1890 / 147 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 19 Jun 1890 18:00:01 GMT) scan diff

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Flucht in der Nähe der Stadt in den Maisfeldern verborgen hatten, theilte ich mit, daß das auf der Rhede liegende nee., Kriegsschiff bereit sei, sie nach Sansibar zu überführen. Tags

uf schifften fich 117 von denselben, worunter nur

Männer, auf der „Turquoise“ ein; die übrigen etwa 200 verblieben in der Stadt. Am 5. Mai begann zunächst das Löschen der zur Herstellung einer provisorischen Befestigung nöthigen Materialien und der Geschütze. Noch hatte es seit unserem Abgange von Dar es Salam nicht aufgehört, Tag und Nacht in Absätzen zu regnen, sodaß die ganze Truppe seit der Zeit nicht trocken geworden war. Kilwa, übrigens die größte Stadt an der ganzen dem Sultan gehörigen Küsts, mit vielen Steinhäusern. war durch diese Nieder⸗ schläge so zu sagen in einen Sumpf umgewandelt. Daß unter diesen Umständen, besonders da Erdarbeiten nicht zu vermeiden waren, in der schlechtesten Jahreszeit Malaria— Infektionen in großem Umfange stattfinden würden, war vorauszusehen. In den nächsten Tagen sandte ich eine Patrouille von 3 Compagnien auf mehrere Stunden in das Hinterland; dieselbe kehrte mit der Meldung zurück, daß der erste Halt der flüchtigen Auf⸗ ständischen 7 Stunden von Kilwa entfernt wäre. Am achten waren die Befestigungen, die Verbindungs- und Vertheidigungs⸗ einrichtungen von vier Steinhäusern so weit gediehen, daß ich beschloß, nach Lindi aufzubrechen. Ich übergab die Station mit 135 Europäern, 2 Compagnien und 5. Geschützen Chef von Zelewski. t

Nach Beendigung der Einschiffung gingen wir am Mittag des 9. mit S. M. S. „Carola“ und „Schwalbe“, der „Ba⸗ rawa“, „München“ und dem „Vesup“ nach Lindi in See, wo, wir am Morgen des 10. eintrafen. Die „Harmonie“ blieb in Kilwa zurück. Die Operationen gegen Lindi eröffnete auf;, mein Ansuchen S. M. S. „Carola“ mit 3 Granaten von der Rhede aus, während die anderen Schiffe in den Lindifluß einfuhren. Da

D t letztere von beiden Seiten des Flusses Feuer erhielten, entwickelte S. M.

Kreuzer „Schwalbe“ ein intensives Feuer auf 400 m, das seine

Wirkung nicht verfehlte und eine verlustlose Landung meiner Truppe ermöglichte. Ich ließ 5 Compagnien nach allen Seiten durch die Stadt vorgehen und das dichibuschige nächste Hinter⸗ land vom Feinde saubern; ein Trupp desselben, der sich im Nordosten der Stadt festsetzte, wurde nach einem energischen Anlauf zerstreut. Ein Bataillon bezog Vorposten und die übrigen Truppen begannen noch an demselben Tage mit Lösch— arbeiten. Gegen Abend zurückkehrende feindliche Trupps, die unsere Vorposten an verschiedenen Stellen angriffen, wurden stets abgeschlagen, ohne größere Verluste, da das Terrain überall Deckung gewährte. Bei dem bis gegen 2 Uhr Nachts fort—⸗ dauernden Geplänkel wurde diesseits ein Unteroffizier verwundet. Zur provisorischen Befestigung wurde die Verbindung von drei Steinhäusern ausersehen und sofort mit den nöthigen Arbeiten begonnen. Der bedeutendste Araber Selim ben Selum kehrte mit der weißen Friedensflagge nach der Stadt zurück und bot seine wie sämmtlicher Araber Unterwerfung an; ebenso sandten die beiden Hauptführer der Aufständischen in Lindi Boten mit weißen Flaggen, auf denen Briefe mit Bitten um Frieden und Begnadigung aufgeheftet waren. Eingeborene kehrten fortwährend in die Stadt zurück. Am 11. ging S. M. S. „Carola“ in See, zeigte sich vor Mikindani und kehrte von da nach Sansibar zurück. Am 12. ging ich mit der „München“ den Lindifluß aufwärts, besuchte dabei die Niederlassung des obengenannten Selim ben Selum, wo sämmtliche Araber der Umgegend versammelt waren, um mir ihre Unterwerfung anzuzeigen. Am 13. übergab ich die Station mit 18 Europäern, 2 Compagnien und 6 Geschützen Chef Lieutenant Schmidt und brach nach Verschiffung der übrigen Truppen nach Mikindani auf, wo wir Nachmittags 4 Uhr einliefen.

Ich hatte von Lindi aus über Land an den Wali von Mikindani einen Brief gesandt mit der Auf— forderung, sich bei meinem demnächstigen Eintreffen friedlich zu unterwerfen Kilwa und Lindi seien bereits von mir besetzt. Bei der Einfahrt in den Hafen

kamen uns denn auch Boote mit weißen Flaggen entgegen, die Unterwerfung der Mikindani⸗ einem

die mir Briefe vom Wali, Bewohner enthaltend, überbrachten. Ich ging mit Offizier an Land und fand beim Fort gegen 100 meist bewaffnete Araber zum Schauri versammelt. Ich theilte den Leuten mit, daß ich am nächsten Morgen die Truppen ausschiffen und mit dem Bau einer Befestigung beginnen würde, und ermahnte die Einwohner, sich ruhig in den rings um den Hafen dicht gelegenen Ortschaften zu verhalten. Bei Tages— anbruch des 14. fand die Landung statt. Es wurde eine um ein passendes Steinhaus liegende Ortschaft geräumt zur Unterkunft für meine Leute und mit Vorbereitungen zum Bau der Befestigung begonnen. Nur ein Dorf, das einzige, das die weiße Flagge nicht gehißt hatte, wurde flüchtig geräumt. Nachdem ich noch den Wali, den Jemadar und Akida des Sultans in meinen Dienst genommen und sie zu Gehorsam verpflichtet hatte, überließ ich die weiteren Arbeiten Hrn. Chef Dr. Schmidt und ging mit der München“ in See nach Sansibar zurück. Chef Dr. Schmidt hatte den Befehl erhalten, nach Beendigung der Befestigung die Station mit 11 Europäern, 2 Compagnien und 4 Geschützen an Chef End zu übergeben, die beiden übrig bleibenden Compagnien nach Bagamoyo und Pangani zurückzusenden und selbst mit S. M. Kreuzer „Schwalbe“ nach Sansibar zu kommen.

Auf der Rückfahrt lief ich Lindi und Kilwa nochmals an und fand daselbst Alles in bester Ordnung. In Kilwa hatten sich einige Hundert Eingeborene wieder eingestellt; der größte Theil, der Aufständischen war allerdings noch einige Tagereisen von Kilwa entfernt versammelt. Kilwa Kisiwani hatte als Vertreter einen völlig verarabisirten Italiener, jetzt Jussuf genannt, an Chef von Zelewski gesandt mit der Bitte, auch in Kisiwani Truppen zu garnisoniren. Der Gesundheitszustand in Kilwa war, wie vorauszusehen, ein schlechter. Den „Max“, den ich von Kilwa nach Sansibar zurückgesandt hatte, traf ich dortselbst mit der europäischen Post wieder an; derselbe brachte die Nachricht, daß der Araber Mohamed bin Kassim, der ganz allgemein beschuldigt wird, im Jahre 1885 den deutschen Kaufmann Gieseke in Tippu Tipp's Lager ermordet zu haben, gefangen sei. Nach noch— maligem Ankern wegen schlechten Wetters in der Dschungu— Bai erreichte ich Sansibar am Nachmittag des 17.

Bei den großen Entfernungen nach den südlichen Häfen und bei der fast unausgesetzt sechs Monate andauernden hohen See des Südwest-Monsuns werde ich eine sichere Verbindung mit dem Süden nur durch die vom Sultan gechartete „Ba— tawa“ aufrecht erhalten können. Die „Harmonie“ ist durch— aus diesen Verhältnissen nicht gewachsen, und die drei anderen Fahrzeuge find zu klein.

schweren

Am 18. Mai ging ich nach Saadani. Während meiner Anwesenheit ließ mir Bana Heri sein Schwert überreichen als Zeichen seiner vollständigen Unterwerfung, mit der Bitte, ihm ein anderes zu senden, das er von nun ab nur in deutschen Diensten tragen werde. Ich erkannte den obenerwähnten Mohamed bin Kassim, den ich vor 3 Jahren am Lualaba kennen gelernt hatte, und sandte denselben nach Bagamoyo, wo ich ein Kriegs⸗ gericht über ihn angeordnet habe. Nach Sansibar zurückgekehrt, wandte sich Seyyd Ali an mich mit dem Ersuchen, ihm seinen Unterthanen Mohamed bin Kassim auszuliefern, was ich jedoch abschlug. Der Genannte wird, wenn seine Verbrechen erwiesen sind, voraussichtlich zum Tode verurtheilt werden. Unterdessen waren auch von den übrigen Stationen durchaus befriedigende Meldungen eingegangen. Nachdem ich mich bei dem Sultan Seyyd Ali verabschiedet hatte, trat ich am 26. Mai den mir von Sr. Majestät Allergnädigst bewilligten Urlaub an.

Wissmann.

In der gestern abgehaltenen Plenarsitzung des Bundes— raths machte der Reichskanzler, ö von Caprivi, Mittheilung über das zwischen der deut schen und der englischen Regierung wegen Abgrenzung ihrer beiderseitigen Interessensphären in Afrika getroffenen Ueber⸗ einkommen. Der Reichskanzler übertrug hierauf wegen eingetretener eigener Behinderung den Vorsitz dem Vize— Präsidenten des Staats⸗Ministeriums, Staatssekretär des Innern, Dr. von Boetticher. Derselbe legte eine Uebersicht der Ergebnisse des Heeres-Ergänzungsgeschäfts für das Jahr 1889 sowie eine weitere Sammlung von Akten— stücken über Samona vor. Ein Schreiben des Präsidenten des Reichstages, des letzteren wegen Vorlegung eines Gesetzentwurfs über die Entscheidung von Rechtsfragen in Zollsachen, und die Vorlage, betreffend die Dechargirung der Rechnungen der Kasse des Rechnungshofes für 1887.88 und 1888,89, wurden nach dem Vorschlage des Vorsitzenden, erster den Ausschüssen für Zoll- und Steuerwesen und für Justizwesen, letztere dem Ausschusse für Rechnungswesen zur Vorberathung überwiesen. Dem Antrage des Reichskanzlers wegen Ausprägung

von Kronen, dem Antrage der Ausschüsse für Zoll- und

Steuerwesen, für Handel und Verkehr und für Rechnungs— wesen, betreffend die Neubemessung der Branntwein— Kontingentmengen, und den Gesetzentwürfen für El saß— Lothringen über die Gewährung von Entschädigungen für Viehverluste in Folge von Milzbrand oder Rauschbrand und über die Haltung der Zuchistiere wurde die Zustimmung ertheilt, den beiden Gesetzentwürfen in der vom Landesausschuß von Elsaß-Lothringen beschlossenen Fassung. Der Aufruf und die Einziehung der Fünfhundert— marknoten des in der Auflösung begriffenen Leipziger Kassen— vereins in Leipzig wurde dem Antrage Sachsens entsprechend genehmigt.

Heute traten die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen zu einer Sitzung zusammen.

Wie die Londoner „Allgemeine Correspondenz“ mittheilt und von „W. T. B.“ bestätigt wird, wurde das Abkommen zwischen der deutschen und der englischen Regierung, gleichzeitig mit der Veröffentlichung im „Reichs- und Staats— Anzeiger“, dem englischen Parlament durch Vorlegung einer Depesche Lord Salisbury's an den Botschafter von Groß— britannien und Irland in Berlin Sir Edw. Malet, datirt vom 14. Juni, bekannt gegeben, worin die Umrisse des getroffenen Uebereinkommens in fast mit dem Wortlaut der Veröffent—⸗ lichung des „Reichs- und Staats-Anzeigers“ übereinstimmender Weise wiedergegeben werden. Betreffs der Beweggründe für die Abtretung von Helgoland an Deutschland heißt es in der Depesche: „Die Insel wurde von diesem Lande (England) im Jahre 1814 wahrscheinlich wegen ihrer Nachbarschaft von Hannover, dessen Krone damals mit der Englands vereinigt wurde, beibehalten. Sie ist indeß von der britischen Regierung niemals be— handelt worden, als ob fie irgend einen defensiven oder

militärischen Werth besitze, noch ist irgend ein Versuch oder

Vorschlag gemacht worden, sie als eine Festung zu bewaffnen. Ihrer Majestät Regierung ist der Meinung, daß sie eine schwere Vermehrung der Verantwortlichkeiten des Reichs in Kriegszeiten bilden würde, ohne zu dessen Sicher— heit beizutragen. Es ist daher kein Grund vorhanden für die Weigerung, sie zum Theil einer territoriellen Abmachung zu machen, wenn die. Motive dafür hin— länglich sind. Es dünkt Ihrer Majestät Regierung, daß die Ausdehnung britischen Einflusses und Gebiets an der Ostküste Afrikas, welche das Ergebniß der Abmachungen sein wird, die ich Ew. Exzellenz erklärt habe, einen hin⸗ reichenden Beweggrund für die Regierung dieses Landes bildet, die Vereinigung der in Rede stehenden Insel mit dem Deutschen Reiche zu gestatten. Bedingungen werden gemacht werden, welche sämmtliche jetzt lebenden Einwohner der Insel gegen obligatorischen Flotten- oder militärischen Dienst sichern und auch Fürsorge treffen für die Fortdauer des gegen— wärtigen Zolltarifs während einer 2 jährigen Frist.“

Von den Stimmen der Presse, welche sich über dieses Abkommen äußern, führen wir zunächst diejenige der, Times“ an, welche zum Schluß eines Artikels sagt:

Wir gewinnen freie Hand in Sansibar, das den Mittelpunkt des arabischen Handels in Ost⸗-Afrika darstellt; ferner in der Be— rübrung mit dem Rothen Meer, mit Aden, dem Festland und Bombay. Wir gewinnen ebenfalls freie Haad am (oberen Lauf des Nil wie in den fruchtbaren Landstrichen von Uganda wie in der Richtung der weiland egvptischen Aequatorialprovinz. Alles dies gehört der Zukunft, vielleicht einer fernen Zukunft an, aber es ist ein glänzender, verlockender Aus— blick. Uebrigens ist das Abkommen an sich ein gutes erwünschtes Ergebniß. Offene Fragen sind im öffentlichen wie im Privatleben gefahrlich. Allerdings sceint es überraschend daß eine Großmacht ohne Krieg einen Theil ihres europäischen Besitzes, wie klein der— selbe auch immer sein mag, aufgeben soll, allein die Beziehungen Helgolands und Großbritanniens waren zu allen Zeiten winzig. Die Insel war nie befestigt und sie besitzt auch heute nur einen einzigen englischen Einwobner, den Gouverneur. Erst neulich wurde im Unterhause der Vorschlag angeregt, Helgoland auszutauschen. So hat denn Lord Salisbury heute ein Gegenstück zu demselben ein— gebracht. Ueber Helgolands Werth im Kriegsfall, wird weiterhin ausgeführt, seien die Ansichten der Fachmärner getbeilt, aber über den Werth Sansibars und des Witulandes herrsche kein Zwiespalt. Groß— britannien habe das Glück gehabt, im Besitz eines Stückchen Landes zu sein, welches ihm selbst fast werthlos war, aber für Andere ein pretium affectionis besaß.

General der Infanterie

betreffend die Resolution

Der „Standard“ sagt:

Wir geben viel, erhalten aber auch viel Werthvolles dagegen. Das nene Abkommen ist nicht das gewünschte Ideal, aber es ist immerbin so günstig. als man vernünftigerweise erwarten konnte. Was Helgoland anbetrifft, so bestebt unzweifelhaft in England ent⸗ schiedene Abneigung gegen die Abtretung einer Insel, über welcher die engliscke Flagge lange geweht hat, allein wir haben einen werth⸗ losen Besitz abgetreten und dafür nicht allein ein glückliches Ende des diplomatischen Wirrwarts in Afrika, sondern auch die Dankbarkeit unserer deutichen Verbündeten erlangt Dentsche Freundschaft ist ein werthvolles Besitztbum und muß gleich anderen werthvollen Dingen zu ihrem rollen Preise erkauft werden.

In ihrer heutigen Nummer tritt die Times“ nochmals kräftig für das Abkommen ein, welches, obschon es nicht alles Wünschenswerthe biete, die Ursachen von Reibungen beseitige, welche andernfalls zwei natürliche und noth⸗ wendige Bundesgenossen getrennt haben würden. Die enge freundliche Bundesgenossenschaft zwischen Deutschland und England sei eine Hauptbürg— schaft des Weltfriedens. Während Helgoland für England fast werthlos sei, besitze es einen sentimentalen Werth für Deutschland. Andererseits seien die in Afrika gewonnenen Vortheile beträchtlich und es sei höchst unwahrschein— lich, daß das Abkommen im Unterhause ernstlich be— anst an det werden sollte.

Von den Wiener Blättern äußert sich das „Fremden—

blatt“ dahin:

Alle Differenzen mit England, welche sich aus der deutschen Kolenialpolitik eraaben und stets eine Trübung der sonst so innigen Beziebungen zwischen beiden Reichen befürchten ließen, erscheinen da⸗ mit endgültig beseitigt und die engste Annäherung Englands an Deutschland besiegelt Beide Parteien haben Opfer gebracht. dafür

auch erhebliche Vortbeise errungen und ihre Interessensphären in

nunmehr klar begrenzt. Die Pofsttion Englands in Afrika

ird durch sein Proteklorat über Sansibar gekräftigt., dagegen wird

die Erwerbung Helgolands in ganz Deutschland mit besonderem Jubel egrüßt werden

C

Die Presse“ bemerkt:

Die Englän⸗ Deutschen ein sehr tes. Durch ihren Ausgleich wurden die Gegner des Friedens und r Freundschaft der Friedensmächte wieder um eine Hoffnung ärmer.

„Neue Freie Presse“ meint: ie Erwer Helgolands, mit welcher ein larggebegter

tionaler Wunsch Deutschlands erfüllt ist, wiegen in den Augen des Volks einige Gebietsopfer in Afrika auf. Die Abtretung Helgolands Deutschland verbürgt auf lange Zeit hinaus den Frieden mit England. ö . . Auch die italienischen Blätter äußern sich, wie W. T. B.“ aus Rom meldet, sehr sympathisch über das Abkommen und erblicken darin ein bedeutsames Zeichen großer Weisheit.

Der Kaiserliche Gesandte am Königlich schwedisch⸗-nor— wegischen Hofe, Wirkliche Geheime Legations⸗Raih Busch ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub nach Stockholm zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der Gouverneur der Festung Mainz, General-Lieutenant von Reibnitz hat Berlin nach beendetem Urlaub wieder verlassen.

Der Staatssekretär des Reichs-⸗Marineamts, Contre— Admiral Hollmann hat sich aus dienstlicher Veranlassung nach Meppen begeben.

S. M. Kreuzer⸗Fregatte „Leipzig“, Flaggschiff des Kreuzer⸗Geschwaders, Kommandant Kapitän zur See Plüdde⸗ mann, mit dem Geschwader-Chef Contre-Admiral Valois an Bord, ist am 17. Juni in Singapore eingetroffen.

Der „Marinebefehl“ enthält folgende Mittheilungen über Schiffebewegungen. (Das Datum vor dem Orte bedeutet Ankunft daselbst, nach dem Orte Abgang von dort):

S. M. Vermessfbrig. ‚Albatroß 12 5. Wilhelmshaven 16/65. Elbe. (Poststation: Wilhelmshaven) S Alexandrine 2 pia 15 Marschall⸗Inseln. ststation: Sydney

1) S. M. S. „Ariadne“ 8. 5. Virginia). 18. /6. (Poststation: asserviren . S. M S. Blücher“ Kiel. : Kiel) S. M. S. „Carola“ Sansibar. ( Post⸗

6 Av. „Grille! 29/5. Pillau 29/5.

Stralsund. 4/6. 4.6. Kiel 13.6.

S. M. Krzr. , Habicht“ 4. 5. St.

FIhria. Hay“ Wilhelmshaven. S. M. Jacht Hohenzollern 26. 4. Kiel. (Poststation: Kiel) S. M Knbt. ‚Hvane“ 28. 5. St. Paul de Loanda L 16. 5 6. Mossamedes 7./tz.— Capstadt. (Poststation: Capstadt. ) S. M. Av. „Jagd“ Kiel. (Poststation: Kiel) S. M. Knbt. Iltis“ 24/5. JYokosuka. (Poststation: Hongkong.) S. M. Fhrzg. „Loreley 24. 5. Konstantinovel. (Poststation: Konstantinopel) S. M. S. ‚Luise“ Kiel 11 /5. (Doststation: Kiel) S. M S. . Mars Wilhelmsbaven. (Poststation. Wilhelmshaven) S. M. Pifhrzg. Mücken Wilhelmshaven. (Poststation: Wil beimshaven.) S. M. Fhrjg. „Nachtigal! Kamerun. (Poststation: Kamerun.) S. M. Vermess fhrzg. Nautilus 14/5. Kiel. (Poststation: Kiel) S M. S. Niobe“ 1.6. Arendal 9.6. 13. 6. Leitb 19/6. Dartmouth. (Poststation: bis 17.6. Leith Schottland], vom 18/6. ab Dartmouth England!) S. M. S. Nixe“ Kiel 10.6. Dartmouth. (Poststatson: Dartmouth (England!) S. M. FRhrzg. „Otter“ Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. Minenschulschiff Rhein“ Kiel. (Poststation: Kiel) c igg Rover“ Kiel 11. 6. (Poststation: i lbe' 19. 4. Sansibar. (Poststation: . M. Pzfhrig „Siegfried Kiel. (Poststation: Kiel.) M. Krzr. Sperber 1.11. Sansibar 22.4. 31.65. Melbourne 5. 8. / 6. Sydnev. (Poststation: Sydney (Australien]) S. M. Krzkorv. Victoria“ 22/35. Wilhelmshaven 9.6. (Poststation: Wilbelms⸗ haven.) S. M. Knbt. . Wolf“ 30. 5. Nagasaki. (Poststation: Hong⸗ kong. Kreuzer⸗Geschwader: S. M. S. Leipzig (Flaggschiff) 36. ong 36. 6 /B. Manila. 11.6. Singapore. (Poststation:

v. 21. /6. ab asserviren S. M. S. Sophie“ 28. 5.

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Gejchwa der): S. M. Vzsch. Kaiser (Flaggschiff Deutschland', S. ; sch „Friedrich der Großen. S. M. Pzsch. ßen“, S. Av. Pfeil Kiel J. 6. 11.6. Swinemünde 1. Zorpot -= Kiel. (Poststation: Kiel.) S. M. S. „Irene! Kiel. Totpedoboots Flottille: S. M. Av. Blitz! (Flott llenfahrzeug), S M. Torpedo⸗Divisionsbocot D 10, S. M. Torpedoboote 8 5, ‚8 gr, ‚8 10, . 8 112, 8 122, . 8 13* (1. Torvedoboots⸗Division) 24/5. Neufabrwasser Swinemünde Kiel. S. M. Torpedo⸗Divisions boot D 55, S. M. Torpedoboote S 21 *, 8 38, 8 42, 8 43, „8 455, ‚S 46 (2. Torpedoboots⸗ Dirision) 24. 5. Neufahrwasser Swinemünde Kiel. (Poststation: Danzig, vom 18.6. bis 23/6. Swinemünde, vom 24. 6. ab Kiel.) Ablösungstransporte: für S. M. Kbt. „Wolf“: Ausreise Reichs postdpfr.ů Braunschweig Bremerhaven 30 /4.— 166. Shanghai,

für S. M. S. „Leipzig! und Sophie“: Ausreise Dpfr. d. Nord;. Lloyd „Kronprinz Friedrich Wilhelm Wilhelmshaven 24 15. 5. 6.

Ausreise Reichspostdyfr. . Sachsen!

Port Said 6 / 6. Singapore. Carola“ und S.

Bremerhaven 28 /s5, für S. M S

51.55. 13. 6. Port Said 14.6. Sansibar.

In der Ersten Beilage zur betreffend die für die Invaliditäts⸗ versicherung zu verwendende öffentlicht.

Bayern. München, 17. Juni.

die Besserung in erfreulicher Weise an. Baden. Karlsruhe, 17. Juni. Se.

patronen für längere Zeit hier verweilen werden.

der Landstände. Großherzogin wieder nach Schloß Baden zurück.

Die Rede, mit welcher der Präsident des Staats— Ministeriums, Staats⸗Minister Dr. Turban heute den Landtag in gemeinschaftlicher Sitzung beider Kammern im Auftrage des Großherzogs feierlich schloß, hatte nach der „Karlsr. Ztg.“ folgenden Wortlaut:

Hochgeebrteste Herren! Mit unausgesetzter Aufmerksamkeit haben Se. Königliche Hoheit den Gang Ihrer Verhandlungen begleitet. welche zu größerem Umfang und zu höherer Bedeutung, als beim Beginn des Landtages erwartet wurde, angewachsen sind und in ungewöhnlichem Maße Ihre Zeit und Kraft in Anspruch genommen haben. Gern hat der anädigste Landesfürst die Ausdauer und volle Hingebung, mit welcher Sie sich im Verein mit der Großherzoglichen Regierung den gesteigerten Aufgaben gewidmet haben, erkannt und mich Frmäctigt, Ihnen den warmen Ausdruck Seiner Befriedigung und Seines Dankes zu Üüber— mitteln.

In dem Bewußtsein, gemeinsame Arbeit von ernsten Bestreben geleitet wa: zuhlfahrt des Landes zu di dürfen wir hoffen, daß gebnifse demselben reichli Statten kommen werden.

der

in

fältigsten geehrteste für ge⸗ deihliche Fortfübrung der te l und für die Pflege der geistigen und wirtéscheftlichen Interessen der 2 völkerung entgegengekommen sind. Auf Ihre Anregung sind zur kräftigeren Ünterstützung der Kreise und Gemeinden erhöhte Staates beiträge in, den Voranschlag eingestellt worden. Der Land— wirthschaft und Viebhzuckt, der Fischerei und dem Bergwesen ist durch die mit Ihnen vereinbarten Gesetze erweiterte Fürsorge eröffnet; auf dem Gekiet der Sittenpolizei haben die Vorschriften' zum Sckuße höülfleser PVersonen und zur Bekämpfung der Trunksucht wirksame Frganzungen erhalfen; durch? daz Gesetz über die sbeilmeise Abänderung der Gemeinde DOrdnunz wird für die Organisatien, der mittleren Gemeinden eine zedeutsame Neugestaltung ins Leben geführt, wodurch namhafte, bis. ber ausgeschlossene Gruppen von Srtäeinwohnern zur Theilnakme an der Semeindeverwaltung zugelassen und diefenigen Einrichtungen getroffen werden ohne welche diefe nicht länger berschiebliche Neuerung den. sicheren Bestand und die stetige Fortertreickelun Ter Gemeinden gefährden würde. . . . —Hochgeehrteste Herren! Am Schlusse dieser angestrengten Tagung lassen Se. Königliche Hobeit der Großherzog Ihnen Seinen freund? likn Gruß entbieten mit dem Wunsche, Taf die roh Ihnen bier geübte vielgestaltige Thätigkeit unter Gottes ud dem tbeuren Veimathland zum Segen gereichen möge! Dem mir ertheil ten bsckstn Auftrag gemäß erkläre ich biermit den Landtag für geschlossen. K 3 13 einem dreimaligen Hoch der Versammlung auf das Vohl Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs fand die Feier— lichkeit ihren Abfchluz. . . gen e nnr , gh n een der Mitglieder der beiden die Mitglieder des ihn ile scham 3 . Hofchargen, der Geheime R J 3 r ee 6. ath Freiherr von Ungern-Stern— Der Regenau Flügel⸗Adj oa. ö n , 9 er und der Flügel-Adjutant ; igen Ende der Taf 5herz ü cen ,, 6 brachte der Großherzog den e, ligen Nummer des „R. u. St. A. vom W. T. B.“ gemeldeten Trinkspruch auf das Groß Beben an, nen nn rn anf daz roßherzogthum wesenden Ft . * k K. 6 . er beider Kammern mit folgenden Worten 31 rr, , Derren! Beim 1 1 97 Meri . * 3 9 , nne , en d e,, g. r, , . , m wie dankbar Ich bin r das, was Ih ige e und langwieri bei Stande gebracht hat. Es wurde n . 6 Regierung daßjenige ausge sprechen, was Ich . icht wiederholen darf, aber soweit Ich dabei per õnlich genannt werd a. liegt es Mir am Herzen, vochmals zu wiederholen was Ich 66 sagte und daras den Wunsch zu knüpfen, daß Sie mit Befriedi . in Ihrem Berafe, in Ihre Bezirke, in Ihre Städt⸗ heimkehren 2

gebracht haben,

Abschluß Ihrer Arbeit ist es

ö daß 39 ,. 35 zu Stande em Lande zum Wohle gereichen wird; z s ; der Bauarbeiten, der Bahnbauten u. s. ,,, . wird, die Arbeiter der Bevölkerung noch auf lange Zeit vorleben zu beschäftigen, der Aufgabe, die wir uns Alle stellen můssen 1 nach dieser Richtung geschieht, was möglich ist, um der Noth owe sie vorhanden ist, abzuhelfen und denjenigen Bestrebungen entgegen zu⸗ treten, die so leicht geneigt snd, die Arbeiter der Berslkerunz auf andere Seiten zu bringen. Insofern, meine Herren, ist es außer 3rxentlich wünschenswerth, daß nun nach Schluß dieses Landtages die Möglichkeit gegeben ist, diese Beschäftigung foweit auszudehnen. Ich danke Ihnen, daß Sie dazu beigetragen haben! . r

ö 2 . ab, indem Ich auf das Wobl der Mitglieder der R en Kammern trinke, auf das persönliche Wohl, auf das Woll der . auf das Wohl der Gemeinden, denen Sie angehören, der Déöirke, die Sie gewählt haben, und somit aer Interessen, die Sie zu vertreten haben. Es leben die Mitglieder der beiden

ö M. Krzr. Schwalben: Ausreise Dyfr. d. Nordd. Llord Adler“ Bremerhaven

heutigen Nummer des „Reichs- und Staats⸗Anzeigers“ wird eine Bekanntmachung, und Alters⸗ Quittungskarte ver—

Wie die „Allg. Ztg.“ meldet, hat sich Se. Majestät der König von Württemberg durch seinen hiesigen Gesandten Freiherrn von Soden nach dem Befinden des Staats-Peinisters Freiherrn von Lutz erkundigen und auf die erhaltenen günstigen Nachrichten seiner freudigen Theilnahme an der fortschreitenden Genesung desselben Aus⸗ druck geben lassen. Im Befinden des Staats-Ministers hält

Königliche Hoheit der Großherzog traf heute Morgens aus Baden⸗Baden hier ein und empfing um 10 Uhr den General-Lieutenant Chakir Pascha von der Kaiserlich türkischen Armee mit drei demselben beigegebenen Offizieren, welche zur Uebernahme von Metall— ĩ Nach der gegen 11 Uhr erfolgten Ankunft Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin empfingen die Höchsten Herrschaften die Mit— glieder der Ersten und danach diejenigen der Zweiten Kammer Hierauf kehrte Ihre Königliche Hoheit die

Deutsche Kolonien.

Karawanen aus dem Innern flüchtig gewesenen Einwohner zurückgekehrt.

Nach erfolgter Besetzung von Lindi und Mitindani durch die deutsche Schutztruppe sind, wie ein Wolffsches Telegramm aus Sansibar von heute meldet, dort wieder eingetroffen und alle

Parlamentarische Nachrichten.

am Tisch des Bundesraths der Kommissarien des Gesetzentwurfs, betreffend die gerichte, fortgesetzt, und zwar bei §. 13. An Stelle des beurlaubten Berichterstatters übernahm Abg. Greiß die Berichterstattung Kommission. 8. 13 lautet nach den Beschlüssen der Den Arbeitgebern steben im Sinne der eines Gewerbebetr oder (ines rauten Stell vertreter der selbständigen Ge sie nicht nach § 2 Absatz?2 als e nach Vausaewerbetreibenden

wählbar

185

.

3a der Zuständigkeit der 13 wekeita -E als Arbelfge

sind, wird

Abg. von Strombeck bemängelte die graphen, welche unklar lasse, wann der zutreten habe.

*

, darüber, ob zung vertagte? des §. 12 bis zur von 3 erden oder heute nattfinden An der Debatte hierüber betheiligten sich außer dem Präsidenten die Abgg. Hammacher, v. Cuny, Acker— mann, Dr. Windthorst, Dr. Meyer (Berlin), Porsch, Eberty, Rickert und Miguel, Es wurde schließlich dem Prästdenten anheimgegeben, im Laufe der heutigen Sitzung die Abstimmung über 5. 12 herbeizuführen. . Zu S8. 13 widerlegte der Geh. Negierungs⸗Rath Hoffmann die Bedenken des Abg. von Stromhbeck. Der 8 13 wurde unverändert in der Fassung der Kommission angenommen. 5.

8

13 nn 1

binnen eines

. 53 n 2 * * . Berwaltungshe n Wa

s Gesetzes erlaffenen Wah srorschrrete Gesetzes erlassenen Wahlrorschriften

und der Stellvertreter bedarf der

ltungs behörde. Diese Bestim muna

indet. au 1 Femeindebeamte, welche ihr Amt kraft

saatlicher er Bestätigung verwalten, kein? Anwendung,

so lange sie dieses Am

Dazu beantragte Abg. binter den Worten: „oder

zufügen: ingleicken Gemeindebeamte, welche die Bef igung zum

r erlangt

haben.

Abg. Auer beantragte, den zweiten Absatz zu streichen.

Abg. Porsch bezeichnete den Vorschlag der Kommission bezüglich des Bestätigungsrechts als einen Mittelweg gegen— über dem Widerstreit der Interessen. Er beschränke die Be— stätigung auf Staats- und Gemeindebeamte, welche ihr Amt Kraft staatlicher Ernennung oder Bestätigung verwalten. In den weitaus meisten Fällen werden solche Leute zu Vorsitzenden gewählt werden. Wo das nicht der Fall sei, sei es wünfchens— werth, daß eine Prüfung der Qualifikation der betreffenden Personen zu Vorsitzenden stat finde. Abg. Eherty begründete seinen Antrag damit, daß die Gewerbegerichte eine kommunale Einrichtung seien und daß die staatliche Einwirkung auf kommunale Angelegenheiten nicht mehr als nothwendig zugelassen werden solle. Sein Antrag verletze in keiner Weise staatliche Interessen. Staats sekretär Dr. von Boetticher erklärte es als bedenk— lich für das Zustandekommen des Gesetzes, über den Kommiffions— beschluß, dem er für seine Person zustimmen könne, hinaus— zugehen. Die Gewerbegerichte seien nicht als kommunale In— stitutionen anzusehen; sie seien ebenso wie alle anderen Gerichte staatliche Gerichte und sprächen Recht im Namen des Königs. Nur rücksichtlich der Einrichtung und Zusammensetzung der Gewerbegerichte seien den Kommunen gewisse Befugnisse eingeräumt. Der Einfluß des Staates dürfe nicht weiter beschränkt werden, als in der Kommission geschehen. Abg. Ackermann wandte gegen die beantragten Amendements ein, daß das Gerichtsverfahren nach dem vor— liegenden Gesetz schwerig sei und die Wahl des Vorsitzenden deshalb unter Kautelen erfolgen müsse. Abg. Tutzauer empfahl seinen Antrag mit der Be— merkung, daß es keinen guten Eindruck machen könne, wenn mit der Einführung des Bestätigungsrechts ein Rückschritt gegenüber dem bisherigen Zustande gemacht würde. Abg. von Cuny trat für die Aufrechterhaltung der Kommissisnsbeschlüsse ein. Bei Schluß des Blattes sprach Abg. Eberty.

(Der Schlußbericht über die gestrige Sitzung des Reichs— tages befindet sich in der Zweiten Beilage.)

Kunft und Wissenschaft.

Dem Germanischen National-⸗-Museum in Nürnberg, welches sich in so hohem Maße der Fürsorge der unvergeßlichen Kaiser Wilhelm und Friedrich zu erfreuen hatte, ist von Sr. Majestät dem Kaiser Wilhelm II. ebenfalls ein Zeichen hoöcherfreulichen Interesses zugekommen. Der hohe Herr hat gleich der Mehrzahl der regierenden deutschen ürsten, zu den Kosten des Ankaufs der Fürstlich Sul— omski'schen Sammlung, durch welche bekanntlich die Waffensammlung des Germanischen Museums zu einer solchen allerersten Ranges erhoben wurde, einen außerordentlichen

Kammern hoch!

assung des Para⸗ Stellvertreter ein⸗

In der heutigen (21.) Sitzung des Reichstages, welcher - Staatssekretär Dr. von Boetticher sowie andere Bevollmachtigte zum Bundesrath nebst beiwohnten, wurde die zweite Berathung Gewerbe⸗

über 8 über

Im Reichssaal des Kaiserhauses zu Gosla einer Reihe von deutschen sind die

* Gemälden, welche die Ge Kgiserthums darstellen. Von diesem Hauptbilder, welche sich an der

Mittelbild zeigt des Deutschen jubelnd

Kaiser Wilhelm J. als Reichs, umgeben begrüßt von den

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. deutschen Fürsten. beiden S sind Hauptmomente r der Kaisergeschichte dargestellt,

Krönung König Heinrich's III. in Rom, ferner sein siegreiche

Barbarossa mit Heinrich dem Löwen, tiochia, und Friedrichs II. Hofhalt in Palermo. . Die Bilder sind nach Art der Teppiche reichen, ornamentalen Rahmen umschlossen und erhalten ihr

selben Zeit, letztere hauses als solchen. Die Schmalseiten des den Bildercyelus nach vorwärts und Eintritt der Reformation ergänzen.

1 Saales

Auf Veranlassung de

über Geschichte, Wiederherstellung und Kaiserhauses enthält.

kleinen Sonderauss Mu seums, auf ingewiesen ist, verdiener denn beide n

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und Architekturen den uns

Charatter russischer a aba r 83 (C, 5skau, die G

don Kirchen, Klöstern

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wahren batz von Sammlung durch B gebören und eine Kolltktion bilden Ist diese von wesentlichem Interesse e zweite Sonderausstellung, welche eliger enthält, weiteren und läßt einen erfreulichen in talentvollen Künstlers thun. endiat des Kunstgewerbe⸗Museums Studienreisen bietet er in dieser Sammlung. allen Dingen überrascht, das ist ihre Vielseitigkeit beim Anblick der die verschiedengrtigsten Gebiete berührenden Dar— stellungen daran, daß sie alle ein und denselben Urheb— haben, denn es ist eigentlich Alles vertreten, das Senre, di Landschaft, die Architektur, die Ornamentit, die Thiermaler i. allen diesen Gebieten bewegt sich Seliger mit einer Sicherheit, bon der Vielseitigkeit seines Talents sprickt. Die landschaftlichen Bilder, meist Aquarellen, zeigen scharfe Beobachtung, liebevolles Ein= gehen in das Wesen der freien Natur und einen hoch entwick-sten Farbensinn, der den koloristischen Charakter der jedesmal dargestellten Landschaft treffend erfaßt und wiedergiebt. Es sind Studien aus Deutschland und Italien; ron dem schlichten Bauernkathen aus seiner bintervommerschen Heimath führt der Künstler in schöͤnere Gegenden des Reichs und weiter nach Mailand, Rom und Reapel. Die Pracht der Kirchen und Schlösser, namentlich des reizenden Rococoschloffes zu Bruchsal findet an ihm einen berufenen Interpreten, der nicht fela— pisch nachzeichknet, sondern sich in den Gedankengang und die Auf— fassung der Urheber zu versenken sucht und istischen und kon⸗ struktiven Schönheit vollauf gerecht wird. nach Personen und Thieren zeigen eleichfalls scharfe Beobe igsgake und eine sichere Hand. Wenn der Künstler dies gesammelte Material auf— arbeiten will, hat er auf Jahre hinaus genug; und es ist nur zu wünschen, daß die vollendeten Bilder das halten, was die Skizien versprechen.

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zu 1B 1EInanug 31 1'914,

.Die Besucher dieser Awsstellungen haben gegenwärtig noch Ge— legenheit, den prachtvollen Silberpokal zu bewundern, welcher als Ge— dächtnißgabe für Kaiser Friedrich den Halloren gewidmet ist, des gleichen die beiden kuns voll gestickten Fahnen, deren eine gleichfalls für Kaiser Friedrich pon St, Majestät dem Kacser gestiftet wurde,

Rr rwR J W203 ö jr 72 . s Ko z während die zweite von ihm selbst geschenkt wird.

e * . ö jr Bear 5 . 5517 In Dessau hat gestern in Gegenwart der Mitglieder des

Herzoglichen Hauses, Prinzessin Friedrich Carl von Preußen und anderer Fürst⸗ licher Personen sowie zahlreicher auswärtiger Gäste, darunter d Geßeime Kommegien⸗Rath Mendelssohn aus Berlin, die büllung des Denkmals für Moses Mendel sohn gefunden. Professor Lasson hielt die Festrede. Nach dem Vortrag niger Chöre von Felix Mendelssohn übergab der Landesrabbiner Weiße im Namen des Festeomités das Denkmal der Stadt. Ober— Bürgermeister Funk dankte mit einem Rückblick auf die Entstehung des Denkmals und schloß mit einem Hoch auf das Herzogliche Haus.

; Fhbrer Königlichen Hoheit der

Theater und Musik.

Deutsches Theater.

Galderon's Schauspiel DerRichter von Zalamea“, welches eit dem Abgange Dr. August Förster's vom Repertoire des Deutschen , verschwunden war, ist seit voriger Woche in ganz neuer k k trordzn. Vie Hauptrolle, den Bauer . . . ir t. Hr. Mar Pohl, in der luffassung und Ausgestaltung vielfach vLerschieden von dem des inzwischen beimgegangenen unvergeßlichen Künstlers, der die Rolle zu seinen besten und wirksamsten zählte. Aber die AUnter⸗ schiede beruhen wesentlich in der Gigenart der Temperamente beider Künstler, und von diesen aus beurtheilt haben Beide Recht. Dem jugendlicheren Hrn. Pohl steht jedoch naturgemäß eine größere Energie zu, Gebote, und ferner hatte er ein großes Vorbild an der Leistung seines Vorgängers vor Augen, mit Huͤlfe dessen er die seinige noch weiter zu vertiefen und zu vervollkommnen im Stande war. Was er an der Hand dieser und eigener, offenbar sehr fleißiger Sturien jetzt aus der Rolle macht, ist in der That des höchsten Lobes werth; es ist eine Kunstleistung feiner psychologischer Vertiefung und konsequenter Charakterzeichnung

wie man sie nicht alle Tage zu sehen bekommt und wie sie Freunde der dramatischen Kunst sich anzuschauen nicht unterlassen sollten. Die Höhepunkte derselben bezeichnen die Scenen des Wiedersehens Crespo's

Beitrag von 10000 4 gespendet.

mit seiner unglücklichen geschändeten Tochter, die mim isch bewundernzg— würdig ausgearbeitet ist, dann die mit dem Verführer Don

disponirt, vor v 6 2 historische Vervollständigung durch reihenweise angebrachte, grau in grau gemalte Sockeldarstellungen, sowie durch eingeschaltete Zwischenbilder. Erstere erzählen politische Vorgänge aus der—

re beziehen sich auf die Geschichte des Kaiser— werden rückJärts bis zum Ministers der geistlichen Q. Angelegenheiten ist ein kleiner übersichtlicher Führer angefertigt worden, welcher Näheres Ausschmückung des

in r ischem Stil gehalten

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arbeitet Professor Wislicenus aus Düsseldorf bekanntlich an Geschichte des Cyclus 4 Langwand befinden, nunmehr bis auf ein Schlußgemälde vollendet. Das Wiedererrichte von seinen Paladinen, s Auf alten

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und zwar auf der einen: Die ; ĩ eint! Rom, r Heimzug über die Alpen, und Heinrich IV. im Schutz der Bürger von Mainz, Auf der anderen Seite: Kaiser Friedrich die Schlacht bei An⸗

. ; di mlung von des Ar ten Rohde enthält eine stattliche

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; etwas so wohl älteren wie der Zaren⸗