1890 / 191 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 09 Aug 1890 18:00:01 GMT) scan diff

darin stets feucht warm gehalten wird; auch sind dort Zer stãubungsz⸗ apparate für die Einatbmung von Heilmitteln aufgestellt. Den übrigen Raum des Pavillons nehmen die Krankensäle für die weniger schwer und leicht erkrankten Kinder ein. Verftreut sind da;zwischen die Diensträume für das Dienstyersonal. Das Süd ⸗Ende des Pavillons entbält ein großes Zimmer für Rekonvaleszenten, dem gegenüber liegt ein sog. Tages Kaum, der den Gebesserten oder nur ganz leicht Erkrankten über Tag als Aufenthalt dienen soll. Ergänzt wird der Tagesraum noch durch eine offene Halle, die sich an der 66 Südwand des Pavillons hinzieht. Der ganze Pavillon ist so zergerichtet, daß leicht und schwer Kranke räumlich streng von einander geschieden werden; für jede der beiden Kategorien bestehen besondere Bade · und Klofet Vorrichtungen. Außer dem irhtber i, Pavillon wird das Krankenhaus, wenn es völlig, fertig gestellt sein wird, noch fünf Pavillons entbalten. Drei daron sind zur Aufnahme. von Kindern mit ansteckenden Krankbeiten. be stimmt, je einer für Scharlach⸗. Masern . und Keuchhusten. kranke; die beiden übrigen für Kinder mit anderen inneren und mit ssußeren Leiden. Jeder Pavillon bildet ein Ganzes für sich und hat leinerlei n, , mit einem andern. sodaß die Uebertragung von Krankheiten nach Möglichkeit ausgeschlossen ist. Nur der chirurgische Pavillon und derjenige für Kinder mit nicht ansteckenden Leiden dürfen miteinander Verkehr pflegen. In Angriff genommen wurde nach Vollendung des Diphtherie Pavilsons zunäckst der für Scharlach kranke Er ist jeßt nahezu fertig und wird in kurzer Frist er— öffnet werden. Jeder Pavillon für ansteckende Krankbeiten wird 360 Betten enthalten, die beiden Abtheilungen für nicht ansteckende Krankheiten je 60 Betten.

Heute, Sonnabend, Abends um 8 Uhr, wird Hr Dr, Schwahn den in vergangener Woche im Urania Theater mit so großem Beifall gebaltenen Vortrag über die interessanten geologischen und sonstigen Verbältnisse Helgolands, über welchen wir seinerzeit bereits referirfen (ogl. Nr. 183 des ‚R. u. St.“A. „), noch einmal wiederholen.

Im Nordland⸗Panorama (Wilhelmstraße 10 bleibt die Separat ⸗Ausstellung der Bilder von der Reise Sr. Majestät des Kaisers in Norwegen in Folge des allgemeinen dafür gezeigten Interesses bis auf kurze Zeit noch bestehen. Seit gestern ist sie noch durch eine Anzahl neuester Aufnahmen vermehrt worden und bietet nunmehr eine vollständige Uebersicht aller Reise⸗ routen des Kaisers im hohen Norden. Der Kintrittspreis beträgt morgen, Sonntag, für alle Ausstellungen, einschließlich aller Gemälde,

nur 50 5.

Dem Zoologischen Garten ist vor wenigen Tagen durch die schon so oft bethätigte Freigebigkeit des Hrn. General ⸗Konsuls Schönlank, dem der Garten bereits eine große Anzahl seltener und kostbarer Thiere verdankt, ein höchst interessantes Geschenk zugegangen, welches eine Lücke in der Reihe der prächtigen Hühnervögel ausfüllt. Es ist dies nämlich ein Paar Auerhühner, Vögel, welche man böchst selten in der Gefangenschaft sieht und von welchen der genannte Gönner des Gartens nunmehr einen Hahn und eine Henne in Skan— dinavien beschafft hat. Die beiden prächtigen Thiere sind in der östlichsten Abtheilung der Fasanenvolieren in der Nähe des kleinen Affenhauses untergebracht und werden nicht verfehlen, die lebhafteste Aufmerksamkeit der Besucher zu erregen, von denen wohl Jeder den mächtigen Auerhahn als das Ziel der beißesten Sehnsucht des deutschen Waid— mannes hat rühmen hören, während es wohl nur wenigen vergönnt war, den edlen Vogel lebend zu sehen. Die Thiere sind in der Gefangenschaft erbrütet und aufgezogen, was einige Hoffnung giebt, daß sie sich längere . halten werden. Dies ist nämlich bei unseren europäischen Wildhühnern gewöbnlich nicht der Fall, und am Wenigsten gerade bei dem Auerhahn. Dem freien Bewohner des nordischen Urwaldes oder des deutschen Waldgebirges will eben die enge Ge— fangenschaft in der Voliere nicht behagen.

Helgoland, 8. August. (W. T. B.) Der Leichnam des verunglückten Konsuls Rohlsen aus Hamburg ist heute Morgen in der Nähe der Unglücksstelle aufgefunden worden.

Barmen, 8. August. (W. T. B.) Seitens des hiesigen Zweigeomités wurden dem Centralcomits zum Zweck der ‚Er⸗— richtung eines National-Denkmals für den Fürsten von Bismarck in der Reichshauptstadt“ als erste Rate 6000 S überwiesen.

Schneeberg i. Sachsen, 8. Auguft. (W. T. B.) Im oberen sächsischböhmischen Schwarzwasserthale haben heute Nacht beftige Regengüsse große Verheerungen angerichtet. Die Eisenbahn soll an mebreren Stellen durchbrochen, ein Theil der Straße und mehrere Brücken weggerissen sein, und die Station Erlabrunn soll unter Wasser stehen.

Im Einzelnen liegen folgende Nachrichten im . Pr. Abdbl.“ vor:

Klattau, 8 August. Heute Nachts ging ein großer Wolken bruch über Deschenitz und Grün (an der Bahn nach Eisenstein) nieder, in Folge dessen die Gegend überschwemmt ist. Häuser und 23 sind eingesftürzt. Es sind große Verwüstungen angerichtet worden.

3 8. August. In der heutigen Nacht ging ein Wolken bruch ũber * und Umgebung nieder, der großen Schaden an den , ,. 3. ee rr ö * b ene, ö

oldautein, 8. August. Die Moldau i begriffen. Hochwasser ist im Anzug. 3 .

Oldenburg, 6. August. (Wes.-Ztg.) Die am Sonntag, 17. d. M., stattfindende Ent hüllungsfeier des dem Andenken der verewigten Kaiser Wilhelm J. und Friedrich II. von dem Kriegerverein ‚Osten der Landgemeinde Oldenburg? gewidmeten Denkmals verspricht, nach den bis jetzt getroffenen Vorbereitungen zu schließen, einen großartigen Verlauf zu nehmen. Außer den Krieger⸗ vereinen des Herzogthums haben auch Einladungen zur Theilnahme an der Feier einige Gesang⸗ und Schützenvereine, der hiesige Stadtmagistrat, die Großherzoglichen Behörden und viele hoch⸗ gestellte Personen erhalten Die an der Feier theilnehmen⸗ den Vereine und Deputationen versammeln sich Nachmittags um 36 Uhr auf dem Pferdemarktplatz bierselbst und marschi⸗ ten von hier aus unter Vorantritt der Musikkapelle nach dem in Donnerschwee belegenen Fsstuiger welcher dem Denkmal Comits Seitens der Landgemeinde Oldenburg gratis zur Verfügung gestellt ist. Nach einem die Feier einleitenden Gesang hält Hr. Dixisions⸗ Pfarrer Grens hierselbst die Weihrede, worauf dann die Enthüllung und feierliche Uebergabe des Denkmals Seitens des Comités an die Gemeinde erfolgt. Großes Gartenconcert, Volksbelustigungen, Tanz im Freien und im Saal, Abends elektrische Beleuchtung des Gartens des „Grünen Hof“ und Feuerwerk bilden das weitere Festprogramm. Eine Deputation des RKriegervereins hat sich vorgestern zu dem

Großherzog begeben, um Se. Königliche Hoheit sowie die anwesen⸗

den Mitglieder des Großherzoglichen Hauses zu der Enthüllungsfeier einzuladen. Se. Königliche Hoheit gab seiner hohen Befriedigung über das Vorhaben des Kriegervereins sowie über den patriotischen Sinn der Mitglieder desselben Ausdruck und stellte seinen Besuch zu dem Fest in Aussicht. Die von der Deputation dem Landesherrn vorgelegten Zeichnungen des Denkmals, welches Bildhauer Neumann hierselbst ausführt und dessen Kosten annähernd 3000 M betragen, fanden den lebhaftesten Beifall des Großherzogs. Das neue „Zwei⸗ ,,, wird eine der schönsten Zierden unserer Residenz⸗ adt bilden.

Wien, 8. August. (W. T. B) Nach dem amtlichen Er gebniß sind bei dem Eisenbahnunglück bei Blowitz 4 Per⸗ sonen, davon 2 Eisenbahnbeamte, getödtet, 10 schwer und 32 leicht verletzt worden. Ein offizielles Communigus der General- Direktion der Staatsbahnen macht das Resultat der Unter— suchung betreffs der Cisenbabnunfälle bei Voels in der Nähe von Innsbruck und bei Blopitz in der Näbe von Pilsen bekannt und fonstatirt auf Grund des Sachverhalts, daß lediglich elementare Ereignisse und keineswegs die Außerachtlassung von Vorsichtsmaß⸗ regeln und Dienstvorschriften die Schuld hieran tragen.

Prag, 8. August. (W. T. B.) Aus verschiedenen Theilen Böhmens werden Wolkenbrüche gemeldet, welche tbeilweise größere Verheerungen angerichtet haben.

Pest, 8. August. Ueber das Brandunglück in Mor berichtet der Pest. Ll. folgendes Nähere; Leider ist nicht nur Hab und Gut eines großen Theiles der an 10 000 Einwohner zählenden Stadt durch die Feuersbrunst zerstört worden, sondern es sind dem verheerenden Element auch mehrere Menschenleben zum Opfer gefallen. Das Feuer hat die ganze Nacht hindurch gewüthet. Heute Morgen standen noch viele Häuser in Flammen. Während sich der Brand von Haus zu Haus fortpflanzte, verbrachte die Bevölkerung die Nacht im Freien. Den Schreck der schwer heimgesuchten Einwohner erhöhten die Explosionen der in einzelnen Geschäften befindlichen Spiritus und , n. welche die Weiterverbreitung des Feuers in hohem Maße förderten. Dabei gab es stellenweise herzzerreißende Szenen. Eltern suchten in heller Verzweiflung ihre Kinder, Männer ihre Frauen zu retten, doch sind die Rettungs⸗ versuche leider nicht überall gelungen. Mehrere Kinder und einige alte Leute, welche der Brand im Schlafe überraschte, fanden den Tod in den Flammen. Bisher wird die Zahl der Todten auf zehn beziffert. Die Stuhlweißenburger Feuerwehr erschien um 93 Uhr Abends auf der Brandstätte, doch war sie dem weit⸗ verzweigten Brande nicht gewachsen, obgleich auch die aus den Nachbargemeinden herbeigeeilten Feuerwehren hülfreiche Hand bei

den Löscharbeiten boten. nnter det Bevdlterin herrs z Elend. Aus mehreren Nachbargemeinden hat 3 2 tz Moor gebracht und unter die Brandbeschädigten vertheilt.

aris, 9. August. (W T. B.) Den Blättern zufolge ist i der Nähe der Station Guingamp ein Güterzu a wobei ein Schaffner getödtet und der Heizer und Maschinenführer schwer verwundet wurden.

Neapel, 8. August. (W. T. B.) In dem Prozeß geg en Caporali, welcher am 13. September v. J. einen Stein auf den Minister⸗Präsidenten Crispi geschleudert hatte, sprach die Jury die n,, des Angeklagten aus. Der Assisenhbof beschloß daher, Caporali behufs Ueberfübrung in ein Irrenhaus an die Behörde auszuliefern.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depesch en.

Helgoland, 9. August, 10 Uhr 30 Min. Heute wird die Uebergabe von Helgoland vollzogen. Geheimer Regierunge⸗ Rath Wermuth ist gestern Nachmittag nach Cuxhaven ge⸗ fahren, um von dort den Staatssekretär von Boetticher auf der Korvette „Victoria“ herzugeleiten; die Ankunft ist auf U / Uhr festgesetzt. Bei der Landung wird der Staatssekretär von den im Nordhafen liegenden britischen Schiffen mit einem Salut von 17 Kanonenschüssen begrüßt und von dem eng⸗ lischen Gouverneur, den ersten Beamten und Einwohnern auf der Landungsbrücke empfangen. Alsdann wird der Staats⸗ sekretär nach dem Oberland zum Gouvernementshause ge— leitet, wo der englische Gouverneur unter Ver— lesung der Helgoland⸗Bill die Insel dem Staatssekretär übergiebt. Zum Zeichen der vollzogenen Uebergabe wird auf dem Platz die deutsche Flagge, von 21 Kanonenschüssen der britischen Schiffe und der deutschen Manöverflotte begrüßt, neben der englischen Flagge gehißt. Beide Flaggen sollen den Tag über nebeneinander wehen, Abends werden sie heruntergeholt und morgen früh nur die deutsche Flagge gehißt. Nach dem Akt der Uebergabe giebt Staatssekretär von Boetticher im Konversationshause im Unterland dem englischen Gouverneur und Beamten sowie den hier zur Uebergabe eingetroffenen deutschen Beamten und helgoländer Einwohnern ein Diner. Bei der alsdann auf der „Enchantreß“ erfolgenden Abreise wird der Gouverneur mit 17 Kanonenschüssen der englischen und deutschen Schiffe

salutirt. Die deutsche Manbverflotte unter Admiral Deinhardt

ist in Sicht. Erwartet werden heute Staatssekretär Hollmann und die Chefs des Militär- und des Civilkabinets. Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin von Sachsen⸗Weimar ist gestern Nachmittag zur Kur hier eingetroffen. Helgoland, sowohl die Badegäste wie die Einwohner, sind in festlicher Stimmung. Die Vorbereitungen für den morgigen Empfang Sr. Majestät des Kaisers sind in vollem Gange; an der Landungs⸗ brücke ist eine Tribüne erbaut, der ganze Weg vom Unterland bis zum Goüuvernementshaus, welchen Se. Majestat zu Fuß zurück⸗ legen wird, wird mit Fahnen in deutschen und helgoländer Farben geschmückt. Se. Majestät wird etwa fünf Stunden hier verweilen und die Spitzen der Behörden zu einem Mahle um Sich versammeln, nachdem von Allerhöchstdemselben eine Proklamation an die Helgoländer erlassen worden ist.

Wien, 9. August. Der Minister für ĩ f Dr. Freiherr ö 3 'n n , der landwirthschaftlichen Ausstellung hier eingetroffen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage)

x —— —— —᷑———— —— —— o

Wetterbericht vom 9. August, Morgens 8 Uhr.

Stationen. von M. Hervs.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp red. in Millim.

Wind. Wetter.

Temperatur in O Celsius

Mullaghmore Aberdeen. 1.68 Shristiansund 55 SSO Kopenhagen. 766 ONO Stockholm. 766 N Haparanda . 765 St. Peters. J65 NO Moskau ... 760 Cork. Queens 1 669 d bedeckt Cberbourg 762 O- heiter 763 wolkig 765 3 heiter amburg.. 264 2 bedeckt Swinemünde 764 4 wolkig Neufahrwasser 762 3 bedeckt Memel .. 762 3 heiter

. , 2 wolkenlos zünster. .. 763 1 bedeckt Karlsruhe. 761 2 bedeckt Wiesbaden. ]762

München.. 763 Chemnitz.. 762 Berlin... 7563

Wien... 1760 Breslau... 761

2 2 2

4 wolkig

2 wolkig

1 wolkenlos

3 heiter

2 wolkig still wolkenlos

2 heiter

1 bedeckt

73 Uhr.

Sonntag: nathan.

Im Park:

761 3 heiter 760 still wolkenlos

Uebersicht der Witterung.

allenthalben 765 mm. Flache Depressionen unter 57! mm lagern über Südwest. Rußland und der der Bis caysee.

vereinzelt fanden in Deutschland Gewitter statt und fiel Regen in geringer Menge. Deut sche Seewarte.

Theater⸗Anzeigen.

. Wallner -Theater. Sonntag: Zum 65. Male: Der Troubadour.

Mamsell Nitonche. Vaudeville in 3 Akten und 6 Bildern von H. Meilhae und A. Millaud. Musik

Victoria Theater. Sonntag: Zum 355. M.: Stanley in Afrika. Zeitgemälde in 10 Bildern von Alex. Mog skowski und von C. A. Raida.

Montag: Dieselbe Vorstellung.

Friedrich ⸗Wilhelmstãdtisches Theater und Concert - Park. Zum 205. Male: Operette in 3 Akten von Hugo Witt⸗ mann und Julius Bauer. Musik von Carl In Seene gesetzt von Julius Fritzsche. Herr Kapellmeister Federmann. Anfang 7 Uhr.

Im prachtvollen Park um 41 . Großes Doppel ⸗Concert. Instrumental⸗Künstlern.

Montag: Dieselbe Vorstellung. z Doppel · Concert. Instrumental · Künstler.

Sonnabend, 23. August. Zum ersten Male: Die Puppen fee. 759 tissement von J. Haßrelter und Gaul.

KRroll's Theater. Sonntag: Ueber Noed⸗Europa übersteigt der Luftdruck (Rigoletto: Sgr. Francesco d' Andrade als Gast.) Täglich: Bei u orstellung, . Bei schwachen nordöstlichen Winden ist leuchtung des Sommergarteng: ũber Central · Europa am Morgen das Wetter meist Anfang: Sonntags 4 Uhr, an den Wochentagen ht, trübe und die Temperatur nahezu normal. Sehr der Vorstellungen 7 Uhr.

Montag: Margarethe. van Dyck, als vorletztes Auftreten. Frl. Selma Ek, als Gast.)

162. Male: Der Nantilns.

Illumination Montag: Dieselbe Vorstellung.

ich. Nathanson. Musik trischer Beleuchtung. Ballet von C. Severini. Anfang Goldfuchs. Jacobson und Leop. Elv. von G. Görß.

Montag: Dieselbe Vorstellung.

Dienstag: Erstes Gastspiel der Miß Marguerite Maeintyre vom Convent⸗Garden Theater in London.

Belle. Alliance · Theater. Sonntag: Zum

Vor der Vorstellnng, bei günstiger Witterung: 2 d r

Großes Garten ⸗Concert. Anfang des Cancerts 63, der Vorstellung 73 Uhr. Montag u. folg. Tage: Mamsell Nitonche.

Auftreten sammtltcher Spezialitäten. des ganzen Garten ⸗Etablifsements. Anfang des Concerts 4 Ühr, der Vorstellung 741 Uhr.

Gesangsposse in 4 Akten von Eduard Couplets theilweise Musik von Franz Roth. Anfang 73 Uhr. Der Sommergarten ist geöffnet.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Hedwig Jung mit Hrn. Julius Lucas jun. (Elberfeld). Gräfin Gertrud von Pfeil mit Hrn. Günther von Woyrsch (Kreise⸗ witz -Schwanowitz) Frl. Klara Müller mit Hen, Kaufmann ichard Huck (Berlin). Frl. Toni Armacher mit Hrn. Kaufmann. Oskar Seidlitz (Friedenau b. Berlin). Frl. Flora von Halle mit Htn. Bernhard Koppe (Hamburg). Frl. Elsbeth Marx mit Hrn. Karl Kurts (Bernburg). —= Frl. Else Küchel mit Hrn. Berg⸗ werksdirektor Max Krauß (Wesel Herne, Bernz⸗

Brillante

Adolph Ernst Theater. Sonntag: Bei elet · ber). Zum 121. Male: Der Verehelicht: Hr. Dr. med. Richard Ernst mit

Frl. Lidꝰ Puder (Breslau). Hr. Ernst Wehlen mit Frl. Kuni Stegmann (Hamburg Schleswig). = Hr. Rechtsanwalt Hermann Rumpe mit Frl. Elisabeth Frielinghaus (Elberfeld -Münster i. W.)

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Premier ˖ Lieutenant

Direktion: Julius Fritzsche.

Der arme Jo⸗

Dirigent: wissenschaftlichen Theater.

zettel. Auftreten von Gesangs und [2632

Gesangs und

Pantomimisches Ballet⸗Diver⸗

126327 Rigoletto.

ünstigem Wetter vor und nach bends bei brillanter elektr. Be⸗ Großes Concert.

Grosartigstes Nundgemälde (Faust: 9 Ernest . 9.

argarethe:

Geöffnet von Morgens

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.

Am Landes Ausstellungs⸗Park (Lehrter Bahnhof). illöcker. Geöffnet von 12—11 Uhr. i Vorstellung im Näheres die Anschlag⸗

6 Nordland⸗Panorama Wil helmstr. 10. gFtoloffal Gemälde Dioramen, sowie über 100 Landschafts binder aus Norwegen. Heute Eintrittẽpreis nur 50 Pf.

National ⸗Panorama. Serwarthftraße Nr. 4, am stönigsplatz.

Das alte Rom

mit dem Triumphzuge Kaiser Constantin's. der Nenzeit ! Morgen Sonntag: Eintrittspreis en 50 3. 9 Uhr bis zur Dunkelheit.

von Krohn (Metz) Hrn. Königl. Reg. Bau—⸗ meister W. Schilling (Stettin). Eine Tochter: Hrn. Prof. Albert Thierfelder (Ro⸗ , Hrn. Lieut. Schmidt (Gitter b. Salz⸗ gitter).

Gestorben: Hr. Rentier August QOberbeck Ferdinand von Maltzahn (Neubranden⸗ urg). Hr. Ingenieur R. Martin (Berlin). Hr. Rentier August Schüttau (Berlin). Hr. Rentier Friedrich Ferdinand Klein (Neuen⸗ abr). Hr. Kaufmann Jultus Koppe (Berlim. Frau Antonie Schimmel, geb. Müller (Ber⸗ lin). Hrn. Stabsarzt Dr. Schiller Sohn Otto (Charlottenburg).

Redacteur: J. V.: Siemen roth.

Berlin: Verlag der Expedition (Scholy.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags ˖ Anstalt, Berlin 8W., Wil helmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen leinschließlich Böͤrsen · Beilage).

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M 191.

Erste Beilage

Berlin, Sonnabend, den 9. August

Königreich Preußen.

Privileg i um wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender

Anteihescheine der Stadtgemeinde Schweidnitz im Be— . trage von 650 000 4K

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen re.

Nachdem die städtischen Behörden zu Schweidnitz am J. No⸗ vember 1889 beschlossen haben, die zur Ausführung verschiedener Bauten, insbesondere zum Neubau eines Polizeigefängnisses und eines Schlachthauses, zu Straßenbauten ze. erforderlichen Mittel im Wege ciner Anleihe zu beschaffen, wollen Wir auf den Antrag des Magistrats zu Schweidnitz, 336 ;

zu diesem Zwecke auf jeden Inhaber lautende, mit Zinsscheinen versehene, Seitens der Glaͤubiger unkündbare Anleihescheine im Betrage von 650 C00 46 ausstellen zu dürfen, da sich hiergegen weder im Interesse der Glãubiger noch der Schuldnerin etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßbeit des §. 2 des Gesetzes vom 15. Juni 1835 zur Ausstellung von Anleihescheinen zum Betrage von 656 000 A, in Buchstaben: sechshundertfünfzig⸗ tausend Mark, welche in folgenden Abschnitten: 163 Stück zu 1000 Æ 163 000 326 Stück zu 500 M 163 000 4 540 Stück zu 300 162 900 4 S810 Stuck zu 260 M1 162000 66

zusammen 18359 Stuck zusammen od dd. In, ; nach dem anliegenden Muster auszufertigen, mit drei und einem halben Prozent jährlich zu verzinsen und nach dem festgestellten Tilgungsplan mittels Verloofsung jährlich vom 1. April 1891 ab mit wenigstens Einem Prozent deg. Kapitals unter Zuwachs der Zinsen von den getilgten Anleihescheinen zu tilgen sind, durch gegenwãrtiges Privilegium Unsere landesherrliche Genehmigung erteilen. Die Ertheilung erfolgt mit der rechtlichen Wirkung, daß ein jeder Inhaber dieser Anleihescheine die daraus hervor⸗ gegangenen Rechte geltend zu machen befugt ist, ohne zu dem Rachweise der Uebertragung des Eigenthums verpflichtet zu sein.

Durch vorstehendes Privilegium, welches Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Anseihescheine eine Gewährleistung Seitens des Staats nicht über⸗ nommen. . .

, . auf , ö Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. ; Gegeben A. . Y. . Hohenzollern, Olden, den 15. Juli 1890.

(L. S.) Wilhelm E. ö. Zugleich für den Finanz-Minister:

Herrfurth.

Regierungsbezirk Breslau. .

Ausgefertigt in 15. Juli 1890 (Amts

vom. ten 189. Nr, g lung für 189. Seite.

Auf Grund des von dem Bezirksausschusse zu Breslau geneb⸗

i s idtischen Behörden zu Schweidnitz vom migten Beschlusses der städtischen .

50 000 α erfolgt

mittels Verloosung

Der Stadt⸗ Tilgungs⸗ f befindliche

sen eben⸗

alls dem Tilgungsstock zu. . . J Bie ausgelooften sowie die gekündigten Anleihescheine werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffentlich bekannt gemacht. Diese Bekanntmachung erfolgt sechs, drei, zwei und einen Monat vor dem Zablungstermin in dem „Deutschen Reichs⸗ nud Königlich Preuffischen Staats. Anzeiger“, dem Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Breslau und den beiden in Schweidnitz erscheinenden Blättern: Tägliche Rundschau und Schlesisches Tageblatt“. ;

; Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen Terminen, am 1. April und am 1. Oktober, von y an gerecknet mit drei und einem halben

rozent jährlich verzin ;

. el ,, der Zinsen und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der faͤllig gewordenen Zinsscheine, bezw. dieses Anleihe scheins bei der Kaͤmmerei ⸗Hauptkafs, zu Schweidnitz oder einer von derselben noch zu bezeichnenden Zablstelle, und zwar auch in der nach dem Eintritt des Fälligkeitstermins folgenden Zeit. Mit dem zur Empfangnahme des Kapitals eingereichten Anleiheschein sind auch die dazu gehörigen Zinsscheine der späteren Fãlligkeitẽ termine zurück · zuliefern. Für die fehlenden Zinsscheine wird der Betrag vom Kapital abgezogen. Die gekündigten Kapitalbeträge, welche inner⸗ halb dreißig Jahren nach dem Rückjahlungstermine nicht erhoben werden, fowie die innerhalb vier Jahren nach Ablauf des Kalender⸗ jahres, in welchem sie . nicht erhobenen Zinsen

n u Gunsten der Stadtgemeinde.

e, ern und die Kraftloserklärung verlorener oder ver⸗ nichteter Anlelhescheine erfolgt nach Vorschrift der S5. 838 und ffs der Givilprozeßordnung für das Deutsche Reich vom 30. Januar 1877 (Reichs⸗Gesetzblatt Seite S3) beiw. nach . 30 des Ausführungs⸗ efetzes zur Deutschen Civilprozeßordnung vom 24. März 1879 (Ges. 8 Seite 281). *

Zinsscheine können weder aufgeboten, noch für kraftlos erklär werden. Boch soll Demjenigen, welcher den Verlust von , . vor Ablauf der viersãbrigen Verjãbrungsfrist bei dem Magistrat zu Schweihnißz⸗ anmeldet und den siattgehabten Besitz der Zinescheine darch Vorzeigung des Anleihescheins oder sonst in glaubhafter Weite dartkut, näch Ablauf der Verjährungefrist der Betrag der an. gemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zinsscheine gegen

uittung ausgezahlt werden. ; f

8 . Änleibeschein sind balbiährige Zinsscheine bis zum Schlaffe des Jahres 1853 ausgegeben; die ferneren Zingscheine werden ar fünfjährige Zeiträume aus gegeben werden, Die Ausgabe fine neuen Reihe von Zingscheinen erfolgt bei der Kämmerei ⸗Hauptkasse in

Beim Verluste der Anweisung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsscheinreibe an den Inhaber des Anleihescheins, sofern dessen Vor zeigung rechtzeitig gescheben ist. : Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen baftet die Stadt Schweidnitz mit ihrem r , . und ihrer Steuerkraft. Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer

Unterschrift ertheilt. Schweidnitz, den.

Der Magistrat.

(Unterschriften.)

Provinz Schlesien. Regierungsbezirk Breslau.

Der Magistrat.

(Untetschriften.) 6 Dieser Zinsschein ist ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht inner⸗ halb vter Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit er

hoben wird. Provinz Schlesien. Regierungsbezirk Breslau. Anweisun

9 ĩ zum Anleihescheine der Stadt Schweidnitz . .te Auagabe. Buch stabe . .. Nr. .. über Mark. d Der Inhaber dieser Anweisung empfängt gegen deren Rück gabe zu dem obigen Anleiheschein die.. . te Reihe von Zins scheinen für die .. Jahre 18. . bis 18 .. bei der Kämmerei⸗ Hauptkasse zu Schweidnitz, oder einer von derselben noch näher zu bezeichnenden Zahlstelle, sofern nicht rechtzeitig von dem alg solchen sich ausweisenden Inhaber des Anleihescheines dagegen Wider⸗ spruch erhoben wird. Schweidnitz, den .. . Der Magistrat. (Unterschriften.)

Anmerkung: Die Namensunterschriften des Magistrats ; Diri⸗ enten und des Magistratsmitgliedes können mit Letztern oder e nil ur l gedruckt werden, doch muß jeder Zinsschein und jede Anweisung mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kon trolbeamten versehen werden. .

Die Anweifung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blattbreite unter den beiden letzten Jinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken:

ter Zinsschein. ter Zinsschein.ä

Anweisung.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Die Bestimmungen der Reichsgewerbe Ordnung über die Ver⸗ hältnisse der Fabrikarbeiter, insbesondere der jugendlichen Arbeiter (S5. 135 13986) finden nach §. 154 Abs. 2 Gew. ⸗-Ordn. auch auf Arbeiter in Werkstätten Anwendung, in deren Betrieb eine regelmäßige Benutzung von Dampftraft stattfindet. In Bezug auf diese Bestimmung hat das Reichsgericht, J. Strafsenat, durch Urtheil vom 17. Mai 1890, ausgesprochen; Nicht auf eine manchmal oder vorübergehend erfolgte Unterbrechung der Dampf⸗ kraft kommt es an, sondern darauf, ob derlei Unterbrechungen in der Benutzung der Dampfkraft die Regel der nur die Ausnahme gebildet haben, ob für gewöhnlich die Dampfkraft be⸗ nutzt worden, ob dies die vorberrschend gewesene, vornehmlich zur Verwendung gelangte Betriebskraft gewesen ist.

Wird ein durch Gerichtsvolljieher zugestelltes Schrift stũ ck an eine Perfon ausgekändigt, an welcke die Sendung nicht gerichtet sist, und verheimlicht der Empfänger die Existenz des zugestellten Schriststückes dem Adressaten in der Absicht, diesem einen Nachtheil zuzufügen, so ist der Empfänger nach einem Urtbeil des Reichgerichte, JI. Strafsenats, vom 30. Mai 18990, wegen Urkundenunterdrũckung aus 5. 274 Nr. 1 St. G. B. zu bestrafen.

Ein Beamter, welcher während der Ausübung seines Berufs oder in Being auf denselben beleidigt worden, kann, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, J. Strafsenatz, vom 2. Juni 1390, gesetz .; lich (abgesehen von einer besonderen administratipen Anweisung), gleichwie eine beleidigte Privatperson, vollständig frei sich entscheiden, ob er deshalb einen Strafantrag stellen will oder nicht; er braucht in Bezug darauf Niemand Rechenschaft zu geben. Es ist demnach der Bilcidigende, welcher dem beleidigten Beamten ein Geschenk mit dem Erfuchen anbietet, ihn nicht wegen Beleidigung zur Anzeige zu bringen, nicht wegen Bestechung ju bestrafen.

Durch den in öffentlicher Versteigerung ertheilten Zuschlag von r,, . vom Boden noch nicht getrennten rl gn geht, nach einem Urtheil des Reichsgerichts. IV. Strafsengts, vom 3. Juni 1866, zwar ohne Weiteres deren Eigentbum. nicht aber deren Gewabrfam vom Besitzer auf den Ersteher über. Der bisberige Besißer daber, welcher die von ihm auf seinem Landstück gepflanzten Früchte. nachdem sie im Wege der Zwangs vollstreckung gepfändet und in öffentlicher Versteigerung einem Anderen zugeschlagen worden find, vom Boden trennt und fortnimmt, begeht dadurch

keinen Diebstahl.

Der II. Strafsenat des Reichsgerichts bat, abweichend von einem früheren Urthesl desselben Senats (hom 12. Januar 1886), durch riheil vom 20. Mai 1890 folgenden Rechtesatz ausgesprochen; Der

„31 des neuen Reichs ⸗Stempelgeseßzes vom 3. Juni 1885 *r auf Grund dieses 8e n zu verhängenden Strafen sind bei Senossenschaften und Aktiengesellschaften gegen die Vorstandsmitglieder, bei Kommanditgefel schaften gegen die versönlich haftenden Gesel⸗ schafter, bei offenen Handeltzgefellschaften gegen die Gesellschafter nur im einmaligen Betrage, jedoch unter Haftbarkeit jedes Einzelnen als Gesammschuldner, festzusetzen. ) findet auch auf Stempel sontradentlonen, ingbesondere auf Verfehlungen gegen die Bestimmungen äber Stempelung von Schlußnoten ꝛc. (Abschnitt UL. deg Gesetzes vom 1. Fun 15581 Anwendung, welche vor dem Inkrafttreten des nenen Stempelgefetzes unter der Herrschaft des Reichs Stempelgesetzes vom 1. Juli 1881 (wonach gegen . Schul⸗ digen die gleich hobe Strafe voll i verhängen war) be⸗

2 gegen Abllcferung der der älteren Zinsscheinreihe bei gedruckten Anweisung.

gangen sind.

X

1890.

Unter Wahlhandlung“ im Sinne des §. 108 des Straf⸗ gesetzbuchs, welcher die 2 Herbeifübrung eines unrich⸗ tigen Ergebnisses der Wablbandlung oder die Verfälschung des Ergebniffes unter Strafe stellt, it nach einem Urtheil des Reichsgerichts, II. Strafsengts, vom 2. Juli 1890, nur der eigent- licht kurck Ausübung des Wahlrechts von Seiten des Wäblert sich voslsiehende Wablakt zu verstehen; dessen Ergebniß ligt vor, so⸗ bald die Wahlauzübung vollendet ift, wenn auch das Wahlergebniß noch nicht vrotokollarisch festgestellt ist. Dag Ergebniß ist ein un= richtiges, wenn bei der Wahlaugübung dem Geseß zuwider verfabren war, und das Ergebniß ift verfälscht, wenn bei der Fesistellung des vorflegenden richtigen Wahblergebnisses vorsätzlich dem richtigen ein unrichtiges Ergebniß subftituirt wird.

Versffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheits-⸗ amts. . 31. Inhalt: Perfonalnachricht. Hesunzheits. stand: Bolkskrankbeiten in der Berichtswoche. Volkskrankheiten und Sterbefälle im Juni. Sterbefälle in deutschen Städten mit ö 06h und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Stãdten des Auslandes. Erkrankungen in. Berliner Kranken⸗ häusern. Desgl. in deutschen Stadt und Landbezirken. Gbolera in Spanien. Desgl, in Mesopotamien. Desal. in Mekka. Dengue in Saint Louis (Senegal). Niederländischer Sanitätsbericht. Witterung. Zeitweilige Maßregeln gegen Volkskrankheiten. Thierseuchen in Gro ß⸗ britannien, 306. März bis 28. Juni. Veterinärpolizeiliche Maß regeln. = Medizinal· Sesetzgebung u. s. w. (Preußen) Entschädigun für an Miljbrand gefallen? Thiere. (Berlin.) Dez infektion be ansteckenden Krankheiten. (Reg Bez. Magdeburg.) Schlachten. (Württemberg Wandernde Schweineheerden. ilch. (Baden.) Aerztliche Leistungen für die Krankenversicherung. (Schluß.) Mecklenburg ˖ Schwerin.) Taxe der Bezirks⸗Thierãrzte. Viehsenchen. (Elsaß Lothringen) Influenza der Pferde. Bezirk Qber⸗ Elsaß ) Metzgergewerbe und Fleischhandel. ( Oesterreich Vieh⸗ transportwagen. ,, . Apothekerlehrlinge. Betriebs anlagen zum Dörren von Obst, Cichorien u. s. w. Nieder · Oester· reich Viehpässe für Pferde. (Ober-⸗Oesterreich) Vieh und leifchtransport. (Belgien.) Phosphorhaltige Streichböl er. Rechtfprechung. Verfälschungen von Rahm (Sahne). Kongresse. Verhandlungen gefetzgebender Körperschaften, Vereine u. s. w. Ver⸗ einigte Staaten von Amerika) Vieh Transport und Ausfuhr. Vermischtes (Sachsen) Sanjana ⸗Heil methode. Sterbefälle in deutschen Orten mit 15 000 und mehr Einwohnern, Juni. Desgl. in größeren Städten des Auslandes.

X. Internationaler medizinischer Kongreß.

Der Kongreß bat heute seine Berathungen beendet. Für die frühen Morgenstunden waren noch eine ganze Reihe von Besich⸗ tigungen angefetzi. Schon von 6 Uhr ab stand der Central. Vieh- und Ehn ee zum Besuche offen. Später wurde in der dort belegenen Anstalt für Gewinnung animalischer Lymphe die Lymphe von einem Kalbe abgenommen, ein Vorgang, der namentlich viele Impfaͤrzte angelockt hatte. Auch in der Central⸗Markthalle, wo Feute, wie an allen Sonnabenden, reges Leben berrschte, war man von 6 Uhr ab auf den Besuch der Kongreßmitglieder vorbereitet. Ein Theil der Hygieni ker begab sich am Vormittag nach dem Friedrich⸗Wilhelms ⸗Hospital und der neuen Siechenanstalt an der Prenzlauer Allee. Um ? Uhr wurden abtbeilungsweise den Gemeindeschulen in der Bergmannstraße, in der Steinmetzstraße und in der Dieffenbachstraße Besuche abgestattet. Andere Kongre mitglieder wohnten in den Vormittagsstunden dem Unterricht in der stãdtischen Blindenanstalt und in der Taubstummenschule bei. Um 8 Uhr be⸗ gaben sich die Psychiatriker per Pferdebahn von der Weiden⸗ dammer Brücke aus nach der städtischen Irrenanstalt in Dalldorf. Die Sitzung, die diese Abtheilung im Ausstellungs⸗ gebäude anberaumt hatte, war nichts destoweniger zahlreich besucht, die Sektion hatte noch 20 Vorträge zu erledigen. Die größte Zahl der Sitzungen hat die Sektien fuͤr Geburtshülfe und Gynä⸗— kologle abgehalten. Sie hat es bis auf 13 Sitzungen gebracht und das gesammte ihr vorliegende Material erledigt, 7 Sitzungen hatte die Sektion für Chirurgie, die heute früh zur Schlußsitzung in der Klinik, versammelt war. wo. Hr. Rubio den Hanptvortrag hielt. Vorher hatte ein Theil der Mitglieder der Sektion das Krankenhauß im Friedrichshain besichtigt. Zur I0. Sitzung waren am Vormittag die Zahnärzte in der Ressource versammelt. Talbot. Morgenstern. Gunningham, Sachs, Jackson u. A. waren die Redner der Schlußsitzung. Die Sektion für Dermatologie hatte schon gestern ihre Berathungen beendet. In der Abtheilung für Laryngologie, die heute ihre g. Sitzung ab= hielt, traten Berliner Redner von vorn herein zu Gunften der auswärtigen zurück. Insgesammt erledigten die Sek— tionen 65 von 73 angemeldeten Vorträgen. Die Anatomen waren heute kurJ nach 10 Uhr mit den Vorträgen zu Ende. Professor Waldeyer gab ein kurzes Schlußresums der Ver- handlungen. Die Sektion für allgemeine Pathologie und patho kogische Anatomie beschloß heute die Verhandlungen mit dem Ende der Diskussion über Tuberkulose. Die Sektion für

harmokologie hörte heute in der Urania auch Vorträge der

erren Lander und Brunton über Chloroformanästhesie und von Reale uber Ausscheidung von Phenol durch den Harn. Die Sektion für innere Medizin hatte beute noch ein ganz gewaltiges Pensum zu erledigen. Die Sektion für Kinder heilkunde nahm in der heutigen 7. Sitzung

leichfalls noch eine größere Reihe von Mittheilungen entgegen. Die ö für ortbopädische Chirurgie tagte erst nach der Sektion für Augenheilkunde beschloß im Ausstellungs gebäude ihre Berathungen mit Vor⸗ trägen über Staarextraktion, Sehnervenveränderun u. 2 die für Shrenheilkunde war im Auditorium der Ohrenklinik in der Ziegelstraße zur Schlußsitzung versammelt. Die mil i rit⸗ lich Sektion hörte u. . Vorträge ,,,, und Sormani - Yapia über die Sanitätsverhältnifse ihrer Armeen. Am Rachmittag endlich tagte noch als letzte die Sektion für med izi⸗ nische Geographie und Klimatologie.

In der heutigen allgemein en Sitzung des Kongresses, die unter dem e, n, , Professor Crocau Brüͤssel stattfand, wurde durch den Göheimen Medizinal Kath Professor Pr. Virchow ein an den Staatz Minifter Pr. von Goßler gerichtetes Telegramm Ihrer König lichen Doheit der Großherjogin von Baden verlesen, in dem bie hohe Frau pietätvoll an Ibre erlauchte Mutter erinnert, die gewiß den Verhandlungen mit lebhaftem Interesse ge⸗ folgt wäre. Profeffor Virchow knüpfte hieran noch warme Worte der Erinnerung an bie Hochfelige Kaiserin. Die Sißung selbst brachte u. A. noch Vorträge von Wood-⸗Philadelpbia über Anästhesie und von Tantinius Neapel über Äntipyrese. Dann beendeten eine Schluß ˖ rede des Vorfitzenden und Abschiedsreden der Delegirten die all gemeinen Verhandlungen des Kongresses.

allgemeinen Sitzung. Die

Die Austellung, welche gus Anlaß des Internationalen medizinischen . . Landeg⸗Ausstellungspark veranstaltet ist