erlangen, denn ein geschickter Reporter kann sicher etwas herausholen, wenn irgend etwas herauszuholen ist.“ . .
Ferner hat Stanley ein Schreiben an den Exekutiv⸗ ausschuß der Stanley⸗ und afrikanischen Aus⸗ stellung, deren Ertrag zur freien Verfügung des Reisenden gestellt ist, gerichtet, worin er empfiehlt, den Stanleyfonds zur Anschaffung eines Dampfers auf dem Victoria-Nyanza zu verwenden, der bisher noch keinen Dampfer habe.
Schweden und Norwegen.
(E.) Christiania, 19. Mai. Das Zollcomité des Storthings hat beschlossen, in dieser Tagung keinen Antrag auf eine durchgreifende Veränderung des Zoll⸗ tarifs weder in schutzzöll nerischer, noch in freihändlerischer Richtung einzubringen. Das Comité findet nämlich, daß man die Resultate der Arbeiten des Traktatcomités und die Ent— wickelung in Schweden abwarten müsse. Das Zollcomits behält sich aber volle Freiheit den einzelnen Tarifsätzen wie dem Ausfuhrzoll gegenüber vor.
Nach der von der Staats-Telegraphenverwaltung ver—⸗ öffentlichten Uebersicht wurden im ersten Vierteljahr dieses Jahres an Telegrammen befördert: inländische 230 994 (gegen 207 805 in der gleichen Zeit des Vorjahres), nach dem Auslande 53 955 (50157); aus dem Auslande kamen an 63 011 (59 749), und die Einnahmen betrugen 350 624 Kronen (326 028 Kronen).
Parlamentarische Nachrichten.
Die in der gestrigen Sitzung des Hauses der Abgeord⸗ neten bei Gelegenheit der Berathung der Petitionen, betreffend das Bernsteinregal in Ostpreußen, gehaltene Rede des Ministers für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, Dr. Freiherrn Lucius von Ballhausen, lautete:
Meine Herren! Diese Angelegenheiten bilden einen stetigen Gegenstand
der Erwägung und einen täglichen Gegenstand der Ueberwachung von Seiten der betheiligten Behörden. Es handelt sich dabei um einen Artikel, der ja eines unbegrenzten Absatzes nicht fähig ist, für den es kaum möglich ist, neue Verwendungszwecke zu finden. Die Produktion wie auch die Verwendung ist jedenfalls unter dem Geschäftsbetrieb der jetzigen Hauptpächter nicht nur erheblich ge⸗ stiegen, er hat eine Ausdehnung genommen, die er in früheren Zeiten überhaupt nie gehabt hat. Das ist also ein spezielles Verdienst dieser —ᷓ . Es hat, wie ich früher bereits angeführt habe, immer das Zestreben bei der Königlichen Staatsregierung und insbesondere bei den Provinzialbehörden obgewaltet, Konkurrenzunternehmungen zu be— günstigen; das ist aber nicht erfolgreich gewesen, ebensowenig wie der Betrieb in eigener Regie. Und so ist es eine natürliche Entwickelung der Dinge gewesen, daß allerdings diese Firma sich im Besitz eines quasi Monopols befindet. Träte der Fall ein, daß die Ausbeutung dieses Monopols zu Ungunsten anderer größerer Erwerbẽskreise sich geltend machte, so würde unbedingt in diesem Moment für die König⸗ liche Staatsregierung der Fall eintreten, einer ungebührlichen Aus— beutung dieses Monopols entgegenzutreten.
Ich kann Sie versichern, daß das Wohlwollen, welches ich für meine Person für diese Firma ganz offen bekenne und das sich darauf begründet, daß der Fiskus eine außerordentlich günstige Situation durch ihren Geschäftsbetrieb gewonnen hat, daß eine Ausbeute erfolgt ist, wie sie früher nie bestanden hat, wie sie früher selbst die eigene Entreprise des Staats nicht gewährt hat, — daß also das Wohlwollen, welches sich auf die thatsächliche Entwickelung der Dinge begründet, naturgemäß seine Grenzen hat in dem Augenblick, wo ein Mißbrauch in der Ausnutzung des Monopols stattfände. Alle diese Fälle, welche Hr. Abg. Krause vorgebracht hat und die ja in der Kommission einer weitläufigen Erörterung unterzogen sind, sind mir vollständig be⸗ kannt, und ich kann nur versichern, daß in jedem erheblichen Fall schon eine Untersuchung stattgefunden hat, und daß jetzt schon die Firma sich einer Art schiedsrichterlichen Verfahrens unterworfen hat gerade gegenüber von Konsumenten, die glauben in ihren berechtigten Ansprüchen beeinträchtigt zu sein. Also diese Räcksicht auf die Konsumtion wird für uns ebenso entscheidend und maßgebend, oder sogar noch entscheidender sein, wie das fiskalische Interesse.
Was die Frage der Inutation betrifft, so liegt eine Inutation im eigentlichen Sinne ja gar nicht vor. Es handelt sich nicht um eine Inutation in dem Sinne, daß von anderen Stoffen ähnliche Gegenstände hergestellt werden, die sonst bloß aus Bernstein erzeugt werden, sondern die von der Firma betriebene Inutation besteht darin, daß kleine Bernsteinstücke unter hoher Temperatur und hohem Druck gewissermaßen wie glühendes Eisen zusammengeschweißt werden zu größeren Stücken, die also dieselben physikalischen äußeren Eigen schaften, wie die tleinen Stücke des Bernsteins besitzen und also auch zu denselben Verwendungen vollständig ge— eignet sind. Schmelzen oder fremde Zusätze entstellen den Bernstein in Farbe und Durchsichtigkeit so, daß er für die gewöhnliche Verarbeitung zu Spitzen, Perlen u. s. w. nicht mehr brauchbar ist; auch die Verwendung des Bernsteins bei der Lackfabrikation ist nur eine begrenzte.
Im Uebrigen möchte ich annehmen, es liegt hier ein ähnlicher Fall vor, wie er etwa vorliegen würde, wenn der Staat z. B. im Alleinbesitz etwa der Staßfurter Kalilager wäre. Ich glaube, man würde es auch in diesem Falle vollständig berechtigt erachten, wenn der. Staat dieses Monopol in Bezug auf die Ausbeutung eines Minerals, was nur im beschränkten Umfange, vorkommt, lediglich nach den doppelten Räcksichten exploitirte, einmal fiskalisch erhebliche Erträge herbeizuführen und anderer- seits die, betheiligten Erwerbskreise, alfo in diesem Falle die Landwirthschaft, zu begünstigen durch möglichst billigen Absatz der Produkte und ebenso Deutschland im Gegensatz zum Ausland zu be— günstigen. Ganz ähnlich liegt es nun hier in Bezug auf die Ver⸗ werthung und Nutzbarmachung des Bernsteins. Es würde ungerecht⸗ fertigt sein, durch eine ungemessene Konkurrenz, die der Staat sich selber machen würde, das Produkt selber zu entwerthen und vielleicht selbst vor der Zeit zu erschöpfen. Also darin liegt doch auch für den Staat wieder die Grenze für die Möglichkeit, eine unbeschränkte Konkurrenz herbeizuführen. Das wird aber allerdings der Staat jeden Tag sich offen halten, und gerade in Bezug auf den berabaulichen Betrieb liegen ja zur Zeit bezügliche Anträge vor, von denen aller dings nicht zu übersehen ist, ob sie einen thatsächlichen Hintergrund haben, ob die Reflektanten thatsächlich in der Lage sind, den Bernstein im Wege des Bergbaus zu gewinnen und im größeren Maße zu verbreiten — ich sage, wir würden allerdings jeden Tag in der Lage sein, diese Art Konkurrenz zu etabliren, weil die Gewinnung durch Baggern, Schöpfen, Stechen, Graben an der Küste schon seit Jahren eine so unerhebliche ist, daß sie eigentlich nur noch als Neben—⸗ industrie, als Nebengewerbe betrieben werden kann. Und der beste Beweis dafür, daß das nicht ein Gewerbe ist, was von unbegrenztem Nutzen, gewissermaßen eine Goldquelle, eine reine Goldgrube wäre, liegt darin, daß die Hauptfirma selber jetzt auf dem Punkte steht, möglicherweise die Baggerei erheblich einzuschränken oder gar ganz aufzugeben.
Meine Herren, ich kann nur wiederholen, es wird Seitens der Königlichen Staatsregierung jede denkbare Rücksicht auf andere be—⸗ rechtigte Interessen genommen werden, und diese Rücksicht wird uns nicht abhalten, auch der Firma Stantien und Becker gegenüber alles zu thun, was im öffentlichen und allgemeinen Interesse nothwendig ist; im Uebrigen aber werde ich jedenfalls nach wie vor streng auf dem Standpunkt stehen, daß ich diesen Herren gegenüber, die das Geschäft groß gemacht, die dem Fiskus seit 29 oder 25 Jahren ganz außerordentliche Erträge geliefert haben, eine loyale Handhabung des
Vertrages unter allen Umständen sichere unlauteren Angriffen und einer unberechtigten Konkurrenz gegenüber.
Geographischer Monatsbericht. Auf Grund von Dr. A. Petermann's Mittheilungen. (Geschlossen am 1. Mai 1890.)
Europa.
Deutsches Reich. Ueber die merkwürdige Entdeckung; daß die geographische Breite eines Ortes keine konstante Größe ist — oder mit andern Worten: daß die Erdachse kleine Be- wegungen ausführt, über deren Charakter und Ursachen wir freilich noch im Dunkeln uns befinden — berichtet Prof. Helmert in Nr. 2963 der Astronomischen Nachrichten?: Nachdem im ersten Halbjahre (1889) die geographische Breite in Berlin und Potsdam keine mit Sicherheit zu erkennende Aenderung gezeigt hatte, trat im 3. Viertel des Jahres erst ein Wachsthum, dann eine Abnahme der Breite ein, die im 4. Vierteljahre sich fortfetzte und, wie es scheint, im Januar d. J. ihr Ende erreicht hat. Berlin und Potsdam geben, wie aus der von Prof. Albrecht ae,, . Beobachtung hervorgeht, über- einstimmend eine Gesammtabnahme von 0.5“ — 0,5“, welche, von den Prager und Straßburger Beobachtungen bestätigt wird. Bei den drei erstgenannten Stationen ist an der Realität der Erscheinung nicht zu zweifeln, da die Unsicherheit kein Zehntel der Sekunde er reicht; weniger von Gewicht ist das Straßburger Ergebniß. Da aber wenigstens an drei Orten, von denen der eine um 2 Grad südlicher als die beiden andern liegt, mit sehr verschiedenen Instrumenten die gleiche Wahrnehmung mit Sicherheit gemacht ist, so kann man Behufs ihrer Erklärung kaum noch seine Zuflucht zu Beobachtungs« und In strumentalfehlern oder zu Refraktionswirkungen nehmen.! — Bei der im September d. J. in Freiburg i. Br. stattfindenden Versammlung der permanenten Kommission der internationalen Erdmessung wird diese wichtige Frage einen Gegenstand der Berathung bilden, und man darf hoffen, daß die Einrichtung eines ausgedehnten Systems von Beobachtungen uns bald auch über das Wesen dieser Erscheinung einige Aufschlüsse geben wird. ;
Oesterreich. Die Vollendung der Spezialkarte der österreichisch⸗ ungarischen Monarchie ist hier Haupterxeigniß: die 11 Blätter, welche sich über Bosnien und die Herzegowina ver breiten und soeben erschienen, bilden den Schluß des vor 11 Jahren begonnenen und mittels der Heliograpüre' hergestellten, 752 Sektionen umfassenden Kartenwerks. Indem wir wegen Raummangels von einer eingehenden Besprechung dieses großartigen Werkes absehen, dessen glänzende Eigenschaften gelegentlich des Fortschreitens der Arbeiten im Verlauf der Jahre genugsam erörtert worden sind, möchten wir uns nur gestatten, wenigstens einen Punkt herauszugreifen, hinsichtlich dessen die Kritik des Auslands sich nicht deckt mit der offiziellen Auf fassung in Wien: es ist dies der ungewöhnliche Maßstab von 1:75 00 der Natur. Mit diesem hat sich Oesterreich⸗Ungarn von seinen Nachbarn getrennt; denn bekanntlich haben das Deutsche Reich, Italien und die Schweiz für ihre topographischen Spezialkarten den Mio oo Maßstab gewählt, und zwar in der Erkenntniß, daß derselbe für die Darstellung ihrer Natur und Kulturverhältnisse genügt.
Alpen. Die Herstellung einer neuen Karte des Boden sees, auf Beschluß der fünf Uferstaaten dem schweizerischen Topo graphischen Bureau übertragen, schreitet bestens vor. Bis Anfang Oktober 1389 sind im Ganzen 350 km vermessen worden; die badische Abtheilung hat außerdem 45 4kRm ausgelothet, sodaß im Ganzen noch auf einer Fläche von ca. 70 km Untersuchungen aus— zuführen sind. Bereits zeigen die bisherigen Ergebnisse beträchtliche Abweichungen von den älteren württembergischen Aufnahmen aus dem Jahre 1825/26, die allerdings mit einfacheren Mitteln vorgenommen werden mußten. So z. B. liegt die tiefste Stelle des Sees nicht, wie bisher angenommen wurde, zwischen Friedrichshafen und Rorschach, sondern etwa in der Mitte des Sees zwischen Iwmenstadt und Uttwil; sie bildet eine Fläche von ca. 29 qkm. Die Tiefe beträgt 252m unter Mittelwasser. Auch die naturwissenschaftlichen Untersuchungen, deren Bearbeitung längere Zeit in Anspruch nehmen muß, haben bereits interessante, zum Theil unerwartete Ergebnisse geliefert. — Die neue Bodenseekarte wird im Maßstabe 1: 25 000 zur Veröffentlichung ge⸗ langen. (S. Mittheil. d. K. Statist. Landesamts Württemberg 1889, Nr. 6 und 7.)
Der Rhonegletscher ist nach einer brieflichen Mittheilung von Prof. F. A. Forel an Prof. E. Richter in Graz seit Oktober 1889 wieder in das Stadium des Vorrückens getreten. Die Periode des Rückganges begann im Jahre 1857. (S. Mittheil. d. D. u. O. Alpenvereins 1890.)
Großbritannien. Der Plan, Schottland durch einen großen, für Seeschiffe benutzbaren Kanal zu durchstechen, gesellt sich zu den zahlreichen Unternehmungen und Projekten der Neuzeit, welche Verbesserung oder Aenderung der natürlichen Wasserstraßen und Herstellung neuer großer Verkehrswege bezwecken. Der neue Kanal, dessen Tiefe auf 9m (30 Fuß) und dessen Breite am Boden auf 22 m (72 Fuß) projektirt ist, soll von Alloa an der Mündung des Forth⸗Flusses ausgehen und die Richtung nach dem Loch Lomond einschlagen, welcher See durch einen 21 Miles (4 km) langen Tunnel erreicht werden soll. Die Kosten des Baues betragen nach vorläufigem Anschlag 8 Millionen Pfd. Sterl. Die Abkürzung der Fahrt von der Clyde nach NW-⸗Europa beträgt 238 — 529 miles (383 —-— 851 km), von Forth nach Irland, Mittelmeer und Amerika 141—487 miles (226— 744 km). (S. Scott, Geogr. Magaz. 1890, S. 46.)
Balkanhalbinsel. M. v. Déchy schildert im „Alpine Journal“ XIV., S. 417 in begeisterten Worten die Naturschönheiten, welche ihm durch seine Touren im Hochlande in Bosnien und der Herzegowina erschlossen wurden. Die beiden Proben seiner photographischen Aufnahmen, welche Ansichten der Maglich⸗Kette dar⸗ stellen, sind allerdings ganz dazu angethan, diese Begeisterung zu rechtfer⸗ tigen. Als beste Reisezeit in diesem Gebiete empfiehlt von Döchy den Frühsommer, von Mitte Mai bis Ende Juni.
Asien.
Arabien. Dem Botaniker A. Deflers ist der erste Versuch,
von Aden aus nach Hadhramaut einzudringen, fehlgeschlagen. Der Reisende gedenkt jezt von dem kleinen Hafen Makalla an der Süd-⸗Ost⸗Küste von Arabien aus den Versuch zu erneuern, und falls auch dies vergeblich, die ihm noch verfügbare Reisezeit zu einem Be—⸗ suche von Sokotra zu verwenden. Vorderindien. Die Vermessung des Zhob⸗Thales, begonnen im Jahre 1884 von Lieutenant Wahab, wird gegenwärtig von Oberst⸗ Lieutenant Holdich fortgesetzt und erweitert bis zum Anschluß an die Aufnahme des Gomul-Thales von Lieutenant Broadfoot (1838.) Auch eine genauere Feststellung der Grenze von Afghanistan und Britisch—⸗ Beludschistan wird bei dieser Gelegenheit vorgenommen werden. (Proceed. R. Geogr. Soc. 1890. S. 169.)
In der Erforschung der an Indien angrenzenden für Europäer im Allgemeinen schwer zugänglichen Gebiete ist in dem Verwaltungsjahre 1887 88 folgende Thätigkeit entfaltet worden: in dem ichwarzen Gebirge am obern Indus hat Kapitän R. A. Wahab im Oktober und November 18885 eine Vermessung des von den Truppen zeitweilig besetzten Gebietes vorgenommen und dabei eine genauere Aufnahme des Indus oberhalb Thakot ausgeführt. Da die beiden Himalaya ⸗ Staaten Nepal. und Bhutan den indischen Offizieren bisher verschlossen, so ist die Verwendung von eingeborenen Feldmessern, die unter irgend einer Maske Aufnahmen zu machen versuchen, immer noch das einzige Mittel, einige Kenntniß über die Topographie jenes Gebiets zu erhalten. Zwar entstehen auf diese Art naturgemäß Lücken. Doch suchen die englischen Offiziere diese durch eine Triangulation des Landes aus weiten Entfernungen auszufüllen. So werden jetzt unter Leitung von Col. H. C. B. Tenner die weithin sichtbaren Gipfel möglichst oft angepeilt und in das so geschaffene Netz von trigonometrischen Punkten die Routen der Feldmesser eingetragen. Col, Tenner, der beste Kenner der Himalaya Landschaften, benutzt diese Gelegenheit zur Darlegung der a welche wir bisher von Nepal und Bhutan beg. Col. H. R.
Thuillier's, des General⸗Feldmessers, Jahresbericht vermerkt außer⸗ dem alljährlich die Nachweise über die Fortschritte, welche in der Vermessung der verschiedenen Theile von Indien gemacht sind, wor⸗ 83 . Uebersichtskarten Aufschluß geben. (S. General Report or J
Central⸗Asien. Eine Reise quer durch China legte Lieutenant Jounghusband auf der nördlichen Karawanenstraße, der sogen. Alaschan⸗Route, zurück. Gleichzeitig schlug Col. M. S. Bell die südliche sogen. große centralasiatische Handelsstraße durch die Provinzen Schansi, Schensi und Kansu ein und kreuzte die Gobi von Ngan⸗si nach Hami, wo die Routen beider Reisenden zusammentrafen. Von bier aus verfolgte Jounghusband den Weg südlich vom Thianschan über Turfan; Bell umging den östlichen Ausläufer des Gebirges, den Bogdo⸗ola, im N. über Barkul und Gutschen bis Urumtsi, der Haupt⸗ stadt der neuen Provinz Sinkiang, welche die alten Territorien Kaschgar, Dsungarei und Ili umfaßt. Von Aksu gehen die Routen beider Reisenden über Karaschar, Korla und Kutschar bis Aksu, von wo aus NVounghusband den nördlichen Weg über Usch-⸗Turfan nach Kaschgar einschlug, während Bell diese Stadt über Maralbaschi erreichte. In Bell's Reisebericht finden die handelspolitische und strategische Be—⸗ deutung der großen Handelsstraße, sowie die geologischen Verhältnisse, die Kultivation und Bevölkerung der verschiedenen Gebiete eingehende Berücksichtigung (s. Proceed. Geogr. Soc, London 1890, S. 57 — 94, mit Karte). n ͤ
Die Lage von Korakor um, der einstmaligen Residenz von Dschengis⸗chan, glaubt der bekannte Sibirienforscher N. Jadrinzew, welcher im Auftrage der Geogr. Gesellschaft in Irkutsk im Sommer 1883 eine Exkursion in die nördliche Mongolei unternahm, zwischen Ugei⸗Ror und den Fluß Orchon verlegen zu müssen. Für diese An nahme des Reisenden sprechen namentlich die Ueberreste von schönen Palästen bei Charabolgussun und Trümmer von Badeeinrichtungen bei den warmen Quellen am Dschementai. (s. . St. Petersburger Zeitung“ 1890, 23. Februar / J. März.) s
Am Mustagh-⸗Passe hat Kapt. Grombtschewski, der russische Pamirforscher, die im Jahre 1888 vergeblich versuchte Verbindung feiner Aufnahmen mit denjenigen des englischen Lieutenants Joung husband hergestellt, imgleichen am Jarbanddarja den Anschluß an die Arbeiten der Piewzow'schen Tibet ⸗ Expedition. (s. . St. Petersburger Zeitung“ 1896. 25. Febr. / 7. März.)
Das Räthsel des Karambar Sar oder Gaskul⸗Sees im Hindukusch, nach Angabe des Punditen M⸗S. mit 2 Ausflüssen ver fehen, ist, wie Col. Woodthorpe der R. Geogr. Society in London mittheilt, durch die vorjährige Reise des französischen Kaufmanns Dauvergne gelöst worden. Der konnte namlich nachweisen, daß dieser angebliche See in der That aus zwei selbständigen Seen be⸗ steht, die durch eine nur niedrige Wasserscheide getrennt sind. Aus dem kleineren, nur J mile langen Gaskul⸗See entspringt der Jarkun⸗Fluß; wenige 100 m östlich liegt der 18 miles lange Karambar⸗See, aus welchem der Karambar⸗ oder Ashkaman, ein Tributär des Gilgit, austritt. (Proceed. 1880, S. 96) ;
Die Aufnahme der Grenze von Siam im Gebiete der kleinen Schan⸗Stämme hat die von dem bekannten Reisenden Ney Clias geleitete englischindische Kommission beendet. Auch Frankreich sucht jetzt ein Einverständniß mit Siam über diese Grenze gegen Tongking und Annam herbeizuführen und hat eine Kommission unter Leitung von A. Pavie ernannt, welcher zu diesem Zwecke eine Reise von Hanoi nach Luang⸗Prabang am oberen Mekong, dem Sammel⸗ platz der verschiedenen Mitglieder, im April 1890 angetreten hat.
Ein Blick auf die neueste Uebersichtskarte von Nay (Paris, Challamel, 1890, 2 Fr.) in 1:1 000000 zeigt, in wie ein—⸗ gebender Weise die Franzosen die Zeit seit den ersten Unternehmungen in Tongking zur Erforschung des Landes benutzt haben: große, vor 7 Jahreu noch gänzlich unbekannte Distrikte sind von zahlreichen Kolonnen durchzogen worden, die Material für genauere Angaben auf den Karten zurückbrachten.
Indischer Archipel. Im Dezember 1889 ist eine nieder⸗ ländische Expedition, welche die nahe der Südküste von Flores vorhandenen Zinngruben untersuchen wollte, von den Eingeborenen heimtückischerweise überfallen und zum Rückzuge gezwungen worden; die Führer, der bekannte Geolog van Schelle, und die beiden Regie—⸗ rungsbeamten Kleian und Brugmann wurden verwundet. Aus den Berichten über den Verlauf ist zu entnehmen, . die Karten von Flores viele Irrthümer enthalten, selbst in der Darstellung der Küste. — Der Plan, die Ausbeutung der Zinngruben auf Flores zu be— ginnen, ist mit vorbeschriebenem Unfall nicht aufgegeben; vielmehr wird in diesem Monat van Schelle zu diesem Zwecke abermals von Batavia abreisen, diesmal . i n ,. von 150 Soldaten.
rik a.
Inneres Afrika. Mit einer einzigen Ausnahme — die 9 jährigen Beobachtungen des kürzlich verstorbenen Missionars Mackay in Rubaga in Uganda — kennen wir das Klima des innern tropischen Afrika nur aus kurzen Beobachtungsreihen, allgemeinen, oft recht vagen Bemerkungen der Reisenden. Ein nicht hoch genu anzuschlagender, wissenschaftlicher Werth ist daher den uns kürzli zugekommenen, mit . Sorgfalt behandelten drei Bänden von Emin Pascha's meteorologischem Tagebuch beizumessen, welche die Zeit vom 1. August 1881 bis 27. Februar 1890, also 89 Jahre, oder, wenn man die Lücken abrechnet, 7 Jahre und ea. 19 Monate umfassen. Schon diese lange Dauer verleiht diesen Aufzeichnungen, deren Bearbeitung schnell fertig gestellt werden wird, einen unvergleichlichen Werth. Dazu gewährt der Inhalt der⸗ selben einen Einblick in die Thätigkeit des ehemaligen Gouverneurs der Aequatorialprovinz in den letzten Jahren, bietet eine willkommene chronologische Ergänzung zu seinen Briefen und verbreitet Licht über manche Epochen, von denen wir gar nichts wissen.
Senegambien. Die Grenzen der französischen und englischen Besitzungen in West⸗Afrika (Senegambien, an der Gold ⸗ und an der Sklavenküste) sind durch ein am 10. August 1889 geschlossenes. am 2. und 19. November ratifizirtes Uebereinkommen genauer bestimmt worden. In der Hauptsache führt der Vertrag (Parliam. Paper C. 5905) folgende Aenderungen herbei: Die englische Besitzung Gambia umfaßt künftig eine je 10 km breite Zone auf beiden Ufern des Flusses bis einschließlich Jarbatenda. Die Nord grenze wird gebildet durch die Wasserscheide zwischen dem Mellacorse⸗ und Great Scacries⸗Flusse, dann durch den 10. Breitengrad bis 13 Grad W. L, von Paris; über die Ostgrenze von Sierre Leone sind noch keine Bestimmungen getroffen. Die Grenze zwischen Assinie und der Goldküstenkolonie bildet das Südufer der Tendo⸗, der Aby⸗ Zagune, dann der Unterlauf des Tanoe-Flusses aufwärts bis Nugua. Zwischen Porto Novo und Lagos bildet der Meridian der Mündung des Ajarra Creek in die Lagune von Porto Novo (ea. 00 32 Oe. L. von Paris) bis zum 9. Breitengrad die Grenze.
Süd- Afrika. Greifbares Ergebniß von Holub's Reise in das Land der Maschukolum ba ist eine Karte, deren Grund lage seine Routenaufnahmen bilden, eine Reihe von Breitenbestim⸗ mungen und seine Längenbestimmung der Victoria⸗Fälle, 26 0 49 O. v. Gr. Letztere weicht auffällig von der bisher von Livingstonę's Bestimmung für Kalgi abgeleiteten Lage der Fälle 250 55 O., weniger von Mohr's Beobachtung 260 29 ab.
Madagaskar. Die Aufnahmen von Maistre im Mai 1889 haben das höchst auffällige Resultat ergeben, daß der Alaoctra⸗See auf den bisherigen Karten um ca. 40 km zu weit östlich liege. Ende November wollten Catat und Maistre nach dem Süden der Insel aufbrechen (. C. R. Soc. geogr. Paris 1899, S. 120). Den größten Theil der unbekannten West hälfte Madagaskars hat der englische Missionar Rev. F. O. Me. Mahon durchkreuzt, welcher im
ai 1888 von seiner Stgtion Ramainondro bis an den Zusgmmen— fluß des Mahajilo und Mania in den Tsiribihina reiste (Mission Field 1889, S. 125 —133, mit Skizze). Polargebiet.
Der Weg zum Nordpol. Daß es weder nördlich von Amerika, noch nördlich von Europa und Asien herum einen für Handelsschiffe passirbaren Weg zum Nordpol giebt, steht seit der Entdeckung der nordwestlichen Durchfahrt durch Mae Clure und der Umsegelung der Nordküsten Asiens und Europas durch Nordenskiöld
fest. Aber die wissenschaftliche Durchferschung des Polarmeers und seiner Küsten und Inseln ist gegenwärtig die Aufgabe der Polar forschung. Dr. Nanfen, seit seiner Durchquerung Grönlands eine Autorität auf dem Gebiete der Polarforschung, plant nun, den Pol mit einem eigenartig gebauten Schiffe, bemannt mit den allernötbigsten aber tüchtigsten Eismeerfahrern, in den Monaten Juni oder Juli durch die Beringsstraße und an der Wrangel⸗ Insel vorbei aufzufuchen. — Ist es auch keine leichte Sache, sich der geplanten Expedition anzuschließen, so wäre es doch schön, wenn die- selbe zu Stande käme. Will man sich übrigens nicht entschließen, die Absicht, den Pol zu erreichen, aufzugeben, so bleibt nur übrig, sich nach neuen Wegen umzuseben. Die alten Seewege haben sich als unfahrbar erwiesen; der Landweg bietet unabsehbare Schwierigkeiten: folglich muß ein neuer Seeweg gesucht werden. Jedenfalls kann die Wissenschaft dem Dr. Nansen für das geplante Wagniß im Vor⸗ aus dankbar sein.
Statistik und Volkswirthschaft.
. Zur Arbeiterbewegung.
Die Handelskammer in Hamburg hat das Ersuchen des Vorstandes der feiernden Ewerführer⸗Tagelöhner, eine gemein- schaftliche Sitzung der Handelskammer und der Ewerführer ⸗Baase mit dem Vorstande und der Lobhnkommission der Ewerführer zur münd= lichen Verhandlung über die Urfache des Strikes anzusetzen, in einem von der Hamb. B.- H.“ mitgetheilten ausführlich motivirten Schreiben abgelehnt. Der Vorstand der Ewerführer-⸗Tagelöhner veröffentlicht dieses Schreiben und fügt hinzu, daß Len zur Arbeit sich meldenden Ewerführern jetzt ein Revers zur Unterschrift vorgelegt werden wird, in welchem sie zu erklären haben, aus dem Verein der Fluß ⸗ und Stromschiffer, sowie der Seefahrer Deutschlands, Lokalverein Hamburg ausgetreten zu sein, auch keiner anderen Ver einigung anzugehören, welche den freien Willen der itglieder beeinträchtigt, ꝛck. — Außerdem ersuchen die Gwerführer Tagelöhner die Vorstände der einzelnen Hamburger Gewerkschaften um schleunige Geldunterstützungen, da sie jetzt mittellos seien. — Einer Meldung des Wolff schen Bureauß⸗- vom heutigen Tage zufolge, sind die Stri kekasse der Ewerführer, sowie fämmtliche Akten des Strike Fomitss polizeilich beschlagnahmt worden. Die Kasse ent hielt nur 150 46; man vermuthet, daß größere Unterschlagungen stattgefunden haben. Der Strike der Ewerführer dürfte damit als beendet anzusehen sein.
Aus Hannover wird der „Köln. Ztg.“ geschrieben: Obschon in einer Versammlung der aus ständischen Spinner, welche auch von andern Arbeitern sehr stark besucht war, am Dienstag beschlossen wurde, an der Forderung der zehnstündigen Arbeitszeit festzuhalten, haben doch vorgestern früh 30 Spinner und eine entsprechende Anzahl Hülfsarbeiter die Arbeit unter der Bedingung einer elfstündigen Arbeitszeit, wie solche die Fabrik gestellt hatte, aufgenommen; man erwartete, daß im Laufe des Tages noch mehr Spinner die Arbeit aufnehmen würden. Da auch der größte Theil der Spinnerinnen wieder arbeitet, so kann der Ausstand als beendet angesehen werden.
Die „Geraer Ztg.“ berichtet, daß der Webereiarbeiter⸗ Aus tand in Gera beendet sei; 700 Männer und 600 Frauen und Mädchen hatten sich Mittwoch Nachmittag in getrennten Versamm⸗ lungen vereinigt. Während nun erstere eine Resolution annahmen, nach welcher sie in Anbetracht der erschöpften Mittel die Arbeit wieder aufnehmen wollen, verweigerten die letzteren allerdings ihre Zustimmung hierzu. Doch hinderte diese That— sache die Arbeitswilligen nicht, sich nach Beschäftigung um— zusehen; denn der Umstand, daß es gar keine Unterstützung mehr giebt, konnte nicht verhehlt werden. Allein es wird an die Stelle des Krieges ein sogenannter bewaffneter Friede treten; dieser Gedanke fand seinen Weg auch in die Resolution, in welcher die Versammlung für die Zukunft an ihren Forderungen festzuhalten betonte.
In Meerane fand, wie das „Chemn. Tgbl.“ mittheilt, am Montag eine Versammlung der Appreturarbeiter statt, zu welcher auch die Arbeitgeber eingeladen und sämmtlich erschienen waren. Nach längerer Aussprache einigte man sich über folgende
orderungen: Lohnerböhung um 20 9, Regelung der Arbeitszeit von torgens 6 Uhr bis Abends 7 Uhr, Abschaffung der Sonntags arbeit ꝛeé. . der Ueberstunden sind die Arbeiter bereit, zum Uebergange für die laufende Saison im Nothwendigkeitsfalle pro Tag 2 Stunden zu arbeiten, unter 100 υά— Lohnerhöhung; diese For— derungen, welche zum 15. Juni in Kraft treten sollen, werden schon
jetzt gestellt, um den Chefs genügende Zeit zu gönnen, sich mit den
Fabrikanten ins Einvernehmen wegen höherer Appreturlöhne ꝛc. zu setzen. Diese Bedingungen sollen in aller Ruhe durchgeführt werden.
Hier in Berlin nahm am Mittwoch eine öffentliche Schrift gießerversammlung eine vom. D. Tzbl. mitgetheilte Resolutien an, in welcher erklärt wird, daß, nachdem die Prinzipale durch ihr unmotivirbares Verhalten jeden Versuch, den auf dem Dele⸗ girtentag ausgearbeiteten Normaltarif auf dem Wege der Unterhandlung einzuführen, vereitelt haben, die Versammlung sich veranlaßt fühlte, die Berliner Schriftgießerschaft auf⸗ zufordern, am Donnerstag, den 22. er, die Arbeit niederzulegen. Als Strikekommission fungirt die Centralkommission und sämmtliche Verhandlungen sind mit ihr zu führen. Die Prinzipale hatten sich bereit erklärt, mit den aus den einzelnen Offszinen gewählten Ver tretern in Unterbandlung zu treten, doch betonten die Gehülfen, darauf nicht eingehen zu können. ö.
Im Semie und Iserthale ist, wie W. T. B.“ aus Königinhof meldet, der Strike vollständig beendet und das Militär zurückgezogen. Im Nürschaner Revier herrscht volQl⸗ stän dige Ruhe. ;
In Neweastleon ⸗Tyne fand, wie die Londoner „Allg. Corr.“ berichtet, am 20. d. M. eine Besprechung der Eisen und Stahl- fabrikanten mit Vertretern ihrer Arbeiter statt. Die Fabrikanten, besonders die Stahlschmelzhüttenbesitzer verlangen eine Lohnhergb⸗ setzung von 10 b.. Nach längeren Verhandlungen wurde beschlossen, daß dieselbe am 2. Juni in Kraft treten soll.
Gutachten und Wünsche . der Gewerbeordnungs⸗ no velle.
Die Delegirtenversammlung des Centralverbands deutscher Industrielker, welche gestern in Frankfurt a. M. Stellung zu der Gewerbeordnungsnovelle nahm, hat sich mit den Be— stimmungen des Entwurfs über die Ruhe an Sonn- und Fest⸗ tagen einverstanden erklärt, jedoch mit der Maßgabe daß die a slün die Ruhezeit nur für das Weihnachts, Oster ⸗ und Pfingstfest gelte, daß der Neujahrstag als ein gewöhnlicher Sonntag betrachtet und daß an den auf Wochentage fallenden Festtagen die obligatorische Ruhezeit für diejenigen Werke, welche Tag und Nachtschicht haben, von 24 auf 12 Stunden (und zwar von 6 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends) ermäßigt werde.
Bezüglich der Maßregeln zur Besserung der Zucht und Sitte unter den minderjährigen Arbeitern wurde beschlossen: Es wird nicht verkannt, daß eine schärfere Beaufsichtigung der minder jährigen Arbeiter auch außerhalb des Betriebs und eine Stärkung des Einflusses der Eltern, bezw. Vormünder auf dieselben von wohl⸗ thätigstem Einfluß in erziehlicher Hinsicht sein würde. Beschrän⸗ kungen der minderjährigen Arbeiter in der freien Verfügung über verdienten Lohn, über ihr Verhalten außerhalb des Fabrik- betriebes sind aber nur durchführbar bei allgemein gültiger gesetzlicher Einführung der in Rede stehenden Beschränkungen, da andernfalls die minderjährigen Arbeiter bestrebt sein würden, ausschließlich dort zu arbeiten, wo sie derartigen Beschränkungen nicht unterliegen. Die Verhältniffe in der Großindustrie liegen ferner derart, daß allgemeine, die r nn gen in derselben beschäftigten minderjährigen Arbeiter betreffende Vorschriften nicht durchführbar sind. Wenn nur die Arbeittzordnung die Verhältnisse der minder⸗ jährigen Arbeiter regeln soll, wird daher von Anwendung derjenigen Maßnahmen, auf welche das Gesetz hinweist, minderjährigen Ar ⸗ beitern gegenüber Seitens der Arbeitgeber abzusehen sein. Wenn
jedoch das Gesetz, wie erwünscht, gewisse Einschränkungen der minder jährigen Arbeiter in Beziehung auf Verfügung über verdienten Lohn und Verhalten außerbalb des Fabrikbetriebes festsetzen sollte, so würden solche Einschränkungen zweckmäßig im 8 z var als bestimmte Vorschrift festzusetzen, hierneben aber tem Arbeitgeber zu überlassen sein, event. unter motivirter Anzeige an die vorgesetzte Verwaltungsbehörde, Ausnahmen von den gesetzlichen Bestimmungen nach der Richtung hin eintreten zu lassen, daß Befreiung von den in den Arbeitsordnungen vorgeschriebenen Einschraͤnkungen eintrete, z. B Auszablung des vollen verdienten Lohnes an die minderjährigen Arbeiter erfolge. Von der Befugniß des 5. 4 4, sich vor dem Erlaß der Arbeitsordnung oder eines Nachtrages zu derselben über den Inhalt derselben zu äußern — eine Befugniß, welche nach Re— solution V entschieden abgelehnt wird — sind minderjährige Arbeiter auszuschließen.“
Mit den Vorschriften der Paragraphen über den Schutz gegen Gefahren für Leben, Gesundheit und Sittlichkeit erklärt sich der Centralverband, soweit sie dazu bestimmt sind, die Arbeiter gegen Gefahren für Leben, Gesundheit und Sittlichkeit zu schützen, ein verstanden. Der Centralverband ist jedoch der Meinung. daß die Berechtigung, Verfügungen in der Richtung zu erlassen, wie bisher, nur den zuständigen Verwaltungsbebörden zuerkannt werden muß. Auch erblickt er eine größere Garantie gegen etwaige unberechtigke , in der Einräumung des Rekurses an ein Verwaltungs gericht.
Der Centralverband erachtet ferner die Bestimmung, daß Arbeiterinnen über 16 Jahre, welche ein Hauswesen zu besorgen haben, eine halbe Stunde vor der Mittagspause zu entlassen sind, sofern diese nicht mindestens anderthalb Stunden beträgt, für unzweckmäßig Bei der Verschiedenheit der örtlichen Verhättnisse würde dies dahin führen, daß in den überwiegend meisten Fällen den betreffenden Arbeiterinnen eine Erleichterung oder ein Vortheil für ihr Hauswesen nicht erwächst. Andererseits würden ihnen Schwierigkeiten bereitet werden insofern, als gerade die lohnenderen Arbeiten denjenigen Arbeiterinnen überwiesen werden würden, die kein Hauswesen zu be— sorgen haben, oder als diejenigen, welche durch die in Rede stehende Bestimmung geschützt werden sollen, gar keine Beschäftigung erlangen. Der Centralverband hält es daher für richtiger, die Vorschrift dahin zu ändern, daß die betreffenden Arbeiterinnen nuc auf ihren Antrag eine halbe Stunde vor der Mittagepause entlassen werden. Der Central verband erachtet die im Interesse der Saison . Industrie im §. 1382 getroffene Bestimmung, daß die einem Arbeitgeber zur längeren Beschästigung von Arbeiterinnen zu ertheilende Erlaubniß im Ganzen für einen Arbeitgeber nicht über 40 Tage im Jahre aus— gedehnt werden darf, im Interesse der Saison-Industrie für unzu reichend. Er beantragt demgemäß die Ausdehnung dieser Erlaubniß auf 60 Tage.
Bezüglich des Kont raktbrmuchs wurde beschlossen:
a. Der Central verband erkennt mit der Begründung“ an, daß der dem Arbeitgeber gewährte Rechtsschutz den vertragbrüchigen Ar— beitern gegenüber ungenügend ist, und daß der eivilrechtliche Entschä— digungsanspruch äußerst schwer zu erheben und, wenn erhoben, in der Regel zwecklos ist. Der Gesetzentwurf will Abhülfe schaffen, indem er an die Stelle des weitläufigen Schadensersatzverfahrens dem Ar- beitgeber das Recht ertheilt, eine kleine Geldbuße einzuklagen. b. Der Centralverband erachtet, daß die Einklagung einer Buße, wie sie dem Belieben des Arbeitgebers anheimgestellt ist, zur Verbitterung des Ver⸗ hältnisses zwischen Arbeiter und Arbeitgeber beitragen würde; dies umso⸗ mehr, wenn die Verurtheilung und Vollstreckung durch das Gewerbegericht, wie bei Massenstrikes meist zu erwarten, erst nach dem Ausgleich der Streitpunkte und nach Beendigung des Strikes eintreten würde. In diesem Falle wird der Arbeitgeber die Beitreibung der Buße auch nicht mehr als in seinem Interesse liegend erachten. Der Central verband ist auch der Ansicht, daß bei Massenstrikes die Eintreibung der Buße sich als ebenso schwierig bezw. unmöglich, wie die Einziehung eines Schadenersatzes erweisen würde. « Der Central verband kann daher irgend welchen Erfolg von der Bestimmung in §. 125 nur er— warten, wenn der Staat selbst auf Grund gesetzlicher Bestimmung die Buße verhängt und einzieht, bezw. den Verfall derselben zu Gunsten eines dritten Vermögenssubjekts, wie z. B. Unter stützungs⸗, Knappschafts. ꝛc. Kassen, ausspricht, wobei die Verwendung des Betrages zum Nutzen des Arbeitgebers ausgeschlossen werden mag. d. Eventuell wäre den Arbeitgebern im Gesetz das Recht zu wahren, sich durch Vereinbarung einer durch Abzug vom rückständigen Lohne einziehbaren Konventionalstrafe gegen Kontraktbruch des Arbeiters nach Möglichkeit zu schützen. Die Beseitigung des Rechts der Ver— einbarung solcher Konventionalstrafen bedeutet eine Verschlechterung des seitherigen Rechtszustandes. E. In der Fassung des §. 1593 erkennt der Centralverband eine wesentliche und nothwendige Vervollständigung und Verschärfung der diesbezüglichen bisherigen Bestimmungen.
Ueber die auf den Erlaß der Arbeitsordnung bezüglichen Bestimmungen wurde beschlossen: ; ;
„Mit der Bestimmung in §. 1342 des Gesetzentwurfs erklärt sich der Centralverband einverstanden. Was dagegen den Inhalt der Arbeitsordnung betrifft, so ist der Central verband der Ansicht, daß solcher nicht Gegenstand der gesetzlichen Feststellung bilde, viel⸗ mehr in folgerichtiger Auffassung der privatrechtlichen Natur des Arbeitsvertrags Sache der Festsetzung durch den Arbeitgeber sei. Sollten die gesetzgebenden Faktoren sich dem nicht anschließen können, so hält der Centralverband folgende Aenderungen für nothwendig;
ad §. 134 b J, ö ist als Geldstrafe der doppelte Be⸗ trag des ortsüblichen Tagelohns als zu niedrig gegriffen anzusehen. Der doppelte Tages verdienst muß an dessen Stelle treten.
ad §. 1346: Die in der Arheitsordnung vorgesehenen Strafen beziehen sich nicht auf Hausordnungen oder Wohlfahrtseinrichtungen. Es muß dem Arbeitgeber frei stehen, hierfür besondere Straf⸗ bestimmungen festzustellen.
ad 5§. 1344: Die Bestimmung, daß vor dem Erlaß der Arbeits, ordnung oder eines Nachtrags zu derselben den Arbeitern Gelegenheit zu geben sei, sich über den Inhalt derselben zu äußern, ist nicht annehmbar, da die Festsetzung des Arbeitervertrages lediglich dem Arbeitgeber zustehen muß. Bas Interesse der Arbeiter gegenüber dem Inhalte neu zu erlassender Arbeitsordnungen findet sich durch die Bestimmung des §. 1342 gewahrt.“
Der Verein gegen Wucher,
Von der Saar wird der „Köln. Ztg. geschrieben:
Ende 1885 gegründet, um die sog. kleinere Bevölkerung, sowehl den Landmann als den Fabrikarbeiter, von der schändlichen Bewuche⸗ rung und wirthschaftlichen Knechtschaft zu befreien, hat, der. Verein gegen den Wucher im Saargebiet durch rührige. Ermittelung, Uufdeckung und schonungelose Verfolgung zahlreicher Wucher fälle und mehr noch durch sein blühendes Fortbestehen mit einer ebenso bedeutenden als einflußreichen Mitgliederzahl es bereits dahin gebracht, daß von eigentlichem Wucher im Vereins. gebiet nur noch als seltener Ausnahme die Rede sein kann. So mächtig erwies sich auch hier das Zusammenwirken aller Gutgesinnten und planmäßiges Vorgehen gegen ein hergebrachtes öffentliches Uebel. Aber damit ift es nicht gethan. Es hat der Verein nicht nur fort⸗ gefetzt die Aufgabe, den erzielten Erfolg zu sichern und eine Wieder · kehr der Wucherfälle zu verhindern, sondern es muß auch die Bevöl—⸗ kerung selbst wirthschaftlich gehoben und dazu erzogen werden, daß sie, selbftändig und widerstandesfähig gemacht, sich selbit zu helfen und zu wehren vermag. Nachdem sich bereits vor zwei Jahren die Vereins thätigkeit mit Zustimmung Aller der Gründung von Gemeinde Sparkaffen, Beseitigung von Mißständen im Viehhandel, Ge⸗ währung von Rath und Rechtsbeistand an kleine Leute, Beschränkung des Handeltz mit Grundstücken und der Anleitung des Volks zur geordneten Buchführung, dieser ersten Voraussetzung zu einer guten Wirthfchaft, zuwandte, hegt man gegenwärtig die Absicht, in der an gegebenen Richtung neue Schritte von Bedeutung zu thun. Der Verein will sich mit der Frage der Lohnzahlung an Minder sährige beschäftigen. Ba unzweifelhaft in vielen Fällen der jugendliche Arbeiter durch den Besitz verhältnißmäßig erheblicher Geldmittel nicht nur zu unnützen, schädlichen Ausgaben verführt
wird, sondern auch oft dabei sich der Verpflichtung, zum elterlichen Haushalt, dem er noch angehört, angemessen bei- zutragen, entziebt, so erscheint es rathsam und vom Standpunkt der Gewerbeordnung frei von Bedenken, wenn bei der Annahme von Minderjährigen zur Arbeit diese in der Form einer freien Verein- barung sich damit einverstanden erklären, daß der größere Theil des Lohnes unmittelbar an die Eltern oder Vormünder gezahlt werde. (Der neue dem Reichstage vorliegende Entwurf einer Novelle zur Gewerbeordnung nimmt eine Regelung dieser Frage in Aussicht. D. Red.) Auf der Tagesordnung der nächsten Jabresversammlung am 1. Juni steht ferner die Schaffung von Vereinen für Viehversicherung. Besondere Aufmerksamkeit, beansprucht aber, das Eintreten des Vereins in die Frage der Beschaffung billiger und gesunder Wobnungen für kleine Leute, deren Bearbeitung sich ein im vorigen Herbst vom Vorstande eingesetzter Ausschuß mit großem Eifer unterzogen hat. Die Wohnungsnoth der ärmeren Klassen ist auch im Saargebiet nicht gering; obwohl die Verschärfung dort fehlt, welche von einer Großstadt auszugeben pflegt, so bringt doch auch an kleinern Orten das Zusammenströmen und Zusammensein vieler Bergleute und. Fabrikarbeiter nicht selten arge Miß⸗ stände und Mißbrãuche in Bezug auf die Befriedigung des Wohnungsbedürfnisses hervor, die heute mehr als je dringende Ab— hülfe heischen. Der Vorsitzende, Landrath und Landtags- Abgeordneter Knebel zu Beckingen, beantragt, zu dem Zweck die Bildung von Genossenschaften mit beschränkter Haftpflicht vorzunehmen, welche ibren Mitgliedern durch Neu oder Umbau billige und gesunde Wohnungen beschaffen. Unter der Verpflichtung der Erwerbung eines Geschäfts⸗ antheils in mäßigen monatlichen Theilzahlungen würde dem Mitgliede die Möglichkeit eröffnet und bedeutend erleichtert werden, ein kleines Wohnhaus mit Gärtchen als Eigenthum zu erwerben.
Kunst ünds Wisfsenschaft.
Die Leistungen der preußischen Sternwarten.
Es ist im Allgemeinen eine sehr schwierige Sache, die Gesammt⸗ leistung wissenschaftlicher Anstalten eines Landes mit derjenigen der entsprechenden Anstalten anderer Länder einigermaßen erschöpfend und zutreffend zu vergleichen.
Auch hinsichtlich der Sternwarten würde eine solche Vergleichung den Fachmännern gewiß als eine recht peinliche Aufgabe erscheinen. Dagegen ist es ganz erklärlich, daß außerhalb des Kreises der Astro⸗ nomen ein vergleichendes Urtheil über Sternwarten keineswegs als ein Wagniß, sondern als eine ziemlich einfache Sache erachtet wird.
Die Einrichtungen von Sternwarten scheinen sich nämlich gerade für den Laien durch gewisse hervortretende Eindrücke sofort als höheren oder als geringeren Ranges zu kennzeichnen. Insbesondere ist man gewohnt, nicht bloß die Leistungsfähigkeit, sondern auch schlechtweg die Leistungen einer Sternwarte nach den Dimensionen ihrer Fernröhre abzuschätzen.
. sind es die bloßen Entdeckungen von vorher unbe⸗ kannten Himmelskörpern, welche vom größeren Publikum und auch bei vielen wahren Freunden der Astronomie noch immer als die ent⸗ scheidenden Merkzeichen hervorragender und ruhmvoller Thätigkeit einer Sternwarte betrachtet werden.
Nachdem man z. B. vor einiger Zeit vernommen hatte, daß in Nord⸗Amerika zwei bis dahin nicht hekannte Monde des Planeten Mars entdeckt worden seien, daß aber auf keiner der preußischen Sternwarten bis jetzt die Fernröhre stark genug gewesen seien, um diese Monde nach der Entdeckung auch nur wahrzunehmen, geschweige denn so licht⸗ schwache Objekte unabhängig entdecken zu können, da galt es sofort als ausgemacht, daß unsere Sternwarten überhaupt auf einer ganz untergeordneten Stufe ständen, und daß unsere astronomischen Leistungen mit denen der anderen Länder gar nicht zu vergleichen seien.
Unsere Astronomen hätten diese Eindrücke längst mit Erfolg zum Ausgangspunkt weitgehender Anträge auf stärkere Geldbewilligungen für ihre Sternwarten machen können; denn es ist eine feststehende, an sich gar schöne und erfreuliche Grfcheinung, daß der Wetteifer der Völker auf den Glanz der astronomischen Leistungen ein ganz beson⸗ deres Gewicht legt.
Auf unseren Sternwarten und in unserer Präzisionstechnik sah man aber jenes anscheinende Zurückbleiben hinter anderen Ländern mit ganz anderen Augen an. Man war sich zunächst bewußt, guf den meisten Gebieten tieferer astronomischer Forschung den anderen Ländern mindestens ebenbürtig dazustehen, und man war auch bei den Fach— genossen in jenen Ländern der Anerkennung dieses Sachverhalts voll⸗ kommen sicher.
Aber hinsichtlich der Steigerung der Leistungen der Fernröhre war man mit weiterblickenden Untersuchungen beschaͤftigt, welche, von der Staatsregierung eifrigst unterstützt, schon für eine nahe Zukunft die Hoffnung zu eröffnen schienen, mit viel geringeren Geldmitteln, als in anderen Ländern dafür verwendet wurden, die Leistungen der Fernröhre, gerade bei kleineren Dimensionen, mindestens eben so weit emporbringen zu können, wie es anderwärts mit Riesen⸗Fernröhren erreicht wurde.
Diese tiefer angelegten Arbeiten haben jetzt einen gewissen vorläufigen Abschluß gefunden. Sie haben allerdings zunächst einige Klärungen herbeigeführt, durch welche die Erfüllung mancher der gehegten Erwartungen zum Theil in absehbarer, zum Theil in unbestimmter Weise hinausgeschoben wird, aber sie haben zugleich der gesammten feineren Glastechnik und der praktischen Optik in Deutsch⸗ land festere Grundlagen und vollkommenere Mittel errungen.
Inzwischen aber ist es in der That, selbst mit kleineren In— strumenten und zwar durch kritische Verfeinerung der Forschungs—⸗ Mittel und Methoden unserer Sternwarten, insbesondere der Potsdamer Warte, gelungen, sich in wichtigen Gebieten an die Spitze der Forschung zu stellen. Bei dem jetzt erreichten hohen Stande unserer praktischen Optik kann aber und muß nunmehr auch daran gegangen werden, durch Herstellung einiger großartigeren Instrumente diesen unseren Erfolgen die weitesten Gebiete am Himmel zu eröffnen und uns dadurch die volle Gunst der Bedingungen des Wettkampfes mit anderen Ländern auch dauernder zu sichern.
Man kann nach den oben erwähnten Vorgängen jedenfalls über⸗ zeugt sein, daß die hierzu erforderlichen größeren Ausgaben jetzt vol kommen gerechtfertigt sein werden, wie es auch in jüngster Zeit im Abgeordnetenhause eingehend hervorgehoben worden ist.
Verkehrs ⸗Anfstalten.
Zu sam men stellung
der wesentlichsten Aenderungen u. s. w. des für den Eisenbahn⸗Direktionsbezirk Erfurt am 1. Juni in Kraft tretenden Sommer-Fahrplans 1890 gegen den Winter ⸗Fahrplan 1889/90. 1 R 4 Strecke Berlin- Halle —eipzig—Kassel.
a. Schnellzug 168 (ab Dresden 3,50), ab Leipzig 6, 10, Halle 6,07, an Kassel 11,17 weiter nach Köln, gewährt eine Verbindung von Schlesien nach Köln. . ö
b. Schnellzug 167 (von Köln) ab Kassel 6,22, an Leipzig 11,54, Halle 11,53. ;
6. Die jetzt vereinigten Schnellzüge 8/38 zwischen Berlin und Bitterfeld werden während des Sommers wie in früheren Jahren ge— trennt durchgeführt; .
und zwar Schnellzug 16 ab Berlin 245, an Leipzig 5, 35. Schnellzug 8 ab Berlin 255, an Eisenach 9,30.
d. Der im An c luß an den Berlin -Probstzella. Münchener Schnellzug 32 früher bis Eisenach eingelegte Schnellzug 42 wird von Weißenfels bis Bebra durchgeführt und hierdurch eine Schnellzug Verbindung jzwischen Berlin und Frankfurt a. M. über Eisenah mit L- 3. Wagenklaffe hergestellt. Dieser Schnellzug hält auch in Frött ⸗ städt und Wutha. Abfahrt Berlin 814 V., an Eisenach 221 N., Bebra 3,21, Kassel 6,11, Frankfurt 8, 15 N.
e. Ber von München kommende Schnellzug 33 wird von Weißen ⸗ fels bis Berlin besonders durchgeführt:
ab Weißenfels 7,28, an Berlin 10,40.