. k
— — 2 2
—
2
15. Juli auf einer Entenjagd durch einen schoffen worden. Der junge Graf, welcher d besuckte und kurz vor dem AÄbiturientener Ferien in Dönbofftädt.
bei Nordenburg be
auf einen Taucher
Augenblick, als der Schuß knallte, seinen ganzen Hinterkopf jerschmetterte. der junge Mann todt jzusammen und wurde von dem Vater auf—
gefangen.
Seebad Norderney. Eine angenehme Einrichtung für die
Kurgäste ist die bierorts errichtete Lefeballe, welche auf einer Düne
liegt. Ihre erböht und die
aber auch dann vor
als musterhaft bezeichnet werden.
Fach für die neuest ein zweites, in w
Zur Aufrechterhaltung der Ordnuag ist ein eigener Bibliothekar an · Die Eintrittssätze sind ungemein niedrig (2 Æ 59 3 für die ganze Dauer des Aufenthalts) und decken trotz des starken Besuchs kaum die laufenden
gestellt
so billigen Preis unsere Leser, daß
und Königlich Preußische Staats⸗Anzeiger“ aufliegt.
Frankfurt a. M. Eine großartige Anlage fär elektrische Kraftübertragung, beabsichtigt, wie die Elektr. Ztg. schreibt, die Allgemeine Elekteizitätsgesellschaft auf der elektrotechnischen Aus—
stellung in Frankff
hundert Pferdekräfte will man aus der Wasserkraft bei Lauffen am
Neckar, 175 Km vo tragen. um sie dort
Es ist dies ein Unternebmen, welches Aufseben in der technischen Welt
erregen wird, denn
ift früher noch nicht vorgeführt worden.
daß sie möglich ist mit grotzen Bpfern
trischen Kraftübertragung von größter Bedeutung werden.
Nürnberg,
Gu stap - Adolt Vereine werden Mittwoch, den 23. Juli, zum Xsten Male eine Landegfeier veranstalten, und zwar in Erlangen.
Diese Versammlung Hauptversammlung September 1887 in schiede, daß heuer
treten sollen und das Fest in den Rahmen eines Tages jzufammen«
gedrängt wird.
Ba den, 16. Juli. Karls. Ztg.) Ihre Königlichen Hoheiten ber Großherzog und die Großberzogin laffen in piefätvoller Erinnerung an weiland Ihre Majestãt die Kaiserin Augusta an
dem Liebliagsspazier 8
Granitkreuz errichten, welches am 30. September, dem Geburts⸗
tage der Hochseligen eine Höhe von etwa gramm der Kaiserin gebracht
land Se. Majestãt d Eingang des Wege
Kaiserin⸗Augusta · Weg!.
Lauterberg a. kommissar Major v
grikanischen Schutztruppe Premier ⸗Lieutenant von Gravenreuth beavftragt, für die vielen aus aller Herren Länder eingegangenen Be— weise von Theilnahme
seinen Dank auszusp unmöglich sei.
London, 18. J
in Melchet Court, dem Landsitz seiner Freundin Lady Asbburton, ver—
weilen. Sobald er wo
Morven in den schottischen Hocklanden begeben, wo Sir William Mackinnon, der Vorsitzende der britischostafrikanischen Sefellfcaft ein Hierauf wird sich Stanley einer Kur in Karlsbad Die Reise nach Amerika wird im November unter—
Besitzthum hat. unterzieben. nommen werden.
Lon don, 18 Juli.
lichen Theilen
Kaiserftraße, zumal von der er ; Der Lesesaal kann bei schlechtem Wetter geschloffen werden, bebält
Die Ausfübrung der Arbeit ist dem Bildhauer FKaffen⸗ berger hier übertragen worden, welcher auch den Gedenkstein für wei⸗
eLage gestattet einen freien Ausblick auf das Meer zugfreien Veranda aus.
zügliche Luft. Die Einrichtung der Lesehalle darf Jede Zeitung hat ibr besonderes e in den Halter gespannte Nummer und außerdem elchem die älteren Nummern aufbewahrt werden.
Unkesten. In keinem anderen Badeorte wird für Aehnliches geboten. Wir bemerken übrigens für in der Lesehalle auch der Deutsche Reichs⸗
att a. M. im Jahre 1891 vorzufübren. Drei⸗ n Frankfurt entfernt, nach der Ausstellung über⸗ zum Betrieb von Maschinen aller Art zu benutzen.
eine solche Fernleitung von mechanischer Energie Der tbatsãchliche Beweis, wie ihn die Allgemeine Elektrizitätegesellschaft führen will, wird für die Einführung der elek—
15. Juli. (M. A 3.) Die bayerischen
soll denselben Charakter an sich tragen wie die des gesammten Gustar⸗Adolf⸗Vereins, welche im Nürnberg abgehalten wurde, nur mit dem Unter⸗ die baverischen Verhältnisse in den Vordergrund
Zang derselben im Friesenwäldchen ein
Kaiserin, aufgestellt sein muß. Das Kreuz wird
3 m erbalten; am Sockel werden das Mono- Augusta und die Jahreszahlen 1850 - 18590 an
em Kaiser Wilbelm J. hergestellt hat. An den 3 koammt ein Felsblock mit der Inschrift:
Harz, 19. Juli. (W. T. B.). Der Reichs⸗ on Wissmann hat den Chef in der oft⸗
anläßlich seiner Krankheit öffentlich rechen, da eine Beantwortung auf anderem Wege
uli. (. C.) Stanley wird noch einige Tage
bl genug ist, um reisen zu können, wird er sich nach
A. C) Aus den südlichen und west⸗ Englands werden schwere Gewitter
unglücklichen Zufall er⸗ as Gymnasium zu Kassel amen ftand, verlebte die t Bei der Entenjagd auf dem See bei Werder ; fanden sich in einem Boot Graf Udo von Stol⸗ berg, in dem jweiten Graf Konrad mit feinem Jäger. Als Letzterer anlegte, muß sich Graf Konrad gerade in dem so gedreht haben, daß derselbe Mit einem Aufschrei sank
gemeldet, begleitet von heftigem Regen, der den Feldern unberechenbaren Schaden jufügte und allenthalben Ueber f chwem⸗ mung en verursachte. Auch über London entlud sich gestern ein überaus heftiges Gewitter, welches stellenweise Schaden anrichtete. Seit den letzten 12 Stunden regnet es ohne Unterbrechung.
Paris, 18. Juli. (W. T. B.) Das Schwurgericht der Seine verurtheilte den Drucker Cabot, welcher die am Vorabend des 1. Mai vertheilten aufrührerischen Schriften berstellte, zu 4 Monaten Gefängniß. Fünf Mitangeklagte, darunter zwei Italiener und ein bulgarischer Student, wurden in contumaciam zu 2 Jahren Gefängniß und 3000 Fr. Geldstrafe verurtheilt.
Paris, 18. Juli. (W. T. B.) Aus Saint ⸗Louis (Senegal) wird gemeldet, daß dort das Dengg-Fieber berrsche und nabezu die gesammte Bevölkerung ergriffen habe.
Warschau, 19. Juli. (W. T. B.) Von dem biesigen Berein der deutschen Reicksangehörigen wurden dem Central Comité zur Errichtung eines Nationaldenkmals für den Fürsten von Bismarck in Berlin“ 1000 M als erste Rate der gezeichneten Beitrãge überwiesen.
Zürich, 19. Juli. (N. Zürch. Zta) Die Sammlung von Bei⸗ trägen fär den Ankauf der in ihrer Art einzigen großartigen S. Roth'schen Sammlung vorweltlicher Säugetkiere aus der Pampasregion, welche unseren Sammlungen einen Weltref verschaffen wird, nimm: ihren steten Fortgang. Bis beute haben gegen 300 Beitragende aus allen Theilen des Schweizerlandes, dar⸗ unter viele Schweizer im Auslande, durch ihre freien Steuern in Beiträgen von 10 bis zu 2099 Fr. bewiesen, wie werthocfl fie diese Ansckaffung für unsere wissenschaftlichen Anftalten erachten. In ca. 8s Tagen wird in Zürich als einzelnes Beispiel aus diefer Samm- lung das vollständige Skelett sammt Panzer des aus dem Leben jetzt verscwundenen Riesengürtelthieres (61 todon) öffentlich ausgestellt, damit sich Jedermann schon jetzt ,. von der Seltsamkeit dieser untergegangenen Thierwelt verschaffen kann.
Konstantinopel, 15. Juli. Ueber die Feuers brunst, welche in der Nacht vom Sonnabend auf Sonntag ein ganzes Stadt⸗ viertel Konstantinopels in Asche gelegt hat, werden folgende Einzel⸗ beiten gemeldet; Nach dem amtlichen Bericht wurden durch das Feuer zerstört 177? Wohnhäuser, 337 Speicher und Lagerschuppen, zwei große und vier kleine Moscheen, eine Schule, ein Maufoleum, eine mechanische Spinnerei, zwei Polizei⸗Wachtkäuser und fünf Neben⸗ gebäude des Hauptzollamts. Ferner verbrannten die Sesammtyoorräthe an Heli auf 156 Lagerstätten, welche Brenn-, Bau- und Schiffs hölzer enthielten und einen Werth von eiwa 30 Millionen Francs darstellten. Von den größeren Wohnhäusern, welche gänzlich zerstört wurden, sind zu nennen die des General⸗Gouverneurs von Saloniki, Ghalib Pascha, des Kaiserlichen Schatz verwalters Tem fi Pascha, des Staatssekretärs im Unterrichts-Ministerium Haidar Effendi, des vor— maligen Post⸗ und Telegraphen⸗Ministers Ftzet Effendi und vieler anderer Staatsfunktionäre mittlerer Klasse. Der allen Besuchern Kenstantinonels woblbekannte FKautschuk. Bazar wurde ebenfalls bis auf seine Grundmauern in Trümmer gelegt. Die Zahl der Ver⸗ unglückten war bis Mentag Vormittag noch nicht festgestellt, ob⸗ gleich schon über vierzig Personen als vermißt angemeldet waren. Völlig verbrannt sind die Frauen und Kinder zweier höherer DOffi⸗ ziere, mehrere Arbeiterinnen der mechanischen Spinnerei und vier Ar- beiter eines Holzplatzes; im Kautschuk⸗Bazar wurde eine Frau wabn sinnig und stürzte sich in die Flammen; mehrere Personen ertranken, welche sich, um dem rasenden Element zu entgeben, ins Meer geworfen batten. Die Zahl der , . und mit Brandwunden Bedeckten mag hundert übersteigen. ie Feuersbrunst war gegen 8 Uhr Abends in einem der Holjlagerplätze im Stadtviertel Odum⸗ Kapussi dicht am Ufer des Bosporus ausgebrochen, von wo aus sich das Feuer im Laufe einer alben Stunde über fämmtliche 155 um liegende Lagerplätze ausdehnte. Selbst mebrere am Ufer ankernde Sciffe wurden don dem Feuer ergriffen, sodaß die übrigen Fahrzeuge schleunigft das Weite suchen mußten. An ein Löschen innerhalb der Holiplatzt war nicht zu denken; auch die Reibe der Werk— stätten, Fabriken und Geschäftshäuser, welche sich in sũdwest⸗ licher Richtung von den Holzplätzen bis an den Hügel des Scheikhul⸗Jslam erstrecken, auf welchem sich die Amtsgebãude der obersten muhamedanischen Kirchenbehörde befinden, mußte alsbald verloren gegeben werden, und ebenso dehnte sich das . westwärts nach den ärmeren Stadttheilen aus. Sãmmtliche Feuerwehr Corps der Hauptstaot waren von 6z Uhr an bis zum anderen Morgen in Thätigkeit, wobei sie von 20609 Soldaten unter— stützt wurden. Der Scheith-ul⸗Jelam selbst, der Großvezier, der Marine⸗Minister und der Minister des Innern waren kis nach Mitternacht mit einer großen Anzahl von Beamten an den be— drohtesten Punkten anwesend; zwei Flügel ⸗Adjutanten des Sultans batten diesem ununterbrochen Bericht zu erstatten. Fär die Tausende von Obdachlosen wurden mehrere Mofcheen geöffnet, und große Geld⸗
summen sind erforderlich, um diesen auch nur das Nothdürftigste zur Wobnstätte und zum Haushalt wiederzuschaffen. Versichert sind da⸗ gegen sämmtlicke Fabrikanten und Holibändler, auch die geschädigten Kaufleute, für welche die meist ausländischen Gesellschaften vielleicht zehn Millionen Francs als Prämien zu zablen haben.
Christia nia, 15 Juli. (Wes.- Ztg.) Das kleine Segel boot „Storm King‘ bat die Reise über den Ocean von London nach Albany in Australien glücklich zurũckaelegt. Das eigenartige Boot ist von seinem Besitzer, dem norwegischen Schiffs kapitän S. J. C. Jörgensen konffruirt und in Qondon gebaut, um als Muster für Rettungsboote der Paffagierfchiffe zu dienen. Das Boot ist 30 Fuß lang, 44 Fuß breit und kat eine Tragfähigkeit von etwa 8 Register⸗ Tons. ÜUm das Kentern zu verhindern, ist längs des Kieles eine Cisterne, mit frischem Wasser gefüllt, angebra Et, und über dieser befinden sich duftrõhren mit selbstthätigen Ventilen, die geschloffen werden, wenn die See über das Boot geht. Am 12. September verließ Jörgensen mit einem anderen norwegischen Seemann in vollem Vertrauen auf die noch unerprobte Konstrukfion feines Bootes dondon; er kam am 2. Oktober in Radeira, am 21. Nodember in Pernambuco und in voriger Woche an seinem Ziele Australien) an. Der Beweis für die Brauchbarkeit feines Bootes als Rettung boot ist damit erbracht Es kann nicht sinken, da es in mehrere waßserdichte Räume getheilt ist, es kentert schwerlich und füllt sich nicht mit Wasser, wenn es ausgesetzt wird, weil es überdacht ist, auch gewahrt es seinen Passagieren Schutz gegen die Witterung. Kapitãn Ibrgensen hat sein Leben und sein Vermögen, ca. 20 000 Kronen, aufs Spiel gesetzt, um die Zweckmäßigkeit feines Bootes zu beweisen, nnd dies ist ihm gelungen.
Washington, 17. Juli. (A. C.) Minnesota wurde gestern von einem Orkan heimgesucht, der in Flear Lake, Marine Mills und New Richmond schlimme Verbeerungen anrichtete. Still Water blieb unversehrt. Anfänglich hieß es, daß die Stadt durch den Sturm gänzlich zerstört worden fei. ew Jork, 16. Juli. (R. B.) 25 auf einer Plantage im Kirchspiel Morehouse in Louisiana beschäftigte farbige Arbeiter, für deren Beförderung nach der Farm der Befitzer der Plantage gꝛzablt batte, ließen gestern die Arbeit im Stiche und entflohen. Sofort eilte ibnen der Sheriff mit seinen Leuten nach und bolte sie auch ein. Es wurden Schüsse gewechfelt und 5 Neger getödtet. — In der Grafschaft Barnwell in Süd- FEarolina kam es zu Racenkämpfen. 300 Neger traten 25 Weißen ent⸗ gegen. 1 Neger wurde getödtet. Die Weißen erhielten Hülfe von den umliegenden Ortschaften.
New⸗JYJork, 17. Juli. (A. C.) Am 7 Juli traf, von zwei Torvpe dobooten begleitet, der britische Transportdampfer Tone“ in Halifax ein. Die Schiffe hatten eine fehr stürmische 22 tägige Reise. An der irisfchen Küste wäre der Tyne“ fast bon einem atlantischen Ozeanfahrer während eines Rebels in Srund gerannt worden. Am 16. v. M. brach ein beftiger. Weststurm aus. Ungeheute Wellen eraoffen sich fortwährend über die Torpedoboote, sodaß es schien, als ob, diese Nußschalen jeden Augenblick untergeben würden. Mit gutem Erfolge wurde Oel zur Beruhigung der erregten Wogen verwandt. Am 19 und 25. Juni traten neue Stürme auf und. die an Bord des Tyne. befindlichen Soldaten wurden ein— geschlossen. Am 29. geriethen die drei Schiffe in große Eisberge. Die aus 32 Köpfen bestehesde Mannschaft der bel den Torpedoboote hatte Unsägliches auf der Fahrt zu leiden.
New Jork, 18 Juli. (W. T. B. Im Batteriezimmer des Dauptbureaus der We stern Union Telsegrapb6 Eompand? am Brgadway fand heute eine Explofion statt, is Folge deren der 2bere Theil des Hauses vollständig ausbrannte; auch das daselbst befindliche Bureau der New Jork Associated Preß“ ist dabei zerstört worden. Der in den Bureaur der Telegraphen⸗Compagnte und der New · Jork Associated Preß . angerichtete Schaden wird auf 260 009 Dollars geschätzt. Der telegraphische Dienft der Western Union Telegraph Company wurde durch das Feuer erheblich gestört; die Geschäfte an der New⸗JYPorker Börse wie auch sonst erlitten in Folge des Ausbleibens der telegraphischen Depeschen bedeutende Ver= zögerungen.
Kalkutta, 17. Juli. (A. C) ueberschw emmungen in Folge anhaltenden starken Regens haben großen Schaden ange⸗ richtet und den Verkehr auf der Bolan«, der indischen Midland= und der. Darjeeling SFisenbahn gestört. Viele Theegärten in Darjeeling steben unter Wasser. Die Pflanzer fahren auf Booten ju einander. Zwei große Brücken sind fortgeschwemmt worden.
(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
t —
Wetterbericht vom 19. Juli,
Mor
gens 8 Uhr.
Stationen.
Bar. auf O Gr. u. d. Meeressp red. in Millim
Wind. Wetter.
liegt über dem Ostausgange des Kanals. Bei meist mäßigen südwestlichen Winden ist das Wetter über Komische Dyer in 3 Akten. Deutschland wolkig und vielfach trübe, die Tempe ratur ist wieder unter die normale gesunken; fast allenthalben fiel Regen, stellenweife in Begleitung von Gewittererscheinungen.
Montag? Zum ersten Male:
von Theobald Rebbaum.
Täglich: Bei günstigem Wetter der Vorstellung,
Deutsche See warte. leuchtung des Sommergarten:
Mullaghmore Aberdeen .. Kopenhagen. Stockbolm Haparanda. St. Petersb. Moskau...
—
Anfang 54, der Vorstellung 7 Uhr.
Temperatur — in 9 Celsius
2 bedeckt 2 wolkig * bedeckt 4 bedeckt ⁊ heiter 1 Regen
Gork, Queens w
Cherbourg K 1 amburg .. winem unde
ö vor NM. Serve.
3 heiter
5 Nebel
1 Regen
1 wolkig
1 bedeckt) 4 wolkig
2 wolkig?) 2 Regen
der Vorstelln: ug
ö Karlsruhe. Wiesbaden München.. Cbemnitz Berlin B Breslau ...
von C. A. Raida.
3 wolkig n üer
2 Regen 3 wolkig 2 bedeckt 4 wolkig?) 3 wolkig) 3 bedeckt) 2 bedeckt 4 bedeckte)
Ile d'Aix .. ö ,
I) Früh Regen. ?) und Nachts Gewitter. Gewitter. c) Abends
Uebersickt der Witterung.
Das gestera eiwähnte Minimum ist nach der nörd⸗ stsee fortgeschritten, ein Theil ⸗ Minimum
lichen
5 Dunst I heiter 4 wolkenlos
In Scene gesetzt
Nachts Gewitter. Doppel · Concert.
9 Thau. Gewitter.
3) Nachm.
Gestern Vorm. Im Park?
Theater⸗Anzeigen.
Wallner Theater. Sonntag: Zum 44. Male: Mamsell Nitouche. 4 Bildern von H.
Montag u. folg. Tage: Mamsell Ritouche.
Bictoria-Theater. Sonntag: Zum 334. M. Stanley in Afrika. ⸗ ; von Alex. Mosikoweki und Rich. Nathanfon. Mußsit wissenschaftlichen Theater.
Montag: Dieselbe Vorstellung.
Friedrich ⸗TWwilhelmstãdtisches Theater und Concert - Park.
Sonnig: Zum 184. Male: Der arme Jo— nathan. Operette in 3 Akten von Hugo Witt. mann und Julius Bauer.
Herr Kapellmeister Knoll. Anfang 7 Uhr. Im prachtvollen Park um 44 Uhr:
Montag: Dieselbe Vorstellung.
Großes Doppel Concert, Auftreten von Gesangs⸗ und Instrumental⸗Künstler.
Aroll's Theater.
Belle · Alliance Theater. 141. Male: Der Nautilus.
Vauderille in 3 Akten und
eilhat und A Millaud. Mustt Corps. Eintritt 59 3
Illumination
Montag: Dieselbe Vorstellung.
Dichtung und Musik Dienstag: Gastspiel des Hrn. Heinrich Bötel.
bends bei brillanter elektr. Be⸗ Großes Concert.
Sonntag:
Im prachtvollen glänzenden Sommergarten: Großes Elite und Monstre ⸗ Concert, ausgeführt von 3 Musik⸗
Auftreten a. , . J ⸗ es ganzen en ⸗Etabliffements. Vor Ler Vorftellung, bei günftiger Witterung: s
Großez & ,. . . . *r Geer g: Anfang des Concerts 4 Übr, der Vorstellung 73 Uhr. n t.
Familien⸗Nachrichten.
Verlobt: Frl. Hedwig von Padberg mit Hrn. Eugen Trowitzsch (Frankfurt a. D). — Frl. Millp Bannier mit Hrn. Fritz Hoeninghaus Aachen). — Frl. Helene Laners mit Hrn. Joseyh Schnitzler (Tanten — Eschweiler). — FIrl Emma Wollermann mit Hrn. Paul Krause (Hammer⸗ stein Königsberg i. Pr.). — Frl. Luife Fricke
Zum mit Hrn. Ingenieur Karl Wendel (Neuhaldenz⸗ leben = Magdeburg). — Frl. Frida Geffers mit Hrn. Oskar Reineke (Helmstedt— Wittenberg).
Verebelicht: Hr. Gymnasiallehrer Paul Leja mit Frl. Adelbeid Koerbin (Ostrowosß. — Hr. Adolf Rübens mit Frl. Anna Arntz (Buends— Aires — Köln). — Hr. Farl Werner mit Frl. Erna Steinfeldt (Rostock . — Hr. Dr. Hermann Waffer ziehr mit Frl. Anna Nickel (Guttentag).
Don Pablo.
vor und nach
Zeitgemälde in 10 Bildern Geöffnet von 12 —11 Ühr. . ã
Ballet von C. Severin. Anfang zettel.
19582
Wilhelmstraße 10.
Direktion: Julius Fritzsche.
Musit von Carl Mill ocker. von Julius Fritzsche. Dirigent:
Großes
(195489
n. Chr. v. d. Kgl. Prof. J
Nen eröffnet.
Sonntag: Der Tron⸗
Hrania, Anstalt für volkstümliche Naturkunde. Am Landes ⸗Ausstellungs⸗ Park. (Lehrter Bahnbof)
eres die Anschlag⸗
„Nordland⸗Panorama“
Geöffn. b. z. Dunkelheit.
Cofoten, Seute nur 50 Pf.
National⸗Panorama. Serwarthstr. , Königsplatz.
Das alte Nom
mit d. Triumphzuge Kaiser Constantins i. J. 312 s J. Bühlmann u. Alex Wagner in München. Täglich geöffnet v. Mor—
gens 8 Uhr bis zur Dunkelheit. Entrée 1 badur. (Manrico: Hr. Bötel als Gast.) Soldaten und Kinder 30 4.
Geboren; Ein Sohn: Hrn. Lieutenant Fritsche (Glogau) — Hrn. Thomalla (Friedland O. S.) — Hin. Max Kurniker (Berlin). — Hrn. N. von Buiren (Harburg a. Elbe] — Hrn. Pr. med. Kremer (Nippes)] — Eine Tochter: Hrn. Rittmeister 9. D. Hans von König (Mofurau) — — 6 Dr. Konrad Wutke (Breslau). — Hrn. Theodor Dscheufzig (Magdeburg).
Gestorben:; Hr. Königl. Faktor a. D. Theodor Prediger (Grund). — Hr. Joseph Lerch (Ober⸗ Glogau). — Frau Ober ⸗ Amtmann Auguste Nobi⸗ ling, geb. Hevdenreich (Königsberg). —
elene Piegja, geb. Bertram (Oppeln). — Hr. heodor Hochfeldt (Könige berg. — Hr. Rüdiger Krahmer (Charlottenburg).
Vorstellung im
Redacteur: Dr. H. Klee. Berlin:
Verlag der Exvedition (J. V.: Heidrich).
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlage⸗ Anstalt, Berlin 8w., Wil belmstraße Nr. 32.
Fünf Beilagen (einschließlich Börsen · Beilage).
2 173.
Er st e Beilage 4 . zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
1890.
Berlin, Sonnabend, den 19. Juli
—
Personalveränderungen.
stöniglich Prenßische Armee.
nnungen, Beförderungen und Verses Peer. Bergen, an. Bord S M S. gal J Juli. Mül ker, Sec. Lt., und Feldjäger vam Reitenden Feld sãger Foths, jum überzäbl. Pr. St. befördert. Schmidt, Sec. Lt. und Feldjãger vom Reitenden Feldjäger⸗Corps, vom 1. August d. J. ab auf ein Jahr zur Dienstleistung bei dem Gren. Regt. Prinz Carl pon Preußen (2. Brandenburg.) Nr. 12 kommandirt. Abschiedshewilligungen. Im aktiven Heere. Bergen, an Bord S. M. S. Kaiser'. J9. Juli. Cbel ing, Oberst⸗Lt. 21a suite des Füs. Regts. Prin; Heinrich von Preußen randenburg) Rr. 35 und Abtheil. Chef im Neben- Etat des Großen Ser eralstabes als Oberst mit Pension und seiner bisher, Uniform, Möller, Pr. Lt. und Feldjäger vom Reitenden Feldjäger ⸗Corps, der Abschied bewilligt. stöniglich Bayerische Armee. rnennungen, Beförderungen und Versetzungen. kN ö. 8. Juli. Nägelsbach, Hauptm. und Tomp. Chef vom 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, Ulrich, Hauptm. und Comp. Chef vom 1. Jäger⸗-Bat., Beide in gleicher Eigenschaft zum Kadetten ˖ Corps, unter Stellung A la znite ihrer Truppentheile, Hopffer, Pr. Lt., bisher à E znite D833 Jet. Regts. Großherzog ron Hessen und Insp. Offiier am Kadetten ˖ Corps, in den etatsmäß. Stand des genannten Regts., versetzt. Reck, Hauptm, bis ber 86 la suite des 4. Jäger- Bats. En? fomman— dirt jur Dienstleistung zortselbst, im 1. Jäger Bat. Semmel. mann, Pr. Lt. vom 13. Inf. Regt. Kaifer Fran; Joer; von Desterreich, im ⁊ẽ. Inf. Regt. Prinz Leopold, Patin, Pr. Lt. im I4. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, Beide unter Beförderung zu Hauptleuten, Leßterer ohne Patent, zu Comp. Chefs, Dichtel, Pr. Tt. im 6. Chev. Regt. Großfürst Konstantin Nikolajewitsch, unter Beförderung zum Ritum zum Gtcadt. Chet, ernannt. Rubenbauer, Pr. Lt. des Inf. Leib. Regts, Frhr. v. Schönhueb, Pr. Lt. des 1. Inf. Regts. Tönig, Beide im 1. Inf. Regt. König, Haas, Pr. Lt im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Barern zu Hauvpt⸗ leuten obne Patent, Spindler, Pr. Lt. im 5. Inf. Regt. Groß. herzog von Hessen, Frhr. v. Pechmann, pr. Lt. im 15. Int. Regt. Rönig Albert von Sachsen, Spies, Pr zt. im 2 Jager. Sat., zu Hauptleuten, Letzterer obne Patent, sämmtlich unter Ver uns in das Verhältnifz à la suite dieser Truppentheile, unter Kommandirung zur Dienstleift., dortselbst, Kuch ler, Pr. t, unter vorlãufiger Belassung in der Funktion als Adjut., bei der Insp. des Ingenieur. Sor dè und der Festungen, zum Hauptmann, Pech, Sec. Lt. im Inf, Ee ib: Regt. Ir . Ze ck. Sec. t. kommandirt zur Kriegs Akademie, im Inf. Regt. König, zu Pr. Lts. ohne Patent, Frhr. v. Felis ch, Lt. im 3. Inf. Regt. Prinz Karl von Bayern, v. Te Su ire, Sec Lt. im 4 Inf. Regt. König Karl von Württemberg, Beide zu Pr. Lts, Kreitmair, Sec. Lt., kommandirt ijum Topographisqhen
Bureau des Generalftabes, im 5. Inf. Regt, Großherzog von Hessen, . — 5555 e909 . F Seiders berger, Second⸗Lieutenant im 10. Inf. Regiment Pein; Ludwig, Hetzel, Sec. Lt, kommandirt zur Sriegs . Itademie im 12. Irf. Regt. Prinz Arnulf, Winterst ein, Sc. Et. und Adint. beim Benirkskomniando Gunzenbansen, im 13. Inf. Rest. Kaiser Franz Josepb von Oesterreich, Weich selbaumer Sec Lt. im 13. Inf. Regt. Kaiser Franz Joseyg von Desterreich. Michahelles, Sec. Lt. und Atjat. beim Bezirkskommando Nurnberg. im 14. Inf. Neg. Serzes Karl Tbeeder, Röhrig, Ser. It. im 13. Ins Regt, Rönig Albert von Sachsen, Sysfert, Second -Lieutenant im 2. Jäger- Bat., Bauer, Sec. Lt, im 1. Ulan Regt. saiser Wilhelm II. König von Preußen, Frhr. v. Crailsheim, Sec, Lt. im 2. Ulan. Regt. König zu Pr. Lt. ohne Patent, Bechtel Ser. Lt. von der Forkifikation Ingolstadt im Ing n. Corps, zum Pr Lt. befördert. Grod, Hauptin. und Comp. Chef im 5. Inf. Regt. Kaiser Wilhelm König von Preußen, Hertlein, Duptm. und Comp. Chef im 7. Inf. Regt. Prinz Leopold, Wochinger, Hauptmann und Comragnie⸗Chef im 11. Intanterie Regiment von der Tann, Deml, v. Germersheim, Vauptleute und Comp. Chefs im 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf, Fergg, Harpim. und Comp. Chef im 13. Inf. Regt. Kaiser Franz Josepb von De terreich, Jertmänn, Paupim. und Comp Ctef im 17. In. Rzat, Orff, Fhrensberger, Pr. Lt. im 8. Inf. Regt. vakant Pranckb, Bu ch— bauer, Alt, Pr. Sts. im 19. Inf. Regt, Prinz Ludwig, Mayr⸗ hofer,. Pr. Lt. im 13. Inf. Regt. Kaiser Franz Joseph von Oester⸗ rei. Mägelen, Pr. Lt im 15. Inf. Regt. König Albert von Sachs en, ein Patent ihrer Charge verliehen . . i0. Fuli. Werzinge r, Pr. Lt. im 17. Inf. Regt. Drff, unter Beförderung zum Hauptin. ohne Patent, zum Comp. ber in diesem Regt. ernannt. Eckert, See. Lt. im 17. Inf. Regt. Orff, zum Pr. Lt. befördert. d 2 Durch Verfügung des Kriegs Ministeriums. Hauser, Ser. It des 16. Inf. Regts. vakant König Alfons von Spanien, für probe—⸗ weise Dienstleistung auf die Dauer von drei Monaten zum 1. Train Bat. andirt. . . uu Juni. Enke, Pr. dt, von der Landw. Feld ⸗Art. 2. Aufgebots (Dillingen) zur Res. 8e 1. Feld · Art. Regts. Prinz Regent Luitvold versetzt. Sroß, Pr. 2t in der Rées. des 1. Ulan. Regts. Kaiser Wilhelm II. König don Preußen, Frhr. v. Thüngen, Pr. Lt. in der Res. des 5. Cber. Regis. GSrcß ) Konstantin Nikolajewüsch, zu Rittmeistern, Utz, Sec. Tt. in der Res. des 13. Inf. Regts. Kaiser Franz Joleph von Desterreich, Appel, Sec Tt. in der Res. des 3. Cher. Regts. vakant Hero Maximilian, Tren del, Sec. Lt bei der Landw. Var. . Aufge bois (Rosenbeim), Hirichb old, Sec. Lt. bei der Landw. Feld ⸗ Art. 1. Aufgebots (J. München) zu Pr. Lts. befẽrdert. . Abschiedsbewilligungen. Im aktir en Here. 10. Juli. Stenzer, Haurtm. und Comp. Chef im 17. Inf. Regt. Orff, unter Verleihung des Charakters als Major, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Alschied bewilligt. Im Beurlaubtenstande. 5. Juli. He imberger, Sec. Lt. von der Res. des 17. Inf. Regts. Orff, Sattler ¶ Würjburg), Sec. Lt. von der Landw. Fuß ⸗Art 1. Aufgebots, Münch (Hof), Sec. Li. von der Landw. Inf. 2. Aufgebots, Retzar Nürnberg) Himmels pach (Zweibrücken), Sec. ts. von der du. In. 7. Aufgebots, v. Maffei, Kolb (. München), Sec. Lts. ven der Landw. Kab. 2. Aufgebois, Koch (Würzburg), Pr. Lt. von der Landw. Feld ⸗ Art. 2. Aufgebots, Rauecker (. Munchen), Sec. Lt. von der Landw. Fuß ⸗Att. 2. Aufgebots, der Abschied bewilligt.
XIII. (stöniglich Württembergisches) Armee Corvs. Ernennungen, Belörderungen und Versetungen. Im aktiven Heere. 5. Juli. Kling, Pr. Lt. à la snite des 7. Feld⸗Art. Regts. Nr. 29 Prinz⸗Regent Luitvold von Vw vern, kom ⸗· mandirt zum Auswärtigen Amt, zum Hauptm. mit Patent vom 1. Oktober 1889 befördert. . ; ö. . Sanitäts corps. 10. Juli. Dr. Tafel. Assist. Arit 2. Ki. der Landw 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Stuttgart, Dr. Greef, Assist. Arjt 2. Kl der Ref, von demselben Landw. Bezirt,
Calw, Dr. Fröbner vom Landw. Bezirk Rottweil, Dr. Kr ã mer dom Landw Bezirk Ellwangen, Dr Eyrich vom Landw. Bezirk
Rottweil, Dr. Kelbling vom Landw. Bezirk Um, Dr Fischer,
Assist. Arzt 2. Kl. im 1. Inf. Regt. Nr. 122, zu Assist. Aerzten 1. Kl. befördert.
Zur Sozial- und Gewerbepolitik der Gegenwart.
Gustay Schmoller hat unter dem vorstehenden Titel so— eben (bei Duncker und Humblot in Leipzig) eine Sammlung Reden und Aufsätze erscheinen lassen, welche er in der Zeit von 1872—1890 gehalten bezw. geschrieben hat. Sie find sämmtlich bereits früher veröffentlicht worden, mit Aus— nahme des Aufsatzes über „Wesen und Verfassung der großen Unternehmungen“, worüber er im Dezember 1889 in der staats— wissenschaftlichen Gesellschaft einen Vortrag gehalten, und eines Aufsatzes über Gewinnbethelligung.
Den Verfasser ha: zu dieser Sammlung einmal der Um— stand veranlaßt, daß durch dergleichen Zusammenfassungen hier und da zerstreuter Reden und Aufsatze vornehmlich der jĩungeren Generation Gelegenheit gegeben wird, einen Autor besser kennen zu lernen und in seinen Gedankengang tiefer einzudringen. Anderseits war hierzu die Erwägung Veran—
fassen, welche in steigendem Maße seit 25 Jahren sich Einfluß und Anerkennung errungen haben.
Erörterung der akut gewordenen Fragen über Ar— beitseinstellungen, Verstärkung der Arbeiterschutzgesetz gebung u. s. w. finden. Schmoller behandelt vielmehr nur die theoretischen Grundlagen und die Richtung, in welcher diese Fragen in Angriff gensmmen und behandelt werden können. Eine Erörterung hierüber von einem staatswissen⸗ schaftlichen Gelehrten, wie es Schmoller ist, wird auf alle Fälle, wie man auch als Politiker und Praktiker sich dazu stellen mag, anregend, orientirend und klarend wirken und gerade in einer Zeit willkommen geheißen werden, welche großen und schweren Aufgaben gegenübersteht. In der Jorrede zu seiner Sammlung spricht sich Schmoller darüber aus, daß schwächliche Furcht vor unserer Sozial— demokratie einen Theil unserer besitzenden und gebildeten Klassen erfülle. Veraltete Vorstellungen von der Allein— berechtigung des patriarchalischen Herrenthums unserer Groß— unternehmer jeien in einem anderen Theile verbreitet und maßgebend. Grollend stehe ein großer Theil unserer Arbeiter
Wahntheorien erfüllt. „Es ist meine feste Ueberzeugung — sagt der Verfasser — daß die soziale Reformpartei Deutschlandz, daß unsere jetzige Regierung die Kraft befitze, über diese Gegensätze Herr zu werden, natürlich nicht sofort und nicht so, daß allgemeine Zufriedenheit entstände und aller Streit verschwände. Das ist zu keiner Zeit je erreicht worden. Aber doch soweit sollen und müssen wir die Brücke schiagen über die Kluft, daß unsere Kultur und unsere Gesittung, unser Staat und unsere blühende Volkswirthschaft erhalten bleiben, daß wir edlere und bessere Institutionen theils herstelle . theils vorbereiten. Vielleicht erreichen wir das Ziel erst nach schweren Krisen, hoffentlich aber ohne Die Bitterkeit von Aufländen und deren Unterdrückung. Wir
edelsten und besten Männer fich von der Richtigkeit der Ge⸗ danken überzeugen, denen diese Blätter gewidmet sind, je mehr auch die gemäßigteren und besseren Arbeiter sich von der Ver⸗ folgung von Utopien abwenden und die ihnen dargebotene Hand ergreifen, je mehr unsere Geschäftswelt einsieht, daß sie nicht bloß dem Gewinn und der Sorge des Tages, sondern auch ihren großen sozialen Pflichten leben muß.“
Hiermit kennzeichnet Schmoller die Richtung, in welcher sich seine sozialreformatorischen Gedanken bewegen und nun schon seit langer Zeit bewegt haben. Neu wird dies tür Nie— manden sein, welcher sich in der soꝛialpolitischen Wissenschaft orientirt hat. Aber man wird es dankbar begrüßen, aus dem umfassenden Wirken Schmoller's in dieser Sammlung gerade die Fäden herausgeholt zu sehen, welche sich in der angegebenen Richtung seit dem Jahre 1872 gesponnen haben und ein Bild von der Entwickelung, von der ö der sozialpolitischen Bewegung bis auf unsere Zeit vorführen.
ö. . Se m ln beginnt mit der Rede, welche Schmoller zur Eröffnung der Besprechung über die soziale Frage in Eisenach am 6. Oktober 1872 gehalten hat, wo die später so genannten „Kathedersozialisten? den Kampf. gegen das Manchesterthum, gegen das absolute laissez faire et laisser aller einleitete. Wer heute die Rede liest, wird besser als durch alles Andere gewahr, welcher Abstand zwischen der damals vom Manchesterthum beherrschten Zeit und den herrschenden Anschauungen der Gegenwart liegt, welche die sog. „Kathedersozialisten“ wissenschaftlich vor— bereitet haben. Um diesen Unterschied zu begreifen und um zugleich festzustellen, wie sehr sich selbst in den Manchester— kreisen die Anschauungen seitdem geändert haben, ist es viel— leicht nützlich, aus dieser Rede die damals herrschenden An— schauungen des seiner Zeit tonangebenden volkswirthschaftlichen Kongreffes zu resumtren: für diesen gab es gar keine Arbeiterfrags; es sei nur eine Gedankenverwirrung oder demagogische Hetzerei, von einer solchen zu sprechen; selbst das Genossenschaftswesen wurde scheel angesehen, die Gewerkvereine wurden angegriffen, weil man neue Zunft⸗ gedanken in ihnen witterte, überhaupt jede korporative Gliede⸗ rung haßte; der Fabrikgesetzgebung, vollends dem Fabrik⸗ inspektorat wurde so ziemlich jede Berechtigung für unsere deutschen Verhältnisse abgesprochen; über Schiedsgerichte und Einigungsamter hielt man ein verwerfendes Ketzergericht in der Berliner volkewirthschaftlichen Gesellschaft. Dem
Dr. Hückel, Dr. Baur, Assist. Aerzte 2. Kl. der Landw. 1. Aufgebots
dom Landw. Bezirk Reutlingen. ju Assist. Aerzten 1. Kl befördert,
— Die Affist. Aerzte 2. Kl. der Res.: Dr. Lütje vom Landw. Bezirk
gegenüber charakterisirt Schmoller die Versammlung, welche
in bewußten Gegensatz zu diesen Prinzipien trat, dahin,
Man wird in den Reden nicht etwa direkte Beiträge zu der Geschichte der Sozialdemokratie oder zu der Geschichte der sozialen Gesetzgebung während der letzten Jahre, nicht etwa die
allem Bestehenden gegenüber, von oberflächlichen sozialistischen
erreichen s um jo sicherer nach meiner Ansicht, je mehr zie gewandte System Décompte, welches in der Hinterlegung einer
„daß ihre Theilnehmer übereinkamen in einer Auffassung des Staats, die gleich weit von der naturrechtlichen Ver—⸗ herrlichung des Individuums und seiner Willkür wie von der absolutistischen Theorie einer alles verschlingenden Staats— ewalt ist“. „Indem sie den Staat in den Fluß des histori⸗ schen Werdens stellen, geben sie zu, daß seine Aufgaben je nach den Kulturverhältnissen bald engere, bald weitere sind; niemals aber betrachten sie ihn, wie das Naturrecht und die Manchesterschule, als ein nothwendiges möglichst zu beschrän⸗ kendes Uebel; immer ist ihnen der Staat das graoßartigste sittliche Institut zur Erziehung des Menschengeschlechts; . sie wollen eine starke Staatsgewalt, welche, über den egoistischen Klasseninteressen stehend, die Sesetze gebe, mit gerechter Hand die Verwaltung leite, die Schwachen schütze, die unteren Klassen hebe; sie sehen in dem zweihundertjährigen Kampfe, den das preußische Beamtenthum und das preußische Königthum für Rechtsgleichheit, für Beseitigung aller Privilegien und Vorrechte der höheren Klassen, für Emancipation und Hebung der unteren Klassen siegreich ge⸗ kämpft, das beste Erbtheil unseres Staatswesens, dem wir niemals untreu werden.“ K . ö.
Wie der „Verein für Sozialpolitik“, so hat Schmoller für dieses Programm, welches den Grund legte zunächst zu einer Aktion im wissenschaftlichen Sinne und die Wiege
. ; . bildete zu der späteren staatlichen Thätigkeit der sozialen Reform, lassung, daß die bezeichneten Aufsaͤtze die Entwicklung der Gedanken auf dem Gebiete der Sozialpolitik einheitlich zusammen⸗
fortwährend gekämpft. Dies illustriren die folgenden Reden und Aufsatze. Der zweite Aufsatz handelt von dem „modernen Verkehr, im Verhältniß zum wirthschaftlichen, sozialen und sittlichen Fortschrittö“ der zuerst in den Preußischen Jahrbüchern (Jahrgang 1873) erschien, und worin die Wirkungen der heutigen Verkehrsmittel auf den Umschwung der wirthschaftlichen und sozialen Verhaltnisse in anregender, mit reichem Material versehener Weise in ihren Licht, wie in ihren Schattenseiten beleuchtet werden, eine Abhandlung, welche viel zum Verständniß der Ursachen der sozialen und sittlichen Schäden der Zeit beiträgt. Es folgt in der Sammlung weiter der auch in weiteren Kreisen durch die Entgegnung Heinrich von Treitschke's bekannt gewordene Vortrag aus dem Jahre 1374 über „die soziale Frage und den preußischen Staat?“, wogegen die Antwort auf Treitschke's damaligen Aufsatz: „der Sozialismus und scine Gönner“, welche Schmoller in dem offenen Sendschreiben „über einige Grundfragen des Rechts und der Volk-wirthschaft“ gab, nicht wiedergegeben ist, offenbar in der zutreffenden Erwägung, daß dieses Sendschreiben allent⸗ halben bekannt genug ist. Was den zuerst erwähnten Vortrag anbetrifft, worin Schmoller eine kräftige sozial-reformatorische monarchische Sozialpolitik fordert, so hat er gewiß Recht, wenn er in einer Anmerkung bemerkt, daß er damals (1874) besser in die Zukunft gesehen zu haben glaube, als sein damaliger Gegner. Man darf diesen Vortrag als für die
ganze weitere Entwickelung der Sozialreform evochemachend bezeichnen; er hat in der That eine Rolle in der Geschichte der Sozialpolitit gespielt,
und schon aus diesem Grunde war seine Aufnahme in die vorliegende Sammlung gerechtfertigt, obwohl auch er wie das erwähnte „Sendschreiben“ in allen Kreisen, welche sich mit Sozialpolitik beschäftigen, hinlänglich bekannt sein dürfte.
Die folgenden Abhandlungen seien hier nur kurz erwähnt: Die Natur des Arbeitsvertrages und der Kontraktbruch (aus dem Jahre 1874), welche zum Theil umgearbeitet und bei der jetzt wieder vielfach erörterten Frage von besonderem Interesse ist; Schmoller erklärt sich gegen ie Bestrafung des Kontraktbruchs, befürwortet das in der Schweiz vielfach an—
Art Kaution Seitens der Arbeiter besteht, und erblickt das Heilmittel für die Arbeitseinst lungen in der Schaffung von „Arbeiterverbänden, die ihre Arbeiter in der Gewalt haben und auch vom Kontraktbruch fern halten“, oder in der Errich— tung von Arbeiterausschüssen.
Der fünfte Aufsatz ist eine im „Verein für Sozialpolitik“ am 10. Oktober 1877 gehaltene Rede über die „Reform der Gewerbeordnung“; es folgt eine Rede über den „Ueber—⸗ gang Deuischlands zum Schutzzollsystem“, die in der General— versammlung des gedachten Vereins am 21. April 1879 ge— halten wurde und s. 3. viel Beachtung fand, da sie den von dem Fürsten Bismatck und auch anderwarts au fgestellten Grundsatz, daß es für die Volkswirthschaftspolitik keine fest— stehenden und für alle Zeiten unumstößlichen absoluten Wahr— heiten gebe, historisch belegt und dem freihändlerischen Prinzip den Anspruch auf Allgemeingültigkeit abspricht; er schließt seinen Vortrag mit den Worten: Bismarck hatte 1879 mit dem Beginn einer nationalen Handels⸗ politik Recht, wie er 1862 — 56 mit seiner das Deutsche Reich begründenden Politik Recht hatte. Derselbe Gedanke wird in der gleichfalls in der Sammlung von Neuem mitgetheilten Abhandlung über: „Die Wissenschaften, die Partei⸗ prinzipien und die praktischen Ziele der deutschen Politik“, mit welcher Schmoller im Jahre 1880 die Redaktion des „Jahrbuchs für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirthschaft“ übernahm, theoretisch begründet, und weiter wird darin der Gegensatz zwischen Individualismus und Centralismus und der Gegensatz zwischen Staats- und Klasseninteressen scharf dargelegt. .
Wir führen weiter folgende Aufsätze an, von denen ein jeder für sich den Standpunkt Schmoller's klar ausprägt und weit über das gelegentliche Tagesinteresse hinausreicht: die Gerechtigkeit in der Volkswirthschaft (aus dem Jahre 1880; das untere und mittlere gewerbliche Schul⸗ wesen in Preußen (1881); der Deutsche Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke und die Lage der Schankkonzessionen (1883); Hermann Schulze-Delitzsch und Eduard Lasker (1284; ein Mahnruf in der Wohnungsfrage (1887); über Wesen und Verfassung der großen Unterneh⸗ mungen, der — wie schon bemerkt — bisher noch nicht veröffentlicht worden ist; der Aufsatz ist ein Vortrag, der im Dezember 1889 in der staatswissenschaftlichen Gesellschaft ge⸗ halten wurde und auf einer Reihe umfangreicher Studien