit vom 1. August 1889 bis
JJ In demselben Zeitraum des Vorjahres.
98 250 394
z33 S2 823 9831 365 275 335 163 1
53 165 82 451
2186 206 341 514 6389 502
73 61 S536
2560 651 375155. 639371
) Unter Melasse sind die Abläufe aller Art einschließlich derjenigen vom ersten und zweiten Produkt verstanden.
2 Das sind sämmtliche Fabriken, in welchen Rüben auf Robzucker oder Konsumzucker verarbeitet werden.
5 0b8 hhõ2
4470 ; 23 313 00 4121 4 561 010
2 3131 ö 16260 1
1771811 198 344 71 6021 8 612788
*
ei es ohne oder mit Melasse⸗Entzuckerung, ohne oder mit Einwurf von Zucker.
3) Ausschließlich der die Herstellung raffinirter Zucker betreibenden Rübenzuckerfabriken und selbständigen Melasse⸗Entzuckerungsanstalten. 4 Die Abweichungen gegen die vorjährige Uebersicht beruhen auf nachträglich eingegangenen Berichtigungen.
Berlin, im Mai 1890.
Kaiserliches Statistisches Amt. Becker.
Aichtamtliches.
Großbritannien und Irland.
London, 22. Mai. (A. C) Der 72. Geburtstag Ihrer Majestät der Königin Victoria wurde gestern m? London und Windsor in der herkömmlichen Weise durch Glockengeläuter Beflaggung der öffentlichen Gebäude, Salutsalven ünd Illuminationen gefeiert, Auf dem freien Platze hinter dem Gebäude des Generalkommandos (Horse Huards? wurde die übliche Parade der Haustruppen abgehalten, welcher der König von, Belgien, die Königin Isabella von Spanien, der Großherzog von Mecklenbuürg-Strelitz, der Prinz und die Prinzessin Heinrich von Preußen, die Prinze ssin von Wales mit ihren Töchtern, der Herzog und die Herzogin von Edinburgh, Prinzessin Beatrice und die anderen Prinzessinnen des Königlichen Hauses vom Balkon der Horse Guards, der Prinz von Wales, der Herzog von Cambridge, der Prinz Albert Victor von Wales und der Prinz Heinrich von Battenberg an der Spitze einer glänzenden Suite, in welcher sich auch die Militär- Attaches der fremden Mächte befanden, heiwohnten. Als die Prinzen die Front der salutirenden Truppen entlang ritten, spielten die vereinigten Militärkapellen den Jubiläumsmarsch bes 1. Preußischen Garde⸗Dragoner⸗Regiments, dessen Chef die Königin Victoria ist. In Alderspsot, Woolwich, Dover, Portsmouth und anderen Garnisonstädten paradirten die Truppen ebenfalls. — Abends fanden bei den Ministern und Hofwürdenträgern Galadiners statt. Dem Diner, welches Lord Salisbury in seiner Eigenschaft als Minister der auswär⸗ tigen Angelegenheiten gab, wohnten der König von Belgien, der Prinz von Wales, die Botschafter sämmtlicher Großmächte und die übrigen Mitglieder des diplomatischen Corps bei. Ünter den Gästen des Marine-Ministers befanden sich der Prinz
einrich von Preußen sowie der Herzog von. Edinburgh. Jady Salisbury gab im Auswärtigen Amt einen großen Empfang, bei welchem der König von Belgien, die Königin
Isabella von Spanien, Prinz Heinrich von Preußen, der Prinz von Wales und die anderen Mitglieder der Königlichen
Familie sowie das diplomatische Corps zugegen waren.
Im Hofbericht, liest man; „Die unbegründeten Gerkchte* über die Gesundheit der König in haben Anlaß zu einigen Ausdrücken der Besorgniß gegeben, und wir sind beinnach in der Lage, dieselben zu dementiren, mit ber Ausnahme der Thaksache, daß die Königin an einer leichten Erkältung litt, welche indeß ihre Bewegungen in keiner Weise
beeinträchtigte
= 237 Mai. (W. T. B.) Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Heinrich von Preußen sind gestern von Windsor zurückgekehrt und in Begleitung
Ihrer Majestät der Königin Victoria nach Balmoral
abgereist. ; . Bei dem gestern Abend stattgehabten Banket der Lon—
doner Schneidergilde erklärte der Mar quis von Salis⸗ bury in emphatischer Weise: Die britische Fegierung habe keine Länderstriche abgetreten, weil überhaupt noch keine Vereinbarung mit anderen Regierungen erfolgt sei. Die Unter⸗ handlungen beschränkten sich augenblicklich auf Meinungs— austausche; es sei überhaupt noch sehr fraglich, ob ein Ueber⸗ einkommen erzielt werden dürfte; jedenfalls würden die Inter⸗ essen der Handelsgesellschaften und Missionen sowie die Anderer beruͤcksichtigt werden. Abgesehen von den Vorgängen in Afrika seien die Friedensaussichten niemals günstiger gewesen als augenblicklich ; Das Oberhaus hat gestern die Novelle zur Kauf⸗ fahrer-Bill in dritter Lesung angenommen und sich hierauf bis zum 5. k. M vertagt, ö Im Unterhause erklärte der erste Lord des Schatzes Smith Betreffs der Zuckerprämien-Konvention, daß es den Mächten unter allen Umständen gestattet sei, Vertrãge selbst nach Ablauf der Ratifikationsfrist zu ratifiziren. Playfair richtete darauf die Anfrage an den Minister, ob die Absicht bestehe, die Konvention ohne Zustimmung des Parlaments zu ratifiziren. Smith erwiderte: die Re⸗ gierung müsse sich die Aktionsfreiheit vorbehalten für den Fall daß andere Mächte die Konvention ratifizirten. — In Beantwortung einer bezüglichen Anfrage erklärte es der erste Lord der Admiralität, Lord Hamilton, für un⸗ begründet, daß ein britisches Geschwader an den kombinirten deutschen Flotten- und Heeres Manövern in der Ost see Theil nehmen werde. — Der Unter⸗Staatssekretär Fergusson erwiderte auf eine Anfrage, daß diejenigen Staaten, die das Privilegium der meistbegünstigten Nation in Griechenland genössen, der von Griechenland jüngst England gewährten Zollreduktionen ebenfalls theilhaftig würden. — Bei der Debatte über die Kredite des Ausgabe Etats lehnte der Unter⸗Staatssekretär Fergus on eine Diskussion über die mit Deutschland hinsichtlich Afrikas schwebenden Unter handlungen ab und stellte in Abrede, daß England in Opfer gewilligt habe; man müsse anerkennen, daß andere Nationen ähnliche Bestrebungen hätten wie England und dieselben achten, England habe nur darauf zu sehen, daß nicht seine wirklichen Interessen vernachlässigt würden, und daß es dort, wo es Rechte habe, diese nicht aufgebe. Die Unterhandlungen würden in freundlichem Geüte? und mit gegenseitiger Achtung und Vertrauen eführt, hervorgerufen durch frühers Erfahrungen und ge⸗ könt Burch den merkwürdigen Erfolg der Hpergtionen Eng⸗ lands und Deutschlands an der Ostküste Afrikas. — Im
weiteren Verlauf der Debatte erklärte Fergusson sodann noch:
die Frage bezüglich Lamu's sei einem Sch ieds spruch unterdreitet worden, der zu Gunsten Englands ausgefallen sei; hinsichtlich Manda's und Patta's bestände die jetzige Politik Englands und Deutschlands in gegenseitiger Ent— haltung. .
1 U C) Sir Here Ander son kehrt unverzüglich nach Pfingsten nach Berlin zur Wiederaufnahme der englisch— deutschen Unterhandlungen über Ost⸗Afrika zurück.
Auf Anordnung der Admiralität soll das britische Ge⸗ schwader in den nordamerikanischen und westindi⸗ schen Gewässern um vier Torpedoschiffe verstärkt werden. — Die Abfahrt des von dem Prinzen George von Wales befehligten Kanonenboots „Trush“ mußte auf⸗ geschoben werden, da Mängel an den Kesselröhren entdeckt worden sind, die einer sofortigen Reparatur bedürfen. — An Bord des im südlichen Stillen Ocean kreuzenden britischen Kriegsschiffes „Egeria“ brach eine Meuterei aus. Mehrere Meuterer mußten in Eisen gelegt werden. Die „Egeria“ segelte am 6. März von Sydney ab. Seitdem ist das Schiff in Auckland eingelaufen, von wo aus dem Admiral der australischen Flottenstation telegraphisch Meldung über die Vorfälle erstattet wurde. Der Admiral hat der „Egeria“ befohlen, nach Sydney zu segeln, wo ein Kriegsgericht abgehalten werden soll.
Die Presse veröffentlicht den folgenden, vom 19. Mai 1890, 34 De Vere⸗Gardens datirten Brief Henry M. Stanley's, welcher sich gegen die von Sansibar gekom⸗
mene Meldung richtet, es hätten fortwährende. Streitig⸗ keiten zwischen Stanley und Emin Vascha stattgefunden, ehe sie die Küste erreichten, und diese Zänkereien hätten den Grund des Eintritts Eminis in deutsche Dienste gebildet. Der Brief lautet in der Uebersetzung der „A. C.“:
Es ist kein Wörtchen Wahrheit in der Mittheilung. Sie ist völlige Erfindung. Wäre sie wahr, so würde einer meiner Ofiztere auf Lie cine oder andere Weise sie an die Oeffentlichkeit gebracht haben. Jede Zeitung aber, welche so grobe Unwahrheiten auftischt, gleichgültig auf welche Autorität hin, wird dieselben zu be⸗ zründen haben. Che Emin vom Balkon herabfiel und ins deutsche Hospital ging, kam es niemals zu einem heftigen Worte unter allen Europäern, ausgenommen im Semliti⸗Thale, worüber ich selbst den Zeitungen berichtet habe, und da er sich einmal wegen eines nicht maßdollen Ausdrucks entschuldigt hatte, so war die Sache damit abgethan. Von da bis zu seiner Aufnahme ins deutsche Hospital in Bagamoyo weiß ich von keinem Streit o l Gebahren, sondern nur von höflicher täglicher Begrüßung. Nacht wir von Bagamoyo nach Sansibar abgereist waren, trat allerdings eine Entfremdung ein — Niemand weiß wie, wir argwöhnten aber viel —, und bis ich Kairo erreicht hatte und dort? Monate gewesen war, wußte ich nicht, daß der Pascha Ursache hatte, auf irgend Jemand böfe zu sein. Sie brauchen mich aber nicht nach allem diesen zu be⸗ fragen. Suchen Sie eine Unterredung mit den anderen Offizieren zu