.
Eph. 2. 18, 19 die Festansprache bielt. Ein aus Gemeindeschülern und Lehrern gebildeter Chor sang sodann den 103. Psalm in der Grell'schen Komposition. Hierauf bestieg Baurath Orth die Tribüne, um zu danken für das Vertrauen, welches man ihm durch Ueber⸗ tragung des Baues bewiesen, und zu geloben, den Dank durch künst lerische Vollendung des Baues zu bethätigen. Hierauf folgte die Verlesung der Urkunde, welche lautet: Im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes!
Es ist Mir eine große Freude, daß Gott der Herr Mich ge⸗ würdigt hat, nunmehr, und zwar wenige Tage nachdem dies in der nächsten Umgebung von Berlin, in Rummelsburg, geschehen ist, in dieser Stadt selbst den Grundstein zu einer neuen Kirche legen lassen zu können. Mit dankbarem Herzen erblicke Ich darin ein Zeichen, daß Gott die Bestrebungen zur Abhülfe der kirchlichen Notbstände in der Reichs- und Hauptstadt mit Seinem Segen geleitet.
Es ist die St. Elisabethgemeinde, innerhalb deren die neue Kirche erstehen soll. meinde gewonnen hat, stellt den dortigen im Amte befindlichen Geist—⸗ lichen so große Aufgaben, daß sie dieselben namentlich in der Seel sorge nicht mehr bewältigen können. Ich hoffe, daß durch die Er— richtung der neuen Kirche die Abzweigung eines Theils der Gemeinde angebahnt und dadurch eine reichlichere kirchliche Versorgung der zahl reichen Bewohner dieser Stadtgegend ermöglicht werden wird.
Daß schon jetzt mit dem Bau begonnen werden kann, verdanke Ich der Thätigkeit des unter Meinem Protektorate stehenden Evangelisch⸗Kirchlichen Hülfsvereins, sowie den zahlreichen Gaben, welche Mir zugeflossen sind. Se. Majestät der Kaiser und König Wilhelm II., Mein vielgeliebter Gemahl, hat zu diesem Zwecke Mir eine große Gabe überwiesen. Die St. GElisabeth⸗Gemeinde selbst hat aus ihren Mitteln die Summe von 100 000 bewilligt. Eine ganze Reihe von wohlhabenden Kirchengemeinden der Stadt und nicht minder eine Anzahl von Privatpersonen aus dem Lande, vor Allem aus Berlin, haben beträchtliche Beiträge gespendet. Die städtischen Behörden haben den schönen Platz im Humboldthain unentgeltlich überwiesen.
Zum Bauherrn babe Ich auch für die Exrichtung dieser Kirche den Engeren Ausschuß des Evangelisch⸗-Kirchlichen Hülfsvereins ernannt, dessen Vorsitzender zur Zeit der Landesz⸗Direktor und Präsident des Reichstages von Levetzow ist. Mit der Ausführung des Baues habe Ich den Königlichen Baurath Orth beauftragt.
Im Hinblick auf die Zeit, in welcher die Grundsteinlegung statt⸗ findet, habe Ich mit Allerhöchster Genehmigung Sr. Majestät des Kaisers und Königs bestimmt, daß die Kirche den Namen Himmel fahrts⸗Kirche erhalte.
Es ist Mein dringender Wunsch und Mein Gebet, daß diese Kirche dazu beitrage, das Reich Gottes in unserer Hauptstadt wieder auszubauen und den echt evangelischen Sinn unserer Glaubensgenossen zur Bildung kleiner, innerlich zusammengehöriger Gemeinden wieder zu wecken und anzuregen, und daß in ihr das Wort Gottes lauter und rein verkündigt werde.
In dieser Zuversicht lege Ich die Stiftungs-Urkunde in den Grundstein nieder zur Ehre und zum Preise Gottes.
Gegeben zu Berlin, den 2. Juni 1890.
Auguste Victoria, Deutsche Kaiserin und Königin von Preußen.
An die Verlesung der Urkunde schloß sich die Vollziehung der Grundsteinlegung. Maurermeister Köppen reichte der Kaiserin Kelle
und Hammer, worauf die Hohe Frau die drei ersten Hammer— schläge abgab. Dann folgrten die übrigen Ehrengäste. Das Schlußgebet und den Segen sprach Propst D. Brückner, worauf der Choral „Nun danket Alle Gott“ die Feier beendete. — Die neue Kirche wird unter Oberleitung des Bauraths Orth von einem Schüler desselben, dem Regierungs ⸗Baumeister Kraemer erbaut werden. Sie wird in modern⸗romanischem Styl und zwar in Backstein- Rohbau ausgeführt. Es soll ein Centralbau mit vorgelegtem Langschiff werden. Zierliche Terrakotten und Zwerggalerien sollen dem Bau
Der Umfang, welchen die Mitgliederzahl dieser Ge⸗
zum besonderen Schmuck gereichen. Sitzplätze sind 1350 vorgesehen. Die Bauausführung wird 25 Jahre in Anspruch nehmen.
Wenn sich auch beute noch nicht genau übersehen läßt, wie viel fremde Schützen zum X. Deutschen Bundesschie ßen in Berlin eintreffen werden, so steht doch schon fest, daß, die Zahl 6000 wohl überschritten werden wird. Natürlich macht die Unterbringung eines so stattlichen Schützenbeeres in Berlin, wenn nicht gerade nnüber⸗ windbare Schwierigkeiten, so doch fehr viel Mühe, und dem Wohnungs⸗ ausschuß ist hiermit keine leichte Aufgabe erwachsen, die aber einer glücklichen Lösung entgegengeht Mit einer großen Anzahl Hotels sind Vereinbarungen und Kontrakte schon , zahlreiche Angebote von Zimmern für Schützen in der Nähe der Schön aufer Allee ꝛc. sind bei dem Vorsitzenden des er ne, , geffeh Gustav Heckmann, Köpenickerstraße 60 stzl, bereits eingegangen. In der Ausschußsitzung, in der die Wohnungsfrage einer sehr eingehenden Erörterung unter zogen wurde, wurde wiederholentlich darauf hingewiesen, daß ez vor⸗ töeilhaft und angebracht wäre, sogenannte Massengquartiere sich zu sichern, d. h. Quartiere, in denen 23 — 40 Schützen Unterkunft finden können. Inhaber solcher Quartiere und ferner noch Besitzer von Wohnungen in der Nähe der Schönhauser Allee, im Centrum der Stadt und deren Umgebung mögen also baldigst ihre Angebote an Herin Heckmann richten. Wie bekannt, findet das X. deutsche Bundes schießen vom 6 bis 13. Juli statt.
Die Gesellschaft Urania hat in zwei aufeinanderfolgenden Generalversammlungen, deren zweite, über die vorgeschlagenen Statutenveränderungen entscheidende am 31. Mai stattfand, ihrem Aufsichtsrathe und ihrem Vorstande einstimmig und in herzlicher An⸗ erkennung Entlastung ertheilt und die vorgeschlagene Kapitals erhöhung um 100 500 1 genehmigt. Hierdurch sollen nicht bloß die unver⸗ meidlich gewesenen Ueberschreitungen der Baukosten gedeckt, sondern auch neue Einrichtungen, welche der Anziehungskraft, der Anstalt zu gute kommen, geschaffen werden. Die erste. Generalversamm⸗ lung hat außerdem drei um die Gesellschaft besonders ver— diente Männer zu ihren Ehrenmitgliedern ernannt und zwar Hrn. Geheimen Ober⸗Regierungs-⸗Rath Spiecker, dem die Ober leitung des Baues verdankt wird, den berühmten italienischen Astro⸗ nomen Schiaparelli, welcher sich um die von der Gesellschaft heraut gegebene illustrirte Monateschrist „Himmel und Erde“ in hervor ragendem Maße verdient gemacht hat, und Hrn. Thomas A. Edison, dessen Erfindungen ganz besonders den von der Urania kultivirten Gebieten zu Statten kommen und welchem die letztere bekanntlich auch wegen der Schenkung zweier Phonographen zu großem Dank
verpflichtet ist.
S. M. des Königs Karl, am 31. Mai, Abends 6 Uhr, ist der Schluß⸗ stein der Kreuzblume vom Hauptthurme dieses Münsters eingesetzt worden. 513 Jahre nach der Grundlegung ward dies größte Gottes. haus in deutschen Landen vollendet. Ehre sei Gott in der Höhe,“ (Folgen die Unterschriften des Münsterbau⸗Comites, des Gemeinderaths und des Bürgerausschusses ꝛc) Vie offizielle Feier findet vom 28. Juni bis 1. Juli statt.
z Weimar, 1. Juni. Ihre Königliche Hoheit die Groß⸗ herzogin bat in Sulza ein Kinderheilbad errichtet, das seit seinem Bestehen in segensreichster Weise gewirkt hat. Bisher war dasselbe in einem gemietheten Hause untergebracht, nun hat die Großherzogin einen stattlichen Bau errichten lassen, in dem 60 Kinder für die Dauer der jedesmaligen 4 — 6 wöchentlichen Kurperiode Woh nung erhalten, ebenso die mit der Beaufsick tigung der Anstglt und der Kinder betrauten Schwestern aus dem So hienhause in Weimar. Das Haus darf sowohl in Bezug auf seine äußeren wie auf seine inneren Einrichtungen als eine Musteranstalt bezeichnet werden, die allen Anforderungen der Hygiene entspricht. Heute fand die Ein—
weihung des Hauses statt.
Bremen, 31. Mai. (W. T. B.) In seiner Rede bei der Eröffnungsfeier der Nordwestdeutschen Gewerbe und Industrie⸗Ausstellung hob der Ober⸗Präsident der Provinz
Hannover, Dr. von Bennigsen hervor: er sei gern
für die Betheiligung Hannovers an der Ausstellung eingetreten, denn die Weltausstellungen hätten keine Zukunft mehr. Vielleicht werde Berlin, die einzige Weltstadt, die bisher noch keine Weltausstellung gehabt, es sich nicht nehmen lassen, damit nachzufolgen. Es werde sich nur noch um Ausstellungen für einzelne Branchen oder Landestheile handeln können. Der Um⸗ fang der gegenwärtigen Ausstellung sei über Erwarten groß; er hoffe, daß Hannover einen ehrenvollen Antheil am Erfolge habe. Der Ver treter Oldenburgs, Ober Kammerherr von Alten, erklärte: auch Oldenburg habe zum Gelingen des hochbedeutsamen Werkes bei- getragen; er hoffe, daß dies dem Lande zum Heile gereichen werde. Bei dem im Parkhause veranstalteten Festessen, an welchem etwa 900 Personen Theil nahmen, bewillkommnete der Vorsitzende der Ausstellung, Papendieck, die Gäste. Der Bürgermeister brachte den ersten Toast auf Se. Majestät den Kaiser aus. Der Konsul H. H. Meier trank auf gute Nachbarschaft mit Hannover und Oldenburg, der Ober⸗Präsident von Bennigsen auf die alte Hansestadt Bremen, Bergfeld auf die Aussteller, von Buttel auf den Ehren⸗Präsidenten und Dr. Raydt auf den Vorstand. Unter großem Beifall toastete der Vize⸗Admiral Paschen auf den Handel und in launiger Weise e. Schütte auf die Damen. Um
8 Uhr wurde die Tafel aufgehoben.
Wien, 1. Juni, (W. T. B) Im Beisein des Statthalterg, des Bürgermeisters, sowie zahlreicher Schauspieler fand heute die feierliche Grundsteinlegung zu einem Denkmal für Fer⸗— dinand Raimund statt.
Zürich, 29. Mai. Der Erbauer der Pilatusbahn, Oberst Locher in Zurich, hat, wie der Magdeb Ztg.“ geschrieben wird, ein neues Bauprojekt für die Jungfraubahn ausgearbeitet. Das System beruht auf denselben Vorautzsetzungen wie die pneumatischen Post⸗ einrichtungen in Berlin. Dieses gleiche Prinzip, welches mit bestem Erfolg und mit größter Sicherheit für Briefe und Packetsendungen zur Anwendung kommt, will Hr. Locher zur Beförderung von Per— sonen in steilen Tunnelröhren anwenden Es sollen von Lauter— brunnen bis zur Jungfrauspitze parallel zwei genau kreisrunde Röhren von m Durchmesser durch die 5 der Jungfrau geführt werden; in jeder dieser öhren befindet sich ein cylindrischer, ziemlich genau an die Tunnelwände anschließender Wagen. Diese mit bequemen Sitzen und elektrischer Beleuchtung versehenen Cylinder dienen zur Aufnahme von 50—70 Personen. Sind diese placirt, so wird hinter dem Wagen die Kommunikation mit einem riesigen Ventilator heraestellt, welcher 60—– 80 m2 Luft die Sekunde mit einem Meter Wasserdruck fördert, einem Druck, dem das Vehikel gern oder ungern nachgeben muß, denn er beträgt auf die Fläche von 3 m nicht weniger als 7000 kg. So werden 70 Personen mit spielender Leichtigkeit im Felsenleihe der Jungfrau emporgehoben, um in sehr kurzer Zeit an der Spitze des Berges an⸗—
zulangen.
Nach Schluß der Redaktion eingegangene De peschen.
Prag, 2. Juni. Landtag. Der Statthalter be— antwortete die jungezechische Interpellation wegen des angeblich ungesetzlichen Vorgehens des Militärs bei der Unter⸗ drückung der Arbeiterunruhen in Nürschan, indem er feststellte, daß die Arbeiter bei dem Marthaschacht eine drohende Haltung angenommen hätten. Vor der Anwendung der Waffengewalt seien wiederholte Aufforderungen zum Aus—⸗ einandergehen erfolgt. Darauf seien aus der Arbeitermenge Rufe laut geworden: die Soldaten dürften nicht schießen, und sei das Militär mit Knütteln bedroht und die Abmahnungen des kommandirenden Offiziers mit Hohnrufen beantwortet worden. Auf ein gegebenes Zeichen seien die Arbeiter auf das Militär losgestürzt. Unter den Getödteten und Ver⸗ wundeten hätten sich fremde Elemente befunden; einer der Schwerverwundeten habe gestanden, daß Plünderungen beabsichtigt waren. Der Kommandant sei durchaus pflicht— gemäß vorgegangen. Der Statthalter schloß mit den Worten, daß die immer heftigere Formen annehmende Arbeiterbewegung die Staatsorgane zwinge, mit aller gesetzlichen Strenge für die Ordnung und den Schutz der ruhigen Bürger und des Eigen⸗ thums einzutreten.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Wetterbericht vom 2. Juni, Morgens 8 Uhr.
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kö, 764 ir rer 6 Karlsruhe. 763 Wiesbaden. 1762 München .. 763 Chemnitz.. 7.761 Dt JI690 ,, 760 Breslau.. J60 Ile dai, 68 8d 3 halb bed. Nia... . 7658 On o . bed.
Uebersicht der Witterung.
Eine barometrische Depressien mit schwacher Luft— bewegung liegt über der Nordsee, während ein Hochdruckgebiet sich vom Biscayschen Busen ost— wärts, nach Ostdeutschland hin erstreckt. In Deutsch⸗ land ist bei schwacher Luftbewegung das Wetter durchschnittlich etwas wärmer, vielfach heiter, im Nordseegebiet regnerisch Swinemünde hatte gestern
Nachmittag Hagelschauer. Deutsche See warte.
— — Saison.
Maskenball. Anfang 7 Uhr.
Lustspiel
wolkig Hierauf:
Wichert.
Donnerstag:
3 wolkig halb bed. wurzer.
Donnerstag:
Mittwoch:
schlossen.
Theater ⸗ Anzeigen. Känigliche Schauspiele. 133. Vorstellung.
3 auf der per in 3 Akten von Richard Wagner. Dirigent: Kapellmeister Kahl.
Schauspiel haus. Liebesmüh. Komödie in3 Aufzügen von Shakespeare. In neuer Uebersetzung und Bühnenbearbeitung von
Rudolph Gene.
Deutscher Text von Grünbaum. Tanz von E. Graeb.
Schauspielhaus. 139. Vorstellung. Die Copisten. in 1 Aufzug von H. Der Mann der Freundin. in 1 Aufzug von Ernst,. Wichert. FEost Testum. Lustspiel in 1 Aufzug von Ernst Anfang 7 Uhr.
. Mittwoch: Großes Doppel ˖⸗ Concert.
Jeutsches Theater. Dienstag: von Gesangs⸗- u. Instrumental⸗Künstlern J. Ranges.
staatssekretaär. Mittwoch: Der Pfarrer von Kirchfeld. Götz von Berlichingen.
Berliner Theater. Dienstag: Die Räuber.
(Friedrich Mitterwurzer.) Mittwoch: Der Kriegsplan.
Tessing - Theater. Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann. Die große Glocke. 4 Akten von Oscar Blumenthal.
Donnerstag: Die Ehre. von Permann Sudermann.
NMallner · Theater.
Sonnabend, den 7. Juni. Gastspiel Theater an der Wien in Wien.
Dienstag: Opern von M. Hervs.
Tannhäuser und der Wartburg. Große
Nictoria- Theater. Stanley in Afrika. von Alex. Moszkowskt und Musik oarn C. A. Raida. Anfang 74 Uhr. Mittwoch:
Anfang 7 Uhr.
138. Vorstellung. Verlorene
Musik von Richard Gense. In
Anfang 7 Uhr. 134. Vorstellung. Ein
Oper in 4 Aufzügen von Verdi. . ö s Direktion:
Concert- Park.
Dienstag: A. Bulthaupt. und Juling Barer. Lustspiel
Zum Schluß: Hr. Kapellmeister Knoll.
Concert mental ⸗Künstler.
Der Unter⸗
Hrn. Eugen Gura. Hr Gura.)
; Die Hochzeit des Figaro. (Friedrich Mitter⸗
Kean. — Anfang 75 Uhr. leuchtung des Sommergartens:
Dienstag: Die Ehre. .
Bell · Alliante - Thenter. Lustspiel in 94. Male: stück mit Schauspiel in 4 Akten — Im
Vom 2. bis 6. Juni ge—
Gesang und Tanz
prachtvollen licher Spezialitäten. Brillant? . ganzen Garten⸗Etablissements. Beginn der Sommer 5. Uhr, der Vorstellung 75 Uhr Biedermann vom
Zum 1. Male:
Therese
Mamsell Nitouche. Gesangsposse in 3 Akten und 4 Bildern von H. Meilhae und A. Millaud.
Dienstag: Zeitgemälde in 19 Bildern Richard Na Ballet von G. Severin.
Dieselbe Vorstellung.
Scene gesetzt vom Direktor Dr. Otto Devrient. Mufi⸗ . kalische Direktien: Hr. Steinmann. . ! ö
Mittwoch; Opernhaus. Friedrich ⸗Wilhelmstãdtisches Theater und Julius Zum 137. Male: Jonathan. Oyerette in 3 Akten von Hugo Wittmann Musik von Carl Millöcker.
In Scene gesetzt von Julius Fritzsche
Anfang 7 Uhr. Im prachtvollen Park um 6 Uhr: Auftreten erster Gesangs⸗ und Instru—
KRroll's Theater. Dienstag: Gastspiel des Der Vampyr.
Mittwoch: Gastspiel von Marcella Sembrich.
Täglich: Bei günstigem Wetter vor und nach der Vorstellung, Abends bei brillanter elektr. Be⸗
Anfang 54, der Vorstellung 7 Uhr.
Der Nautilus. e,, . n
13 Bildern nach Jules Verne von Carl Pander. Mussk von G. Christiani und A. glänzenden Großes Militär- Doppel Concert. Auftreten sämmt⸗
Anfang des Concerts Mittwoch: Großes Volksfest.
Geöffnet von
Urania, Invalidenstraße 57 62. Die Ge⸗
12—105 Uhr. Dienstag, um 8 Uhr: schichte der Urwelt.
Musik
Zum 287. M.: 242 P . Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Emma Linden mit Hrn. Philipp Zink (Marburg a. d. L. — Köln). — Frl. Elifabeth Stindt mit Hrn. Dr. phil. Ludwig Faßbender (Burtscheid, Bez. Düsseldorf). — Frl. Anna Lohr mit Hrn. Albin Köhler (Altenhain — Dresden) — Frl. Glise Kypke mit Hrn. Kaufmann Paul Kranich (Berlin).
Verehelicht: Hr. Bergverwalter Oskar Müller mit Frl. Auguste Graf (Tetschen). — Hr. Ingenieur Georg Germershausen mit Frl. Anna ÄUrnold (Charlottenburg) — Hr. Paul Milde mit Frl. Gertrud Koser (Berlin). — Hr. MaxScheche mit Frl. Anna Matthies (Breslau). — Hr. Konrad Hagitte mit Frl. Hedwig Pohl (Körnitz). — Hr. Dr. Adolf van Meenen mit Frl. Hedwig Caesar (Solingen Boppard). — Hr. Arthur Krause mit Frl. Anna Lohse (Wittgensdorf — Harthau). — Hr. Karl v. Freeden mit Frl. Marie Simon (Berlin). — Hr. Gustav Müller mit Frl. Liddy Schanz (Chemnitz).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Rittmeister Hans Freiherrn von Wechmar (Ohlau) — Hrn. Paul Balcke (Neustadt⸗Magdeburg). — Hrn. G. Sell⸗ schopp (Lerow). — Eine Tochter: Hrn. Dr. med. Hillebrand (Köln⸗Sül;). — Hrn. Ritter⸗ gutspächter Adalbert Thamm (Raschen b. Trebnitz).
Gestorben: Hr. Theodor Keller (Berlin). — Hr. Kaufmann Ernst Cornelius (Berlin). — Frau Emilie Hübner, geb. Claude (Berlin). — Hr. Friedrich Müller (Berlin). — Frau Bertha Teichmann, geb. Grobe (Langenweddingen). — Hr. Hütteninspektor z. D. Rudolf Baunerth (Breslau). — Frau Oekonomie⸗Rath Mussaeus, geb. Toosbuy
(Schönkamp). Redacteur: Dr. H. Klee.
Verlag der Expedition (Scholxy.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagé⸗ Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.
Sechs Beilagen seinschließlich Börsen· Beilage).
Nathanson.
Fritzsche.
Der arme
Dirigent: Großes Doppel
Auftreten
(Ruthwen:
Großes Concert.
Dienstag: Zum
Akten und
Wicher.
Berlin: Sommergarten:
Illumination des
(909)
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗A1nzeiger.
Berlin, Montag, den 2. Juni
1894.
es.
M 131.
Statiftik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Auf, der Burbacher Hütte ist, wie die ‚„Saarbr Ztg.“ mit⸗ theilt, eine Bekanntmachung des General ⸗ Direktors . in welcher gegen den Rechtschutz verein Stellung genommen wird. Es heißt in der Bekanntmachung u A.: Nach unserer Arbeiter⸗ Ordnung hat jeder Angehörige der Burbacher Hütte fein Recht in erster Linie bei seinen nächsten Vorgesetzten zu suchen, und wenn, er glaubt, sich bei deren Entscheidung nicht beruhigen zu können, ist er berechtigt, sich an die höheren Vorgesetzten und in letzter Instanz auch an mich zu wenden. Soweit mir be— kannt, ist noch keinem Arbeiter der Hätte sein Recht geschmälert worden, und nie sind Anliegen, Wünsche oder Beschwerden unbeachtet oder ungehört geblieben. Ich erblicke in dem Beitritt, welcher ent— w dieser wohlgemeinten Warnung erfolgt, einen direkten Wider— tand gegen die Verwaltung der Hütte, und werde deswegen im Interesse der Diszirlin, der Rube und der Ordnung Sorge tragen, daß solche Elemente aus dem Verbande der Burbacher Hütte ausgeschieden werden. Auf der anderen Site aber
wiederhole ich das, was ich in neuerer Zeit mehrfach zu erklären ;
Gelegenheit genommen, und namentlich, was ich den Aelteften unsere Knappschaft des Längeren auseingndergesetzt habe, daß nach , andauernd Alles, was für die Wohlfahrt der Angehörigen der Bur— bacher Hütte geschehen kann, auch geschehen wird, soweit dies die Ver— hältnisse erlauben, und daß es auch ferner das Bestreben der BVer— waltung bleibt, die bisherige Zufriedenbeit und Einmüthigkeit auf⸗ 6 . erf on dem in rfurt abgehaltenen siebenten Deutsche
Waurerkongreß. berichtet die ‚Köln. Ztg.“ noch, nag 36. Donnerstag über die wirthschaftliche und soziale Lage der Maurer verhandelt und statistische Mittheilungen von Interesse über diese ge⸗ macht wurden. Darnach beträgt die Arbeitszeit in den meisten Orten 10 und 11 Stunden, nur in Tgeht sie über 11 hinaus und nur in einem Otte erstreckt sie sich auf 9 Stunden. Die statistischen Erhebungen, welche sich auf 152 Städte beziehen, ergaben für 120 Städte eine Gesammtzahl von 67 994 Maurern. Das Durchschnittsalter der 9245 Maurer, welche die Fragebogen beantwortet haben, beträgt 35 Jahre. Verheirathet sind von der angegebenen Anzahl 6661, ledig 2584. Der Stundenlohn schwankt zwischen 18 bis äber 66 3 8n 13 Städtenbeziffert er sich auf 18 bis 25, in 51 auf 25 bis 30, in 29 auf 30 bis 35, in 17 auf 35 bis 40, in 17 auf 40 bis 45, in 6 auf 45 bis 50, in 7 auf 50 bis 60 und in 3 auf über 60 3.
Der „ Hamshb,. Corr. berichtet über eine von dem Vorstande des Vereins der Fluß und Stromschiffer sowie der Seefahrer Deutsch—⸗ lands Cokalverein Hamburg) einberufene Versammlung, welche von nahezu 2009 Personen besucht war. Es wurde über den Stand der Arbeits einstel lung der Ewerführer Hamburgs mitgetheilt, daß zwar einige Wankel müthige vorhanden seien, daß aber das Gros der k Ewerführer (etwa 2500 Mann) nach wie vor an seinen Forzerungen festhalte, Es wurde beschlossen, noch einmal! den Versuch zu machen, mit den Ewerführerbaasen in Unterhandlungen zu treten, um der öffentlichen Meinung den Beweis liefern zu können, daß die Hamburger Ewerführer den aufrichtigen Willen zeigen, die Hand zum Friedensschluß zu bieten. ; In König berg i. Pr. ist, wie W. T. B.“ meldet ein allgemeiner Strike der Böttchergefellen ausgebrochen.
In Halle ist der Strike der Steinfetzergefeilen, welcher an 6 Wochen gewährt hat, durch ein Nachgeben auf beiden y, H e . ö, ö. Gesellen thetlen sich in die
reitige Vifferenz von 5 3 derart, daß die Meister: ohn fü n, ß die Meister 25 3 Lohn für
Wie das „Ehemn. Tgbl.“ aus Greiz vom 31. v. M. berichtet, wurde in der letzten Textilarbeiterverfam mlung beschlossen, auf die vom Fabrikantenverein gestellten Bedingungen nicht einzugehen und den Aus stand weiter fortzufetzen. Trotzdem hat in verschiedenen Fabriken ein großer Theil der Weber die Arbeit wieder aufgenommen; r n n,, . n ,, 3 nächster Zeit die Arbeit
ieder aufnehmen. reiz ist der einzige Ort, i in Theil de ö . *. zig in dem ein Theil der
n Kiel hielt die Maler- Innung am Freitag eine außer⸗ ordentliche Generalversammlung ab, in . ., mn he gan ff; wurde, der mit einem von den Gehülfen zu wählenden Ausschuß eine Einigung anbahnen soll. Auch ohne diese anzuerkennende Annäherung Seitens der Meister würde der Ausstand bald gehoben sein, da jetzt täglich Fremde zuziehen und Arbeit nehmen.
Aus Wien meldet W. T. B.“, daß die Dachdeckergehülfen beschlossen, morgen die Arbeit einzustellen; die Gehülfen verlangen einen zehnstündigen Arbeitstag und Lohnerhöhung.
In Stockholm ist in den Pfingsttagen ein sozialdemo⸗ kratischer Kongreß abgehalten worden Behufßt Schaffung einer Parteiorganisation für Nord- und Mittel ⸗Schweden, Es wurde, wie die „Köln. Ztg.“ mittheilt, beschlossen, die Agitation auch auf die ländlichen Arbeiter auszudehnen und sowohl persönlich als auch durch Verbreitung“ von Druck- schriften zu wirken. Für Ausarbeitung der besten Agitations⸗ schrist soll wahrscheinlich ein Preis ausgesetzt werden. Unter den Be— dingungen, welche die Sozialdemokraten für ein Zufammenwirken bei den Wahlen mit anderen Parteien aufstellen, befindet sich auch das Verlangen nach einem achtstündigen Arbeitstag.
heute
ö . Deutscher Innungstag.
m großen Saale des Keller'schen Etablissements (Köpricker⸗ straße 96 / Fo) begannen gestern Abend unter fehr . Be⸗ theiligurg die Verhandlungen des Deutschen Innungstages. Es waren etwa 350, Delegirte von Innungs. bezw. Handwerkerverbänden aus allen Theilen Deutschlands und Oesterreichs, ferner im Auftrage der Regierung Geheimer Ober Regierungs- Rath Hr. Sieffert vom Ministerium für Handel und Gewerbe und im Auftrage der städtischen Behörden Berlins der Stadtsyndikus Stadtrath Gberty erschienen. Ver Vorsitzende des Ortsausschusses, Schornsteinfeger⸗Obermeister Faster (Berlin) eröffnete die Versammlung mit Worten der Begrüßung und bemerkte, daß der Innungstag berufen fei, die Lage des deutschen Handwerks einer Erörterung zu unterziehen, und zu berathen, was zu geschehen habe, um das daniederliegende Handwerk wieder zu heben, ganz besonders um diejenigen Forderungen zu betonen, die bißher von der Gesetzgebung noch keine Berücksichtigung gefunden haben. Er gebe sich der Hoffnung hin, daß die Verhandlungen des Deutschen Innungetages zur Hebung und Förderung des deutschen Handwerks beitragen werden.
Es wurden hierauf Schornsteinfeger⸗Obermeister Faster (Berlin) zum ersten und Fabrikant Billing (München) zum zweiten Vorsitzenden gewählt. Eine sehr lange lebhafte Debatte entspann fich hierauf über eine an Se. Majestät den Kaiser zu richtende Immediat-Gin— gabe, in der die gegenwärtige Lage des deutschen Handwerks dargelegt werden soll. Von dem Schneidermeister Faßhauer (Köln a. Rh) u. A. wurde beantragt: die Immediat-Eingabe einer aus 15 Per⸗ sonen bestehenden Redaktions -⸗Kommission zu überweisen, ein Antrag, der schließlich mit großer Mehrheit zur Annahme gelangte.
In der heutigen Sitzung begrüßte der Vorsitzende, Schornstein—
feger · Dbermeister Fa sfter (Berlin), den Vertreter der Staats
regierung und den der städtischen Behörde und knüpfte hieran folgende Ansprache: Die deutschen Handwerker haben 'stets,
wo sie sich in größeren Massen zusammenfanden, ihr zu ihre Herrscherhause und zum Vaterlande bekundet. rr, ö sonders Veranlassung, unserem all verehrten Kaffer Wil elm unter dessen friedlicher Politik das Handwerk nur gedeihen kann, dankbar zu sein. Ich ersuche Sie, mit mir in den Ruf einzustimmen: Se. Majestãt, unser Allergnädigster Kaiser und König Ihre Majestät die Kaiserin und Königin und das gan e HVohenzollernhaus leben hoch! (Die Verfammelten erhoben sich und stimmten dreimal lebhaft in diefes Hoch ein. — Der Vorsitzende widmet Kale dann. dem verstorbenen langjährigen Vorsitzenden des n , nn, . Brandes (Berlin) einen ⸗ te Versammelten ehrten das Andenk 2 ö von den Plätzen. , oͤdann nahm der Geheime Ober⸗Regierungs-Rath Dr. Sieff
das Wort: „Sie haben meinen Chef, Se Excellenz den . Minister Freiherrn von Berlepsch zu Ihrer Verhandlung eingeladen. Gin Förmlicher Ansturm von Berufsgeschäften hat jedoch den Herrn Minister ver hindert, Ihrer freundlichen Einladung Folge zu lästen; der Herr Minister Fat mich jedoch beauftragt. Ihnen die Ver⸗ sicerung zu überbringen, daß er gleich feinem Amtsvorgänger, Ihre Hestrebungen mit. vollen Sympathien verfolgt. Der Herr Minister. bedauert um so ” mehr, Ihren Verhandlungen nicht beiwohnen zu können, da er der Ueberzeugung ist, daß wenn die Verhandlungen, frei von allen Gehäfsigkeiten und mit der erforderlichen Sachlichkeit und Friedfertigkeit geführt werden, die⸗ selben zur Förderung des deutschen Handwerks beitragen werden' In der Hoffnung, daß Ihre Verhandlungen einen derartigen Geist athmen und „dem deutschen Handwerk zum Heile gereichen mögen, habe ich die Ehre, Sie im Namen des Herrn Ministers willkommen zu heißen und Ihren Verbandlungen den besten Erfolg zu wünschen. = Stadtsyndikus und Stadtrath Pr. Eberty: Der Serr Ober · Bürgermeister Dr. von Forckenbeck bedauert ebenfalls über- häufter Amtegeschãfte wegen nicht in der Lage zu sein, Ihrer Einladung Folge zu leisten Der Berliner Magistrat versolgt ebenso wie der Herr. Handels. Minister Ihre Bestrebungen mit voller Sym⸗ pathie und hofft ebenfalls, daß Ihre Verhandlungen zur Hebung und Förderung des deutschen Hand werks beitragen werden, wenn, wie ich hoffe, dieselben ohne Gehässigkeit und mit derjenigen Saclichkeit und Friedfertigkeit geführt werden wie sie den Bedürfnissen des deutschen Handwerks und der Allge⸗ meinbheit entsprechen. In dieser Hoffnung habe ich die Ehre, Sie im Namen der städtischen Behörden Berlins zu begrüßen und Sie in unseren Mauern willkommen zu heißen. — Fabrikant Billing (München) verlas hierauf eine ganze Reihe von Glückwunschschreiben und Telegrammen aus vielen Städten Deutschlands, Oefterreichs Tirols und Italiens. — Schlossermeister Remmert Berlin) verlas als dann die Motive für die an Se. Majestät den Kaiser zu rich tende Immediat⸗Eingabe. Dieselben besagen im Wesentlichen: Das immense Anwachsen der Sozialdemokraten, die Kaiserlichen Erlasse vom 4. Februar d. J, der Abgang des Fürsten von Bismarck, die Novelle zur Gewerbe ⸗Ordnung u. s. w. haben die Stellung des selbst ständigen deutschen Handwerks verschoben. Das Handwerk sei durch die Anforderungen der Arbeitnehmer einerseits und durch die immer größer werdende Uebermacht des Großkapitals andererseits in eine solch mißliche Lage gerathen, daß die Handwerker sich ge— nöthigt sehen, sich mit einer Immediat Eingabe an? Se. Majestät den Kaiser zu wenden, dem hohen Herrn die Lage des Handwerks zu schildern und Höchstdenselben um Abhülfe zu ersuchen. — Es wurde hierauf beschlossen: von einer Verlesung der noch gestern Abend fertig gestellten Immediat-Eingabe Abstand zu nehmen, bis dieselbe Sr. Majestät dem Kaiser vorgetragen sei.
Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete das Thema a. Wie weit träßt die Erfüllung der Forderungen des Handwerks zur Herstellung des sozialen Friedens bei?“ b. Welche. gesetzlichen Mittel bleiben dem Handwerk noch, um seinen Forderungen Gesetzeskraftzu verschaffen?“
Musterwohnhäuser.
. Auf, dem Dominium Moschen in Schlesien werden, wie die . Köln. 5t9. mittheilt, von dem Besitzer, Obersten von Tiele Winkler auf Miechowitz, gegenwärtig Musterwohnhäuser für Arbeiter hergestellt. Jedes Haus zählt 18 geräumige Stuben, die von neun Familien be⸗ zogen werden. Eine Familie erhält zwei Zimmer, Keller, Boden und Schwarzviehstall, außerdem je drei Familien eine Back. und Wasch⸗ küche. Für die gesammten Arbeiter ist ein für männliche und weib— liche Arbeiter getrenntes Badehaus gebaut und ein in Parzellen ge⸗ theilter Gemüsegarten angelegt worden. Drei dieser Musterhauser werden in diesem Jahr vollendet.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Landsberg a. W., 31. Mai. Die bienenwirthschaftliche Ausstellung des märkischen Centralvereins für Bienenzucht, die in den letzten Jahren einmal im Norden der Mark (Stettin) und ein— mal im Südwesten derselben (Luckenwalde) stattgefunden hat, ist für dieses Jahr nach dem Osten der Mark, nach unserer Stadt verlegt worden. Für die Ausstellung selbst, die am 16. und 17. August in den weiten und für Auestellungszwecke recht geeigneten Räumen des Aktien⸗Theaters stattfinden wird, sind bereits die vorbereitenden Schritte gethan und voraussichtlich wird sie nicht bloß von Bienen— züchtern und Herstellern von Bienengeräthen reich beschickt werden, auch aus der ganzen Mark und den westlichen Theilen der Provinz Posen erwartet man die Theilnahme aller derjenigen, die sich für Bienenzucht interessiren.
Handel und Gewerbe.
Laut Bekanntmachung des Reichskanzlers wird die übliche halbjährliche Abschlagzahlung auf die für das Jahr 1890 festzufetzende Dividende der Reichsbank-Antheile mit I 6 oder 67 ½ 50 3 für den Dividendenschein Nr. 13 vom 18. d. M. ab bei der Reicht⸗ bank-⸗Hauptkasse in Berlin, bei den Reichsbank-Hauptstellen, den Reichsbankstellen ꝛc. erfolgen.
Berlin, 31. Mai. (Wochenbericht für Stärte, Stärte—⸗ fabrikgte und Hülsenfrüchte von Max Sabers kv.) a. Kar- toffelmehl 155 — 164 „66, La. Kartoffelstärke 153 — 166 , a. Kar. toffelmehl und ⸗-Stärke 13 — 14 1, feuchte Kartoffelstärke —, gelber Syrup 13 — 183 A, Capillair⸗-Export 204 - 21 S, Capillair Syrup 195 — 20 Mu, Kartoffel zucker Capillair 20 - 203 06, do. gelber 134 — 19 , Rum ⸗ Couleur 34 —– 35 ι, Bier -Couleur 34 - 35 M, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 203 — 263. 66. do. sekunda 224 — 23 6, Weizenstärke (kleinst) 36 — 37 6, Weizenstärke (großst.) 404— 418 K, Dallesche und Schlesische 403 — 42 1½ , Schabe⸗ Stärke 51 = 32 1, Mai- Stärke 303 4 – 31 =, Reisstärke (Strahlen) 454 — 7 , do. (Stücken) 43 4 66, Victorig⸗Erbsen 17— 0 46, Kocherbsen 1— 21 4½, Futtererbsen 16-17 n, grüne Erbsen 18 —– 20 S6, Leinsaat 22 — 24 , Linsen, sroße 28 -= 44 6, do. mittel 20 — 28 6, do. kleine 16— 20 „, gelber Senf 18 — 24 S6, Kümmel 42— 46 ½, Buchweizen 15—18 AS, Maig loco 114 - 115, Pferdebohnen 16 — 18 , inländische weiße Bohnen 174 — 20 , breite Flachbohnen 290 — 22 „, ungarische Bohnen 17— 194, galizische und russische Bohnen 15 — 17 46, Wicken 17 —= 17 4, ö 15 3168 M, Leinkuchen 147 — 15 1, Weizenschale 9J— 10 , Roggenkleie 957 — 10 M, Rapskuchen 133 — 14 „6, Mohn, weißer
64 – 66 1, do. blauer 30 45 356 irse, weiße 20 — 23 100 kg ab Babn hei Partien 2 10009 . 1
— Die ordentliche Generalversammlung der Aktiengesell⸗ schaft für Berg bgu, Blei. und Zinkfabrikatkon zu Stolberg undlin Westfalen vom 31. v. M. genehmigte Lie Vilan; ertheilte dem Verwaltungsrath Decharge und beschloß die Vertheilung einer Dividende von 750, an die privilegirten Ättien und 96 23 0so on die Stammaktien. Die Zahlung der Diridende . Oktober fällig, kann aber mit einem Abzug von 3 0 sofort
— Die vorgestrige Generalversammlung der Böhmische Nordbahn belchloß, wie ‚W. T. B.“ aus . ., . theilung einer Dividende von 79 und die nach Abzug der Tantisme von 2 815 Fl. verbleibenden 84 264 Fl. auf, neue Rechnung vor— zutragen Der ⸗Verwaltungsrath wurde ermächtigt, weitere Prioritäten bis zum Betrage, von 6540 000 Fl. zu emittiren, eventuell einen Theil, jedoch höchstens 3 Millionen, unter Ausschluß des Bezugs⸗ rechtes nach Maßgabe des Bedarfs fuccesstve bestmöglich zu begeben. Ferner wurde beschlossen, die Konversion der bestehenden Prioritäten⸗ schuld in eine niedriger verzinsliche vorzunehmen!
Breslau, 31. Mai. (W. T B.) In der Steinkohlen grube „Carsten Centrum“ (Oberschlesten), welche täglich ca. 10 000 Centner fördert, ist der Betrieb, wie die „Breslauer Zeitung , . neue kö bor gu schtlie auf mehrere Wochen
terbrochen. Die 600 — 706 Mann starke'? ischaft soll ander⸗ . beschäftigt werden. J eipzig, 31. Mai. (W. T. B.) Kammzug - Termin— handel La Plata. Grundmuster B. pr Juni 1 , ö Juli. 2 , pr. August 4,50 S, pr. September 4,47 ½, pr. . . . pr. November 4473 ις, pr. Dezember 4475 6 r. Januar 4,475 A, pr. Februar 4,473 . tz 20 G00 Kg) r nr, ,. 473 M Umsatz 20 006 Kg. en, , Mat (W. T. B.) Ausweis der ei chisc. ungarischen Staatsbahn in der Woche bis 27. Mai: 687 670 Fl., Mehreinnahme 2991 Fl.
„Ausweis der Südbahn vom 21. bis 27. Mai: 918 327 Fl Mehreinnahme S0 152 Fl. ö
D Juni. (W. T. B) Serienziehung der 1864 er Loose. 150 000 Fl Nr. 27 Ser. I164, 20 0 ö. Nr. 87 Ser. 3916 19 000 Fl. Nr. 59 Ser S32, je 5h05 Fl. Nr. 97 Ser. 107, Nr. S Ser, 1519. Weitere Serien: 573 755 111 11533 1576 i653 is 25321 2368 2645 2657 2673 2801 3095 3097 31? 3839 3870 3986.
5 ster⸗ vom 21.
Rennen zu Charlottenburg. Sonnabend, den 31. Mai.
. Neuenhagener Flach ⸗Rennen. Preis 1500 MS—6. Dist. eg. 1000 m. Dem zweiten Pferde die Hälfte des Uebergebots. Unterschr.) Hrn. J. Saloschin's dbr. H. „Van Houten“ 3 jähr., 3. kg 1. Lt, Meincke's F. St. „Lady Handsome' jähr. 52 Eg , Mi, Warren's br. H. „Fitz Eustace“ 3 jähr. 57 kg , Hrn. Haniel'z F. W. Dunkelmann“ J jähr. 623 kg 4. Ganz leicht mit drei⸗ viertel Länge gewonnen; „Dunkel mann“ eine halbe hinter dem Paar. Werth: 2040 6 dem Sieger, 112,50 ½ . Jedem der beiden Anderen. Van Houten? wurde für 4150 ½ zurückgekauft.
III. Preis von Köpenick. 1006 S6 dem ersten, 500 S dem zweiten, 300 (ις dem dritten Pferde. Herren-Reiten. Dist. ca. 14600 m. (20 Unterschr.) Lt. v. Elbe's br. H. „Nero“ L. v Grävenitz 1. Lt. Gr. Schulenburg's br. H Schwalbenfänger“ jähr. 68 kg Bes. 2. Rittm. v. Arnim's F. W. „Eharioteer“ a. 75 kg. Lt. 3. Sydow L. 3, Et. Schmidt s dbr. St. „Libiamo' 4jähr. 7G kg Lt. G. v. Schierstäzt 4. Siegte, wie er wollte, mit drittehalb Längen; K . . , , , und zwei Längen vor . L . erth; 1280 ÆM dem Sieger, 460 M. i 266 6 dem Driften, jä0 t der Vierten.“ .
III Seegefelder Hürden-⸗Rennen. Preis 1500 S dem ersten, 400 „6 dem zweiten, 200 S dem dritten Pferde. Handicap. Dist. ea. 2500 m. (8Unterschr. Hrn. O. Spiekermann's br. H. Mo⸗ gador. jähr. 50 kg (tr. 52 kg) l.. Hrn. Haniel's br. St. . Miß Julia A. 63 ig 23, Lt. Meincke's schwbr. St. „ Valedieta“ J jähr. 3öks. 3, Hrn. Albert's br. W. „St. Valcnhtine Ji. a. 66 Kg *. Mühelos mit fünf Längen gelandet; vier Längen trennten ‚Valedteta“ von „Miß Julig?. „Sign Post“ vor dem Jiele aufgepulit. Werth: 1720 gl dem Sieger, 60 M der Zweiten, 160 n' der Sritten' — Mondor wurde für 4500 „½½ von Hrn. Albert gefordert. . Schluchten⸗Jagd-Rennen. Preis 3000 606 dem ersten, 800 A dem zweiten, 4009 dem dritten Pferde. Herren ⸗Reiten. Dist. ca. 4300 m. (16 Unterschriften Hrn. 2. Meyer's br. W. Faecteur a. I Eg Rittm. v Boddien J, Hrn. G Schleicher F. W. Aramis a. 77 kg Lt. Hanson 2., Lt. Gr. Schulenburg's br. St. Fine Lame a. I 7? kg Bes. 3., Mr. R. Gore's br. W. Cabin Boy 4.7 kg Mr. Hill 4, Rittm. K v. Arnim's F. W Punctilio! 3. (53 kg Bes. 6. Nach Gefallen mit acht Längen gewonnen, drei Längen zwischen Aramis“ und „Fine Lame'; nach einer Weile Cabin Boyr. Casual“ fiel und wurde angehalten. Werth: 3200 0 dem Sieger, 740 ƽ dem Zweiten, 340 SY der Sritten 240 M. dem Vierten. ;
V. Lankwitzer Jagd-⸗Rennen. Preis 18090 S dem ersten, 600 6 dem zweiten, 366 60 dem dritten Pferde. Dist. ca. 4500 m. Jö Unterschr. Hrn. C. G Schilling's br. W. „Scholar“ a. (O0 00 Mι 2 kg L, Lt. v. Elbe's schwbr. H. „Kronos a. (3036 An) 65 kg 2, Mr John Fe St. „Ruby a. (6060 65) 72 kg 3. Siegte sicher mil mei Längen; dieselbe Distanz zwischen dem Zweiten und' der Britten. Newbridge schlechter Vierter. Werth: 2420 0 dem Sieger, 540 n dem Zweiten, 24 „0 der Sritten. Scholar“ wurde nicht gefordert.
V. Preis von Oschatz. 1000 S dem ersten, 600 M dem zweiten, 409 c. dem dritten, 300 „e dem vierten, 260 M dem fünften Pferde. Offizier ⸗Jagd⸗Rennen. Dist. ca. 4060 m. (14 Unter- schriften.) Lt. Gr. Reventlow's F.-H. „‚Rädelsführer 72 kg Lt. Hanson 13 Lt. Schlüter s dbr. St. . Zeduld fahr. 7oz kg Lt. Frhr. b., Reitzenstein X.. Lt. FIrhrn. x. Senden's IJ. br. S. „Pfeil? a. 723 kg Et, v. Sydow 3. Lt. v. Grävenitz's dbr. H. . Sir Eglamour“ d ahr. 8. Kg Lt. G. v. Schierstãdt 4. Tt. v. Marschall's 'dbr. W. Peęholani a. Sl kg Lt. Gr. Bredow 5. Mit neun Längen gelandet, Pfeil sechs Längen. hinter „Geduld! und zehn Längen vor „Sir glamour z nach einer Weile „Popolani“, „Bacchus“ gefallen. Werth: 1130 4. dem Sieger, 586 ., der Zwelfen, 330 n, dem Dritten, 230 A dem Vierten, 180 M dem Fünften.
VI,. Preis von Eberswalde. 1500 6 dem ersten, bo M dem zweiten, 300 6 dem dritten Pferde. Hürden⸗Rennen. Dist. (a, 8009 m. C) Unterschr) Hrn. B. Limburger 's F- H. „Antrim!' 4jãhr. hit, kg 1, Lt. Schmidt's F-St. Rothhaut“ Hfähr. 66 kg z, Lt. Rolle s schwbr. St. ( Geonsmp- . 6jähr. 23 kg' 3, Lt, Fihrn. B,. Erlanger's F-H. „Potentat‘ 5jähr. F kg? 4. Hrn. Chrschss F- H. Androeleg' a. 63 Kg dist. Verhalten init drei Längen gewonnen, anderthalb Längen zwischen ‚Rothhaut!‘ und „Androeles“, welcher vier Längen vor Economy‘ eintraf. ‚Androcles“ wurde disqualifizirt, weil er mit einer falschen Trense abgewogen wurde. . 1820 ½ dem Sieger, 540 M der Zweiten, 240 M0 der Dritten.