1890 / 133 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 04 Jun 1890 18:00:01 GMT) scan diff

auf Lager aufrecht zu erhalten, die volle Zahl von Arbeitern konnte deshalb auch in den Fabriken, in welchen die Arbeiter sich wieder meldeten, nicht angenommen werden. ;

Wie die Wiener Pr.“ aus Klagenfurt berichtet, striken daselbst seit gestern eiren 180 Holzarbeiter, Tischler und Zimmerleute, da die Genossenschaft die Forderung auf Lohn⸗ erhöhung und Abkürzung der Arbeitszeit ablehnte.

Einem Telegramm der „Post“ aus Paris zufolge findet der Kongreß der Syndikats kammern Frankreichs im Sep tember in Calais statt. Die französische Acht stunden ⸗Liga hält am 8. d. M. eine Generalversammlung ab, um die Veranstaltung eines Kongresses für die Achtstun denbewegung zu beschließen, der in den letzten zwei Tagen, des Kongresses zu Calais tagen soll. Die Achtstunden Liga beschloß, Hand in Hand mit der englischen Liga vorzugehen. Diese hält am 22 8. M. eine Generalversammlung ab, um einen Kongreß wegen der Achtstundenbewegung für den Monat September in Liverpool einzuberufen. Dieselbe soll während der letzten zwei Tage des eng lischen Trades ⸗Union⸗Kongresses tagen.

Aus Zondon wird Lemselben Blatt telegraphirt. daß sich die internationale Arbeiter ⸗Liga zur gesetzlichen Erreichung des Achtstundentages mit einem Central. Comits als Spitze und einer von diesem gewählten Exekutive, mit Provinzial⸗ Distrikis⸗ und Lokal Comités konstituirt habe. Das Central - Comité ernennt den Generalsekretär, den Kassirer und die Vertrauensmänner. Das Programm der Liga fordert die Erlangung des ge setz lichen Achtstundentages und aller gesetzlichen Maßnahmen, welche zur endgiltigen Emanzipgfion der Arbeiter führen, die Annahme der Beschlüsse des Pariser Sozialisten ⸗Kongresses, die Bildung einer allen politischen Parteien fernstehenden Arbeiterpartei, die möglichst bei allen Parlaments-, Provinzial⸗ und Gemeindewahlen eigene Kan didaten aufstellen soll. ö

Aus Ravenna wird der Wiener „Pr.“ gemeldet, daß die dortigen Bäckergehülfen eine Lohnguf besserung von 19 Fr. pro Monat verlangten, welche die Arbeitgeber bewilligten. Nichts destoweniger erschienen die Gehülfen vorgestern nicht bei der Arbeit, sodaß Abends kein Bäcker backen konnte. In Folge dessen mußte man Brod von Bologna kommen lassen. Die Gebülfen verlangten jetzt eine Lohnerhöhung von 20 Fr. pro Monat; jedoch wurde rer Strike bald durch ein Abkommen zwischen den Gehülfen und Arbeit gebern beendet.

Deutscher Innungstag.

Auf der Tagekordnung der gestrigen Verhandlungen, denen wiederum als Vertreter der Königlichen Staatsregierung Geheimer Ober Regierungs⸗Rath Dr. Sieffert beiwohnte und die von dem Obermeister Beutel geleitet wurden, stand das Thema: Die Orga— nisation und die Aufgaben der Innungsausschüsse vereinigter Innungen.“ Der Referent Faßhauer, Köln wies darauf hin, daß die Innungsausschüsse, denen auf dem Gebiet der Regelung des Herbergswesens, des Arbeitsnachweises, der Schieds—⸗ gerichte, des Krankenkassenwesens, der Unterstützung der Ge— sellen u. s. w. die wichtigsten Aufgaben zuficlen, sich noch nicht der wünschenswerthen ausgiebigen Entwickelung erfreuten. Redner, welcher auch den Wunsch hat, daß die Innungs— ausschüsse die Vermittelung zwischen der Innung und der Aussichts⸗ behörde übernehmen und gleichzeitig ihr Bestreben darauf richten möchten, den Handweikern wieder einen Einfluß auf die kommunalen Wahlen, das Steuerwesen und die Verfassung zu sichern, befürwortete sodann die Bildung eines Comité, welches mit der Bearbeitung der Organisationsfrage und mit der Aufstellung von Normalgedanken be— traut werden möge. Die Innungsausschüsse würden das beste Binde- mittel zwischen den Innungen und Innungsverbänden, der Regie⸗ rung und den Aufsichtsbehörden, sowie der ganzen Bürgerschaft bilden und wesentlich dazu beitragen, dem Handwerk wieder den jenigen Einfluß auf die öffentlichen Angelegenheiten zu verschaffen und zu sichern, den es im Mittelalter besessen habe. Das müsse erstrebt und könne erreicht werden. Normalstatuten für alle Ausschüsse aufzustellen, werde bei der Verschiedenheit der Verhältnisse in den einzelnen Staaten und Provinzen nicht angehen, wohl aber ließen sich gewisse normale Gedanken festsetzen, nach denen als An— leitung gearbeitet werden könne. Es würde zweckmäßig sein, wenn der Centralvorstand diese Normalgedanken zusammenstellen und über⸗ haupt die Vorarbeiten für die Organisation übernehmen würde. Zander Halle führte als Korreferent aus, daß es noch weit mehr Angelegenheiten gebe, bezüglich deren die Ausschüsse erfolgreich thätig sein könnten; dies erläuterte Redner u. a. des Näheren hinsichtlich des Fortbildungsschulwesens. Das Beispiel seiner Vaterstadt zeige, daß man bei entsprechendem Entgegenkommen der Behörden ziemlich weit kommen könne. Meyer Bernburg bedauerte, daß die Behörden nicht überall dieses Entgegenkommen zeigten; er erinnere nur an das Krankenkassenwesen. Manche Ortsbehörde fürchte, daß die Ortskrankenkassen durch die Innungs⸗ bezw. Ausschußkassen in ihrem Bestande bedroht würden. Den Innungsausschüssen müsse auch das Recht verliehen werden, Krankenkassen zu errichten. Höft Torgau führte aus, daß für die Interessen der Innungen bezw. der Innungsverbände ein direkter Verkehr mit den Regierungs Präsidenten sehr wichtig sei; gerade dieser Verkehr werde zweck— mäfig durch die gemeinsamen Ausschüsse bewerkstelligt werden. Möller Dortmund glaubte, daß die Ausschüsse auch sehr viel dazu beitragen würden, gewisse Fragen, über die noch Unklarheit herrsche, klar zu stellen und anderweitig zu regeln. Bei den Schiedsgerichten andererseits müsse man sich vorher klar werden über die Stellung der Innungen und der Ausschüsse zu denselben. Es werde nicht angehen, sowohl den Innungen als auch den Ausschüssen Schiedsgerichte mit gleichen Befugnissen zuzugestehen. Das Schiedsgericht müsse entweder den Innungen oder den Aus schüssen zuerkannt werden. Wolle man beiden ein solches gewähren, so müsse das Schiedsgericht der Ausschüsse eine Berufungsinstanz sein. Auch die Frage der Konsumpereine werde die gemein samen Ausschüsse beschäftigen können; nicht minder die Zuchthaus— arbeit. Auch eine centralisirte Krankenkasse für Meister, Gesellen und Lehrlinge werde durch die Ausschüsse angestrebt werden können, bezw eine Aenderung der Gesetzgebung, wenn eine solche zu diesem Zweck nöthig sein sollte. Winter- Hamburg beantragte, im 5. 162 der Reicht Gewerbeordnung statt kann muß zu setzen und dadurch für alle oder mehrere derselben Aufsichtsbehörde unkerstehenden In nungen die Bildung gemeinsamer Ausschüsse obligatorisch zu machen bezw, den Centralausschuß zu beauftragen, in dieser Richtung bei den Reichs und Staats behörden zu petitjoniren. Geheimer Ober⸗ Regierungs-Raih Dr. Sieffert beleuchtete an der Hand der im Laufe der Verhandlungen laut gewordenen Wünsche und Forderungen die gegenwärtige Lage der Gesetzgebung speziell in Bezug auf das Kranken kassen und das Schiedsgerichts wesen. Schließlich wurde der Antrag Winter - Hamburg ange nommen mit der Erweiterung, daß nicht für alle oder mehrere u. s. w. Innungen, sondern für alle Innungen die Einrichtung ge⸗ meinsamer Ausschüsse obligazorisch sein soll. Ferner wurde' ein Antrag Meyer Bernburg genehmigt, nach welchem um eine weitere Abänderung des 8§. 102 petitionirt werden foll, und zwar dahin, daß den gemeinsamen Ausschüssen die Rechte und Pflichten der Innungen, und zwar auch diejenigen vermögenzrechtlicher Natur, insbesondere das Recht für Meister, Gesellen und Lehrlinge Kranken kassen einzurichten, nicht bloß übertragen werden können, sondern auf Arsuchen übertragen werden müssen.

Vor Schluß der Verhandlungen erstattete Obermeister Faster, welcher inzwischen mit den übrigen Mitgliedern der Deputation von Poté dam zurückgekommen war, Bericht über die Audienz bei Sr. Majestät dem Kaiser und forderte alsdann die Versammlung auf, ein Hoch auf Se. Majestät auszubringen, welcher Auf⸗ forderung die Versammlung begeistert dreimal Folge leistete.

Die Fingabe, welche die Deputation dem Kasser zu überreichen

Allerdurchlauchtigster, großmächtigster Kaiser und König! Allergnädigster Kaiser, König und Herr!

Ew. Kaiserliche und Königliche Majestät wollen den heute in Keller's Etablissement zu Berlin aus ganz Deutschland versammelten Vertretern von,. Vorständen deutscher Innungs, und Handwerker⸗ verbänden, sowie von Innungkaugschüssen vereinigter Innungen in Gnaden gestatten, unterthänigst die treueste Hingebung auszudrücken, welche die deutschen e . für Allerhöchstdero Wohl. ergehen fühlen. ir verdanken die Wiederbelebung des Innungswesens, den Erlaß des Innungkgesetzes vom 18 Juli 1881 und alle daraus dem keusschen Handwerk gewordene Neu⸗ stärkung, das wissen wir, der eigensten Entschließung und der für⸗ sorglichen Weisheit Seiner nunmehr verewigten Majestät Kaiser Wilhelm J. Indem Ew. Majestät so sichtlich mit Hingebung gleich. sam als ein übernommenes Erbtheil die ewig denkwürdige Botschaft des erhabenen Kaiserlichen Großvaters zum Segen des werkthätigen Theils der deutschen Nation, dessen Grundstock mit der Handwerker⸗ stand bildet, ausbauen, werden die Herzen aller Handwerler mit innigstem Vertrauen auf Ew. Majestät Weisheit erfüllt.

Ew. Majestät sind dafür eingetreten, daß durch die Gesetz⸗ gebung dem unselbständigen Arbeiter gewährt werde, was ihm von Gottes und Rechtswegen gebührt Ew. Majestät wollen uns in Gnaden gestatten, unsere Hoffnung auszudrücken, Allerhöchstdero von edelster Menschenliebe eingegebenen Absichten möchten sich im vollen Maße verwirklichen. Die hinsichtlich der e rf hehe, gebung dem ohen Reichstage jüngst, unterbreitete Novelle zur Reichsgewerbe⸗Ordnung dürfte das auf, diesem Gewerbegebiet zu schaffende nicht erschöpfen, weil darin ein zum Gedeihen des Hand werks erforderlicher, merkbarer Unterschied zwischen dem gewerblichen Lehrling und Gesellen einer⸗ und dem bloßen Fabrikarbeiter anderer seits nicht gemacht ist. Vollends der 6 , betreffend die Gewerbegerichte, verkümmert durch die Fassung seines 8. 72 den Innungen die Rechte auf selbständige Handhabung des Lehrlings⸗ Schiedsgerichtswesens, was ihnen durch den 8. 977 Ziffer 4 des In nungagesetzes vom 18. Juli 1881 gewährt worden. Nicht die Fabrik arbeiter, sondern unsere Handwerksgesellen sind es, welche vorwiegend bei den Arbe nteraueständen die Fübrer und Kerntruppen der Arbeiter bewegungen abgeben. Unsere Handwerksmeister leiden am Meisten darunter, dazu kommt noch, daß die Gewalt des Kapitalismus uns schadet. Derselbe hat sich der verschiedensten Gewerbebetriebe schon durch die Form der Aktiengesellschaft bemächtigt. Die Konsumvereine helfen mit, die Selbständigkeit in unserem Handwerkswesen zu untergraben. Auch ist der vom Reichstage angenommene und zur Erhaltung des Handwerks so nöthige Befähigungs-Nachweis vom hohen Bundes- rath noch nicht erledigt worden. Dadurch gewinnen die Sozial⸗ demokraten zur Schürung der Unzufriedenheit immer mehr Anhänger.

Die Schäden zu beseitigen bemüht sich die deutsche Handwerker bewegung schen seit zwei Jahrzehnten. Vom Jahre 1881 ab haben die kleingewerblichen Korporationen wieder so festen Boden bei uns gewonnen, daß sie eine sichtlich wachsende Bedeutung in unserem Stagtswesen einnehmen müßten, wenn ihnen gesetzgeberischerseits die weiter nöthige Berücksichtigung gewährt würde. ö

Alle diese Erwägungen bestimmen uns, mit Gegenwärtigem die Sorge Ew. Majestät für unsere Interessen in Ehrfurcht anzurufen. Schon im Jahre 1885 unterbreitete das damalige Comité des deutschen Innungstages dem Herrn Reichskanzler eine Denkschrift, betreffend die Weiterführung der deutschen Gewerbereform, mit dem gleichzeitigen Anheimgeben, eine gewerbliche Enquete darüber zu ver— anstalten, jedoch vergebens. Nach dem zweiten deutschen Innungs— tage im September 1888 wandte sich der Vorstand des Central— Ausschusses der vereinigten Innungsverbände Deutschlands an das hohe Reichsamt des Innern mit der Bitte um Einsetzung einer be⸗ sonderen Kommission zur Unterstützung der Lage unseres Handwerker standes. Dies wurde aber abschlaͤglich beschieden. Demselben Vor⸗ stande hatten Ew. Majestät bei Gelegenheit einer Audienz am 1. März 1889 die Gnade zu sagen: „Ich versichere Ihnen, daß Ich und Meine Regierung dem Handwerk im Sinne Meines Großvaters stets schützend zur Seite stehen werden . . .“ Diese Worte nun, die gewiß aufmunternd guf, uns wirkten, ermuthigen uns jetzt zu Ew. Majestät die unterthänigste Bitte auszusprechen: Allergnädigst eine Immediat-Kommission von sachverständigen Personen, welche seit Inkrafttreten des 1381er Innungsgesetzes für die Anerkennung der gesetzlichen Bestimmungen eingetreten sind, und an der Spitze von Handwerker⸗Korporationen die Schäden des Handwerks kennen gelernt haben, zur Unterfuchung der gesammten Fragen der deutschen Handwerkerbewegung einzusetzen. .. In tiefster Ehrfurcht ersterben Ew. Majestät Allerunterthänigste im Namen der Versammlung das Bureau

Faster, Billing, Erster Vorsitzender. Zweiter Vorsitzender.“

Nach Erledigung einiger geschäftlicher Mittheilungen und nach einigen, dem Vertreter der Königlichen Staatsregierung, sowie dem Vorsitzenden gewidmeten Dankesworten eiklärte Obermeister Faster um 5 Uhr den Innungstag für geschlossen.

Der vierte Verbandstag der deutschen Berufs— genossenschaften

ist am 3. Juni in Straßburg unter dem Vorsitz des Herzoglich anhaltischen Kommerzien⸗ Raths Richard Roesicke aus Berlin zusammengetreten. Die Versammlung wurde im Namen der Stadt Straßburg durch den Bürgermeister Back begrüßt. Als Vertreter des Reichs⸗Versicherungsamts war Präsident Br. Bödiker, als Vertreter der Regierung Bezirks- Präsident von Freyberg und Frhr. Reichlin von Meldegg erschienen. Nach Erstattung des Geschäftsberichts durch den Vorsitzenden wurde auf Antrag des geschäftsführenden Aus— schusses die Errichtung einer Centralstelle zur Arbeits vermittelung für invalide Arbeiter beschlossen. Direktor Wenzel (Berlin) referirte über die Durchführung einer Lohnstatistik Seitens der Berufsgenossenschaften. Der Präsident des Reichs ⸗Versicherungsamts Dr. Bödiker stimmte dem gemachten Vorschlage warm zu, glaubte aber den Be— rufs oenossenschaften das Vorgehen hierzu selbständig über⸗ lassen zu müssen. Direktor Max Schlesinger (Berlin) referirte über die Errichtung von Unfall ⸗Krankenhäusern und Rekon⸗— vgalescenten⸗Häusern für verletzte Arbeiter. Der Aus— schuß wurde ferner zu weiteren Schritten für die Errichtung eiger Pensionskasse für die Beamten der Berufsgenossen⸗ schaften ermächtigt. Nach Erledigung der die innere Verwaltung der f , . betreffenden Gegenstände der Tagesordnung wurde als Ort des nächsten Verbandstages München gewählt.

Handel und Industrie.

Die Lage des Handels und der Industrie war auch in den drei eisten Monaten dieses Jahres im Regierungsbezirk Düsseldorf im Allgemeinen befriedigend. Allerdings machte sich in einzelnen Industrie⸗ zweigen ein Rückgang in den Preisen und in der Nachfrage bemerkbar, welcher das Bevorstehen eines Rückschlages in der starten Entwicelung der Industrie in den letzten Jahren anzudeuten scheint. Der hohe Preisstand der Kohlen bildete auch in diesem Viertel jahre ein bedeutendes Erschwerniß für den Wettbetrieb der dortigen Industrie mit dem Auslande. Die vorhandenen Arbeitskräfte fanden vollauf und im Allgemeinen recht lohnende Beschäftigung. Vereinzelt machte sich sogar ein Mangel an Arbeitskräften geltend. Größere Arbeiterentlassungen fanden in Folge dessen nicht statt. Auch Arbeits einstellungen in größerem Umfange kamen nur vereinzelt vor. Am Bedeutendsten war der Ausstand der Riemendrehergesellen in Barmen innerhalb der ersten drei Wochen des März und der Belegschaft der Zeche Johann Deimeleberg im Kreise Essen Land.

Die Lage der Eisenindustrie war im Regierungebezirk Düsseldorf während des J. Quartals im Allgemeinen eine sehr günstige. Alle Werke waren mehr wie aus—

nicht unerheblich vermehren. ; —ᷓ Drahtwalzwerke stehen hinter den übrigen Zweigen der Großindustrie

auch für die nächste Zeit noch lohnende Beschäftigung.

die Verminderung der

.

Nur die Drahtstiftfabriken“ I die

Die vielen Aufträge, welche die Werke haben, sichern ibnen Aber das in

letzter Zeit eingetretene starke Weichen der Roheisenvreise und Neubestellungen zeigen an, daß die Blüthe der Großeisenindustrie ihren Höhevunkt bereits überschritten hat, und daß

zurück

in absehbarer Zeit ein mehr oder minder großer Rückgang bevorsteht.

Die Kleineisenindustrie war in einzelnen Zweigen keine gan; günstige.

Starke und lohnende Beschäftigung hatten die Waffenfabrikanten in Solingen.

Genossenschaftliche Organisation des Bauernstandes. In der Hauptversammlung des rheinischen Bauernvereins, welche am 1. Juni in Aachen stattfand, wurde folgender Antrag des Vorsitzenden Freiherrn von Los angenommen: »In Erwägung, daß der Bauernstand, insbesondere der mittlere und kleinere, der Vortheile der großen Fortschritte auf, dem Gebiete der Landwirthschaft nur durch genossenschaftliche Vereinigung in genügendem Maße theilbaftig werden kann; in Erwägung ferner, daß das Wohl und Wehe des Bauernstandes und Grundbesitzeß in hervorragender Weise von der Gesetzgebung beeinflußt wird, daß diese aber in unserem Jahrhundert unter dem überwiegenden Einfluß kapitalistischer Anschauungen mit der Natur des Grund besitzes in Widerspruch steht und die gedrückte Lage sowie die verhältnißmäßig große und unbillige Belastung des Bauernstandes vorzugsweise verschuldet; und in Erwägung, daß die verschiedenen produktiven Berufsstände nach ihren verschiedenen Verhältnissen und für dieselben besondere Gesetzesbestimmungen beanspruchen können, welche diesen Verhältnissen entsprechen und Rechnung tragen, beschließt die Generalyersammlung die Bildung einer Kommission zur Prüfung der Frage, welche genossenschaftliche und korporative Or ganisation und seiner Natur entsprechende besondere Gesetzgebung auf christlicher Grundlage der christliche Bauernstand zu erstreben habe und wie dies geschehen könne.“

Die überseeische Auswanderung

aus dem Deutschen Reich über deutsche Häfen, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam betrug im Monat April 1890 13949 und in der Zeit von Anfang Januar bis Ende April 1890 31 048 Personen; von Letzteren kamen aus der Provinz Posen 5728, Pommern 4929, Westpreußen 4138, Bayern rechts des Rheins 2068, Hannover 1757, Württemberg 1479. Schleswig Holstein 1376, Brandenburg mit Berlin 1245, Rheinland 1011, Baden 801 u. s. w. In dem gleichen

Zeitraum der Vorjahre wanderten aus: : Monat April Monate Januar / April

1889 31146 33 496

13 813

1888 16098 1887 34 162 23 432

15 142 1886 10594 1885 38 168.

20 234 Das vom Kaiserlichen Statistischen Amt soeben ausgegebene Aprilheft der Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs hat folgenden Inhalt: .

II die allgemeinen Wahlen für die achte Legislaturperiode des Reichstages im Jahre 1890,

2) die Branntweinbrennerei und die Branntwein—⸗ be ie n n deutschen Branntweinsteuergebiet und in Luxemburg während des Betriebsjahres 1888 / 89,

3) überseeische Auswanderung aus dem Deutschen Reiche über deutsche Häfen, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam im April 18580,

4) Ein und Ausfuhr der wichtigeren Waarenartikel im deutschen Zollgebiet. April 1890 bezw. 1. Januar bis Ende April 1890,

5) Durchschnittspreise wichtiger Waaren im Großhandel,

6) Betriebsergebnisse der Rübenzucker⸗Fabriken, Zuckerraffinerien und Melasse⸗Entzuckerungsanstalten des deutschen Zollgebiets,

7) Versteuerte Rübenmengen,

8) Mit dem Anspruch auf St euervergütung abgefertigte Zuckermengen im April 1890.

Handel und Gewerbe.

Vom rheinisch - westfälischen Eisen⸗ und Stahl- markt berichtet die ‚Rb⸗Westf. Itg.“: Auf dem rheinisch-west— fälischen Eisenmarkt herrscht noch fortwährend abwartende Stim⸗ mung. Das Geschäft ist daher im Ganzen noch stih, doch haben sich die Preise der letzten Woche behaupten können. In einheimischen Eisenerzen ist der Verkehr ein äußerst stiller und die Lagerbestände nehmen zu. In Lothringer Minette scheinen sich wesentliche Aende⸗ rungen in der Nachfrage und in den Preisen nicht vollzogen zu haben. Auf dem Roheisenmarkt herrscht fast absoluse Stille, die Käufer decken nur den nothwendigsten Bedarf. Glücklicherweise sind die Hochöfen noch in der Lage, der Entwickelung der Dinge ruhig zusehen zu können, da meist noch Aufträge auf einige Monate vorliegen, sodaß der Absatz vorläufig gesichert ist. Durch die Preisermäßigung, welche der rheinisch ⸗westfälische Roheisenverband hat eintreten . und welchem auch das Spiegeleisensyndikat in letzter Woche gefolgt ist, wird hoffentlich auch dem Auslande der Wettbewerb wieder schwerer gemacht werden. Die Preise für die meisten Roheisensorten haben sich gehalten, sind aber mehr nominell, da die Nachfrage sehr gering ist. Auf dem Walzeisen⸗ markt herrscht gleichfalls Stille. Die Aufträge für Sta b— eisen gehen nur spärlich ein und in den Werken macht sich nach Abwicklung der früheren Aufträge hier und da wieder Arbeitsbedürfniß bemerkbar. Besser sind die Formeisenwalzwerke gestellt, welche namentlich in Trägern ziemlich stetigen Absatz zu ver seichnen haben. Für Bandeisen ist die Marktlage, sowohl was Nachfrage wie Preise anbelangt, unverändert geblieben. In Grob— blechen und Feinblechen sind die Werke gleichfalls wieder auf— nahmefähig; doch gehen mit wenigen Auznahmen neue Aufträge nur spärlich ein. Walzdraht, gezogene Drähte und Drahtstifte hahen bei der jetzigen Konjunktur nur sehr schleppenden Absatz und die Preise werden nur mit Mühe behauptet Die Beschäftigung der Bahnwagenfabriken läßt vorläufig nichts zu wünschen übrig; denselben ist durch die letzten Ausschreibungen reichlich Beschäftigung zageflossen, sodaß deren Betrieb noch auf längere Zeit hinaus gesicherz ist. Die Gisengießeneien und Maschinenfabriken sind im Algemeinen gut mit Aufträgen versehen.

In der gestrigen Generalversammlung der Dert mund. Gronau-Enscheder Eisenbahn wurde die Dividende für die Prioritätsaktien auf 44 Go, diejenige für die Stammaktign auf 34 0so sestgesetzt. Die ausscheidenden Aufsichtsraths Mitglieder Salomon ˖ sohn, Russel, Teichen und Tomson wurden wiedergewählt. Die Aus⸗ zahlung der Dividende erfolgt vom 6. Juni ab.

Der Verlag von Fr. Schulze in Berlin, in welchem das be— währte Fachblatt „Centralblatt für die Textil⸗Industrie“ erscheint, wird demnächst eine besondere illustrirte Monatsausgabe herausgeben, welche den gesammten Interessen der Wollen,, Baumwollen«, Flachs“ Hanf“, Jute und Seidenindustrie ö., in umfassendster Form Rech nung tragen und die verschiedenen weitverzweigten Gebiete sowohl in fachmännischen Artikeln und erläuternden Illustrationen, als auch in besonderen Musterblättern und Originalentwürfen (in Schwarz⸗ und Buntdruck) eingehend und für den praktischen Fachmann nutzbringend behandeln will. Das erste Heft wird Beiträge von Prof. J. Lessing, E. Pfuhl, O. Hallensleben, H. Brüggemann enthalten.

die Ehre hatte, lautet:

reichend beschäftigt und mußten zum Theil die Zahl ihrer Arbeiter!

zum Deutschen Reichs—⸗

* 133.

Zweite Beilage

Berlin, Mittwoch, den 4. Juni

Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1890.

1. Steckbriefe und Untersuchungs Sachen. 2. Zwangs vollstreckungen, . Vorladungen 3. Verkäufe, Vervachtungen, Verdingungen 2c.

4. Verlnosung, Zinszahlung ꝛc. von äffentlichen Papieren. 1

u. dergl.

1) Steckbrie fs und Untersuchungs⸗Sachen.

13658 Steckbrief. Gegen den Angeklagten, Schuhmachermeister Wil helm Sandmann, am 12. Oktober 18659 geboren, welcher sich verborgen hält, soll eine in den Akten 100 B. 869 89 durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Berlin vom 4. Januar 1890 erkannte Haftstrafe von zwei Tagen vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das hiesige Untersuchungs⸗Gefängniß, Alt-Moabit 11112, abzuliefern. Berlin, den 22. Mai 1890. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 100. (Unterschrift.)

Steckbriefs⸗ Erledigung. Der gegen das Dienstmädchen, unverehelichte

Pauline Behrendt, geboren am 24. Dezember

1852 in Kulm, wegen Diebstahls, in den Akten

.I b. 335. 89 unter dem 10. Mai d. Is. erlaffene

Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 31. Mai iso.

Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht J.

lo)7 9 Oeffentliche Ladung.

Die nachgenannten Perfonen:

1) Hermann Julius Weber, geboren am 6. Ok— tober 1866 zu Berlinchen, Krels Soldin, letzter Aufenthaltsort ebenda,

Y Gustav Hermann Franz, geboren am 3. No— vember 1866 zu Neuenburg, Kreitzz Soldin, letzter Aufenthaltsort ebenda,

3) Carl Friedrich Otto Kauffmann, geboren am 8. August 1868 zu Adamsdorf, Kreis Soldin, letzter Aufenthaltsort ebenda,

) Wilhelm Gustay Mielitz, geboren am 24. Fe⸗ bruar 1868 zu Arnoldshof, Kreis Soldin, letzter Aufenthaltsort Mückenburg,

) Ferdinand Carl August Schiefelbein, geboren am 29. Oktoher 1868 zu Bärfelde, Kreis Soldin, letzter Aufenthalt ort ebenda,

6) Carl Friedrich Wittchow, geboren am 14. Ja⸗ nuar 1868 zu Bärfelde, Kreis Soldin, letzter Ruf— enthaltsort ebenda,

7) Julius Albert Schulz, geboren am 13. Mai 1868 zu Bernstein, Kreis Soldin, letzter Aufenthalts— ort ebenda,

8) Hermann Gustav Meier, geboren am 26. Fe— bruar 1868 zu Karzig, Kreis Soldin, letzter Aufent⸗ haltsort ebenda,

9) Ferdinand Carl Wilhelm Kalkbrenner, ge— boren, am 22. Januar 1868 zu Klausdorf, Kreis Soldin, letzter Aufenthaltsort Hasselbusch,

10 Robert Franz Christian August Roock, ge—⸗ boren am 10. Juli 1868 zu Grüneberg, Kreis Soldin, letzter Aufenthaltsort ebenda,

11 Carl Friedrich August Fels, geboren am 21. Januar 1868 zu Hohengrape, Kreis Soldin, letzter Aufenthaltsort ebenda,

12) Arbeiter Carl Friedrich Wilhelm Bengs, geboren am 4 Januar 1868 zu Deetz, Kreis Soldin, letzter Aufenthaltsort ebenda,

13 Carl August Leberecht Kuhnke, geboren am 10. März 1868 zu Mandellow, Kreis Soldin, letzter Aufenthaltsort ebenda,

14 Franz August Julius Fiek, geboren am 10. November 1868 zu Mückenhurg. Kreis Soldin, letzter Aufenthaltsort Lübbesee⸗Mühle,

165) August Ferdinand Kant, geboren am 10. Fe⸗ bruar 1868 zu Neuenburg, Kreis Soldin, letzter Aufenthaltsort ebenda,

16) Carl Wilhelm Gustav Luck, geboren am 6. April 1868 zu Neuenburg, Kreis Soidin, letzter Aufenthaltsort ebenda,

17) Franz Julius Glase, geboren am 29. Juli 1868 zu Ringenwalde, Kreis Soldin, letzter Auf— enthalisort Küstrin, Kreis Königsberg N./M.,

18 Gustary Carl Otto Zielke, geboren am 31. Januar 1868 zu Schöneberg, Kreis Soldin, letzter Aufenthaltsort ebenda,

19) Konditor Otto Emil Robert Haack, geboren am 31. Oktober 1868 zu Soldin, Kreis Soldin, letzler Aufenthaltsort ebenda,

2) Gustav Adolf Burom, geboren am 23. De⸗ . 1866 zu Arnswalde, letzter Aufenthaltsort ebenda,

21 Franz Georg Henschel, geboren am . rn 1866 zu Arnswalde, letzter Aufenthaltsort ebenda,

22) Carl August Mattert, geboren am 9. März 1866 zu Arnswalde, letzter Aufenthaltsort ebenda,

23) Carl August Hermann Schmidt, geboren am . ah 1866 zu Arnswalde, letzter Aufenthaltsort ebenda,

24) Johann August Kühn, gebvren am 31. März 1866 zu Augustwalde, letzter Aufenthaltsort Gerzlow, 3. 6.

26) Wilhelm Friedrich Tappe, geboren am 13. März 1866 zu Sophienhof, letzter Aufenthalts- ort ebenda,

26) Ferdinand August Schroeder, geboren am . enn 1866 zu Kranzin, letzter Aufenthaltsort ebenda,

27) August Hermann Hampel, geboren am 3 . 1866 zu Kürtow, letzter Aufenthaltgort ebenda,

28) Julius Friedrich Wilhelm Paetznick, ge—⸗ boren am 30. ö. 1866 zu Kranzin, letzter Auf⸗ enthaltsort ebenda,

29) Albert Julius Wilke, geboren am 16. April 18665 zu Kürtow, letzter Aufenthaltsort ebenda,

(14281

28. Nopember 1866 zu Liebenow, letzter Aufent- haltsort ebenda, Aufenthaltsort Stennewitz, Kreis Landsberg a./W.,

69 29. Jul 1866 zu Mienken, letzter Aufenthaltsort H ebenda,

vember 1866 zu Mienken, ebenda,

1866 zu Neuwedell, letz ter Aufenthaltsort ebenda,

Deffentlicher Anzeiger.

3. Tommandit · Gesellschaften auf Aktien u. Aktien ⸗Gesellsch.

17. Februar 1860 zu Granow, letzter Aufenthalts⸗ tz f Wine Fri

elm Friedrich Hermann Geenske, ge⸗ boren am 15. Juli 1866 zu Granow, . / enthalttort ebenda, „327 Friedrich Wilhelm Lehmann, geboren am 23 Februar 1866 zu Granow, letzter Aufenthalts⸗ er 36 August M

33) Carl Augu einert, geboten am 3. April 1866 zu Granow, letzter Aufenthaltsort ebenda, .

34) Ernst August Friedrich Rehberg, geboren am 19. April 1866 zu Granow, letzter Aufenthasts⸗ ertzgpeg c . Augnf

l riedri ugust Hermann Hemp, geboren am 11. September 1866 zu Harke be letzter Aufenthaltsort ebenda,

36 Ludwig Robert Paul Stollfuß, geboren am 16. März 1866 zu Marienwalde, letzter Aufenthalts ort ebenda,

37) Ernst Friedrich Splittgerber, geboren am ö. ane, 1866 zu Plagow, letzter Aufenthaltsort ebenda,

38) Carl August Mielke, geboren am 12. Ja⸗ nuar 1866 zu Rietzig, letzter Aufenthaltsort ebenda,

39) Friedrich Wilhelm Nörenberg, geboren am . n. 1866 zu Rietzig, letzter Aufenthaltsort ebenda, 40 Johann Friedrich August Küler, geboren am . . 1866 zu Sammenthin, letzter Aufenthaltsort ebenda,

41) Franz Hermann Ell, geboren am 3. September 1866 zu Schlagenthin, letzter Aufenthaltsort ebenda,

42 Ludwig Wilhelm Böning, geboren am 17. Juli 1866 zu Vorwerk Schönfeld, letzter Aufent⸗ haltsort ebenda,

43) Carl Hermann Drems, geboren am 25. No⸗ , 1866 zu Schulzendorf, letzter Aufenthaltsort ebenda, 44) Gustav August Buß, geboren am 4. August ., zu Schwachenwalde, letzter Aufenthaltsort ebenda, 45) Reinhard August Julius Wilke, geboren am 17. Juli 1866 zu Schwachenwalde, letzter Aufent—⸗ haltsort ebenda, 46) August Albert Klau, geboren am 7. April 1866 zu Sellnow, letzter Aufenthaltsort ebenda, 47) August Friedrich Müller, geboren am ö. i gn 1866 zu Sellnow, letzter Aufenthaltsort ebenda,

48) Franz 6 August Schemenzk, geboren am 10. August 1866 zu Sellnow, letzter Aufent⸗ haltsort Hitzdorf, 49) Friedrich Wilhelm Anton Zühlsdorf, geboren 9. ö März 1866 zu Wardin, letzter Aufenthaltsort ebenda, 50) Ferdinand Gustav Benz, geboren am 12. Ok—⸗ . 1866 zu Zägensdorf, letzter Aufenthaltsort ebenda,

51) Hermann Julius Bünger, geboren am ö. ö 1866 zu Zühlsdorf, letzter Aufenthaltsort ebenda,

5?) August Rudolf Butzke, geboren am 22. Juli g 1866 zu Schwerin in Mecklenburg, letzter Aufent⸗ haltsort Zühle dorf,

53) Friedrich Wilhelm Radke, geboren am b 2. Januar 1866 zu Zühlsdorf, letzter Aufenthaltsort daselbst, L 54) Wilhelm Julius Zimmermann, geboren am 20. Mai 1866 zu Zühlsdorf, letzter Aufenihalts— ort ebenda, ;

5b) Johannes Albert Oehlke, geboren am . . 1865 zu Regenthin, letzter Aufenthaltsort ebenda,

56) Gottlieb Gustav Riesenberg, geboren am

enthaltsort ebenda,

57) Johann Friedrich Wilhelm Schmidt, geboren am 12. Februar 1866 zu Berkenbrügge, letzter Auf⸗ a enthaltsort ebenda,

58) Carl Gottlieb Henke, geboren am 5. Juli 1866 zu Bernsee, letzter Aufenthaltsort Sellnow, 1 59) Hermann Theodor Ferdinand Harmel, geboren am 8. Februar 1866 zu Grüneberg, letzter Aufenthaltsort ebenda,

60) Carl Robert Hermann Bahr, geboren am 22. November 1866 zu Kölpin, letzter Aufenthalts- ort ebenda,

61) Eduard Albert Julius Wilke, geboren am 3 i ger 1866 zu Kölpin, letzter Aufenthaltsort ebenda,

62) Carl August Krüger, geboren am 8. Oktober 1866 zu Dragemühle, letzter Aufenthaltsort ebenda, 63) Ernst Robert Johann Schambach, geboren am 3. November 1866 zu Dragemühle, letzter Auf⸗ enthaltsort ebenda, x 64) August Hermann Peetz, geboren am 3. Mai 1866 zu Friedenau, letzter Aufenthaltsort ebenda, 65) Gustav Albert Hartwig, geboren am 3. Sep⸗ tember 1866 zu Fürstenau, letzter Aufenthaltsort ebenda, le 66) Carl Friedrich Wilhelm Blödow, geboren am 24. Juli 1866 zu Kleinsilber, letzter Aufent⸗ 6. haltsort ebenda, le 67) Friedrich August Albert Schulz, geboren am ö. Juni 1866 zu Kleinsilber, letzter Aufenthaltsort ebenda,

68) Friedrich Wilhelm Wohlfeil, geboren am

Hermann Julius Baeske, geboren am

70) Albert August Thelke, geboren am 1. No⸗ R letzter Aufenthaltsort

I) Otto Friedrich Bölter, geboren am 1. Mai

30) August Hermann Eckardt, geboren am

72) Emil Johann Michael Hagenstein, geboren

28. September 1866

9. April 1866 ebenda,

geboren am

Dt. Krone, letzter Aufenthaltsort Mellenthin, Kreis Soldin, ĩ

Kottbus, ö. Aufenthaltsort Friedeberg N./M.,

Görlitz, letzter Aufenthaltsort Finkenheerd, Kreis 95) Arbeiter Rudolf Dimitri Tesmer, geboren am 15. Juni 18665 zu Troluki in Rußland, letzter Aufenthaltsort Richnow,

am 26. letzter Aufenthaltsort Ringenwalde, Kreis Soldin,

27. Oktober 1866 zu Berkenbrügge, letzter Auf⸗ am 16. August 1868 zu Ringenwalde, Kreis Soldin, letzter Aufenthaltsort ebenda, letzter Aufenthaltsort ebenda,

enthaltsort ebenda,

am 18. letzter Aufenthaltsort ebenda,

ber 1869 zu Bernstein, Kreis Soldin, letzter Auf— enthaltsort ebenda,

am Soldin, letzter Aufenthaltsort Hohengrape,

am 77. November 1869 zu Nesselgrund, Kreis Soldin, letzter Aufenthaltsort Schlegelsburg,

253. Mai 1869 zu Rehfeld, Kreis Soldin, Aufenthaltsort ebenda,

am 31. Januar 1869 zu Rehnitz, Kreis Soldin,

nuar 1869 zu Soldin, Kreis Soldin, letzter Aufent— haltsort ebenda,

29. August 1869 zu Staffelde, Kreis Soldin,

Kreis Soldin, letzter Aufenthaltsort Schwerin, Kreis

am 29. Seytember 185656 Scho gut, lepter Auf— enthaltz ort Neuwedell, , ö z 3) Gustav Adolf Marks, geboren am 22. April 6 zu Neuwedell, letzter Aufenthaltsort ebenda, 4) Paul Carl Heinrich Earom, geboren am . 1866 zu Reetz, letzter Aufenthaltsort Jo) Emil Ferdinand Krepplin, geboren am m 1866 zu Reetz, letzter Aufenthaltsort 76H) Carl August Fritz Schmidt, geboren am Jen, , 1866 zu Reetz, letzter Aufenthaltsort

I) Carl August Zöger, geboren am 30. August 1855 zu Reetz, letzter Aufenthaltsort ebenda,

78) Carl Fohann Friedrich Zimmermann, ge— boren am 20. November 1865 zu Reetz, letzter Auf⸗ enthalttort ebenda,

79) Lachmann Rubenstein, geboren am 19. Sep⸗ tember 1366 zu Neetz, letzter Aufenthaltsort ebenda,

83) Christian Friedrich Paul Bruch, geboren am b. Dezember 1886 zu Regenthin, letzter Aufenthalts⸗ ort ebenda,

ö, ö ,,, Schöneck, ge⸗ en am 7. Apri u Regenthin, letzt Aufenthaltsort . . .

82) Carl Christian Friedrich Klückmann, geboren am 1. Dezember 1866 zu Heidekavel, letzter Aufent- .

arl Gustav Robert Höhn, geboren am 12. Oktober 1866 zu Reustüdnitz, letzter Aufenthalts⸗ ort ebenda,

s Carl Wilhelm Hildebrandt,

geboren am 24. August 1866 zu Zatten, letzter

Aufenthaltsort

ebenda,

S5) August Ferdinand Märten, geboren am zu Zatten, letzter Aufenthalts⸗ . , 6) Hermann Julius Turke, geboren am 23. Juli 1866 zu Zatten, letzter Aufenthaltsort ebenda, ö 87) Eduard Gustay Otto Harmel, geboren am zu Zietenfier, letzter Aufenthaltsort

88) Handlungsgehülse Paul Gustav Moritz Wendt, 30. Juni 1866 zu Marienhof, Kreis

85) Schiffer Erdmann Gotthilf Sigismund Wil—

helm Ahrendt, geboren am 20. Februar 1865 hf ei. Februar zu a / W.

letzter Aufenthaltsort Landsberg S0) Gustav Friedrich August Beuteh geboren am

14 Februar 1868 zu Schmölln, letzter Aufenthalts. ort Alt-Küstrinchen, Kreis Königsberg N./ M.,

1) Franz Ludwig Eduard Doege, geboren am

24. November 1866 zu Drogemühl, letzter Aufent- haltsort Gramsfelde, Kreis Friedeberg R. M,

92 Max Robert Otto Drawer, geboren am

10. September 1869 zu Berlin, letzter Aufenthalts- ort Neuwedell, Kreis Arnswalde,

93) Kanzlist Arthur Alfred August Poethko, eboren am 19. Juli 1867 zu Kottbus, Kreis

94) Gotthard Ernst Joseph Balderinann, ge— dren am 30. September 1861 zu Rauscha, Kreis

ebus,

e Kreis Soldin 86) Schlosser Carl Friedrich Nöring, geboren August 1866 zu Mankudi in Rußland,

de) Wilhelm August Hermann Preuß, geboren

98) August Friedrich Ferdinand Berend, geboren m 19. Mai 1867 zu Stuthof, Kreis Soldin,

39) Julius Emil Manthei, geboren am 13. Juni 869 zu Berlinchen, Kreis Soldin, letzter Luf— 160) Hermann Carl Gustav Schwarz, geboren ktober 1869 zu Berlinchen, Kreis Soldin,

101) Ernst Carl Schulz, geboren am 4. Dejem⸗

102) Carl Albert Hermann Salzwedel, geboren 26. September 1869 zu Klausdorf, Kreis

105) August Carl Hermann Conrad, geboren

104) Friedrich Wilhelm Müller, geboren am

letzter 105) Carl Wilhelm Hermann Wardin, geboren

tzter Aufenthaltsort ebenda,

106) Amandus Wilhelm Meden, geboren am Februar 18359 zu Schöneberg, Kreis Soldin,

tzter Aufenthaltsort ebenda,

107 Paul Ludwig Werner, geboren am 21. Ja⸗

1068) Gustav Albert Knitter, geboren am

letzter

109) Seefahrer Gotthilf Hermann Erdmann euer, geboren am 19. April 1864 zu Bernstein,

egenwalde,

werden te eki, h als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Bienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne n n. das Bundesgebiet verlassen zu haben oder nach

6. Berufs⸗G 7. 3 en, .

erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb

des Bundesgebietes aufzuhalten

Vergehen gegen §. 140 Nr. 1 Str ⸗G.⸗B. Dieselben werden auf den 25. Juli 1890, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des

Töniglichen Landgerichts zu Landsberg a. W. zur Hauptverhandlung geladen. ; Bei ,,, Ausbleiben werden dieselben

auf Grund der nach 5. 472 der Strafprozeßordnung von den Herren Givilvorfitzenden der uf. kommissionen zu Soldin, Prenzlau, Frankfurt a./ S., Dt. Krone, Berlin, Kottbus, Görlitz und Arnswalde über die der Anklage zu Grunde liegenden That— sachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. J. 474 / 89. Landsberg a. / W., den 28. April 1890. Königliche Staatsanwaltschaft.

13929)

Der Reservist Johann Jaeger, geboren am 23. August 1863 zu Breitendeich, Kreises Kehdingen, wird beschuldigt, als beurlaubter Reservist ohne Er⸗ laubniß ausgewandert zu sein, ohne von der bevor— stehenden Auswanderung der Militärbehsrde Anzeige erstattet zu haben, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Derselbe wird auf Dienstag, den 30. September 1890, Vormittags 10 Uhr, vor das Köͤnigliche Schöffengericht zu Freiburg a. d. Elbe zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Alsbleiben wird derfelbe auf Grund der nach 5. 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Landwehr -⸗Bezirks Commando zu Stade ausgestellten Erklärung verurtheilt werden.

Freiburg a. d. Elbe, den 29. Mai 1890.

Der Königliche Amtsanwalt. Unterschrift.)

12723 Deffentliche Ladung.

Die nachstehenden Personen,

1) Johann Friedrich Heinrich Rose, geboren am 16. November 1866 zu Grischow, zuletzt wohnhaft zu Kavelsdorf,

2) Karl Johann Friedrich Hoppenrath, geboren am 1. Oktober 1867 zu Angerode, zuletzt wohnhaft zu Rönkendorf,

3) Georg Friedrich uwwig Wolter, geboren am 3. November 1867 zu Gr. Elmenhorst, zuletzt wohn⸗ haft zu Negast.

4) Friedrich Wilhelm Johann Eduard Loitz, ge boren am 28. August 1867 zu Tribsees, zuletzt wohnhaft zu Palmzien,

9 Franz Heinrich Bernhard Ohlrich, geboren am 3. Mal 1867 zu Tribsees, zuletzt wohnhaft zu Velgast,

6) Karl Heinrich Wilhelm Hübbe, geboren am 24. Juni 1867 zu Neu⸗Zarrendorf, zuletzt wohnhaft zu Palmzien,

I Johann Wilhelm Theodor Haß, geboren am 33 Mai 1868 zu Kl. Barnekow, zuletzt wohnhaft zu Viers dorf,

87 Karl Friedrich Albert Krowas, geboren am 5. Januar 1868 zu Gr. Behnkenhagen, zuletzt wohn haft daselbst,

9) Johann Friedrich Wilhelm Martens, ge— boren am 2. März 1868 zu Sievertshagen, zuletzt wohnhaft zu Papenhagen,

10) Wilhelm Karl Heinrich Möller, geboren am 30. März 1868 zu Tribsees, zuletzt wohnhaft zu Kavpelsdorf,

1I) Wilhelm Friedrich Johann Meyer, geboren am 23. November 1869 zu Pöglitz, zuletzt wohnhaft in Kavelsdorf,

12 Johann Christign Friedrich Rose, geboren am 18. April 1869 zu Zarnekow, zuletzt wohnhaft in Kapelsdorf,

13) Heinrich Friedrich Leopold Sagert, geboren am 3. Juni 1869 zu Alt-⸗Zarrendorf, zuletzt wohnhaft zu Neu-Lüdershagen,

142 August Johann Friedrich Woller, geboren am 25. März 1869 zu Loitz, zuletzt wohnhaft dafelbst,

15] Moritz Friedrich Carl Woller, geboren am 10. Juni 1866 zu Loitz, zuletzt wohnhaft daselbst, 16) Georg Johann Christian Köster, geboren am 58. Sktober 1866 zu Loitz, zuletzt wohnhaft dafelost,

17) Albert Joachim Martin Johann Sorge, ge⸗ boren am 28. September 1866 zu Jager, zuletzt wohnhaft zu Greifswald,

18 Karl Friedrich Wilhelm Mesom, geboren am 2 ö 1867 zu Angerode, zuletzt wohnhaft aselbst,

19) Wilhelm Johann Friedrich Schult, geboren am 26. August 1867 zu Barkow, zuletzt wohnhaft daselbst, .

20) Gustav Ludwig Karl Fritz Hückstädt, geboren am 10. September 1867 zu Brönkow, zuletzt wohn— haft zu Brönkow,

213 Johannes Karl Ludwig Templin, geboren am 18. März 1867 zu Deven, zuletzt wohnhaft zu eh e,

22) Theodor Max Otto Hoge, geboren am 26. September 1867 zu Gr. Eimenhorst, zuletzt wohnhaft zu Greifswald

23) Johann Friedrich Carl Doß, geboren am 5. Oktober 1867 zu Fäsekow, zuletzt wohnhaft daselbst,

24) Karl Johann Fritz Drems, geboren am 5. Januar 1867 zu Glewitz, zuletzt wohnhaft daselbst,

25) Wilhelm Karl Friedrich Kempfert, geboren am 13. Nobember 1867 zu Glewitz, zuletzt wohnhaft zu Borgstädt,

26) Robert Karl Bernhard Vagt, geboren am 28. Januar 1867 zu Göslow, zuletzt wohnhaft daselbst,

27 Wilhelm Carl Ludwig Götz, geboren am 6. Juli 1867 zu Gremersdorf, zuletzt wohnhaft daselbst. .

28) Hermann Ludwig Friedrich Karl Windrich, geboren am 3. Jannar 1867 zu Grimmen, zuletzt wohnhaft daselbst,

29) Johann Friedrich Theodor Behrens, geboren