1890 / 159 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 03 Jul 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Fabnen mit sick, d

Heute Nachmittag erfolgte de ( Schützen vom Kroll schen Ctabliffement aus ten

die

2296

n r

—ů 2922 1

cw

*** . x 2 12 *

G3 88 Gn Gee, ,n, n m

ü. 118

* ?

3 *

8.7 758

GG

2

üser vereine, dem unter Hauptmann ützencorrs , dem vom Daupt n

Sold —— xk

zu übergeben.

. ; * kanische und eine dertsche Tabne. iĩ.

37 3 23

der amerikanischen im Rerier des

ãmli eine r auigeschlagen, s vom Hotel wenn einmal 1 seben sind, orn aufge

setzt, welches sich mit einem solchen

ö. T äarkere Perl 1

2

. S Tuntest

XX. G 33 *

e

; . * = 1374 n,, er te robite-

* 3 3. * 3

t jum Empfang

.

GG , d n .

16 .

ermöglichen.

durch reiche Geldbeit jet

ell vertretern, ö

2 z Tk C) 1 17

d 5338ni. 1 S

d ni ö * ö. 17 . ö

nun 18

J wen U

r Bundes chte den? 2 12 8 8 2 MHüragermerter? Lr Durgermelrlter? .

ngereg

, r rdings wieder fert

—— Vie

. **

guter Verhandlungen Wahl de?

batte die in Rede f

Sori ke und Seweinderatk De bm mit den Biener Schützen Ws Berlin, um die Ekrengabe der Stadt Wien, 1000 A in

i. Eins der seltensten Ja gLrstücke wurde Krerse Militsch erlegt, vollen Gebörn. ebren oder

nur mit einer

ebende Ricke ein mächtiges

s stärksten Rebbock:s messen dadurch unterscheidet.

Straßen und

Pferde, 12 ö sationen

Hef Engstlenalp, Guttannen,

Erkrankungen und in Mon tichelvo eine Erkrankung vor⸗ gekommen.

Bern, 1. Jali Der neue amtliche Tarif für die Be= förderung der Reifenden und ibres Gepäcks im Berner erland soll nächstens erscheinen Der Bund- schreibt darüber:

im ift in seiner Art wahrscheinlich das Vollständigste was

nan crsstirt; er wird des hals fewobl Werthen. Kutschern, Fübrern

und Reisenden willkommen und in der Zukunft mancher Diff ten und . angebliche Ueber forderung vorbeugen. Nach ien 3 = Bestimmungen. folgen Tie Dreidan ag ür Wagen, Führer and Träger in den Thälern und aus Vergebizgs touren, ubersichtlich und erschöpfend u samrꝛengestellt nach den Ausgangs. Thrn, Interlaken. Zweilütsch nen. Grindelwald, Lauter

und Gimmelwald. Wengen, Brienz, Meiringen, GSrimsel, Spiez Wimmis. Heustrich,

Trägern als allen Toaristen 9

über gemeinen

8

2

n

* 12 9. 4

brunnen, Mürren

T . w , . ö Saane 18 Frutigen, Karderfteg, Mdelbeden. Zweisimmen, Lenk, Saanen und

Gfteig bei

voriger

Tan krãnzchen

statt ellten Villen und Hänser glich sich mebrenden Säste

Trägertaxen für Hochgebirgstouren

igen Bauthätigkeit des

N 5 Wester land

gewaltige

* * F359 bene freudigtein

——

y * 2. ö.

71

ᷓ᷑* 1

36 s

5 (

B23 1 * Mittbeuungen

und jeder eingeschriebene Kutscher und

grosse Dankeswerk,

soll. an

prote]

tãge i

bereit

Cini ner mnęrer einm ger tnnerer

neues,

nd Leipjt g

. Urdig

Zeit und Kräfte der

dem Wallis oder Uri sind einzeln aufge

theilweise

7 **

Eingeschaltet

Saanen.

sind nun aber und bedeutsame auch

Neuecung die Fübrer und

Alle eisigen Gipfel oder kübnen Fesferfrißen, die fan mtitchen Gletscherdässe im Oberland und nach r erübrt und die Taxen dafür

ift die

Der ganze Titel umfaßt infolge dieser Aus übrlich keit als. 64 Seiten, mit einem Register verseben, dag Gebrauch bequem macht. Er ist überdies laut Beschluß Rezierungäratbs in den Wirths käusern aller oberländischen Amtsbejirke, sowie auf den Damp schiffen beider Seen anzuschlagen, Fübrer erbält ein Exemplar

veniger

des selben. . Juli. (. C) In Santa Rosa, Califor. drei weitere Erdstöße verspürt. Sie waren

als die am Sonntag wahrgenommenen.

28. . ? De 6 D ö n. R

West⸗ Virginia, uad Colum bus, Obi. haben ter stattgefunden in letztgenannter Ortschaft

ben durch den Blitz getöd tet, wäbrend viele

bt wurden. 1. Juli. (A. C) Im Staate New - York ist welches die Pferdeeisenbabnen der Stadt flicktet, die ganze Nackt alle Viertel.

n fahren zu lasfsen. Die Gesellskaften sind weil sie meinen, daß sich der Nachtdienst für sie

jedoch, daß 100 000 Personen in New⸗ ts ibre Besckäftigung baben und die Neue

st unden

Futere 1b

außerordentliche im Süden atlantischen

a. F) DQNir nachgelassen, ist aber das Gestade des

—— *

*

ö der Hitze. ., vorgekommen.

ra, n n, g .

chluß der Redaktion eingegangene Depeschen. erlin, 3. Juli. B.) Nach einem beim en Emin Pascha-⸗Comité eingegangenen Telegramm ist ers mit seiner Expedition in Usagagra eingetroffen. burg i E., 3. Juli. (W. T. B.) Der Statt⸗ st zn Feb e inlot begiedt sich heute zu längerem nach Baden Baden. ad, 3. Juli (W. T. B.) Nach einer Depesche chen Konsuls in Ues kueb ist Marin lob ie Marktplatz, 150 m vom Regierung palast, n. die Teiche blieb eine Stunde liegen. Einige er. Die Pforte hat dem serbischen ste Untersuchung ,, Ein r Regierung noch nicht zugegangen. ĩ ia, 3. Juii. * T. B) Se. Majestät der Bi Mittag um 1 Uhr eine n Deutschen. Der Kronprinz o ist Mittags hier eingetroffen.

tsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

D (W. T.

2. Ge, 3 28 7

31

6 ——

8 . s . Gentral⸗ Europa ist das Wetter

x ECerEMBærr Ustverar

9 e n, ne, iter, vielfach baben in

Mar auf 0 Gr 1. d. Meeressp ed in Millim

in Norddentschland

D* 4 9 R

Theater Anzeigen.

Jemperafur in ?? Gelsius

5906

) Geftern Nachmittag Re Nachmittag Gewitter Regen.

Ueber si dt der Witterung Eine Zone niedrigen Lasidrucks erstreckt sick von

Schottland nordostwarts während das Maximum in

54

berlmer Theater. Freitag: Othello. nnabend? Cornelius Vofz. Der Veilchenfresser.

*

Anfang heiter 2 halb bed

**

L dedect

Wallner ⸗Thenler. Freitag: 28 Tberese Biebermann vom Theater an der Wie Zum 28. Male: Mamsell Ritouche. Vaubevillt in 3 Atten und ü Bildern von SH. Meildac unt A. Millau. Mustk von M. Herve ker Vorsiellung, bei günstiger Witterung: Großes Garten ⸗Concert. Anjang des Gencerts 61, der Vor nellun 71 Uhr ; . Sonnabend u. folg Tage: Gaftspiel von Therese Biedermann. Mam sel Nitonche.

Gastspiel von

3 beiter

3 bedeckt

2 wolki

2 wolki

heiter!

4 * 95

heiterꝰ

3 wolkenl ?

h bedeckt

2 Reger

1 bedeckt

bedeckt

2 bedeckt

L bedeckt?

wolki⸗

3 halb bed. still olkie

* .

wollenlo⸗

59) 5 6* Dor

1

210

Zum 318. M.: in 10 Bildern Musik Anfang

Bictoriu- Cheater. Freitag:

Stanley in Afrika. Zeitg malde in J Moszkoweki und Rich. Nathanson

J. Raida. Ballet von C. Severini

—— Q Q Q C *

S s ö pe RNRorstel ö Sonnabend: Dieselbe Vorstellung

1

c

2 4—

Triebrich-⸗VWilhelmstädtisches Theater und Conterl- Park. Julius Fritz sche. Freitag: 168. Male: Ter arme Jo. ; Akten von Hugo Witt nathan. te in 3 Akte w Wi und Julius Bauer. Musit von Garl Mill õcker s von Julius Fritzsch. Dirigent: J. Anfang 7 Uhr

5 Regen o beiter

still halb ber

Direktion:

genschaner. Gestern wann nn Nachts In Scene geseß

Herr Kapellmeister Knoll

Wien in

Kongreỹ

3 Mustk Corps.

Uniform

Troll's Theater.

Hrn. Heinrich Bötel. jume an. Bötel, als Gast) Sonnabend Tãä der Vorftellung, leuchtung des

125. . Im prachtvollen glanzenden Sommergarten. Broß Monstre · Concert 8g sämmtl. Spezial naten. ö ; ? . ten- Gtabltffe- Brillante Illumination des gangen Garen Etabli fe ments. Anfang des Concerts 6 Uhr, der Vorstellung 74 Ubr Sonnabend:

Elite · und 3 Mrsik ˖ Corps

( hapelou Silvana.

glich: Adendẽ

Brllt· Alliance Theater.

Male: Der Nautilus.

Auftreten

Vo V

2

Militãr · Kapelle

Bei günftigem Wetter bei brillanter

Sommergartens: Anfang 5, der Vorstellung 7 Uhr.

Die selbe Vorstellung

1. von Son,. Seakckerr —Dehndorfs. Frl. har:

Jnspekter Jebarnes Busse (Hebosen— Eggenstent 1 5 B) (. rl. Emma Suersen wit Srn. Irircktor Theodor Hau (Lüchow Walfel b. Sannrozer) Fil. ö 6 mit Hrn. Toemänenpãächter Ferdinen pe e Dr. Deinric Sc e = Hrn. Konstantin Arnold ELeisnig). Frl. Margot Fischer mit Hrn. Ing gienr reer Sirt Berlin). Frl. Antonie Tehniche ni, rs, Grnst Fwerbeck (Berlin Brake 6. Det; melt) Brl. ar , f, tut mit Hrn

2 z st as S ulze zer . .

a e, 5 Sb erben Schult mit Frl. Herwig Wagner Chemnitz.; Leipzis, Ht. ders Vesftufen mit Frl. Henn Drenckmann Berni erodeh. Hr Premier Lieutenant Trarcesco Mungioli mit Frl Friederike Jacobson

i,, Sobn: Hin. Georg Freiherrn ron Mafsenbach (Pinne). Hrn. Regierungs- Afeffor M. Meyer (Bromberg). Orn, Arthur Al Leipsg). Hrn. Dr. med. Harcken (Dorum] Drn. Schmidt (Bremberg) Hrn. Richard Fsblebowmsky (Berlin). Hrn. Alard du Bois⸗

Sastspiel des

vor und nack ele. Be⸗ Großes Goncert

Freitag: Zum

roher

ausgesührt von

f

Arania. Anstalt für voltsthümliche Park (Lehrter Babnbof) Täglich Vorstellung im Nãheret

Am lung Geöff nei von 12 —– 11 Ühr. wissenschaftlichen Theater.

Landes · Ausftellungs⸗

zettel

19549

Nen eröffnet.

Im prachtvollen Park um 6 Uhr: Großes Toppel⸗

Concert. Auftreten sämmtlicher Instrumental und Se ange - Runstlen noch Nordskandinavien, Sonnabend: Im Theater: Ter arme Jonathan. a Säüdwesten sich wenig! Im Park: Sroßes Parkfest. Internat. Schönheite—

Natiounal⸗Panorama. Serwarthfstr. 14, Königsplatz.

Das alte

45 X ** 57 f ĩ 8i. nit d. Triumphzuge Kaiser Conftantin mi iumphzug K * Bühlmann 11. Alex Talicd geöffnet . Mtor,

n. Chr. v. d. Kgl. Prof

Wagner in München.

gens 9 Uhr bis zur Dunkelbeit.

mond (Berlin) Eine Tochter: Hrn, . Schachnom (Magdeburg). Hrn. Paul Schulje (Hannover)] Hrn. Gottfried von 8 n . Sachsen). Hrn. W. Brähmer (Spandauerberg).

Gest orben; Hr. Anton Alexander Scholz (Ganerg) Fr. Baronin Jenny von Gustedt, geb. ö Pappenheim (Lablacken). Hr. Administrator Fritz Sydow (Berlin). Hr. Stantrgth, an Dornstein (Nordhausen). Ir. Adele Niepoth, geb. Greeff (Odenkirchen).

Naturkunde.

die Anschlag⸗

Rom . 39 Nedacteur: Dr. S. Klee.

Berlin: 2 Verlag der Expedition (S. B. d dr ich).

rag der Norddeutschen Bo cdrucktrei un, Vghsagt ö tn r err , Wil belmstraße N. 9 Sechs Beilagen (cin schließlich Bör en Hellage und das Post⸗Blatt Nr. 3.

Gintritt 1

159.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 3.

Juli

Stanley s neuestes Werk. III.

(Vergl. Nr. 157 des „R. u. St.⸗A.“)

Stanley hatte bald erkannt, daß es schwer sein würde, mit dem Rest der aufgefundenen Nachhut wieder den Rück— marsch nach Fort Bodo und dem Albert See anzutreten, da sie durch Hunger und Krankheit schwach geworden und völlig undisziplinirt war. Gerade die Unbotmäßigkeit der Leute war Schuld daran gewesen, daß Major Barttelot hier un— thätig verblieben war. Es galt nun, die Ordnung wieder herzustellen und die Leute zu ermuthigen, was namentlich durch die Schilderungen von den fruchtbaren Gegenden, aus denen die Vorhut unter Stanley nach Banalja gekommen war, gelang. Es wurden nun für den weiteren Marsch noch Eingeborene (Manjema) gewonnen. Im Ganzen waren für diese Expedition nunmehr 465 vorhanden, von denen 283 Träger, 21 Sudanesen und Offiziere, 45 Kranke, 4 Soldaten Emin Paschas, 108 Manjema, Häuptlinge, Weiber und Begleiter waren; für die Träger waren 230 Lasten vor— handen, und zwar 37 Kisten Schießpulver, 83 Kisten Re— mington-Munition, 11 Kisten Winchester, 9 Kisten Maxim— Munition, 19 Kisten Perlen in Säcken, 6 Kisten Kauris, 4 Kisten Messingdraht, 17 Kisten Stoffe in Ballen, 4 Kisten Zündhütchen, 40 Kisten mit diversen Sachen. Der Rückmarsch wurde am 30. August angetreten, nachdem Stanley vergebens den an den Stanley Fällen weilenden, von ihm benachrichtigten und zu weiteren Leistungen aufge— forderten Tippu⸗Tib erwartet hatte. Etwa 198 Mann, einbe— griffen die Kranken, und ein Theil der Lasten wurden zunächst auf 29 Kanoes befördert. Die Landkolonne unter Lieutenant Bonny, dem einzigen Offizier, den Stanley bei der Nachhut vorgefunden hatte, zählte etwa 262 Mann. Auf dem Marsch wurden viele Leute, wenn sie sich in die Wälder absentirt hatten, um Fourage zu holen, von vergifteten Pfeilen getödtet oder von Kannibalen aufgefressen. Auch die Pocken, welche die Manjema⸗-Leute mitgebracht hatten, richteten viel Unheil an. Bananen und Paradiesfeigen, hin und wieder einmal eine Ziege oder Hühner bildeten die Nahrung. Am 27. Oktober konnte die Flußfahrt nicht mehr fortgesetzt werden, die gesammte Kolonne mußte nun marschiren. Bei Avatiko entdeckte Stanley ein Zwergengeschlecht von kupfriger

Farbe und die Haut pelzartig mit Haaren von fast 1,3 em

Länge besetzt. Stanley sieht in diesem Abkömmlinge des ältesten 8 die Ismaels der primitiven Rasse, die „auf ewig die Wohnstätten der Arbeiter fliehen und der Freuden und An⸗ nehmlichkeiten des häuslichen Herdes beraubt sind, um, durch ihre Laster auf ewig ausgestoßen, in den Morästen, Sümpfen und Dickichten der Wildniß ein Leben von Thieren in Menschengestalt zu führen.“ Von da aus wurde ein Weg in mehr nördlicher Richtung verfolgt, in der Hoffnung, daß er genügend Lebensmittel bieten werde. Doch auch hier war stell'nweise mit viel Hunger und Noth zu kämpfen. Eine Brühe von Wasser, einem Löffel europäischer Butter und einem Löffel Milch mußte sechs Tage lang in dem sogenannten Hunger— lager die ermattenden Lebenskräfte wieder auffrischen, Pilze, Beeren, Schwämme fristeten das Leben. Gar oft war Stanley der Verzweiflung nahe, doch hielt er sich noch immer aufrecht und immer wieder fand man Nahrung. Gerade diese Erleb— nisse sind es, welche ihn zu dem Gelübde führten, Gott vor den Menschen zu bekennen. Am 20. Dezember endlich sogar noch zwei Tage früher, als berechnet war traf die Kolonne in Fort Bodo ein. Der Marsch von Banalja nach Fort Bodo hatte über 31/ Monat gedauert.

In dem 23. Kapitel, einem der interessantesten des ganzen Buchs, nimmt Stanley Veranlassung zu interessanten Schil— derungen des centralafrikanischen Waldes, der Natur und der Menschen in den durchwanderten Strecken. Stanley hält die Einwohner, so verthiert sie stellenweise sind, doch für kultur— fähig; das ergiebt sich ihm aus manchen hübschen Zügen, die er an ihnen beobachtet hat. Ausführlich läßt er sich über das Verhältniß der Zwerge zu den Eingeborenen aus. Die Zwerge sind Nomaden, Räuber, Jäger voll von Verschlagenheit und wohnen im Walde rings um die Lichtungen, welche von den ackerbautreibenden Eingeborenen bewohnt werden; letztere sind meist große kräftige Leute, pflanzen Bananen, süße Kartoffeln, Taback und haben Schafe, Ziegen und Haushühner, aber keine Rinder, sie werden viel von den Zwergen bedrängt, welche andererseits aber auch das von ihnen erlegte Wild, Elfenbein, Gift 2c. an die Eingeborenen gegen deren Produkte verkaufen.

In Fort Bodo, wo man alles in bester Ordnung an— getroffen hatte, war nichts von Emin und Jephson bekannt geworden, obwohl sie versprochen hatten, dorthin zu kommen. Es blieb Stanley also nichts übrig, als seinen Marsch nach dem Albert⸗See . Dies geschah am 23. Dezember. Die Reise von Banalja nach Fort Bobo hatte Stanley 106 Menschenleben gekostet, wovon 38 Mann der von dort ge⸗ holten Nachhut angehörten. Die Kolonne setzte sich nun inklusive der Besatzung von Bodo, welche sich jetzt mit Stanley vereinigte, aus 209 Sansibariten, 17 Sudanesen, 1 Somali, 151. Man⸗ jema nebst Begleitern, 26 Madi, 2 Soldaten von Emin und 65 Weißen zusammen; sie betrug also 412 Mann. Fort Bodo wurbhe verbrannt und nun ging es nach dem Albert⸗See zu Emin Pascha und Jephson zurück. Am 16. Mai 1889 in der Nähe des Sees 3 Stanley die ersten Nach⸗ richten über das Schicksal, welches Emin und Jephson in der Zwischenheit betroffen hatte. Emin wurde, nebst dem ihm begleitenden Jephson, von seinen eigenen Offizieren am 18. August in Dufile gefangen gesetzt, weil sie Miß⸗ trauen gegen ihn und gegen die Mission Stanley's hatten; sie glaubten, Emin und Stanley hätten ein Komplot gemacht, um sie, ihre Frauen und Kinder aus dem Lande zu führen und sie als Sklaven den Engländern zu überantworten; sie hielten die ihnen vorgezeigten Briefe von der egyptischen Regierung für Fälschungen, glaubten auch nicht an den Fall Chartumtz. Ueberdies war der Mahdi in die Provinz eingefallen und hatte Redjah erobert. Hier— durch war die null nn nur noch vermehrt, in Dufile war

Alles in Verwirrung, die Soldaten verweigerten den Rebellen— offizieren den Gehorsam. Weitere Niederlagen durch den Mahdi waren schließlich die Veranlassung, daß die Soldaten nach drei Monaten der Gefangenschaft die Befreiung Emin's verlangten und Durchsetzten. Neue Angriffe des weiter vordringenden Mahdi auf Dufile wurden zurückgeschlagen, indeß wurde be— fürchtet, daß er von Chartum aus Verstärkungen er— halten würde. Es war deshalb für Emin und Jephson ge— boten, sich im Dezember 18385 weiter nach Wädelai und Tunguru zurückzuziehen. In dem Briefe Jephson's, der von diesem Stand der Dinge Mittheilung machte, wird die Lage Emin's und Jephson's als ziemlich verzweifelt hingestellt, einmal wegen des weiten Vordringens des Mahdi und sodann wegen der Verstimmung der Offiziere gegen Emin Pascha.

Stanley hätte an dieser Stelle bemerken können, daß Emin Pascha also doch (in dem mehrfach erwähnten Schreiben vom 235. März 1888 an die „Petermannzschen Mittheilungen“) mit Recht seine Lage als gefährlich und verzweifelt voraustaxirt hatte, wenn damals auch noch nicht der Einfall des Mahdi in die Provinz und die Unbotmäßigkeit der Offiziere Thatsache waren, obwohl allerdings das im Norden der Provinz liegende 1. Bataillon schon von ihm abgefallen war. Wenn dann später wirklich jene verzweifelte Lage eintrat, so kann das nur seinen damaligen Hülferuf rechtfertigen, während andererseits das verhältnißmäßige materielle Wohl⸗ befinden, welches Stanley im Mai an Emin Pascha beobachtete, nicht als Beweis für das Unberechtigte jenes Hülferufs an— gesehen werden kann.

Stanley schrieb nun sofort, am 17. Januar, Briefe an Emin und Jephson, welche sie zu schnellen Entschlüssen beireffs des Bleibens oder Mitkommens aufforderten, und worin er dem Pascha ankündigte, daß er 63 Kisten Remingtonpatronen, 26 Kisten Schießpulver, 4 Kisten Zündhütchen 2c. für ihn mithabe. Am 6. Februar kam Jephson nach Cavalli und faßte Stanley gegenüber das, was er während seines neun— monatlichen Aufenthalts bei Emin erfahren, in die Worte zusammen: „Das Gefühl ist der schlimmste Feind des Paschas. Emin Pascha hält Niemand zurück als Emin selbst.“ Zugleich brachte er einen Brief von Emin aus Tunguru (am Albert-See) mit, worin dieser er— klärte, daß er und Casati und eine Menge seiner Leute den Wunsch hegen, mit Stanley fortzuziehen; aber er sagte auch, daß dies in Folge der letzten Ereignisse nicht so schnell ge— schehen könne, weil seine Leute erst jetzt anfangen nach Tun— guru zu kommen. Wenn Stanley nicht warten könne dieser hatte in dringlicher Weise einen bestimmten Termin für seinen Abmarsch festgesetzt so möge er nur aufbrechen.

Stanley glaubte nun, seine ganze Kolonne auch die Zurückgebliebenen sammeln und mit Hülfe von eingeborenen Hülfstruppen nach Tunguru marschiren zu müssen, „um den Pascha mit Gewalt zu befreien“, da er offenbar annahm, er stehe immer noch allzusehr unter dem Druck seiner mißtrauischen Leute. Aber die rebellischen Offiziere hatten sich einer anderen Haltung besonnen, Emin um Verzeihung gebeten und ihn ersucht, eine Deputation von ihnen zu Stanley zu geleiten. Emin Pascha traf am 17. Februar mit etwa 65 Personen in Stanleyess Lager ein. Hier erklärten die Offiziere Emin's ihre Bereitheit, sich an dem Abmarsch zu betheiligen und forderten nur einige Tage Zeit, um die Ihrigen zu sammeln und ihre Familien von Wadelai abzuholen. Dies wurde ihnen bewilligt, und allmählich kamen eine große Zahl Offiziere, Soldaten, Frauen und Kinder mit vielem Gepäck an. Aber der Zuzug dauerte lange, bis Stanley den 10. April als den Tag des Abmarsches an⸗ setzte, da er annahm, daß die Verzögerung von einigen Egyptern nur dazu benutzt werden sollte, um die Expedition Stan⸗ ley's in eine Falle zu locken und zu vernichten. Emin Pascha wurde inzwischen wiederholt von dem Gedanken gequält, daß man seinen Abmarsch als Desertion auffassen könne; Casati unter— stützte ihn hierin. Stanley wies indeß darauf hin, daß er Rebellen gegenüber keine Verpflichtung habe, und Emin ver— sprach von Neuem, am 10. April mit Stanley aufzubrechen, auch wenn nicht alle von seinen Leuten an Tage bei ihm wären. Am 10. April setzte si Kolonne 1510 Köpfe in Bewegung. Emin und seine Leute (Frauen und Kinder) zählten 600, Stanley's Leute 230, eingeborene Träger 680. Die Kolonne stand von jLetzt ab allein unter Stanley's Befehl. Dieser kam noch manchen Versuchen von Verrätherei auf die Spur es wurden 200 rebellische egyptische Soldaten aus Wadelai erwartet,

welche die Expedition überfallen sollten indeß die rastlose

Energie Stanley's drängte zu immer schnellerem Weitermarsch, bis jene Gefahr beseitigt war. ö

Im 27. Kapitel liefert Stanley eine Schilderung von Emin s Charakter auf Grund eigener Beobachtungen wie der Mittheilungen Jephson's über die Zustände, die dieser in Dufile angetroffen hatte, als er Emin Pascha vom Albert⸗See aus, ge— . als Repräsentant Stanley s, n n begleitete. Die Schilderung hat den Zweck, die Unentschlossenheit Emin's in Be⸗ zug auf den Abzug aus der Aequatorial-Provinz zu erklären. Die Schilderung ist an sich nicht übelwollend, ja Stanley erkennt an, daß Emin, so wie er ist, des größten Opfers, also auch des Opfers, welches er ihm gebracht, würdig ist. Er macht ihm aber zum Vorwurf, daß er bei seiner ersten Begegnung mit Stanley ihm nicht volle Klarheit über die Zustände in der Aequatorial⸗Provinz verschafft hatte. Stanley ist indeß nicht der Ansicht, daß Emin die Absicht hatte, ihn irre⸗ zuleiten, sondern er ist überzeugt, daß er sich über die Zustände der Aequatorial⸗Provinz und der ihm zur Verfügung stehenden Truppen selbst im Irrthum befand, und das erklärt sich nach Stanleyss Meinung aus dem Charakter Emin's. Er hält diesen für zu optimistisch und zu vertrauensvoll gegen die ihn umgebenden „ver⸗ schlagenen“ Egypter; er ist ihm zu gutmüthig, zu milde, zu liebenswürdig, er hat zu wenig streng bestraft, und die

Egypter haben seine Gutmüthigkeit zu sehr ausgebeutet. Er

diesem sich die

ist ein Gelehrter, kein Befehlshaber. Jephson bemerkte sofort,

daß den Egyptern nicht zu trauen ist, während Emin ganz vertrauentzyoll war; die Egypter waren voll Ungehorsam

18904.

ir ihn und beriethen Verrätherei; aber er verzieh immer ald, wenn sie sich ihm wieder näherten. Stanley meint, wenn Emin im Bewußtsein dieser Vertältnisse ihm sofort ge— sagt hätte, wie es in seiner Provinz stehe und daß er aus Rücksicht auf die fortwährend auf Verrätherei sinnenden Soldaten nicht so ohne Weiteres abziehen könne, dann hätte er Stanley mit seiner Macht ihn retten, die Garnisonen eine nach der anderen bezwingen und so den Pascha aus seiner Umgebung befreien können. Aber es habe dem Pascha offenbar an dem Bewußtsein dieser Verhältnisse gefehlt.

Das erscheint nach! dem von Stanley selbst wiederholt erwähnten Hülferuf Emin's offenbar nicht richtig. Dagegen wird man annehmen können, daß Emin nach seiner Kenntniß der Verhältnisse von solchen Gewaltmitteln nichts wissen wollte, sondern die Politik der Vorsicht vorzog.

Eine Schuld des Paschas läßt sich aus der Auffassung Stanley's jedenfalls nicht konstruiren. Es geht aus dem, was Stanley herbeibringt, vielmehr nur das Eine hervor, daß Stanley und Emin contraire Gegensätze find. Stanley ist rauh, streng, schroff, befehlshaberisch. Als er in seiner Weise in geschäftsmäßigem Stil einen Brief an Emin geschrieben und Jephson zu lesen gab, bat dieser ihn dringend, einen solchen Brief, der den Pascha verletzen könne, nicht abzu— schicken. Stanley hat gewiß mit seiner Strenge und außer— ordentlichen Willenskraft viel erreicht. Aber damit ist noch nicht erwiesen, daß Emin mit seiner milderen Weise Fehler be— gangen habe. Emin verstand sich offenbar darauf, die ver— schlagenen Egypter richtig zu behandeln; das beweisen die fünf Jahre, in denen er, von aller Verbindung mit der Außen— welt abgeschnitten, sich in dieser Umgebung gehalten hat. Ein schroffes energisches Vorgehen, wie es Stanley empfiehlt, hätte vielleicht gegenüber dieser Umgebung großes Unheil angerichtet. Wenn Stanley glaubt, mit seiner Charakteristik Emin's diesen bloßzustellen, so irrt er; mit dem Kopf durch die Wand konnte Emin nicht rennen, er mußte laviren, und Stanley's Meinung, daß, wenn Emin von vornherein strenger gewesen wäre und mehr bestraft hätte, er sich alle unterthänig gemacht haben würde, erscheint noch nicht begründet. Das Zögern und die Unentschlossenheit Emin's zum Abzuge findet in den Verhältnissen hinreichende Erklärung. Indem Stanley diese Verhältnisse darlegt, schafft er wenn auch vielleicht wider Willen das beste Material für die Rechtfertigung Emin's herbei.

(Fortsetzung folgt.)

Statiftik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In Stettin fand gestern, der ‚Ostsee⸗Itg.“ zufolge, eine sehr zahlreich besuchte Versammlung der ausständigen Maurer, Zimmerleute und Kalk und Steinträger statt, in welcher über eine Besprechung Bericht erstattet wurde, die Abends zuvor zwischen den Abgeordneten der Strikenden und den Vorständen des Arbeitgeberbundes und der Baugewerke⸗‚Innung stattgefunden hat. Strikenden hatten sich, wie berichtet wurde, erboten, für einen Stundenlohn von 476 die Arbeit wieder aufzunehmen, unter der Bedingung, daß die von den Meistern eingeführten Entlassungs— heine wieder abgeschafft werden und daß die Vereinigungen der Zimmerleute und Maurer fortbestehen Die Meister hatten erklärt, auf diese Bedingungen nicht eingeben zu wollen und die Besprechung war resultatlos verlaufen. Es traten in der Versammlung verschiedene Redner auf, und obgleich dieselben nicht umbin konnten, anzuerkennen, daß der Strike wohl einen ungünstigen Verlauf für sie zu nehmen scheine, ermahnten sie dennoch die Verfammelten, nicht weiter nachzu« geben, sondern im Strike auszuharren. Der ungünstige Verlauf des Strikes sei, wie hervorgehoben wurde, lediglich den Kollegen zuzu— schreiben, welche voreilig die Arbeit wieder aufgenommen hätten.

Vorgestern Nachmittag trafen in Stettin mit der Eisenbahn wieder gegen 30 schlesische Bauarbeiter für den Arbeitgeber- bund ein. Die Leute wurden mittelst Extrawagen der Straßenbahn in die für sie bereit gehaltenen Quartiere geschafft und werden beute Vormittag den einzelnen Meistern zugetheilt werden. Die strikenden Maurer waren wieder in großer Zahl vor dem Bahnhofsgebäude ver— sammelt, das Aus und Einschiffen der fremden Arbeiter ging jedoch, da genügende polizeiliche Vorkehrungen getroffen waren, ohne Störung von Statten.

Aus Elmshorn wird der „Kieler Ztg.“ unterm 1. Juli ge— schrieben: Der seit zwölf Wochen dauernde Gerberstrike hier am Orte ist jetzt thatsächlich zu Ende. Die Meister haben nunmehr beschlofsen, die Gesellen, soweit noch ein Bedürfniß vorliegt, wieder einzustellen. Jeder Geselle muß bei seinem Wiedereintritt eine Werk- stattordnung unterschreiben, welche als wesentliche Bedingung die elf— stündige Arbeitszeit enthält. Von den ca. 60 Gesellen, welche gestrikt haben, können indessen nur ungefähr 30 wieder eingestellt werden.

Die in Straßburg abgehaltene Generalversammlung des Deut schen Buchdrucker Vereins beschloß am 30. Juni, der „Rh. Westf. Ztg.“ zufolge, unter einstimmiger Annahme der Anträge der Sektion II (Rheinland ⸗Westfalen) eine Neuregelung der Lohnfrage unter entsprechender Abänderung der Vereinsstatuten. Ein neuer Grund-Lohntarif mit sektionsweiser Feststellung der Lokalzuschläge soll unter Mitwirkung der Gehülfen vereinbart werden. Ueber die glückliche Einigung der deutschen Prinzipalität herrscht all⸗ gemeine Befriedigung.

Ueber den gegenwärtigen Stand der theils schon fest organisirten, theils in der Organisation begriffenen Strikeverhütungs⸗ verbände giebt die Kiel. Ztg.“ eine Uebersicht in folgender Zu— sammenstellung: Verband saͤmmtlicher Arbeitgeber Leipzigs, der vornehmlich bezweckt, die guten und friedlichen Arbeiter gegen⸗ über den Aufwieglern zu schützen. Für Letztere soll eine schwarze Liste angelegt und den Mitgliedern des Verbandes es zur Pflicht gemacht werden, keinen Aufwiegler mehr in Arbeit zu behalten. Die Zahl dieser agitatorischen Elemente Leipzigs wird auf 2— 300 veranschlagt. Verband der Flachsspinnereibesitzer von Nordwest⸗Deutschland zur gemeinsamen Abwehr unberechtigter Arbeiterausstände. Verein der Brauereibesitzer in Rheinland, Westfalen, Hessen⸗ Nassau u. s. w. zur Wahrung ihrer Interessen den Arbeitern gegen⸗ über. Verbindung Lausitzer Cigarrenfabrikanten zur Abwehr gegen unberechtigte Arbeitseinstellungen. Die wichtigsten Bestimmungen sind: Es wird ein Schiedsgericht gebildet, welches aus dem Vorsitzenden des Verbandes, zwei bei einem event. Strike unbetheiligten Fabrikanten und zwei unbetheiligten Arbeitern besteht. Wenn die Forderungen der Arbeiter als gerechte anerkannt werden, hat sich der Fabrikant zu fügen, andernfalls er keine Unterstützung vom Verbande zu erwarten hat. Die vom Verbande

Y; te