Die Anweisung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blattbreite unter den beiden lepten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken:
ter Zinsschein. Anweisung.
ter Zinsschein.
Personalveränderungen.
Königlich Prenßische Armee.
Beförderungen, Ver etzungen. ; aktiven Heere. Durch Verfügung des Kriegs Ministeriums. 22. Juni. Pahlow, Zeug Lt. vom Art. Depot in Koblenz, zur Art. Werkstatt i Zeug Lt. von der Gewebhrfabrik in Erfurt, zum Art. Depot in Koblenz, Kreuzberger Zeug Lt. von der Art. Werkstatt in Spandau, zum Art. Devot in Danzig, Wittke, Zeug Lt. von der Art. Werkstatt in Danzig, zum Art. Depot in Spandau,
Ernennungen,
n Danig, Winther,
versetzt. . , ewittiaungtn Im aktiven Heere. Neues Graf v Blücher, Rittm. a. D., zuletzt Chef du Corps, der Charakter Graf v. Hoch berg Frhr. zu Fürstenstein, Rittm. a. D., zuletzt von der Garte ⸗Landw. Kar. früher im Regt. der Gardes du Corbs, unter Verleibung des Charakters als Major, die Erlaubniß zum Tragen der Uniform des genannten Regts. ertheilt. Im Sanitãtscoryvs. Neues PGalai . 24 Juni. Dr. Keller- mann, Ober ⸗Stabsarzt 2. Kl. und Garn. Arzt in Magdeburg, zum Ober⸗Stabsarit 1 Kl., Dr. . usen, Stabs und Bats. Arzt Lauenburg. Jäger Bat. Nr. 1 2. K rte gn 2 * Regts. Nr. 37, Dr. Paetsch. Stabs⸗ und Bats. Arzt vom 2. Schlef. Jäzer⸗Bat. Nr. 6, zum und Regts. Art Anhalt ˖ Dessau ⸗ Dr. Weber, Stabs. und Bats. Arzt vom 3 Bat. Inf. Regts. Nr. 94 (Großherzog von Sachsen) zum t 7. Kl. und Regts. Arzt des 3. Thüring. Inf. Regts. Nr. 71, Dr. 2. Garde Feld ⸗Art. Regt., zum Stabs- und Bats. Arzt des 2. Bats. des Inf. Regts. Graf Schwerin (3. Pomm.) Nr. 14, Dr. Grundies, Assist. Arzt 1. Kl. in der etatsmäß. Stelle bei dem Corps-Gen. Arzt des VI. Armeecorps, zum ; 2. Schles. Jäger ⸗Bats. Nr. Hoffmann, Marine ⸗Assist Arzt 2. Kl. von der Marinestation der Rordsee, zum Marine-Assist. Arst 1. Kl., vorläusig obne Patent, be— fördert. — Die Assist. Aerite 1. Kl. der Res.:; Dr. Walj;b erg vom Landw. Bezirk Minden, Dr. Brüning vom Landw. Beziik Potsdam, Dr. Fischer J. vom Landw Landw. Bezirk Weblau, . 66 Dr. Rust vom Landw. Bezuk Weißenfels, Landw. Bezirk I. Berlin, 1. Klasse der Landwehr Landwehr⸗Benrk
Palais, 23. Juni. — der damaligen 5. Comp. im Regt. der Garde als Major verlieben.
zum Ober⸗Stabsarzt 2. Kl. und Ober Stabẽarzt
Magdeburg.) Pesord es 5. Thüring. Ober · Stabsarzt
Kurth, Assist. Arzt 1. Kl.
Stabs« und Bats. Arzt
Dr. Arbeit Dr. Vogel Landw. Beziik Bremen, Dr. Sengesbach vom Dortmund,
cakszr: Stabẽ ar; ten
Assistenz · Aerzte
Be irk Stockach, Dr. Menne Bezirk J Berlin, Dr. Rothe vom Landw. Bezirk 1
Gräfrath, Or. Smidt von vom Landw. Bezirk Küstrin, Dr. Poelchen Landw. Bezirk Thorn, Darmstadt, Dr. Bruski vom Landw. B e Landw. Bezirk Gumbinnen, Dr. Heidelberg vom Landw Schweidnitz, Dr. Greiß vom Land v. Bezirk Hamburg, Dr Taubner vom Landw. Bezirk Neustadt, Dr. Wil lich vom Land w Bej. LKassel, Dr. Achtermann vom Landw. Bezirk Siegen. Dr. Matthes vom Landw. Bezirk Tilsit, Dr. Chantraine vom Landw. Bezirk Aachen, Dr. Jeppe vom Landw. Bezirk II Braunschweig, Dr. Dennig vom . H., Dr. Hinrichs vom Landw. Bezirk Eisenach, ckert vom Landw. Bezirk Köslin, Dr. Beer vom Landw. Bezirk 1 Berlin, Dr. Müller vom Landw. Bezirk Hagen, zu Stabsärzten befördert. 2 Aufgebots:
ezirk Königsberg, Dr. Pullmann Müblenbach
ezirk Neustadt, Dr. Steffahny vom
Landw. Bezirk Brandenburg Bezirk Hagen,
Wies baden, Landw. Bezirk Benrk 1 Darmstadt, J ürk 8 Dr Wiegand vom Landw. Bezirk Sangerhausen, zu Stabsärzten befördert. — Die Assist. Aerjte 2. Kl. der Res.: Landw. Bezirk Gleiwitz, Oestreicher
vom Landw. Bezirk Köln, Dr. Scheer vom vom Landw. Bezitk J. Bezirk Koblenz, Wackerzapp vom Landw. Bezirk Oberlabnstein, Or Nicolaier vom Landw. Bezirk Göttingen, Grevemeyer Hannover, Dr. Spies vom Landw.
Dr. Barthel
vom Landw. Bezirk Stockach, Dr. Burt Dr. Dedolph vom Landw. Dr. He ilbrun vom Landw. Bezirk J. Breslau, Dr. Rothenberg vom Landw. Bezitk Hamburg, Or Goldfeld vom Landw. Bezirk J. Breslau, Dr Ittmann vom Landw. Bezirk J. Breslau, zirk L. Berlin, ndw. Bezirk Bonn, De. Ullrich vom Landw. Bezirk Sorau, Dr. Keller vom Landw. Bezirk Heidelberg, Dr. Neu stadt vom Landw Bezirk Paderborn, Ur. Longard vom Landw. Bezirk Bonn, Dr. Schim melbusch tom Landw. Be irt JI. Berlin, Dr. Fähndrich rom Landw. Birk Frankfurt a. O dom Landw. Bezirk Franktctt a. M, Bezirk Frankfurt :
dw. Bezirk zirk Koblenz, Bezirk Göttingen,
Gesenius Schulze⸗
Berge vom
Dr. Maver II. Rechtmann
Ten hoff
Freiburg,
Infanterie ⸗ Regiments Graf Nr. Jäger · Bataillon Nr. 8, Dr. Koch, Assist. Arzt J. Kl. vom Gren. Regt. Kronprin; Friedrich Wilbelm (2. Schles.) Nr. 11, in die etatsr dem Corpz Gen. Arjt I. Armee-Corvs, Dr. Kimmle, Assist. Arzt 1L. Kl. Lom Feld ⸗Art. Regt. Nr. 15. in die etatsmäß. S Corrs - Gen. Arzt des XV. Armee -Corps, Dr. Du den, Assist. Arzt L. Kl. von der Hauxt Kadettenanstalt, zum 3. Magdeburg. Inf. Regt. Dr. Zentboefer, Prinz Heinrich von Preußen (Brandenburg) Nr. 35, zum Kuͤr. Kaiser Nicolaus Heraucourt, Assist. Arzt 1. Kl. vom Feld ⸗Art. Regt. Rr 31, zum Feld ⸗Art. Regt. Nr. 15, Dr Thiele, ÄAssist. 2. Rbein. Huf. Regt. Nr. 9. zum 7. Rhein. Inf. Regt. Nr. 69, vom Drag. Thüring. Inf. Regt. Nr. 72,
Lauenburg.
Assist. Arst 1. Kl. Füs. Regt.
von Rußland (Brandenburg.)
(2. Brandenburg. Nr. 12, zum 4. Dr. Leopold, Assist. Arit 2. Kl. vom 1. Hess. Inf. Regt. Nr. 81, zur Haupt · Kadettenanstalt. Jnf. Regt. Nr. 137, zum Füs. Regt. (Brandenburg.) Nr. 5, Dr. F Tbüͤri Nr. 72, zum Dr. Schürmann, Assist. Arzt 2. Kl.
zum Königin
Dr. ie Assist. t 2. 79 ⸗ rinz Heinrich von Preußen Arzt 2. Kl.
Kadettenbhause in Ploen, vom 6. Rhein. Inf. Regt. Gren. Regt. : Rbein. Inf. Regt. Nr. Hö, Dr. Schumann, lön, zum Hess. Train⸗ vom Füs. Regt. Graf
üigin Augusta Garde Bolkenrath, Assist. Arjt 2. Kl. vom 5. Graf Geßler (Rhein.) 2. Kl. vom Kadettenbaufe in
Assist. Arzt Bat. Nr. 11, Dr. Velde, Assist. Arzt 2. f
Roon (Ostpreuß) Nr. 33, in die etatsmäß. Stelle bei dem Corps Gen. oa des I. Armee ⸗ Corps i Dr Schwartz, Ober Stabsarjt 1. Klasse und Regts. tit vom 2. Westfäsl. Hus, Regt. Nr. 11, mit Pension und seiner bis ber. Uniform der Abschied bewilligt. Dr. Danneil, Stabgarzt der Res. vom Landw. Bezirk J. Berlin, Dr. Nagel, Assist. Arzt 1. Kl. der Res. vom Landw. Bezirk 1 Berlin, Dr. Quet sch, Assist. Arzt 1. Kl. der Res. vom Landw. Bezirk Altona, Dr. Sonnen- sche in, Assist. Arzt 2. Kl, der Res. vom Landwehr-Bezirk Neuß, der Abschied bewilligt. — Den Stabsärzten der Landw 1. Aufgebots: Dr, von Eicken vom Landw. Bezirk Mühlbeim a. d. R;. Dr. Siegen vom Landw. Bezirk Köln,. Dr. Niemann vom Landw. Bezirk II. Braunschweig, der Abschied bewilligt. — Den Assist. Aerzten 1. Kl. der Landw. 2. Aufgebots: Dr. Hennige vom Landw. Bezirk Magdeburg, Dr. Wachsmuth vom Landw. Bezirk Celle, Dr. Hoffmann, Assist. Arjt 2. Kl. der Res. vom Landw. Bezirk Jauer, der Abschied bewilligt.
XII. stöniglich Sächfsisches) Armee⸗Corps.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 29. Mai. Prinz Friedrich Au gu t Herzog zu Sach sen Königliche Hoheit, Major à la suite des J. (Leib) Gren. Regts. Nr. I90 und des 1. Hus. Regts. Nr. 18, zum Bats. Commandeur im Schützen (Füs.) Regt. Prinz Georg Nr. 108 ernannt. ( . .
Im Beurlaubtenstande. 22 Juni. Frhr. v. Streit, Pr. Lt, von der Res. des 8. Inf. Regts. Prinz Johann Georg Nr. 19, zum Hauptm., Wien hold, Bilsing, Hirschfeld, Sec. Lt. von der Reserve des 5. Infant. Regiments Prin; Friedrich August Nr. 104. Dr Gä b ler, Dr. Körner, Sec. Lts. von der Reserve des Schützen (Füs) Regts. Prinz Georg Nr. 108, zu Pr. Lis, Vohland. Pr. Lt von der Kav. 1 Aufgebots des Landw. Bezirks Wurzen, zum Rittm., Weber, Kretschmann, Sec, Lts. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks II. Leipzig, Zechel, Schiege, Sec Lts. von den Jägern 1. Aufgebots des Landw. Bezirks I Leipzig, Titel, Sec. Lt. von den Jägern 1. Auf⸗ gebots des Landw. Bezirts 1 Dresden, Meuser, Sec. Lt. von der Kav. 1 Aufgebots des Landw. Bezirks Plauen, zu Pr. Lts., befördert. .
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 22. Juni. v; Winckler. Najor und Bats. Commandeur im 9. Inf. Regt. Nr. 135, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit der gefetzlichen Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 1. (eib) Gren. Regts. Nr. 1060 mit den vorgeschriebenen Abzeichen, zur Disp. estellt.
2 Im Beurlaubtenstande. 22. Juni. Heine, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks I Leipzig, mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee⸗Uniform, Winkler, Hauptm. von dem Train 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Glauchau, mit der Erlaubniß zum Forttragen der bisherigen Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen. Stübing, Sec. Lt. von der Inf. 1. Auf⸗ gebots des Landw. Bezirks II Leipzig, Beckert, Seer. Lt, von der Feld ⸗ Art. J. Aufgebots des Landm. Bezirks 1 Leipzig, Scheven, Sec. Lt. von der Kar. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Zittau, der erbetene Abschied bewilligt. ö .
Im Sanitätscorps. 18. Juni. Tostlöwe, Assist. Arzt 2. Kl im 3. Inf. Regt. Nr. 103 Prinz -⸗Regent Luitpold von Bavein, Dr. Langer, Assist. Arzt 2. Kl. der Res. des Landw. Bezirks Bautzen, Or. Hartmann, Assist. Arzt 2. Kl. der Res. des Landw. Bezirks II Chemnitz, zu Assist. Aerzten 1. Kl. befördert.
Sessen. Darm stadt, 28. Juni. Frhr. v. Normann, Hauptm. a. D. der Charakter als Major verliehen.
Parlamentarische Nachrichten.
Schlußbericht der gestrigen (31.) Sitzung des Reichs— tages. .
Zweite Berathung des dritten Nachtrags-Etats für 189091.
Die fortdauernden Ausgaben werden nach den Beschlüssen
der Kommission mit den betreffenden Abstrichen bewilligt.
Unter den einmaligen Ausgaben des außerordentlichen Etats werden 10 305 900 (6 zur Vervollständigung des deutschen Eisenbahnnetzes im Interesse der Landes—
vertheidigung verlangt.
Die Kommission beantragt deren unveränderte Ge— nehmigung. Allerdings war sie anfänglich geneigt, diese Position bis zum Herbst zu verschieben; es wursen aber von der Regierung eingehende Mittheilungen über den Werth dieser strategischen Bahnen gemacht, welche sich durchweg der Oeffentlichkeit entziehen. Das Resultat war, daß die Kom— mission sich einstimmig für die Bewilligung dieser Position im
jetzigen Nachtrags⸗ Etat ausgesprochen hat. Das Haus tritt diesem Beschlusse bei.
Im außerordentlichen Etat werden ferner zur Ausbil⸗ dung der Mannschaften des Beurlaubtenstandes der Infanterie und Jäger mit dem neuen Gewehr I. SS. 9 915000 6 gefordert. Die Kommission hat sich auch hier für die Bewilligung entschieden, da ein Aufschub dieser Bewilligung bedenklich schien. Dagegen war sie der Meinung, daß es nicht korrekt sei, diese Summe auf die An— leihe zu übernehmen, sondern beschloß, sie auf die Matrikular— beiträge anzuweisen, um so mehr, als im zweiten Nachtrags— Etat für die Beamtenbesoldungen erhebliche Summen ab⸗ gesetzt sind, um welche sich die Matrikularbeüträge verringern. Der Referent behält sich vor, für die dritte Lesung einen Antrag vorzubereiten, durch welchen diese Summe in den
ordentlichen Etat eingestellt werden soll. Die Position wird bewilligt.
Gestrichen werden 225000 6 zur Errichtung eines
neuen Remontedepots.
Eine Reihe von neuen Kasernenbauten hat die Kommission nicht für so dringlich gehalten, daß sie nicht bis zum ordentlichen Etat verschoben werden können. Sie hat dagegen eine Pauschsumme in diesen Nachtrags-Etat eingestellt zur Ausarbeitung von Entwürfen. Sie wollte dabei kein Präjudiz für die eine oder andere der vorgeschlagenen Kasernen⸗
bauten übernehmen.
Diese Pauschsumme im Betrage von im Ganzen
165 000 S wird bewilligt.
Ebenso wird die Forderung für die Weitersjührung des unterirdischen Kabels von Hof über ,
nach Dresden, die nicht nur im strategischen, sondern au im allgemeinen Verkehrsinteresse gestellt wird, bewilligt.
Der Nachtrags-Etat balancirt mit 63 Millionen Mark. Das Etats- und das dazu gehörige Anleihegesetz werden
genehmigt. Es folgen Wahlprüfungen.
Die Wahlen der Abgg. Schneider (Hamm, J. Arns⸗ berg), Raeithel (1. Oberfranken, von Minniger ode Hannover), Beckmann (3. Münster), Haberlandt 4. Niederbayern), von Unruh e⸗Bomst (3. Posen) werden
ohne Debatte für gültig erklärt.
Die Wahl des Abg. Virnich C4 Köln) beantragt die Wahlprüfung kommission gleichfalls für gültig zu erklären.
Abg. Rickert bemerkt, daß eine Beschwerde des sozial⸗ demokratischen Wahlcomitss für den Wahlkreis Bonn⸗ Rheinbach darüber eingegangen sei, daß von dem Bürger⸗ meister in Rheinbach am 18. Februar sozialdemokratische k angeblich widerrechtlich wege nommen und ihre Rückgabe erst am 21. April von der Polizeibehörde ange⸗ boten sei. Da es sich hier also um ein gesetzwidriges Verhalten der Behörden handele, hätte die Beschwerde, auch wenn sie ohne Einfluß auf das Wahlresultat sei, dem Reichskanzler zur Untersuchung überwiesen werden müssen. - ‚
Berichterstatter Abg. Dr. von Marquardsen erklärt, daß es sich . nur um einen ganz nebensächlichen Vorfall handele, und daß deshalb die Kommission der Ansicht gewesen sei, daß der Beschwerde keine weitere Folge zu geben sei.
Abg. Rickert bleibt dabei, daß er zum Schutz der Wahl⸗ freiheit den prinzipiellen Standpunkt festhalten müsse, daß auch solche Sachen zur Kenntniß und Untersuchung der Be— hörden gebracht werden muͤssen, fobald es sich um eine Gesetz⸗ widrigkeit handelt.
Abg. Br. von Marquardsen meint, daß die Kommission doch ein gewisses Ermessen darüber haben müsse, ob ein solcher Vorgang von Einfluß auf die Wahl gewesen sei oder nicht.
Abg. Hermes bemerkt, daß die Minorität der Wahl⸗ prüfungskommission auf dem Standpunkte des Abg. Rickert gestanden hätte. Auch das Centrum habe früher geschlossen in diesem Sinne gestimmt. Er hoffe, daß in Zukunft die Mitglieder des Centrums mehr als bisher diesen Standpunkt theilen würden. .
Abg. von Steinrück bemerkt, daß in diesem Falle die Minderheit in der Kommission sich aus den Freisinnigen und Sozialdemokraten zusammengesetzt habe, und bestreitet, daß das Centrum jemals in der Kommission geschlossen gestimmt habe.
Abg. Gröber meint, daß das Centrum aus solchen Sachen keine Fraktionssache mache und auch nicht in der Kom— mission Fraktionszwang in dieser Beziehung übe. Die anderen Parteien stimmten in der Kommission auch nicht geschlossen, deshalb solle man nicht aus einer Mücke einen Elephanten machen und auf das Centrum losschlagen, wo keine Ver—⸗ anlassung dazu sei.
Die Wahl des Abg. Virnich wird für gültig erklärt, desgleichen ohne Debatte die Wahl der Abgg. Graf Dön⸗ hoff⸗Friedrichstein (4. Königsberg), Schmidt-Elberfeld (1. Düͤsseldorf, Graf von der Decken (J. Hannover), Graf von der Schulenburg-Hehlen (11. Hannover), Uh len⸗ dorff (Lippe), Hacke (2. Hannover), Rar ko wski (g. Königs— berg), Werner (1. Kassel', von Rozycki (3. Marienwerder), Samhammer (1. Sachsen⸗Weimar).
Bezüglich der Wahl des Abg. Pickenbach in 1. Hessen (Gießen⸗Grünberg-Nidda) beantragt die Kommission die Be⸗ anstandung und Erhebungen über mehrere Protestbehaup— tungen.
3a n Antrag des Abg. Böckel, die Wahl für gültig zu erklären, findet nicht die genügende Unterstützung.
Abg. Böckel: Im Wahlkreise Gießen ist unserer Partei nicht gestattet worden, ein freies Wort zu führen. In Lollar wurde eine Versammlung aufgelöst, als ich die Worte sprach: „Der Bauernstand ist das festeste, gesundeste Fundament des Staates“, und zwar auf Grund eines Gesetzes von 1819. Diese Auflösung mußte den weiteren Grund abgeben zum Verbot aller unserer späteren Versammlungen. Aber nicht bloß mit Auflösungen, auch mit Drohungen suchte man uns beizukommen. Bei dem geringsten Anlaß, sagten die Bürgermeister, würden sie unsere Versammlungen aufheben. Die Bürgermeister glaubten sich durch ihre Regierung gedeckt. Der Bü germeister von Gießen versandte ein gedrucktes Cirkular an seine Kollegen in der Provinz, in welchem es ihnen dringend ans Herz gelegt wurde, ihren ganzen Einfluß für den Kandidaten Gutfleisch geltend zu machen. Das Eirkular ist besonders interessant, weil es uns einmal, die freisinnige Presse von der Seite der Wahlbeeinflussung zeigt, und beweist, daß, wenn die Freisinnigen erst die Regierung haben würden, sie nicht toleranter sein würden, als die anderen Regierungen es bis— her gewesen. Das Kreisblatt, der „Gießener Anzeiger“, hat gehässige, persönlich beleidigende Artikel gegen uns gebracht und sich dabei geweigert, Berichtigungen aufzunehmen. Der Bürgermeister eines kleinen Ortes wurde mit der Verlegung des Marktes von dort bedroht, wenn der Antisemit bei der Wahl durchkäme. Der Abg. Gutfleisch hat nach seinem Siege in seiner Danksagung an die Wähler selbst erklart, daß schwere Bedenken in Bezug auf die Anfechtbarkeit seiner Wahl vor⸗ lägen. Bei der zweiten Wahl wurde einmal eine Versammlung aufgelöst, weil der . Zimmermann das Wort Jude gebraucht hat. Das Wort Jude ist doch im Deutschen Reich noch nicht heilig und darf doch gebraucht werden.
Eine andere Versammlung wurde aufgelöst, weil die
Freisinnigen und Sozialdemokraten ungeheuren Tumult verübten, als ich einem Sozialdemokraten antworten wollte. Also nicht bloß von unserer Seite, sondern auch Seitens der Gegner ist gesündigt worden, und sie hätten allen Grund, an ihre eigene Brust zu schlagen In einem Dorfe wurde unserer Partei von dem Führer der Freisinnigen gedroht, uns mit einer Latte niederzuschlagen. Juden drangen ein ander Mal in die Versammlung und bewa fen PVickenbach und Zimmermann mit Steinen, Zimmermann wurde ver⸗ letzt. Den Gipfel erreichte die freisinnige Agitation am Wahltage in Gießen selbst. In fieberhafter Weise wurde agitirt. Chaisen wurden herumgeschickt, Krüppel und Lahme hineingesetzt und zur Wahl getragen. Selbst an die Kirche wurde ein freisinniges Plakat angeschlagen. Nachdem die Wahl zu unseren Gunsten entschieden war, nahmen die Freisinnigen eine so drohende Haltung an, daß die Polizei uns sagen ließ, wir sollten jede Provokation vermeiden, sie sei, wenn ein Ueherfall erfolge, nicht in der Lage, uns zu schützen. Wir enthielten uns natürlich jeder Provokation, aber auf dem Wege nach dem Bahnhofe schleuderten die Leute Steine nach mir und nur mit Hülfe der Polizei wurden wir vor Messer— stichen geschützt. Nach meiner Abreise wurden zwei meiner Anhänger . dem Heimwege hinter einer Selterbude auf das Signal eines Juden durch eine Rotte von 32 Sirolchen an⸗ gefallen. Der Jude rief: Schlagt ihn todt, den Hund! R einem Orte wurde von den Freisinnigen versucht, doppelte Stimmzettel abzugeben, in einem anderen wurden die antisemitischen Stimmzettel den Wählern abgenommen und dafür freisinnige ihnen in die Hand gedrückt; um das zu versüßen, wurde Bier und Schnaps ge— spendet. Wenn wirklich in sechs Ortschaften Wahlunregel⸗ mäßigkeiten vorgekommen 4 und 518 Stimmen abgezogen werden, so behalt Pickenbach immer noch eine Mehrheit von
bob Stimmen. Der Bürgermei mir, daß er nicht in amtlich Wahlmann die erst aufgelöst Versammlung dem Redner gefährlich zu werden Versammlung war auf die Wahl von keinem gewesen sein kann. eine persönliche Kampsweise; ar nichts bewiesen haben. Man beabsi effentlichkeit eine gewisse Beunruhi wenn Pickenbach nicht sicher wäre, Augenblick umgestoßen werden könne. gegen die Beanstandung stimmen. Abg. Dr. Gutfleisch: Ich bestreite, hessischen Behörden irgend ein un Wahlen ausgeübt worden ist. verständlich Besorgniß gehab regung im Wahlkreise, aber ungesetzlichen Ausdruck gege sammlungen semitische Redner sie Daß die Behörden der Friede aufrecht beamte darauf achten müßten, im sammlung aufzulbsen, liegt do daß bei der Wahl kommen sind. Wenn aber Hr. Wahlprotestes bestreitet und Bewei wollen wir durch die Beanstandun geben, daß diese Beweise erbracht w Hr. Böckel selbst an die Gültigkeitserklärung geglaubt zu haben; denn in seinem aufgefordert, daß man Denjenigen, unterzeichnet haben, Abg. Rickert: gesprochen gegen die Mit welchen in diesem
ster von Bingenheim schreibt in er Eigenschaft, sondern als freisinnige Versammlung besucht und sie Stimmun
. Rickert wirklich daß die Mehrzahl der Güterausschlächter Ch . würden „Deutsche“ sagen — und nicht Juden sind. Hr. Rickert g nur nach Hessen reisen, ich will ihn gern begleiten und Hr. Rickert hat gemeint, hier wieder seine ungeheure Freundlichkeit für die Juden beweisen zu müssen. Es ist ja Thatsache, daß der Ausdruck Jude“ für n Alarmsignal ist. Mir fällt da ein, was uns Major Liebert von den Arabern erzählte, wie diese über die Wi Schutztruppe urtheilen: Sie setzen si Büffel, brüllen wie die Büffel, nehmen den Kopf zwischen die Beine und stürmen an.“ Das tertium eomparationis liegt in dem ungeheuren Elan, die manche Schutztruppe und hier die Schutztruppe des Judenthums an den Tag legt, wenn das Alarmsignal „Jude“ ertönt. Wir werden dem Abg. Rickert sehr dankbar sein, wenn er uns neues Material beibringt. Sie sind es ja immer, welche die Judendebgtten ins Haus bringen. Wir freüen uns darauf, und Sie sind uns noch mehrere schuldig. Sie wollten ja Anträge auf eine Reichsexekution gegen Sachsen zur gewaltsamen Einführung jüdischer Referen— Zulassung der Juden in das Offiziercorps Will Herr Rickert mit uns ein Tänzchen wagen, möge er's sagen, wir spielen ihm auf.
Darauf wird der Lom missions antrag angenommen.
Die Wahl des Abg. Holtz, Vertreters des? 5. Marien⸗ werder Wahlkreises, wird ebenfalls beanstandet.
Außerdem beschließt das Haus dem Antrage der vierten mehrere Unregelmäßigkeiten bei den hlen (Nichtunterzeichnung der Wahllisten stand, Ungültigkeitserklärung von Wahl—⸗
.Wahlkreise bezirks Königsberg die Annahmeerklärung des Moltke den Hauptakten statt im Original nur in Abschrift beigefügt ist — ein Mangel, erklären ist, daß ein Auto des Feldmarschalls an Regierung zur Ke derartigen Vorkommnissen vorgebeugt werde. Schluß 465, Uhr.
selbst meint, risten — wir
ö m den Gegenbeweis liefern. schwach besucht, erheblichen Ein⸗ für meine Person verachte daß die Protestler chtigt nur, in die gung hineinzutragen, als ine Wahl in jedem Meine Freunde werden
— Sie immer ei ich finde, ssmann'sche
ch Hörner auf wie die
daß seine
daß von unseren gerechter Einfluß auf die Die Behörden haben selbst— t. wegen der leidenschaftlichen Er⸗ sie haben dieser Besorgniß keinen Es sind antisemitische Ver⸗ deshalb aufgelöst leiteten oder in ihnen sprechen wollten. sich ernstlich bekümmert haben, daß und daß Aussichts⸗ Falle von Exzessen die Ver— ch auf der Hand. Ich gebe zu, ein paar Thätlichkeiten vorge— Böckel die Richtigkeit der An— se dafür verlangt, g der Wahl Gelegenheit Uebrigens scheint i der Wahl nicht Reichs herold“ hat er dazu enigen, welche den Wahlprotest die Kundschaft entziehe. Hr. Böckel hat seine Verachtung aus— welche die
dare und auf arten darauf.
Pickenbach's Abtheilung gemäß, letzten Reichstagswa durch den Wahlvor
Regierungs⸗ Abg. Grafen beglaubigter der wohl daraus zu . graphensammler das Manuskript sich genommen hat — der preußischen Kan untniß zu bringen, damit in Zukunft semiten arbeiten
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Wie aus St. Ingbert der ‚Voss. Ztg. geschrieben wird, bat der Prinz-⸗Regent Luitpold von Bavern das Gefuch der Bergleute um eine Audienz abschläglich beschie den. Die selben machen nunmehr eine Eingabe an den Landtag. Ottensen beschlossen, wie die „Köln. an Se. Majestät den Kaifer zu senden, weil die Hüttenbesitzer sie vor die Wahl stellten, den Fachverein oder die Arbeit zu verlassen.
In Magdeburg fand laut Mittheilung der am 28. Juni eine öffentliche sammlung statt, in wel Nothwendigkeit der Arbeite von Fachvereinen aufforderte,
Hannover wurde, wie die „Köln. Ztg.“ berichtet, am 26. Juni der Erste Kongreß nichtgewer Deutschlands eröffnet.
2000 Glasarbeiter in Ztg.“ meldet, eine Abordnung
Magdb. Ztg.“ Ziegel /! und Erdarbeiter⸗Ver⸗ cher Hr. Mettner aus Hamburg Über die ganisationen sprach und zur Reubildung
blicher Arbeiter ) Aus 40 Städten waren Delegirte er Als Hauptaufgabe des Kongresses stellte Lehrberg ⸗ Sannover d Arbeiter und deren schluß an die Vereinigung der gewerblichen Arbeiter zu gemeinsamer Thätigkeit in Förderung der Arbeiterinteressen hin.
Eine große öffentliche Versammlung der Tabackarbeiter und nd Umgegend tagte laut Meldung der In derselben beleuchtete der sozial⸗ Molkenbubr die Nothwendigkeit einer all gemeinen Organisation der Tabackarbeiter und die Verfammlu
nichtgewerblichen
Abg. Böckel: Es sind in der That zahlreiche Versamm— lungen der Antisemiten ohne Grund aufgelöst worden. ist das etwa ein Unfug, wenn in Wort Jude fällt? Der Name Jude ist in Deutschland nicht ein Tabu, vor dem man auf dis Knie fällt. Ueber die Regie⸗ rung darf man schimpfen, über die Juden nicht. Es geht bei uns sehr ruhig zu, die Ruhestörungen gehen von fremden haben keine Ursache, sich über unanständige Form unsererseits zu beklagen, dis Nationalliberalen wissen davon ein Lied zu singen, wie sie von den Freisinnigen behandelt freisinnigen Flugblatte hieß es, die nationalliberale Fahne könne nicht mehr beschmutzt werden, wie sie schon beschmutzt Wenn man sagt, daß die Form der anti semitischen Agitation nachtheilig gewirkt habe, so verwechselt Hat etwa die Thätigkeit der eingewirkt? Bewegung wurde
Arbeiterinnen Berlins u Voss. Ztg.‘ vorgestern Abend
einer Versammlung das demokratische Abgeordnete
Tabackarbeiter dem Kapital
Organisation
Stbrenfrieden Die Freisinnigen schlossen, von der Gründung einer lokalen Fachorganisation Abstand zu nehmen und mit allen gesetzlichen Mitteln für den Ausbau der Berliner Filiale des Allgemeinen Unterstätzungs Vereins einzutreten. er Gasarbeiter in Leeds veranlaßte itskräfte rief, dem. W. T. B. zufolge, gestern Strikenden griffen die fremden Arbeiter sowie die Schußleute und Militärabtbeilungen an, welche dieselben Bei dem dabei entstandenen Hand- TCmenge fanden auf beiden Seiten zahlreiche Verwundungen sstatt. ls herrschte am Abend in der Stadt völlige
Die durch den Strike d Heranziehung fremder Arb ernste Ruhestörungen bervor. Die
In einem
nach der Gasanstalt geleiteten. man Wirkung und Ursache. civilisatorisch antisemischen
Infolge des Gasmange
Kunst und Wissenschaft.
che Pnrovinzial⸗Museum wird von Freitag, den 4 Juli, bis Mittwoch, den 14. Juli, baulicher Reparaturen wegen für den Besuch geschlofsen sein.
— Zu der diesjährigen hiesigen Kun stausstellun von Rud. Schu ster in Berlin wieder wie Die in diesem Jahre be⸗
er von Haus und Hof vertrieben hatte, ermordet. Fragen Sie die Herren Juden, ob dieser Mord nicht passirt ist. Die Juden haben gezitlert, weil ihnen das Gewissen schlug. Gerichtsverhandlung brachte das über die Juden e Volk dem Bauern Ovationen dar. Seitdem wir die Bewegung leiten, ist so etwas nicht vorgekommen. Gutfleisch gemeint hat, nicht geglaubt habe, Wahlkreises zum Boykott aufgefordert ihm, daß wir nur Nothwehr gebraucht ha nach den Wahlen unseres Kollegen wurden die Händler von unseren Gegnern fortgetrieben mit dem Rufe: Wir kaufen keine antisemitischen Eier. Hr. Rickert hat von einer Proskriptions— Es ist nur wunderbar, daß Niemand von chtern wegen der Veröffentlichung dieser Liste Die angeblich Gekränkten hätten doch Man hat hier von anti— In einem freisinnigen t, nur das Grab frei.
as Märkis
g hat die be⸗ kannte Kunstverlags firma ᷓ alljährlich die offiziellen Kataloge geliefert. zillustrirte Ausgabe enthält 200 vorzüglich ausgeführte Ab— i Dieser Vorzug, Ausstattung speziell der gebundenen r einen größeren als nur vorübergehenden Vie Preise sind so äußerst niedrig gestellt, wie es nur mit Rücksicht auf den zu erwartenden Massen ⸗Absatz möglich ist. et geschmackvoll und dauerhaft brochirt 1 6p, gebunden 1 16 50 4, die illustrirte Ausgabe brochirt 2 M0, ge⸗
laut Mittheilung der 265. an seinem ehemaligen Wohnhause in Bremen, Papenstraße Nr. 6, welches jetzt der Norddeutsche Lloyd besitzt, eine Gedenktafel gewidmet worden Gedenktafel enthält in vergoldeten Lettern die Inschrift: Wilbelm Bessel wohnte in diesem m Auftrag des Llepd⸗Direktors Lohmann hat Fabrikant Wachsmuth defe monumentale Marmortafel hergestellt. anthropologische Holstein hat, wie die Kieler angefangen, eine wendische A
Wenn der Abg. daß ich an die Gültigkeitserklärung weil ich die Bewohner des dortigen abe, so erwidere ich en, denn unmittelbar
sonders reich bildungen, — 80 mehr wie in den Vorjahren —. verbunden mit der würdigen äußeren Ausgabe, giebt diesem Katalcg eine
amtliche Ausgabe kost bunden 3 (
— Dem großen Astronomen Bessel ist, Weser⸗ Ztg., am 25. v.
liste gesprochen. diesen Güterschlä eine Klage erhob dazu alle Veranlassung gehabt. jemitischen Hetzblättern gesprochen. Flugblatt hieß es, Alles wäre besteuer ch hätte nur den Wunsch, daß in diefem zollfreien Grab alle Freisinnigen sich begraben ließen.
Abg. Liebermann von Sonnenberg: Abg. Rickert gegen die lange Liste vorgebracht hat, sind nichts als Behauptungen, für die ein Beweis nicht erbracht ist. Die Freisinnigen dürfen doch nicht den Anspruch erheben, daß man solchen Behauptungen gleich den Werth des Beweises beilegt. Herr Rickert hat uns eine Reihe von Namen genannt, von denen feststehen soll, daß die gemachten Angaben nicht zutreffen. Diese Namen sind bereits acht Jahre lang durch die Presse gegangen und vor drei n bei ersten Mal in Form dieser „Proskriptionsliste“' nicht sagen, wie die Bauern es nennen — zusammengestellt Die Behauptung, die der Abg. Weise mit vorgelesen hat, daß im Kreise Geinhausen in acht
ahren 400 Güter ausgeschlachtet sind, befindet sich in dem exicht der Kommission zur Untersuchung des Wuchers amtlich festgestellt.
Die schön gearbeitete
Hause von 1799 bis 18665.
in Schleswig⸗ Ztg.“ berichtet, im vorigen Jahre nsiedelung aus dem frühbesten Mittelalter im Scharsee bei Preetz einer systematischen Untersuchung zu unterziehen, welche durch die vom Provinzial Landtage gewährten Mittel ermöglicht wurde. Die Arbeit konnte indeß nicht zum Abschluß gebracht werden, weil die bewilligte Summe von 1060 1 zum größten Theil für Wasserbauten verbraucht wurde, welche zur Untersuchung des unter Wasser liegenden Gebiets nothwendig waren. Der Mittelpunkt der Ansiedelung, ein burgartiges Plateau im See, wird Dank einer zweiten Geldb ewilligung des Landtages in diesem Jahre unterfucht und damit ein abschließendes Ergebniß erreicht werden können, welches Aufschlüsse über Anlage und Bau altslavischer Niederla unserem Lande geben wird.
— In Eutin büllung des Den
Was der
der Post . und E. S. Mittler u. Sohn, Berlin, 1896. Rickert unvorsichtiger nebst Belehrungen und Rachri sparkassen, Sygrmarken 2c. Herausgegeben vom Verein für Jugend⸗ sparkaffen in Deutschland. 5. Auflage. Im Selbstverlage und im
Kommissionsverlage: Richard Schaffer, Berlin, G. Harnecker, Frank⸗ furt a. O, 1890.
ing gestern, wie W. T. B.“ meldet, die Ent mals für Karl Maria von Weber gemäß dem dafür entworfenen Programm unter zahlreicher Betheiligung der Be⸗ völkerung und vieler auswärtigen Gäͤste vor sich. Die Festrede, in welcher
auf dem Lande,
Freiherr von Liliencron Weber's Leben und Wirken schilderte, konnte des schlechten Wetters wegen nicht auf dem Senkmalsplatze, sondern mußte in der Festhalle gehalten werden. Mit einer unter Heynsen'z Leitung aufgeführten großen Messe schloß die öffentliche Feier. Die Stadt ist anläßlich des Festes prächtig geschmückt.
Literatur.
Inhalt zu Nr. 26 von ‚Schorers Familienblatt“: Die Stumme. Erzählung von Leopold von Sacher⸗Masoch. (3. Fort⸗
setzung) — Militärische Neuheiten. — CGbenbürfig. Novelle von K. Greg. Mit Bignette von Werner Zehme. — Der Sunnwend⸗ mann. Gedicht von Martin Greif. Zu dem gleichnamigen Kunst⸗ blatt. — Johannistrieb. Eine musikäalische Erzählung don Hugo L. Loewe. — Ein ungedruckter Vers von Goethe. Mit zetheilt durch Karl Theodor Gaedert. — Plauderecke: Die erste Huldigung. — Das Regiment der Gardes du Corps. — Berliner Redensarten! — Ein neues Getränk. — Für Freunde des Rudersports. — Der Aus—⸗ druck Biermeilen. — Das ist ganz was Andres. — In einer Berliner Milchhalle. — Benutzte Gelegenheit. — Kunstbläfter: J. Blatt: Anbetende Madonna. Nach dem Gemälde von Carlo Cignani. — Ein belauschtes Pärchen. Nach dem Gemälde von Hans Fechner. — Der Sunnwendmann. Originglzeichnung von Karl Voß. — 2. Blatt: Typen aus Oberammergau. Originalzeichnung von X. Langhammer. — Im Thale von Oberammergau. Von O. Reisner. Zu dem vor- stehenden Bilde. — Aus der Frauenwelt: Gute Gedanken. — Prak— tische Winte. 3 Blatt: Zum Besten von Resten. — Schönheit. Lexikon. — Denkübungen. — Humoristisches: Höfifch. Mit einer Driginalzeichnung von Eg. Kirchner. — Auflöfung der Denkübungen. — Aerztlicher Rathgeber: Zur Augenpflege.
Der Reda tion des „Reichs ⸗ und Staats-Anzeigers“ sind folgende
Bücher und Druckschriften zugegangen:
Die Kagiserlichen Erlasse vom 4. Februar 1890. Ihre
Bedeutung für die Entwicklung der staatlichen, wirthschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse unter nachträglicher Berücksichtigung der Entlassung des Fürsten Bismarck. Von Reichsfreiherrn von Fechen« bach-Lgudenbach. 2. Auflage. A. Foesser Nachfolger, Frank— furt a. M., 1890.
Jung Hohenzollern. Erzählungen vom Deutschen Kaiser⸗
bause aus neuester Zeit für das deutsche Volk gesammelt von ulis z Stein (Christoph Wild). Paul Grüger, Rixdorf⸗Berlin, ISgö
Die Mitarbeit der Schule an den nationalen Au f⸗
gaben der Gegenwart. R. Gaertner's Verlagsbuchhandlung, Hermann Heufelder, Berlin, 1890.
Kommentar zum Strafgesetzbuch für das Deutsche
Reich. Von Dr. Justus Olshausen, Reichsgerichts ⸗ Rath. 3. umgearbeitete Auflage. 8. Lieferung. Franz Vahlen, Berlin, 1896.
Rechtsbuch für Hausbesitzer. Die den Hausbefitzer be—
treffenden Rechtsgrundsätze des Privat. und öffentlichen Rechts im Gebiete des Allgemeinen Landrechts für die preußischen Staaten, dar⸗
gestellt von einem preußischen Richter. 3. Auflage. Wilhelm Koebner, Breslau, 1890.
Voraussetzungen und Rechtswirkungen der Ent—
mündigung des Verschwenders nach gemeinem Recht. Von Dr. jur. K Steiniger. S. W. Müller, Berlin, 1890.
Zurnückführung des Grundbuchs auf die Steuer—
bücher für die östlichen und die neuen Provinzen des Preußischen Staats. Systematisch dargestellt von Herrmann Reusch, Amtsgerichts Rath a. D. H. W. Muller, Berlin, 1356.
Das Aufgebotsverfahren nach Preußischem Recht,
unter besonderer Berücksichtigung des in den neuerworbenen Landez—
tbeilen bestehenden Rechts ustandes bearbeitet von Pre. P. Daude,
Geheimen Regierungs ⸗Rath und Universitätsrichter bei der Königl.
, m nnr erfttt Berlin. 2. Auflage. H. W. Müller, erlin, 18390.
Ene klopädie der Rechtswissenschaft in systemati⸗
scher Bearbeitung. . unter Mitwirkung vieler Rechtsgelehrter von Br.
fessor der Rechte in München. 5. Auflage. 17. bis 34 (Schluß; Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig, 1890.
ranz von Holtzendorff, vorm. Pro—⸗
Guttentag'sche Sammlung von Lehrbüchern des
Deutschen Reichs rechtes I. Der Reichs ⸗Civilprozeß. Von Dr, Hermann Fitting, Geh. Justiz Rath und ord. Professor der Rechte in Halle. J. Auflage. J. Guttentag (D. Collin), Berlin, 1890.
Jahrbuch für Entscheidungen des Kammergerichts
in Sachen der nichtstreitigen Gerichtsbarkeit und in St rafsachen. Herausgegeben von Reinhold Johov, Geheimer Ober, Justiz⸗Rath ꝛc. 9. Band (1899). Franz Vahlen, Berlin, 1890.
Lehrbuch des gesammten Privatrechtes in geschichtlicher,
dogmatischer und wirthschaftlicher Beziehung mit Rückficht auf die einschlägigen Materien des öffentlichen Rechtes. Von Pr. Georg Prager, Band III. Perfonen. und Erbrecht. J. Guttentag (D. Collin), Berlin, 1890.
Annalen des Deutschen Reichs für Gesetzgebung,
Verwaltung und Statisti k. Staatswissenschaftliche Zeitschrift und Materialiensammlung. Herausgegeben von Pr. G. Hirth und Dr. Max Seydel. 23. Jahrgang. 18906. Nr. 4. G. Hirth, München und Leipzig.
Raumlehre oder Geometrie für Stadtschulen und
Sandwerkerschulen von Franz Toselowski, Lehrer. 7. Auf⸗ lage. E S. Mittler u. Sohn, Berlin, 1890.
Zusammengewürfelte Sedanken über unseren Dienst.
Von den Rosenberg, General-Lieutenant und Inspeeteur der 2. Kavallerie Inspektion. 3. Auflage. Max Babenzlen, Rathenow.
Garnison⸗Karte der deut schen Armee— Entworfen und
gezeichnet von Lieutenant Hans von Arnim. Rach dem Stande vom 1. April 1890. A. Stephany, Berlin, 1890.
Aesthetik der Natur. Für Künstler, Naturkundige, Lehrer,
Gärtner, Land⸗ und Forstwirthe, Reisende, Geistliche, sowie für Freunde der Ratur überhaupt ausgearbeitet von Ernst Hallier. Ferdinand Enke, Stuttgart, 1890.
Ueber die menschliche Seele, ihre Selbstrealität
und Fortdauer. Eine psychologisch⸗prinzipielle Unterfuchung von Dr. A. 2. Kym, ordentl. Professor der Philosophie an der Universität Zürich. Kurt Brachvogel, Berlin. 1896.
Verdeutschungsbücher des allgemeinen deutschen
Syrachvereins. III. Das häusliche und gefellschaftliche Leben. Verdeutschung der hauptsächlichsten im täglichen Verkehr gebrauchten Fremdwörter. Ferdinand Hirt u. Sohn, Leipzig, 1890.
Damascus. Eine Dichtung don Hermann Koniecki—
F. Schneider u Co, Berlin, 1896.
Dramaturgie des Schauspiels. (Dramaturgie der
Klassiker) Von Heinrich Bulthaupt. — Grillparzer Hebbel, Ludwig, Gutzkow, Laube. 2. Auflage. Schulze'sche Hofbuchhandlung, A. Schwarz, Oldenburg und Leipzig.
Schwarz-weiß roth. Eine Ethik des Patriotismus. Von
Th. Brecht. Heft II. Eugen Strien, Halle a. S., 18956.
Gottfrie? Schadow. Aufsätze und Briefe nebst einem Ver⸗
85 seiner Werke. Zur hundertjährigen Feier feiner Geburt,
Friedländer. Ebner u. Teubert (Paul Nefff. Stuttgart.
ai 1764. 2. vermehrte Auflage. Hergusgegeben von Jul ius Wahrheit und Dichtung im Kestner“? useum zu
ö von Gustav Schönermark. Carl Manz, Hannover⸗ ĩ
nden, 1890.
Die ö Militäranwärtern im Bereiche
elegraphenverwaltung. 2. Auflage.
Seid sparsam! M n gen eines Jugend · und Volksfreundes, ten über Jugend und Pfennig⸗