1890 / 185 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 02 Aug 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Königlich Preußischer

( Aas Abonnement hetragt vierteljãhrlich 4 M 50 3. Alle Nost Anstalten nehmen Bestellnug an;

Staats⸗Anzeiger.

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Jaseslene preis far den Tan der Bruch eil̃e 30 3. Inserate nimmt an: die Königliche Expedition des Aentschen Reichs Anzeigers

fer Serlin außer den Nost Anstalten auch die Erperdition und Aöniglich Preußischen Staats- Anzeigers?

8VW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sinzelne Nummern kosten 25 3.

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Berlin 87. Wilhelmstraße Nr. 32. ö E

M 183.

38

Berlin,

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1890.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem General⸗Lieutenant z. D. von Teich man und Togischen, 1 In specteur der 1. Fuß⸗Artillerie⸗Inspektion, den Stern zum Rothen Adler-⸗Orden zweiter Klasse mit Eichen⸗ laub; dem ö Divisions⸗Pfarrer, mit dem Range als Militär⸗Oberpfarrer, Nagel, von der 8. Division, den Rothen Adler⸗Drden dritter Klasse mit der Schleife und Schwertern am Ringe; dem bisherigen Mit⸗ . der Ober⸗Militär⸗Examinations⸗Kommission Professor Holtze, Bibliothekar der Kriegs-Akademie, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife; dem Ober⸗Stabs⸗ arzt J. Alasse a. D. Dr. Schwartz, bisher Regiments arzt des 2. Westfälischen Husaren⸗-Regiments Nr. 11, den König—⸗ lichen Kronen⸗Orden dritter Klasse; dem Ingenieur für Maschinen- und Schiffbau Schlick zu Hamburg den König— lichen Kronen⸗Orden vierter Klasse; dem Berghäuer Jo sep Pfeiffer zu Rothwaltersdorf im Kreise Neurode Has All⸗ gemeine Ehrenzeichen; sowie dem Brunnenmacher Schneider zu Vockenhausen im Untertaunuskreise die Rettungsmedaille am Bande zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnadigst geruht: dem Oberst⸗Lieutenant von Hugo, Chef des General⸗ stabes des ITV. Armee⸗Corps, die Erlaubniß zur , des ihm verliehenen Commandeurkreuzes zweiter Klasse des roß⸗ . badischen Ordens vom Zähringer Löwen zu ert n.

Dentsches Reich.

Von dem Kaiserlichen Vize⸗Konsul Robertson in Burntis⸗ land Schottland) ist Herr John Cairns an Stelle des ver⸗ storbenen Herrn Walter Cairns zum Konsular⸗Agenten in Methil bestellt worden.

Dem Kaiserlichen Kommissar Biermann in Jaluit ist auf Grund des 5. 4 des Gesetzes, betreffend die Rechts—⸗ verhältnisse der deutschen Schutzgebiete (R⸗G.-Bl. 188 S. 75), der Kaiserlichen Verordnung vom 13. September 1886 und des 8 1 des Gesetzes vom 4 Mai 1870, für die Dauer einer amtlichen Thätigkeit im Schutzgebiet der Marschall⸗ nfeln die Ermächtigung ertheilt worden, bürgerlich gültige Eheschließungen bezüglich aller Personen vorzunehmen, welche nicht Eingeborene sind, und die Geburten, Heirathen und Sterbefälle derselben zu beurkunden.

Bekanntmachung.

Für die Zeit vom 4 bis einschließlich 9. August wird aus Anlaß des in Berlin stattfindenden X. Internationalen medizinischen Kongresses im Landes ⸗Ausstellungspark eine Postanstalt mit Tele , und öffentlicher Fernsprech⸗ stelle, sowie im . arlstraße Nr. 19 eine Post⸗Annahme— stelle in Wirksamkeit treten. .

Die Postanstalt erhält die Bezeichnung „Postamt des X. Internationalen medizinischen Kongresses.“ Dieselbe, sowie die Post⸗Annahmestelle in der FKarlstraße werben für den Verkehr mit dem Publikum geöffnet sein von S Uhr Vormittags bis 8 Uhr ,,,

Die Geschäfte der neuen Postanstalt werden sich erstrecken:

a. auf den Verkauf von Postwerthzeichen jeder Art, sowie von Formularen zu Postkarten, Postanweisungen ꝛc., r

ß. auf die Annahme und Abfertigung von gewöhnlichen und eingeschriebenen Briefpostsendungen, Postanweisungen, Telegrammen und Rohrpostsendungen,

2 auf die Bestellung von Briefpostgegenständen, Post⸗ anweisungen nebst den zugehörigen Geldbeträgen, und von Telegrammen, welche an Theilnehmer des Kongresses ꝛc. ein⸗ gehen und nach dem Landes⸗Ausstellungspark gerichtet sind,

d. auf die Ausgabe von postlagernden Sendungen der a, Art und von postlagernden Rohrpostsendungen.

ie bei dem Postamt eingerichtete öffentliche Fernsprech⸗ . kann gegen Entrichtung der tarifmäßigen Gebühr benutzt werden.

Die Geschäfte der Post-Annahmestelle in der Karlstraße erstrecken sich lediglich auf die Annahme von Postsendungen 64 Art, ausgenommen Werthsendungen und gene w

ackete, auf die Annahme von Telegrammen und Rohrpost= endungen und auf den Verkauf von Postwerthzeichen jeder rt, sowie von Formularen zu Postkarten u. s. w. Berlin C., den 31. Juli 1890. . Der Kaiserliche Ober⸗Postdirektor. Walter.

t önigreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Den Geheimen Regierungs-Rath und vortragenden Rath im Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗ Angelegenheiten Egon Ulrich Johannes von Bremen zum Geheimen Ober-Regierungs-Rath zu ernennen.

Ministerium der geißst lichen, Unterrichts— und Medizinal-Angelegen heiten.

Dem Königlichen Musik-Direktor und Ober⸗-Organisten an St. Elisabeth zu Breslau Adolf Fischer ist das Prädikat „Professor beigelegt worden.

Die Beförderung des Titular-Oberlehrers Welpmann am Real⸗Gymnasium zu Hagen i. W. zum etatsmäßigen Ober⸗ lehrer ist genehmigt worden.

Finanz ⸗Ministerium. Königliche General-Lotterie-Direktion.

lan zur Ein Hundert Drei und Achtzigsten Königlich preußischen Klassen⸗Lotterie, bestehend aus 160009 Stammloosen und 3 Wo zu den Ge⸗ winnen der 3 ersten Klassen auszugebenden Freiloosen, welche bie zu ihrer Ausgabe für Rechnung der LötterieKaffe müt⸗ vielen, mit 956060 in 4 Klassen vertheilten Gewinnen.

Erste Klasse Zweite Rlasse zu 39 M Einsatz. zu 39 6 Einsatz.

Betrag.

6 360000 1500 100 10099

Betrag.

6. 45009 320M 150090

5 *

r O Se ee e = = n , *

1090

50 10 300 ö 60 , 1000—Freiloose zu 39

10000 G. u. 1000 Freil.

299915 32000 1619415

7523 S000 Freiloose zu 39 & M Gew. u. 8M Ꝙπ¶ Freil. Dritte Klasse zu 39 M Einsatz.

Vierte Klasse

zu 33 M Einsatz. Betrag. 66

500000

; zoogos ; zdohos ; i ooos ; iooobo ; zᷣoõds ; zoobos I i

66 . 1ẽ6ew. zu 609000 2 300000

30200 30009 20M00 15090 150090 25009 30009

50000 1 1 1200M0Freiloose zu 398 46800 139 93. 3 sãmmt⸗· 5*

8 RS S O N λ&ώs♀piur—E

5000 500000 3150000 1650000 627500 licher ose .. 161460 1459 300 437700

59938 210 125869580 1200S. u. I20MMIFreil. 775525 6500 Gew. ...... 22157180

Einnahme.

. 2

1050 1100 1255

m , ,

j Nachzahlung glasse der zu begebenden V *

Stamm leoose.

I1ste 160090 2te 152090 zte 150099 tte 148000 In Einnahme u. Ausgabe durchlaufend Betrag d. Freiloose

Ueberhaupt Ausgabe.

Gesammt⸗

Einsaz. Einkommen.

Freiloʒose.

vet ea / Klasse. der baaren Gewinne. der .

*.

591880

1229415

2146055

22157180 1380 vom Betrage sãmmtlicher Freiloose 16514169 Ueberhaupt 27415660 60

Vorstehender Plan der 183sten Königlich preußischen

glassen⸗ Lotterie, von welchem vollständige, mit den näheren

Erläuterungen versehene Druckexemplare bei sammtlichen

Gesammt · Betrag. 66.

W3880 1619415 2614065

22157189

Königlichen Lotterie Einnehmern unentgeltlich zu haben sind wird . Ausführung gebracht und es wird mit der Ziehung der 1sten Klasse dieser Lotterie am J. Oktober d. J. der An⸗ fang gemacht werden. Die Ausgabe der Loose sster Klasse dieser Lotterie wird Seitens der gedachten Einnehmer ni vor dem ersten Tage nach beendigter Ziehung der 4ten Klasse 182ster Lotterie erfolgen. Berlin, den 1. August 1890. Königliche General-Lotterie⸗-Direktion.

Abgereist: Se. Excellenz der Chef⸗Prässident der Ober⸗ Rechnungs kammer, Wirkliche Geheime Rath von Stünzner, nach Harzburg.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 2. August.

Dem „W. T. B.“ wird aus Ostende von heute Morgen telegraphirt: ö .

Seit dem frühen Morgen hat die Stadt ein äußerst be⸗ lebtes Aussehen. Fremde und Einheimische drängen sich zu Tausenden am Strand und in den Straßen, ungeduldig der Ankunft Sr. Majestät des Kai sers Wilhelm wartend, welche

egen 12 Uhr in Aussicht steht. Die Stadt prangt im Fest⸗ (. in den Straßen und Boulevards flattern deutsche und 236 Fahnen, wobei sich insbesondere jene Straßen aus⸗ ichnen, die der Kaiserliche Zug passiren wird. Die Station he e,, in welche die Hacht Hohenzollern“ einläuft, ist prächtig mit Fahnen, Blumen und exotischen Pflanzen aus den Königlichen Treibhäusern in Brüssel geschmü Zu dem heute Abend stattfindenden Diner sind die gesammten obersten Hof⸗ und Hofchargen aus Brüssel, etwa 125 Per⸗ sonen, zur Theilnahme hier eingetroffen und ist hierfür auch das gesammte im Brüsseler Palast vorhandene Silber⸗ eschirr hierher gesandt worden. Der Saal, in dem das iner stattfindet, ist ebenfalls mit exotischen Gewächsen * , n , aus dem Brüsseler Palast ge⸗ mückt.

Ueber die Vorbereitungen zum Empfange Sr. Majestat des Kaisers und Königs in Belgien wird dem „Dresdner . aus Bruüssel geschrieben:

Ganz Belgien redet jetzt von nichts Anderem, beschãftigt sich mit nichts Anderem als der bevorstehenden Ankunft Kaiser Wilhelmz. Sobald der Tag feststand, an welchem der Deutsche Kaiser in Ostende bestimmt eintreffen würde, ergoß sich ein wahrer Regen von Telegrammen über den Bade⸗ ort, deren Urheber insgesammt Quartier für die Dauer des Festes beanspruchten. Denn als ein Fest, und zwar ein Fest in großem Stil, ist der dem Kaiser von seinem Hohen Gastfreund König Leopold zugedachte Empfang ge—⸗ plant. Die Königlichen Schlösser in Brüssel und Laeken, die weltberühmten Gewächshauser der Königlichen Parks werden in Kontribution gesetzt, um das Absteigequartier Kaiser Wil- helms in der Sirandyilla König Leopolds zu Ostende fürst⸗ lich zu schmücken. Das in Ostende liegende 3. Infantexie⸗ Regiment, welches am Sonnabend ins Mansver rücken sollte, hat Befehl erhalten, bis zum Montag an Ort und Stelle zu verbleiben; die Garnison wird außerdem durch Zuzug aus Brüssel, Gent, Brügge, Antwerpen, Ypern, Tournai 2c, ver- stärkt. Die sechs 53 welche zur Abgabe des Ehrensaluts bestimmt sind, kommen aus Antwerpen, während ihre Be⸗ dienungsmannschaften der Genter Artillerie entnommen werden. Man hat mit Absicht die großkalibrigen Antwerpener Festungsgeschütze zu diesem Zweck erwählt, weil am freien, offenen Meeresstrande ein Salut aus Feldgeschützen nicht den machtvollen Effekt hervorbringen würde, den der be deutsame Augenblick erheischt. San; Dstende schmückt sich zum Empfange des Deutschen Kaisers. Die in Brüssel und anderen Platzen gemachten Bestellungen auf Fahnen und Flaggen in den belgischen und deutschen Farben belaufen sich in die Tausende, dasselbe gilt in Bezug auf Blatt⸗ und Blumenschmuck. Der Fremdenzustrom hat Dimenfionen angenommen, wie sie in den Annalen des weltbekannten Bade⸗ orts bis jetzt unerhört find. Das Hauptkontingent stellen, nächst den Einheimischen, natürlich die Deutschen, deren Kolonien in Brüssel, Antwerpen und den anderen hbedeuten⸗ deren Städten des Landes ziemlich vollzählig am Platze sein dürften; auch aus der Rheinprovinz, überhaupt aus West⸗ Deutschland treffen die Zuzügler massenhaft ein. Nächst den Deutschen rangiren die Engländer und Holländer, auch die Franzosen lassen es sich nicht nehmen, schaarenweis dem zu erwartenden prãcht igen Schau spiel beizuwohnen.