1890 / 191 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 09 Aug 1890 18:00:01 GMT) scan diff

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batte heute die hohe Ebre des Besuches Ibrer Maje stät der Kgiserin und Königin. Ihre Majeslät fuhr heute Morgen im offenen Wagen in den Ausstellunges park ein; in Ihrer Begleitung be⸗ fanden sich die Gräfin Keller und der Kammerherr von dem Knesebeckk. Zum Empfange der Kaiserin batten sich die Aus- stellungsdirigenten Dr. Lassar und Kommerzien Rath Dzrffel ein gefunden. Ihre Majestät wurde zunächst in die Maschinenhalle geleitet, wo unter Führung des General Stabsarztes Dr. von Coler die Ab⸗ theilung des Kriegs⸗Ministeriums eingehend besichtigt wurde. Dann wandte sich die Kaiserin der großen Ausstellung des Kaiserlichen Sesund- beitsamts zu, wo der Direktor des Amts Dr. Köhler und der Geheime Rath. Sell die erwünschten Informationen gaben. Inzwischen war Geheimer Medizinal⸗Rath Professor Virchow von der Kaiserin in herzlicher Weise begrüßt worden und durfte nunmehr Ihre Majestät in die große Abtheilung der Stadt Berlin geleiten, Nach⸗ dem hierauf die optische Äutstellung des Kommerzien⸗ Raths Dörffel betrachtet war, wandte sich die Kaiserin der von Professor Virchow arrangirten Ausstellung des Pathologischen Institutz zu, dessen Prä- parate Ihr lebhaftes Interesse erregte. Nicht minder ein gehend besichtigte die hohe Frau die Ohrenpräparate, des Professors Hartmann, die vom Geheimen Rath Virchow erläutert wurden. Sodann wurde die Maschinenhalle verlassen und die vor der Halle aufgestellte transportable Baracke betreten, die nach dem prämlirten System des Dr. Gutsch erbaut ist. Dr. Gutsch wurde der Kaiserin, vorgestellt und konnte selbst die ungemein vraltischen, und kompendibsen Einrichtungen der Baragte erlaͤutern. Nach dem Gutsch' schen System ist es möglich, in 5 EGisenbahnwagen 7 Baracken mit Betten und 18 Mann Personal zu transportiren. Durch die chemisch⸗ pharmazeutische Ausstellung, wo Stanley's Reiseapothete das Interesse der Kaiserin erregte, ging es jetzt nach der großen Ausstellung det Kriegs ⸗Ministeriumz beim Lehrter Bahnhof. General ⸗Stabearzt Pr. von Coler übernahm hier wieder die Führung und geleitete die Kaiserin, Allerhöchstwelche wärmstes Interesse gerade für diefe Abtheilung bekundete, durch die Leinwand baracken mit Winter- und Sommerausrüstung durch das Kranken—⸗ zelt und in die Wohn, und Wirthschaftsbagracke, in der die innere Einrichtung nach dem System des Stabsarztes Dr. Nicolai wegen der kompendiösen Einrichtung und der praktischen Verwendung der die Ausstattungsgegenstände umhüllenden Kisten Beachtung fand. Dann folgte die Kaiserin ihrem Führer in die 2. Wohn und Wirth⸗ schaftsbaracke, die nach Vöcker'schem System eingerichtet und mit Filz bekleidet ist. Die Kaiserin nahm hier Veranlassung, sich den Italiener Baccelli vorstellen zu lassen. Fast eine Viertelstunde verweilte die Kaiserin sodann in dem vom Kriegs Ministerium ausgestellten Lazarethzuge, wo sich Gelegenheit fand, die bisherigen mit den neuesten Einrichtungen zu vergleichen. Die interessanten Kocheinrichtungen im Wasserbade wurden vom Erfinder Hin. Becker erklärt. Beim Heraustritt aus dem Sanitätszug wurde der Hohen Frau das inzwischen herbeigeschaffte, nur 18 Pfund schwere Beit vorgeführt, welches der anwesende Constructeur, Hr. Haselau, aus Mannesmann'schen Röhren zusammengesetzt hat. Die Kaiserin äußerte Ihr Erstaunen ob der Leichtigkeit des Bettes. Man begab sich sodann in jenen Stadtbahnbogen, in dem die Lazarethwagen untergebracht sind. Der hohen Frau wurden hier die Unterschiede zwischen der alten zweilagrigen und der neuen vierlagrigen Konstruktion erläutert. Interesse er regte hier auch der transportable Dampf-Desinfektor der Herren Ritsckl und Heineberg. Die Kaiserin begab sich nunmehr in das Haupt ⸗Ausstellungsgebäude. Im Skulyturensaal begrüßte die hohe Frau mit der Ihr eigenen Huld das Damencomits und nahm aus der Hand der Frau Geheimen Rath Leyden ein Bouquet aus Marschall ⸗Nielrosen entgegen. In der Kapelle nahm Allerhöchstdieselbe Einsicht in die literarischen Werke, die hier ausgestellt sind, besichtigte hierauf die Kinder Schreib tische von Max Hermann, ließ sich u. A. noch durch Or Broese die Apparate für elektro⸗medizinische Zwecke erläutern, welche einfach in Anschluß an bestehende Beleuchtungsanlagen gebracht werden können, hörte eine Erläuterung, die Marine -Stabsarzt Dr. Schmidt über die Ausstellung der deutschen Marine gab, und begrüßte hierbei den fran zösischen Belegirten Weber, ließ sich ferner von Hrn. Näther seine Kindermöbel erläutern und verließ dann unter Ausdrücken vollster Befriedigung unter dem Hurrah der Menge die Ausstellung.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus St. Ingbert wird der „Saarbr. Ztg.“ geschrieben: Am 7. August wurde den 16 Vorstands⸗Mitgliedern des Rechts⸗ schutzuereins der Bergleute der St Ingberter Grube beim Früh verlesen vor versammelter Mannschaft eröffnet. daß sie innerhalb einer Frist von 8 Tagen ihren Austritt aus diesem Verein zu be thätigen hätten, widrigenfalls ihnen nach Ablauf der gestellten Frist die Arbeit gekündägt würde.

Wie man der ‚Rh. u. R. Ztg. aus Dortmund schreibt, will der neue Verband der Bergarbeiter „Glück auf“ eine Denkschrift ausarbeiten, zu welcher die einzelnen Vereine das Material besorgen sollen. Die Schrift soll sich erstrecken über die Art des Gedinges. der Lohnzahlung, das Arbeitsverhältniß, das Nullen, Strafen, Schichtdauer u. s. w.

In Erfurt fand am 6. d. M. eine Versammlung von Ver— tretern evangelischer Arbeitervereine Deutschlands statt. Gegenstand der Berathungen war, wie der Magdb. Zig“ geschrieben wird, die Bildung eines Verbandes aller evangelischen Arbeitervereine. Wie verlautet, sind die Verhandlungen zu einem günstigen Abschluß gediehen.

In Leipzig wurden am Donnerstag in einer Versammlung der Bauschlosser wwei Vertreter in die Gewerkschaftskartell⸗ kommission gewählt.

Hier, in Berlin wurden am Donnerstag in den drei Volks—

versammlungen welche sich mit den aus ständischen Hamburger Arbeitern beschäftigen sollten (Vgl. Nr. 187 d. Bl), dem Sinne nach gleichartige Resolutionen angenommen, durch welche sich die hiesigen Arbeiter aufs Neue verpflichteten, für die Hamburger „aus—= gesperrten“ Arbeiter einzustehen und sie materiell zu , . In zwei dieser Versammlungen wurde, wie wir aus dem Berl. Volke bi.“ ersehen, auch noch in Resolutionen ein Protest gegen den Verleger des . Berl. Lokal Anzeigers ausgesprochen, weil dieser seine Setzer zwingen wolle, keiner Organisation anzugebören und den Austritt aus dem Unterstützungsverein Deutscher Buchdrucker verlange. Aus Lon don meldet W. T. B.“: Eine Anzahl Bedienstete eines jwischen London Chatham verkehrenden Eifenbahn— zug es weigerten sich, zur Arbeit anzutreten, indem sie vorgaben, daß ihr Dienst ein übermäßig anstrengender sei, und verbarrika irten * in den Magazinräumen des Bahnbofs; schließlich ergaben sie ich jedoch. Zwanzig von ihnen sind zu einem Monat Gefängniß ver⸗ urtheilt worden.

Einem Telegramm des Wolff'schen Bureaus aus Rew-⸗York mals bat gestern der Ausstand des Dien stpersonals der New⸗York Central und Hudson⸗River! Eisenbahn begonnen. Der Verkehr zwischen Buffalo und New ⸗Jork stockt. Alle We ich en st eller haben ihre Posten verlassen. Seit Abends 7 Uhr sind keine Züge vom Hauptbahnhofe mehrkabgelassen worden.

Literatur.

„Die Erziehung der Einjährig-Freiwilligen aller Waffen zum Reserve Offizier ⸗Aspiranten. Infanterie⸗ Ausgabe mit 3 lithographirten Tafeln von Hilken, Hauptmann a. D. Berlin und Leipzig. Heuser's Verlag (Louis Heusers. Der Perfasser will den jungen Soldaten, an welche er sich wendet, keine Zusammen⸗ stellung des Inhalts der Reglements und Dienstvorschriften geben, deren Kenntniß er vielmehr voraussetzt, sondern den Einjährigen und

den Reserve⸗Offizier / Aspiranten bei dem Streben 9 Hülfe kommen,

ihre militärische Erziehung neben und im Anschluß an die Aus⸗ bildung durch die Truppe und den Instruktiongoffizier durch eigenes Nachdenken und eigene Arbeit zu fördern, vor Allem aber soll das Werk die Einjährig⸗Freiwilligen in ichttrene gegen Kaiser und Reich stärken und in ihnen die richtige soldatische Gesinnung befestigen. Die einzelnen Kapitel schließen sich eng an die Bestimmungen an, welche sich auf den Gang der Ausbildung beiiehen und überhaupt für die Einjährigen während des Verlaufs ihres aktiven Dienstfahres maß a. ind, sowie an diejenigen, welche nach Entlassung zur Reserve ejw. als Reserve⸗Offüjier⸗Aspiranten von ihnen zu beachten sind, und welche den Gang der Ausbildung zum Reserve⸗Offizier regeln. Es wird demnach sowohl die praktische wie theoret ische Bildung vollständig behandelt. In den lithographirten Bei⸗ lagen wird sodann die Art der Darstellung größerer Geländeabschnitte in der bei dem Generalstabe üblichen Weise zur Anschauung gebracht und ein Muster der in der Armee gebräuchlichen Croguis gegeben. Von ganz besonderem Werthe ist es, daß das Buch für jede Waffengattung besonders bearbeitet ist und in be⸗ sonderer Ausgabe für Infanterie, Kavallerie, Feld ⸗Artillerie, Fuß⸗ Artillerie, Pioniere und Train erscheint. Eng an dieses Werk schließt sich ein zweites desselben Verfasserz an, Praktische Winke für Einjährig⸗ Freiwillige und deren Eltern, Vor— münder u. s. w.“ welches im nämlichen Verlage erschienen ist und die Wabl der Waffengattung und des Truppentheils nebst den bezüglichen gesetzlichen Vorschriften der Wehr. und Heerordnung be⸗ handelt. Es werden darin alle Gesichtspunkte berüchsichtigt, welche bei dem wichtigen Schritte des Eintritts in die Armee sowohl für die Eltern und Vormünder, als für den betreffenden jungen Mann von Bedeutung sind, so namentlich der bürgerliche Beruf, die körper liche Beschaffenheit und Leistungsfähigkeit, die geistige Begabung, die Vermögensverhältnifse und endlich auch die Neigung. Von besonderem Werthe dürfte die Tabelle sein, in welcher die dienstlichen und unum⸗ gänglichen Kosten für Einjährig⸗Freiwillige bei den einzelnen Truppen⸗ gattungen übersichtlich dargestellt sind. Für den Werth dieses Buches spricht, daß bereits das vierte Tausend davon seit Mitte April d. J. erschienen ist.

Germania's Sagenborn, Mären und Sagen, für das deutsche Haug, bearbeitet von Emil Engelmann. Mit vielen Bildern nach Zeichnungen von Baur, Bendemann, Camphausen, Cloß, Häberlin, Hoff mann, Hübner, Lauffer, Max, Makart, Richter, Schmidt, Schnorr von Carolsfeld u A. Neue Folge. Voll—⸗ ständig in ca. 12 Lieferungen zum Preise von je 50 3. Stuttgart, Verlag von Paul Neff. Lieferungen 4— 7. Wir haben dieser Sammlung, welche unseren herrlichen altdeutschen Sagenschatz durch volksthümliche Nacherzählung in Prosa dem Familienkreise zu er⸗ schließen sucht, wiederholt mit Anerkennung gedacht. Die vorliegenden Hefte bringen die anziehenden kleineren Mären von König Rothagri und König Samson; dann aber beginnt die umfangreiche Dietrichs sage, die dem Leser eine Reihe der gewaltigsten Helden vorführt und nächst den Nibelungen zu den großartigften vaterländischen Sagen⸗ dichtungen zu rechnen ist. Die neuen Lieferungen sind fast noch reicher und künstlerischer illustrirt als die früheren.

Unter dem Titel: Im Priesterhause“ ist im Verlag von S. Gerstmann in Berlin (1890) von der Verfasserin von Des Volkes Tochter‘ .Die Häßliche', Ihr Beruf‘ ꝛc. ꝛc.,, Clara Steinitz, eine Original⸗Erzählung erschienen, welche in trefflicher Darstellung zweier, einem reichen Patrizier bause entstammenden, grund⸗ verschiedenen Frauencharaktere die beiden Hauptströmungen des Menschenlebens der Gegenwart, nämlich den berechnenden, friedlos treibenden Realismus und demgegenüber den selbstlos beglückenden, friedigenden Idealismus, gleichsam als fesselndes Gemälde darzeigt, aus welchem in Uebereinstimmung mit dem Goethe'schen: „Edel fei der Mensch, hülfreich und gut. die Wahrheit hervorleuchtet: die höchste Güte ist die höchste Weisheit‘.

Ferdinand Enke's Verlag in Stuttgart (1890) bat soeben ausgegeben die zweite, dritte und vierte Lieferung des Werkes: Handwörterbuch der , , und privaten Ge⸗ sundheitspflegen, unter Mitwirkung von Dr. W. Angerstein in Berlin, Dr. van Bebber in Hamburg, Prof. Dr. Euler in Berlin, Dr. Kirchner in Hannover, Dr. Kurella in Allenberg, Dr. Lammers in Bremen, Dr. Petri Berlin, Dr. Sander⸗Buntlau, Dr. Schubert Nürnberg, Dr. Weber⸗Kiel, Dr. Wernich Köslin, Dr. Zwick-Berlin u. v. a. herausgegeben von Dr. OD. Dam mer. Für Miediznal⸗ beamte, Aerzte, Apotheker. Verwaltungsbeamte, Beamte der Kranken⸗ und Unfallversicherung, Fabrikbesitzer, Fabrikinspektoren, National⸗ Oekonomen, Landwirthe, Ingenieure und Architekten. Preis der Lieferung 2 M Aus dem mehr als zwanzigfächrigem Gebiete der gegenwärtig im Vordergrunde des öffentlichen Interesses stehenden Gesundheitspflege bringen vorllegende neuerschienene Lieferungen Auskunft über Folgendes: (II. Lieferung) Baryt, Bauabnahme, ⸗Anzeige und ⸗Erlaubniß, Bauarbeiter, ⸗Beschränkungen, Flucht, Grund, Materialien, Ordnung, -Platz, . Recht, Statut, Bebauungsplan, Bedürfnißanstalten, Begräbnißplätze, Be⸗ leuchtung, Bergbau, Berufskrankhelten, Bett, Bierbrauerei, Blei, Bleicherei, Blitzgefahr, Blut verwandtschaft, Boden, Borax, Brannt- wein, Bräunekrankheiten, Brille, Britanniametallgeräthe, Brom, Bronze, Brot, Brnnnen, Buchdruckerei, Buchweizen, Bunt⸗ papier, Butter, Buttermilch; Chinin, Chlor, Cholera, Chrom, Cichorie, Cisternen; Dach, Dampfkessel, Decken; (III. Lie fe rung), Desinfektion. Diätetit. Droguenhandel, Bünger fabrllatlon, Ehe, Eier, Eisen, Eisenbabnhygiene, Entbindungsanstalten. Ent⸗ wässerung, Epilepnker, Essig. Exkremente, Explosive Substanzen Fabrikgesetzgebung, Hygiene, Inspettion, Farben, Blindheit, Färberei, Ferienkolonien, Fette, Feuerungen, Feuerwerkerei, Filiglapotheken, Hindelwesen, Firniß, Fleijsch. (IV. xieferung) Flußver—⸗ unreinigung, Frauenarbeit, Frauenvereine vom Rothen Kreuz, Frucht- barkeit, Fußboden; Galvanotechnik, Garn, Gasthäuser, Gefaͤngniß= wesen, Geflügel, Gelbfieber. Gemüse, Genidstarre, Genußmittel, Gerberei, G. schirr, Geschlechtsleben, Gesundheitspflege, Gewebe, Ge⸗ werbhygiene. Gewerbekrankheiten, Gewerbesanitaäͤtspolizei, Gewitter, Gewürze, Giftpflanzen, Giftverkehr. Alles ist zwar meist kurz und tnapp, n jedoch ausführlicher als in irgend einem hygienischen Lehrbuch, und durch treffliche in den Text gedruckte Abbildungen ver⸗ anschaulicht, überall aber zuverlässig und durch des Autors Name ver- bürgt. Gleicht der kommende Theil dem Erschienenen in der scharfen Fassung der Begriffe, der strengen Ausscheidung des Nichthingehöri⸗ gen, der einsichtsvollen, lebenskundigen, sorgfältigen Verwerthung der besten neuesten Forschungsergebnisse und genauen Berücksichtigung der einschlägigen Gesetze und Verordnungen, sowie der genauen Be⸗ achtung von Vereinbarungen Sachverständiger, so wird zur Befriedi! gung eines fühlbaren praktischen Bedürfnisses bald ein Gesammtwerk vorhanden sein, welches dem Fachmann, dem Arzt, dem Verwaltungs beamten, dem Richter, dem Gewerbetreibenden und sckließlich jedem Gebildeten jwess bester Orientirung im Gebiet der öffentlichen und privaten Gesundheitspflege als ein ausreichendes, unentbehrliches Nach- schlagebuch dienen wird. =

Die deutsche autorisirte Ausgabe von Stanlevy's Werk: Im dunkelsten Afrikar ist soeben in zweiter unveränderter Auflage erschienen. Die Verlagshandlung F. A. Brockhaus in Leipzig theilt uns mit, daß der Absatz ihrer Äusgabe alle davon gehegten Erwartungen überstiegen habe und sie wäbrend des einen Monats, der seit der Veröffentlichung erst verflossen ist, kaum im Stande ge—⸗ wesen sei, die darauf eingehenden Bestellungen auszufübren; der Absatz des Werks sei schon bis jetzt doppelt so groß als der der fruͤhern Werke Stanley's, auch des berühmtesten: ‚Durch den dunkeln Welttheil.= Wenn von dem Werke jetzt erst die zweite Auflage erschienen ist, waͤhrend von Stanley's Briefen rasch hintereinander zehn Auflagen ausgegeben wurden, so erklärt sich das daraus, daß die erste Auflage infolge der Vorausbestellungen noch während des Brucks in größerer Anzahl ge⸗ druckt werden mußte als jene 10 Auflagen zusammen genommen. Das deutsche Publikum scheint, ohne sich von Stanley's Stellung Emin

ascha und den deutsch⸗afrikanischen Verhältnissen gegenüber dabei tören zu lassen, denselben Standpunkt einzunehmen, wie der bekannte Geograph Professor A. Kirchhoff in Halle, der einen Artikel über

das Werk mit den Worten beginnt: Ein echter deutscher Mann ma keinen Stanley leiden, doch seine Bücher liest er 2 g

Die Reptilien und Amphibien Deutschlands in Wort und Bild. Eine systematische und bielogische Bearbeitung der bisher in Deutschland gufgesundenen Kriechthiere und Lurche von Hermann Lachmann. Mit 6 Tafeln und 57 Abbildungen im Text. Verlag von Paul Hüttig, Berlin 8W. 11, Anhaltstraße 6. on eleg. broch. 4 50 M4) Der Verfasser obigen Werks hat sich

ereits durch verschiedene andere Publikationen, wie. Die Giftschlangen Europas. Das Terrarium, Deutschlands Schlangen“, al Spezial ⸗Forscher über das Leben der KAriechthier? bekannt gemacht. Hier giebt er nunmehr eine zusammenhängende Schilderung aller Reptilien und Amphibien Deutschlands und Oester⸗ reichs. Im Anschluß an die svstematische Beschreibung der einzelnen Thiere theilt er darin eine Menge von Beobachtungen mit, die er über die Eigenart und Lebensweise der Thiere, ihre Haltung und Wartung in der Gefangenschaft während jahrelangen eigenen Studium gesammelt hat. Das Buch dürfte Naturfreunden, besonders Sammlern ö Terrarienbesitzern mancherlei dankenswerthe praktische Winke dar⸗ ieten.

Von den Mittheilungen aus der historischen Literatur“ (herausgegeben von der Historischen Gier; in Berlin und in deren Auftrage redigirt von Dr. Ferdinand Härsch; Berlin, R. Gaertner's Verlagsbuchhandlung, Hermann Hey⸗ felder) liegt uns ein neues Heft, das 3. des 18. Jahrgangs vor. Diese Zeitschrift bietet kurz gefaßte Referate über die neuesten historischen Werke mit stetiger Bezugnahme auf den bisherigen Stand der be—⸗ treffenden Spezialforschungen. Lehrer der GHeschichtskunde, Forscher und Freunde dieser Wissenschaft, welche sich über Nova in ihrem Fach unterrichten wollen, werden durch objektive Inbaltsangaben in den Stand gesetzt, zu beurtheilen, ob eine eingehendere Beschäftigung mit diesem oder jenem neuen Werke für sie angezeigt sei oder nicht. Das vor⸗ liegende Heft enthält u. a. Besprechungen folgender hervorragenden neueren Werke: M. Jähns Geschichte der Kriegswissenschaften, vor⸗ nehmlich in Deutschland?; Hartmann „Untersuchungen zur Geschichte der byzantinischen Verwaltung in Italien; „Liber Diurnus KEomanorum pontifieum! ed. Sickel; Ludwig Deutsche Kaiser und Könige in Straßburg; Manitius „Deutsche Geschichte unter den sächsischen und salischen Kaisern“; von A4 flugk-Harttung. „Untersuchungen jur Geschichte Kaiser Konrad II.; Riezler „Geschichte Bayerns; Biderm ann Geschichte der österreichischen Gesammmtstaats⸗Idee; Irmer Die Verhandlungen Schwedens und seiner Verbündeten mit Wallen stein und dem Kaiser“; Meinardus „Protokolle und Relationen des Branden⸗ burgischen Geheimen Raths aus der Zeit des Kurfürsten Friedrich Wilhelm; Schüß „Brandenburg⸗Preußens Kolonialpolitik unter dem Großen Kurfürsten und seinen Nachfolgern; Nippold „Erinnerungen aus dem Leben des General ⸗Feldmarschalls Hermann von Boyen re.“ Die Mittheilungen“ werden vierteljährlich in je 6 Bogen starken Heften ausgegeben (Preis des Jahrgangs 6 A6). Als besondere Bei⸗ gabe sind ihnen die Sitzungsberichte der „Historischen Gesellschaft in Berlin“ beigelegt.

Annalen der Hydrographie und mgritimen Me teorologie. Organ des Hydrographischen Amtes und der Deutschen Seewarte. Herausgegeben von dem Hydro⸗ graphischen Amt des Reich⸗Maxinegmts. Heft VII. hat folgenden Inhalt: Studien über den Einfluß des Mondes auf die Witterung. Von Dr. G. Meyer in Aachen. (D. S) Bemer⸗ kungen über verschiedene Häfen und Buchten innerhalb der Samoa—⸗ Inseln. Nach dem Berichte S. M. S. . Sophie“, Kommandant Korv.Kapt. Herbing. Bericht des Kapitän F. Bruhn vom Schiffe .J. Steffen“ über seine Reise von Guayaquil nach dem Golf von Tehuantepee und einige Bemerkungen über die an diesem Golf be⸗ legenen Plaͤtze Rosario und Guelaglebi. (D. S.) Beschreibung der Kermadec⸗Inseln. Lothungen im Nördlichen Stillen Ocean, an der Westküste von Amerika. Meteorologische Beobachtungen auf der Rhede und im Hafen von Kamerun, 1885 und 1889. Der westindische Orkan im September 1888. Tabellen: 1) Mittel, Summen und Extreme für den Monat Juni 1890 nach den meteo⸗ rologischen Aufzeichnungen der Normal⸗Beobachtungs⸗Stationen der Deutschen See warte. 2) Meteorologische und magnetische Beob⸗ achtungen, angestellt auf dem Kaiserlichen Observatorium zu Wil⸗ belmshaven in dem Monat Juni 1890. Kartenbeilage: Karte des Treibeises bei Neufundland.

Deutsche Rundschau. Herausgegeben von Julius Rodenberg. Heft 11 (August) hat folgenden Inhalt: J. Don Quixottino. Novelle von Salvatore Farina. XN. XXII. II. Der christliche Ritter, ein Ideal des sechzehnten Jahrhunderts. Von Erich Schmidt. III. Franz Dingelstedt. Blätter aus seinem Nachlaß. Mit Randbemerkungen von Julius Rodenberg. er Theater⸗Intendant und Freiherr. II. Weimar (1857 —- 1867). LV. Grundsätze der Naturforschung. Von Professor J. Rosenthal. V. Heinrich von Sybel's Geschichte der Begründung des neuen Deutschen Reichs. Von August Kluckhohn. I. Die Reéfugiss und die Gebrüder Gaultier. Auf Grund hankschriftlichen Materials von Gneomar Ernst von Natzmer. TII. Professor . und Gruner's Aufenthalt in Oesterreich. VIII. Politische Rundschau. IX. Der Tatalog eines Handschriftensammlers.

Die am 2. August erschienene Nr. 2457 der Illustrirten Zeitung (J. J. Weber in Leipzig) enthält u. A. folgende Abbil- dungen; Das Gabelsberger⸗Denkmal f. München. Modellirt von Prof. Syrius Eberle. Der Afrikareisende Kapitän Gaszano Casati. Schloß Urville bei Metz, nebst der dazu gehörigen Herrschaft von Kaiser Wilhelm angekauft. Von der Wissmann- Expedition in Ost⸗ Afrika. 2 Abbildungen. Nach Skizzen unseres Spezialzeichners und Berichterstatterz C. Weidmann. Major von Wissmann's Quartier in Kiloa Kivindje, früher Zollhaus der Deutsch-ostafrikanischen Ge⸗ sellschast. Die Besetzung von Kilog Kivindje durch Wiss⸗ mann'sche Truppen am 4. Mai. Aus den Tiroler Alpen: Eine Besteigung der Grohmannspitze. 4 Abbildungen. Nach der Natur gezeichnet von E. T. Compton. Auf der Leiter. Die Be⸗ steigung der Grohmannspitze (zweiseitig). An der Eiswand. Die Grohmannspitze, von Suͤden gesehen. Aus der nordwestdeutschen Gewerbe un) Industrie ⸗Ausstellung zu Bremen. 7 Abbildungen. Marie von Amerling. Ansicht der Stadt Hammerfest in Nor⸗ wegen, der nördlichsten Stadt der Erde, vor dem Brand. Nach der der . gejeichnet von H. Drewes. Polytechnische Mittheilungen. Moden.

Die Deutsche Kolonialzeitung“, Organ der Deutschen Kolonialgesellschaft, redigirt vn Gustav Meinecke, hat in Nr. 17 des 3. Jahrgangs (Neue Folge) folgenden Inhalt: Die Denk⸗ schrift über die Beweggründe zu dem deutsch ⸗englischen Abkommen. Dr. Peters Das deutsch englische Uebereinkommen vom 1. Juli 1890, vom Standpunkte des Staatsrechts und Völkerrechts aus be⸗ trachtet. Der Nordwesten Deutsch⸗Ost⸗Afrikas. Die Nordwest⸗ deut sche Gewerbe und Industrie ⸗Ausstellung zu Bremen. Mitthei⸗ lungen ö. der Gesellschaft. Kleine Mittheilungen. Literatur. Quittungen.

Die Nr. 45 der vaterländischen Wochenschrift Der Bär“ hat folgenden Inhalt: Die schöne Else, von O. Schwebel. (Fortsetzung.) Schloß und 9 Tegel, von Richard George gmit 3 Abbildungen). erf Reckahn, von Hermann , Füůrstliche Minnesänger, von Oskar Schwebel (mit Abbildung). (Fortsetzung) Kleine Mittheilungen: Der lenstein vor dem Schlosse in Charlottenburg. Freiherr von Plotho und die Reichgachts Erklärung gegen Friedrich den Großen im Jahre 1757. Märkische Städte nach dem . Staͤtte Buch! des Abrahamus Saurius. Anekdote von Friedrich dem Großen. Büchertisch. Anzeigen.

2. sebote, Vorladungen n. dergl.

3. Verkaufe, erdingungen ꝛc

4. Verlocsung,

zffcntlichen Papieren.

Gesells⸗ auf Aktien n. Aktien⸗Gesellsch.

Deffentlicher Anzeiger.

53. Verf hiebene Beĩanntmachungen

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

7 Steckbrief. ö i. den Zimmermann gert Bruno Karl Spranger. geboren am 289. Oktober 1866 zu Plauen, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungs haft wegen schweren Biebflabls in actis J. J. bal Go verhängt. Gs wird erfucht, denselben ju verhaften und in das Üntersuchungsgefängniß zu Berlin, Alt⸗ Moabit 11 / 12, i,, ge

lin, den 4. August . . Der Unter uchungsrichter

bei dem Königlichen Landgerichte II. Friedberg.

(272721 Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Polierergesellen Ernst Christian Bernhard Baumann aus Mehlis, weicher flüchtig ist, soll eine durch vollstreckbares Urtheil des Herzoglichen Landgerichts zu Gotha vom 15. Juli 18950 erkannte Gefängnißstrafe von vier Monaten sieben Tagen vollstreckt werden. Es wird erfucht, denselben zu verhaften und in das Land · ger is ef arg iz u . ö

Gotha, den 6. Augu ö

. Der Erste Staatsanwalt. l S Gebel, Götz; 10-3.

Beschreibung: Alter 23 Jahre, Größe 1.60 - 653 m. * mittel und schmächtig, Haare schwarz, Stirn hoch, Bart schwarzer Schnurrbart, Augenbrauen schwarz, Augen grau, Nase spitz, Mund gewöhnlich, Zähne gefund, Kinn spitz, Gesicht länglich, Gesichts⸗ farbe gebräunt. Kleidung: heller Anzug, dunkler Filzhut. Besondere Kennzeichen: finsteren Blick und

linkhãndig.

27275

e ge Berri Bernhard Franz Gurski, un⸗ befannten Aufenthasts, zuletzt in Thorn wohnhaft, geboren am 6. August 1863 in Neukrug, Kreis Karthaus, wird beschuldigt, seit dem Juni 1886 als beurlaubter Reservist ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein, ohne von der bevorstehenden Auswanderung der Militärbebörde Anzeige erstattet zu haben —, Uebertretung gegen §. 360 Nr. 3 des Strafgesetzbuchs. Derselbe wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 4. November 1896, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Thorn zur Hauptverhandlung ge · laden. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird der⸗ felbe auf Grund der nach 5. 472 der Strasprozeß⸗ ordnung von dem Königlichen Bezirks ˖ Commando zu Ratibor ausgestellten Erklärung verurtheilt werden. III. E. 400/90.

28. Jul 1590. ö .

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

Bekanntmachung. =

,. Deutschen Feich befindliche Vermögen des

Wühelm Günther aus Oberlahnstein wird in Höhe bis zu 3000 . . . Nieder lahnstein, 4 Augu 90 ; J Königliches Amtsgericht.

27273 IJuial. Staats anwaltschaft Heilbronn. Bekanntmachung. ;

In der Strafsache gegen Friedrich Sinn von Möckmühl sst die unterm 127. Mai 1888 gemäß §5. 36 Abf. 1 St. P. O. erfolgte Vermögens beschlagnahme durch Beschluß der Strafkammer des Königl' Landgerichts hier vom 15. Juli d. Is. wieder aufgehoben worden.

5. August 1890. 3. 6 Staatsanwalt.

27281 Bekanntmachung. .

32. Urtheil der hiesigen landgerichtlichen Straf⸗ kammer vom 14. Juli 1890 wurde pie unterm 18. Januar 18590 gegen Isidor Friedrich Bohn, geboren am 5. März 1868 zu Mülhausen, wegen Verletzung der Wehrpflicht angeordnete Vermögens⸗ beschlagnahme aufgehoben. .

Mülihausen i. E., den 31. Juli 1890. Der Kaiferliche Erste Staatsanwalt. In Vertretung: Schaeffer, Staatsanwalt.

————— ———— —— 2) Zwangsvollftreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

7 2 lers! Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Insalidenbausparzellen Bd. 11 Blatt Rr. 400 auf den Namen des Maurermeisters Julius Loewe hier eingetragene, in der Straße J. Abtheilung 18. des Bebauungsplanes belegene Grundstück in einem neuen Termine am 15. Sep tember 1890, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht = an Gerichtsstelle Neue Friedrichstraße Rr. I3, Hof, Flügel C. Erdgeschoß, Zimmer 40, versteigert werden. Das Grundstück ist Fa 66 4m groß und weder zur Grundsteuer, noch zur Gebaͤudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchhlatts, etwaige Abschäͤtzungen und andere das Grund⸗

Grund , .

fahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 15. September 1890, Nachmittags 1 Uhr, an obenbezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden. Berlin, den 29. Juli 1890. Ftönigliches Amtsgericht J. Abtheilung 53.

zin Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Königstadt Band 88 Blatt Rr. 4518 auf den Namen des Töpfermeisters Emil Relte zu Friedrichshagen eingetragene, in der Hoch- meisterftraße Nr. 21 belegene Grundstück am 2. Ok⸗ tober 1890, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht = an Gerichtsstelle Neue riedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel 9. Erdgeschoß, immer Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück mit einer Fläche von 7 a 35 am ist für das Rech⸗ nungtjahr 1893 / g3 mit 11 200 6 Nutzungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschäzungen und andere das Grund stuck betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher über chenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder etrag auß dem Grundbuche zur Zeit der Gintragung des Versteigerungsvermerks nicht her— vorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden ebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtitt werden und bei Ver theilung des Kaufgeldes gegen die berücksich⸗ tigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die jenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver⸗ steigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag daß Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 2. Oktober 1896, Mittags 12 Ühr, an obenbezeichneter Ge⸗ richtsstelle verkündet werden, Berlin, den 23. Juli 1890.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 53.

laistsl Aufgebot.

Auf Antrag des Herrn G. Steinbeck zu Rostock werden die Inbaber des 'soigen Pfandbriefg Serie III. Litt. B. Nr. 3827 der Mecklenburgischen Hypotheken und Wechselbank zu Schwerin über 1000 , sowie des dazu gehörigen Talons und der dazu gehörigen, am 2. Januar und 1. Juli 1890 fällig gewordenen, bezw. an den gleichen Tagen in den folgenden Jahren bis einschließlich des Jahres 1905 fällig werdenden Zinsscheine aufgefordert, bei Vorlegung gedachten Pfandbriefes, bezw. des Talons und der Zinsscheine, ihre Rechte und Ansprüche aus diesen Urkunden spä⸗ testens in dem auf den 12. Februar 1895 bei dem unterzeichneten Gericht Mittags 12 Uhr an— gesetzten Termin anzumelden, unter dem Nachtheil, daß der gedachte Pfandbrief, bezw. der Talon und die Zinsscheine für kraftlos erklärt werden.

Schwerin, den 4. Juli 1390

Großherzogliches Amtsgericht. Zur Beglaubigung: (L. 8) Fr. Heitmann, Gerichtsschreiber.

(15503 Auf t ebot. :

Auf den Antrag der Wittwe Zimmermann, Henriette, geb. Dahms, hierselbst, wird der Inhaber der an⸗ eblich der Antragstellerin verloren gegangenen, auf den

amen derfelben lautenden beiden Obligationen der (ehemaligen) Stargarder Gas⸗Beleuchtungs ˖ Aktien gesellschaft Nr. 147 vom 26. November 1871 und Fir. 757 vom 1. Juli 1572 über je 300 M aufge⸗ fordert, seine Rechte auf die Urkunden spätestens im Aufgebotstermine am 6. Januar 1891, Vor⸗ mittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer 1, anzumelden und die Obligationen vorzu— legen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird. ; Stargard i / Bomm., den 3. Juni 1890.

eg rl Amtsgericht. Abtheilung III.

1328 . 3 Königliche Amtsgericht München 1. Abthei⸗

lung A. für Civilsachen, hat unterm 1. April 1890 folgendes Aufgebot erlassen: ö.

Es ist zu Verlust gegangen ein Depositen · schein der Bayerischen Vereinsbank d. d. München,

12 Mai 1888 Nr. 4049, gezeichnet von Beschoren

16. Juli I888 . & , bezw. Fester, wonach Michael Wenhard dahler Werthpaplere und zwar ZJsoige Pfandbriefe der Bayerifchen Handels bank im Gesammtbetrage von 6o00 M als offenes Depot bei genannter Bank hinterliegen hat. Es wird nun auf Antrag des Königlichen Advokaten und Rechtsanwaltz Müller als bevollmächtigten Vertreters des Privatiers Michael Wenhard dahier der allenfallsige Inhaber diefes Depositenscheins aufgefordert. seine Rechte spätestens im Aufgebotstermine am Montag, den Lö. Sttober if. J., Vormittags 9 Uhr, im dies gerichtlichen Geschaftszimmer Nr. 19 ( Augustiner · stoch anzumelden eventuell den Depo itenschein vor⸗ zulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfol⸗ gen wird. ; Mün chen, am 2. April 1889. . Hier, Kgl. Gerichtsschreiber:

L. 8. Hagenauer.

159750 Aufgebot. l Auf hrnttag der e , . Catharine Menke

u Hoverhagen wird der Inhaber des auf den . ntragstellerin ausgestellten Spaꝛ kassen⸗

spätestens im Termine vom 18. De ember 1890, Vormittags 11 Uhr, seine Rechte anzumelden, und die Ürkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung det Sparkassenbucht erfolgen wird. Hoya, den 36. Mai 1890.

Königliches Amtsgericht. J.

. Aufgebot.

Die Sparkassenbücher des Credit ⸗Cassen ⸗Vereins zu Forst 4. 8. Eingetragene Genossenschaft mit unbeschrãnkter Haftpflicht: ; a. Folio 6628 über 316 M 21 8, ausgefertigt für Johanne Rubin in Meblen, . b. Tolio 4844 über 199 M 35 3, ausgefertigt für Wilhelmine Bablo in Sorgen, sind angeblich verloren gegangen und sollen auf den Antrag der Eigenthümer, nämlich; ) zu a. der unperehelichten großjährigen Johanne Rubin zu Mehlen, . . zu b. der verehelichten Ausgedinger Bahlo, Wil⸗ helmine, geb. Trunte, zu Sergen, . zum Zwecke der neuen Ausfertigung amortisirt werden. . Es werden daher die Inhaber der Bücher aufge= fordert, spätestens im Aufgebotstermine den 26. Februar 1891, Vormitt. 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 11, ihre Rechte anzumelden und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die ,, , erfolgen wird. orft, den 8. Juli . . . Königliches Amtsgericht.

24633 Aufgebot. r t . Vorstand der Dortmunder Exportbier⸗

Brauerei „Phönix zu Dortmund, vertreten durch den Rechisanwalt Kramberg daselbst, hat das Aufgebot eines am 3. August 1889 fälligen Wechfels d. d. Dortmund, den 3. April 1856 über 2506 M, welcher ausgestellt ist von Hch. Remmert an eigene Ordre, acceplirt von Hch. Berger in Dortmund, und von Hch. Remmert weitergegeben ist an J. W. Schreiber und von diesem dann an die Dortmunder Exportbier Brauerei Phönix“ zu Dortmund Übertragen und übersandt ist, beantragt. Der Wechsel ist angeblich verloren. Der unbekannte Inhaber desselben wird daher aufgefordert, spätestens in dem auf den 19. März 1891, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter zeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 21, anberaumten Aufgebotstermine seins Rechte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. . Dortmund, den 18. Juli 1880.

Königliches Amtsgericht.

10622 Aufgebot. . : Die luttien gesensd* Bank für Elsaß ⸗Lothringen in Straßburg, vertreten durch ihre Directoren Monffort und Paschoud hier und diese durch Rechts- anwalt Dr. Reinhard hier, hat das Aufgebot eines am 23. Dezember 1889, 4. Januar 1890 von M. Pinette und Feinstein in Karatschew (Rußland) ausgestellten, auf 5. M. u. A. Levy in Straßburg i / Elf. gezogenen und von letzteren acceptirten Wechsels über 4578.34 Mark, zahlbar drei Monate nach dato an die Ordre der Anglo⸗Deutschen Bank in Ham burg, girirt von dieser an die Züricher Cantonal⸗· bank, und von dieser auf die Bank für Elsaß⸗ Lothringen, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Dienstag, den 16. Dezember 1899, Vormittags 9 uhr, vor dem unterjeichneten Gerichte, im Civilsitzungs⸗ faal, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte an zumelden und die Urkunde a , . widrigen⸗ falls die Kraftloserkläͤrung der Urkunde erfolgen wird. Straßburg, den 13. Mai 1890. . Kaiserliches Amtsgericht.

(16216 Aufgebot.

Der Kaufmann C. W. Glahn in Hamburg hat das Aufgebot des verloren gegangenen Wechsels d. d. Hamburg, den 31. Januar 1890 über 1384. 58 jahlbar am 30. April 1899, gezogen von dem Antragsteller Glahn auf Paul Rößler in Magde burg, welcher den Wechsel acceptirt hat, beantragt. Der Inhaber des Wechsels wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 22. Dezember 1899, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Domplatz 9, ö 1, anberaumten Aufgebots⸗ termine feine Rechte anzumelden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Wechsels erfolgen wird. .

Magdeburg, den 3. Juni 1890.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 6.

1820 Aufgebot.

Die Firma Eduard dartiß jun. zu Halle a. S. hat das Aufgebot des angeblich auf der Post ver⸗ loren gegangenen Wechsels d. d. Duüsseldorf, den 28. Juni 1889 über 120 M, zahlbar am 3. Oktober 1885, welchen C. Dißmann & Cie. an eigene Order auf H. Lüttich in Bielefeld gezogen, Letzterer an enommen hat, welcher vom Aussteller an Herrn rn Eltz girirt ist, dann das Blanco ⸗Giro des

Letzteren und danach 6 der Berlin⸗Gubener Hutfabrik. Aktiengesellschaft vorm. A. Cohn (unter-

schrieben A. Cohn, p. p. H. 6 und danach den durchstrichenen Vermerk: „Inhalt durch Postauftrag erhalten, Halle a / S., den 15. Oktober 1889, Eduard Hartig jr.“ trägt, beantragt. ;

Der Inhaber dieses Wechsels wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 21. Oktober 1899, Vormittags 11 Uhr, an unterzeichneter Gerichte ˖ stelle , Nr. 8) anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und den 66 vorzu⸗· legen, widrigenfalls der Wechsel für kraftlos erklärt werden soll. .

Bielefeld, den 30. März 1890.

Königliches Amtsgericht. IVB.

gz. Monis. (L. 8) Ausgefertigt: Volken ing, Gerichtsschreiber.

(22406 AVnfgebot. Der Justizrath Dr. Michels u Duisburg, Namens

buchz Litt. G. 115 der Sparkasse zu Hoya mit

einer Einlage von 18500 hierdurch aufgefordert,

des , Johann Ludwigs jnnior daselbst, als ckzeigenthümers, hatz dag Aufgebot des im Grundbuche von Duisburg Band 36 Bl. 40 unter

Abtheilung 3 Nr. 2 für die verstorbenen Eheleute Gärtner und Metzger Johann Ludwigs senior und Elisabeth, geb. Röttgers, zu Duisburg aus der Obli⸗ gation vom 23. Oltober 1868 eingetragenen Kauf⸗ gelderrücktandes ven 900 Thalern, der angeblich etilgt ist und gelöscht werden soll, beantragt. Die ger rd hf der der Hypothekengläubiger werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 4. Novem⸗ ber 1890, Mittags 12 Uhr, vor dem unter⸗ zeichneten Gerichte, Zimmer 88, anberaumten Auf gebotstermine ihre Ansprüũche und Rechte auf die Post anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren Ansprüchen auf die Post ausgeschlossen werden und selbige ge⸗ löscht wird.

Duisburg, den 8. Juli 1890.

Königliches Amtsgericht.

isn]. Aufgebot.

1) Nach Ausweis des Grundbuchs von, Heckenbeck Bd. II. S. 19 stand bei dem Schuhm schen Hofe No. ass. Z zu Heckenbeck ein Hypotbekkapital zu ursprunglich 700 Thlr. 2190 S nebst &cso Zinsen für den Bahnwärter Christian Friedrich Lebrecht Wente zu Hansfreden aus der Obligation vom 27. Mai 1863 eingetragen, auf welches jedoch in⸗ jwischen 75 Thlr. gelöscht sind, während 300 Thlr. in Folge mehrerer Cessionen auf die Gemeinde Heckenbeck, 325 Thlr. aber aus dem gleichen Grunde auf den Kothsassen Ernst Bodenstein zu Heckenbeck ausweislich des Grundbuchs übergegangen sind. 2) Laut des alten Grundbuchs von Dankelsheim Bd. J. S. 43 stehen bei dem zu Dankelsheim unter der Versicherungsnummer 17 belegenen Halbspãnner⸗· hofe nebst Zubehör 50 Thlr, in Conv. Münze nebst ooo Zinsen aus einer am 12. März 1823 von dem vormaligen fürstl. Kreisgerichte Gandersheim auf⸗ genommenen Obligation für den Soldaten Wilhelm Warmbold zu Eiershausen eingetragen. . Nachdem nun zu 1 der Gemeindevorsteher Wilhelm Pothe zu Heckenbeck Namens der Gemeinde Heckenbeck und der Kothfaß Altvater Ernst Bodenstein daselbst das Aufgebot der betr. Schuldurkunde vom 22. Mai 1863, der Cessionsurkunde vom 20 Uugust 1865 ; IJ. Septem ber und der Ausfertigung des Cessions- und Quittungs« Protokolls vom 23. Januar 1872, bezüglich des unter 2 gedachten Falles aber der Halbspãnner i, Böcker zu Dankelsheim als derzeitiger

igenthümer des fraglichen Hofes das Aufgebot der Sbligation vom 12. März 1823 beantragt haben, werden ad 1 und 2 die unbekannten Jnhaber der frag⸗ lichen Urkunden, ad 2 auch alle Diejenigen, welche auf die Hypothek qu. Anspruch machen, damit auf⸗ gefordert, ihre Rechte spätestens in dem auf den 18. Dezember 1890 Morgens 109 Uhr vor unterzeichnetem Gerichte anberaumten Termine an⸗ zumelden, auch die betr. Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die betreffenden Urkunden den Eigen⸗ thümern der verpfändeten Grundstücke gegenüber für kraftlos erklärt werden sollen, in dem zu 2 gedachten Falle auch die Löschung der Hypothek qu. auf Antrag erfolgen soll. ö

Gandersheim, den 31. März 1890.

Herzogliches Amtsgericht. gez. Seebaß. (L. S) Zur Beglaubigung: Bremer, Gerichtsschreiber.

1 Aufgebot.

Der Rittergutebesitzer Albrecht von Gadenstedt zu Gadenstedt hat in Gemäßheit des 5§. 23 der Grundbuchordnung das Aufgebotsverfahren rücksicht⸗ lich der von dem Familienstammgute Volkersheim relevirenden beiden Kruggerechtigkeiten daselbst be⸗ antragt. .

Demgemäß werden alle Diejenigen, welche Rechte an den fraglichen Gerechtsamen zu haben ver— meinen, öffentlich damit geladen, solche Rechte spä⸗ testenß in dem auf den 9. Oktober d. J., Morgens 19 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle an⸗ gesetzten Termine anzumelden, unter dem Rechts nachtheile, daß nach Ablauf dieser Frist der Besitzer, Rittergutsbesitzer von Gadenstedt als Eigenthümer der fraglichen Gerechtsame in das Grundbuch ein— getragen werden wird, und daß, wer die ibm ob⸗ liegende Anmeldung unterläßt, sein Recht gegen einen Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Rich tigkeit des Grundbuches die vorgedachten Krug— gerechtigkeiten erworben hat, nicht mehr geltend machen kann.

Lutter a. / Bbge, den 31. Juli 1890.

Herzogliches Amtsgericht. Kammrath.

27291] Bekanntmachung. . ö

Wegen der zum Grundbuche noch nicht über⸗ nommenen Grundstücke der Stg. Plettenberg Flur II. Nr. 210 /2, an der Hungewahr, Soliung, 8 a 82 am und Flur VIII. Nr. S3 / II, am Schellbagen, Holzung, 24 a 54 4m, ist zum Zwecke der Anlegung eines neuen Grundbuchblattes auf Antrag der Wittwe und Erben des früheren Papiermachers später Fabrik ˖ arbeiters Conrad Niggetiet zu Plettenberg das Auf⸗ gebotsverfahren eingeleitet. .

Alle unbekannten Eigenthumsprätendenten werden aufgefordert, ihre Rechte und Ansprüche auf die Grundstücke spätestens im Aufgebotstermine den L9. September 1899, Vormittags 10 Uhr, anzumelden, widrigenfalls sie mit denselben ausge ⸗˖ schlossen werden.

Plettenberg, den 4. August 1890.

Königliches Amtsgericht.

27292 Bekanntmachung.

t Auf Antrag der Ehefrau des Arbeiters Carl Masch, enannt Schmiebl, Friederike, geborenen Schult, zu Ern wird deren Ehemann, der Arbeiter Carl Masch, genannt Schmiebl, welcher am 16 1 sig zu Lassan geboren, und seit dem Jahre ] 77 verschollen ift, aufgefordert, sich spätestens im Auf⸗ gebolstermine am Dienstag, den 21. Otte ber i890, Vormittags 10 Uhr, jzu melden, widri⸗ genfalls derselbe für todt erklaͤrt werden wird.

olgast, den 2. August 1890.

Königliches Amte gericht.