1890 / 126 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 27 May 1890 18:00:01 GMT) scan diff

ordentliche Seminarlehrer Classen vom Schullehrer⸗ dar zu Uetersen ist in gleicher Eigenschaft an das trinnen⸗Seminar zu Posen versetzt worden. Der praktische Arzt Dr. med. Josef Schlautmann zu Dülmen ist zum Kreis-Wundarzt des Kreises Coesfeld er— nannt worden.

Ober⸗Rechnungskammer.

Die bisherigen Hülfsrevisoren Ober-Landesgerichtssekretär Schulz aus Königsberg i. Pr., Regierungssekretär Krause aus Lüneburg und Provinzial-Steuersekretär Hein aus Stettin sind zu Geheimen revidirenden Kalkulatoren bei der Königlichen Ober-Rechnungskammer ernannt worden.

Abgereist: Se. Excellenz der General-Lieutenant von

Hahnke, General-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs und Chef des Militärkabinets, nach Karlsbad;

der Ministerial⸗-Direktor im Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten, Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath Dr. Kueg ler, nach Wiesbaden.

Aichtamtliches. Deut sches Reich.

Preußen. Berlin, 27. Mai.

Se. Majestät der Kaiser und König empfingen gestern Vormittag den Reichskanzler zu längerem Vortrage und arbeiteten daran anschließend mit dem Chef des Civil⸗ kabinets. Am späteren Nachmittag empfingen Se. Majestät den englischen Botschafter Sir Edward Malet.

Heute Vormittag hörten Se. Majestät die Vorträge des kommandirenden Admirals, des Staatssekretärs des Reichs— Marineamts und des Chefs des Marinekabinets und arbeiteten Mittags längere Zeit mit dem Vertreter des Militärkabinets, Obersten von Oidtmann.

Eine leichte Verrenkung des rechten Fußes, welche Se. Majestät Sich am Sonntag Nachmittag bei Gelegenheit einer Ausfahrt zugezogen haben, veranlaßt Allerhöchstdieselben, Sich auf Wunsch der Aerzte einige Tage Schonung aufzuerlegen.

Se. Majestät der Kaiser und König hatte am Sonnabend die Generale und Offiziere, welche am Freitag und Sonnabend in Berlin und Potsdam in der Parade gestanden, zur Tafel im Weißen Saale des Königlichen Schlosses be— fohlen. Ferner waren geladen der Reichskanzler, die Staats⸗ Minister, der englische Botschafter Sir Edward Malet, die Mitglieder der Botschaft sowie die fremdländischen Militär⸗Bevollmächtigten. Nach 5 Uhr betraten Ihre Kaiserlichen Majestäten den Saal, von der Ver—⸗ sammlung ehrfurchtsvoll begrüßt, und nahmen in der Mitte der Tafel unter dem Thronbaldachin Platz, Ihre Majestät zur Linken des Kaisers, Allerhöchstwelcher zu Ehren des Geburts— tages Ihrer Majestät der Königin von Großbritannien und Irland die Uniform ihres Regiments, des 1 Garde⸗Dragoner— Regiments, angelegt hatte. Rechts von Allerhöchstdemselben saßen Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Carl, Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Leopold und Ihre Hoheit die Herzogin Johann Albrecht von Mecklenburg— Schwerin. Links von Ihrer Majestät der Kaiserin hatten Se. Königliche Hoheit der Prinz Rupprecht von Bayern, Ihre Königliche Hoheit die Erbprinzessin von Sachsen⸗Meiningen und Se. Königliche Hoheit der Prinz Alexander ihre Plätze.

u beiden Seiten reihten sich die übrigen Fürstlichkeiten an. hren Majestäten gegenüber saß der Reichs kanzler, zu dessen Rechten Sir Edward Malet Platz ge nommen hatte; links vom Reichskanzler hatten ihre Plätze der Kriegs⸗Minister und der General-Oberst der Infanterie von Pape. Die Staats⸗-Minister saßen an der Kapellenseite. Die Tafel war mit dem großen Silberschatze Ihrer Majestäten und reich mit Blumen geschmückt. Nach dem vierten Gange erhob Sich Se. Majestät zu folgendem Trinkspruch:

Ich trinke auf das Wohl Ihrer Majestät der Königin von Großbritannien und Irland, Chefs des 1. Garde— Dragoner Regiments Königin von Großbritannien und Irland, Kaiserin von Indien. Gott schütze, Gott segne Ihre Majestät auch in Ihren ferneren Tagen, hoch!

Die Kapelle des Garde-Füsilier-⸗Regiments, welche ab— wechselnd mit dem Trompeter-Corps der Gardes du Corps die Tafelmusik ausführte, spiel te hierauf das God save the Gueen, welches die hohe Versammlung stehend anhörte.

Nach 5 Uhr erreichte das Mahl sein Ende. Um Ti Uhr fand im Königlichen Opern hause eine Vorstellung des Ballets „Die Seeräuber“ statt, zu welcher die Generale und Offiziere und zahlreiche Mannschaften der Gardetruppen auf Aller— höchsten Befehl geladen waren.

Das Stiftungsfest des Lehr-Infanterie— Bataillons wurde, wie W. T. B.“ aus Potsdam meldet, gestern in der herkömmlichen Weise abgehalten. Se. Majestät der Kaiser ließ Sich durch Se. Königliche Hoheit den Prinzen Friedrich Leopold vertreten. Ihre Majestät die Kaiserin wohnte der Feier mit den drei ältesten Prinzen persönlich bei. Ferner nahmen an der Feier Theil; Se,. Hoheit der Erbprinz von Sachsen-Meiningen mit Gemahlin und Tochter, Prinzessin Feodora, Se. heit der Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg— Schwerin mit Gemahlin und andere Fürstlichkeiten, sowie die Generalität, zahlreiche andere höhere Offiziere und die fremdherrlichen Militär-A1Attaches. Nach dem Gottesdienst, welchen der Hof⸗ und Garnisonprediger Konsistorial⸗Rath von Hase abhielt, fand Parade statt. Darauf erfolgte die Speisung der Truppen. Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Leopold brachte das Hoch auf die Armee, der kom—= mandirende General des Garde Corps Freiherr von Meer⸗ scheidt⸗Hüllessem das Hoch auf Se. Majestät den Kaiser aus, worauf die Musik-Kapellen das „Heil Dir im Siegerkranz“ intonirten. Später fand ein Diner im Grottensaale des Neuen Palais statt, zu welchem gegen 150 Einladungen er—

Eine größere Anzahl berufsmäßiger Konsular⸗ ämter in Europa und Ost-Asien hat eine Neubesetzung erfahren.

In China ist der zur Erledigung gelangte General⸗-Konsul⸗ posten in Shanghai dem General-Konsul, Legations-Rath Dr. Stueb el verliehen worden, welcher von seinem bisherigen Posten in Kopenhagen seit einiger Zeit zur Verwaltung des Konsulats in Apia entsandt ist. Sodann find die Konsulposten in Tientsin und Canton ihren bisherigen Gerenten, den Vize— Konsuln Freiherrn von Seckendorff und Budler, über— tragen worden. Zum Konsul in Hongkong ist der bisherige Vize⸗Kkonsul daselbst Coates ernannt. ö Den Posten in Kopenhagen hat der Wirkliche Legations— Rath, General-Konsul Schöll, bisher in Havre, erhalten. Nachfolger des Letzteren in Havre wird der bisherige Vize— Konsul in Kopenhagen von Faber du Faur. Ferner ist der Konsul von Bary von Messina nach Madrid versetzt worden. Den Konsulposten in Messina übernimmt der bis— herige Erste Vize⸗Konful bei dem General-Konsulat in Konstantinopel, von Hartmann.. .

Endlich sind die Vize-⸗Konsulgte in Nizza und Rotterdam den Vize-Konsuln Freiherrn von Brück bezw. Kürwitz über— tragen worden.

Der General der Infanterie von Rauch, Chef der Land— gendarmerie, und Se. Hoheit der Erbprinz von Sachsen— Meiningen, Commandeur der 4. Garde⸗-Infanterie⸗-Brigade, haben Dienstreijen angetreten.

Der General-Lieutenant von Bülow, Commandeur der Großherzoglich Hessischen (25.) Division, ist mit Urlaub hier angekommen.

Der französische Botschafter am hiesigen Allerhöchsten Hofe Herbette hat Berlin auf einige Wochen verlassen. Während seiner Abwesenheit fungirt der Erste Botschaftssekretär Dumaine als Geschäftsträger.

S. M. Kreuzer⸗Korvette „Sophie“, Kommandant Kor— vetten-Kapitän Herbing, ist am 24. Mai in Swatow ein— getroffen und beabsichtigt, am 27. Mai die Reise nach Hong— kong fortzusetzen. S. M. Fahrzeug „Loreley“, Komman⸗ dant Korvetten-Kapitän von Henk, ist am 24. in Pera und S. M. Kanonenboot „Iltis“, Kommandant Korvetten⸗ Kapitän Ascher, an demselben Tage in Yokohama ein— getroffen. ö Wiesbaden, 24. Mai. (W. T. B.) Se. Majestät der König von Dänemark ist zu einer dreiwöchigen Kur hier eingetroffen.

Baden. Karlsruhe, 24. Mai. (Karlsr. Ztg.). Ihre Königlichen Hoheiten die Großherzogin, die Kronprinzessin von Schweden und Norwegen mit den beiden Prinzen sowie die Erbgroßherzogin sind heute Nachmittag mit Gefolge nach Baden-Baden abgereist. Se. Königliche Hoheit der Großherzog geleitete Höchstdieselben zum Bahnhof. Um 8 Uhr Abends begab sich der Großherzog gleichfalls nach Baden⸗Baden.

Die Zweite Kammer hat gestern die Budget— Berathung beendigt. Die Hauptziffern des Finanzgesetzes stellen sich wie folgt: Es betragen die ordentlichen Ausgaben für 1890 49 150 612 MS, für 1891 49 561 877 Me, zusammen für beide Jahre 98 712489 Se, die außer— ordentlichen Ausgaben für beide Jahre 9117839 (M Demnach beziffern sich die Ausgaben zusammen auf 107 830 326 S6 6 Die ordentlichen Einnahmen betragen 50 145 456 S für 18990, 50 313220 M für 1891, somit zusammen 100458 676 ; außerordentliche Ein—⸗ nahmen für beide Jahre mit 1803308 SV zugerechnet, er⸗ giebt eine Gesammteinnahme von 102 261 984 S Von den nicht gedeckten Ausgaben mit 5568 342 S werden den Ueberschüssen in Betriebsfonds 4219044 M, der Rest der Amortisationskasse entnommen. Dieser Zuschuß soll in den nächsten Budgetperioden wieder ersetzt werden. Der Abg. Marbe gab Namens der Mitglieder des Centrums die Erklärung ab: wenn sie dem Finanzgesetze zuzustimmen sich anschickten, um damit der Regierung die Möglichkeit zu geben, die Geschäfte des Landes fortzuführen, so geschehe dies nicht in der Absicht, derselben in allen Punkten volles Vertrauen entgegenzubringen. Sie hätten ja ihren Anschauungen über das Verhalten der Regierung auf diesem Landtage bei verschiedenen Gelegenheiten Ausdruck verliehen und gäben sich der bestimmten Erwartung hin, daß es durch Geltend— machung der politischen Rechte bei gutem Willen noch mehr gelingen werde, mannigfache Vorurtheile zu überwinden und vorhandene Hindernisse zu beseitigen, damit die noch be— stehenden Beschränkungen des kirchlichen Lebens in Gesetz— gebung und Verwaltung endlich einmal aufgehoben würden. In diesem Sinne würden sie dem Gesetze zustimmen. Das Gesetz gelangte sodann einstimmig zur Annahme. Der Präsident gab dem Hause hierauf Kenntniß von einer Ein—⸗ ladung des Großherzoglichen Finanz-Ministeriums zum Besuch der neueröffneten strategischen Bahnen. Die Kammer wird ihre Arbeiten am Mittwoch nach Pfingsten wieder aufnehmen.

Hessen.

Darmstadt, 24. Mai. (Darmst. Ztg.) Se. Königliche Hoheit der Erb großherzog ist heute früh von Leipzig in Friedberg eingetroffen. Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und der Erbgroßherzog sowie Ihre Großherzoglichen Hoheiten die Prinzessinnen Victoria, Prinzessin Ludwig von Battenberg, und Alix begaben sich heute Mittag zu Ihrer Majestät der Kaiserin Friedräch nach Homburg zum Luncheon.

Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach.

Weimar, 26. Mai. (Th. C.) Ihre Königlichen Hoheiten

der Großherzog und die Großherzogin werden Anfang

Juni auf einige Zeit in Schloß Belvedere Wohnung nehmen.

Sachsen⸗Coburg⸗Gotha.

Coburg, 23. Mai. (Cob. Ztg.) Se. Königliche Hoheit

der Prinz und Ihre Kaiserliche Hoheit die Prinzessin

von Edinburg haben sich mit dem heutigen Mittagszuge auf einige Tage nach München begeben.

Elsaß⸗Lothringen.

Straßburg, 24. Mai. Das „Gesetzblatt für Elsaß⸗

hält das Allerhöchst unterm 5. Mai vollzogene Gesetz, be⸗ treffend i,. des Hufbeschlaggewer bes. Hiernach sind vom 1. Oktober 18392 ab nur solche Personen be⸗ rechtigt, das Hufbeschlaggewerbe selbständig oder als Stellvertreter zu betreiben, die durch Bestehen einer Prüfung vor einer staatlich bestellten oder anerkannten Prüfungsstelle den Nachweis ihrer Befähigung zu diesem Ge⸗ werbebetrieb erbracht haben. Befreit von . Nachweis find diejenigen Personen, welche his zu dem bezeichneten Zeit⸗ punkte das Hufbeschlaggewerbe bereits selbständig oder als Stellvertreter innerhalb des Deutschen Reichs betrieben haben. Aus besonderen Gründen kann das Ministerium auch andere Personen von der Erbringung des Nachweises entbinden.

Deutsche Kolonien. Aus Sansibar, 26. Mai, meldet „W. T. B.“: Der Reichs⸗Kommissar Major Wissmann ist heute, begleitet von Suleiman bin Nassur, dem ehemaligen Gouverneur von Bagamoyo, nach Deutschland abgereist. Auf demselben Schiffe hat sich auch Mackenzie, der Gouverneur der Britisch-ostafrikanischen Gesellschaft, nach England eingeschifft.

Oefterreich⸗ Ungarn. Wien, 26. Mai. (W. T. B.) Die Fürstin Milena von

Montenegro ist hier angekommen. Kaiser Franz Joseph

stattete ihr einen Besuch ab.

Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht ein Kaiserliches Patent, durch welches die acht Landtage, deren Mandats⸗ dauer abgelaufen ist, aufgelöst und Neuwahlen aus— geschrieben werden.

Die „Politische Correspondenz“ tritt den Darstellungen auswärtiger, namentlich russischer Blätter, über den angeblich fortdauernden galizischen Nothstand entgegen und kon— statirt, daß durch zweckmäßige Verwendung des Staats- und Landes-Hülfsfonds der Zweck der Hülfeleistung voll— kommen erreicht sei.

Prag, 24. Mai. (W. T. B.) Im Landtage wurde heute eine Zuschrift des Statthalters verlesen, in welcher dieser mittheilt: die Regierung werde hinsichtlich des Aus—⸗ gleichs-Protokolls sobald als möglich eine Vorlage, betreffend die allgemeine Landtagswahlreform, ein⸗ bringen. Die Vorlage, betreffend die Bewilligung von 2 Mill. Fl. für die Schiffbarmachung der Moldau und die Anlage eines Hafens in Prag, wurde einer Kom⸗ mission zur beschleunigten Berathung überwiesen. Der Termin für die nächste Sitzung ist noch unbestimmt.

Dem „Prager Abendblatt“ zufolge ging die bereits in Nr. 125 des „R. u. St. -A.“ kurz gemeldete Erklärung des Statthalters in der gestrigen Sitzung der Ausgleich s⸗ Kommission dahin, daß die Regierung, nachdem die Vor— lage den Prinzipien der Ausgleichskonferenz⸗Protokolle voll— kommen entspricht, und da die Parteien die Ausgleichs⸗ berathungen angenommen haben, sich nicht nur für sich selbst an diese Vorlage gebunden erachte, sondern daß dies ihrer Ansicht nach auch bei den Parteien der Fall ist. Eventuellen Aenderungen könnte die Regierung nur dann beistimmen, wenn, die sachliche Berechtigung vorausgesetzt, die beiderseitigen ver— tragschließenden Theile sich hierüber einigen.

27. Mai. (W. T. B.) Die deutsch⸗böhmische Ausgleichs⸗Kommission lehnte alle Anträge der Jung⸗ czechen Betreffs des Schulaufwandes ab und nahm einen Zusatzantrag Schwarzenberg's an, mit welchem sich Schar— schmid im Namen der Deutschen einverstanden erklärte. Im Laufe der Berathung konstatirte Plener: es sei wohl richtig, daß Rieger sich eine Amendirung der Ausgleichsvorlagen im Landtage gelegentlich der Wiener Konferenz vorbehalten habe, in der Nachkonferenz hätten sich jedoch sämmtliche Parteien dahin geeinigt, im Landtage nur dann Aenderungen zu— zustimmen, wenn diese im Einvernehmen aller Parteien be—

schlossen würden.

Großbritannien und Irland.

London, 27. Mai. (W. T. B.) Der „Standard“ giebt dem lebhaften Bedauern über den Unfall des Deut⸗ schen Kaisers sowie der Hoffnung Ausdruck, derselbe werde keine bösen Folgen haben.

Der Unter-Staatssekretär Fergusson wohnte der Er— öffnung des konservativen Klubs in Kilwin ning , bei und äußerte in einer dabei gehaltenen Rede: Obwohl die Engländer Afrika zuerst der Civilisation erschlossen hätten, müsse England sich doch mit einem Theile von Afrika begnügen. Wenn England der ganzen Welt Vor⸗ schriften machen wolle, so müßte es eine viel größere Armee und Flotte haben. Die Regierung müsse Unternehmungen der Engländer zwar volle Ermunterung gewähren, sie dürfe dabei indeß ungeheure Verantwortlichkeiten nicht übernehmen.

Frankreich.

Paris, 26. Mai. (W. T. B.) Wie aus Montpellier noch berichtet wird, haite General Bois de Nemetz dem Präsi— denten der Republik im Hotel de Ville daselbst die Offiziere vorgestellt und hierbei an die Devise der Fanilie Carnot „Organisator des Sieges“ erinnert. Präsident Carnot: erwiderte darauf: er wisse, daß man auf die Armee zählen könne, aber er wünsche nicht, daß Frankreich in die Noth⸗ wendigkeit versetzt werde, die Devise praktisch anzuwenden. Der Präsident ist auf seiner Rundreise gestern Abend 61 Uhr in Besangon eingetroffen und von der Bevölkerung sympathisch begrüßt worden. Heute Vormittag empfing er auf der Präfektur die Deputationen der Behörden. Der Erzbischof Ducellier stellte die anwesenden Geist— lichen vor und versicherte seine Ergebenheit sowie seine Hin⸗ gebung für die Werke des Friedens und der Barmherzigkeit ohne Ansehen der Person.

27. Maj. (W. T. B.) Der diesseitige Botschafter in Berlin Herbette ist zu vierzehntägigem Aufenthalt hier eingetroffen.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 24. Mai. Königlichen Hoheit des Prinzen von Neapel in der russischen Hauptstadt ist folgendes Programm festgestellt: am 30. d. M. feierlicher Empfang des Prinzen und Familien⸗ Diner zu seinen Ehren; am 31. d. M. Stapellauf einer Kaiserlichen Yacht in Anwesenheit des italienischen Kronprinzen und Dejeuner bei Sr. Kaiserlichen Hoheit dem Großfürsten Alexis; am 1. Juni Revue und Galadiner im Winterpalaste;

gangen waren.

Lothringen“ Nr. 8, ausgegeben zu Straßburg, 22. Mai, ent—

am 2. Juni Besichtigung der Hauptstadt; am 3. Juni Ausflug

Für den Aufenthalt Sr.

nach Kronstadt und Diner in Peterhof; am 4. Juni Ausflug arskojeselo; am 5. Juni Ausflug nach Gatschina. ie die Nowoje Wremja“ melbet, ist die Frage der Anlegung eines Hafens am Schwarzen Meere zu Gunsten

nach

Theodosia's entschieden.

2J. Mai. (W. T. B.) ihre Theilnahme an dem Kriege Regimenter die Feier ihres stehens, nämlich das Regiment und das Mosko ment.

riedrich von Mecklenburg⸗Schwe eiden Regimentern heute neue

Bandes des St. Georgs⸗ Ordens nebst Jubiläums⸗Bändern erliel Die Jubelfeier des Pawlow'schen Regiments wird hier äußerst festlich begangen werden.

verliehen.

Moskau, 26. Mal. (W von Italien ist gestern Abend

Bahnhöfe vom Gouverneur Fürsten Golizyn, der Generalität und anderen Würdenträgern sowie dem italienischen Botschafter

spielte den italienischen Königsma Seitens der Bevölkerung mit

begrüßt wurde, stieg im Kreml a

Italien.

Rom, 24. Mai. (W. T.

Interpellationen Cavalotti's und Imbriani's wegen der Ausweisung auswärtiger Korrespondenten erklärte

der Minister⸗-Präsident Crispi

Deputirtenkammer: Es handle sich nicht um eine inter—

nationale Angelegenheit, sondern die seit zwei Jahren ge Kredit Italiens daher das Gesetz zur Anwendung gebracht, indem

die auf das Reiflichste überlegt und erwogen worden sei. Die Regierung habe vergeblich durch Vermittelung des italienischen Botschafters in Paris Menabrea bei dem französischen Minister des Auswärtigen gegen die „Agence Havas“ und ebenso durch Vermittelung des Botschafters in Berlin de Launay bei der, Frank⸗

Korrespondenten hätten in Rom

keiten unterhalten, welche, wie allgemein bekannt war, dazu

engagirt waren, die Finanzen zu bringen. erste Pflicht Desjenigen, bestehe »arin, (Lebhafteste Zustimmung.) Es theidigungsmaßregel gehandelt, gegen Angriffe, Italien sei Allen gegenüber gast nicht den Italien feindlich Gesinn Zustimmung.) Cavalotti und

durch diese Antwort nicht befriedigt, brachten jedoch keinen

Antrag ein.

Das Journal „Esercito Italiano“ erklärt die anderweitig

verbreitete Nachricht, daß der Gen

sei, die Vertheidigungswerke an an der Westgrenze zu inspiziren, für unbegründet.

Belgien.

Brüssel, 26. Mai. (W. stattgehabte Neuwahl der Hälft

vinzialräthe ist das Parteiverhältniß im Großen und

Ganzen nicht verändert worden. sechs, die Liberalen in drei Provin

Türkei.

Konstantinopel, 27. Mai. ten Vorstellungen des montenegrinischen Ministers Vu ko vich bei dem Sultan hat Letzterer die

raths, welcher sich gegen die Sciffbarmachung des Boy hatte, umgestoßen und ein Haupttheil des montenegrin die Negulirung des Vrinaflusses die Schiffbarmachung des zum Meere, genehmigt.

erklärte der Finanz-Minister Gerüchte von seinem bevorstehende dung entbehrten.

Griechenland. (W. T. B.) Der Minister⸗Präsident

Athen, 25. Mai. Trikupis brachte heute in der

entwurf ein, nach welchem eine neue hellenische Schiff—

fahrtsgesellschaft mit einem

gegründet werden soll. Die Gesellschaft soll vom St ö stützt werden; die bedeutendsten griechischen , ,,

sich daran betheiligen. Man hofft griechischen Handel zu heben. hof

Rumänien.

. gi. (W. T. B.) Di Deputirtenkam mer ist bis zum 26. Mn . Erlen gr

Bukarest, 25. Mai.

n. St.) verlängert worben.

Serbien.

. . (W. T. B.) Der ö rische Agent Dimit row ist heute in .

Belgrad, 24. Mai.

sidenten Gruitsch empfangen Aecreditive überreichte. 34 . Regierung beauftragt, die freu . . . Serbien Prasident versicherte, die serbische Absichten beseelt. en.

ö Bulgarie Philippopel, 25. Mai. zur Theilnahme an der Yamboli Burgas abgereist.

Asien.

China. In Ueber Zeitung“ bringt der n gh,

beiden Kuangs, Li Han Chang,

Pawlow'sche Inhaber letztgenannten Regiments ist der Großherzog

in. At. Petersburg und dem hiesigen Konsul empfangen worden. Die Musik der auf dem Bahnhofe gufgestellten Ehrencompagnie

organisirt . über die

furter Zeitung“ Beschwerde erheben lassen. Die ausgewiesenen

Man spreche von Gastfreundschaft, aber die der die Gastfreundschaft genieße, das Land zu achten, ;

lt, welche nothwendig geworden die nicht länger geduldet werden konnten.

Irade

J

mm e, ge er Sultan theilte dies de

Fürsten Nikita in einem Handschreiben . . Gelegentlich des Empfanges bei dem englischen Botschafter

. 3. (Pol. Corr. zessin Clementine ist mit ihrem cen naß Burgas Eröffnungsfeier der

„Ostasiatische Lloyd“ unterm 11. April einen Bericht des Generalgouverneurs der

Heute begehen zwei durch gegen Napoleon J. bekannte hundertjährigen Be⸗ Leibgarde⸗ w'sche Grenadier⸗Regi⸗

rin. Der Kaiser hat den Fahnen in den Farben des

T. B.) Der Kronprinz hier eingetroffen und auf dem

rsch. Der Kronprinz, welcher ö Kundgebungen 3

B.) In Beantwortung der

in der heutigen Sitzung der

um eine Verschwörung, gen den öffentlichen worden sei; er habe öffentliche Sicherheit

er eine Maßregel ausgeführt,

Beziehungen mit Persönlich—

Italiens in Mißkredit

dessen Gast er ist. habe sich um eine Ver—

freundlich, könne dies aber ten gegenüber sein. (Lebhafte Imbriani erklärten sich

eralstabs⸗Chef beauftragt der Ostgrenze und

T. B.) Durch die gestern e der Mitglieder der Pro—

Die Katholiken haben in zen die Majorität behauptet.

(Ag. d. C.) Auf die direk⸗

Entscheidung des Kriegs— von Piontenegro erbetene anaflusses ausgesprochen ; erlassen, welches den ischen Planes, betreffend und des Kirnflusses, sowie aber nicht bis

Agob, Pascha, daß die 1 Rücktritt jeglicher Begrüuͤn—

Kammer einen Gesetz—

Kapital von 35 Millionen

durch diese Gesellschaft den

worden, welchem er seine erklärte, er sei von seiner ndschaftlichen Beziehungen u fördern. Der Minister⸗ Regierung sei von gleichen

n. Die Prin⸗

Eisenbahn

der geschriebenen „Pekinger von Shanghai

räuber an der Küste der Provinz Kuangtung (Kanton) er⸗ ergriffenen Maßregeln. Es heißt darin: Die ganze Seeküste der Präfektur Kanton hat stets viel von Raubgesindel zu leiden gehabt. ganz besonders aber die Bezirke von Nan hai, Pun vue und Shun te. Die Piraten kommen in ge— schlofsenen Geschwadern und gehen mst rollen Segeln. Von den Regierungssoldaten angegriffen, setzen sie sich zur Wehr, wobei Ver— wundungen und Tödtungen vorkommen, sie bilden Klubs (Tang) und erpressen Lösegeld von geraubten Personen. Ihre Opfer sind ferner reiche Handelsleute, von denen Ziegelsteine, Oel⸗ vressen, Zuckerrohr, Fährboote, Holzplanken in einer besttnmten Anzabl pro Jahr erhoben werden Wird ihnen der geringste Widerstand geleistet, so stecken sie das gesammte Hab und Gut in Brand. Ueber diese Verhältnisse wie über die Unterstützung, welche die Räuber bei Mitgliedern der besseren Klassen der Bewohner durch Hehlerei und Vertuschungen finden, hatt, der frühere General⸗ Fouverneur Ckangschih tung bercitt; mehrfach ein gebend berichtet. Derselbe hat auch schon gemeldet, daß im Herbst vorigen Jahres be⸗ sondere Schiffe ausgerüstet und bemannt worden sind, um unter An⸗ fübrung des Obersten Huang chin fu die Auffpürung ) und Festnahme der Piraten in den Bezirken Nan hai, P'an vue und Shun te durch ein Vorgehen auf. sechs verschiedenen Wasserwegen zu bewirken. Der. jetzige Berichterstatter, der von feiner früheren Amts- thätigkeit in Kanton her die durch die Seeräuber ver— ursachten Uebelstände kennt, hat, seitdem er sein jetziges Amt übernommen, die Sicherung der Rube des Volks durch Aus⸗ rottung der Piraten als seine nächstliegende und wichtigste Aufgabe betrachtet. „Hierbei hat ihm der Admiral Fang-vao, der sich bereits bei Unterdrückung der langjährigen Ruhestörungen bei Cb'ao chou Swatow) große Erfahrung und Verdienste erworben, zur Sceite ge— standen. Da Fang- vao in Humen (Bocca Tigris) seinen Wohnsitz hat, Ww ist er mit der Gliederung der Seeküste und den Zugängen in das Innere gengu bekannt. Im Derember rorig-n Jahred wurde dem Fang yao die Oberleitung der zur Säuberung der drei obengenannten Disttikte zu treffenden Maßregeln übertragen, die übrigen Offiziere und Beamten ihm unterstellt und durch Proklamätionen dis fernere Zahlung von Lösegel? oder Lieferung von Nahrungsmistesn an die Piraten auf das Strengste untersagt. Jeder angerroffene Räuber sollt⸗ sofort ge⸗ bunden und zur gerichtlichen Bestrafung abgeliefert werden. Alsdann puren sämmtliche verfügbaren Schleppdampfer und Ruderbobte ver⸗ ammelt, den Räubern Hinterbaste gelegt und im Laufe der Zeit 5 Mann gefangen, von denen 46 sofort hingerichtet., der Rest in Unter suchung genommen wurde. Hierdurch ist eine solche Verminde— rung des Rãäuberunwesens eingetreten, daß die besonders angeworbenen Tapfern / (Junge) bis auf 600 Mann entlassen werden konnten. Die jetzt in Dienst gestellten Fahrzeuge sollen fernerhin nur infoweit benutzt werden, als es sich um urfprünglich den Lagern gehörende 2 dots handelt die anderen werden außer Dienst gestellt. Dem „- Ostasia lischen Lloyd“ zufolge beträgt die Zahl der in den cinesischen Vertragshäfen ansässigen Ausländer 7905, die Zahl der fremden Handels firmen daselbst 74. Nach der Anzahl der Firmen nimmt Deutfchland in der Reihe der Ausländer die zweite, nach der Anzahl seiner in den Vertragshäfen lebenden Reichs—⸗ angebörigen die vierte Stelle ein. Auf Giogbritannten fallen 280 Firmen mit 3276 Ansässigen, auf Deutfchland 72 Firmen mit 596 Personen, auf die amerikanische Union 27 Firmen mit 1061 Angehörigen, auf Japan 265 mit 794, auf Frankreich 20 mit 55, auf. Rußland 17 mit 111, auf Desterreich 3 mit 75, auf Spanien H mit 384, auf Portugal 8 mit 536, auf Italien 3 mit 186, auf Dänemark 3 mit 103, auf Holland 2 mit 393, auf Schweden und Norwegen 2 mit 154 Außerdem ist ohne Firmen noch Belgien mit 14, Brasilien mit 4 Ansässigen vertreten; Mäctten, die keinen r n mit China geschlossen haben, gehören 1 Firma und 59 An⸗ ssige an.

Australien. .

Aus Apiag vom 27. Mai liegt folgendes Telegramm des W. T. B.“ vor: Nach aus Samoa eingegangenen Meldungen haben die Konsuln der Mächte gemeinsam die neue , auf Samoa eingesetzt und das Zollamt eröffnet.

Kunft und Wissenschaft.

Das Kaäserliche Gesundheitsamt wird wie di NM, A. Ztg. erfährt, auf der internationalen , wissenschaftlichen Aus stellung, welche mit dem im August d hier tagenden Kongreß verbunden fein soll, durch eine um fassende Sonderausstellung vertreten sein. Die Medizinal⸗ abtheilung des preußischen Kriegs Ministeriums will“ den zahlreichen vom Ausland erwarteten Autoritäten seine muster— gültigen Einrichtungen in, größter Vollständigkeit zur Anschauung bringen. Die großen Präzisionswerkstätten, die Produzenten chemisch⸗ pharmakologischer Präparate, die Instrumentenmacher und Optiker, die Vertreter der Verbandtechnik kurz, die ganze Industrie, welche auf den Hülfsgebieten der wissenschaftlichen und praktischen Medizin gerade in Deutschland in so regem Fortschritt begriffen ist, wird durch ihre vornehmsten Erzeunnisse betheiligt sein. Ebenso hhhen; staatliche¶ Institute, Laboratorien“ und Kliniken ihre Mitwirkung zugesagt, und es ist, Aussicht vorhanden, daß die größeren deutschen Städte ihre sanitären Einrichtungen in möglichst anschaulicher Form bei dieser Belegenheit zu allgemeiner Kenntniß bringen werden. Noch fortwährend gehen Anmeldungen, auch aus dem Auglande, ein und das leitende Comits hat deshalb das Aus— stellungsbureau (Karlstraße 19) ermächtigt, Anmeldungen noch bis zum 15. Juni entgegenzunehmen.

Die augenblicklich anläßlich der 600 jährigen ubelfeier der Universität Montpellier dafelbst weilenden Professoren der Physik haben, W. T. B. zufolge, am 23. Mai dem Professor von Helmholtz folgende Adresse überreicht: Berühmter Meister! Die Professoren der Phyfik, bier zur Feier des sechshundert⸗ jãhrigen Bestehens der Universität von Montpellier versammelt, bringen Ihnen ihre achtungs volle Huldigung dar. Sie begrüßen in Ihnen den berühmten Gelehrten, der den seltenen Vorzug genießt, seinen Namen mit, allen großen Theorien der physikalischen und physiologischen Wissenschaften verbunden zu sehen. Ihre Theilnahme an den Festen der Universität hat sie tief berührt, sie werden derfelben ein kost bares Andenken bewahren.. Sämmtliche französischen Pro⸗ sessoren zeichneten das Schriftstück. Zwei Mitglieder des Comités für das Banket der medizinischen Fakultät haben Professor von Velmholtz zu dem Festmahl eingeladen, welches ihm zu Ehren am Sonntag veranstaltet werden soll.“

Land⸗ und Forfstwirthschaft.

Einer Mittheilung des italienischen Bolletino dell' A ricoltur vom 22. d. M. zufolge ist in den letzten Tagen im hdi . , e n Mailand die Hühner- Cholera in außerft heftiger Weise aufgetreten. In einigen Gehöften und Dörfern soll der ganze Bestand an Hühnern vernichtet sein.

Handel und Gewerbe.

Berlin, 24. Mai. (Wochenbericht für Stärte, Stärtke— fabrikate und Hülfenfrüächte von Max aße n e nr toffelmehl 1554 16 S, Ta. Kartoffelstärke 151 - 16 p, Ha. Kar- toffelmehl und Stärke 133 143 M, feuchte Kartoffelstärke gelber Sprup 173 18 A, Capillair⸗Export 20-20 46, Capillair

über die gegen die See—

16—185 Æ Rum-⸗Couleur 34 35 S6, Bier⸗Couleur 34 35 6 Dertrin, gelb und weiß. Ia. 255 268 . do sekunda 224 231 KM, Weizen tärke (lleinst ) 36 37 46, Weizen staͤrte ggroßft M3 —– 114 . Hallesche und Schlesn che 194 = 47 0, Schabe Stgrke 31. = u, Mas: Stärke 369 31 , Reis stärke (Strahlen) 15 = 4716, do. (Stücken) 43 441 4, Victoria ⸗Erbsen 17 20 4, Kocherbsen 18— 21 1, Futtererbse 16— 17 , grüne Erbsen 18— 20 M6, Leinsaat 22 24 I, Linsen xoße 28 - 44 4, do. mittel 20-28 , do. kleine 15— 20 , gelber Senf 18 2464, Kümmel 42– 46 *, Buchweizen 15 13 M6, Mais leco 116. 12 **. Pferdebobnen 18 18 , inländische weiße Bohnen 1822 46, breite Flachbohnen 21 23 M, ungarische Bohnen 182 20 A6, galizischt und russische Bohnen 16 18 46, Wien 17-17 4, Hanfkõörner 15 .= 1683 tn, Leinkuchen 143 15 41, Weizenschale 34 —10 0 Roggenkleie 84 - 10 M., Raps tuchen 13532 14 6, RMohn, weihen 6 == 68 M, do. blauer 30 49 M, Hirse, weiße 20-23 M Alles per 100 kg ab Bahn bei Partien von mindestens 16 009 kg. Der Wiener Verwaltungtrath der 3st erreichtsch unga— rischen Staatseisenbahn wählte., wie W. T. B. meldet, den Baron Pretis zum Präsidenten und den Risser Zimmermann⸗Göll⸗ heim zum Vize-Präsidenten. ö Leipzig, 24 Mai. (W T B) Kammzug-⸗Termin—⸗ ha ndel; La Plata Grundmuster B. vr Juni 43523 „66, pr. Juli 4,523 S, pr. August 4,50 S6, pr. September 4,50 Æ, pr. Oktober 2,59 6, pr. November 4,50 MS, pr. Dezember 4.50 M, pr Januar 4,50 , pr. Februar 4,50 0 Umsatz 135 000 kg. Geschäftslos. London, 24. Mai. (W. T. B) An der Küste 3 Weizen ladungen angeboten SBukar est, 25. Mai. (W. T. B) Die Subskription auf die Munizäpal-Ankeihe im Betrage von 16 Millionen Le ergab eine siebenundzwanzigiache Ueberzeichnung. ö New-⸗Nork, 24. Mai. (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 9 905678 Doll. gegen 11 565 56 Doll. in der Vorwoche, davon für Stoffe 2431 000 Doll gegen 2 392774 Doll. in der Vorwoche = 26. Mai. (W. T. B) Bifible Suppiy an Weizen 22 458 000 Bushels, do. an Mais 11075 050 Busbels.

Submissionen im Auslande.

Spanien.

21. Juni, 2 Uhr Nachmittags. Ayuntamiento constitucional de Guadalajara. Einrichtung und Beirieb einer elektrischen Be⸗ leuchtungẽ · Anlage. Kaution vorläufig 2250 endgültig 6750 Pesetas. Näheres in spanischer Sprache beim Reichs · Anzeiger“.

Niederlande. J 1) 4. Juni, Mittags. Directie der Artillerie- Inrichtingen zu Delft im Virektions bureau, z 80 (660 kg Me singplatten (D. O, 9023) für Patronenhülsen. Auskunft an Ort und Stelle. Einschreibung muß durch in den Niederlanden wohnhafte Personen erfolgen. Technisch

2 I6. Juni, Mittags. Uinisterie van Kolonien Bureau) im Haag. Untergestelle (nebst sonstigem Eisenwerk) für geschlossene Güter⸗ wagen, Sandwagen, Viehwagen, offene Güterwagen und flache Wagen, sowie Langholzwagen mit und ohne Bremevorrichtung „für die Staatseisenbabnen auf Java. 3 Bedingungen käuflich für 13,50 Fl. bei dem Buchhändler Mart. Nvboff im Haag. Einschreibung muß durch in den Niederlanden wohnhafte Personen erfolgen.

Verkehrs ⸗Auftalten.

Dam burg, 24 Mai. (W. T B.). Der Schnelldampfer 351 ste Victor iar der Hamburg. Amerikanifchen Packetfabrt⸗Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend heute Morgen in Ne w- Jork eingetroffen. . ö K 26. Mai. (W. T. B) Ver Postdampfer Slavonia“ de Hamburg- Am erikanischen Paceifahrt. Aktien gefellt. schaft ist, von New⸗Rork kommend, beute Morgen auf der Elbe eingetroffen Der Dampfer „Rugia“ derselben Gesellschaft hatg. von New. Jork kommend. heute Vormittag Prawkel Point passirt Der Po stdam pf er, Suevia“ derselben Gesellschaft ist. von Hamburg kommend, heute Morgen in Rew-⸗Hwork ein⸗ getroffen. z

Triest, 24 Mai. (W. T. B.) Der Aurora!“ ist heute Nachmittag hier eingetroffen. OLondan, 24 Mat. (W T. B.; Die Ea st le⸗ Dampfer Du arrt Castle“ und „Methven Caftle! haben gestern auf der Heimreise die Canarischen Inseln passirt. Der Castle⸗ Dampfer Taymouth Castle? ist gestern auf der Ausreise in Durban (Natal) angekommen.

Lloyddampfer

Theater und Mufik.

Berliner Theater. Friedrich Mitterwurzer eröffnete am Sonnab sei Gastspiel als Franz von Moor in affe, Huber, ibn 9. großen Zahl bedeutender Charakterdarsteller, welche sich schon an der Verkörperung dieses genialen Bösewichts versucht hat, war Jeder be— müht, der Gestalt den Stempel besonderer Eigenart aufzudrücken Hr Mitterwurzer wendet sich ab von jeder bisher gebräuchlichen Dar— stellung des Franz; er reißt ihn heraus aus feiner übermenschlichen und Entsetzen erregenden Bosheit und sittlichen Niedrigkeit und stellt ibn menschlicher, aber auch geistig kleiner vor uns hin. Die feige Memme als welche sich der Schiller'sche Franz erft in der Todesangst entpuppt, iebt hier von Beginn an unter allen seinen schurkischen Anschlägen und Thaten des Franz hervor und raubt ihm das Charakteristifche des wilden Empörers gegen die Gesetze der Natur und Sittlichkeit; die Beimischung von Heldenhaftigkeit in der natürlichen Veranlagung welche den widerwärtigen Schurken über die rohe Gemeinheit erhebt, geht so fast völlig verloren. In dem Bestreben, den Franz möglicht natürlich u gestalten, ging auch der Eindruck seine? Reden häufig verloren; Mitterwurzer hastete oft über die schweren Gedanken und Urtheile hin wie über kleine lustige Einfälle, welche in seinem Hirn wie Blasen aufsteigen und zerstäuben. So leicht behandelte Ker Ban stell er auch noch das erste Erwachen der Gewissensangst in der Galerie⸗ ene mit dem alten Daniel; es wurde sehr nah? die Grenze des Lächerlichen gestreift. Erst in dem sich anschließenden Monolog und in den folgenden Scenen bricht der dämonische Geist mit erschůüttern⸗ der Gewalt hervor. So bot Hr. Mitterwurzer eine ganz ungewöhn— liche und doch eine sehr seltsame Wiedergabe des Franz, welche ftets fesselte, wenn man mit ihr auch nicht immer einverstanden war. Als Karl behauptete sich Hr. Drach gut neben dem bedeuten— deren Gast; er legte besonderen Nachdruck auf die elegischen Shwer⸗ muthsanfãlle des kühnen Bandenführers und ließ die Wildheit des Charakterbildes etwas zurücktreten. Der alte Moor gehört zu den besten Leistungen des Hrn. Nollet und erwies sich auch am Sonnabend als eine solche. Frl. Baumgart als Amalie hätte poetischer und empfindsamer sein können, um der schwärmerischen Mädchen gestalt wie sie Schiller gezeichnet, näher zu kommen. Besondere Frische und urwüchsige Lebendigkeit wurde in den Ensemble— scenen entfaltet; die sfreimüthige Lebenslust und Ungebundenheit trat . 3 die i n i e einigen Uebertreibungen ab⸗ gehören diese Maffenwi en z ; endst

ker, ., ssenwirkungen zu den hervorragendsten Das Publikum hielt tapfer und in überraschender Frische aus bis zum Schluß der Vorstellung, welche sich bis ö * H e e hinzog. Der Beifallsjubel, welcher befonders Hrn. Mitter wurzer galt und auch dem Direktor Barnay zu Theil ward, legtẽ beredtes Zeagniß von der Anerkennung der Zuschauer ab. Friedrich Mitterwurzer wird nach dem Shylock im „Kaufmann

Syrup 19— 19 ½, Kartoffel jucker Capillair 196. 191 M, do. gelber

von Venedig“, den er am Mittwoch zum erssen Male am Berliner