Reichstage bekannten Antrag auf Einführung des gesetzlichen den elfstündigen Maximalarbeitstages wieder ein. Die Beschluß⸗
fassung wurde auf heute vertagt.
— Im 5. Potsdamer Reichstagswahlkreise (Ober- stattgefundenen Stichwahl der Oberlehrer mig) mit 7448 Stimmen zum Mitgliede des Reichstages gewählt worden; Landrath von Bethmann—
barnim) ist bei der, Dr. Althaus (freisir
Hollweg (kons.) hat 6236 Stimmen erhalten.
—
amt. Nr. 23. — Inhalt: Gesundbeitsstand. der Berichtswoche. — Cholera auf Java. — Deffentliches heitswesen in der Provinz Schleswig⸗Holstein 1886/83 fälle in deutschen Städten mit 40060 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Berliner Krankenhäusern. Sterblichkeit in jahr. — Desgl. in größeren Verwaltungsgebieten des In— Zeitweilige Maßregeln gegen 1 29. Dezember = 30. März polizeiliche Maß⸗
bezirken. —
landes. —
bestimmungen.
Gentralblatt der Bauverwaltung. . ; im Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Nr. 24. Inhalt: Amtliches: Allerhöchster Erlaß vom 3. Mai 1890. — kular⸗Erlaß vom 31. Mai 1890, betreffend die E —ᷓ technischen Hälfe arbeiter bei den Königlichen Regierungen. — P Nachrichten. — Nichtamtliches: Hülfsmittel für die Annahme und Abfertigung der Züge auf dem Haupt a. M. (Schluß). — Vom Panama ⸗Kang mal für die Rheinprovinz. (Fortsetzung). — Kaise? Wilhelm I. in Berlin. — Vermischtes:; Stellung der bis— herigen kechnischen Hülfsarbeiter bei den Königlichen Regierungen,. — Prelsbewerbung für ein Kaiser Wilhelm⸗Denkmal in Köln. der Vollendung des Hauptthurmes vom Ulmer Münster, — Inter⸗ nationale Elckerische AÄusstellung in Frankfurt a. M. 1891. — Bild hauerbewerbung für das Kriegerdenkmal in Indianopolis. . Erste
Witterung. krankheiten. — Thierseuchen in Italien, — Schweinediphtherie in Dänemark. — Veterinär ⸗polizeilich⸗ regeln. — Medizinal⸗Gesetzgzebung u. s. w. (Deutsches Reich) Hühner⸗ cholera. — (Preußen) Trintwasserbeschaffung in den Kasernen ꝛc. — (Italien.) Gesundheitspflege ꝛe. A (Spanien.) Sanitätsdienst in den Küstenorten. 3 sprechung. Butterverfälschungen. (Schluß). — Kongresse, Verhand⸗ lungen gesetzgebender Körperschaften, V. Argentinien, Uruguay.) Sanität ⸗Regulativ. E
D
Versffentlichaagen des Kaiserlichen GJ
Vereine un s.
— Erkrankungen in — PVesgl. in deutschen Stadt und Land—
scᷣ O 38 Vꝛrtel⸗ deutschen Orten ꝛc. 13889 4. Vierte
Ausführungsbestimmungen. = Schluß.) — Recht-
atwurf der Ausführungè⸗
Herausgegeben Stellung der bisherigen
Personenbahnhofe in Frankfurt J. — Kaiser Wilhelm⸗Denk⸗ Nationaldenkmal für
einen Br
setzt sind.
und Aus⸗ Volks⸗
Comitè ? Preußen sich ein 2
mal zwölf
w. (Brasilien, Centnern.
Cir⸗
d
zersonal⸗
zeier haftigkeit
Rheingrafen Hr. den Abt Hr. Lurgenstein. Sembrich, welche auf
Die aus Eisen in korinthischem
Ueber einen Zus der N. A. Ztg.“ folgende 3 Uhr, fuhren auf Bahnh tend nach Charlottenburg ausfahrende Südringjzug und der 8 wald ausfahrende verspätete Anschluß Personenzug in Folge Schad⸗ zusammen. beiden Zugmaschinen und fünf Wagen. Passa ist Niemand, von dem Rehn er ne sind ein Lokomotivführer und die beiden Heizer leicht verletzt, i i und Wagen n m . beschäßigt. Der Betrieb auf der Stadt⸗
Marx,
Mannigfaltiges.
Die Kaiser Wilhelm ⸗Brücke, deren südliches Trottoir in
Folge der vor einigen Monaten stattgefundenen Gasexplosion durch
etterverschlag abgesperrt
in . .I. A. Zig.“ mittheilt, wieder in ihrer vollen Breite andert? übergeben, da die seiner Zeit zerstörten Granitplatten
Volkskrankheiten in
= Sterbe⸗ Vier Jahrzehnte sind, wie die ‚Vosss 3tg.“ schreibt, heute ver⸗ gangen, seit in Gegenwart des Königs Friedrich Wil elm Id, die Grundsteinlegung zu dem National - Krieger ⸗ Denkmal im Inalidenpark vollzogen wurde, welches dem Andenken der in den Sämpfen 1845 und 1849 gefallenen preußischen Soldaten ge, widmet ist. Die Ausführung des etwa 38 m hohen erfolgte nach Brunckow's Leitung in den Jahren 1851 —1854. 52 000 Thaler
und wurden auf von Berg und Mark“ aufgebracht. Auf dem
m Foher Adler, der feine Schwingen 73 m weit ausbreitet. Stile hergestellte Säule ist aus drei⸗
Theilen zusammengesetzt
In der nächfsen Ümgebung des Denkmals befinden sich die mit Epheu bewachsenen Grabhügel von achtzehn am 18. und 19. März 1848 zu Berlin gefallenen Soldaten. an der Vorderfeite durch ein Eisengitter, an den übrigen Seiten durch — eine mi militärischen Abieichen verzierte Sandsteinmauer abgeschlossen, an welcher 33 Marmortafeln mit den Namen sämmtlicher s. 3. ge— fallener preußischer Krieger (etaa 500) befestigt sind.
einer Weiche
den Gerold Hr. — Die vorletzte Gastrolle der Fr. Marcella Sonnabend angesetzt ist, wird Lucia von Sam mermoor fein. In dem dies maligen Gastspieleyelus der Sängerin, der hinsichtlich des Andrangs von Seiten des Publikums selbst die berühmten Patti ⸗Abende hinter sich läßt, Partie noch nicht gesungen.
Entwurf unter Stüler's
ammenstoß zweier Ring bahnzüge— geht Meldung zu: Am 16. Juni Nachmittags of Westend bei gleichzeitiger Abfahrt der
Cronberger am Arme fassen vollen Abstiege
gefunden,
Sembrich die ine Regens bestätigt.
hat Fr.
nunmehr, wie die hüllt worden. dem Verkehr
durch neue er⸗
war, ist
Frankfurt
Monuments und Soller's Die Kosten beliefen sich auf Anregung des „Unterstützungs⸗ durch freiwillige Beiträge in Kapitäl der Denksäule erhebt
und hat ein Gewicht von 1409 Das Ganze wird der Häuser.
eingestürzt sei.
nach Grune⸗ fallen zu sein.
entgleisten die
Hierbei Von den Passagieren
Die entgleisten Maschinen
italienssche Ansstellung für Architektur. — Serfchub⸗ Bahnhof in Shi⸗
cago. — Bücherschau.
Kunft und Wissenschaft.
In der gestrigen Mittheilung über die Beobachtung der Sonnen⸗ finsterniß auf der Königlichen
heißen:
berechnungen.“
. Dieses Ergebniß, welches mit ähnlichen Ermittelungen aus den letzten Jahren ungefähr übereinstimmt, allmähsichen weiteren Verbesserung der Grundl
Theater und Musik.
Desdemona spielen.
Auftreten in . Mamsell Nitouche“ ist vom Wallner-Theater für eine
Kroll's Theater. Bei der Wiederaufnahme von Weber's Sylvana“ « ichen Vertreterinnen der weiblichen Haupt-
Ernestine Heink (Dryada) und Marie
fest engagirt worden.
darf das Publikum die treffl rollen vom vorigen Jahre,
Berliner Theater. Christine Hebbel wird am Sonnabend als zweite Debutrolle die
Wallner ⸗Theater. . Frl. Therese Biedermann, welche gleich bei ihrem ersten einen glänzenden Erfolg erzielte, Reihe von Jahren gewonnen und
Hadinger (Syl cara) auch in dieser Soison begrüßen.
singt den Ratto,
Wetterbericht vom. 18. 8 Morgens 8 Uhr.
welchen früher Hr. Dr.
ternwarte muß es zum Schluß
liefert einen Beitrag zu der agen dieser Voraus⸗
Der
Mertens
Fla schönsten Kaiser
Hir
auf der
am Freitag Nur ein
Hr. Riechmann Basch sang,
in den
Sturz von einer Terra
Riesengebirge“' von der S Unwetter am letzten Sonnabend 2 . Laufe des Nachmittags goß der Regen in Strömen, sodaß die Bezeichnung ihre volle Berechtigung hatte. e ; denen Bächlein, und die verschiedenen Pfade, die h allen Richtungen des Hochplateaus führen, wenigen gehalten mußten zur Nacht dort verbleiben. aus Breslau vollführte unter Zuhülfe⸗
wol kenbruchartig“ glich einem vielgewur von der Riesenbaude na waren wasservoll.
und Ringbahn wurde, mit Annahme ischen lottenburg, auf allen Linien aufrecht erhalten. Auf ; entgleisten Fahrzeuge und die Instandsetzung der beschädigten Geleise wurde in der Nacht so zeitig beendet, daß der gegen h Uhr beginnende Betrieb wieder in vollem Umfange aufgenommen werden konnte.
Kaufmann Mertens aus Berlin verunglückte, wie das „ODtsch. Tagebl.“ mittheilt, am 16. Juni auf Capri durch einen i sse des Villenkomplexes des Hotels Pagano.
war sofort todt.
to w, 15. Juni. Wetter die feierliche
Wilhelm ⸗Denkmals. dt. prächtiges Festkleid angelegt, fast jedes Haus war mit Fahnen und Gußrlanden reichlich geschmückt.
17. Juni. chneekoppe geschrieben wird, war dort das
schberg i. Schl.,
Die
Koppe Einkehr
noch weitere Ziele gesteckt hatten,
junger Mann
nahme eines Führers den Abstieg übers Gehänge,. war kein leichtes, denn der orkanartige Sturm drohte Koppenkegel hinab
Biegungen am
35 Allg. Ztg.) Heute fand hier beim Enthüllung des
. , Vet ff ẽ tt te t?
Weftend md Ghar⸗ Starnberger
Die Aufgleisung der
neuerrichteten
statt. Die Stadt hatte ein
erklären die Wie dem „Boten aus dem
ein ganz außergewöhnliches. Im
Der Zickzackweg
welche am Vormittag
Gãäste, und denselben Tag sich
hatten
Das Wagniß die Passanten
nach dem Riesen⸗
Bar. auf 0 Gr. Millim.
Stationen.
Meeressy.
i
red
Wind. Wetter.
o Celsius ]
bo C. — 4 N.
Temperatur
1
in
8 u. d
Mullaghmore Aberdeen. Ghristiansund Ropenhagen. Stockholm. aparanda. t. Petersbrg. Riostau·
51 RWB
z bedeckt 3 wolkig 3 Nebel W 3 bedeckt
— — — — R
SO 2 bedeckt
2 wolkig W 1 wolkenlos 2 wolkenlos
Gortł.Queent⸗ , Cherbourg. G 1 Hamburg .. Swinemünde Neufabrwasser Memel ..
Her ö ünster. .. Karlsruhe. Wiesbaden. München .. Chemnitz .. ö ,, Breslau..
66 755
1 — 409
760 7164 76353
760 4 760 756
7164 WSW. WNW 60 WNW WNW 757 W
. JI54 SSO 3 Regen 65 SSW 1Regen SW SW W 3 wolkig 7164 NW
NW
WNW
z bedeckt 3 bedeckt 3 wolkig 3 wolkig bedeckt!) 3 Regen) 2 Regen
6 wolkenlos bedeckt
5 Regen
2 bedeckt)
1 bedecki h) still bedeckt SSW 4 Regen
768 64 765
witter.
nebersicht der Witterung. Ein barometrisches Minimum unter 750 mm liegt
über Süd⸗Schweden,
770 mm über Südwest⸗Europa, — südwestlicher und westlicher Luftbewegung ist das Wetter in Central-Europa kühl, trübe und regnerisch. In Deutschland ift allenthalben Regen gefallen, in Keitum 29 mm;
frischer
1) Gestern Nm. Gewitter. Abends Gewitter. 23) Nachts starker Regen. ) 5 und 11 Uhr Abends Ge⸗
W 4 hedectt ONO 2 heiter OSO 1bedeckk
ein Maximum von etwa Bei schwacher bis
fanden Gewitter statt. D
zwischen Hamburg, Chemnitz und Neufahrwasser
eutsche Ser warte
haus. 148. Vorstellung. r, , ,. auf der romantische Oper in 3 Akt
von Wildenbruch. Anfang Freitag: Opernhaus.
Seeräuber.
dem Gedicht des Lord By
von P. Hertel.
Barnhelm, oder: Das spiel in 5 Aufzügen von 7 Uhr.
Deutsches Theater. L. Theil. Fanst's Tod
Hut. Doctor Wespe. Freitag: ) Probepfeil. (Friedr. Baruay)] Sonnabend: Othello.
Wien. Zum 13. Male: und A. Millaud.
Vor der Vorstellung, Großes Garten⸗Concert.
auf dem Gebiete
der Vorstellung 73 Uhr.
Dirigent: Kapellmeister Kahl Schauspiel haus. I53. Vorstellung. Die Quitz o w' 8 Valerländisches Drama in 4 Aufzügen von Ernst
39. Abonnements Vorstellung. Mitterwurzer. —
Theater⸗Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Doannerstag: Opern— Tannhäuser und der
Wartburg. Große en von Richard Wagner. Anfang 7 Uhr.
7 Uhr.
149. Vorstellung. Der
Große Ballet in 3 Abtheilungen, nach
ron „The Corsair“, von
Paul Taglioni. Musik von Gäͤhrich, mit Einlagen Anfang 73 Uhr, . Schaufpielh aus. 154. Vorstellung. Minna von
Soldatenglück. Lust G. E. Lessing. Anfang
Donnerstag: Faunst,
14
reitag: 2 6 . Der Unterstaatssekretär. Sonntag: Der Richter von Zalameg.
Berliner Theater. Donnerstag: Mein neuer
(Friedr. Mitterwurzer) Der
Ludwig
— Anfang 74 Uhr.
Malluer Theater. Donnerstag: 13. Gastspiel von Therese Biedermann vom Theater an der Wien in
Mamsell Nitouche.
Vaudeville in 3 Akten und 4 Bildern von H. Meilhac Musik von M. Hervrs.
bei günstiger Witterung: Anfang des Ceneerts 6z,
Freitag u. folgende Tage: Gastspiel von Therese Biedermann. Mamsell Nitouche.
Victaria - Theater. Donnerstag: Zum 303. M.: Stanley in Afrika. Jeitgemälde in 10 Bildern von Alex. Motzkowgki und Richard Nathanson. Musik oon C. A. Maida. Ballet von G. Severini. Anfang 75 Ubr.
Freitag: Dieselbe Vorstellung.
Friedrich ⸗Wilhelmstãdtisches Theater und Concert-Park. Direktion: Julius Fritzsche.
Donnerstag: Zum 163 Male; Der arme Jonathan. Hperetie in 3 Akten von Hugo Wittmann und Juliut Bauer. Musik von Carl Millöcker. In Scene gesetzt von Julius Fritzsche. Dirigent: Hr. Kapellmeister Knoll! Anfang ? Uhr.
Im prachtvollen Park um 5 Uhr: Großes Doppel Concert. Auftreten erster Gesangs⸗ und Instru⸗ mental · Rünstler.
Freitag: Dieselbe Vorstellung. .
Sonnabend: Großes Rofenfest. Huldigungs-Chor. Vertheilung von 1000 Stück Rosen. 3 Musik⸗Corps. Militär ⸗ Concert.
KRroll's Theater. Donnerstag: Orpheus.
(Orpheus: Fr. Ernestine Heink)
Freitag: Silvana. .
Sonnabend: Vorletztes Gastspiel von Fr. Mar— cella Sembrich. Lucia von Lammermoor.
Täglich: Bei gůnstigem Wetter vor und nach der Vorftellung, Abends bei brillanter elektr. Be— leuchtung des Sommergartens: Großes Coneert. Anfang 54, der Vorstellung 7 Uhr.
Belle ⸗ Alliance Theater. Donnerstag: Zum 110. Male: Der Nautilus.
Im prachtvollen glänzenden Sommergarten: Großes Mllitär Doppel ·˖ Concert. Auftreten sämmtlicher Spezialitäten. Brillante Illumination des ganzen Garten- Ctablissements. Anfang des Concerts 6 Uhr, der Vorstellung 73 Ubr.
Freitag: Dieselbe Vorstellung.
grunde zu schleudern.
verstorbenen Kaiser liest man die bekannten Worte: Zeit, müde zu sein“ und; „Lerne leiden ohne zu klagen!“ ßlauen Marmortafel steht die Widmung:
ö widmet ihren beiden unvergeßlichen Kaisern u rich III. von dem Militärverein Petersdorf unter Bethätigung der
ganzen Gemeinde.“
Zweig ⸗Comitè für den Fürsten Haupt ⸗ Comité in r ̃ als erste Rate 15 000 M überwiesen.
Koblenz, 12. Juni. (Düss. Anz) Gestern, am Gedenktage der goldenen Hochzeit weiland Kaifer Wilhelm's J. und der Kaiserin Augu sta, . helm und Augusta. Brautstiftung im Betrage von 5090 einer würdigen armen Braut verliehen, und zwar der im Waisenhaus zu St. Barbara erzogenen Maria Weber.
ga r 6. ein leichter Erdstoß verspürt. ihn, wie die „Tr. Ztg. schreiht, nur in den höheren Steckwerlen Die Bewohner solcher . Erschürterung und ein eigenthümliches Gepolter, welches die Ver⸗ muthung wachrief, daß irgendwo im Hause die Decke oder eine Wand Besorgte Hausväter durchsuchten ihre Wohnung, ohne jedoch irgend etwas Auffälliges zu finden. ; im Freien sich befanden, glaubten plötzlich von einem Schwindel be⸗ Es ist . das . Erdbeben, welches im laufenden Jahrhundert in Trier verspürt wurde. ; . 64. — Ruch aus Schweich a. d. Mosel meldet die „Köln, Ztg. eine gleichzeitige Erschütterung welche aus zen. Erd stöß en bestand und von Südost nach Nordwest zu verlaufen schien.
München. 14
von gegen 1600 Personen unterzeichnet. : liche Kön liche C te, Min ter der vortragende General Adjutant Sr. König⸗ lichen Hoheit des Prinz⸗Regenten, Sener höhere Militärs, die . e r. Staatsbehsrden, eine große An— ahl von Universitäts⸗Professoren, ?
ö des Handelsstandes, sowie viele Personen aller Berufẽsstände.
Darmstadt, 16. Juni. des Aussichtsthurmes au reicher Betheiligung vor sich. begeistert aufgenommene Festrede. n Prinzessin Irene den Namen Irene ⸗ Thurm“.
St. Petersburg, 18. Juni. — Zeitungsmeldung von Cholerine⸗ Erkrankungen,
welche in Taschkent vorgekommen sein sollen,
Daher mußte der Führer den Touristen fest die ganze physische Kraft auf dem gefahr ⸗
und e meteorologische
zur Anwendung bringen. Der
Beobachter auf der Koppe, Wächter Kirchschlãger, hat von Sonnabend früh bis zum Sonntag früh 83,1 mm in seinem Regenmesser vor⸗ eine Menge,
die den wolkenbruchartigen Niedergang des In den Vorbergen diesseits der Koppe, die 1600 m
tiefer liegen, sind in dem gleichen Zeitraume nur 535, mm von den Regenstationen gemessen worden.
Am ö.. gin wie der ‚Mgd. Ztg.“ Sandftein hergestelltes Zwei ⸗Kaiser⸗Denkmal feierlichst ent Unter den wohlgetroffenen Brustbildern der beiden
dem Sterbetage des Kaisers Friedrich, ist hier, geschrieben wird, ein sechs Meter hohes, aus
„Ich habe nicht Auf einer In dankbarer Treue ge⸗
Wilhelm J. und Fried
a. M., 18. Juni. (W T. B.) Das hiesige zur Errichtung eines National Denkmals Bismarck in der Reichshauptstadt hat dem Berlin rurch den Schatzmeister Otto von Neufville
wurden die Zinfen der Koblenzer Wil⸗
Gestern Abend gegen 10 Uhr wurde hier Deutlich wahrgenommen hat man
Stockwerke spürten eine starke
Die meisten Personen, die
Der in der gestrigen Nummer des R. u. St⸗-A .= 233 *
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußeischen Staats⸗-Anzeiger.
M 146.
Berlin, Mittwoch, den 18. Juni
evrdtTC¶Bł̊ 6
Perssnalver änderungen.
göniglich Preußische Armee.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven 3 Reues Palais, 9. Juni. Eisen⸗ mann, Oberst. Cf. à Ia suite des Königl. Württemberg Fuß Art. Batz. Nr. 13, unter Enthebung von dem Verhältniß als erster Art. . vom Platz in Mainz, von seinem Kommando nach Preußen entbunden.
Neues Palais, 13. Juni. Mever, Gen. Lt. und Prãäses des Ing. Comités, von dem Verhältniß als Mitglied der Studien kommifsion der Kriegs⸗Akademie entbunden. Steinhausen, Gen. Major und Abtheilungs⸗Chef im Neben⸗Etat des Großen General⸗
stabeß, zum Mitgliede der Studienkommission der Kriegs ⸗Akademie
ernannt. Krokifius, Oberst und Abtheilungs⸗Chef im Kriegs⸗ Ministerium, bis auf Weiteres zur Dienstleistung bei dem Inf. Regt. Rr. 8 kommandirt. v. Zansen gen. v. d. Osten, Sec. Lt. vom 2. Pomhm. Ülan. Regt. Nr. 3, mit Ablauf seines Kommandos bei dem Auswärtigen Amt, vom 1. Juli d. J. ab auf ein Jahr zur Gesandtschaft in Bukarest kommandirt.
Abschie dsbewilligungen. Im aktiven Heere. Neues Palais, 13. Juni. v. Riebel schütz, Rittm. a. D., zuletzt à la zuite des Thüring. Hus. Regts. Nr. 13, mit seiner Pension und der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform des genannten Regts., zur Disp. gestellt.
XII. sstöniglich Württembergisches) Armee⸗Corns.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven deere. 3. Juni. Frhr. v. Gültlingen, Sberst⸗Lt. und Commandeur des Trains -Bats. Nr. 13, mit einem Patent seiner Charge der Charakter als Oberst verliehen.
10. Juni. v. Pfister, Oberst⸗Lt. und Commandeur des Inf. Regts. König Wilhelm Nr. 124, v. Schmidt, Oberst-Lt. und etatssmäß. Stabsoffizier in demselben Regt, dieser unter Verleihung des Ranges als Regts. Commandeur, Graf v. Scheler, Oberst ⸗Lt. und Flügel-Adjutant, zu Obersten, mit Patent vom 23. Mai 1890
Verführerisches, so Berückendes, daß die jungen Leute, welche von diesen Gedanken ersüllt werden, selbsiverständlich den Blick für andere Gesichtspunkte verlieren und in eine Einseitigkeit hineingerathen, die mit der Bildung der Charakterstärke nicht gut vereinbar ist. Allerdings genügt zur passiven Wählbarkeit in den Reichstag das 25. Lebensjahr; die Abstimmung des jungen Reichstagsabgeordneten liegt auf der Hand, da er von seiner Partei festgenommen, eingeschult und beeinflußt wird. Im Gericht aber soll doch der Richter selbständig sein Votum abgeben, seine Augen nicht nach außen richten, sondern lediglich auf die Sache, die ihn beschäftigt. Mit dem Unfallversicherungsgesetz haben wir so geringe Erfahrungen emacht, daß wir über die dortigen Altersgrenzen uns noch ein Urtheil bilden können. Außerdem liegt bei diesen Gerichten auch ein staatliches Interesse vor. Für die Schöffen—⸗ gerichte ist das 30. Jahr erforderlich und doch handelt es sich da gar nicht um so weittragende, für ganze Arbeiterklassen wichtige Entscheidungen. Auch ich glaube, daß die Wähl—
barkeit an einen zweijährigen Ortsaufenthalt geknüpft werden
muß. Die Richter müssen nicht allein das Vertrauen der Arbeiter, sondern auch der Arbeitgeber haben.
In der Abstimmung werden alle Abänderungsanträge abgelehnt und zwar der Antrag Eberty in namentlicher Ab— stimmung mit 132 gegen 86 Stimmen; für denselben stimmen die Sozialdemokraten, die Volkspartei, die Freisinnigen, von den Nationalliheralen die Abgg. Böttcher, Büsing, Kraemer, Miquel, Poll, Pieschel, Rösicke, Siegle und vom Centrum der Abg. Franz.
§. 8 wird unverändert nach dem Antrage der Kommission angenommen.
§8. 10, wonach der Vorsitzende weder Arbeiter noch Arbeit⸗ geber sein darf, wird ohne Debatte angenommen.
Nach §. 11 müssen die Beisitzer zur Hälfte Arbeiter und
1890.
einzusehen. Im Interesse des Gesetzes selbst muß die Be— stimmung des Wahlsystems der Agitation entzogen werden.
Abg. Porsch: Es handelt sich hier nicht darum, eine Organisation zu schaffen, die sich Popularität erringen soll, sondern eine solche, die am besten Recht spricht in den bezüg— lichen Streitigkeiten. Wir müssen möglichste Garantieen für eine richtige Rechtsprechung schaffen, daneben aber auch geäußerte Wünsche, wenn sie sachlich berechtigt sind, anerkennen. Eine solche Garantie für die Rechtsfrage ist auch die beschlossene Altersgrenze von 30 Jahren . die Beisitzer. Das hat uns zwar nicht vor dem
orwurfe der Reaktion bewahrt, aber diese Bestimmung des geheimen Wahlsystems, die auf unseren Antrag eingefügt ist, ist nicht reaktionärer Natur. In der geheimen Wahl sehen wir einen Schutz des freien Wahlrechts gegenüber dem Terrorismus, von welcher Seite er auch ausgehen möge. Wir werden deshalb gegen den Antrag Ackermann stimmen sowie ferner gegen den Antrag Auer, aus den vom Abg. Ackermann auseinandergesetzten Gründen.
Abg. Singer: Der Reichstag ist hier zum ersten Mal in der Lage, den ersten Angriff auf das geheime, direkte, allgemeine Wahlrecht zurückweisen zu müssen. Schon bei anderen Ge— legenheiten haben wir von großen maßgebenden Parteien die Ansicht aussprechen hören, daß sie das allgemeine, direkte, ge— heime Wahlrecht für die Wurzel alles Uebels halten. Ab⸗ gesehen davon, daß der Antrag Ackermann ja nicht angenommen werden wird, ist es doch nothwendig, diesen ersten Vorstoß zu bekämpfen. Bei der einflußreichen Stellung des Abg. Ackermann in Dresden würde es dort z. B. möglich sein, daß die Innun— gen beauftragt werden, die Beisitzer der Schiedsgerichte zu er— wählen. Wenn den Gemeinden die Bestimmung des Wahl— systems überlassen bleibt, möchten in sehr weiten Industrie— bezirken die Arbeiter vielleicht nicht zu ihrem Rechte kommen,
r, das- Bigmarck-Denkmgl am.
Dec ist, n e die Allg. Zig. nachträglich kemerkt,
Darunter sämmtliche König⸗
General von Freyschlag, viele
Känstler, hervorragende Mit—
(Darmst. Ztg) Die Einweihung f der Trom in ging gestern unter zahl Ober -Bürgermeister Ohly hielt die Der Thurm erhielt nach der
(W. T. B.) Amtliche Berichte
für unbegründet.
Lüttich, 16. Juni. Im Juli vorigen Jahres trat eine Ver- ordnung in Kraft, wonach für jede auf belgischem Gebiet erlegte Fifchotter eine Prämie von 10 Franken ausgesetzt wurde. zum 10 Juni wurden für solche Prämien 3680 Franken verausgabt. Die Zeitfschrift „Chasse et Péche“ berechnet den Verlust. der durch die Vernichtung dieser 368 Fischottern der belgischen Fischerei inner⸗ halb zwei Jahren erspart bleibt, ̃ Bie meisten der erlegten Ottern wurden in Tellereisen gefangen oder
mit der Büchse geschossen.
Bis
auf annähernd 1 Million Franken.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landeß⸗Ausstellungs Park (Lehrter Bahnhoh. Gehffnet von 12—111 Uhr. Täglich Vorstellung im if ni nftiitzen Theater. Näheres die Anschlag zettel.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Elise Hintze mit Hrn. Paul Horn (Brandenburg a. H-—Hamburgz. — Frl. Alice Gottlieb mit Hrn. Max Löbl. (Wien — Berlin). — Frl. Adele Droßmann mit Hrn. Willy Jössel Talsen, Kurland Moskau) — Frl. Marie Knull mit Hrn. Fritz Jürdens (Kiel). — Frl. Anny Winter mit Hrn. Alfred Sichel (Hamburg). — Frl. Katharina Tesdorpf mit Hrn. Karl Welkner (Lübeck —Norgehnen, Gr. Raum). — Frl. Marie Angermann mit Hrn. Kaufmann Robert Michaelis (Berlin).
Ver ehelicht: Hr. Gg. Riedesel Freiherr zu Eisenach⸗Altenburg mit Frl. Hedwig von Wentzel (Berlin). — Hr. Karl Klostermann mit Frl, Klara Schaper (Leipzig Hannover) — Hr. Eduard Hogrefe mit Frl. Meta Quedenfeldt (Semgallen— Königsberg). — Hr. Richard Held mit Frl. Johanna Dietrich (Leipzig). .
Geboren; Ein. Sohn; Hrn, Karl v, Fürich (Berlin). — Hrn. Gustav Heiter (Berlin). — Hrn. Fritz Engelhardt (Charlottenburg)). — Hrn. Ernst Pressprich (Leisnig i. S). — Hrn. Admira⸗ Üitätsrath Koldewey (Hamburg) — Eine Tochter: Hrn. Ernst Baentsch (Quedlinburg). — Hrn. C. Bove (WandsbeckJ⸗. — Hrn. Fritz Paersch (Berlin).
Gestorben: Hr. Amtsrath Karl Ortmann (Scheyendorf bei Bützow). — Hr. Oberpfarrer Joh. Heinr Becker (Lessenich). — Hr. Dr. ö mann Reinhard (Elbing). — Hr. Rentier il⸗ helm Moewes (Berlin). — Hr. Wilhelm Sydow
Berlin). — Hr. Architekt Julius Wedel (Brooklyn, tew ⸗ Jork).
Redacteur: Dr. H. Klee.
Berlin: Verlag der Expedition (J. V.: Heidrich).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagi⸗ Anstalt, Berlin SW. , Wilhelmstraße Nr. 32.
Fünf Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).
Eee gr er S . befördert Fehr e Ste ten, Oberst⸗ Lz. z. D. und Corn mandeur
8 w JD des Landw. Bezirks Heilbronn, der Charakter als Oberst, v. Schott, Frhr. v. Wat ter, Oberst⸗Lts. und Flügel ⸗Adjutanten, der Rang als Regts. Commandeure, verliehen.
Im Beurlaubtenstande. 9. Juni. Ruschke, Pr. Lt. von der Res. des Inf. Regts. König Wilhelm Nr. 124, Frhr. v. Gais berg. Schöckt ngen; Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Leonberg, Schmidt, Pr. Lt. von der Inf. 2. Auf— gebots des Landw. Bezirks Heilbronn, Kübel, Pr. Lt. von der Inf. z a mn, des Landw. Bezirks Stuttgart, zu Hauptleuten be⸗— ördert.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 9. Juni. Eisenmann, Oberst⸗Lt. à la snite des Fuß⸗Art. Bats. Nr. 13, unter Enthebung von seinem Kommando nach Preußen, mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform, Caspart, Sec. Lt. im Inf. Regt. Kaiser Friedrich König von Preußen Nr. 1265, behufs Auswanderung, der Abschied bewilligt.
10. Juni. v. Im le, Oberst Lt, z D., zuletzt etatsmäß. Stabs= offizier im Gren. Regt. König Karl Nr. 1253, der Charakter altz Oberst verliehen.
Im Beurlaubtenstande. 9. Juni. Hummel, See. Lt, von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Reutlingen, der Abschied bewilligt.
Im Sanitätseorps. 93. Juni. Dr. Süskind, Stabsarzt der Landw. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Ludwigsburg, der Ab— schied bewilligt
Parlamentarische Nachrichten.
Schlußbericht der gestrigen (19.) Sitzung des Reichs⸗ tages. Fortsetzung der Zweiten Lesung des Gesetz— entwurfs, betreffend die Gewerbegerichte, bei 5§. 8.
Nach den Abgg. Osann, Meyer, von Cuny, Rintelen ergreift das Wort
Abg. Rickert: Das Gesetz scheint in einem gewissen Zorn gegen die Sozialdemokratie gemacht zu sein. Wenn es wirklich wahr wäre, daß die Sozialdemokraten wesentlich im Alter von 25— 30 Jahren stehen, dann ist es doch nicht klug, das offen auszusprechen. Kein Stand und kein Alter schützt vor der Sozigldemokratie, soll es doch sogar sozialdemokratisch gesinnte Millionäe geben, trotzdem das eigent lich ein Widerspruch sein sollte. Man sollte so wenig Schranken als möglich aufrichten, denn sonst wird ein solches Gesetz nicht von der Sympathie der betheiligten Kreise ge— tragen werden. Daß in den rheinischen Gewerbegerichten die Richter 30 Jahre alt sein müssen, beweist nichts. Man kann sich auch in schlechte Gesetze hineinleben und hineingewöhnen. Dresden, Leipzig, die großen Mittelpunkte der Sozialdemo— kratie, haben die Altersgrenze von 25 Jahren. Können doch sogar Reichstagsabgeordnete mit 25 Jahren gewählt werden! Es sollen hier sehr hervorragende Staatsmänner von 25 . gesessen haben. Graf Wilhelm Bismarck war doch auch nicht äaͤlter. Wir sollten Zutrauen zu den Arbeitern haben und nicht zihren Vormund spielen wollen. Wenn man gesetzte, reife Männer haben will, dann dürften Richter nur Perfonen werden, die über 50 oder g0 Jahre alt sind. Bei den Schieds⸗ gerichten für die Unfallversicherung hat das Reich nicht ein so hohes Alter von 39 Jahren für die Beisitzer gefordert. Die Arbeiter wählen schon ohnehin Personen, die ein höheres Lebensalter erreicht haben. Mir scheint überhaupt, daß die Kom mission viel zu ängstlich gewefen ist und zu viel Schul— meisterei an den Tag gelegt hat. Warum soll denn erst ein zweijähriger Aufenthalt ausreichen, um Schiedsrichter zu werden? In einem Jahre kann man die örtlichen Verhältnisse auch genügend kennen lernen, und wenn es nach mir ginge, brauchte man gar keine solche Beschränkung anzunehmen, ö. könnte Alles ruhig den . überlassen.
Vize⸗Präsident Graf Ballestrem rügt den Ausdruck „Schulmeisterei“ als unangemessen.
Abg. Osann; Die Armenunterstütznng kann nur dann ein Ausschlußgrund sein, wenn aus derfelben eine gewisse wirthschaftliche Unselbständigkeit zu folgern ist, und das ist nur der Fall, wenn die nne n ms den Charakter der dauernden angenommen hat. Ich bin für die Altersgrenze von 30 Jahren, weil es nicht bloß auf die Kenntniß des Ge⸗ werbes ankommt, sondern auch darauf, daß der Charakter sich ausgebildet hat und sich von allen Einflüssen frei zu halten weiß. Die Ideen der Sozialdemokratie haben etwas so
zür Hälfte Arbeitgeber sein; die Wahl soll unmittelbar und . erfolgen, und zwar auf mindestens 1 Jahr und höchstens ahre.
Abg. Ackermann will die Bestimmung, daß die Wahl unmittelbar und geheim sein soll, streichen.
Die Sozialdemokraten (Auer und Genossen) beantragen, 1 Wahl auf 2 Jahre und an einem Sonntag erfolgen zu assen.
Abg. Ackermann: In Frankfurt a. M, Leipzig, Stutt— gart, Nürnberg gilt das allgemeine direkte und geheime Wahl— recht, in Karlsruhe werden die Beisitzer von den Stadträthen gewählt, in Breslau und Erfurt von den Stadtverordneten, in Dresden von einer aus drei Stadträthen und drei Stadt— verordneten gebildeten Kommission, in Liegnitz wählen Tie streitenden Parteien für jeden zur Verhandlung kommenden Fall die. Beisitzer, in Hamburg wählen die Gewerbekammern, die Beisitzer; für die rheinischen Gewerbegerichte werden die Mitglieder von allen Wahlberechtigten gewählt, jedoch sind nur wahl— berechtigt Diejenigen, welche einen gewissen Klassensteuersatz zahlen. Alle diese Gewerbegerichte funktioniren nach den bis— herigen Erfahrungen gleichmäßig gut. Das darf nicht Wun— der nehmen, denn bis jetzt hat es sich nur um Rechtsprechung in Streitigkeiten zwischen einzelnen Personen aus dem Stande der Arbeitgeber und der Arbeiter gehandelt. Da spielt das Wahlsystem keine besondere Rolle. Jetzt aber sollen die Gewerbegerichte auch Einigungsämter sein. Da wird auch die politische Parteistellung zur Geltung ebracht werden. Insbesondere wird die sozialdemokratische
artei sich bemühen, die Richterbank aus ihren Reihen zu be⸗ setzen, und dazu bietet das unmittelbare und geheime Wahl⸗ recht den besonders geeigneten Weg. Wir werden alljährlich hitzige und von Leidenschaft erfüllte Wahlkämpfe haben, wie wir sie jetzt bei den Reichstagswahlen erleben. Das hahten wir für gefährlich und dabei wollen wir nicht mithelfen. Unser Antrag hat freilich keine Aussicht auf Annahme. Wir glaubten ihn aber zur Wahrung unserer Grundsätze wieder⸗ holen zu müssen und die Veramwortlichkeit für die Folgen der Kommissionsbeschlüsse ablehnen zu sollen. Die Kommission will mit ihrem Beschluß das Vertrauen der Ar⸗ beiter zu den Gewerbegerichten gewinnen. Haben wir es denn nur mit der Klasse der Arbeiter zu thun? Meine Partei hat bei allen Gesetzen zur Verbesserung der Lage der arbeitenden Klassen mitgewirkt. Das thun wir auch hier, aber wir ver⸗ langen auch die nöthige Rücksicht auf die Arbeitgeber. Wie soll ein Arbeitgeber von Beisitzern, die aus einer wüsten Wahlagi— tation hervorgegangen sind, und von denen er weiß, daß sie ihm feindlich gegenüberstehen, die Ruhe und Objektivität erwarten, welche nothwendig sind zu einem gerechten Urtheil? Wir wer⸗ den auf diese Weise das Einigungsamt nicht zu der von uns gewünschten Thätigkeit bringen, der Arbeitgeber wird sich an das Einigungsamt nicht wenden; die ganze Institution wird nach dieser Richtung durch das Wahlsystem lahm gelegt. Die Regierung hat eine Bestimmung über das Wahlsystem in die Vorlage nicht aufgenommen, sondern die Bestimmung darüber den Gemeinden überlassen. Das paßt den Herren auf der Linken nicht, die sonst so eifrig für die Autonomie der Ge— meinden eintreten, wenn es in ihren Kram paßt. Die Sozial demokraten beantragen, die Wahlen am Sonntag vornehmen . lassen. Das zeigt, worauf es hinausgeht; man will die
gitation begünstigen. Derselbe Reichstag, welcher jetzt über die größere Heiligung und Ruhe des Sonntages beschließen soll, wird diese Bestimmung nicht annehmen. Den Arbeitern kann die Zeit und Möglichkeit, sich an der Wahl zu betheiligen, durch die Auswahl einer geeigneten Stunde auch an Wochen⸗ tagen gegeben werden. .
Abg. Eberty: Wir vertheidigen die Autonomie der Gemeinden schlechtweg ohne alle politischen Parteizwecke, weil ein staatserhaltendes, konservatives Interesse dafür spricht. Hier handelt es sich darum, zu verhüten, daß nicht die aus Minoritätswahlen e, ,,, Gemeindevertretungen Bestimmungen treffen über die Bildung der Gewerbegerichte, vor welchen die große Mehrheit Recht nehmen soll. Wenn Sie die Sympathie der arbeitenden Klassen, auf die es doch hierbei zuerst ankommt, noch unter den Gefrierpunkt herabstimmen wollen, dann nehmen Sie den Antrag, an, wozu allerdings keine Aussicht ist. 3 die geheime Wahl Mißtrauen bei den Arbeitern hervorrufen soll, vermag ich nicht ohne Weiteres
und dadurch würden all die großen Vortheile des Gesetzes illusorisch gemacht werden. Wenn die Schiedsgerichte etwas leisten sollen, müssen sie auf dem Vertrauen der arbeitenden Bevölkerung basiren. Wenn schon bei politischen Wahlen, wo mehr das allgemeine Interesse in Frage kommt, die Unternehmer die Arbeiter beeinflussen, um wieviel mehr werden sie es bei den Wahlen zu den Gewerbegerichten thun, wo ihr eigenes materielles Interesse in Frage kommt! In Arbeiterkreisen wird nur eine Stimme sein, daß die Gewerbe⸗ gerichte nur nützen, wenn dem Arbeiter durch das geheime Wahl⸗ system garantirt wird, daß er Dem frei seine Stimme geben kann, zu dem er das Vertrauen hat, daß er seine Interessen vertreten wird. Nehmen Sie keinesfalls diese allerreaktionärste Bestim⸗ mung, daß die Gemeinden das Wahlsystem wählen sollen, an. Wir beantragen, daß die Wahlen am Sonntag stattfinden. Die Arbeiter werden wirthschaftlich geschädigt, wenn sie ge— zwungen werden, an einem Werktage einen Theil der Arbeits— zeit zu versäumen, um ihr Wahlrecht erfüllen zu können. Die Furcht vor einer Sonntagsentheiligung ist unbegründet. Wenn die Kirchenwahlen wie in Berlin am Sonntag stattfinden, so kann in den Wahlen am Sonntag doch keine besondere Entheiligung des Sonntages ge— funden werden. Die Agitation vollzieht sich vorher, der eigentliche Wahlakt ist mehr ein formeller und irgend welche Befürchtungen wegen der Sonntagsentheiligung sind deshalb unberechtigt und werden auch durch die Vorgänge in Frankfurt, Leipzig, Nürnberg widerlegt. Hr. Miquel wird bezeugen können, daß in Frankfurt, wo die Sozialdemokraten überwiegen, auch die Wahlbewegung sich in großer Ruhe voll— zieht, Sie sollten überhaupt nicht immer die Sozialdemokraten als politische Kinder betrachten, das hat etwas Komisches An⸗ gesichts der Thatsache, daß die sozialdemokratische Partei die stärkste im ganzen Lande ist. Die Wahlperiode sollte fest begrenzt werden. Die Wahl auf mindestens J bis höchstens 6 Jahre zu gestatten, ist namentlich für den Anfang bedenklich. Die Gemeinden werden vielleicht, um sich die lästige Arbeit mög— lichst lange vom Halse zu schaffen, die Wahl auf 6 Jahre vor— ziehen, und dazu würden dann für die erste Zeit Beisitzer ge— wählt, und zwar auf lange Zeit, welche vielleicht gar nicht geeignet sind und durch ihre schlechte Amtsführung die ganze Einrichtung diskreditiren.
Abg. von Dziembowski: Wir werden für die geheime und unmittelbare Wahl bei den Schiedsgerichten stimmen, aber gegen die Vornahme der Wahl am Sonntage, weil dadurch die Sonntagsruhe beeinträchtigt werden würde, welche die Arbeiterschutzkommission gerade zu schützen im Begriff steht.
Der Antrag Ackermann wird gegen die Stimmen der Reichspartei und der Deutsch⸗-Konservativen abgelehnt; die Anträge der Sozialdemokraten werden gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, der Volkspartei und einiger Freisinnigen abgelehnt, der §. 11 in der Fassung der Kommission an— genommen.
Nach §. 12 soll wahlberechtigt sein, wer das 25. Lebens⸗ jahr vollendet hat und zwei Jahre im Bezirk des Gerichts ge— wohnt hat oder beschäftigt ist.
Abg. Eberty will auch die weiblichen Arbeiter wahl— berechtigt machen, während die Sozialdemokraten (Auer und Genossen) beantragen, alle Arbeiter (auch die weiblichen) nach vollendetem 21. Lebensjahre für wahlberechtigt zu erklären und zwar, wenn sie zur Zeit der Wahl. Wohnung und Beschäfti⸗ lung im Bezirk des Gerichts haben. Außerdem beantragen ie, die Bestimmung, daß Mitglieder einer Innung, welche ein Schiedsgericht hat, und deren Arbeiter von der . und Wählbarkeit ausgeschlossen sein sollen, zu streichen.
Abg. Horwitz: Unser Antrag soll keineswegs die erste Etappe zur Frauenemanzipation fein die sowohl unserer anzen Kulturentwickelung, wie unserer durchschnittlichen
ebensanschauung und den natürlichen Grenzen zuwiderläuft, die nun einmal gegeben sind und die zu überschreiten für keinen Theil von Vortheil sein kann. Es handelt sich hier nur darum, daß den Frauen ein Recht zur . ihrer Arbeitsergebnisse eingeräumt werde. In Frankfurt haben die Frauen bereits das aktive Wahlrecht bei dem Schiedsgericht. r. Miquel hat mir mitgetheilt, daß sie davon den denkbar be⸗ ebe ge Gebrauch machen, auf deutsch, gar keinen. Diesen Einwurf habe ich erwartet. Sollen wir denn so unbescheiden