Ober · Landstallmeister Graf Lehndorff
Veletlenꝰ 4. f gewinnen zu wollen,
nnen mit „Hödur“ . um 22 Kopf; Prisca- eine balbe Lange und ebenfo weit vor Beletlen. Dritte. Werth: 3000 M½ der Siegerin, ie. . 6 Offizier ⸗Rennen. 500 6 ö 22 Pferde. Dist. 1800 m. Rittm. 3jäbr. F. St. Zigeunerin 624 kg Bes. 1., Major 4 jãbr. br. Sign Vost“ ör. St. . Platina Lt. e Längen gewonnen; Sign Post.« Bruͤte. Freiviertel Längen vor . Platina-⸗.— Laverna Werth:
Dritten. q III. Seahorse⸗Rennen.
1600 m. Kgl. Hvt. Gest. Graditz 3 jähr. F:. St. 51IE kg L., Major v. .
. Drdenbeim s J jäbr. ichwbr. St. . Micasla. 3. Hrn 3 jähr. Ex. H. . Bielau' 4. Kapt. Jos erklärte,
Lt. Hansen 3. t v. Schier stãdt 4.
hinter welchem Micasla
1 A sn gege * einer Länge gegen „Uli“, s ̃ Bielau?.
Längen Britte wurde, jwei Längen vor
abgeschlagen. — Werth: 4000 M der Siegerin, 850 M dem Zweiten,
1060 ½ der Dritten.
R. Großes Armee Jagd Rennen. Majestat des Kaisers und Königs, zwei Ehrenpreise vom Uniontlub. Offizier ⸗ Reiten.
(17. M.) a. br. W. Maasland! 82 kg
D. Tresckom s (1. Gde. UI.) a. F. W. . Glanmore. Lt.
städt (2. Gde⸗Drag) 2., Lt. Frhrn. v. Senden II. a. br. H. Pfeil! Bes. 3. Drator“ Lt. v. d. Knesebeck 4, Lt. br. W. . Deserter Bes. 5. Länge; fünfjehn Längen trennten „Pfeil“ Längen weiter zurück ‚Orator“ Vierter vor Nebrigen, die in angegebener Ordnung
Ehrenpreis und 3170 46 dem Sieger, Ehrenpreis und
Iweiten, Ehrerpreis und 770 s dem Dritten, 270 * dem Vierten,
20 4 dem Fünften. — Zeit 6 Min. 19.2 Sek.
V. Admiral⸗ Rennen. Klulpreis 2009 6 Kapt. Joss 4jähr. F. S. -Orcan“ v. Marden (400) Erbprinz; Fürstenberg's 4jäbr. br. SH. Bel homme“ Plarner's 5h jähr. F. D. Kanzler L/ 3. Im Kanter
Längen gewonnen: eine Länge zwischen Belbomme“ und Kanilerꝰ — Werth: 2690 6 — Orcan
dann „Dunkelmann? und Page.. wurde für 6700 ½ zurückgekauft.
YI. Bie sdorfer Handicayp. Graditzer Gestũtẽ preis In iges Hrn. H. Manske's F. St. Sophie
Für Zweijährige. Dist. 00 m, s. 56 kg I., grn. . Mav's F. St. Melusiner 2. lobes F.-St. „Piccola 35, Gf. Rederms Fe St; Rach Kamrf um einen Hals berausgeritten; „Piccola
2. Pr.
eine halbe Länge vor „Erfrischung“ Dritte. Linda“ die Nächste vor 3151,70 der
„‚Hert Ver“ und dem eingehaltenen Rest. Werth: Siegerin, 850 „ der Zweiten, 560 „ der Dritten.
Mannigfaltiges. Der Gesundheitszustand in Berlin war
vom 75. His 31. Mai iein so günstiger, wenn auch die Sterblichkeit je 1090 Lebenden starben, aufs Jahr
eine mäßig hohe klieb (won je berechnet, 23,9). Namentlich sind Darmkatarrhe und wieder in größerer Zabl aufgetreten und haben auch Zahl (in 111 Fällen, zum Tode gefübrt. Der Antheil
Alters an der Sterblichkeit war in Folge dessen erheblich gesteigert,
fodaß von je 10 0900 Lebenden, aufs Jahr berechnet, starben. Vorkommen Von den tryhösen Fiebern und Stralauer Viertel mehr : schränktes Erkrankungen an. Dirhtherie
gegen die Vorwoche
Infektionskrankheiten blieb das
Erkrankungen
Dagegen haben Erkrankungen
Mo wurden zur Anzeige Sie
gebracht.
w — ———
Wetterbericht vom 10. Juni,
gens 8S Ur
2 — . 1 —
Stationen. Wind. Wetter.
Temperatur
Bar. auf 06Gr. 50G. — 4 R.]
2 u. d. Megressp. red in Millim. in oO Gelsius
A bedeckt
2 wolkig wolkig
3 halb bed. 6 bedeckt
2 wolkenlos I bedeckt 1Ihalb bed.
Mullaghmore Aberdeen Christiansund Kopenbagen. Stockbolm . aranda.
t. Petersbrg. Moskau.. Gort Queenẽè⸗ R Cherbourg. . H burg ..
winemuünde Neufahrwasser Memel.
e . ünster... Rarlsrube . Wies baden. München .. Cbemnitz .. Berlin. Wien .... W 2 halb bed. Bres lau.. 3 WW 3 bedeckt Ne dAr. . 758 SO 3 bedeckt Nina.... 162 W 1I heiter Uebersicht der Witterung.
Eine Zone hohen Luftdrucks, über 7560 mm er- streckt sich von der Alxengegend nordwärts nach Skandinavien bin. Depressionen lagern über West Rußland und wesilich von Irland. In Central⸗ Gurcpa ist das Wetter ruhig, wärmer und theil⸗
4 wolkig
3 wolkig
Lhalb bed. still bedeckt
L wolkig
3 wolkig
2 bedeckt
3 bedeckt
wolkenlos
Iheiter
2 wolkenlos
Leiter
4 wolkenlos
wolkig
3 bedeckt
weise beiter in Deutschland liegt die Temperatur
durchschnittlich unter der notmalen. An der ost ·
preußischen Küste ist Regen gefallen. Deutsche Seewarte. s 2 ᷣ O 2 m O O Q m-, m,. Theater ⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Mittweach: Oxern
— Luna hinter Hödur Der Rest 1500 6 dem Zweiten, 100 * der
Union⸗Klubpreis 1000 * dem erfsten,
St. Reality Bes. 2., Lt. v. Schmieden s 3, Rittm. v. Schmidt Paulis. 4 Nach Gefallen mit jechs zwanzig Längen kinter Reality. abgeschlagen. 1060 M½ der Siegerin, 500 „S6 der Zweiten,
Staatspreis 4000 M6 Dist.
Mollard's 4jäbr. F-H. „Uli“ 2., FIrbrn. W. Hiestrich 2 das Rennen mit „Sienit“ gewinnen zu wollen. — Nach Kampf siegte Fastnacht“ mit
um dreiriertel
Ehrenpreis
Dist. 5000 m Rittm.
Bes. 1.
Lt. v. Heimburg's (10. Hus.) a. d v. Willich's (3. Sde. UI.) Sßjähr. Siegte leicht mit fünf und einer von „Glanmore“, Deserter das Ziel wassirten. Garl' und „‚Grofter Boy“ fielen und wurden angebalten, = Werth:
Erfrijchung“ 4.
Akute Entzündungen der Athmungsorgane zeigten in ihrem keine wesentliche Veränderung. — Vorkommen von Scharlach, welch letzteres bedingte, ein be— haben abgenemmen und kamen in keinem Stadttbeile in nennenswerther Zahl zum Vorschein. an Masern noch mehr zugenommen, zeigten sich be⸗
erklärte, das siegte nach
angebalten. sehr bãufig.
ner. v. Natzmer's licher. v. Tresckow' s br. St.
4jãhr.
obachtung.
Die feierliche Eröffnung Fremdenblatt. 220 S der
Zastnacht! Frhrn. Ed.
verfahren vervielfältigt werden.
Die Anderen hat der Magistrat von Berlin, der trag von 40 do0 M vorbehaltlich d Sr. neten Versammlung bewilligt. Die und 6000 v. Boddien's Major G. d. Schier⸗ 1. Gde⸗ Drag)
F. W.
hatte, hat, der Voss. Ztg. für denselben Zweck bewilligt;
halken und zwei rter! und den The der beiden 1670 1 dem
kehrten. Dist. 1400 m. ö 55 Eg 1. 2, Mr. C. mit dreiviertel
an Ludwig Derrient, geb. 10.
und nach Soolbad Elmen. Fr. C Hohen⸗
ebensoweit und
Gartens abhalten.
scönem Wetter im Freien statt. in der Woche
2
entlassener
Brechdurchfälle in ansehnlicher des Säuglings⸗
107 Säuglinge
von
nur im und jwar 14 als Handwerker,
18 als Ziegelei⸗ und Erdarbeitet.
sonders auf dem Wedding, in Moabit, in der Rofentkaler Vorstadi, in der diesfeitigen Louisenstadt, und Königstädtischen Viertel, sowie ö Grkrankungen an Kindbettfiber waren etwas bäußtzer, au rosenartigen Entzündungen des Zellgewebes der Saut etwas selte⸗
Auch Erkrankungen an Keuchbusten gelangten häufiger zur ãrzt⸗: an, . I 62 großen Werkes beizutragen;
die Handelt ausstellung zu
Ganien zu gestalten. . ᷣ Darstellung des bremiscken Handels in all feinen Beziehungen und
Verzweigungen an der weiteren Entwickelung des überseeischen Handels und damit zur Hebung des dentschen Exports erheblich mitzu⸗ Vorsitzende der Induftrie · Ausstellung Chr. des Ausstellungs⸗ das Zusammenwirken von Indusftrie, S m i es dis Nordwesldeutsche Aus ftellung sinnbildlich vor Augen führe, für die Entwickelung des gefammten deutschen Wirtbschaftelebens segen? reiche Folgen tragen werde. ihrer Anlage Stiles in Deutschland und bezeichne einen Wendepunkt in der Ge, Fichte der deutschen Ausftellungen; er wünsche, das das schöne Werk Nutzen bringen und Anerkennung finden möge.
lichen Behandlung und war der V Rbeumatische Beschwerden a die vorhergegangene Woche veränderter
ller Art
deut schen Pferde · Ausstellung wird nunmehr, dem zufelge, endgiltig am 12. Juni, br Mitt Ffattfinden. Das Ausstellungs Präsidiam beakstettigt, wie dei dieser Gelegenheit noch mitzetheilt sei, ein Album der press gekrönten Pferde zu veröffentlichen, das etwa 200 Bilder um ansen dürfte, da 200 Preife ausgeworfen sind. Zu diesem Zweg he Lichtsruck, Drs., Mertens u. Co. auf dem Ausstellungzterrain eine Wertstatt erbaut, in welcher die Pferde mittels des Anschũtz'schen Schnell · photographen aufgenommen und deren Bilder später durch Lichtdruck⸗
Für den Baufonds der (kathelischen) St. Sebastians kirche er Zustim murg der Stadtverord⸗
be Gartenblatz wird demnächst erfolgen. Der Gemeindevorstand ker St Georgenkirche, welcher für die Erbauung einer Tochter⸗ kirche in der St Bartholomäusgemeinde anlãßlich einer Jubi- läums feier Fereits 50 Co 1 in diesem Jahre zur Verfügung gestellt zufolge, noch ebenso bat die J 15000 6 und Jauch die Friedrichs⸗Werdersche Kirche für gleiche Zwecke eine beträchtliche Summe zur Verfügung gestellt.
Am Sonnabend gegen Abend wurde, wie die Nat. Ztg.) schreibt, in feierlicher Weife die Bronze Geden tafel berũbmten Stammgãste Weinstube vo —⸗ Wegener, E. T A. Hoffmann und Ludwig Devrient, trägt. an ker Vorderfront des Hauses enthüllt, in, Eine Blumenguirlande umgab die Fallen der Hülle folgende Jnschrift zeigte: Zur Grit F. T. A. Hoffmann, geb. 24. Januar 1776, gest. 25. Juni 1822, und Dezember 1784, gest. 30. Dezember 1833, welche in diesem Hause verkehrten, Vereins für die Geschichte Berlins am 28. Januar 18907.
Die ersten Ferienkolonisten gingen, wie der B. B. C. berichlet, vorgestern früb von Berlin ab, je 30 Kinder nach Kammin
Am 15. Juni, dem Gedenktage des Einzuges der siegreichen Truppen in Berlin, wird, der . Voff. Ztg. zufolge, auch in diesem. Jahre der unter dem Protektorat Ihrer Königlichen Hobeit der Prinzessin Friedrich Carl stebende Preußische Fraue 1 ver eine Speif ung von Invaliden im Wirthshause des Zoologischen Die Tafel, bei welcher die Damen des Vereing die alten Krieger bedienen, beginnt um 2 Uhr und das Fest findet bei
In der gestrigen Sitzung des hiesigen Vereins zur Besferung Strafgefangenen wurde die Mittheilung gemacht,
daß das Verwaltungscomité der Kaiserin- Friedrich ⸗Stiftung
unter huldvoller Zuftimmung Ihrer Majestät der Kgiserin Friedrich den Jahres zuschüß von 1666 auf 2560 6 erhöbt habe. ĩ reichen Behörden lagen anerkennend Dankschreiben vor, welche aus Anlaỹ der Uebersendung des Jahresberichts eingegangen waren, . i nachweiseburcau des Vereins hat im letzten Menat wieder eine reiche Thätigkeit entfalten können. In die Listen der Arbeitsuchenden hatten sich seit dem 13. Mai 173 Strafentlassene neu einzeichnen laffen. Von diesen und früher gemeldeten sind insgesammt 170 in Arbeit gebracht 3 . . Schreiber, Daus diener u. dgl., 10 als Fabrikarbeiter, . Die Jahl der seit Jahres in Arbeit Gebrachten beträgt 873.
in der Dranienburger und im Stralauer in der Schöneberger Vorstadt stand der Nordd
erlauf wieder bäufiger ein tödt⸗ kamen in wenig gegen Zabl zur ärztlichen Be⸗
allgemeinen Berl. 12 Uhr Mittags,
der Ersten wirken. Der
bat die Lichtdruck-Anstalt von
der Eigenart
Germania“ zufolge, einen Bei⸗
Feststellung der Baufluchten auf
150— 200 000 A Neue Kirche
weitere
vereint mit den die die Namen kämpften.
der Weinstube von Lutter u.
in welchem sie häufig ver⸗ Tafel, die nach dem Zur Erinnerung an Monument.
gestiftet zur Jubelfeier des
Mos kau.
n und Jungfrauenverein
und aus vier
einnehmen, das Thurm bilden.
Von zahl⸗ Das Arbeits⸗
53
vorũberfabren zu
11 als Kutscher, 114 als Landarbeiter und Beginn des
Grünbaum. Tanz von E. Graeb. In Scene gesetzt vom Dber⸗Regiffeur Tetzlaff Dirigent: Kavell⸗ meister Kabl. Anfang 7 Uhr. ; ; Schaufpielbaus. 145. Vorstellung. Die Geier⸗ Wally. Schauspiel in 5 Aufzügen und einem Vor sries Die Klötze von Rofen., nach ihrem Roman gleichen Namens von Wilhelmine von Hillern. Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Opernhaus. — Jahreszeiten. Tanz Pesm in 2 Akten und T Bildern von E. Taubert und G. Graeb. Musik von P. Hertel. Zum Schluß: Robert und Bertrand. Pantomim isch. komisches Valet in 2 Ab- theilungen von Hoguet. Musik von Schmidt. An⸗ fang 73 Uhr. ö
Schaufrielbaus. 147. Vorstellung. Natalie. Scaufpiel in 4 Aufzügen von Jwan Turgenjew. Nach dem Russrichen für die deutsche Bühne bearbeitet von Eugen Zabel. Aafang 7 Ubr.
142. Vorstellung. Die
Zeutsches Theater. Mittwoch: Der Richter von Zalamea. Donnerstag:
Freitag: Zum 50. Male: Kirchfeld. ö.
Die rächste Auffübrung von Der Sohn der Wildniß indet am Sonnabend, den 14. Juni, statt.
Mein Leopold. Der Pfarrer von
Berliner Theater. Mittwoch: Zum 1. Male:
Doctor Wespe. (Friedrich Mitterwurzer.) Donn erstag: sean. ; 36 Freitag: 358. Abonnements Vorstellung. (Friedrich
Mitterwarzer) — Anfang 71 Uhr.
Tessing - Theater. Mittwoch: Der Fall Clèmencean. Schauspiel in 5 Akten von A. Dumas und A. d' Artois. ꝛ; :
Donnerstag: Die Ehre. Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann. .
Freitag: Der Fall Clsmencean. Schauspiel in 5 Akten von A. Dumas und . d'Artois.
Wallner ⸗Theater. Mittwoch: Gasftspiel von Therese Biedermann vom Theater an der Wien in Wien. Zum 5. Male: Mamsell Nitouche. Daudevillẽ in 3 Akten und 4 Bildern von H. Meilhae und A. Millaud. Musik von M. Herre.
Vor Fer Vorstellung, bei günstiger Witterung:
Bremen, 10. Juni. (W. geftern gemeldeten Eröffnung der Rede begrußte der eutschen 7 hob hervor: die Bremer Kaufmannschaft rechne es sich zur Ebre
urch die Handelsausstellung das Ibrige jum Gelingen des
Tepliß⸗Schönan. ̃ seit dem Tobe Tes Königs Friedrich Wilhelm III, von Preußen verfloffen. Das dankbare Teplitz vergißt des hohen Verblichenen niemals, denn er besuchte durch 25 Jahre die Heilquellen und spendete der Thermen⸗ stadt viele Woblthaten. elte an diefeni Tage sammt den Spitzen der Civil und Militãrbebörden, der Teväütafion des Sckützencorps und mehreren Vereinen zu einer erhebenden Feier an dem Orte, wo storbenen ein Den km al errichtete. mit dem Namen Königsköhe Friedrich Wilbelm mit Vorliebe verweilte; er konnte von hier aus das Thal überblicken, wo 1813 seine Krieger
Die Feier begann mit Lawentzer in einer zum lic enen gedachte; den Schluß bildete dann wieder ein Ghoral. Die Terlitzer Bademusikkapelle begleitete den Gesang in würdiger Weise. Die 42 Militärpersenen, Bade⸗Institut zu Teplitz gerade jetzt in Verpflegung stehen, umschlossen
New⸗ York, 7. Juni. Western Gifenbabn unweit Rockford, Illinois, entgleiste beute ein Personenzug in Folge boben Damm kinab in die Mitte einer Anzahl. auf dem Geleise be⸗ schäftigter Arbeiter,
auf der Stelle getödtet, Passagiere mit leichten Verletzungen davonkamen.
T. B.) In seiner bei der schon Sandels aus stellung gebaltenen Vorsißende Gustar Pagenstecher den Vor⸗ erbe⸗ und Industrie⸗Ausstellung und
es sei kein Opfer gescheut worden, um einem würdigen Theil des großen Die Bremer Kaufmannschaft hoffe, durch diese
Nordwestdeutschen Gewerbe und Papendie ck dankte im Namen fprach die Hoffnung aus, daß
Comité und j Schiffahrt und Handel, wie
Die Bremer Handelsausstellung sei in die erste derartige Ausstellung, großen
(N. A. 3) Am 7. Juni waren 59 Jahre
Die Einwohnerschaft versammelte sich auch
das dankbare Teplitz dem Ver⸗ Diese Höhe wurde auch darum benannt, weil daselbst König muthig und siegreich, gegen den Erbfeind Deutschlands einem Choral, worauf Pastor Herzen gehenden Rede des hohen Ver⸗
Verbündeten,
welche im Königlich preußiscken Militär⸗
Auch Tiefes Institut verdankt dem verewigten
errscher sein Entstehen.
Lil le, 8. Juni. (Köln Zig.) Eine amtliche Brieftauhen⸗ zählung ergab, daß dem französischen Kriegs ⸗Ministerium nöthigen⸗ falls 250 099 Tauben zur Verfügung stehen.
Ein grandioses Denk mal zur Erinnerung an
den 17. Oktober 1888 soll in Moskan, wie die Now. Wr.“ erfährt, errichtet werden. Kirchenglocke erhalten, die von byzantinischem Geschmack gekrönt wird. Das Denkmal soll 85 Faden (619 Fuß) hoch sein (noch einmal so hoch als die Isjaaks · Fathedrale) Etagen besteben. Riesendenkmals — wird ein Museum eingerichtet; die zweite Etage wird einen Glockenthurm darstellen, in welchem die berühmte Glocke „Iwan Weliki“ aufgehängt wird;
Dasselbe soll die Form einer gigantischen einem Thurm mit Kuppeln in
Unten — im Postament des
die dritte Etage wird ein Tempel vierte Stockwerk wird der das Ganze krönende Diefes eigenartige Bauwerk soll vor dem Kreml
errichtet werden und wird etwa 5 O00 000 Rbl. kosten.
(A. C.) Auf der Chicago and North eines Radbruches und kollerte den 6 Fuß welche bei Seite getreten waren, um den Zug
lassen. Ein Ingenieur und 4 Arbeiter wurden während die übrigen Arbeiter sowie die
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten
Beilage.)
Donnerstag u. folg. Tage: Gastspiel von Therese Biedermann. Mamsell Nitouche.
Kictoria-Theater. Mittwoch: Zum 2985. M.! Stanley in Afrika. Zeitgemälde in 19 Bildern von Alex. Mosjkowski und Richard Natbanson. Mustk von C. A. Raida. Ballet von G. Severini.
Anfang 74 Ubr. ; Donnerstag: Dieselbe Vorftelluns.
Friedrich ⸗Vilhelmstãdtisches Theater und
Concert Park. Direktion: Julius Fritz che. Mittwoch:! Zum 145 Male: Der arme Jonathan. Operette in 3 Akten von Hugo Wittmann und Jultus Baner. Musik von Carl Millöcker. In Scene gefetzt von Inlius Fritzich:. Dirigent: Hr Kapellmeister Knoll. Anfang ? Ubr.
Im prachtvollen Park um 5 Ubr: Großes Doyvel⸗ Concert. Auftreten erster Gesangs⸗ und Instru⸗
mental · Kũnstler. ( Donnerstag: Dieselbe Vorstellung.
Troll's Theater. Mittwoch: La Traviata.
Violetta: Fr. Marcella Sembrich, Alfred: Hr. nton Erl, als Gäste.) (Frau
Donnerstag: Maurer und Schlosser. Täglich: Bei günstigem Wetter vor und nach
Bertram: Fr. Heink.)
der Vorstellung, Abends bei brillanter elektr. Be⸗= leuchtung des Som mergartens: Großes Concert. Anfang 53, der Vorstellung 7 Ubr.
Belle Alliance Theater. Mittwoch: Sroßes Volksfest zu balben Kassenpreisen: Zum 162. Male: Der Nautilns.
Im prachtvollen glänzenden Sommergarten: Großes Mlitãr Doppel · Concert. Auftreten sämmtlicher Spezialitäten. Brillante Illumination des ganzen Garten Gtablissements. Anfang des Concerts 6 Uhr, der Vorstellung 73 Ubr.
issoa . National⸗Panorama. Herwarthftr. 4, Königsplatz.
Das alte Rom
mit d. Triumpbzuge Kaiser Constantins i. J. 312 n. Cbr. v. d. Kal. Prof. J. Büblmann u. Alex Wagner in München. Täglich geöffnet v. Mor⸗
Nen eröffnet.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Maria Sbween mit Hrn. Johannes Diedrichs (Hamburg — Hohenfelde). — Frl. Emmg Umlauf mit Hrn. Dr. med. Fr. Schubert (Waren — Penilin). — Frl. Else Gon⸗ tard mit Hrn. Johannes Friedrich Dürr (Ritter⸗ gut Mockau == Leirzig) — Frl. Minna Eggers mit Brn. Gerichts ⸗Asseffor Paul Bach (Friedenau — Dranienburg).
Verebelicht: Hr. Ingenieur Albert Hirtz mit Frl. Rogalla v. Bieberftein (Berlin). — Hr. Land⸗ rath Adolf v. Bennigsen mit Frl. Elisabeth von Schneben (Spring). — Hr Apothekenbesitzer Alois Richter mit Frl. Klara Rasselt (Kamenz in Schles). — Hr. Ludwig Schlote mit Frl. Elly Kollenrott (HerrenhausenJs. — Hr. Paul Lange mit Frl. Luise Kurrig (Breslau).
Geboren: Ein Sohn: Hrn. Königl. Regierungs⸗ Baumeister Prelle (Breslau) — Hrn. Dr. med. Korn (Koppenbrügge) — Hrn. Dr. Henry Fricke (Friedenshütte und Morgenroth, O- S) — Eine Tochter: Hrn. Major Schütze (Glogau). — Srn. W. Peters (Hamburg). — Hrn. Schloß⸗ Fauptmann und Kammerherrn vom Wurmb (Haus Porstendorffh ].! — Hrn. Dr. Albert Graef (Berlin). — Hrn. Karl Hesse (Berlin). — Hrn. Georg Rö⸗ seler (Berlin). — Hrn. Georg Popcke (Rixdorf). — Hrn. Felix Herrmann (Berlin).
Gestorben: Hr. Pastor Ferdinand Strauß (Ober n — Hr. Kaufmann Ferdinand Nöhring (Breslau). — Hr. Oberförster Albert Prützel (Koblgrund i. Waldeck. — Hr. Rentier Karl Horner (Helmstedt) — Hr. Grund besitzer Wal- Demar Gerschow (Berlin). — Hr. Gerichtsassessor Fritz Hoburg (Berlin).
Redacteur: Dr. H. Klee.
Verlag der Expedition (Scholy.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt, Berlin 8W., Wilbelmstraße Nr. 32. Acht Beilagen (einschließlich Börsen⸗ Beilage),
und die Inhaltsangabe zu Nr. 5 des öffent⸗
lichen Anzeigers ¶ ãmmanditgesellschaften auf
Aktien und Aktiengesellschaften) für die Woche vom 2. bis 7. Juni 1890.
Berlin:
baus. 141. Vorstellung. Ein Maskenball. Over in 4 Auffuͤgen von Verdi. Deutscher Text von
Großes Garten Concert. Anfang des Cencerts Hz, der Vorstellung 71 Uhr.
gens 9 Uhr bis zur Dunkelheit. Eintritt 1 6
BVarlamentarische Nachrichten.
Schlußbericht der gesttigen (12) Sitzung des Reichs⸗ tages. Zweite Berathung des Nachtrags-Etats für 1890/91. Forderung von 4M Millionen Mark für Maßregeln zur Unterdrückung des Sklavenhandels und zum Schutze der deutschen Interessen in Ost— Afrika.
Nach dem Abg. Goldschmidt, über dessen Rede wir schon gestern berichtet haben, nimmt das Wort
Abg. Dr. Dohrn: Die Aeußerung des Reichskanzlers, daß es nicht möglich wäre, hier in Deutschland eine Gesellschast nach englischem Vorbilde wirken zu lassen, weil der Deutsche nun einmal die Eigenthümlichkeit habe, lieber sein Geld in den zweifelhaftesten Papieren ausländischer Staaten als in Deutsch— land anzulegen, ist doch nur in beschränktem Umfange zu⸗ treffend. Wir sehen es ja, daß das Staatskapital gar kein Bedenken getragen hat, in Neu-Guinea so zu wirthschaften, wie es die Engländer thun. Es fragt sich nur, welches Kapital überhaupt mobil gemacht werden kann. Das kleine Kapital mobil zu machen, wie es Dr. Peters vorschlug, habe ich als verderblich bekämpft. Wir brauchen nur nach Frankreich zu gehen, um mit Grauen zu gewahren, was für Verwüstungen das Panama⸗ projekt in diesem Augenblick gerade bei den kleinen Leuten angerichtet hat, wie die kleinen Leute, die von der Rente zu leben gezwungen sind, durch den Krach bei dem Panama⸗ unternehmen ins Unalück gestürzt sind. Der Reichskanzler be⸗ findet sich im Widerspruch mit den Anregungen, welche aus dem preußischen Handels-Ministerium gegeben sind. Es ist mir persönlich erst im vorigen Jahre eine Anregung aus dem Handels-Ministerium zugegangen, in welcher auf die Noth⸗ wendigkeit aufmerksam gemacht wird, für dauernde Kapital⸗ anlagen in südamerikanischen Staaten zu sorgen, nicht bloß in Chile, selbst in Paraguay. Bei uns in den Seestadten ist man schon seit Jahrzehnten daran gewöhnt, sein Geld in überseeischen Unternehmungen anzulegen. Ich brauche nur an West⸗Afrika zu erinnern. Ost-Afrika erfreut sich einer großen Reihe von hochangesehenen und vornehmen Protektoren, welche aber aus dieser Stellung nicht herausgehen und nicht die Opfer bringen wollen, welche nöthig sind, um dieses Unter nehmen richtig fortführen zu können. Wenn Sie nicht selbst das Vertrauen haben, daß Sie Ihre Kapitalien rentabel an— legen können, so ist es unbillig, von anderen Leuten zu ver⸗ langen, daß sie mehr Vertrauen zu Ihren Unternehmungen haben, als Sie selbst. Sehr lehrreich ist in dieser Beziehung der neueste Bericht der Ostafrikanischen Gesellschaft für 1839. Die Bilanz ist natürlicher Weise eine recht trübe. Das wird offen zugestanden. Der Staatssekretär von Marschall hat darauf hingewiesen, mit welcher kolossalen Rapidität der Handel in Of⸗-Afrika gestiegen wäre. Die Einfuhr sei in einem Jahre von S89 960 auf 2 994000 S und in ahnlicher Weise auch die Ausfuhr in die Höhe geschnellt. Dieses „in die Höhe geschnellt“ ist charakteristisch. Es hat eben die Ausfuhr während des Aufstandes des Buschiri gestockt und das Quantum von Elfenbein, welches an die Küste gekommen ist, ist mit einem Male, exportirt worden, anstatt daß sich die Ausfuhr auf zwei Jahre vertheilte. Es ist begreiflich, daß das Elfenbein nicht durch die Karawanen transportirt werden konnte, wenn das Land in vollem Aufruhr war. Wahrscheinlich wird die Aus- und Einfuhr schon in der nächsten eit in ein regelmäßiges Fahrwasser kommen. Uebrigens ommt es bei der Ein- und Ausfuhr nicht so sehr auf das esammte umgesetzte Quantum, als auf den Verdienst an. sach dem Bericht der Gesellschaft gehen die Geschäfte nicht sehr brillant. 2 400 000 46 sind allein nothwendig zur Be⸗ festigung des Besitzes, denn durch die aufständische Bewegung ist Alles, was dort geschaffen, mit einem Schlage vernichtet worden. Ein Satz des Berichtes ist vollständig berechtigt, nämlich der, daß nur durch eine Hebung der allgemeinen Landeskultur ein durchschlagender Einfluß auf die Eingeborenen gewonnen, und diese der Civilisation entgegengeführt werden können. Soll das aber geschehen, dann ist es nothwendig, endlich einmal aufzuhören mit der fortdauernden Ver⸗ größerung des Gebieles, und sich zu concentriren. Das ist auch der einzige Weg, um mit Erfolg die Sklaverei, resp. den Sklavenhandel in Ost-Afrika zu bekämpfen. Mit Feuer und Schwert kommen wir hier nicht vorwärts. Im Uebrigen scheint mir die Gesellschaft nicht diejenige Aufgabe gelöst zu haben, für die so viel Reklame gemacht worden ist. Ihren bisherigen Leistungen gegenüber erscheint mir die Aufwendung, welche von Seiten des Reichs gefordert wird, eine ganz enorme und in keiner Weise zu rechtfertigende. Der jeh nf hat sich darüber beklagt, daß es so schwer sei, hier in Deutschland die erfahrenen Männer zu finden, welche im Stande seien, die Kolonialsachen draußen zweckmäßig zu verwalten und ein— zurichten. Das ist bis zu einem gewissen Grade richtig; solche Kräfte kosten eben Geld, und man darf es nicht so machen, wie die deutsche Plantagen-Gesellschaft, die bei ihrem neuesten Versuche, Taback zu pflanzen, sich Kräfte aus Schwedt und Vierraden hat kommen lassen, nachdem sie sich höchst zweifel⸗ hafte Existenzen aus dem berühmten Tabacksdistrikt Sumatra hatte kommen lassen. Ein abschließendes Urtheil über die Verhältnisse in Ost-Afrika zu gewinnen, ist schwer möglich. Dem Major Liebert freilich ist es schon nach fünfwöchigem Aufenthalt in Ost⸗-Afrika gelungen, ein ganz objektives Ur⸗ 4. zu gewinnen. Wie aber diese Sbjektivität beschaffen ist, geht aus seinem Urtheil über Dr. Fischer hervor, welcher als Arzt und Gelehrter fast ein Jahrzehnt in Ost-Afrika zu⸗ n., und aus diesen 8 heraus sich über das lima ausgesprochen hat. Major Liebert bezeichnete Fischer's Ausspruch, daß, wo Wasser im Lande sei, das Land ungesund sei, und wo es heiß, es unfruchtbar sei, als unqualifizirbar. Er fügte hinzu, daß, wo Wasser in Afrika sei, das Land durchaus nicht ungefund sei, sondern eine überwältigende Fülle von Vegetation hervorbringe. Nun hat aber Fischer nicht allein so über Sst⸗Aftika geschrieben. Auch andere Fach⸗ männer wie Thompson stimmen mit ihm darüber überein. Major Liebert ging sogar soweit, zu sagen, daß er auf Grund feiner fünfwöchigen Erfahrungen die Garantie übernehmen könne, daß jedes Kapital, das in Ost-Afrika angelegt werde,
eine gute Rente erzielen werde.
Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anze
M 138.
Berlin, Dienstag, den 10. Juni
gute R Nach dem stenographischen Bericht scheint es dem geehrten Herrn bange geworten zu sein um die Garantien, denn aus dem stenographischen Bericht ist die Garantie verschwunden. Das beweist, wie schwer es ist, einen erfahrenen Mann zu finden, um diese — . . 4 ö 2 ' 6
Dinge richtig zu beurtheilen. Wenn es möglich ist, regierungs⸗ seitig so zu plädiren, so geht daraus hervor, wie wenig richtige Informationen die Regierung selbst über diesen Gegenstand hat. In der Budgetkommission ist uns gesagt worden, daß bei der Ankunft des Majors Wissmann über die definitive Regelung dieser Dinge in Ost⸗Afrika beschlossen werden könnte. Das wäre auch der geeignete Moment, über diese Vorlage zu reden. Auf Grund aller dieser unklaren Verhältnisse halte ich es nicht für zweckmäßig, dieser Vorlage zuzuftimmen, zumal da diese Forderung nicht eine einmalige, sondern wahr⸗ scheinlich eine öfter wiederkehrende sein wird. Ich bitte Sie diese Vorlage abzulehnen. . Abg. Graf Mirbach; Wenn man wünscht, daß nicht das Reich selbst kolonial etwas unternehme, sondern Alles den Kolonialgesellschaften überlassen soll, dann muß man nicht andererseits die Ostafrikanische Gesellschaft in der Weise, wie z. B. Abg. Bamberger dies hier am 26. Januar 1889 gethan, diskreditiren. Der Abg. Dohrn hat den handelspolitisch richtigen Satz entwickelt, daß die Durchfuhr leide, wo ein Auf— stand stattfinde; ich finde aber nicht, daß er damit einen Gegensatz zu den Ausführungen des Staatssekretärs konstruirt hat. Dann hat er den Gewinn der Ostafrikanischen Gesell⸗ schaft bemängelt. Daß die Gesellschaft während der Zeit eines Aufstandes, den sie niederzuwerfen gar nicht die Macht hatte, keinen Gewinn gemacht hat, ist natü lich. Was den weiteren Tadel des Abg. Dohrn betrifft, so wird mir Jeder, der etwas vom Grundbesitz Ver— steht, zugeben, daß, wenn man, abgesehen vom Waldbesitz, In— ventar und Gebäude wegnimmt, nichts übrig bleibt; wenn die Pflanzungen zerstört werden, so bleibt natürlich nichts übrig. Der Abg. Dohrn hat dann ausgeführt, daß die Ostafrikanische Plantagengesellschaft zweifelhafte Personen zum Tabacksbau herangezogen hat; er hat nicht gesagt, unerfahrene Personen. Ich hoffe, daß er keinen Anstand nehmen wird, den betreffenden Personen Genugthuung zu gewähren. Die Osiafrikanische Plantagengesellschaft soll nach dem Abg. Dohrn Planteure aus Schwedt und Vierraden bezogen haben. Wahrscheinlich hat er einen Berichterstatter aus Bernau vor sich gehabt. sind aus Sumatra bezogen. Dann ist ausgeführt, daß das Klima in Ost-Afrika ein ungesundes sei; es ist ein Tropen— klima und nicht Alle vertragen es. Nach den offiziellen Weiß— büchern ist der Gesundheitszustand unserer Truppen und Offiziere ein recht befriedigender. Hr. Peters, der sich seiner⸗ seits in Afrika stets wohlbefunden, hat mir genaue Details über das Klima gegeben, und danach findet sich dort nicht bloß Tropenklima, sondern auch gemäßigtes. Das Tropen— klimz mag auf Deutsche aus dem Norden eine geistige Depression ausüben; aber auch unser Klima ruft nicht gerade immer Elastizität hervor. Und die Forderung von 4 /, Millionen ist einfach eine Konsequenz der vom vorigen Reichstage mit großer Majorität gefaßten Beschlüsse, betreffend die Unterdrückung des Sklavenhandels. Sie könnten heute mit Ausnahme Derjenigen, die auch damals schon in prinzipieller Opposition standen, Ihre Zustimmung nur ver— fagen bezw. einschränken, wenn die Grundlagen, auf denen die verbündeten Regierungen damals die Vorlage aufbauten und ihre Erklärung abgaben, sich nachträglich als falsch her— ausstellten; wenn ferner die Mission Wissmann's im Wesent⸗ lichen erledigt oder aussichtslos wäre, oder wenn von irgend einer Seite ein bestimmter Weg angegeben werden könnte, auf welchem unter Anwendung von wenigen Mitteln dieses Ziel zu erreichen wäre. Alle Voraussetzungen und Erklaärun— gen der Regierung haben sich aber als durchaus zutreffend erwiesen. Das Maß des Wohlwollens und Vertrauens in unsere Kolonialpolitik und deren Resultate ist auf konservativer Seite ein ., verschiedenes; trotzdem baben wir uns ent⸗ schlossen, die Vorlage anzunehmen. Ich persönlich würde bei der gegenwärtigen politischen Lage Deutschlands und wenn ich lediglich als Landwirth in den östlichen Provinzen, wo die Landwirthschaft schwer um ihre Existenz ringt, urtheilte, wünschen, die Kolonialpolitik ware oder würde noch um wenige Jahre verschoben, unter der Voraussetzung, daß es nach Jahren noch möglich wäre, ein großes koloniales Gebiet zu erwerben. Nach allen meinen Informationen wäre das nicht möglich, und deshalb ist das Verdienst Peters' ein unsterbliches, das auch von den Gegnern anerkannt worden ist, allerdings erst, nachdem er todt gesagt war. Ich habe Anfangs skeptisch der Kolonialpolitik gegenübergestanden; als ich aber sah, daß sie weite Kreise erfaßte, habe ich mich belehrt und bin zu anderem Resultat gekommen. Ich glaube allerdings nicht, daß jedes Geld, das dort angelegt wird, schnell und sicher hohe Rente gewährt; aber genügend gut verwaltete Mittel werden in nicht ferner Zukunft eine Rente und dann eine recht nennenswerthe Rente bringen. Ich bin allerdings bei der ODstafrikanischen Gesell⸗ schast mit B30 6 betheiligt, ich habe aber durchaus nicht die Besorgniß, als Verwaltungsrath hier denunzirt zu werden. . Bismarck hat im Januar 1889 die Nothwendigkeit einer IÜktion gegenüber den arabischen Sklavenhändlern betont, weil die Ostafrikanische Gesellschaft dem Aufstande nicht gewachsen wäre. Deutschland habe die Aufgabe der Eivilisirung und Ehristianisirung Ost-Afrikas ebenso wie England und Frank⸗ reich; wäre die Ostafrikanische Gesellschaft nicht in diesem Sinne thatig gewesen, so würde es niemals zu einem Zu⸗ sammenstoß mit Sklavenhändlern gekommen sein; es sei auch ein hervorragendes Verdienst der Istafrikanischen Gesellschaft, daß sie die Küste in den Pachtbesitz Deutschlands gebracht habe; sonst hätte Deutschland seine Mission im Sinne der Nieberdrückung des Sklavenhandels und der Kulti— virung nicht ausüben können. Auch die Ausfüh— rungen des Fürsten Bismarck in wirthschaftlicher Hinsicht haben sich vollständig zutreffend bewährt. Die Mißerfolge im Plantagenbau sind auf die Unerfahren⸗ heit in diesem Gebiete zurückzuführen. Es ist nicht zu weifeln, daß er demnächst lohnend sein wird. Nach unseren i nnen find die Motive der Vorlage begruͤndet und
Die Planteure
iger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
1894.
korrekt, und wir haben keinen Anlaß, die Forderung der ver⸗ bündeten Regierungen abzulehnen. Wir sind allerdings nicht in der Lage, die Maßna' men Wissmann's im Einzelnen zu kontroliren, aber so weit ich dazu in der Lage gewesen hin, mir davon Kenntniß zu verschaffen, herrscht nur volle An⸗ erkennung seines richtigen, schneidigen, muthvollen Vorgehens, ganz im Sinne der ihm anvertrauten Mission unter Wahrung der Ehre Deutschlands. Stellt man sich auf den Stand— punkt, die ganze Verwaltung der Ostafrikanischen Gesellschaft zu überlassen, so wird es darauf ankommen, entschieden und mit großer Energie die Pazifizirung bis in das fernste Gebiet durchzuführen. Dann aber werden wir bedeutende Mittel sehr rasch aufwenden müssen. Nur nach der volligen Pazifizirung Ost Afrikas könnten wir einen Vertrag mit der Ostafrikanischen Gesellschaft abschließen. Sonst würden wir das Risiko laufen, daß nach einem Jahre oder ein paar Monaten der alte Zastand der Rebellion wieder eimmritt. Deshalb bitte ich, die Ostafrikanische Gesellschaft nicht zu diekreditiren, wie bisher geschehen. Wir sind der Ansicht, daß
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wir das einmal Begonnẽne im Sinne der Mission Deutsch— lands als großer christlicher Nation, die es in der Kongoakte übernommen hat, an der Civilisirung und Christianisirung Afrikas zu arbeiten, nicht aufgeben sollen; wir würden dies auch wirthschaftlich für einen schweren Fehler halten. Der vorige Reichstag hat die Vorlage für Ost⸗Afrika mit großer Majorität angenommen, ich spreche die Hoffnung aus, daß auch von diesem Reichstag die Forderung mit großer Majoritaät angenommen wird.
Abg. Haußmann: Wir haben uns an der ersten Be— rathung der Vorlage zum Theil auch deshalb nicht betheiligt, weil wir eine stärkere Begründung dieser Mehrforderung von der Regierung, und weil wir namentlich von ihr ein Pro—⸗ gramm erwarteten, welches die für eine so weit ausschauende Sache uns nothwendig erscheinenden Garantien enthielt. Solches Programm haben wir leider von der Regierung nicht erhalten. Was die Regierung als ihre Stellung in dieser Sache bezeichnet, ist außerordentlich nebelhaft und ver— schwommen. Der Vorredner verwies uns auf das Programm des früheren Reichskanzlers, dagegen weise ich darauf hin, daß wir doch jetzt einer veränderten Situation, einer anderen Person und auch anderen Grundsätzen gegenüberstehen. Hr. von Caprivi hat sich außer Stande erklärt, uns ein Pro— gramm überhaupt zu geben. Trotzdem hat er uns mitgetheilt: wir müssen eben vorwärts gehen. Es soll also in Afrika vorwärts geschritten werden, ohne daß wir erfahren, in welcher Richtung, nach welchem Ziel. Die Opposition wollte hauptsächlich erfahren, welchem Ziel die Regierung zustrebe, dem der Privatgesellschaften oder dem der Kron⸗ kolonien. Einerseits hat nun Hr. von Caprivi gesagt, er spreche auch heute die bestimmte Hoffnung aus, dahin zu kommen, daß das Reich nicht mehr mit Geld engagirt sein werde. An einer anderen Stelle aber kommt die überraschende Wendung, daß wir, um auf die Dauer der Sklaverei entgegentreten zu können, durchaus eine Organisation brauchen, die wenigstens in einigen Beziehungen dem nahe kommt, was man in Europa einen Staat nennt. Ein derartiges Programm wird man doch nicht glauben durch die Ostafrikanische Gesellschaft ausführen lassen zu können. Ist es damit wirklich Erast, so wird es die Aufgabe des Reichs sein, diesen annähernden ostafrikanischen
Ein weiteres bedeutendes Bedenken
war der Anziehungspunkt dieser Kolonialpolitik für weite Kreise der Glaube an die Möglichkeit, sich Auswanderungsgebiete zu verschaffen. Man war gewiß berechtigt, zu wünschen, daß Deutschland den großen Strom seiner jährlichen überseeischen Auswanderung in Gebiete lenken könnte, die in einem ge— wissen inneren nationalen Zusammenhang mit unserem Vater⸗ land stehen. Heute sind wir davon zurückgekommen. Auch von der Regierung selbst wird nicht mehr an der Behauptung festgehalten, daß Ost⸗Afrika für Mitteleuropäer ein geeignetes Auswanderungsgebiet ist. In dieser Beziehung sind auch wirklich die von Dr. Dohrn angeführten Autoritaten in ihrer Bedeutung höher anzuschlagen als die Erfahrungen eines fünfwöchigen Aufenthalts. Graf Mirbach beseitigt diese be⸗ deutsame Frage mit dem Scherzwort von der intellektuellen Depression, die sich theilweise auch bei uns geltend mache. Vielleicht hat er dabei auf die Depression angespielt, die der Reichskanzler als einen großen Aufwand von Mangel an Sachkenntniß in kolonialen Dingen bezeich⸗ nete. Muß von der Auswanderung abgesehen werden, so tritt der Handel immer und immer wieder in den Vorder⸗ grund der Kolonialfrage. Aber auch hier scheint es, daß wir mit Ausnahme der Durchfuhrwaare des Elfenbeins irgend welche Waaren dort bis jetzt nicht finden können, und daß es sich um Waarenverbindung nur mnsofern handelt, als wir erst Kolonien, die diese Wgaren hervorbringen sollen, in diesen Troyengegenden anlegen sollen. Nun hat aber der Reichs⸗ kanzler selbst ausgeführt, daß, „ohne die Eingeborenen zu einem gewissen Grade von fittlicher und intellektueller Bil⸗ dung zu bringen, auf die Dauer ein schwunghafter Handel mit ihnen, eine gangbare Industrie an Ort und Stelle, selbst eine gut getriebene Landwirthschaft kaum möglich sein würde.“ Mit diesem Punkte, dem Punkte der Kultur und Gesittung, komme ich auf den dritten Punkt, die Sklaverei⸗ frage. Gewiß ist es ganz berechtigt und nothwendig, daß mit allen Mitteln geistiger und moralischer Arbeit, welche eine Bevölkerung heben können, erst auf diese Distrikte eingewickt werden muß, bevor wir daran denken können, dieser Frage auch nur näher zu treten. Damit, daß an einigen Stellen äußerlich der Sklavenhandel oder eine Sklavenjagd verhindert wird, legen wir dieser großen Erscheinung von Unkultur in