Vor sich erblickt er sodann, wie am Bord eines großen Schiffes, den leicht gewölbten, mächtigen Rücken der vielfarbigen See. Hier blitzt sie wie flüssiges Silber, blendend weiß, im Lichte der ftrahlenden Sonne; dort spiegelt sie in röthlichen und bläulichen Schattirungen den Himmel wider; weiter hinaus erscheint sie grünlich blau, und anz fern, am Horizonte wächst sie, nebelhaft grau, in gleichfarbige
olkengebilde binein. Kleine Segelboote gleiten, riesigen Wasser⸗ vögeln gleich, geräuschlos durch die Fluth. In weitester Ferne ver folgt das Auge an einer niedrigen, dunkeln Rauchlinie den Weg eines nicht sichtbaren Dampfschiffes, das, von England oder Schweden kommend, unbekümmert um Helgoland, wohin kein Geschäft je einen Kauffahrer ruft, in gerader Linie der Mündung der Elbe zusteuert. In den Lüften wiegt sich auf breiten, schön geformten Schwingen die silbergraue, nordische Seemöwe. Sie schwebt auf und nieder, seltenen Flügelschlags, ohne jede bemerkbare Anstrengung mit dem Winde segelnd. Das kurze Geflatter des städtischen Spatzen, seine wachsame Beweglichkeit, fein heraus forderndes oder klägliches Zwitschern ist das Bild des Stadtlebens: welch' großer Kraftaufwand, um kleine Zwecke zu erreichen, welches Geschrei und Gezanke um ein Krümchen Brod; welche fortwährende Unruhe und Aufregung; — kurze, rasch verwischte Triumphe; kleine Fenugthuungen, kleine Enttäuschungen, stetes Kämpfen — und niemals Ruhe. In dem majestätischen Fluge der großen Möwe dagegen spiegelt sich das ernste, einfache Leben in unmittelbarer Berührung mit der Gottesnatur. Von Zeit zu Zeit, in langen Zwischenräumen ertönt ein wilder, klagender Schrei, der Ruf des Secvogels. Dem mensch⸗ lischen Ohr klingt er wie ein Ausdruck verzweifelten Schmerzes und mahnt, daß kein Leben vom Leide frei ist. (
Der lange Tag geht in Helgoland rasch genug dahin, die Ueber⸗ fahrt nach der Düne, wo sich die Badeanstalk befindet, das Bad, die Promenade, die an das Auf⸗ und Abgehen auf dem Deck eines Schiffes erinnert, die Rückfahrt von der Düne nach Helgoland endlich — Alles dies nimmt den größten Theil des Vormittags in angenehmer Weise in Anspruch. In seinem Zimmer befindet man sich, wenn man eine gute Wahl getroffen hat, wie in einem offenen, sicheren Boote. Von allen Seiten erblickt man das Meer. Derjenige, der am Meer keine Freude hat, darf nicht nach Helgoland gehen; derjenige, der es liebt, kann sich in Helgoland mehr und ruhtger und ungestörter daran er⸗ götzen als an irgend einem anderen Orte. Meer rings umher, See⸗ luft, woher der Wind auch wehe, und trotz Sturm und Wetter einen festen, ruhigen Boden unter den Füßen. — Nach dem Essen hat man die Wahl, am Strande zu sitzen und der Musik zuzuhören, sich mit Bekannten, die man überall findet, zu unterhalten oder die 190 Stufen hohe Treppe hinaufzusteigen und im „‚Oberlande“, wie es genannt wird, den Sonnenuntergang abzuwarten. Das Landschaftliche ist dort sehr einfacher Natur: Himmel und Wasser — soweit das Auge reicht. Und das ist Alles — und das ist genug.
Die Ansprüche, die der Mensch an die Natur stellt, ändern sich mit den Jahren. Wer sich von seinen eigenen Empfindungen Rechen⸗ schaft ablegt, weiß, daß Manches, was ihn in seiner Jugend ent— zückte oder woran er entzückt zu sein für seine Schuldigkeit hielt, ihn heute nur noch leicht berührt. Die Freude an einer großen, schönen Landschaft kat bei der Jugend viel Konventionelles; oft ist sie nicht ganz aufrichtig oder künstlich übertrieben. Man berauscht sich mit fremden Gedanken und Empfindungen und redet nicht nur Anderen, sondern auch sich selbst ein, daß man tief empfinde. Dreiviertel des Schwärmen für die Natur, so enthusiastisch es auch sein mag, ist bei jungen Leuten in den meisten Fällen geborgte Waare. Saher auch die Manie, bei solchen Gelegenheiten Dichter, d. h. Bilder und Empfindungen Anderer zu eitiren. Innige, wohltbuende Freude an der Natur ist eins der seltenen und ist das schönste Vorrecht der Mannesreife und des Alters. — Im Frühling des Lebens ist jedes Land schön, das man in Gesellschaft der Geliebten sieht, und unsere Empfindung verklärt uns dann die Natur. Im reifern Alter will man den Leuten wohl, denen man in einem schönen Lande be gegnet. Dann erfreut man sich auch am Meere und am Walde mehr als an himmelanstrebenden Bergen und Felsen und gefährlich drohenden Klippen und Gletschern. Der Jüngling mit seinen ehrgeizigen Plänen dürstet nach Kampf und Sieg. Er will Hindernisse überwinden. Die grüne, friedliche Wiese, der dunkle, stille Wald reizen ihn nicht. Er möchte die höchsten Gipfel erklimmen, und sein Auge erfreut sich an dem Anblick steiler Felsmauern, hoher, mit ewigem Schnee bedeckter Bergriesen. Eine Alpenfahrt bietet dem jungen Herzen die höchsten Naturgenüsse, die es überhaupt haben kann; ermübendes Laufen und Steigen; lautes, geselliges Leben in den überfüllten Gasthöfen; freundlich lächelnde Gesichter auf allen Straßen und Wegen — und fertige Bewunderung in schönster Form, von den besten Dichtern gesungen, und vom zuverlässigen Bädeker stets am richtigen Platze verzeichnet — In späteren Jahren sucht man während der Ferien etwas Anderes als Vergnügen und Anregung. Man will sich nicht nur von der Arbeit, man will sich vom Leben, das schwer und ermüdend geworden ist, erholen; man verlangt nach Ruhe und Frieden. Dann winkt es einladend aus dem schattigen, geheimnißvollen Waldes— dunkel, und dann zuht das Auge mit innigem Wohlbehagen auf fried— lichen Trifsten. Man bemüht sich nicht, fremde Worte zu finden, um seinen Gefühlen Ausdruck zu geben; man vermißt nicht einmal den wvmpathisirenden Genossen, der in der Jugend so werihvoll ist und dem man sagen oder zublinken kann: „Wie schön ist es hier! — es ist genug, daß man den wohlthätigen, beruhigenden Einfluß der guten Mutter Natur wortlos, ja gewissermaßen gedankenles empfinde. Und nun ist es auf der kleinen Insel Abend geworden, die Sonne iit in as Meer hinabgestiegen und der Himmel, ehe er verdunkelt, erglanzt im Westen in wunderbarer Farbenpracht. Dem Sonnen untergang gegenüber hat sich der fahle Mond erhoben; sein bleiches, kaltes Licht wird mit jedem Augenblick leuchtender, man möchte sagen wärmer. Jetzt glänzt er einsam, die anderen Sterne überstrahlend, goldig leuchtend am tiefen Nachthimmel oder durchbricht mit Rosen⸗ und Opalfarben angehauchte Wolkengebilde, die schnell an ihm vor— überziehen. Auf dem Meere liegt ein großer Lichtfächer, der wie Silber und Gold, wie Smaragden und Diamanten blitzt und glitzert. Ununterbrochen, unermüdlich, obne Steigen oder Fallen, zur ee. einladend, sanft einschläfernd ertönt die Musik des Meeres. — Ein Tag ist wieder dahin.
Des Morgens kühl; Des Mittags schwül; Viel' Untuh' bei dem Feste. — Der Abend ist das Beste. Rudolph Lindau. (Aus der „Gegenwart.“)
Statistik und Voltswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Auf beiden Schächten der Zeche Vereinigte Sellerk zei Mülheim a. d. R. ist am 19. Juni. laut Hä rn , Weftif. Ztg., die ganze Helegschaft vollftändig wicdtr nn. gefahren, nachdem einige Mißverständnisse, welche sich in der Belegschaft verbreitet hatten, durch eine Unterredung zwischen sechs Deputirten der Bergleute und dem Gruben⸗Repräsentanten bald auf⸗ geklärt und beseitigt waren.
Die Königliche Bergbehörde in Dortmund veröffent⸗ licht der Rh. u. Ruhr ⸗Ztg.' zufolge auf sämmtlichen Zechen ihres Bezirks folgende Bekanntmachung, erlassen unter dem 14. d. NR.: Es wird hierdurch zur Kenntniß der Belegschaft gebracht, daß der märkische Knappschafts- Verein zu Bochum, der Knappschafts. Verein zu Essen und der Knappschafts⸗Verein zu Mülheim an der Ruhr zu einem einheitlichen Ganzen verschmolzen worden sind. Der neue Verein führt den Namen: „Allgemeiner Knappschafts-Verein“ und hat seinen Sitz in Bochum. Das dem „Allgemeinen Knappschafts. Verein“ gegebene Statut ist von uns am 19. v. M. bestätigt worden und tritt am 1. Juli dieses Jahres in Kraft. Die Namen der Mitglieder des Vorstandes und der leitenden Beamten werden baldigst in den
richt
vom Vorstande zu bestimmenden Zeitungen veröffentlicht werden. Die gegenwärtig fungirenden Knappschaftsältesten bleiben im Amt. Die Knappschaftsbücher — enthaltend das neue Statut — werden den Mitgliedern ausgehändigt werden.“ (
In Ensdarf hat, wie die ‚Rh.-Westf. Ztg.“ schreibt, am 16. Jani eine Sitzung der Gruben- Ausschußmitglieder von Inspektion J stattgefunden. Die Sitzung nahm einen rubigen Ver— lauf, es wurden alle Punkte der Tagesordnung auf das gusführlichste besprochen. Die Verfrauensmänner hoffen auf einen günstigen Erfolg.
Ueber den in Hilschbach begründeten evangelischen Arbeiterverein schreibt die Saarbrücker Ztg. anläßlich einer am 18. Juni abgehaltenen Versammlung desselben: Der Vorstand des neuen Arbeitervereins besteht mit Ausnahme des Schriftführers nur aus Hanzarbeitern und zwar nicht allein aus Bergleuten, sondern guch Handwerkern. Es wurde beschlossen, daß die nächste Versammlung am 20. Juli stattfinden soll, wozu alle evangelischen Arbeiter ein⸗ geladen wecden. . ]
In einer am 17. Juni in Leipzig abgehaltenen offentlichen Versammlung der Zimmerer wurde, wie das „Chemnitz. Tagebl. mittheilt, über den in Zeit vom 24. bis zum 28. Mai d. JI in Frankfurt a. M. sstattgefundenen VIII. deutschen Hand—⸗ werkertag von dem von Leipzig abgesandten Delegirten Be⸗ erstattet. Hierbei wurde namentlich hervorgehoben, daß die bisher in Deutschland neben einander bestandenen zwei Zimmerer ⸗Organisationen: „Der Centralverband der Zimmerer Deutschlands“ und „die freie Vereinigung der Zimmerer Deutsch⸗ lands“ sich dahin geeinigt, hätten, gemeinschaftlich ihre Ziele zu fördern und alljährlich eine Generalversammlung der immerer Deutschlands einzuberufen. Weiter wurde mitgetheilt, daß dem Central verbande der Zimmerer Deutschlands zur Zeit 218 Lokalvereine mit 16060 Mit- gliedern angehörten und der Rechenschaftsbericht für dieses Jahr eine Einnahme von 68 000 S aufgewiesen habe, welche Summe völlig für Unterstützungen bei Strikes aufgebraucht worden sei. Schließlich wurde noch bekannt gegeben, daß als Verbands⸗Fachblatt Der Zimmerer“ bestimmt worden sei, und zu regem Beitritt zu dem Leipziger Fachverein der Zimmerer und Anstrebung einer festen Orga— nisation aufgefordert.
Die Lederarbeiter, die in Berlin etwa 1500 Mann stark sind, bereiten, der „Staatsb. Ztg.“ zufolge, für den kommenden Herbst, den Beginn der sogenannten „Saison“, eine Lohnbewegung vor, 26 zwar erstreben sie eine Aufbesserung ihres Einkommens um 0.
Seeunfälle in Schweden.
(F.) An den schwedischen Küsten haben nach dem Bericht der Lootsenberwaltung im Jahre 1889 187 Strandungen und andere Seeunfälle stattgefunden. Hierbei sind, so weit bekannt, 15 Personen umgekommen; unter diesen war die Besatzung eines deutschen Dampfers, der am 13. September auf der Wester-Finngrundsbank strandete. Im Laufe des Jahres haben nur die beiden Rettungsstationen Torekow und Skärsände Gelegenheit zur Thätigkeit gehabt und wurden in fünf Strandungsfällen 39 Menschen gerettet.
Amnmexikanische Tarifbill.
Der Verein zur Wahrung der gemeinsamen wirthschaftlichen Interessen Rheinlands und Westfalens hat eine Ausschußsitzung ab⸗ gehalten, in welcher die amerikanische Mac ⸗Kinley⸗Tarifbill' berathen und beschlossen wurde, „bei dem Minister für Handel und Gewerbe vorstellig zu werden, er möge die geeigneten Schritte thun, die aus dem Vorgehen der Vereinigten Staaten für die deutsche Ausfuhr erwachsenden Gefahren thunlichst abzuwenden“.
Land⸗ und Forftwirthschaft.
Die Ernte⸗Erträge Elsaß⸗-Lothringens im Jahre lssg. Nach Beschluß des Bundesraths finden alljährlich Ermittelungen über die Ernte-Erträge der wichtigsten Fruchtarten statt. In Elsaß⸗ Lothringen haben die Bürgermeister unter Zuziehung Sach verständiger Angaben über den durchschnittlichen Ertrag vom Hekfar für die einzelnen Fruchtarten schätzungsweise zu machen und bezüglich des Weinertrages die Zabl der Hektoliter Mostgewinn anzugeben, welcher im Durchschnitt von einem Hektar der im Ertrag stehenden Wein— herge gewonnen wurde. Die nachstehenden Angaben Über die Ernte—= Erträge beruhen mithin auf einer Berechnung aus Durchschnitts⸗ angaben für den Hektar. Die Ermittelung der landwirthschaftlichen Anbauflächen wird in Elsaß Lothringen nicht alle Jahre vor. genommen, sondern findet nur alle 5 Jahre statt. Die erste diefer Erhebungen wurde im Jahre 1878 vorgenommen, eine zweite fand im Jahre 1883 statt. Da die für das Jahr 1888 in Aussicht ge⸗ nommene Ermittelung der landwirthschaftlichen Bodenbenutzung hin⸗ ausgeschoben worden ist, sind für die Berechnung der Ernte⸗Erträge in den Jahren 1858 und 1889 die ermittelten Anbauflächen des Jahres 1883 maßgebend. Die nachstehenden Erntemengen sind in Doppel ⸗Centnern à 100 kg, für den Wein in Hektolitern angegeben.
Im Jahre 1889 wurden in Elsaß⸗Lothringen geerntet: “)
I). Getreide und Hülsenfrüchte. a. Körnerertrag. Winterweizen 1803423 (- 130477), Sommerweizen 50 472 (- 3428), Winter- roggen 367 744 (4 15 931), Sommerroggen 5375 (— 547), Winter⸗ gerste 59 357 (- 10 558), Sommergerste 6366 315 (- 79 Sb 2), Hafer 1227546 ( — 166 257), Buchweizen 3592 (— 11653), Erbfen 34 543 ge T5650), Ackerbohnen 140 471 (4 29 179), Wicken 14 993 (4 196), Lupinen 304 C — 181). b. Stroherträge. Weizenstroh 3 9260711 ( 379 936), Roaggenstroh 777 603 (4 96 125), Gerstenstroh 893 756 C 14175), Haferstroh 1 617 349 (- 113 765.
2) Hackfrüchte. Gesunde Kartoffeln 8 415198 (4 2881 349), erkrankte Kartoffeln 66l 8oꝛ (— 356 384), Runkelrüben zu Futter 310 279 ( 659 209), andere feldmäßig gebaute Rüben — Möhren, weiße Rüben u. dergl. — 1 873 243 ( 426 251).
53) Dandels gewächse. Körner von Sommer und Winter⸗Raps, Rüben ꝛ6 456745 (— 1314), Hopfen 57 821 (4 14831).
4) Fntterpflanzen und Wiesen. Heu. Klee 2 242 765 (4 531733), Luzerne Sad 851 (4 106193), Esparsetfe 167 090 (4 22 265), andere Futterpflanzen — Serradella, Spörgel, Grassaat aller Art 2 154 611 C 39 326), Wiesen 8 818 434 ( 1811289).
D Wein. Mostgewinn 611 766 — 4435210.
Im Allgemeinen steht bei den Getreidearten der Körnerertrag binter dem des Vorjahres zurück, während die Strohernte reichlicher ausgefallen ist. Ebenso ist die Erate an Runkelrüben, anderen feldmäßig gebauten Rüben und an Heu der Futterpflanzen und Wiesen besser ausgefallen wie im Jahre 1858. Die Kartoffeln sind sowohl in Quantität wie Qualität gut ausgefallen. An Wein wurde 1889 zwar nicht viel geerntet, doch ist der Wein von guter Beschaffenheit. ᷣ
Sanitäts⸗, Veterinär⸗ und Quarantänewesen.
; Portugal.
Durch eine in Nr. 127 des „Diario do Governo“ vom 7. Juni 1890 veröffentlichte Verfügung des Königlich portugiefischen Mi⸗ nisteriums des Innern sind der Hafen von Cearg für von Gelb—= fieber verseucht und die übrigen Häfen der Provinz Ceara 3. i dem 1. April der nämlichen Krankheit „verdächtig“ erklärt
orden.
Sandel und Gewerbe.
Leipzig, 19. Juni. (W. T. B) Kammzug-⸗Termin— handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Juni 4,15 S, pr. Juli 4,123 „, pr. Üugust 4, 10 S6, pr. September 4150 n, pr. Oktober 4.16 6, pr. November 4,10 6, pr. Pezember ib t, pr. Januar 4.10 4A, pr. Februar 4,10 „6, vr. März 4,10 , pr.
„Die in Klammer beigesetzten Ziffern bezeichnen das Mehr oder Weniger gegen das Ergebniß vom Jahre 1888. h
April 410 M, pr. Mai 410 4, Umsatz 345 Oo rkg. Kaum behauptet.
London, 19. Juni. (W. T. B.) An der Küste 3 Weizen“
ladungen angeboten. Bradford 19. Juni. (W. T. B.) Wolle ruhig, Tendenz zu Gunsten der Käufer. Garne matt, in Stoffen gutes Geschãft.
Verkehrs ⸗Anstalten.
Hamburg, 19. Juni. (W. T. B.) Der Postdampfer Bohemia der Hamburg- Amerikanischen Packetfahrt . Aftien⸗ gesellschaft hat, von New⸗York kommend, heute Nachmittag 5 Uhr Seilly passirt.
London, 19. Juni. (W. T. B.) Der Union Dampfer Athenjan? ist heute auf der Ausreise in Capetown angekommen. Der Castle Dampfer ‚Norham Castle?r ist gestern auf der Ausreise von London abgegangen. Der Castle⸗Dampfer Conway Cast le! hat gestern auf der Ausreise die Kanarischen Infeln passirt. Der Castle⸗ Dampfer Dunrobin Castler ist am Montag auf der . von Capetomn abgegangen. Der Castle⸗ Dampfer „Garth
a stle' hat heute auf der Heimreise Madeira passirt. Der Castle⸗ Dampfer Hawarden Castle' ist gestern auf der Heimreise von Capetown abgegangen.
Mannigfaltiges.
Colmar i. E. 18. Juni. Das hier seit dem 1. April in Garnison liegende Magdeburgische Jäger⸗ Bataillon Nr. 4, dessen Chef der General der Infanterie Heinrich XIV., regierender
ürst Reuß j. L. ist, begeht am 21. Juni d. J. das Fest seines 5H jährigen Bestehens.
Neu ⸗Schmecks. Die Hohe Tatra“ ist ganz mit frischem Schnee bedeckt. Während es am 14 d. M. in der Ebene regnete, schneite es im Gebirge, und als es sich am 16. auf klärte, sah man die ganze Gebirgskette, die Lomnitzer, Schlagen⸗ dorfer, Gerlsdorfer. Meeraug⸗Spitze bis zur Waldgrenze mit Schnee bedeckt. An dem letztgenannten Tage sank vor Sonnenaufgang das . auf Null und in den Niederungen erfroren die Gemüse⸗ pflanzen.
. Ala, 16. Juni. Der heute hier um 6 Uhr früh fälltge ita lienäsche Eil zug — von Rom direkt nach Berlin mit den An— schlüssen von Mailand und Venedig — entgleiste bei Ceraino dritte Station vor Ala) in der dort bedeutenden Kurve der Bahn— linie. Trotz der beinahe durchgängig mehr oder weniger zertrümmerten und in- und aufeinander geschobenen Wagen, sowie der tief einge—⸗ bohrten Maschine sollen keine bedeutenden Verletzungen der Passagiere, sowie des Bahn ⸗ und Postpersonals zu beklagen sein. Von den neun⸗ zehn im Zuge befindlichen Passagieren soll nämlich nur einer eine kleine Quetschung erhalten haben, während ein Bahnkondukteur oder Bremser mehrere Rippen und ein Postdiener einen Arm oder Fuß gebrochen haben soll. Unter anderm ist auch der Postambulanzwagen beinahe ganz zertrümmert, und dürften manche gerade auf dem Trang port befindliche Briefpostsendungen den betreffenden Adressaten ent⸗ weder gar nicht oder in stark beschädigtem Zustande nachträglich noch zukommen. Der Verkehr wurde heute durch Umsteigen und Ueber tragen an der Unfallstelle aufrecht erhalten.
Bern, 158. Juni. Laut der offiziellen Botschaft des Bundes—⸗ raths an die Bundes versammlung beantragt, wie bereits gemeldet, der Bundesrath, die Konzession einer Eisenbahn von Lauterbrunnen auf den Gipfel der Jungfrau dem Hrn. Moritz Köchlin aus Zürich, Ingenieur im Hause J. Eiffel in Paris, zu ertheilen. Köchlin führte, wie die R. Zürich Ztg.“ mit— theilt, in seinem Konzessionsgesuch aus: der allen zugänglich gemachte Jungfraugipfel werde für das Oberland die nämliche Bedeukung ge— winnen, wie der 309 m hohe Thurm der Ausstellung für Paris, d. h. ein mächtiger Anziehungspunkt fein. Auf dem Gipfel könnte ein kleines meteorologisches und astronomisches Observatorium errichtet werden, das zu vielfachen wissenschaftlichen Beobachtungen dienen könne. Die erste Sektion Lauterbrunnen -⸗-Stechelberg soll schmalspurig, überhaupt der Linie Interlaken Lauterbrunnen entsprechend gebaut und ausgerüstet werden. Mit Bezug auf die zweite Sektion, Stechel⸗ berg · Fungfraugipfel, hat das Studium ergeben, daß sowohl ein Zahnradsystem, ähnlich demjenigen am Pilatus, mit ungefähr 50 G Naximalsteigung, als auch eine Reihe von 8 aufeinander folgenden Drahtseilbahtzen zur Anwendung kommen kann. Eventuell nimmt Köchlin Elettrizität als Betriebskraft in Aussicht, zu deren Herstellung einer der in der Nähe befindlichen Wasserfälle ins Auge gefaßt wird. Nach der Ansicht Köchlin's unterliegt die Ausführbarkeit vom technischen Standpunkt aus durchaus keinem Zweifel. Die untere Partie der zweiten Sektion bietet keine größeren Schwierigkeiten als die Pilatus⸗ bahn. Der große obere Tunnel soll durch zahlreiche Seiten galerien mit der Oberfläche, und der äußeren Luft verbunden werden, um auf diese Weise die Herausschaffung des Aus— bruchsmaterials zu erleichtern und einen heftigen Luftzug im Tunnel zu verhindern. Die Gesammtkosten betragen 2 746 000 Fr. Sehr billig kommt natürlich der Landerwerb zu steben, da die Bahn meist durch herrenloses Gebiet geht, das bis jetzt estra eéommercium war. Die Expropriationskosten kommen nur auf 26 900 Fr. zu stehen. Die Rendite soll 7 betragen. Auf der Sektion Lauterbrunnen⸗Stechelberg beträgt die Personentaxe 15, be⸗ ziehungsweise 256 Rp. per Kilomeier; auf der Sektion Stechelberg⸗ Jungfraugipfel kostet eine Fahrt 35 Fr., Hin⸗ und Rückfahrt 50 Fr. — Auf das Concessionsgesuch des Ingenieurs Trau tweiker schläͤgt der Bundesrath vor, nicht einzugehen.
Mn 148.
Zweite Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Käniglich Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Freitag, den 20. Juni
1890.
1. Steckbriefe und Untersuchungg Sachen.
zvollstreckungen, Aufgebote, ᷓ⸗ 3 n, . Verdingungen ze.
. Rerloo fung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.
orladungen u. dergl.
Oeffentlicher Anzeiger.
5. Tommandit ⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien Gesellsch. 6. Berufs ⸗Genossenschaften.
J. Erwerbs und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
8. Wochen ⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.
3. Verschiedene Bekanntmachungen.
1 Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
Oeffentliche Ladung. lig llacbbencnüln Personen: IH der Jobann. Carl Friedrich Kohlhof, geboren am 27. Juli 1863 zu Amtsbrink, zuletzt wohnhaft
zu Verchen. iedrich Carl Heinrich Schröder, ge—⸗
33. ö iet 1863 zu Bredenfelde, zuletzt
u Priemen, ö e hr n, Friedrich Heinrich Schöning, ge,
bo'en am 23. Vezember 1864 zu Kleth, zuletzt
narben e g g brich Wüthehn Lehsten nn Heinrich F.
H der Jo ang Mai 135 zu Galenbeck, zuleßĩ
am r e ü nbeft zu Strehlow,
6) der Fritz Heinrich Johann Ernst Kohl, geboren . n 1865 zu Dorf Küsserow, zuletzt wohn haft zu Demmin, ;
7) der Carl Wilhelm Ludwig Colberg, geboren am 17. März 1866 zu Dargun, zuletzt wohnhaft zu Demmin, . f
8) der Johann Carl Friedrich Mierendorf, ge— boren am 16. Juli 1866 zu Neubauhof, zuletzt wohnhaft zu Zettemin, .
werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Exlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militär⸗ pflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets auf⸗ gehalten zu haben, — Vergehen gegen 5. 149 Str. G. B. Dieselben werden auf Freitag, den 22. August 1890, Mittags 12 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts hierselbst zur Haupl⸗ verhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Aus⸗ bleiben werden dieselben auf Grund der nach §z. 47? der Strasprozeßordnung von dem Civil— Vorsitzenden der Ersatz⸗Kommission des Aushebungs— bezirks Malchin über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärungen ver—⸗ urtheilt werden. Das Vermögen der Angeklagten ist durch Beschluß der Strafkammer des Könielichen Landgerichts zu Greifswald vom 12. Mai 1890 zur Deckung der dieselben möglicherweise treffenden Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens in Höhe von je 300 M mit Beschlag belegt.
Greifswald, den 209. Mai 1890.
Königliche Staatsanwaltschaft.
17706
Die nachbenannten Personen;
1) Paul Emil Robert Löffler, 14. Februar 1865 zu Liegnitz,
2) Ernst Albert Hugo Rüger, 19. Juni 1865 zu Liegnitz,
3) Fedor Hugo Paul Rüger, 18. November 1866 zu Liegnitz,
4) Traugott Hermann Hugo Wandel, geboren am 18. Oktober 1867 zu Liegnitz, deren letzter deutscher Wohnort Liegnitz gewesen ist,
s) Friedrich August Speer, geboren am 1I. März
1865 zu Twarkowic bei Ciechanowiece, Gou⸗
vernement Grodno, dessen Vater seinen letzten
deutschen Wohnort in Liegnitz gehabt hat sind durch rechtskräftiges Urtheil der ersten Straf— kammer des Königlichen Landgerichts zu Liegnitz vom 14. Mai 1896 wegen Verletzung der Wehr⸗ pflicht zu je 160 4 Geldstrafe, im Unvermögens falle zu je 32 Tagen Gefängniß verurtheilt worden.
Die Verurtheilten haben ihren früheren Aufent⸗ haltsort verlaffsen und der gegenwärtige Aufenthalt derselben ist unbekannt. .
Es wird ersucht, im Betretungsfalle die Geld⸗ strafe einzuziehen und, falls diese nicht heizutreiben, die Vollstreckung der dafür erkannten Gefängnißstrafe herbeizuführen, von dem Geschehenen aber zu den Akten M. 19390 gefälligst Mittheilung zu machen.
Liegnitz, den 14. Juni 1850.
Der Königliche Erste Staatsanwalt.
geboren am geboren am
geboren am
177065] Strafvollstreckungs Erledigung.
Die unterm 16. Februar 1878 hinter den Heeres— pflichtigen:
1) den Matrosen Carl Ferdinand August Bo⸗ catius, geboren 15. April 1854, [.
27) den Seefahrer Adolf Alexander Schulze, ge⸗ boren den 3. August 1854, .
3) den Seefahrer Johann Ernst Herrmann Toepfer, geboren den 25. Oktober 1854,
4) den Friedrich Wilhelm Bartels, geboren den 19. Februar 18655, .
5) den Seefahrer Carl Friedrich Bröficke, ge⸗ boren den 6. Februar 1855, ;
6) den Rudolf Gustav Emil Thalheim, geboren den 1. August 1855,
sämmtlich aus Potsdam, 3 e
erlassene offene Strafvollstreckungsrequisition wird hiermit zurückgenommen..
Potsdam, den 16. Juni 1890.
Königliche Staatsanwaltschaft.
1z7or) .
Durch Beschluß der Strafkammer des Kaiserlichen Landgerichts dahier vom 3. Juni 1890 wurde die unterm 17. Januar d. J. durch dieselbe Gerichtsstelle gegen den der Verletzung der Wehrpflicht beschuldig⸗ ten Johann Peter Allem ang, geboren zu Zinsingen am IN. Januar 1867, verhängte Vermögensbeschlag⸗ nahme wieder aufgehoben.
Saargemünd, den 13. Juni 1890.
er Kaiserliche Erste Staatsanwalt.
2) Zwangsvollfstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
17847 In Sachen, betreffend die Zwangeversteigerung der dem Zimmermann Heinrich Hartung aus Niedernjesa, jetzt in Diemarden, gehörigen, in der Feldmark Niedernjesa belegenen Grundstücke findet der mittelst Proklams vom 20. Mai 1890 angekündigte Ver— steigerungs- und Aufgebots -⸗Termin, nachdem das Verfahren zufolge Antrages des Gläubigers eingestellt ist, nicht statt. Reinhausen, 12. Juni 1890. Königliches Amtsgericht. W. v. Goeben. 15827 In dem Verfahren, betreffend die Vertheilung des durch Zwangsvollstreckung gegen den Probst Köhler zu Sokolnik beigetriebenen und hinterlegten Betrages von 336,32 „ ist zur Erklärung über den vom Gerichte angefertigten Theilungsplan sowie zur Aus— führung der Vertheilung Termin auf den 28. Juli 1890, Vormittags 10 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst Zimmer Nr. 7, bestimmt worden. Der Theilungsplan liegt vom 27. dieses Monats ab auf der Gerichtsschreiberei J. zur Einsicht der Betheiligten aus. Zu diesem Termine werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts die nachstehend genannten, dem Aufenthalt nach un—⸗ bekannten Personen oder deren Nachfolger geladen: I) der Gutsbesitzer Roman v. Taczanowski, früher in Galenzewo, 2) der Handelsmann Ephraim Süßmann, früher in Dobrzyea, 3) der Rentier Ignatz Ozdowski, früher in Murzynowo ⸗Koseielne, 4) der F. Kaniewski, früher in Miloslaw, 5) der Kaufmann Casper Meyer, früher in Witkowo, 6) die Schänkerfrau Menzynska, Wreschen. Wreschen, den 27. Mai 1890. Timme, Aktuar, J. V. des Gerichtsschreibers des Königl. Amtsgerichts.
17806
Von Frau Emma Auguste, verehel. Ullrich, geb. Feurich in Bautzen ist das Aufgebotsverfahren zu Kraftloserklärung des K. S. 4 6909 Staatsschulden⸗ kassenscheins vom Jahre 1870 Litt. A. Nr. 4159 über 100 Thaler hier anhängig gemacht worden.
Dresden, den 17. Juni 1896.
Königliches Amtsgericht. Abth. Ib. Schönert.
früher in
17807 . ;
Von Herrn Rechtsanwalt Ernst Julius Förster in Zwickau ist das Aufgebotsverfahren zu Kraftles— erklärung der K. S. Staatsschuldverschreibung vom 1. April 1878 Litt. G. Nr. 16523 über 30 M6 3 oso jährliche Rente auf 1000 S Kapital hier anhängig gemacht worden. l
Dresden, am 16. Juni 1899.
Königliches Amtegericht. Abtheilung Lh. Schönert. 17838 Aufgebot.
Emilie, geb. Kötzschke, des Büchsenmachers H. C. Wolter Wittwe in Wittenberg, vertreten durch Rechtsanwalt Levin, daselbst, hat das Aufgebot be— antragt zur Kraftloterklärung der von der Leben- und Pensions⸗Versicherungs-⸗Gesellschaft Janus, hieselbst, auf das Leben des H. C. Wolter im Mai 1867 ausgestellten Police Nr. 2ũz 252 groß M 1690, —, zahlbar nach dem Tode des Versicherungsnehmers an dessen Wittwe, die Antragstellerin. 6
Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Sonnabend, den 14. März 1891, Nachmittags 2 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Dammthorstraße 19, Zimmer Nr. 56, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen⸗ falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Hamburg, den 5. Juni 1890. —
Das Amtsgericht Hamburg. Civil⸗Abtheilung VIII. Zur Beglaubigung: ĩ Romberg Dr., Gerichts⸗Sekretär.
(17836 Aufgebot.
Das Aufgebot
J. folgender Policen der Lebensversicherungs · Aktien · Gesellschaft „Germania“ zu Stettin: .
a. Nr. 146142 über 2650 Thaler, lautend auf die Frau Anna Amalie Großmann, geb. Krakau, zu Rabenau, *
b. Nr. 200928 über bo0 Fl. S. W. lautend auf die Frau Magarethe Deibel, geb. Seiler, zu Wieseck, Kr. Gießen,
C. Nr. 218972 über 1000 Thaler, lautend auf den Werkführer Carl Wilhelm Ferdinand Lorenz zu Berlin und dessen Ehegattin, Frau Anna Marie Elisabeth Lorenz, geb. Garisge, daselbst,
d. Nr. 28352531998 D. über 500 Gulden Oe. W. lautend auf den Oberkondukteur bei der Kaiserlich Königlich priv. Südbahn Gesellschaft, Josef Na⸗ riacie zu Laibach und dessen Ehegattin, Frau Leo⸗ poldine Marineie, geb. Kolb, daselbst,
e. Nr. 24955 über 26600 Thaler, lautend auf den Kaufmann Carl Wilhelm Otto Paulisch zu Reichen- bach und deffen Chegattin, Frau Ida Marie Louise Paulisch, geb. Günther, daselbst,
f. Nr. 1505975 über Ho Gulden S. W., lautend auf den Ackersmann Veit Becker III. zu Gonsenheim und dessen Ehegattin, Frau Anna Maria Becker, geb. Gebhard, daselbst,
F. d.: Hünten, Staatsanwalt.
g. Nr. 265782 über 3000 Mark, lautend auf den
Kassirer der „Germania“, Carl Hugo Georg Rosen—⸗ kranz zu Dresden,
h. Nr. 24970 über 100 Thaler, lautend auf den . Adolf Heinrich Friedrich Rachow zu
erlin, .
i. Nr. 24775 über 1090 Thaler, lautend auf die 9 Charlotte Louise Rachow, geb. Hartwig, zu
erlin,
k. Nr. 332429 über 1000 Mark, lautend auf den Handelsmann Wilhelm Hampel zu Liebau,
l. Nr. 128278 über 200 Thaler, lautend auf die Frau Henriette Katzmarick, geborene Schramm, zu Beeskow,
m. Nr. 262562, 172940. über 10 909 Mark, lau- tend auf den Advokatanwalt Heinrich Friedrich Ru⸗ dolf Carl Heyder zu Metz,
II. folgender Depositalscheine der Lebensversiche⸗ rungs⸗Aktien⸗Gesellschaft Germania“ zu Stettin:
a. vom J. August 1881 zur Police Nr. 214469 über 450 Mark, ausgestellt für Johann Friedrich Heinrich Tüngeler, ö
b. vom 8. Mai 1877 zur Police Nr. 59945 über 3000 Mark, ausgestellt für den Packmeister August Ferdinand Ludolph Schoenert in Dirschau,
C. vom 28. August 1389 zur Police Nr. 44117, ausgestellt für Carl Gottfried Zehnel,
d. vom 9. December 1880 zur Police Nr. 157887 über 300 Mark, ausgestellt für die Frau Laura Jo⸗ hanna Wilhelmine Schiebiatowsky, geborene Gebel,
ist und zwar:
ad J. a. von der Frau Anna Amalie Schwenke, ver⸗ wittwet gewesenen Großmann, geb. Krakau, und dem Kaufmann Hugo Barth, heide zu Rabenau und ver— treten durch den Justizrath Bohm in Stettin,.
ad J. b, von der verwittweten Frau M. Deibel, geb. Seiler, zu Wieseck — Oberhessen —, vertreten durch den Justizrath Bohm in Stettin,
ad J. «. von der Wittwe Anna Lorenz, geb. Ga⸗ riège, zu Berlin O, Madaistraße 14, vertreten durch den Justizrath Leistikow in Stettin, an
ad J. d. von dem Oberkondukteur bei der Kaiserlich Königlichen priv. Südbahngesellschaft, Josef Marincic, und dessen Ehefrau Leopoldine, geb. Kolb, zu Fiume,
ad J. « von dem Oekonom Carl Christian Kellner, z. 3. in Stavel bei Melbourne in Australien, ver⸗ treten durch seinen Generalbevollmächtigten, Ober lehrer Dr. Mösta zu Eschwege, und der Ehefrau des Oberlehrers Dr. Mösta, Sophie, geb. Kellner, zu Eschwege, sämmtlich vertreten durch den Rechtsanwalt Meinshausen zu Eschwege,
ad J. f. von der verwittweten Ackersmann Veit Becker III., Anna Marie, geb. Gebhard, zu Gonsen⸗ heim, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. A. Struve zu Mainz, . ;
ad J. g. von dem Kassirer Georg Rosenkranz zu Dresden, vertreten durch den Justizrath Bohm in Stettin,
ad J. h. von dem Auktionator Heinrich Rachow zu Berlin, Sebastianstraße 72, vertreten durch den Rechtsanwalt Wehrmann in Stettin,
ad J. i. von der Frau Charlotte Louise Rachow zu Berlin, Sebastianstraße 72, vertreten durch den Rechtsanwalt Wehrmann in Stettin.
ad J. E. von dem Handelsmann Wilhelm Hampel zu Liebau in Schlesien, vertreten durch den Rechts— anwalt Kurnik in Liebau in Schlesien, .
ad J. 1. von dem Fuhrmann Carl Ernst Katzmarick in Beeskow, vertreten durch den Rechtsanwalt Hilde⸗ brandt in Beeskow,
ad J. m. von dem Rechtsanwalt Carl Heider in Metz, ö. ⸗
ad II. a. von dem Handlungsgehilfen Ernst Tün⸗ geler zu Berlin, Heidereutergasse 8, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Max Rosenthal zu Berlin 8. W., Friedrichstraße 200, . .
ad II. b. von den Packmeister A. F. L. Schönert' schen Erben in Dirschau, vertreten durch den Justizrath Bohm in Stettin,
ad II. «. von Gottfried Zehnel zu Breslau, ver⸗ treten durch den Rechtsanwalt Ritschl in Stettin,
ad II. d. von der verwittweten Nagelschmied Schiebiatowsky, Laura, geb. Gebel, zu Stettin, Hohenzollernstraße 67,
beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 18. De⸗ zember 1890, Mittags 12 Uhr, vor dem unter zeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 48 anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden, und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloser⸗ klärung der Urkunden erfolgen wird.
Stettin, den 22. Mai 1890. .
Königliches Amtsgericht, III. Abtheilung.
17824 Aufgebot. ö t e en der Kaufmann Heinrich Jacob Diedrich August Elbrecht zu Bremerhaven den Antrag auf Kraftloserklärung der nachstehend bezeichneten ihm abhanden gekommenen Urkunden gestellt hat: a. einer Handfeste groß 20900 4, folgend nach 24 000 , b. einer Handfeste groß 2000 6, folgend nach 26 000 „, c., einer Handfeste groß 10090 „, folgend nach 28 000 , gewilligt von dem Antragsteller auf sein unter Grund- nummer b97 an der Rampenstraße Nr. 21 hierselbst belegenes Immobile, werden diesem für zulässig be⸗ befundenen Antrage gemäß die Inhaber der vor⸗ bezeichneten Handfesten aufgefordert, ihre Rechte spätestens im Aufgebotsztermine Mittwoch, den 17. Septbr. 1899, Vormittags 19 Uhr, bei dem unterzeichneten Amtsgerichte anzumelden und die Handfesten vorzulegen, widrigenfalls die Letzteren für kraftlos erklärt werden sollin. Bremerhaven, den 16. Juni 1890. Das Amtsgericht. rote, Dr.
H. G — Zur Beglaubigung: Schindler, Gerichtsschreiber.
2 Aufgebot.
Nachdem der Techniker Eduard Zimmermann zu Triebes das Aufgebot folgender Urkunden:
I) eines auf Kaufmann Eduard Zimmermann in Triebes ausgestellten Schuldbuchs der Fürstl. Sparkasse in Hohenleuben Nr. 6088 Litt. P. mit einer Baareinlage von 150 S6 und
2) eines auf denselben Namen ausgestellten Schuldbuchs der Fürstl. Sparkasse in Gera Nr. 62127 itt. B. 5 Folio 527 mit einem Guthaben von noch 28 4Æ 60 4 .
beantragt und die zuständigen Amtsgerichte, nämlich hinsichtlich der Urkunde unter 1 das Fürstliche Amts- gericht Hohenleuben und hinsichtlich der Urkunde unter 2 das Fürstliche Amtsgericht Gera die Zu— lässigkeit des Antrages ausgesprochen haben, werden zufolge der Bestimmung im 5. 17 des Ausführungs— gesetzes zur Deutschen Civilprozeßordnung vom 32. Februar 1879 durch das unterfertigte Landgericht die Inhaber der bezeichneten Urkunden hiermit auf⸗— gefordert, spätestens in dem auf Montag, den 5. Januar 1891,
Vormittags 11 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte an— zumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung dieser Urkunden erfolgen wird.
Der Aufgebotstermin findet bezüglich der Ur
kunde 1 bei dem Fürstlichen Amtsgericht Hohen⸗ leuben, bezüglich der Urkunde 2 bei dem Fürstlichen Amtsgericht Gera statt, woselbst auch die An— meldung zu bewirken ist.
Gera, den 7. Juni 1890. U
Das gemeinschaftliche Landgericht, Civilkammer II.
Dr. Hagen. 17818 Aufgebot. Ble Bittwe Marie Weber zu Wallichen hat das Aufgebot des angeblich verloren gegangenen, auf den Namen ihres verstorbenen Sohnes, des Schuhmachers Eduard Weber, lautenden Sparkassenbuches der städtischen Sparkasse zu Erfurt Nr. 49 592 über jetzt noch 93 6 35 3 beantragt. Der Inhaber des Sparkassenbuches wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 6. Januar 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 58, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.
Erfurt, den 16. Juni 1890. .
Königliches Amtsgericht. Abtheilung VIII.
ö Aufgebot.
Das Sparkassenbuch der hiesigen städtischen Spar⸗ kasse II. Nr. 17353 über 127,26 A, ausgefertigt für Friedrich Klein, ist angeblich gestohlen worden und soll auf den Antrag, des Eigenthümers, des Hausdieners Friedrich Klein in Schloß Weißensee Sternecker bei Berlin, zum Zweck der neuen Aus— fertigung für kraftlos erklärt werden.
Es wird daher der Inhaber des Buchs aufge— fordert, spätestens im Aufgebotstermine den 3. De⸗ zember 1890, Vormittags 111 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 36, seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben er— folgen wird. .
Königsberg, den 12. Mai 1890.
Königliches Amtsgericht. IX. Heyn.
16762 g . . Großh. Amtsgericht Säckingen hat unterm Heutigen folgendes Aufgebot erlassen:
Aufgebot. . .
Nr. 7315. I. Auf Antrag der Gemeinde Rütte, als Besitzerin von: .
a iber gez Schul⸗ und Rathhaus im Ort Rütte nebst 39 a 69 m Hofraithe, Hausgarten, Acker und Wiesen, Gewann Bühl, neben Güterweg beiderseits, Lagerbuch Nr. 1, im Anschlag von 4000 M6, ;
b. H ha 41 a 99 m Acker auf dem Bühl neben Gemeindeweg, Lagerbuch Nr. 4, im Anschlag von
C. 3 ha 61 a 94 m Acker auf der alten Rütte neben Vizinalstraße und Gemeindeweg, Lagerbuch Nr. 2265, im Anschlag von 100 cÆ6,
d. 6 a 46 m Acker im hinteren Gemeinhol; neben Weg und Wald, Lagerbuch Nr. 299, im Anschlag von H M,
e. 10 a 48 m Acker im Zelgle neben Weg beider seits, Lagerbuch Nr. 339, im Anschlag von 2 4,
f 43 a 39 m Wiesen in der Gemeindehalden auf der hinteren Schwand neben Wald, Lagerbuch Nr. 523, im Anschlag von 100 „,
g. . . Wiesen in der Gemeindehalden neben Wald beiderseits, Lagerbuch Nr. 807, im Anschlag von 30 „,
h. 32 ka 21 a 64 m Wald neben Gemgrkung Großherrischwand und Gemarkung Herrischried, Lagerbuch Nr. Sos, im Anschlag von 6000 ,
1. 67 4m Feuerweier, Lagerbuch Nr. 164,
werden Me, welche in den Grund- und Unter⸗ pfandsbüchern nicht eingetragene dingliche, oder auf einem Stammgutt oder Familiengutsverbande be ruhende Rechte an diesen Liegenschaften beanspruchen, aufgefordert, ihre Ansprüche spätestens im Auf gebötttermin anzumelden, widrigenfalls die nicht an⸗= gemeldeten Ansprüche für erloschen erklärt würden.
JJ. Aufgebotstermin ist bestimmt auf: Mittwoch, den 17. September 1890, Vorm. 9 Uhr.
Säckingen, den 9. Juni 1890.
Der nn , Gr. Amtsgerichts: rey.