1890 / 175 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 22 Jul 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Der als pädagogischer Schriftsteller bekannte Seminar Direktor a. D. Dr. Jüt ting ist, wie die Magd. Ztg. meldet, nach langer Krankheit am 20. d. M. in Burg 'gestorben.

In München verstarb am Sonnabend voriger Woche der Maler Jos ef Schwarzmann, einer der künftlerischen Zeitgenossen Lud⸗ wig's L, im 85. Lebensjahre. Er wirkte bei der malerischen Aus⸗ schmückung der Allerheiligen⸗Hoffirche, der Ludwigs ⸗Kirche und der Basilika, vornehmlich aber des Speyerer Doms mit. Sinem Ruf nach Athen Folge leistend, stattete er dort das Königliche Schloß mit Gemälden aus.

Der, wie schon gemeldet, ebenfalls am 19. d. in München, wo er zum Besuch weilte, verstorbene Maler, Schriftsteller und Ingenieur Franz Keller ⸗Leuzinger war, wie der Maler Fer— dinand Keller, ein Sohn des badischen Ingenieurs Josef Keller, wurde 1835 zu Mannheim geboren, befuchte das Polytechnikum zu Karlsruhe und begleitete 1855 seinen Vater nach Brasilien. Rach Karlsruhe zurückgekehrt, gab er die Reisebeschreibung Vom Amazonas und Madeira heraus. Hierguf widmete er sich vo nehmlich kun stgewerbl ichen Arbeiten und erwarb sich auf diesem Gebiet (namentlich in Entwürfen für Thon⸗ und Glasgefäße) einen fehr geachteten Ramen; er wurde mit der Leitung der von der Großherzogin von Baden gegründeten Kunstgewerbeschule betraut und war in einer ähnlichen Stellung auch einige Jahre in Hamburg thätig. Von 1879 an wohnte er zumeist in Stuttgart, München und Berlin. Er war vielfach mit der Illu stration geographischer und ethnologischer Werke beschäftigt, auch mit schriftstellerischen Arbeiten für wiffenfchaftliche Zeitfchriften und Tageszeitungen

Das Denkmal für Liebig, das neben dem Münchener für Gießen bestimmt war, ist nun auch vollendet. Professor k Schaper, schreibt die M. . Allg. Ztg.“, hat es meister⸗

aft verstanden, den jugendfrischen Mann, wie er dort gewirkt, nach den vorhandenen Bildnissen charakteristisch ähnlich zu geftalten. Die Statue wie die Gestalten des Lebens und der Wissenschaft am Piedestal sind in Tiroler Marmor gearbeitet; das Ganze gemahnt an das Goethe⸗Denkmal im Thiergarten zu Berlin, welchem Schaper feinen Ruhm verdankt, und wird auch im Gusse im Freien und Grünen stehen. Zur Enthüllungsfeier ladet das Comits auf den 28. Juli ein.

Am Montag Abend lief hier die telegraphische Nachricht von der Entdeckung eines ziemlich hellen teleskopischen Ko⸗ meten ein, welche dem bekannten Marseiller Astronomen Coggia gelang. Der Komet wurde hier mit dem großen Refraktor der Urania in der That sofort aufgefunden und sein genauer Ort unter den ruhenden Sternen festgelegt. Das in dem großen Fernrohr leicht sichtbare neue Gestirn befand sich am 21. Juli um Mitternacht in einer Rectascension von eg. 9 Stunden 14 Minuten und 4 420 40 Deklination, alfo im südwestlichsten Ausläufer des großen Bären. Der Komet bewegt sich indeß sehr schnell südöstlich gegen den kleinen Löwen zu, und zwar mit einer täglichen Geschwindigkeit von etwa 7 Zeitminuten in Rectaseension und 49 Minuten in Deklination. Es läßt sich hieraus, obgleich die Bahn des neuen Ankömmlings noch nicht berechnet werden konnte, mit ziemlicher Sicherheit fchließen, ö. der Komet sich uns verhältnißmäßig nahe befindet und deshalb schne an der Erde vorüberziehen wird, ohne ein besonders auffälliges Objekt zu werden. Oh sich diese Vermuthung bestäͤtigt, wird in den nächsten Tagen mitgetheilt werden können.

‚Die Renovirungsarbeiten an der St. Sebaldus kirche in Nürnberg schreiten, der M. . A. Z. zufolge, rüstig vor⸗ wärts. Dieser Tage wurde das letzte (10) gothische , auf der Nordseite vollendet. Das Restaurations Comiss hat wieder 14000 6 an die Kirchenverwaltung abgeliefert. Ein Staatszuschuß jum Hau wurde bekanntlich durch den Landtag nicht bewilligt; die bezügliche amtliche Mittheilung hierüber ist nunmehr dem Comits zugegangen.

4 Mannheim, 18. Juli, wird der „Karlsr. Ztg.“ ge—⸗ schrieben: Seit einigen Tagen weilt Hr. Bildhauer Eberlein aus Berlin, welcher mit der Ausführung des hierselbst zu errichtenden Kaiser Wilhelm⸗Denkmals betraut ist, in unserer Stadt, um mit dem Subcomits die nothwendigen Berathungen Betreffs des Denkmals zu pflegen. Um den Totaleindruck des Denkmals sich vergegenwärtigen, sowie die Größen. und Breiteverhält⸗ nisse bestimmen zu können, hat das Subcomits Hrn. Hof⸗ Theatermaler Auer mit. der Herstellung einer einwänd— stize des Denkmals nach dem Eberlein schen Entwurfe beauftragt, welche die Zeichnung des Denkmals von vorn in natürlicher Größze wiedergiebt. Diese Skizze ist schon wiederholt auf dem Schloßplatz aufgestellt worden, und es wohnte diefen Proben jeweils eine zahl reiche schaulustige Menge bei. Auch wurde der Schloßplatz mit der eingefügten Skizze des Denkmals photographirt, damit Hr. Eberlein bei seinen Modellarbeiten in Berlin sich jederzeit den Platz vergegen⸗ wärtigen kann, auf welchem das Denkmal zur Aufstellung kommt.

Ueber zwei Funde, welche für die Geschichte der Philo ophie don Bedeutung sind, giebt das neueste Heft von Ludwig Stein's Archiv! Nachricht. Der eine Fund betrffft einen unge⸗ druckten Brief von Descartes, den Professor Stein in Zürich in den Leibnizschriften der Bibliothek zu Hannover aufgefunden hat. Der Brief ist an cinen fonst! ganz unbekannten? Mann, Namens Dozem, der in der Aufschrift „gentilhomme allemand“ betitelt wird, gerichtet, und handelt von der Auflösung einer Gleichung höheren Grades. Leibniz kam, wie mit Sicherheit an= zunehmen ist, durch Kauf in, den Besitz des Briefes. Er beschäftigte sich nämlich zeitweilig ganz eindringlich mit dem Studium der Degeartes'schen Schriften und ließ wiederholt durch Agenten Pandschriften von Descartes für sich erwerben. Wichtiger noch als dieser Fund ist die Entdeckung von Giordamo Brund⸗ Landschriften in der Bibliothek zu Erlangen, welche Prof. Stölzle in Würzburg zu danken ist. Gefunden wurden zwei Hand schriften, welche Kommentare Bruno's zu Aristoteles' ersten fünf Büchern der Physik. deffen Rietedrologie, sodann die Schrift 4e magia physica und Thesen dazu enthalten. Anfangs meinte man, es handle sich um Kollegienhefte, die ein Hörer von Bruno nach dessen Helm. städter Vorträgen nachgeschrieben hat. Ein genauer Emnblick aber belehrt, daß die Manustkripte Abschriften von wirk— lichen Werken Bruns s, welche der Philosoph wohl zum Druck be— stimmt batte und vielleicht auch für seine Vorlesungen benutzte, dar⸗ stellen. Gefertigt hat die Abschriften Hieronymus Besler, von dem bekannt ist, daß er bei Bruno Sekretärsdienste gethan hat. Auf einer der Handschriften nennt sich Brund außer Nolanus, nach seinem Ge⸗ burtsorte, noch Camaracenfis, nach dem Cambrgi ⸗Collège in Paris, an welchem Bruno von 1581 bis 1585 lehrte. An einer Stelle des Aristoteles · Kommentars liest man Bruno's Lieblingsspruch: Sub sole nihil est novum et id duod fuit est et quod ett erit. Durch den Erlanger Fund wird jweifellos dargethan, daß Bruno auch in . . was Sigwart in Tübingen schon lange zuvor be⸗ auptet bat.

Literatur.

Leben und Wirken des Generals der Infanterie gon Grolman. Zusammengestellt von L. Jacoby Pie aus der Initiative des Vereins ehemaliger Kameraden des Infanterie⸗Regiments von Grolman (J. Posenschen) Nr. 18 hervorgegangene Schrift schildert in gedrängter, aber klarer Uebersicht die Thätigkeit dieses nur wenig genannten Generals, der sich aber durch seine Betheiligung an der durch den General von Scharnhorst eingeleiteten Reuformi⸗ rung der preußischen Armee, namentlich aber nach den Be— freiungskriegen durch die Schaffung des Großen Generalstabes und seine Ideen über die Befestigung der i, . Ostgrenze hervor⸗ ragende Verdienste erworben hat. Die chrift ist zum Preife von 11 èẽ von dem Vorsitzenden des genannten Vereins Schröder, Berlin W., Kurfürstenstraße 47 zu beziehen; da der Ertrag zur Be⸗ gründung einer von Grolmanstiftung, aut deren Zinsen bedürftige He, ige K fr zt isherhen sollen, sowie zur

ng einer Vereinsfahne bestimm so können wir dem Werke nur die weiteste Verbreitung wünschen.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Uebersicht

der Studirenden an den w en Akademien während des Sommer-Semeßters 1896.

heren emestern

Bezeichnung der Akademie

zusammen

Studirende S

Neu eingetretene Studirende Hospitanten

aus frü

Landwirthschaftliche Hochschule kJ 139 327 *)

Landwirthschaftliche Akademie

* zu Poppelsdorf . 81 61 146 9 6 zusammen 220 164 89] 43

en ö Außerdem nehmen an den Vörlesungen bezw. praktischen Uebungen der landwirthschaftlichen Hochschule Theil: 55 Studirende der Universität und 35 Studirende der Thierärztlichen Hochschule, zusammen 93 Studirende, also zu Berlin 327 4 93 426 Studirende und im Ganzen 473 4 93 566 Studirende. Von den 473 Studirenden sind:

aus der Provinz Ostpreußen 14 Studirende, Westpreußen.. . 15 . Brandenburg. . 92 .

nenn, 19 ö.

J / .

. 959 . . f Schleswig⸗Holstein . 7 y

an ,, 414 .

J ö Hessen⸗Nassau .. 34 . Nheimlan⸗

aus Preußen 417 Studirende,

aus den übrigen deutschen Staaten 32 . 39. Studirende,

aus Deutschland . aus dem Auslande

zusammen wie oben.

TJ Sinnen d.

Auf, der letzten Monatsversammlung württemb ergischer Landwirthe in Stuttgart wurden, wie der „StA. f. W.“ meldet, folgende Mittheilungen über die Ernte ⸗Aussichten ge⸗ macht: Die Futterernte hat trotz der fuͤr ihre Einbringung nicht günstigen Witterung im Allgemeinen ein nach Qualität und Quan⸗ tität befriedigendes Resultat geliefert. Das heurige Futter ist kräf⸗ tiger als das vorjährige. Der zweite Schnitt schesnt nach den letzten Regen gute Ernte ⸗Aussichten zu bieten. Bezüglich der Halmfrüchte wurde konstatirt, daß dieselben eine sehr gute Ernte von ber Winterfrucht und besonders von Weizen versprechen. Lager zeigt sich bis jetzt nur ganz wenig, auch sind sie noch rostfrei. Ebenso steht Sommerfrucht im Ganzen schön, doch ist strichweise über vieles Un= kraut, besonders Hederich und Distel, zu klagen, doch gleicht der üppige Wuchs der Getreidepflanzen vieles Rachtheilige aus. Sie mit den durch die Sagtgeschäftsstelle der deutschen Landwirthschafts⸗ gesellschaft bezogenen Saatfrüchten (Gerste und Hafer) erzielten Re—⸗ sultate scheinen allgemein zu befrlsedigen. Kartoffeln stehen schön und sind gesund, denn der Boden ist trotz der häufigen Regen sehr trocken. Bei Rüben wird in lockeren Böden über ungleichen Bestand geklagt, während andererseits eine gute Rübenernte sicher gehofft wird. Ackerbohnen haben viel von den Blattläusen zu leiden, für Mais war die Witterung zu kalt und mußte viel umgepflügt werden. Von Obst hofft man, daß wenigstens der eigene Bedarf werde geerntet werden. Höhere Lagen versprechen mehr als niedere. Die Erwartungen der einzelnen Mitglieder bewegten sich zwischen gering und ganz gut.

om Harz wird dem „Bann. C. über die Beerenlese gemeldet: Die Haupt -Beerenernte im Gebirge ist im vollen Gange; sie ist eine recht ergiebige, namentlich was die Heidelbeeren, die bei Weitem wichtigste Waldfrucht, anlangt. Die Beeren sind vorzüglich ausgewachsen und die etwas fehlende Süße wird in diesen sonnigen Tagen noch ergänzt. Großen Massen von Sammlern (meist Weibern und, Kiadern) giebt diese Lese einen lohnenden Verdienst, zumal die Ferien eine Verwendung der Kinder zum Beerenfammeln estatten. Der von den Händlern gezahlte Preis für Heidelbeeren il 10 bis 12 A pro Liter. Die Kronsbeeren haben ebenfalls gute und reiche Fruchtdolden.

Sanitäts⸗, Veterinär⸗ und Quarantänewesen.

Der Gzęsundheitsstand in Berlin blieb auch in der Woche vom 6. bis 12. Juli ein günstiger und die Sterblichkeit die gleiche mäßig hohe wie in der vorangegangenen Woche (von je 1000 Einwohnern starben, aufs Jahr berechnet, 22.5). Unter den Todes⸗ ursachen traten akute Entzündungen der Athmungsorgane seltener zum Vorschein, doch war die Zahl der an ihnen zu Grunde gegangenen Personen eine größere als in der Vorwoche. Auch akute Darm⸗ krankheiten riefen mehr Erkrankungen und Sterbefälle hervor, doch war, die Zabl, der an diesen Krankheitsformen gestorbenen Personen (Ü28) eine bei weitem kleinere als in der entsprechenden Woche des Vorjahres, wo ihnen 379 Personen zum Opfer fielen. Die Theil⸗ nahme des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war etwas größer als in der vorhergegangenen Woche; von je 10000 Lebenden starben (aufs Jahr berechnet) 96 Säuglinge. Von Infektiong⸗ krankheiten wurden Erkrankungen an Mafern und an Diphtherie seltener gemeldet, doch kamen erstere besonders im Stralauer Viertel, in Moabit und in der Rosenthaler Vorstadt, letztere auf dem Wedding und in der Tempelhofer Vorstadt in größerer ahl zum Vorschein. Erkrankungen an Scharlach und an typhösen Fiebern' waren feltener, auch Erkrankungen am Kindbettfieber kamen wenige zur Anzeige, während rosenartige Entzündungen des Zellgewebes der Haut in ansehnlich gesteigerter Zahl zur ehandlung kamen. Erkrankungen an Keuch husten blieben zahlreich, doch war der Verlauf im Ganzen ein milder. Rheumatische Erkrankungen der Muskeln kamen in ansehn lich gesteigerter Zahl zur ärztlichen Behandlung.

. ; Schweiz.

Die schweizerischen Grenz ⸗Thierärzte an der badischen Grenze sind angewiesen, auch das im Grenzverkehr vorkommende Vieh bis guf Weiteres der Untersuchung zu unterwerfen und für badisches . die Vorzeigung vorschrifis mäßiger Gesundheitsscheine zu ver⸗ angen.

Sandel und Gewerbe.

Berlin, 20. Juli. (Woll bericht des Ctrbl. f. d. Textil Ind.) Das Geschäft hat in den letzten acht Tagen noch an Lebhaftigkeit ge⸗ wonnen. Für Ftammzwecke wurden ca. 1660 Cfr. thesls Vor, thells Hinterpommern zu festen Preifen für den Elsaß aus dem Markt ge⸗ nommen, an Fabrikanten dürften ca. 600 Ctr. diverser Abstam⸗ mung abgesetzt worden sein. Spekulanten waren auf den Lägern thätig und erwarben ebenfalls größere Posten. Der Umstand, daß die Londoner Auktion einen unverändert festen Fortgang nimmt, trägt

dazu bei, die Stimmung zu beleben und die Zuversicht auf eine fernere gůünstige Gestaltung des Geschajt zu krãftigen.

⸗-Saling's Bör sen⸗FJahrbuch' ist in der Ausgabe für 189091 wie bisher in der vortrefflichen Bearbeitung W. 2. Hertz. let's im Verlage der Haude. u. Spenerischen Buchhandlung (5. Weidling) in Berlin soeben erschienen. Das in seiner Ärt ein ige und an Rei haltigkeit, Vielseitigkeit und Gewissenbaftigkeit der AÄn= . don keinem ähnlichen Nachschlagebuch übertroffene Werk ist

ekanntlich seit einer Reihe von Jahren an Stelle des zweiten 5 Tbeils von. Saling's Börfenpaptere * getreten, als deren vierzehnte Auflage die neue Ausgabe des Fahrbuchs anzusehen ist. Der Bearbeiter hat es ermöglicht, das inhaltlich und Aan Umfang in jedem Jahre mehr anwachsende Werk wieder in einem Band zusammenzufassen, der alle nothwendigen und erwünschten Belehrungen enthält, die dem Fachmann, dem Banguier oder Bankbeamten, dem Juristen, dem Privatkapitalisten Fei der Beobachtung des Börsen⸗ geschãäfts im Ganzen oder bei dem einzelnen Geschäft in Werth⸗ Papieren ein Nachschlagebuch überhaupt darzubieten vermag. Saling's Börsen Jahrbuch hat sich wegen seiner klaren, vorurtheilslosen und übersichtlichen Darstellung längst in allen Bank, und Börfengeschäͤften als unentbehrlich bewiesen und ist allen ähnlichen Arbeiten uͤberlegen, weil die Gegenstaͤnde, die es behandelt, über den Rahmen anderer Nachschlagebücher weit 0 hinausreichen; abgesehen von der Berliner Börse ist auch in der diesjährigen Aus⸗ gabe. die Frankfurter Börse nach Möglichkeit berücksichtigt. Natürlich sind alle im Laufe des letzten Jahres in Berlin neu an die Börse gekommenen Papiere, Staatsfonds, Obligationen, Aktien einer eingehenden Besprechung unterzogen. Die allerneuesten Emifsionen, welche in dem Jahrbuch selbst nicht mehr behandelt werden konnten, sind in den Nachtrag verwiesen, der im Herbste jedes Jahres erscheint, jedem Käufer des Hauytwerks unentgeltlich nachgeliefert wird und, da dieser Nachtrag auch die fernerhin bis zum Erscheinen »esselben ein⸗ tretenden Veränderungen und Neuemissionen vollständig befpricht, eine besonders werthvolle Ergänzung des Hauptwerks bildet, die dem Be⸗ sitzer ebenso erwünscht und unentbehrlich ist wie das Hauptwerk.

226 Bericht der Direktion der Vereinigten Breskauer Delfabriken über die Resultate des mit dem 31. Mai abgelaufenen 18. Betriebs jahres der Gesellschaft beginnt mit der Bemerkung, daß nur mit geringen Aussichten auf eine günstige Oelsgat-⸗Ernte die neue Campagne eröffnet werden konnte. Schbn* der Mongt Juli brachte die Bestätigung, daß, sowohl die Provinz Schleien als Sester— reich, Ungarn. Galizien, Rumänien und Rußland nur über ein kleines Quantum neuer Frucht verfügten. Um gleichwohl die Werke möglichst voll zu beschäftigen, wurde das erforderliche Material an Rapsjaat und Rübsen aus Pommern, Mecklenburg und Holstein via Stettin bezogen. Die Fabrikation von Rüböl hat daher im abgelaufenen Geschäfts jahre nur bescheidene Erträge geliefert. Günstiger gestaltete fich die Herstellung des Leinöls aus dem

sten, und wars nur zu bedauern, daß Angesichts konkurrirender Offerten ausländischen Leinöls und fremder Leinkuchen kein allzugroßes Quantum Leinsaat geschlagen werden konnte. Die Palmkernöl⸗ Fabrikation hat im Allgemeinen befriedigende Resultate geliefert und damit den im vorigen Jahresbericht geäußerten Erwartungen entsprochen. Die Direktion hofft, daß das in den letzten Monaten unzulängliche Angebot preiswerther Palm⸗ kerne nur vorübergehender Natur fein wird. ö 1890 steht eine reiche Rapsernte in Aussicht. Im abgelaufenen Betriebt⸗ jahre verarbeitete die Gesellschaft circa? 1857 500 Meter⸗ Tentner diverse Oelsaaten gegen 161 600 Meter Eentner Verjahre und erzielte einen Brutto⸗ Gewinn von 770 65896 3 Hiervon dienen 67 6506 zu Abschreibungen, sodaß als Gewinn ver⸗ bleiben 203 046 6 Die Direktion schlägt vor, hiervon zu vertheilen 44 9 Dixidende des Aktienkapitals von 3 990006 189 535 4, statuten mäßige Tantième an den Aufsichtsrath 3 o des Netto ⸗Ge⸗ winnes bog0 „M, Tantisme und Remuneration an Direktion und , 6550 SZ und den Rest von 881 H auf neue Rechnung vor⸗ utragen.

Die ‚New⸗HYorker H ds. Ztg. schreibt in ihrem vom 1I. 8d. M. datirten Wochenbericht? Wenn wir die allgemeine Geschäftslage fortdauernd als günstig bezeichnen, so ist diese Auffassung hauptsächlich darauf gestützt, daß die Ernten mit wenigen Ausnahmen sehr gut auszufallen scheinen, daß sich der Wohlstand unseres Landes fortwährend hebt, daß die schwebenden Maßregeln im Kongreß die Silber und die Tarif-⸗Bill zweifellos bald ihre Erledigung finden werden und daß ernstlich störende Fak⸗ toren nicht, vorliegen. Ueber den Werth der beiden ge⸗ nannten Bills haben wir uns wiederholentlich ausgesprochen; dieselben lassen sich vom national⸗ökonomischen Standpunkt nicht vertheidigen und dürften sich „in the long run?“ als ein Danager⸗ geschenk erweisen; immerhin würde aber deren endgültige Erledigung schon deshalb mit Freude zu begrüßen sein, weil dadurch der störenden Ungewißheit ein Ende gemacht und jeder Gefchäftsmann wiffen würde, woran er ist. Daß in Folge des auf viele Artikel erhöhten Zolles unsere Importeurs sich bei Zeiten noch einen großen Vorrath zu den alten Zollsätzen hierherlegen, ist nur natürlich, und in der That hat denn auch der Import seit den letzten? Monaten ganz kolossale

. ,

eipzig, 21. Juli. (W. T. B.) Kammzug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmufter B. pr Juli 165 AS, pr. August 4,57 ½, pr. September 470 A6, pr. Oktober 45575 M, pr. November 4,65 Ss, pr. Dezember 46253 M pr Januar 4,57 AM, pr Februar 4,55 s, pr. März 4,55 ds, pr. April 4,45 Æ, pr. Mai 4 45 M6. Umfatz 65 Ho kg. Schwach.

London, 21. Juli. (W. T. B Woll auktion. Preise fest, behauptet.

An der Küste 9 Weizenladungen angeboten.

ö, W. T. B.). Der Jahresbericht der Direktoren der britisch / ostafrikanifchen Gesellschaft beglückwünscht die Aktionäre zu dem Abschlusss des englifch deutschen Ab⸗ kommens, wodurch in Zukunft Friktionen mit den deutschen Gesell⸗ schaften vermieden würden. In dem Bericht wird ferner mitgetheilt, daß Stanley die Rechte aus seinen mit verschiedenen Häuptlingen abgeschlossenen Verträgen auf die Gesellschaft übertragen habe.

Aus Montevideo wird dem . Reuter'schen Bureau‘ von gestern gemeldet, daß der Versuch, Papiergeld mit Zwangscours aus⸗

zugeben, völlig mißglückt sei.

Bradford, 71. Juli. (W. T. B.) Wolle fester, ruhig, Garne und Stoffe ruhig.

NewYork, 21. Juli. (W. T. B) Visible Supply an Weizen 18 557 000 Bushels, do. an Mais 13 128 00 Busphels.

Submissionen im Auslande.

20. August. Buk sᷣ en n, xief August, Bukarest. Finanz⸗Ministerium: Lieferung von 26 Geldschrãnken, System ichn, , 45 . ; weden.

1.4 September, Mittags. Stockholm. Stadtverwaltung: Arbeiten zur elektrischen Beleuchtung der Stadt. Bedingungen fur 10, 25 M0 von der Gaganstalt in Stockholm zu beziehen.

III. Spanien.

15. September 1890. Direceibn general de Obras pũüblicas Madrid: Konzession zum Betriebe einer Pferdeeisenbahn in der Stadt Oviedo Kaution vorläufig 9l2, endgültig 25650 Pefetas.

Näheres an Ort und Stelle.

Verkehrs ⸗Anftalten.

London, 21. Juli. (W. T. B) Der Ca st le Dampfer ö . far **. n, in London ngetommen, der Castle⸗ Dampfer Gar hat heut 9 der Ausreise Lissabon passirt.

Steck riefe und Unter suchungs⸗Sachen erdingungen ꝛc.

1 ö

2. Zwangsvollstreckungen, 3 Vorladungen u. dergl. 3.

4.

K 53

ns zahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

5. Kommandit ⸗Gesellschatten auf Attien u Attien⸗Gesellsch. 6. Berufg · Genossenschaften.

7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genoffenschaften.

S8. Wochen ˖ Ausweise der deutschen Zettelbanken.

9. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

(237821 Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Agent Leopold Korb, geboren am 15. April 1868 zu Liebau, Rußland, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungs⸗ haft wegen Unterschlagung in den Akten Korb und Gen. J. II. D. 782,96 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungs⸗ gefängniß zu Alt Moabit Nr. 1112, abzuliefern.

Berlin, den 16. Juli 1890.

Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht J.

Beschreibung: Alter geb. 15 4. 68, 22 Jahre, Statur ,,. Haare schwarz, Bart Schnurbart, sonst rasirt,

ugenbrauen dunkel, Nase und Mund gewöhnlich, Kinn rund, Gesicht rund, Gesichtsfarbe dunkel.

23783 Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Joseph Lapiddus, geboren am 22. Juni 1861 zu Hasen—⸗ poth in Kurland, welcher flüchtig ist, ist die Ünter⸗ suchungshaft wegen Unterschlagung in den Akten Korb u. Gen. J. II. D. 782/90 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Unter— suchungsgefängniß zu Berlin, Alt Moabit Nr. II/ 12, abzuliefern.

Berlin, den 16. Juli 1890.

Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht J.

Beschreibung: Alter geb. 22. 6. 61, 29 Jahre, Statur schlank, Haare roth, Stirn hoch, Bart rolher Vollbart, Augenbrauen hell, Nase gewöhnlich, Mund gewöhn lich; Zähne vollständig, Kinn rund, Gesicht rund, Gesichtsfarbe gesund, Sprache russisch, jüdisch, Kleidung heller Jaquetanzug.

24233 . Der hinter den Schuhmachergesellen August Jacobi, 16 November 1857 zu Wiworken geboren, erlassene Steckbrief vom 26. November v. Is. ist erledigt. G. 398/88 D. 279/89. Köpenick, den 18. Juli 1890. Königliches Amtsgericht.

24240 .

In der Strafsache gegen den Gärtner, Mus ketier Karl Gustax Hapke, geboren am 17. März 1856 zu Bischdorf, Kreis Rosenberg, wegen unerlaubten Auswanderns, hat das Königliche Schöffengericht zu Fürstenwalde (Spree) in der Sitzung vom 18. Juli 1890 für Recht erkannt: .

Der Angeklagte, Wehrmann, Gärtner Karl Gustay Hapke, geboren am 17. März 1866 zu Bischdorf, Kreis Rosenberg, zuletzt in Hangelsberg wohnhaft gewesen, jetzt unbekannten Aufenthalts, ist der Ueber⸗ tretung des 5. 360 zu 3 R-St-G.- B. schuldig und wird deshalb zu einer Geldstrafe von fünfzig Mark, im Nichtbeitreibungsfalle zu zehn Tagen Haft ver⸗ urtheilt, auch werden ihm die Kosten des Verfahrens zur Last gelegt.

Fürstenwalde, den 18. Juli 1890.

Kämnitz, .

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. 24239 Bekanntmachung. n .

Durch Beschluß der Civilkammer des Kaiserlichen Landgerichts zu Zabern vom 7. Juli 1890 wurde für die Verwaltung des dem Handelsmanne Moses Weill aus Oberehnheim gehörigen, im Deutschen Reiche befindlichen und mit Beschlag belegten Ver— mögens der Gerichtsvollzieheramts⸗Kandidat Josef Gyß in Oberehnheim als Güterpfleger bestellt.

Zabern, den 17. Juli 1890.

Der Kaiserliche Erste Staatsanwalt. Unterschrift.)

124234 Beschlus .

Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft wird gegen den Oskar Wilhelm Sofsky, Kaufmann, zuletzt zu Trier, jetzt ohne bekannten Aufenthaltsort,

eboren zu Landstuhl am 25. Januar 1863, welcher inreichend verdächtig erscheint, innerhalb der letzten 3 Jahre als Wehrpflichtiger in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres zu ent ziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben, Vergehen gegen §. 140 Nr. 1 St. G. B., das Haupt⸗· verfahren vor der Strafkammer des Königlichen Landgerichts hierselbst eröffnet, und das Vermögen des Angeschuldigten in Höhe von 3050 ÆSS mit Beschlag belegt.

Trier, den 8. Juli 1890.

Königliches Landgericht, Strafkammer. Müller. Henle. Dr. Schneider.

Die Richtigkeit der Abschrift beglaubigt:

438.) Semmelroth, . Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

1243631

In der Zwangs vollstreckungssache des Kaufmanns E. Homeyer in Schöningen, Klägers, gegen die Che⸗ frau des Schneidermeisters Herbst zu Schöppenstedt, Beklagte, wegen Zinsen und Kapitalabtrags, werden die Gläubiger aufgefordert, ihre Forderungen unter Angabe des Betrages an Kapital, Zinsen, Kosten und Nebenforderungen binnen jwei Wochen bei Vermei⸗ dung des Ausschlusses hier anzumelden.

Zur Erklärung über den Vertheilungsplan, sowie zur Vertheilung der Kaufgelder wird Termin auf den 238. Angust 1890, Vormittags 9 uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte anberaumt, wozu die Betheiligten und der Ersteher hiermit vor⸗ geladen werden.

Schöppenstedt, den 9. Juli 1890.

JJ e ßler.

(24369 Aufgebot.

Nr. 19 680. Die minderjährige Marie Böhler, vertreten durch deren Vormund Joseph Möllinger, Wirth in Freiburg, dieser vertreten durch Rechtsanw.

Ruch daselbst, hat das Aufgebot der 40,0 Bad. Eisenbahnobligation von 1862 bis 1864 Nr. 16023 über 100 Fl. beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 20. Mal 1891, Vormittags 9 auhr, vor dem Großh. Amtsgerichte Karlsruhe, Akademiestr. 2, J. Stock, Zimmer Nr. 1, anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Karlsruhe, den 18. Juli 1890. Gerichtsschreiberei ig ee then Amtsgerichts. 2

e s Aufgebot.

Es ist das Aufgebot folgender angeblich abhanden

gekommenen Werthpapiere:

1I) der Schuldverschreibung der Preußischen Staats⸗ Prämien Anleihe vom Jahre 1855 Serie 1230 Nr. 122 975 über 100 Thaler,

vom Landes ⸗Aeltesten Rittergutsbesitzer Dürr auf Oderbeltsch,

2) der Schuldverschreibung der Preußischen Staats. Prämien Anleihe vom Jahre 1855 Serie 960 Nr. 8964 über 160 Thaler

von W. Eggers zu Schwerin i. Meckl. beantragt.

Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 6. Oktober 1891, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge— richte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B., part., Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er— folgen wird. ; Berlin, den 1. Juli 1890. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 48.

3 Aufgebot.

Es ist das Aufgebot folgender angeblich abhanden gekommenen Werthpapiere: . 1) der Reichsschuldverschreibung von 1877 Litt. D. Nr. 1474 über 500 4A, von der Wittwe Koop, Elise, geb. Behr, zu Artlenburg, . 2) der Schuldverschreibung der Reichsanleihe von 1880 Litt, O Nr. 255 über 1000 A, vom Kapitän F. Bauer zu Ziethen bei Anklam beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefor⸗ dert, spätestens in dem auf den 6. Oktober 1891, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B. part., Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. ; Berlin, den 1. Juli 1890. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 48.

59897 Aufgebot.

Es ist das Aufgebot folgender angeblich verloren gegangener Urkunden beantragt worden:

U) des unkündbaren ursprünglich zu 45 dann zu 4 00 verzinslichen Pfandbriefes der Preußischen Hypotheken⸗Aktienbank zu Berlin Ser. VII. Litt. S. Nr. 10082 über 500 4,

von der Wittwe August Schulze Friederike geb. Maaß und deren 4 unmündigen Kindern zu Ketzin, vertreten durch ihre genannte Mutter und wiedervertreten durch, den Rechtsanwalt Sprenkmann hier, Französischestraße 4a,

2) der Police Nr. 5lo7 der Lebensversicherungs anstalt für die Armee und Marine über 500 ½ auf das Leben des Königl. Sekondelieutenants im 7. Rheinischen Infanterie⸗ Regiment Nr. 69 Jobann Heinrich Müller in Trier, geboren am 27. Sep— tember 1857, . ;

von dem Premierlieutenant Heinrich Müller im Fuß! ⸗Artillerie⸗Regiment von Linger (Ostpreuß. Nr. I), vertreten durch den Rechtsanwalt Raetzell hier, Behrenstraße 23,

Nr. 3 fällt weg .

4) der Police Nr. 25 569 der Allgemeinen Ver— sicherungs⸗Aktiengesellschaft Victoria“ zu Berlin über 3000 SM auf das Leben des Bahnmeisters Hermann Paulus Recknagel in Obereimer,

von dem p. Recknagel, vertreten durch den Rechtsanwalt Wolffgram hier, Friedrichstraße 13,

5) eines auf W. Arensmeyer Oranienstraße Nr. 83 am 30. Juli 1889 gezogenen, drei Monate à dato zahlbaren, von W. Arensmeyer acceptirten Wechsels über 1000 „M, welcher zur Zeit des Verlustes noch nicht mit der Unterschrift eines Ausstellers ver— sehen war,

von dem Dr. F. Meyn hier, Zimmerstraße 9, vertreten durch den Rechtsanwalt Lobe hier, Französischestraße 49,

6) der Police Nr. 19 247 der Royal ⸗Versicherungs⸗ gesellschaft zu Liverpool über 590 Thaler auf das Leben des Michael Michalezyk, Lehrer und Organist zu Schierokau, Kreis Lublinitz,

von dem ꝛc. Michalezvk, vertreten durch den Rechtsanwalt Dr. Eugen Apolant J. hier, Kaiser Wilhelmstraße 1, ,

7) der 40ͤ Berliner Stadtanleihescheine Litt M. Nr. 21 689 und 22168 aus dem Jahre 18765, Nr. 32 420 und 43 216 aus dem Jahre, 1876, Nr. 59 090 und 60 90h aus dem Jahre 1878 über je b00 4,

von dem Maurer Friedrich Stentz hier, Froben⸗ straße 397, vertreten durch den Rechtsanwalt Mengel hier, Potsdamerstraße 40.

8) des Sparkassenbuches der städtischen Sparkasse zu Berlin Nr. 502 210 über 308,33 4 für den Bäcker Paul Sommer hier, Gerichtsstraße 58,

von D , . jetzt zu Rixdorf, Her⸗ mannstraße 22,

9) der 2 Primawechsel vom 14. September 1889, zahlbar am 14. Dejember 1889, ausgestellt von Robert Thiele, geceptirt von Albert Thiele und ver sehen mit dem Blanco⸗Giro des Robert Thiele über 175 4, bez. 180, 990 S, sowie der 2 Primawechsel vom 21. September 1889, zahlbar am 21. Dezember

1889, und vom 6. Oltober 1889, zahlbar am 6. Ja⸗ nuar 1890, ersterer über 230 , letzterer über

150 M½, ausgestellt von H. Käse, aeceptirt vom

Töpfermeister August Brose und versehen mit dem

Blanco · Giro H. Kaͤse, . von dem Malermeister Fritz Wenzel hier, Demminerstraße 4, ;

10) der Depotschein des Comtoir der Reichsbank Nr. 472466 über 11000 ½S6 40oso ver looshare Pfandbriefe der Deutschen Hypothekenbank in Mei⸗ ningen mit Zinsscheinen per 1. Januar 1889 ff. und Talons und Nr. 489 534 über 7000 4 0 Pfand briefe derselben Bank mit Zinsscheinen per 1. Ja—⸗ nuar 1889 ff. und Talons, hinterlegt von Hugo Tank in Berlin,

von dem Pfleger der Tank'schen Vachlaß masse Justizrath Lütkemüller hier, Oranien—⸗ straße 147,

II) des von A. Piehl am 20. August 1889 aus⸗ gestellte, von O. Hauptmann acceptirten, am 28, Nobember 1839 zahlbaren, mit den Blanco2 Giros A. Piehl, Warnecke Böhm, den Giros der Schlesischen Bleiweis Fabrik vom 28. Oktober 1889 und der Herren Eichborn & Co. vom 22. November 1889 über 117 4A, ;

von dem Justizrath Zentzytzki hier, Unter den Linden 43,

12) des am 13. Juli 1889 von Carl Dierksen hier ausgestellten, am 13. Oktober 1889 fälligen, von M. P. Matthias acccptirten, mit dem Giro des Aus stelleis, dem Blanco. Giro des E. Göricke und dem Giro des Johs Grentzenberg versehenen Prima—⸗ wechsels über 300 6, .

von der Mitteldeutschen Creditbank zu Berlin, vertreten durch die Rechtsanwälte Justizrath von Simson und Dr. Paul Hermann II. hier—⸗ selbst, Mohrenstraße 43 44, ;

Die Inhaber der Urkunden werden aufgefor⸗ dert, spätestens in dem auf den 26. September 1890, Vormittags 115 uhr, vor dem unter- zeichneten Gerichte. Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B., part, Saal 32, anberaumten. Aufgebots⸗ termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Berlin, den 4. Januar 1890. .

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 49.

4952 Aufgebot. .

Es ist das Aufgebot folgender angeblich verloren gegangener Urkunden beantragt worden: .

L) der Policen Nr. 18033 vom 28. September 1873, Nr. 21350 vom 26. September 15874, der Allgemeinen Eisenbahn ⸗Versicherunge⸗Gesellschaft zu Berlin über je 6000 M auf das Leben des Zimmer⸗ meisters Christoph Friedrich Wilhelm Völkers zu Altona nebst den Prämienrückgewährscheinen Nr. 30466 pro 1. Dezember 1873174 und Rr. S502 2 pro Dezember 188783, zu der Police Nr. 18038, und Nr. 93131 pro 1. Dezember 1882.83 zu der Police Nr. A350 von dem v. Völkers, vertreten durch den Rechtsanwalt Wolffgram hier, Friedrich— straße 13,

2) des Depotscheines des Komtoir der Reichs Haupt. Bank für Werthpapiere Nr. 263748 vom 17. März 1884 über 8800 Gulden 4 prozentige Kaiser⸗Franz⸗-Joseph⸗Bahn⸗Obligationen von 1884, Interims- Quittung Nr. 88. deponirt von dem Rentier Albert Salomon zu Wien, .

von dem p. Salomon, jetzt zu Pfaffendorf bei Koblenz, vertreten durch den Rechtsanwalt Selig— sohn zu Wiesbaden. Kirchgasse 51,

3) des Depotscheines des Komtoir der Reichs Haupt Bank für Werthpapiere Nr. 427629 vom 29. August 1887 über 6000 M 33 prozentige Ber—= liner Stadt⸗Anleihe Scheine mit Zinsscheinen per 1 Oktober 1387, folgenden und Talons von dem Deponenten Gottlieb Walter hier, Koppenstraße 30,

4) des Sxarkassenbuches der städtischen Sparkasse ju Berlin Nr. 34944 über 421 24 3 für den Arbeiter Friedrich Stolp, Stromstraße 46 a,

von den Erben des angeblich mit dem p. Stolp Arbeiters Friedrich Reinhold Wilhelm Stolz:

J. seiner Ehefrau Friederike Charlotte Magda⸗ , Paries, hier, Wilhelmshavenerstraße

21

II. seinen Kindern, nämlich:

1) der verehelichten Bäckermeister Gäbler, . Marie Auguste, geborene Stolz, ier,

2) der verehelichten Tischler Schröder, Martha Anna Bertha, geb. Stolz, hier,

3) der verehelichten Arbeiter Hecke, Magdalene Franziska Emma, geb. Stolz, hier,

4) der verehelichten Bäcker Dobra, Caroline Wilhelmine Ernestine, geb. Stol;, hier,

5) dem Schuhmacher Karl August Rudolf Stolz. ad II. vertreten durch die sub J. benannte Ehefrau,

5) der 4 ptojentigen Prioritätsobligation der Niederschlesisch Märkischen Eisenbahn, Serie II. Nr. 26051 über 150 ,

von der verehelichten Rentier Rübener, Bertha, geb. Finzelberg, zu Luckenwalde, vertreten durch den Rechtsanwalt Schramme ebenda,

6) der Depotscheine des Komtoir der Reichs Haupt- Bant für Werthpapiere Nr. 461166 vom 30. April 1888 über 21000 M 4 prozentige Pfandbriefe der Preußischen Central Boden ⸗Credit · Actiengesellschaft mit Zinsscheinen, fällig am 1. 7. 1888 folgenden und Zinsleisten und Nr. 520960 vom 18. Mai 1889 über 240090 4 prozentige preußische konsolidirte Staats, Anleihe mit Zinsscheinen zu 223900 , fällig am 1 7. 1889 und zu 1100 A, fällig am 2. 1. 1895 folgenden und Zinsleisten,

von der Deponentin Frau Ritterguts besitzer von Wedell, Ernestine, geborene von Kalckreuth, zu Berlin, Bülowstraße 40, vertreten durch den Rechts⸗ anwalt Dr. Koffka hier, Leipzigerstraße 126.

Die Inhaber der Uckunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 19. November 1890, Vormittags 117 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, * Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B, part., Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er— lin wird. .

erlin, den 1. April 1890.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 49.

i Aufgebot.

Es ist das Aufgebot folgender angeblich abhanden gekommenen Urkunden:

1) der beiden von Bruno Holzapfel ausgestellten Wechsel · Blanko . Aceepte per 1. Juli 1889 über 247 M 30 J und per 23. April 1850 über 200 ,

vom Kaufmann Bruno Holzapfel hier,

2) des auf Herrn S. Friedrich Grün, in Berlin, Andreasstr, 14, gezogenen, mit Acceptvermerk von S. Friedrich Grun versehenen Prima-Wechfels d. 4. Berlin, den 26. Januar 1890 Kber 413 6, zahlbar am 15. Juni 1896

von S. Friedrich Grün hier,

3) der von der, Allgemeinen Eisenbahn Ver— sicherungs ⸗Gesellschaft auf das Leben des Bauunter⸗ nehmers. Herrn Carl August Theodor Bode in Hochfeld ausgestelkten Lebensversicherungs - Polize Nr. 15828 über 1000 Thaler, d. d. Berlin, den 3. April 1873

von Theodor Bode zu Duisburg, Hochfeld,

4) der Aktie Nr. 926 des Aktienvereins' des Zoologischen Gartens zu Berlin über 1660 Thaler für Herrn Philipp Elkan .

vom Kommerzienrath Philipp Elkan hier,

5) des von Max Böhm auf Schneider H. W. Ebel in Berlin (Heilige Geiststr. 27) gezogenen, mit Acceptvermerk des Bezjogenen versehenen, durch In⸗ dossamente auf die Handlungen Jung & Simons zu Elberfeld und Knab K Lindenhayn zu Grün—˖ reda i /S. übergegangenen, am 12. April 1890 zahl— baren Wechsels über 150 S d. d Berlin, den 21. September 1889

von Jung & Simons zu Elberfeld und von Knab & Lindenhayn zu Grünroda i. S,

6) des vom Komptoir der Reichs ⸗Hauptbank für Werthpapiere für Herrn Friedrich Creutziger hier ausgestellten Depotscheins Nr. 426858 454. Berlin, den 23. August 1887

vom Polizei ⸗Diätar Fritz Creutziger zu Steglitz, des von August Schulse auf Herrn A. Hecker in Berlin, Lothringerstraße 59, gezogenen, mif An— nahmevermerk des Letzteren und Indoffament auf Herrn A. Benver versehenen, drei Monate nach dem Ausstellungstage zahlbaren Prima. Wechsels über 400 Mn, d d. Berlin, den 18. August 1838 von der Handlung A Benver hier,

8) des von der Lebens, Versicherungs.Aktien-Gesell⸗ schaft Nordstern! zu Berlin dem Buchhänbler Franz Klose zu Breslau ertheilten Sterbekassenbuchs Nr. 12826 über ein Begräbnißgeld von 160 Thlr., d. d. Berlin, den 11. November 1863

vom Werkmeister ⸗Aspiranten Berthold Klose zu Breslau,

9) eines wit Acceptvermerk des Maurermeisters Ferdinand Schulze versehenen Schema eines ge⸗ zogenen Wechsels über 800 „S

vom Baumeister F. König hier,

10) der auf den Namen des Herrn F. Hay aus⸗ gestellten, mit Blanko⸗Indossament versehenen Aktie Nr. 3791 der Berliner Ünions Brauerei Commandit.; Gesellschaft auf Actien Gratweil⸗Bonwitt über 200 Thaler d. d. Berlin, den 1. September 1876

von der Bank-Firma Jaeckel C Templin hier, 1III.der beiden von 5 bo auf 4 0 konvertirten Pfandbriefe der Norddeutschen Grund⸗Credit Bank Serie II. Litt. 9. Nr. 6666 und 6967 über je 00 e auf die Namen von H. Lehmann, bejw. von L. Fränkel ausgestellt und mit Blanko. Indossamenten versehen) . vom Hauswirth August Wilhelm Biel in Zadrau, dt..

12 des auf den Namen von Fräulein Marie Domaschke ausgestellten Sparkassenbuchs Rr. 198 365 der hiesigen städtischen Sparkaffe über ein Guthaben von 310 46 23

von Fräulein Marie Dommaschke hier,

13) des auf den Namen der verehel. Kellner Alten hein, Anna, geb Schulz, ausgestellten Sparkaffen= buchs Nr. 145 006 der hiesigen städtischen Sparkasse über ein Guthaben von 566 M 82 3

von Frau Altenhein, geb. Schulz, hier

beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf den 28. Februar 1891, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B., part, Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Berlin, den 1. Juli 1890.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 48.

18573 Aufgebot.

Der Schreiner Titus König hier hat das Aufgebot des Geschäftsantheilbuchs Nr. 5865 des hiefigen Kredit ⸗Vereins, e. G., sprechend über 50 Thaler, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird auf⸗— gesordert, spätestens in dem auf den 8. Januar 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeich⸗ neten Gerichte, Zimmer 17, anberaumten Aufgebots« termine seine Rechte anzumelden und die Ürkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Kafsel, den 14. Juni 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung J. (gez) Theobald. Wird veröffentlicht: Friderici, Gerichtsschreiber.

(4953 Aufgebot.

Es ist das Aufgebot folgender angeblich verloren egangener Sparkassenbücher der staädtischen Spar 3 zu Berlin beantragt worden:

I) Nr. 514602 über 14,23 MSς, lautend auf das Hausmädchen Helene Mechel, Luisenstraße 43,

von der ꝛc. Mechel, Neue Grünstraße 25 hier,

2) Nr. S240 über 15,28 S, lautend auf das Fräulein Marie Teichler, Seydelstraße 19,

von der ꝛce. Teichler,

3) Nr. 10736 über 18,85 „6, lautend auf Max

Schröter, Landsbergerstraße 21, von dem Schlosser Max Schröter, Gollnow straße 23 hier,

4) Nr. 21123 über 7,38 ς, lautend auf Otto, Sohn der Wittwe Sander, Andreasstraße 18,

von dem Arbeiter Otto Sander hier, Andreas⸗ straße 18, b) a. Nr. 11775 über 167,52 4, lautend auf

Herrmann Pieck,

r r m /. , . = 2 2