l2a6ss)]
Zuckerfabrik Glau zig.
Dem Beschlusse des Aufsichtsraths der Zuckerfabrik Glaurig gemäß, werden die Aktionäre der
Letzteren hierdurch zu der auf:
Sonnabend, den 16. August d. J., Vormittags 12 Uhr;. im kleinen Saale des Erdgeschoffes der neuen Börse zu Leipzig anberaumten diesjährigen ordentlichen
Generalversammlung eingeladen.
Die Tagesordnung ist folgende: ö ᷣ
1) Geschäftsbericht des Vorstandes, Vorlegung des Rechnungsabschlusses und der Bilanz des am 31. Mai 1890 abgelaufenen Geschäftsjahrs, Revisionsbericht des Aufsichtsratbs und Anträge desselben über die Verwendung des Reingewinns und Entlastung des Vorstandes.
2) Wahl von Aufsichtsraths mitgliedern.
Der Geschaͤftsbericht des Vorstandes mit Gewinn⸗ und Verlustrechnun Antrag des Aufsichtsraths wegen der Gewianverwendung liegen vom 1. August d.
der Gesellschaft in Glauzig zur Einsicht für die Aktionäre aus. ; Bie Hinterlegung der Aktien bezichentlich der Hinterlegungsscheine (5. 25 der Statuten) kann
bei der Gesellschaft und bei
Herrn B. J. Friedheim in Cöthen, der Anhalt ⸗Dessauischen Landesbank in Dessau, Herren Rauff und Knorr in Berlin, ö ĩ bei der Allgemeinen Deutschen Ereditauftalt in Leipzig und zwar bis einschließlich 14. August d. J., Mittags 17 Uhr, geschehen. . Ebendafelbst können Aktlonäre vom 1. August d. J. ab Druckexemplare des Geschäftsberichts ꝛc.
in Empfang nehmen. Glauzig, den 21. Juli 1890.
Der Aufsichtsrath der Zuckerfabrik Glauzig.
Lez
ius,
z. 3. Vorsitzender.
Der Eintritt wird um 11 Uhr eröffnet und um 12 Uhr geschlossen.
und Bilanz und der ab im Geschäftslokale
24585
Pfalzburger Straßenbahn⸗Gesellschaft.
Rechnungsabschluß per 31. März 1890.
Activa.
Bilanz ⸗Conto.
Passiva.
Bau⸗Conto: material. ,
Bahnkörper u. Betriebs GS 600000, — 31000, —
6
o6gco0
Cassa · Conto.. . Baumaterialien ⸗Conto Werthschriften⸗Conto . Diverse Debitoren.
Soll.
220271 4230 10 5000 — 18284 55
i.
Gewinn. n. Verlust⸗Conto per 31. März 1899.
, , Obligationen Capital · Cto. M 300000, — abzüglich ausgelooste Obli⸗ gate nenn, 31000 Obligationen⸗Zinsen⸗Conto S0 1I07665‚— nicht eingeloͤste Coupons, 140, Erneuerungsfond für Oberbau u. Roll⸗ JJ . Di verse Creditoren.. Gewinn ⸗ und Verlust⸗Conto
. 300000 —
269000
10900 — 2328 60
n Haben.
Obligationen⸗Zins 4 0ͤ½ von Æ 269000 Reservefond 5dυ von M 6138591. Saldo ⸗Vortrag . w
T7 73
3 16560
z0b gʒ 23621 3
Saldo ⸗Vortrag 31. März 1889 Gewinn auf dem Bahnbetrieb.
k 49267 16898 59
Richtig bescheinigt: C. Griesinger.
1739126
24569
Activa.
Waarenhaus für deutsche Beaute.
Aktiengesellschaft.
Passiva.
Betriebskapital. 6 *
Cassa · Bestand
Gffecten im Depot bei dem Banquier des Waarenhauses inel. Stückzinsen
Debitoren
Waarenbestände
Aulagekapital.
Caution bei der Gasanstalt
Inventar nach Abschreibung
Bau und Einrichtungen nach Abschreibung
Vorräthige Bücher, Preislisten, Drucksachen ꝛc
Vorausbezahlte Stempel auf Schuldscheine
Bestand an Sillets, Bons ꝛe.
lor ooo -
4162911
zbs6
2is32 2
n Wo Wßs6s93 a
isa goʒ
153 Mio? 10
Bilanz vom 31. März 1890.
„I 1
i
.
1000000 717000 6644 16 40271 68
Actien · Conto Schuldschein⸗Tonto ... davon noch nicht eingezogen
ö Bestand des Darlehnsfonds Vorausbezahlte Jahreskarten 158907 Zinsen pr. 31. 3. 1890 auf eingezahlte Schuldscheine
60. 260000 283000 96315
357 8792
Verluft ⸗ und Gewinn ˖ Rechnung
Ansgaben.
für das Geschäftsjahr 1889 99.
638465 51
Einnahmen.
euer Versicherung
ontocorrent · Conto Krankenkassen ⸗ Beiträge Cours verlust
ö
Bruttogewinn S0 26331, 94,
welcher zu Abschreibungen wie folgt verwendet ist:
auf Inventar
Bau und Einrichtungen ö. .
der Gründungsunkosten
33
1 8 1
1880 abb Jh hdd g 6 r D
495 128999 86
26331 94
Gewinn auf Waaren 308 50] Jahreskarten
0 47 Dauerkarten .. . 91 61 Kommissionen. . .. 61750] Verkebrserleichterungen 792 70] Zinsen .
965 55
Berlin, den 19. Juli 1890.
171
Der Aufsichtsrath.
6 142351 4129 17801 2291 319 4264
15813 Der Vorstand.
Tiiss iʒ
24478 PDobet.
Aetien⸗Zuckerfabrik Broitzem.
Gewinn⸗ und Verlust⸗Conto pro Campagne 1889 99.
Cxcedit.
An Betriebs und Geschäfts-Unkosten sowie ng für die Rüben. Ruübensteuer⸗ onto...
Gewinn pro 1889 / 1890.
Activa.
4
Avo7266 56 Iliiiss - 4356 77
55313135
Bilanz ⸗Conto a
Per , und Syrup⸗Conto. ‚ ückstãnde ⸗ Conto. ...
m 1. Inni 1890.
8 ahl 0 l
Passivn.
110. 7960 72
563131 33
An Immobilien Conto. .... Maschinen⸗ und Apparate⸗Conto Cassa⸗ Conto J Inventur ⸗Conto Diverse Debitoren
Broitzem, den 1. Juni 1890.
63 177363 5
Eo l57 r
Ido 23 go i ? hoh gb
drr, J
Per Stammactien . Capital · Conto.
ö , Obligations · Capital⸗ 1
Darlehns⸗Conto.
Reservefond Conto ..
diverse Creditoren und Restgewinn.
Auffichtsrath der Actien⸗Zuckerfabrik Broitzem. Fr. Brandes.
1M. 230250
23400 163200 27605 87341
61797
zember d.
24479
Schwarzwälder Bankverein.
In Gemäßheit der Sätze 10, 11 und 12 unseres Gefellschaftsvertrages baben wir auf Antrag unseres Vorstandes beschlossen, auf unsere Aktien ⸗Interims⸗ scheine die fehlenden 40 9/09 — 400 4A per Aktie einzurufen.
Wir fordern demgemäß unsere Aktionäre auf, diese Einzablung längstens bis einschließlich 31. De⸗ J. an unsere Gesellschaftskafse zu eisten und die Aktien⸗Interimsscheine behufs Be⸗ scheinigung der Einzahlungen mit vorzulegen.
Wir stellen unseren Aktionären frei, die Einzah⸗ lungen auch jetzt schon porzunehmen und ver⸗ 5 für die betreffenden Beträge 4 0;ę0 Zins
is zum 31. Dezember d. J.
Triberg, 21. Juli 1890.
Der Anfsichtsrath. C. A. Gries haber, Vorsitzender
244
80 Zuckerfabrik Camburg.
Bilanz am 30. Juni 1890. Activa.
e, 20774 218403 259332 105997
6676
1063
4252
2400
S00
4800 10000 63451 JI7088 302365
.
Grundstücks⸗Conto. Gebãude · Contsosd .. Maschinen⸗ und Geräthe⸗Conto Eisenbahn⸗Anlage⸗Conto. Utenfilien ˖ Conto
Mobilien Conto ..... Beleuchtungs⸗Anlage⸗Conto. Rübensamen⸗Conto Leinen⸗Conto.
Sack ⸗ Conto. Cautions⸗Conto ... Reser vefonds⸗Anlage ⸗ Conto . Kassa⸗Conto. .... ContocorrentConto
Passiva.
6. 6 obooo * öh 1 Sl gõs
— goss gIꝛoo6ß 2
Actien · Capital · Conto .
Reservefonds Conto ö Contocorrent⸗Conto .. Gewinn und Verlust⸗Conto
Rein gewinn) ö
Gewinn⸗ und Verlust⸗Conto. PDeoebet.
6 S268 1772 278916 867 76 2537 8 16869 85 4918 54 159213 76 S8 996 gd 2714 80 53 197 55 bo? h dd 6329 47 2833 43 16434 44 15466 85 3255 65 3601 86 31773 —
6709s 69
1448859 62
Rüben ⸗Conto .. Rübensteuer ⸗ Conto Versicherungs⸗Conto
Leinen Conto ...
Kalk⸗ und Coaks-Conto.. Eisenbahn⸗Unterhaltungs ⸗Conto .. Maschinen⸗ n Geräthe⸗Rept. Conto Gehalt und Lohn⸗Conto .... Beleuchtungs ˖ Conto . Brennmaterial ⸗ Conto .
Gad Gone. Gebãude⸗ Reparaturen ⸗Conto
Oel Conto . K Unkosten⸗Conto .
insen⸗Conto .. hemikalien⸗Conto
rovisions / Conto mortisations⸗Conto. Reingewinn.
Cxedit.
0, 1416859 &
1448859 62
Die Rüben wurden durchschnittlich mit * 1,18 p. Centner bezahlt.
Camburg, den 19. Juli 1890. Der Vorstand.
Zucker und Syrup⸗Conto-.. ..
leasen Gasfabrik Kempten.
Die Herren Aktionäre werden gemäß § 6 der Gefellschaftsstatuten eingeladen, sich zur jährlichen ordentlichen Generalversammlung Freitag, den 8. Auguft, 9 Uhr Vormittags, im Fabrtklokale einfinden zu wollen.
Die Tagesordnung bilden: a. . und Genehmigung der Bilanz und estimmung über die Verwendung des Rein⸗ gewinnes.
b. Wahl eines Aufsichts raths⸗Mitgliedes.
c. Bestellung der Revisoren gemäß Art 239 a.
des Reichẽgesetzes. ;
d. Beschlußfassung über eine dem Magistrat
Kempten zu gebende Antwort Betreff des 1897 ablaufenden Vertrageverhältnisses mit der Stadtgemeinde.
Kempten, den 21. Juli 1890.
Kempter Aetien⸗Gesellschaft für Gasbeleuchtung. Der Anfsichtsrath. Der Vorstand. Alf. Zaenger le, Versitzender. Hch. Fretscher.
24623
Aetien⸗ Zuckerfabrik Peine.
Am Freitag, den 8. August, Mittags 1 Uhr, findet eine außerordentliche Generalversamm⸗ lung unserer Aktionäre auf Belvedere in Peine statt.
Tagesordnung: 1) Neuwahl der Vorstands⸗ und Aufsichtsraths⸗ mitglieder.
2) Beschlußfassung, ob die sämmtlichen an⸗ gelieferten Rüben auf Zuckergehalt untersucht werden sollen.
Aufsichtsrath der Actien⸗Zuckerfabrik Peine.
24622 Mech. Weberei Zell i. W.
Wir laden die Herren Actionaire zur ordent⸗ lichen Generalversammlung am 15. Augnst 1890, Nachmittags 4 Uhr, in unsern Bureaux ein.
Tractanden: 1) Bericht des Vorstandes und des Aufsichts⸗
raths. 2) Entlastung des Vorstandes und des Aufsichts⸗ raths, eventuell Wahl von Revisoren. 3) Bestimmung über die Verwendung des Rein⸗ gewinnes. 4) Neuwahl des Aufsichtsrathes. Zell i. / W., den 21 Juli 1890. Der Vorfitzende des Aufsichtsrathes. Jul. Mez.
9) Verschiedene Bekanntmachungen.
21697
Die für den Kreis Büren neu begründete Kreis- Thierarztstelle mit dem einstweiligen Amtssitze in Fürstenberg und einem Jahresgehalte von 600 S soll besetzt werden.
Gesuche unter Nachweisung der Be fähigung?'nebst Lebenslauf sind mir bis zum 15. August d. J. ein⸗ zureichen.
Minden, den 2. Juli 1890.
Der Regierungs ˖· Präsident: von Pilgrim. (62696 Dr. H. Zerener's giftfreies, geruchloses u. feuersicheres
Pat. Antimerulion
aus der chemischen Fabrik Gustav Schallehn, Magdeburg, ist anerkannt das einzig brauchbare
YJausschwammmittel
für alle Eis⸗ und Wohnhäuser, Museen, Kirchen, Schulen, Bureaux, Bergwerke ꝛe. Depot in: Berlin, J. G. Braumüller Æ Sohn, Zimmerfstr. 36.
18890)
Frauen⸗Dank.
Die rastlose Thätigkeit, welche Ihre Majestät die Kaiserin und Königin Augnsta auf allen Gebieten der Nächstenliebe ausgeübt hat, wird den Deutschen Frauen stets ein leuchtendes Vor⸗
bild bleiben.
Nicht nur der Preußische Vaterländische Frauen-Verein, der in der bochseligen Kaiserin seine
Stifterin verehrt, sondern auch die übrigen Deutschen Frauen-Vereine unter dem Rothen Kreuz, deren gemeinnützige Bestrebungen bei Ihrer Majestät alle Zeit die einsichtsvollste Forderung fanden, muͤssen es daher als eine Ehrenpflicht betrachten, ihrer unvergeßlichen Führerin und Beschützerin über das Grab hinaus den Zoll unauslöschli cher Dankbarkeit darzubringen. .
Zu diesem Zwecke haben die Vorstände der unterzeichneten Vereine den Beschluß gefaßt, eine
Sammlung zu veranstalten, deren Ergebniß unter dem Königin überreicht werden soll. Die Absicht ist, die Erträge der Sammlung mit
der Kaiserin und
Namen Frauen ⸗ Dank“ Ihrer Majestät
der von Ihrer Majestät der hochseligen Kaiserin Augusta zur Feier des goldenen Hochzeits⸗
Jubiläums im Jahre 1879 begründeten Stiftung Frauen ⸗Trost zu vereinigen.
Die gemeinnützigen und
wohlthätigen Unternehmungen sämmtlicher Deutscher Frauen⸗Vereine unter dem Rothen Kreuz, denen diese Stiftung in so bohem Maße gedient hat, werden hierdurch im Sinne der in Gott ru henden „rotektorin
von Neuem belebt und gefördert werden.
An alle Frauen und Jungfrauen unseres Deutschen Vaterlandes ergeht hiermit der Aufruf, zu diesem nationalen Liebeswerk nach Kräften beizutragen, denn es würde dem wahrhaft volksfreundlichen Sinne der hohen Verklärten nicht entsprechen, wenn die Theilnahme sich nur auf die Reichen und Wohl⸗
habenden beschränkte.
Damit also jeder Deutschen Fran die Möglichkeit gegeben werde, die Gefühle der
ehrfurchtsvollen Dankbarkeit für die hochselige Kaiserin zum Ausdruck zu bringen, bitten wir um ein—⸗
malige wärmsten Dankes sicher sein.
Gaben im Betrage von zehn Pfennigen bis zu zehn Mark. Auch die kleinste Beisteuer darf des
Beiträge nimmt entgegen der Schatzmeister des Vaterländischen Frauen ⸗Vereins zu Berlin, 8 Bankier von Krause, Leipzigerstraße Nr. 45, sowie jeder Provinzial⸗, Bezirks⸗ und Zweig ⸗Verein des
aterländischen Frauen⸗Vereins.
Der Preusische Vaterländische Frauen⸗Verein. Der Württembergische Wohlthätigkeits⸗VWerein. Der Hessische Alice ⸗Frauen⸗Verein.
Der Sächfische Albert Verein. Der Badische Franen⸗Verein.
Der Bayerische Frauen⸗Berein.
Das Patriotische Institut der Frauen⸗Vereine im Grosßherzogthum Sachsen. Der Mecklenburgische Marien⸗Frauen⸗Verein.
(24474
Im gleichen Quartale des Vorjahres.
Mithin mehr im II. OQnartale 1890 Mehrproduktion seit 1. Januar 1890
nn, am Schluß des Quartals
unahme im Quartale... Dessan, den 20. Inli 1890.
Deuntsche Contineuntal⸗ Betriebs⸗Resultate des II. Quartals. Die Anstalten der Gesellschaft produzirten. .
Gas⸗Gesellschaft.
5 167 607 cbm 4955999
251 55 cbm 658 9711
Jog god 2145
* 8
1 *
E 6
2 * * *
Das TDireetorinm der Dentschen Continental ⸗Gas⸗Gesellschaft. von Oechelhaeuser.
M 17G.
Dritte Beilage zum Denutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Mittwoch, den 23 Juli
1890.
—
—
EGisenbahnen enthalten sind, erscheint auch in einem besonderen Blatt unter dem Tile
Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Reich. amn. 1
Das Central⸗ Handels ⸗Register für das Deutsche Reich erscheint in der Regel täglich. Abonnement k 1450 8 für das Vierteljahr. ür den Raum einer Druckzeike 30 „.
Das Central⸗Handels⸗Register für das Deutsche Rei Berlin auch . die lig, Expedition des g r. .
Anzeigers 8W., Wilhelmstraße 32, bezogen werden. —
kann durch alle Post-Anstalten, für und Königlich Preußischen Staats-
Insertionspreis
Der Inhalt dieser Beilage, in welcher die Bekanntmachungen aus den i nn. Genoffenschaftg⸗, Zeichen und Muster⸗Registern, über Patente, Konkurse, Tarif⸗ und Fahrplan. Aenderungen der deutschen
— Das — Einzelne Nummern kosten S0 3. —
Entscheidungen dentscher Gerichtshöfe. (Nach den neuesten Zeitschriften und Sammlungen.)
I) Der Acceptant eines Wechsels, von dem die Zahlung desselben zur Verfallszeit nicht gefordert wird, befindet sich noch nicht im Verzuge, wenn er die gerichtliche Hinterlegung der Weg selfumme nach der Fälligkeit des Wechsels unterläßt. U. oberst. G. O. Wien v. 14. Jan., öst. Gerichts halle S. 225.
2) Bei erhobenem Proteste wegen unterbliebener Zahlung eines domizilirten Wechsels ist die Protest - urkunde nur Beweismittel und nicht Bedingung für die Verurtheilung des Wechselschuldners. U. dess. G. H. v. 8. Jan. 1890, a. 4. D. S. 235.
3) Zur Anmeldung der handelsgerichtlichen Ein⸗ tragungen der Bestellung oder Löschung der Ver⸗— treter einer Aktiengesellschaft ist auch die Beifügung eines Auszugs aus dem Protokoll der Verwaltungs—⸗ rathssitzung erforderlich, in welcher die Bestellung der Vertreter oder die Löschung derselben beschlossen wurde. U dess. G. H. v. 4. März 1890, a. a. O. S. 245. .
4 Im Zweifel ist der Makler, Bevollmächtigter des Verkaufers, welcher statt dessen mit dem Käufer ab schließt. Er überbringt das Vertragsaxerbieten dem von ihm ausgewählten Käufer zur Annahme. Jeden falls kann der Käufer unmittelbar gegen den Ver— käufer klagen. Als stillschweigend ausbedungen Seitens des Verkäufers ist anzunebmen, daß der vom Makler aufzugebende Käufer eine Persönlichkeit sein muß, gegen die sich weder hinsichtlich der Zablungs⸗ fähigkeit noch sonst Einwendungen erheben lassen, die unter dem Gesichtspunkt einer Betrugseinrede fallen. Solche muß auch der Käufer gegen sich gelten lassen. U. R. G. v. 28. Sept. 1889. ö
5) Die Vermuthung des Art. 274 H.-G. B. ist dann nicht ausgeschlossen, wenn ein Vertrag, in welchem dem Kaufmann eine Hppothek unter Garantie für deren Eingang abgetreten wurde, nur vereinzelt abgeschlossen wird. Ausgeschlossen ist die⸗ selbe erst, wenn zweifellos der Vertrag seiner Natur oder seinem Gegenstande nach kein Handelsgeschäft ist oder nicht zum Handelsgewerbe gehört. U. dess. G. H. v. 23. Mai 1889.
Zur Lage der K im Jahre 889.
Der Absatz in Werkzeugmaschinen und Hebezeugen war in dem verflossenen Geschaͤftsjahr nach dem Jahresbericht der Großherzog lichen Handelskammer zu Offenbach a. M. für das Jahr 1889 leichter und wesentlich um fangreicher; die Nachfrage war sehr groß und zeit weise so stark, daß die Abnehmer zur Deckung des dringenden Bedarfs vielfach zum Bezug von England und Amerika gezwungen waren, da auch alle anderen inländischen Werkzeugmaschinen ⸗‚ Fabriken voll be⸗ schäftigt waren. Höhere Preise waren zu Anfang des Jahres meist noch nicht zu erzielen und machte sich die Besserung derselben im Verhältniß zu den Ge— stehungskosten erst in der zweiten Hälfte bemerkbar. Die Steigerung der Preise war sowohl durch den außerordentlich lebhaften Geschäftsgang veranlaßt, wie auch durch die Erhöhung der Preise der Rohmaterialien, wie Roh⸗ und Walzeisen, Kohlen und Koks bedingt; letztere zeigten während des ganzen Jahres eine stark steigende Tendenz, sodaß am Schlusse des Jahres theilweise bis zu 100 0, böhere Preise gegen 1888 bezahlt werden mußten. Dieser Umstand war auf das Ergebniß des ganzen Geschäfts von ungünstigstem Einfluß, da für die fertigen Fa brikate höhere Preise in gleichem Maße nicht zu erzielen waren. Das früher betriebene Geschäft mit Rußland, Italien und Oesterreich wurde durch die erhöhten Zölle unmöglich gemacht. Als Ursachen des größeren Bedarfs an Werkjeugmaschinen sind hauptsächlich die bedeutenden Anschaffungen der Staatseisenbahnen, Marine⸗ und Militärbehörden anzusehen, wodurch in zweiter Linie die Privat— industrie ebenfalls zur Erweiterung ihres Betriebes und zu Neuanschaffungen veranlaßt wurde. — Der Geschästsgang des Jahres 1889 unterschied sich für die Fabrikation von Luxuswagen und Wagentheilen, so weit das inländische Geschäft in Betracht kommt, wesentlich von dem des vorher- gehenden Jahres. Der Bedarf, welcher bei der noch andauernden Zurückhaltung des Luxus treibenden Publikums immerhin noch ein beschränkter war, theilte sich in viele sich darum bewerbende Hände, und die Preise der Fabrikate mußten in Folge dessen in wenig befriedigender Lage verharren. Zu diesem Stande der Dinge gesellte sich bereits gegen die Mitte des vergangenen Jahres eine Steigerung der Eisen⸗ und Kohlenpreise, welche einer rheinischen Firma Veranlassung gab, bei sämmtlichen deutschen Patent ⸗Achsen Fabrikanten die Frage einer Erhöhung und einheitlichen Regelung der Preise anzuregen. Da zu dieser Zeit sich der Gang der , , . auf dem Eisen und Kohlenmarkte noch zu wenig übersehen ließ, verhielten sich die beiden älteren Firmen des Offen⸗ bacher Platzes vorerst abwartend. Dagegen kamen am 30. August fünfzehn Vertreter deutscher Hütten⸗ werke, welche sich mit der Herstellung von rohen und montirten Wagenachsen befassen, in Frankfurt zusammen, um einen Verein deutscher Achsen⸗ Fabrikanten zu gründen und sich über festzustellende Minimalgrundpreise mit Berücksichtigung des k und damit im Zusammenhang tehende Fragen zu verständigen. Tie von dieser beschlossenen Vorarbeiten führten Bildung des in und westdeutsche
Versammlung gegen Ende des Jahres zur eine süddeutsche, ostdeutsche Gruppe zerfallenden Vereins deutscher Achsen⸗ Fabrikanten, welcher eine einbeitliche Preis · siste für Lastwagen⸗Achsen und deren einzelne Theile,
sowie die Lieferungs- nnd Zahlungsbedinaungen feststellte, welche die Mitglieder ihren Angeboten zu Grunde zu legen haben. Während dies in der zweiten Hälfte des Jahres geschah, setzte sich die steigende Preisbewegung in Folge der auf den Kohlenzechen allerwärts in Szene gesetzten Strikes in unerwarteter Weise fort, sodaß am Schlusse des Jahres Kohlen ea. 100 0½, Schmelzkoks ca. 150 0, Eisen und Stahl 40 bis 500½υ theurer bezablt werden mußten. Es ergab sich damit für die Patent ⸗Achsen⸗ und Feder ⸗Fabrikanten die zwingende Nothwendigkeit, in gleicher Richtung vorzugeben. Am 17 und 18. Dezember schloß sich der größere Theil derselben in Frankfurt a. M. zu einem Verein zusammen, welcher die gleichen Ziele verfolgt, wie der von den Hüttenwerken ins Leben gerufene. Auf einer unlängst in Leipzig stattgehabten Versammlung wurde allgemein anerkannt, daß die Feststellung von Mi⸗ nimalpreisen und die Beseitigung des so tief ein⸗ gerissenen Mißbraucks der Gewährung übertriebener Rabatte zu einer Gesundung des Geschäfts geführt hat. Das Exportgeschäft war in der ersten Hälfte des Jahres lebhaft, verflaute aber sehr merklich in der zweiten Hälfte in Folge des ungemein hohen Standes des Goldagios in den La Plata ⸗Staaten. — Der Absatz in Taschenbügeln und Be— schlägen war auch im Jahre 18853 insofern ein schwieriger, als die ungünstigen Umstände, welche sich bereits früber bemerkbar gemacht hatten, auch in diesem Jahre fortdauerten. Ein Theil derjenigen Länder, nach denen der Export sich richtet, wie Frankreich, Italien, Schweiz, Rußland, Nord⸗Amerika erhöhten von Zeit zu Zeit ibre auf die in Rede stehenden Artikel gelegten Einfuhrzölle, sodaß die Taschenfabrikanten eben dieser Länder die deutschen Halbfabrikate immer tbeurer einkaufen und die Mehrkosten durch Preisdrücken auf die Schultern der deutschen Fabrikanten abzuladen suchen. Kon⸗— kurrenz, deren einziges Leitmotiv immer noch . billig und schlecht' heißt, erschwert das Geschäft im Aus— lande in bedeutendem Maß. In England soll das Markenschutzgesetz immer noch in sebr rigoroser Weise gehandhabt werden. Man ist durch frühere Erfahrungen so ängstlich geworden, daß man vor— zieht, seiner Waare gar keinen Stempel mehr aufzuprägen, weil auch die gesetzlich er— laubten, durch erworbene Patente gewisser⸗ maßen garantirten Stempel vor den Chikanen englischer Zollbeamten nicht geschützt sind. Solche Untersuchungen dauern wochenlang und schließlich behält man zwar Recht, aber der Kunde erhält ver⸗ spätet die Waare, und das ist heutzutage von schwer⸗ wiegender Bedeutung. Es ist das zu bedauern, da es Fälle in nicht geringer Zahl giebt, in denen Kunden im Auslande die Anbringung eines ehrlichen Zeichens auf der Waare gern sehen möchten, um damit mehr Eindruck bei ihren Abnehmern hervor— zubringen und gegen schlechtes, nachgeahmtes Fa— brikat besser ankämpfen zu können. Die Haupt—⸗ materialien sind Messing und Eisen. Die Hoff— nung, daß die schwache Besserung, welche sich durch Zurückgehen der horrenden Messingpreise bemerkbar machte, zu einem vermehrten Abschlag führen werde, hat sich nicht erfüllt. Vom Monat Mai des vergangenen Jahres stieg der Preis des Messings wieder, und heute ist er nicht mehr weit von dem ganz unverantwortlich hoben Stand des Jahres 1888 entfernt. Mit Eisen verhält es sich ähnlich; nur sind die Summen, die dabei in Betracht kommen, für die Gürtlerwaarenbranche nicht so be⸗ deutende wie bei Messing. Andere Rohmaterialien sind fast ohne Ausnahme während des verflossenen Jahres im Preise gestiegen. — Der Absatz in Feilen und Raspeln war im Allgemeinen ein leichterer, jedoch sind keineswegs bessere Preise erzielt worden. Die Rohmaterialien stellten sich besonders im letzten Vierteljahre wesentlich theurer, ohne daß auf die Fabrikate ein Preisaufschlag hat stattfinden können. Der Export hat sich, obwohl derselbe nicht besonders poussirt wurde, doch größerer Nachfrage zu erfreuen gehabt. — Im Großen und Ganzen war der Absatz in Metallschrauben und Stiften ein leichter zu nennen; jedoch fand derselbe zu sehr gedrückten Preisen statt, die keine Besserung erfahren konnten, trotzdem die Rohmaterialien, namentlich Eisendraht, im letzten Halbjahr gan bedeutend im Preise stiegen. Das in keinem Verbältniß zu dem Preise der Rohmaterialien stehende Angebot einzelner Konkurrenten wirkte ungünstig auf die Geschäfts— lage ein. ö Zur Lage der Metall- und Maschinenbau— Industrie im Jahre 1888. Die Etablissements der Firma F. Schichau in Elbing batten, wie wir dem Bericht der Kauf⸗ mannschaft Elbing über den Gang des Handels, der Gewerbe und der Schiffahrt in Elbing im Jahre 1889 entnehmen, im Be— richtsjabre genügende Aufträge, doch wurde der Be⸗ trieb dadurch erschwert und behindert, daß in Folge der überaus starken Beschäftigung der Eisen-, Stahl⸗ und Metallwerke sowie der Ausstände in den west fälischen und schlesischen Kohlenrevieren die Be⸗ schaffung der Materialien mit großem Zeitverlust verknüpft war; außerdem sind durch Konventionen der Eisen⸗ und Stahl-Walzwerke erhebliche Fluktug. tionen hervorgerufen. Die Lokomotivfabrik der Firma hatte in Folge der Ausschrei= bung bedeutender Lokomotivlieferungen Seitens der Königlichen Eisenbahnverwaltungen, genügend Aufträge bis über das Jahr 1890 hinaus; die Preise für Lokomotiven haben sich gegen früher etwas gebessert. Der Betrieb der Schiffswerft war während des ganzen vorigen Jahres ein außer ordentlich reger. Auch die Maschinenfabrik der
Firma (allgemeiner Maschinenbau) war vollauf be— schäftigt; durch den Aufschwung einzelner Industrie— zweige wurde die Nachfrage nach Maschinen sehr rege, besonders lagen für Maschinen zum Betriebe ron Elekrizitätswerken bedeutende Anfragen vor. Die Schichau schen Etablissements lieferten 26 Loko⸗ motiven, 1 Dampfdräsine, verschiedene Apparate und eiserne Konstruktionen, eine Anzahl von Dampf⸗ kesseln, 11 Torpedoboole, 2 Torpedo - Divisionsboote, 1 Schraubendampfer, 4 Raddampfer, 1 Dampf⸗ bagger, 1 Prahm; die Maschinenfabrik lieferte außer den zu den vorstehenden Dampfern ꝛc. erforderlichen Dampfmaschinen und Ausrüͤstungsgegenständen 6 Schiffsdampfmaschinen, 16 stationäͤre Dampf⸗ maschinen, 1 Entwässerungsanlage, 1 Kanalisations⸗ Pumpstations Anlage, 1 Schneidemühlen ⸗ Anlage, verschiedene Apparate, Dampfpumpen ꝛc. und Eisen⸗ guß. — Die Maschinenfabrik von H. Hotop in Elbing beschäftigte durchschnittlich 110 Arbeiter und lieferte u. A. 3 Dampf ⸗Eniwässerungs ⸗ Anlagen, 1 großes Sägen⸗Gatter, 6 Molkerei ⸗Einrichtungen, 2 Maischbottige, 3 Lokomobilen auf Rädern Und 2 Dampfmaschinen ꝛce. Die Nachfrage nach land⸗ wirthschaftlichen Maschinen war unbedeutend. An Material wurden bezogen resp verarbeitet 6800 Ctr. Roh und Brucheisen, 6595 Ctr. Koblen, 2500 Ctr. Gießerei⸗Koks, 900 Ctr. Walzeisen, 10995 Ctr. Eisen⸗ bleche, 87 Ctr. Kupfer und andere Metalle, 25 Ctr. Stahl, 65 ebm Holj. — Die Eisengießerei und Maschinenfabrik Oehmcke S Schmidt beschäftigte durchschnittlich?? Mann und verbrauchte zurFabrikation von landwirthschaftlichen Maschinen und gewerblichen Anlagen 66 700 kg Gußwaaren, 21 1066 kg Walz-— , . und Bleche, 490 kg Metalle. — Die Lisengießerei für Handelsartikel Eduard Tießen erfreute sich in 1889 eines dauernd recht flotten Absatzes, sodaß der Arbeitsraum des Gießerei⸗ gebäudes nicht mehr genügte und um die Hälfte ver größert werden mußte. Das Arbeiterpersonal bestand im Anfang des Jahres aus 52 erwachsenen Ar— beitern und 39 Lehrlingen und Arbeitsburschen, am Schluß desselben aus 59 erwachsenen Arbeitern und 51 Lehrlingen und Arbeitsburschen. Hergestellt wurden ca. 1 050 000 kg fertiger Gußwaarenfabrikate aller Art gegen 865 O00 kg in 1888. — Das Messingwerk von L. Räuber berichtet von einem erfreulichen Aufschwung der Gesammt⸗ produktion; zeitweise war für die Metallindustrie eine so bedeutende Nachfrage nach den gewöhnlichen Verbrauchsgegenständen wie Messingblech und Draht eingetreten, daß mit Aufwand aller Kräfte gearbeitet werden, ja selbst Aufträge alter Kundschaft abgelehnt werden mußten Der Hauptabsatz findet nach ziemlich allen Theilen Deutschlands statt; für den Export nach Dänemark und Sckweden konnte nur beschränkt ge⸗ arbeitet werden; Rußland bat wegen der hohen Ein— gangszölle aufgehört, ein beachtenswertber Abnehmer für Halbfabrikate zu sein. Beschäftigt wurden 5 Meister, 158 männliche und 25 weibliche Fabrik— arbeiter und 5 Lager- und Hofarbeiter; abgeliefert wurden 395 884 kg Messingnäpfchen, 7 507 kg Messing⸗ und Kupferbleche, 178 599 kg Messin.“ und Kupferdrähte, 969 9743 kg Messinggußstücke. — In der Metall⸗Gaßwaarenfabrik und Kupfer⸗ schmiederei von L. Wilhelm wurde mit 110 Ar— beitern volle Tage und Ueberstunden gearbeitet. — Die frühere Blech! und Lackirwaaren⸗ Fabrik von Ad. H. Neufeldt erfuhr im vorigen Jahre eine bedeutende Erweiterung und wurde im August in eine Aktiengesellschaft mit einer Million Mark Grundkapital verwandelt unter der Firma Ad. H. Neu⸗ fel dt, Metallwaarenfabrik und Emaillir⸗ werk. Das vorige Geschäftsjahr gehörte zu den besten während des zwanzigjährigen Bestehens der Fabrik. Die Zahl der Arbeiter und Arbeiterinnen wuchs auf 521 gegen 369 im Vorjahre; dem ent sprechend hob sich auch die Produktion, welche aber nicht im Stande war, die Nachfrage nach Fabrikaten zu befriedigen.
Die Fabrikation von Gold- und Silber
waaren in 1889.
In Hanau bat der bereits in dem Jahresbericht der Handelskammer für 1888 konstatirte Aufschwung in der Goldwaaren-Industrie fast im ganzen Jahre 1889 angehalten, so daß die Mehrzahl der vielseitigen Geschäfte dieser Art ausreichende Be— schäftigung und regelmäßigen Absatz fand; die leb— hafte Geschäftsthätigkeit wird neben der Hebung, welche die wirthschaftlichen Verhältnisse im Alxge— meinen erfahren haben, im neusten Bericht der Handelskammer der Stabilität der Friedenszuversicht zugeschrieben. Speziell in dem Juwelierfach, dem Hauptzweig dieser Industrie, trat ein weiterer höchst erfreulicher Aufschwung hervor, wie denn diese Branche sich überbaupt in den letzten Jahren zu einer hohen, lange nicht genug bekannten Leistungs— fäbigkeit entwickelt hat. Hauau steht namentlich in der Verarbeitung von Perlen und Edelsteinen in erster Linie der konkurrirenden Städte des In⸗ und Auslandes und stellt künstlerische Arbeiten her, welche überall Aufsehen erregen und ihren Absatz bis in die fernsten Weltgegenden finden. Auch die Aus— fuhr, besonders nach überseeischen Ländern, batte im größten Theil des Jahres befriedigenden Umfang. Für den Absatz nach Buenos Aires trat in Folge des hohen Goldagios freilich in Laufe des Jahres ein vollständiger Stillstand ein, während die überaus hohen Eingangszölle in Nordamerika, Rumänien und Rußland den Verkauf dahin unmöglich machen. Gegen Ende des vorigen Jabres trat für dit ge sammte Goldwaaren⸗Indnstrie ein unerwarteter und deshalb um so empfindlicherer Rückschlag ein, der zunächst bei dem Weihnachtsgeschäft seinen bedauer⸗
dieser Rückschlag zumeist auf die plötzlich gesteigerten Preise der Perlen und Edelsteine zurückzuführen. Zur Zeit der Berichterstattung dauerte die ungünstige Geschäftslage nech fort. Die Estamperie⸗ Fabrikation ist mit den Ergebnissen des Ge⸗— schäftsjahres 1889 nicht zufrieden; der Verbrauch ihrer Artikel bat unter der Angunst der Mode ab genommen. Für den Juwelenhandel war der Geschäftsgang mit Ausnahme der Weihnachtszeit befriedigend. Die Silberwaarenfabrikation hat sich in den letzten Jahren in Hanau und Um— gend ganz außerordentlich entwickelt und geht, da der Verbauch von Silberwaaren, der Mode ent⸗ sprechend, stets zunimmt, einer aussichtsreichen Zu— kunft entgegen. Das letzte Geschäftsjahr wird — abgesehen von einer stillen Zeit im Oktaber und November — im Allgemeinen als ein befriedigendes bezeichnet.
Zur Lage des Buchhandels
berichtet man im Jahresbericht der Haazauer Handelskammer für 1889: Der deutsche Provinzial⸗Buchhandel leidet seit einer Reibe von Jahren an einer durch eine Anzahl Firmen in Norddeutschland bervorgerufenen Krisis; jene Firmen gehen nämlich darauf aus, durch rücksichtslose Rabattüberbietungen das gesammte Prooinzgeschäft an sich zu ziehen. Der Gewinn, welcher dem Sor⸗ timentsbuchhandel beim Absatz der Bücher verbleibt, gestattet dem Inhaber eines mittleren Sortiments geschäftes nach Bestreitung der Unkosten nur eine bescheidene Existenß. Die Förderung des Rabatt— unwesens schädige die Organisation des deutschen Buchhandels schwer, jene Einrichtungen, welche dem Publikum auch in mittleren und kleinen Städten die Möglichkeit geben, ohne Kaufverpflichtung jedes neue Buch einzusehen.
Bierbrauerei im Jabre 18389.
Nach dem Jahresbericht der Handelskammer zu Hanau für 1389 war für die Brauereien Hanaus das Jahr 1889 trotz vermehrten Absatzes weniger befriedigend, weil sich die Rohmaterialien und die Kohlenpreise bedeutend höher stellten und die Konkurrenz auswärtiger Brauereien weitere Opfer forderte. Die Einfuhr fremder Biere in die Stadt ist weiter gewachsen, aber der Bierkonsum hat sich gleichzeitig gehoben. Hanaus Brauereien verbrauchten in 1889 43 826 Ctr. Malzschrot gegen 39 685 Ctr. in 1883; es wurden hieraus 87 652 hl Bier gebraut gegen 79 370 hl im Vorjahre; hiervon wurden in Hanau 39 570 (1888 37 028) hl konsumirt, während 48 652 (1888 42 342) hl versandt wurden. In Hanau eingeführt wurden im Ganzen 5020 hl fremdes Bier gegen 3701 hl in 1888.
Patentblatt. Nr. 29. — Inhalt: Patentliste; Anmeldungen; Versagungen; Ertheilungen; Ueber⸗ tragungen; Erlöschungen; Nichtigkeits ⸗ Erklärung; Patentschriften. — Neudruck einer Patentschrift. — Nichtamtliches: Ausländisches Patentrecht (Chile).
Centralblatt für die Textil⸗Industrie, Monatsausgabe. Das 1. Heft dieser Illustrirten Monatsausgabe (pro Quartal 4 46. — Verlag von Friedrich Schule in Berlin G, Heiligegeistraße 11) hat folgenden interessanten Inhalt: Drientalische Teppichweberei. Uebersicht der Gobelinwirkerei. Von Prof. Dr. J. Lessing. — Die Textil. Industrie China's. — Einiges über die in der Spinnerei und Weberei angewandten Differentialwerke. Von H. Brüggemann. — Antrieb von Feinspinnstühlen. Von Prof. E. Pfuhl. — Putzmaschine für Nähseide. — Drossel⸗Spinn⸗ und Zwirnmaschine für grobe Garne. — Maschine zur Befestigung der Kratzen⸗ blätter auf Krempeldecken. — Antriebvorrichtung für Spindeln u. dergl. — Spindelanordnung. — Die Numerirung der Gespinnste. Von H. Brüggemann. — „Neue Muster“, diverse Originalentwürfe für Kleiderstoffe. — Neue Jacquardkarten⸗Schlag⸗ und Kopirmaschine für Hand. und Kraftbetrieb. — Web⸗ stubluhr bezw. Schußfädenzählapparat. — Die Schaft⸗ und Jacquard⸗Maschinen und ihre Ver⸗ wendung in der Hand und mechanischen Weberei. Von O. Hallensleben. — Vorrichtung zum An— feuchten der Kettfäden an Webstühlen. — Web schützen mit auswechselbarer Gleit äche — Damast⸗ maschine ohne Vordergeschirr und ohne Kartenkette. — Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Doppelsammet. Geweben. — Rotirende Schnuren⸗ maschine. — Maschine zur Herftellung von Faden⸗ bällchen (Bompons). — Lambssche Strickmaschine zur Herstelung einer doppelflächigen stellenweise er⸗ habenen Strickwaare. — Nufsev's u. Teachmann's patentirte Zeugpresse. — Maschine zum Trocknen von Leinwand und anderen Stoffen. — Apparat zum Färben von Wollgarn auf Spulen. — Waaren⸗ Fachmaschine. — Erklärung der Farbmuster⸗Beilage. — Sodann eine Menge kleiner intäressanzer volks- wirthschaftlicher Mittheilungen, chemischer Referate u. s. w., endlich außer einer mit 18 Proben reich⸗ geschmückten Farbmustertafel vier geschmackvolle. und künstlerisch ausgeführte Vorlagen für Gewebe musterung in Buntdruck, und zwar folgende Original entwürfe: fünffarbiger Seidenstoff, Seidenbordüre in Roccocostil, Seidendamast, Möbelstoff, Tischtuch und Handtuch mit farbigen Zierborden.
Gewerbeblatt für das Großherzog thum Hessen“. Zeitschrift des Landesgewerb vereins. Nr. 28. — Inhalt: Programm der Landes Ba ugewerkschule Darmstadt für den Winter 1880 / 91. — Entscheidungen des Reichs ⸗Versicherungkamts. — Verschiedene Mittheilungen. — Literatur.
lichen Einfluß übte. In der Juwelierbranche ist