1890 / 126 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 27 May 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Theater spielt, eine seiner besten Rollen aus dem nichtklassischen Repertoire darstellen und zwar den Tschernitscheff in Werther's abendfüllendem Lustspiel Der Kriegsplan“, das am Sonnabend zur ersten Aufführung kommt.

Wallner Theater.

Der morgen zum ersten Male zur Aufführung gelangenden Novität: In falschem Verdacht! Schwank in 3 Äkten von Georg Cohnitz, folgt das einaktige Lustspiel Unter vier Augen“ von A. Drevfuß, in welchem die Königlich baverische Hosschauspielerin Valentine Riedel in der Rolle der Felice gastirt.

Adolph⸗Ernst⸗ Theater.

Pr. Gustav Görß, das langjährige Mitglied des Adolph Ernst⸗ Theaters, welcher sich als Schrifisteller in weiten Kreisen der Berliner Gesellschaft bekannt gemacht hat, hat am Donnerstag sein Benefiz; der Goldfuchs' gelangt an diesem Tage zur drittletzten Aufführung vor den Ferien.

Mannigfaltiges.

Am 17. Mai fand unter Vorsitz des Daus. Ministers von Wedell die erste Sitzung des Vorstands des Evangelischen Kirchenbau— Vereins statt, in welcher Mittheilung davon gemacht wurde, daß Ihre Mgjestät die Kaiserin und Königin das Protektorat über den Verein übernommen habe. Es wurden ferner vier Sub— kommissionen gebildet, wovon die unter Hrn. von Hardt arbeitende für den Westen zur Erleichterung der Zwölf Apostel⸗ und der St. Mat thäi⸗Kirche zu sorgen übernommen hat. Der Magistrat von Char— lottenburg hat in bereitwilligster Weise den Grund, und Boden zum Bau der auf dem Wiltenbeig-Platz projektirten Kirche unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Die Subkommission hat beschloffen, den Antrag beim Vorstand zu stellen, dieser möge bei Sr. Majestät dem Kaiser die Bitte aussprechen, daß die auf dem Wittenberg2 Plat zu erbauende Kirche den Namen „‚Kaiser Wilhelm Ge— dächtnißkirche“ führen dürfe.

Tas Fentral-Cemité für das dem Fürsten Bismarck zu er— richtende Nation gldenkm al veröffentlicht ein zweites Verzeichniß ö. ö Beiträge, die sich jetzt auf ungefähr 183 606 M

elaufen.

Der achte deutsche Lehrertag, welcher aus Anlaß des hundertsten Geburtstages Adolf Diesterweg's diesmal in Berlin ab— gehalten wird, wurde gestern Abend im Wintergarten des Centralhotels durch den Porsitzenden des allgemeinen deutschen Lehrervereins, Lehrer Tiersch (Berlin) eröffnet. Nachdem der Vorsitzende des Orts- ausschusses, Lehrer Rißmann (Berlin) die Versammlung begrüßt hatte, wurde Lehrer Tiersch (Berlin) zum ersten, Hauptlehrer Schubert (Augsburg) zum zweiten und Lehrer Beeger (Leipzig) zum dritten Vor⸗ sitzenden gewählt. Lehrer Röhl (Berlin) schlug hierauf vor, auf die Tagesordnung zu setzen: I) die Diesterweg Feier, 2) die Auf⸗ gabe der Volksschule gegenüber der fozialen Frage. 3) Fortbil dungs⸗ und Haushaltungsschulen für Mädchen, 4) Befreiung des Lehrers vom niederen Küsterdienste, und 5) die Schußlsynode. Nach längerer De⸗ batte wurden diese Vorschläge fast einstimmig angenommen Und beschlossen: als eventuellen Gegenstand noch das Thema: Der nin auf dem Schulgebiete' auf die Tagesordnung zu etzen

Die eigentlichen Verhandlungen nahmen heute Vormittag im großen Concertsaal der Philharmonie ihren Anfang. Im Auftrage des Ministeriums der geiftlichen ꝛe Angelegenheiten war der Geheime Qber · Regierungs⸗ Rath Pr. Schneider, im Auftrage der städtischen Behörden der Ober ⸗Bürgermeister Dr. von Forckenbeck, der Stadt⸗ Schulrath Professor Dr. Bertram, der Stadtverordnete Real⸗ ghmnasigl . Direktor Profeffor Dr. Schwalbe und mehrere Schulinspektoren erschienen. Außerdem bemerkte man mehrere Abgeordnete sowie einen Nachkommen Adolf Diesterweg's, den Verlagsbuchhändler Diesterweg (Frankfurt a. Main). Nach einem

Versammlung. Dr. von Forckenbeck

rüßte der Geheime retung des die Versammlung, hin und wuünschte

Kaiser aus, in das

und befinden sich jetzt

Exil, sondern in der Freiheit aufgewachsen und zwar aus dem Somalilande.

Schwanz sowie Kraft

fanden 4 Personen

Wriezen a. O. Verwendung übersandt nahmen 11 Personen

trunkenen befindet sich Frau von

Breslau. Denkmals ist

frei da

des auf der Rudelsb

Majestät den Kai theil nehmer abgesandt.

Wetterbericht vom 27. Mai, Morgens 8 Uhr.

Ballet von Emil Graeb.— Ober Regisseur Tetzl

verhinderten

Die beiden auffallend hellen, Jugendkleides tragenden Thiere zeichnen fich, obwohl noch jung und mit noch vollständigem Milchgebiß versehen, durch die schlanke und doch kräftige Gestalt mit geschmeidigen Gliedern, einen feinen langen

Freienwalde a. O, Besten des kirchlichen Baufonds in Berlin in der Dißzese abgehaltene aller Kreise und Stände den Ertrag von 3365 ergeben. Betrag ist Ihrer Majestät der Kaiserin zur zweckentsprechenden

Fahrt nach dem Vergnügungsort Heubude. Personen, darunter der Schiffer, ertranken

. Sprockhoff mit zwei Schwestern. Der ertrunkene Bootsführer heißt Schulz.

(Schles. Ztg.. Die Erneuerung des Blücher— zu Ende geführt. worden, sodaß alle Gerüsttheile entfernt werden konnten. a f Die in Bronzebuchstaben hergestellte Infchrift: ‚Mit Gott für König und Vaterland“ ist Sockelschaftes angebracht worden.

Kösen, 25. Mai, Nachm.

Gesangsvortrag eröffnete der Vorsitzende, Lehrer Tiersch (Berlin) die Alsdann nahm das Wort der Ober⸗

ürgermeister und hieß die zum Lehrertage Erschienenen im

Namen der städtischen Behörden Berlins willkommen. Hierauf be⸗

Ober ⸗Regierungs. Rath Pr. Schneider in Ver⸗

Staats⸗Ministers Dr. von Geßler wies auf den Zweck der Berathungen ihnen guten Verlauf. Stadt ⸗Schulrath

Professor. Dr. Bertram hieß sodann die Verfammlung im Namen der staͤdtischen Schulbehörden Berlins willkommen, Lehrer Gallee im Namen der Berliner Lehrerschaft, Seminarlehrer a. D. Böhme (Berlin) im Namen der ehemaligen Schüler Diesterweg's. Der Borsitzende brachte hierauf ein Hoch auf Se. Majestät den

die Versammelten dreimal lebhaft einstimmten.

Im Anschluß hieran wurde beschlossen, an Se. Majeslät den Kaifer ein Begrüßungstelegr amm zu entfenden.

Der Löwenbestand des Zoologischen Gartens hat sich um 5 Exemplare vermehrt.

Vier davon sind in Berlin geboren,

noch unter der Obhut einer gesunden und kräf⸗ tigen Hunde ⸗Amme, welche ihr Amt wit großer Pflichttreue erfullt. Den beiden anderen Exemplaren sieht man es an, daß sie nicht im

sonnendurchglühten Heimath in ungebundenster sind; thatsäͤchlich sind sie auch direkt importirt, Nordosten des dunklen Erdtheils, aus dem noch die Flecken des

und Gewandheit verrathende Bewegungen aus

und bilden als wirklich importirte Löwen einen besonders werthvollen Zuwachs zu der großen Raubthiergglerie, welche jetzt nicht weniger als 12 Exemplare des Königs der Thiere in allen Altersstadien und von verschiedenster Herkunft aufweist.

Potsdam, 27. Mai. (W. T. B.) Bei einer Vergnügungs⸗ fiahrt, welche mehrere Soldaten und Mädchen gestern gegen Abend mit einem Segelboote auf dem Seddiner See unternommen hatten,

durch Umschlagen des Bootes in den

Wellen ihren Tod, die übrigen wurden gerettet.

22. Mat. (N. A. Ztg.)

Der zum

Bazar hat bei den Bemühungen

Dieser

worden.

Danzig, 27. Mai. (W T. B.) Gestern Vachmittag unter⸗

auf der Ostsee in einem Segelbost eine Das Boot kenterte und Unter den Er⸗— die Tochter eines Stolper Arztes, ferner eine Kindern und zwei erwachsenen

Das Denkmal steht nun wieder vollständig wieder an der Vorderfläche det

(W. T. B) Die Enthüllung urg von den deutschen Corpsstudenten

dem Andenken Kaiser Wilhelm's J. gewidmeten Denkmals fand heute Vormittag daselbst unter großer Betheiligung junger und alter Corpestudenten und eines zahlreichen Publikumg' statt.

An Se. ser wurde ein Huldigungstelegramm der Fest⸗ Gestern Abend war hier ein Festkommers ab—

gebalten worden, bei welchem ein Salamander auf den Fürsten Bismarck gerieben wurde. Von dem Fürsten, welcher hiervon telegraphisch benachrichtigt wurde, traf heute Morgen ein Dank˖ telegramm ein.

Osnabrück, 23. Mai. (Voss. Itg) Der Reichskanzler von Caprivi hat als Chef des hiesigen Infanterie ⸗Regiments Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig (Ostfriesischen) Nr. 75 diesem Regiment die Summe von 5000 ch geschenkt zur Errichtung einer Schwimm und Badeanstalt in der Netta.

München, 27. Mai. (W. T. B.) Zu dem gestrigen Be⸗ grüßungsabend der III. Hauptversammlung des Allgemeinen deutschen Spꝑrachvereins hatten sich an hundert Philologen aus allen Theilen Deutschlands eingefunden. Nach dem BDesang des Festliedes sprach Hofschauspieler Stury den Prolog, Stadt Schulrath Rohmeder hieß die Erschienenen Namens des Orts“ ausschusses willkommen, worauf der erste Vorstand Riegel den Dank

erwiderte. Der Geheime Regierungs⸗Rath Reulegux aus Berlin feierte den hiesigen Zweigverein. Hierauf folgten Mufik. und Thor— lieder · Vorträge.

Oberammergau, 25. Mai. (W T. B.) Die heutige erste Aufführung des Passionsspiels war von dem herrlichften Wetter begünstigt. Das völlig neu hergerichtete Theater war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Zuschauer, deren Zahl sich auf mehr als 4000 belief, waren von der Darstellung sichtlich tief ergriffen.

Pest, 25. Mai. (W. T. B.) In der vergangenen Nacht fand bei Rakos-Esaba ein Zusammen stoß eines Güterzugs mit einem stark besetzten Person enzuge statt. Nach amtlicher Fest⸗ stellung sind 4 Personen getödtet und eine schwer berletzt worden; die sonstigen Verletzungen sind ganz unbedeutend.

Nikolajew, 21. Mai. (W. T B.) In der Pyroxylin⸗ Trockenkamm er des hiesigen Torpedomagazins hat eine Explo⸗ sion stattgefunden, wobei ein Offizier und vier Matrofen getödtet und die Trocken kammer zerstört wurde. Die übrigen Gebäude des Magazins sind unbeschäͤdigt.

Ravenna, 7. Mai. (W. T. B.) Wahrend der Nacht explodirte zu Massa Lombarda unter der Treppe des Sicherheits Bureaus ein Gefäß mit Pulver. Das Gebäude wurde beschä— digt. In Bagngcavallo wollte ein gewisser Romeo Poggi auf der Straße eine Bombe explodiren lassen, wurde dabei aber an den Beinen tödtlich verwundet.

Chicago, 24. Mai. Die Polizei entdeckte heute einen Plan, das Denkmal im Haymarket u zerstören, welches zur Er— innerung an die während der anarchistischen Unruhen umgekommenen Polizisten und Bürger errichtet wurde. Glücklicherweise war die Explosion nicht erfolgt, da der Regen die Zündschnur der mit oprozentigem Nitroglyeerin gefüllten Büchse verlöscht hatte.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Kope nhagen, 27. Mai. (W. T. B.) Den Meldungen auswärtiger Zeitungen über einen allgemeinen Matrosen⸗ Aus stand gegenüber wird von unterrichteter Seite mitgetheilt, daß es sich um keinen allgemeinen, sondern um einen rein partiellen ne rf en fenen handelt.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

In Scene gesetzt vom aff. Dirigent: Kapellmeister

Victoria - Theater. Mittwoch:

Stanley in Afrika. Zeitgemälde in 10 Bildern

Görß. Mustk von Franz Roth. Anfang 7 Uhr.

Zum 281. M.: 8 Donnerstag: Benefiz für Gustav Görß.

k Sucher. Anfang 7 Ühr. z , ; für 582 * / 3 3* Die sämmtlichen Billets zu dieser Vorstellung sind K., . . , Neathan on. Der e, e, nn. geöffnet. 35323 5s = auf Allerhöchsten Befehl dem hier tagenden Deutschen 3 ö. . . aida. Balltt von G. Severini. ; Stationen. 333 Wind. Wetter. 8 ] k ö. H Ein Billet⸗ . Dieselbe Borstellung . Invalidenstraße 7/62. Geöffnet von 386 E , verkauf findet somit nicht statt. erstag: Dieselbe . gt , , , 3. * 886 Schauspielhaus. 132. Vorstellung. Das Stif— w . ö Körber: Die Welt der gin n ihr . 8 323 —— 2 tungsfest. Schwank in 3 Aufzügen von G. v. Mofer. Friedrich Milhelmstãdtisches Theater und Mull agbmore 1364 r eos 11 Anfang? Uhr. ange art, Th sm, n, . 5 an Lher deen 64 N 8 bedegt 5 Donnerstag: Opernhaus. 128. Vorstellung. ert-⸗ ark. irektion; Julius Fritzsche. —— Thristiansund i609 O 38wolkenloss 9 Rigoletto. Oper in 4 Akten von G. Verdi. Mittwoch; Zum, 131. Male: Der arme Familien⸗Nachrichten Revenhagen. 6 WMW 4 wolkig 3 Text nach dem JItalienischen des F. N. Piave. Jonathan. Dpererte in 3 Alten von Hugo Win mann Stodholmn. D OQ2SO 4 Regen 7 Tanz von Paul Taglioni. Anfang 7 Uhr. und Julius Bact. Pusik von Caf Millöcker. Verlobt: Frl. Mathilde Stamm mit Hrn. Ren— Haparanda. I6h S eiter 7 Schauspielhaus. 133. Vorstellung. Der Sturm. In Seen gasetzt von Julius Fritzsche. Dirigent; Tvant' de Königlichen landwirthschaftlichen Akademie St. Petersbrg. 7h9 O 3 bedeckt 5 Zauber Komödie in 5 Auftügen von Shakespeare. Hr. Kapellmeister Knoll. Anfang 7 Uhr. Paul Sechans ( poppelstos) alli Irk lan n . e . 8 BMW wolkenlos 15 . 7 tu ö von . an,, , e 8 ,. ö Dttmer mit Hrn. Georg Wapler (Hamburg== ort, Vu 8. J . aubert. anz von ö E Fäaeh,, fange N ö oncert. . üstreten erster esangs⸗ un J tru⸗ 666 ö. * —ͤ 1 5 ö ; . town ö I62 . halb bed 12 . ö mental · Künstler. Anfang der Verf lum! ö . ö Dolf bb rl bier 9 in ee. , , , went geen s, fs, ,, n,. K ; ; Sonnabend: Großes Parkfest. alienische Nacht. erehelicht: Hr. mier Li 7 1858 ian 33 ö Jeutsches Theater. Mittwoch: Mein Leopold. Große Freilotterie. 3 Musik ·˖ Corps. Freiherr 36 w . K . . ide . 268 beiter . 9 Donnerstag; FJanßst, 1. Theil. ö 46 Thore (Leipzig). Hr. Reinhold Ludwig mit , . L ee einer. , 1 WSG z wolter“. 17 . j urg. Mittwoch: Zum 108. Male: Marquise., . ; . ; r ö ö , .. . ,, . ö , Sardou. i 9 . , ö inst , Y bede . von Robert Buchholi. Anfang ft Rhr. . 28 erzoge ö lr. ; 9 . In e o . Berliner Cheater. Mithroch Der Kauf⸗ . e,, . 8. k He. ö 369 )* 3 h e, 24 den dig. (Friedrich Mitterwurzer.) Schhne end: Letzte Vorstellung. Schluß 5 rern, n Hr. Otto Klever mit J . n, . rl. Sohhre Garthe (öl. Höesmißs⸗- J. tisl edc eütes: 6. Abgnnements, Vorstelluns. Die Geboren: Ein Sohn: Hrn. Professor Dr. Karl Helin... S . . ; Nänber. (Friedrich Mitterwurzer) Anfang Rroll's Theater. Mittwoch: Letztes Auf— Lehmann (Rostoch. Hrn. . W. . Wien 57 NW 3bedekt 15 „z Uhr. treten des Hrn. Emil Götze. Martha. ; (Milwaukee). Hrn. Robert Teltow (Berlin) Bresl 758 6 ; 6 ha. (Lyonel: zj 1 , K be oe DHohße Tisersete bet. . e, , e.. . , , . . i , , e. ö,, ; S 2wolki 2 ; ; ; ammersängers Hrn. Anton Erl. er i 36. . e in, 6 nie 5 st stil 5 6 . , J,, Ehre. von Lonjumeau. . Tochter; Hrn. R. Fischer (Tapiauj. Hrn. ; ermann.

Uebersicht der Witterung.

Unter dem Einflusse eines barometrischen Minimur unter 750 mm bei Wisby, wehen f , i, gebiet frische stellenweise starke westliche und nord⸗· westliche Winde. Ein Maximum über 765 mm liegt nördlich von Schottland. In Central · Europa ist das Wetter kühl und vorwiegend trübe. In Altkirch fielen 26, in Friedrichshafen 43 und Wuströro 41 mm

in 5 Alten von

Fräitag: Der Zaun ast. von Oscar Blumenthal. ö

In falschem Verdacht.

Vonnerstag: Der Fall Clsemencean. Schauspiel

A. Dumas und A.

Wallner · Theater. Mittwoch: Zum 1. Male: Schwank in 4 Akten von

Regen. Breslau und Wien hatten Gewitter. In Geo j ; Kassel liegt die Temperatur 7 Graph unter der y. , 5 normalen. lentine Riedel, Königl.

Deutsche See warte. als Gast.)

Garten Concert.

Theater⸗Anzeigen. ,

Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern—D riet Kaen baus Orpheus und Eurydite. Oper in 3 Akten von Gluck. Text nach dem Französischen des Molinse.

Lustspiel in 4 Akten

(Felicie: Va⸗ bayer. Hofschauspielerin,

Vor der Vorstellung, bei

Im schattigen prach wollen Sommergarten:

A 68 Vorstellung 77 Uhr. nfang des Concerts 6;

In falschem Verdacht.

günstiger Witterung:

Freitag: Kammersängers Hr. Eugen Gura.

d' Artois. Sonnabend: Gastspiel von Fr.

stück mit Gesang und Tanz in

Augen. Im prachtvollen glänzend renodirten

licher Spezialitãten. Brillante ganzen Garten⸗Etablissements.

Großes 6 Uhr, der Vorstellung 3 Ubr Uhr, der Donnerstag u folg. Tage: Dieselbe Vorstellung. Unter ö

Viertletzte Aufführung. Mittwoch: 3

Erstes Auftreten des Königl. bayer. arcella Sem⸗ brich. Der Barbier von Sevilla .

Delle Alliance - Theater. Mittwoch: Zum 88. Male: Der Nautilus. Großes Ausstattungs⸗

13 Bildern nach Jules Verne von Mrsik von C. Chrsstiani und A. Wich

Großes Militär. Doppel Concert. Au Illumination des Anfang des Concerts

Adolph Ernst-Theater. Presdenerstraße 72

l 108. M.: Der Goldfuchs. Gesangsposse in 4 Akten don Ed. Jacobson und Leopold Ely. Coupletz theisweife von Gustav

H. Fr. Pechel (Waren). Hrn. Gerhard von der Herberg Krefeld) = SPrn. Julius Wagner (Berlin). Hrn. Heinrich Clausing (Berlin). Gest orben: Hr. Reglerungs. Rath Ernst Schmidt (Marienwerder). Hr. Rektor Ghustav Kaetzke (Berlin). Frau Friederike Eacke, geb. Cornaud (Sensburg). Hr. Lehrer Wilhelm Schultz Breslau).

nan.

*

4 Akten und Carl Pander. icher.

Sommergarten ftreten saͤmmt⸗

Redacteur: Dr. H. Klee.

Verlag der Expedition ( Schol y. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt, Berlin SM., Wiler e rng nd 53 ; Fünf Beilagen (einschließlich Börsen⸗Beilage), (8793)

und die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffent⸗

lichen Anzeigers Romm anditgesellschaften auf

Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 19. bis 24 Mai 189606.

Berlin:

M 126.

Er ste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigerst *

Berlin, Dienstag, den 27. Mai

8

Die jugendlichen Arbeiter ö in den Berichten der preußischen Gewerberäthe.

Die preußischen Gewerberäthe, deren Berichte für 1889 wir in Nr. 125 des Reichs- und Staats-Anzeigers“ erwähnt aben (Verlag von W. T. Bruer, Berlin 1890) haben, wie tets, so auch diesmal den Verhältnissen der Arbeiter ihre Aufmerksamkeit gewidmet. In diesen Berichten wird Rechen— schaft gegeben vornehmlich Über Zugang oder Abgang der jugendlichen Arbeiter und deren Verhältnisse, sowie über die Innehaltung der gesetzlichen Vorschriften, welche den Arbeit— gebern in Bezug auf jugendliche Arbeiter, Frauen und Kinder eschtänkungen auferlegen (Titel VII der Gewerbegrdnung)

In ersterer Beziehung ergiebt sich, daß im Jahre 1889 die Zahl der jugendlichen Arbeiter (14-16 Jah ne alt) wiederum zugenommen hat. Soweit in den Berichten Zahlen vorliegen, lassen wir sie hier folgen. In, Ystpreußen hat sich die Zahl der jugendlichen Arbeiter um 233, in Westpreußen um 44, in dem Bezirk Berlin-Charlottenburg um 247 männ— liche und 471 weibliche, in Pmmmern um 299 vermehrt, in Posen dagegen um 153 vermindert, in den Regierungshezirken Breslau und Liegnitz um 1946 vermehrt, desgleichen in Oppeln um 831, in dem Regierungsbezirk Magdeburg um 445 männ— liche und 163 weibliche, in Merseburg und Erfurt um gl, im Hannoverschen um 319 männliche und 108 weibliche, in Minden und Münster um 637, in Arnsberg um 1145, in Kassel und Wiesbaden um 636, in Köln und Koblenz um T6, in Düsseldorf um 2708, in Aachen und Trier um 764, in Sigmaringen um 48. Ziffermäßige Angaben fehlen aus Frankfurt a. O., Potsdam und Schleswig. In den übrigen Deʒirken beträgt die Zunahme, nach Abrechnung der Abnahme in Posen, insgesammt: 12542. Die Vermehrung ist vornehm— lich eingetreten in der Verarbeitung edler Metalle, in der Hüttenindustrie, in der Nahrungs- und Genußmittelindustrie, in Spinnereien, in Strickereien, Wirkereien, Posamentier⸗ Pappe. und Papierfabriken, Buchbindereien, Tischlereien, in den Tabackfabriken und in den polygraphischen Gewerben.— In Arnsberg beträgt die Zahl der jugendlichen Arbeiter 10,7 Proz. der gesammten Arbeiterschaft, in Düsseldorf eben— soviel in Köln und Koblenz 9,85. .

Die Zahl der Kinder (12—14 Jahre) hat gleichfalls, wenn auch nur in wesentlich geringerem Maße, zugenommen. In Berlin-Charlottenburg werden 56 Knaben ünd 195 Mädchen beschäftigt. Die Zahl der Knaben hat hier um 7 abgenommen, die der Mädchen aber um 11 zugenommen. Sie finden meist in Glasschleifereien, in der Metallverarbeitung, in Buchbinde— reien, Sattlerejen, Bürsten⸗ und Pinselfabriken und in Zeitungs druckereien Beschäftigung. Auch in Pommern hat sie zugenommen, von 136 auf 148, also um 12; in Breslau und Liegnitz von 526 auf 780, also um 254. Abgenommen hat sie aber erheblich im Magdeburgischen, wo nur noch 69 Kinder beschäftigt sind, gegen das Vorjahr um 103, namentlich in der Textilindustrie, der Industrie der Holz- und Schnitz= stoffe und in der Nahrungs- und Genußmittel⸗Industrie. Ab⸗ genommen hat sie ferner in Erfurt von 240 auf 137, also um 1093 namentlich in der Textilindustrie, wogegen sie sich in Merseburg von 235 auf 298, also um 63 vermehrt hat. Im Hanno⸗ verschen wird eine Vermehrung der Zahl der Rinder um 34, eine Vermehrung um ß wird in Minden, eine Vermehrung um 22 in Münster, eine Vermehrung um S5 in Arnsberg, um 82 in Kassel und Wiesbaden, um 266 in Düssel dorf, eine Verminderung um 9 in Sigmaringen konsta— tirt. So lückenhaft auch diese Zahlen sind in einem Theil der Berichte fehlen sie eben so läßt sich doch daraus eine Zunahme der Beschäftigung von Kindern, wenn auch nur eine geringe herleiten: die Zunahme beträgt hiernach i sgesammt 53. Die zunehmende Kinderbeschäftigung dürfte wohl, wie es in einem Bericht heißt, in der lebhaften Thätigkeit der Fabriken ihre Erklärung finden. In solchen Fällen wird von den mit der Fahrikaufsicht betrauten Organen besonders darüber zu wachen sein, daß die gesetzlich gezogenen Schranken nicht über— schritten und der den Kindern zugesicherte Schutz überall voll und ganz gewährt werde.

Den Jahresberichten der Gewerberäthe sind auch Berichte der Bergbehörden über die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter auf den Bergwerken, Salinen und Aufbereitungsanftalten Preußens während des Jahres 1889 (die in den oben er— wähnten Berichten nicht berücksichtigt sind) beigegeben. Hier— nach hat sich die Zahl der jugendlichen Arbeiter in diesen Industriezweigen um 844 gegen das Vorjahr vermehrt, sie betrug insgesammt im Jahre 1889: 19678; in dieser Zahl sind 307 Kinder mit inbegriffen, die letzteren haben gegen das Vorjahr einen Zuwachs von 21 erfahren. Besonders stark ist die Zahl der jugendlichen Arbeiter auf den Stein— kohlenwerken, wo sie 13383 5077 betrug und im Jahre 1889 sich auf 5637 vermehrte; in den Aufbereitungsanstalten beliefen fich die bezüglichen Zahlen auf 4180 und 4391. Der Zuwachs vertheilt sich nicht nur auf sämmtliche Arten des Bergbaus, sondern auch auf alle Bezirke gegenüber der überhaupt beschäftigten Arbeiterzahl heinahe gleichmäßig und entfällt erfreulicher Weise fast ausschließlich auf die jugendlichen Arbeiter männlichen Geschlechts im Alter von 14 bis 16 Jahren.

Aus den vorstehenden Zahlen für einzelne Bezirke fehlen sie freilich ergiebt sich insgefammt, d. h. für ge⸗ werbliche Anlagen und Bergwerke 2c.,, eine Zunahme der jugendlichen Arbeiter um 13 365, der Kinder um 774.

In den Berichten der Gewerberäthe wird auch über die Uebertretungen der bezüglich der jugendlichen Arbeiter und Kinder bestehenden Bestimmungen berichtet. Im Ganzen kamen solche aber nur selten vor. Die meisten bezlehen sich auf das Fehlen von Arbeitsbüchern oder Arbeitskarten, doch kommen wiederholt auch Ungesetzlichkeiten bezüglich der Zeitdauer der Beschäftigung und die Nichtinne haltung der vorgeschriebenen Pausen vor. Nachtarbeit kommt bei jugendlichen Arbeitern nur in den Glashütten vor. Die Gewerberäthe haben sich überall angelegen sein lassen, die Uebertretungen zu ermitteln und zu bestrafen. Daß die Uebertretungen abnehmen, ergiebt sich aus einer Zusammenstellung im Regierungsbezirk Duͤssel—⸗ dorf, wo im Jahre 1879: 2324, im Jahre 1883: 602, im Jahre 1888: 190, im Jahre 18895 freilich wieder etwas inehr,

Als Ursache der

angegeben.

Siegen 1, Burbach,

meist über Tage.

stand zu nehmen, in einigen lichen Arbeiter überhaupk se hütte, in Frankfurt 4. O., i Westlich⸗Halle,

inspektionen I, IV, Saarbrücken.

lichen Geschlechts waren.

bildungsschule wegen

uten besucht, welche sich Bergschule melden wollen.

der Sonntagsschulen hat

abgenommen.

gegen das Vorjahr als stichhaltig angesehen

chlagen hat.

der fiskalischen Werkschulen

Direktion Saarbrücken) ist, obligatorisch.

Uebertretungen

nämlich 210 Uebertretungen ermittelt wurden. und Trier wurde im Jahre 1889 in Folge Thätigkeit der Industrie eine gegen früher v von Verstößen gegen die gesetzlichen Bestim Maximalarbeitszeit der jugendli Von der Befugniß, jugendliche 11 Stunden täglich zu beschäf lichen Entwicklung nicht schädli Zeichen der gesteigerten industriellen T 1888 ein ziemlich ausgedehnter Gebrauch

Auch in Aachen der gesteigerten ermehrte Anzahl mungen über die chen Arbeiter wahrgenommen. Arbeiter in Spinnereien bis zu tigen, wenn dies ihrer körper⸗ ch ist, wurde hier wieder ein hätigkeit im Jahre gemacht.

Zunahme jugendlicher Arbeiter in den Bergwerken wird mehrfach der herrschende kräften, auch die Bitte der auf den Gruben beschäftigten Berg⸗ arbeiter, Invaliden und Wittwen um Anlegung ihrer Söhne In größerer Zahl werden jugend nur im Bergrevier Tarnowitz, Waldenburg, in den Berginspektionen zu Klausthal, Laut Oestlich⸗Dortmund, Westlich⸗Dortmund, im Bergrevier Dahl⸗ hausen, Essen, Altendorf, Frohnhausen, . Dillenburg, Weilburg, Kirchen, Hamm a. d. Sieg, Deutz, Aachen beschä

Mangel an Arbeits⸗

liche Arbeiter Stolberg-Eisleben, enthal und Grund,

Oberhausen, Brilon, Diez, Daaden⸗ ftigt, und zwar Von den insgesammt 10 678 jugendlichen Arheitern sind 98 männliche jugendliche Arbeiter Über Täge beschäftigt, d. h. 9,87 Proz. der Gesammtzahl dieser Arbeiter— klasse, gegen 951 Proz. im Vorjahre. zeigt sich das Bestreben der Zechenverwa schäftigung der jugenolichen Arbeiter unte

In einigen Bezirken ltungen, von der Be— r Tage gänzlich Ab—

Bezirken ist die Zahl der jugend— hr beschränkt, z. B. in Königs—⸗

angeblichen

der

Die Verinehrung und Verbesserung der schulen und gewerblichen Fachschulen wird für Frankfurt a. O. und Potsdam konstatirt; b züglich der Provinz Posen bemerkt der dortige Gewerberath, daß die Schulversäumnisse sichtlich zunehmen und der Schulbesuch zurückgeht, seitdem bekannt geworden, daß die Gerichte mehrfach dahin entschieden haben, daß eine Verpflichlung der Lehrlinge zum Besuch der Fort— Nichtzurechtbestehens der betreffenden polizeilichen Verordnung nicht vorhanden sei. Die Fortbildungsschule zu Eisleben wurde nur von solchen jungen zur Aufnahme in die

später

Eine Fortbildung der Leute außerhalb der Arbeitszeit ist im Königlichen Salzwerk zu Staßfurt für 1890 in Aussicht genommen. Bergrevier Dahlhausen Im Bergrevier Essen

sic

bedeutend

im

auch im Jahre 1889 nicht gehoben. betrug die Zahl der jugendlichen Arbeiter, welche eine Fort— bildungsschule besuchten, nur 12 oder 3,65 Proz., der Besuch hat hier gegen das Vorjahr, wo er 6 Proz. betrug, merklich Als Grund für den Nichtbesuch der Fort⸗— bildungsschulen wird Mittellosigkeit angegeben, welcher aber wie der Bericht der Bergbehörde bemerkt bei den gestiegenen

werden

Löhnen

in Guben, Kottbus, Oestlich-Halle, . Zeitz, im Königl. Steinkohlenwerk am Sster— wald (nur 8), Arnsberg, Olpe, Wiesbaden, sowie in den Berg⸗ VII und 1X der Bergwerksdirektion zu gesetzlichen Vorschriften kamen im Allgemeinen nur wenige vor und wurden geahndet. Der Gesundheitezustand war ein guter. Schließlich sei noch erwähnt, daß von den 10 678 jugendlichen Arbeitern 568 weib—

Fortbildunga⸗

jungen

Der Besuch

nicht

„Man sieht

hieraus heist es da —, daß der oppositionelle Geist, der durch die Strikebewegungen in die Bergarbeiter hinein⸗ etragen ist, auch in den jugendlichen Gemüthern Wurzel ge— f Sie wollen eben nicht den ihnen durch den Schulbesuch nothwendigerweise auferlegten und dieser Gesichtspunkt unterdrückt in it sich durch Aneignung einer umfangreicheren bessere Lebensstellung zu erwerben.“ Bergrevier Frohnhausen ein Rückgang in dem fleißigen Be⸗ such der Fortbilzungsschulen nicht zu verzeichnen.

Zwang ertragen, hnen den Wunsch, 1 Schulbildung eine , ; j

Dagegen ist in dem

Der Besuch

zu Elwersberg, Spiesen, Neun—

kirchen, Wiebelskirchen und Wellesweiler (in der Bergwerks—

bei unentgeltlichem Unterricht,

erwähnten ü bermäß

gesetze)

wesen wäre.

ig en

Entscheidungen des Reichsgerichts. Zu den im §. 3022 des Strafgesetzbuchs (im sog. Wucher—

Vermögensvortheilen,

welche sich der Darlehnsgeber versprechen oder gewähren läßt, sind, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, II. Strafsenats, vom 15. Fe⸗ bruar 1590, auch bedingt zugesicherte, wahrscheinlich ein tretende zu rechnen und mindestens mit 50 M des Betrages zum Ansatz zu bringen, zu welchem der Vortheil, wenn unbedingt, anzusetzen ge—

Fischer aus Gelsenkirchen

vereine insbesondere. Die dem Wahlspruch: die Brüder lieb“, und Geistesbildung, für die

einzelnen Gruben ⸗Inspektionen

evangelischen „Fürchtet Gott, ehret . und wirken daher für die pg der Herzengs⸗ lebe

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Wie der „Köln. Ztg.“ aus Saarbrücken geschrieben wird, hielt der ehemalige Bergmann, jetzige Wanderredner der e vange⸗ lischen Arbeitervereine von Rheinland und Westfalen, Ludwig daselbst am Donnerstag einen Vortrag über die Arbeiterfrage im Allgemeinen und die evangelischen Arbeiter⸗ Arbeiter vereine ehret den

Stärkung

mit

einer

König,

huldigen habet

zu Fürst

und Vaterland, für die Schwächung sozialer Gegensätze. In Saar brücken wie an anderen Orten der Umgebung schon früher, zu Dud. weiler, Friedrichsthal, Gersweiler u. J. w., kam es unter dem Eindruck der Ansprache des Redners zur Gründung eines solchen Vereins, zu welchem sich sofort die meisten der Anwesenden meldeten. Die Saale ⸗Ztg.“, welche gleichfalls über den Vortrag berichtet, bedauert, daß unter den Zuhörern wahrscheinlich weil der Vortrag an einem Wochentage stattfand nur wenige Arbeiter sich befanden.

Der Rh. Westf. Ztg.“ wird aus Sulzbach berichtet, daß auf Aufbesserung der

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tein eingetragene Parzelle asstiege, Garten, groß

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Lohnverhältnisse des Maschinenpersonals der Anfang ge⸗ macht worden ist. Als Schichtlohn wurden den bei dem Förderbetrleb beschäftigten Arbeitern 4 4, den bei den Wasserhaltungs · Maschinen beschäftigten 3,8090 ½ς bewilligt. Dagegen soll die zwölf stündige Schichtdauer beibehalten werden. Die Arbeiter verlangen ein nach Dienstjabren geregeltes Einkommen und Herabsetzung der Schicht dauer auf 8 bis 9 Stunden.

Der am 16. d. M. zu Schnappach gegründete Rechtsschutz= verein der Kokser der Anlage Altenwald hat sich, wie der St. Joh. Anz.“ hört, bereits wieder aufgelöst. Die Inhaber der Firma Gebr. Röchling erblickten in der Gründung ein agitatorisches Mittel zur Erlangung von Forderungen; auch haben die Arbeiter sich davon überzeugt, daß sie zur, Wahrung ihrer berechtigten Interessen eines Rechtsschutzvereins nicht bedurften. Sie sind deshalb unter aus- drücklicher Anerkennung der Thatsache, daß sie mit der bisherigen Behandlung und dem Lohn zufrieden seien, sämmtlich aus dem Verein ausgeschieden. ö. .

Die „N. Mülh. Ztg.“ theilt nach dem „Elsässer' mit, daß die Spinner der Fabrik Ch. Rogelet zu Bühl am 19. d. M. die Arbeit wieder eingestellt haben, angeblich weil die Beding⸗ nisse, welche Seitens des Firmeninhabers bei der letzten Arbeitsein stellung gemacht wurden, nicht erfüllt worden wären. ö.

Aus Mainz wird der „Köln. Ztg.“ telegraphirt, daß zwischen den Schuhfabriken und den Arbeiterausschüffen am Sonn- abend eine Verständigung stattfand. Ein neuer Lohntarif wurde vereinbart; das Trucksystem und die Stellung von Kautionen fallen weg. Die Wiederaufnahme der Arbeit sollte heute in allen Schuh⸗— fabriken erfolgen.

In einer Maschinenfabrik in Chemnitz legten, wie das „Ch. Tabl.“ berichtet, am 14. Mai 24 Former die Ärbeit nieder, weil einer ihrer Mitarbeiter wegen Widersetzlichkeit gegen einen Meister entlassen worden war. Bei den Verhandlungen zwischen der Direktion und einer Arbeiterdeputation kam es zu keiner Einigung, weil die Former verlangten, daß der Meister entlassen, dagegen der fortgeschickte Former wieder eingestellt werde, welchem Ansinnen nicht entsprochen werden konnte. In Folge dessen wurden die Verhand— lungen eingestellt und die 24 Former entlassen. ; .

In Frankfurt a. M. beschloß, der Frkf. Ztg.“ zufolge, eine Versammlung der Maurer Frankfurts und der Umgegend am Mitt woch, nicht eher wieder in die Agitation für Lohnerhöhung und Verkürzung der Arbeitszeit einzutreten, als bis der größte Theiü der Maurer der Organisation angehöre. . ;

Die Oberbarn. P. theilt ein Circular der Besitzer der Huf— nagelfabrik in Eberswalde an ihre Arbeiterfchaft mit, durch welches den Arbeitern in Anerkennung ihrer bewiesenen guten Gesin⸗ nungen eine Lohnerhöhung in Höhe von 5— 10 06 vom 1. Juni ab an⸗ gekündigt wird. .

Hier in Berlin wurde, wie wir der Voss. Ztg.“ entnehmen, in einer öffentlichen Versammlung aller Gewerkschaften Berlins ein motivirter Beschluß dahin gefaßt, das Bier der 31 Berliner Baverxischen Brauereien nicht eher zu trinken, bis die Forderungen der Brauergesellen durchgeführt seien und der Ring der Brauereien gesprengt sei.

Wie .. T. B.“ aus Prag meldet, sind auf sämmtlichen Schachten des Nürschauer Reviers die Wasserhebemaschtnen wieder in Betrieb gesetzt. Die Arbeiter verhalten sich ruhig.

In Graz haben, wie W. T. B. meldet, die Naur 'er gestern beschlossen, die Arbeit einzu stel len. Die Arbeiter der Papier⸗ fabrik in Gratwein haben die Arbeit wieder aufgenommen.

Aus Reichenberg i. B. schreibt man der „Schl. 5tg.“: Seit Freitag kann man die Arbeiterbewegung im Reichenberger und Tannwalder Industriebezirk in der Hauptfache als abgeschlossen betrachten. Von den größeren Spinnereien ist nur jene der Firma Simon u. Eckstein in Kratzau noch nicht im Betrieb, wo die Spinner, welche gegen eine Lohnerhöhung von 5oso und eine Quartierentschädigung von 10 Fl. in die Arbeit treten wollten, von anders gesonnenen Genossen hieran gehindert wurven. Von den Be⸗ hörden wird denjenigen Arbeitern, welche noch vereinzelt hie und da striken, das Arbeitsbuch mit der Weisung zugestellt, sich anderweitig Arbeit zu suchen.

Die Ergebnisse der Krankenversicherung in Berlin für das Jahr 1889.

Der Nr. 20 des . Gemeindeblattes! vom 18. Mai d. J. ist eine Beilage, betreffend die Betriebsergebnisse der in Berlin vorhandenen, unter der Aufsicht der Gewerbe ⸗Deputation des Magistrats stehenden Orts“, Betriebs, (Fabrik-), Innungskrankenkassen und der Gemeinde⸗ Krankenversicherung für das Jahr 1889, beigegeben, aus der wir folgende Mittheilungen von allgemeinerem Interesse zusammenstellen. Am Schlusse des genannten Jahres bestanden in der Reichshauptstadt 62 Orts“, 16 Betriebs und 11 Innungskrankenkassen für Gesellen und Lehrlinge, welche den Anforderungen des §. 73 des Knraken— her sicherungẽgesc hen vom 15. Juni 188353 genügen, mit 258 342 bezw. 24454 und 9251 Mitgliedern, während der Gemeinde⸗Kranken⸗ versicherung 42 Personen angehörten. Unter der Gesammtzahl von 292 059 in den vorbezeichneten Kasseneinrichtungen gegen Krankheit versicherten Personen waren 68 643 oder 23,5 0 weiblichen Geschlechts. Die durchschnittliche Mitgliederzahl nach den Monatsangaben des Rechnungsabschlusseg war etwas geringer, nämlich Z28b b93 Köpfe, und zwar entfielen auf eine Srtskrankenkasse durchschnittlich 4090, auf eine Betriebskasse 1420 und auf eine Innungskasse 843 Mitglieder. Die größten Abweichungen von diefen Mittelzahlen weisen die allgemeine Ortskrankenkasse gewerblicher Arbeiter u. s. w. mit 66 662, die neue Maschinenbauer—⸗ (Fabrif⸗) Krankenkasse mit 13906 und die Innungskaffe der Damenmäntelschneider mit 3205 Mitgliedern durchschnittlich im Jahre auf; doch gab es auch vier Orts (der Schornsteinfeger mit 18, Tuchscheerer mit 58, Zinngießer mit 64 und Tuchmacher mit 98) und eine Innungskasse (der Schneider mit 6) mit weniger als 100 Mitgliedern. Da insgefammt im Laufe des Jahres 97 353 Krankheitsfälle mit 2301575 Krankheitstagen vorkamen, so machten erstere 34,1 C der Mitgliederzahl aus und belief sich die durchschnittliche Dauer eines Krankheitzfalles auf 233 Tage (etwa 35 Woche. Bei den vier Kassenarten gestalteten sich die betreffenden Verhältnißzahlen wie folgt. Es betrugen

vi. een e g l. , ,, . in oo der Mit⸗ bei gliederzahl . den Ortskrankenkassen .. 33,6 24,1 Betriebskassen.. . 45,2 20,6 der Gemeindekrankenversiche⸗ rung.. . 42,2 31.1

den Innungskassen. 1989 20,7.

Bei der Ortskrankenkasse der Schlächter stieg die Zahl der Krankheitsfälle auf 56,3, bei der Betriebskasse der neuen Berliner ferdebahn-Gesellschaft auf die erschreckende Höhe von 99,1, bei der nnungskasse der Glaser auf 30 /o. Die durchschnittliche Dauer eines Krankheitsfalles war am längsten bei der Ortskasse der Messer⸗ schmiede mit 44,5, am kürzesten bei der Betriebskasse von Ph. Balke mit 8.3 Tagen. Mit Tod endigten 3453 oder 3,5 oso aller Krank- heitsfälle; die Zahl der Gestorbenen machte 15,2 η der durchschnitt⸗

lichen Mitgliederzahl aller Kassenarten aus.