1890 / 200 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 20 Aug 1890 18:00:01 GMT) scan diff

der Inf. 1. bots des Landw. Bezirks Halle, Pnenningsd orf, 83 1. 1 8. 1. Aufgebots des Landw. Beꝛir ka Torgau, zu Lts, Thieme, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. ezirks Bernburg, zum Hauptm., Brunner, Lohwasser, Sec.

Lis. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Müblbausen

i. Tb., Bit horn, Ser. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Erfurt, Karsten, Schwarze, Roth, Sec. Lts. von der Inf. 1. Aufgebots desselben Landw. Bezirks, Hoffmann,. Stille, Sec. Lis. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Sondershausen, Saenger, Sec. Lt. vom Train 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Burg, Wüstenhagen, Ser Lt. vom Train 1. Auf- gebots des Landw. Bezirks Sangerhaufen, Böhler, Ser Lt. von der Res. des Magdeburg. Train ⸗Bats. Nr. 4, zu Pr. Lts., befördert. Liesen⸗ berg, Pr. Lt. vom Train 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Aschers leben, ein Patent seiner Charge verliehen. Kreitz, Pr., Lt. a. D., zuletzt von der Res. des damaligen Hohenzollern Füsilier⸗Regi= ments Nr. 40, in der Armee, und zwar als Prem. Lient. mit einem 6 vom 3. April 1885 bei der Landw. Inf. 1. Aufgebots des andw. Bezirks Bitterfeld, wiederangestellt. Hoffmann, Ser. Lt. von der Res. des Hus. Regts. Graf Goetzen (2. Schles) Nr. 6. Kohlsaat, Ser. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Schroda. Kupke, Ser. Lt. von der Inf. 2. Aufgebets des Landw. Bezirls Qstrowo, Pe tze l, Sec. Lt. vom Train 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Samter, zu Pr. Lts, Frbr. v. Richthofen, v, d. Bers-= wordt, Pr. Ltz. von der Res. des Drag. Regts. König Friedrich III. C2. Schles.) Nr. 8, Engel, Pr. Lt. von der Kav. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks I. Breslau, d. Scheibner, Pr. Lt von der Kar. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks 1 Breslau, Wittwer, Pr, gt. von der Kav. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Münsterberg, zu Ritt⸗ meistern, v. Rohrfcheidt, Sec. Lt. von der Res. des Kür. Regts. Herzog Friedrich Eugen von Württemberg ¶Westpreuß ) Mr. 6 Güttler J, Sec. Lt. von der Infanterie J. Aufgebots des Landw. Bezirks Brieg, Scholz, Berndt, Sec. Lts. vom Train 1. Auf⸗ gebots des Landw. Bezirks I. Breslau, Beck, See. Lt. von der Res. des Train-Bats. Nr. 165, zu Pr. Lts, befördert. Störig, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Brieg, der Charakter als Major verliehen. von der Heyde, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Minden, Seringhaus, Sec. Lt. von der Feld ⸗Art. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Barmen, Wolff IV., Sec. Lt. x Train J1. Aufg. desselb. Landw. Bez. zu Pr; Ets, befördert. Fabian, Sec. Lt von der Res. des Magdeburg. Füs. Rgts. Nr. 36. Karcher, Thiel, Sec. Lts. von der Inf. 1. Aufgeb des Landw. Bezirks Saarlouis, Landsberg, Sec. Lt. von der Res. des Hus. Regts. Graf Goetzen (2. Schles. ) Nr. “„“, Pfeffer v. Salomon, Krüger, Sec. Lts. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks L Trier, Gilles, Sec. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks H Trier. Most ert, Sec. Lt. vom Train 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Koblenz, Bosselmann, Sec. Lt. von der Kav. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Wismar, Dierig, Sec. Lt. von der Res. des Gren. Regts. König Friedrich Wilhelm 1I. (1. Schles.) Nr. 1, Giese, Sec. Lt. von der Infanterie 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Altona, Cramer v. Elausbruch, Sec. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Nienburg, Wolff, Sec. Lt. von der Feld⸗Art. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks 1 Braun— schweig Riechelmann, Ser. Lt. der Res. des Hannov. Train⸗ Bats. Nr. 10. Marckwert, Sec. Lt. vom Train 1. Aufgebots des Landw. Bezirks 1 Braunschweig, zu Pr. Lis. befördert. Schäffer, Hauptm. von der Inf. J. Aufgebots des Landw. Bezirks Hildesheim, der Charakter als Major verliehen. Schlosser, Sec Lt. von der Res. des Füs. Regtg. von Gersdorff (Hessischen) Nr. 80, Jung, Sec. Lt. von der Reserve des Hessischen Train. Bataillons Nr. II, Bock II, Sec. Lt. vom Train 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Weimar, Ebert, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Lörrach, Fa ber J., Sec. Lt. von der Res. des Train Bats. Nr. 15, v. Kries, Rasch ke, Sec. Lts. von der Res. des Inf. Regts. Graf Dönhoff (J. Ostpreuß.) Nr. 44, zu Pr. Lts, K Pr. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks anzig, zum Hauptm., Enss, Ser. Lt. von der Inf. 1. Auf⸗— gebots desselben Landw. Bezirks, Hevelke, Sec. Lieutenant von der Infanterie 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Neustadt, Hammerschmidt, See. Lt. von den Jägern J. Aufgebots det Landw. Bezirls Frankfurt a. O, Böhmer, Sec. Lt. von den Jägern 1. Aufgebots des Landw. Bezirks J Berlin, Schildt, Sec. Lt. von den Jaͤgern 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Burg, Linsel, Sec. Lt. von der Res. des Lauenburg. Jäger ⸗Bats. Nr. 9, Frhr. v. Mulert, Ser. Lt, von der Ref., des Westfäl. Jäger ⸗Bats. Nr. 7, Terstesse, Sec. Lt. von den Jägern 1. Aufgevots des Landw. Bezirks Neuwied, Hempfing, Sec. Lt. von der Res. des Hess. Jäger ⸗Bats. Nr. 11. Block, Ser. Lt. von den Garde Landw. Schützen 1. Aufgebots, zu Pr. Lts Hoffmann, Bergmann, Pr. Lts. von der Res. des Eisenbahn ⸗Regls. Nr. 2, Martius, Paul, Daub, Pr. Lts. von der Landw. J. Aufgebots der Eisenbahn-Brig., zu Haupt- leuten befördert.

Absch ie dsbewilligungen. Im Beurlaubten stande. Berlin, 12. August. Müller II., Pr. Lt. vom 1. Aufgebot des 2. Garde Landw. Regts, mit der Landw. Armee⸗-Uniform, Forche, Sec. Lt. von der Inf. 3. Aufgebots des Landw. Bezirks Insterburg, Winckelsesser, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Stettin, Peterson, Hauptmann von der Feld⸗Art. 1. Auf⸗ gebots des Landw. Bezirks Bromberg, diesem mit der Landw. Armee—= Uniform, Schneider, Sec. Lt. von der Res. des Inf. Regts. Graf Tauentzien von Wittenberg (3. Brandenburg.) Nr. 26. Schule, Pr. Lt. von der Res. des Thür. Hus. Regts. Nr. 12, der Ätschied bewilligt. Lehfeld, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Brandenburg a. H., Schulze, Pr. Lt. von der Inf. J. Aufgebots des Landw. Bezirks IJ. Berlin, diesem mit der Landw. AÄrmee— Uniform, Hopf, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots desselben Landw. Bezirks, Meyer, Sec. Lt. von der Res. des 2. Niederschlef. Inf. Regts. Nr. 47, Frhr. v. u. zu Weichs an der Glon, Pr. Lt, von der Kav. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Dessau, als Rittm mit der Landw. Armee ⸗Uniform, Pa schen, Sec. Lt, von der Inf. 2. Aufgebot des Landw. Bezirks Magde burg, Völcker, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Altenburg, Krueger, Sec. Lt. von der Inf. 2. Auf gebots des Landw. Bezirks Muskau, mit der Landw. Armee ˖ Uniform, Kober, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Liegnitz, Nicaeut, Sec. Lt. von der Kav. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Samter, Dyhren furth, Sec. Lt. von der Kav. 2. Auf⸗ gebots des Landw. Bezirks IJ. Breslau, Neum eister, Pr. üt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks J. Breslau, unter Wieder⸗ ertheilung der . zum Tragen der Landw. Armee - Uniform, Speck, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks J, Breslau. Trewendt J., Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots dess. Landw. Bezirks, Müller, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Rybnik, Jaenicke, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Kreuzburg, Dustm ann, Sec. Lt. von der Inf. 2. Auf⸗ gebots des Landw. Bezirks Bielefeld. Spieß, See. Lt. von der Res. des 2. Großherzogl. Hess. Inf. Regts. (Großherzog Nr. 116, Raeder, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Barmen, Frhr. v. Aux. Sec. Lt. von der Feld⸗Art. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Mühlheim a. R, Liessem, Sec. Lt. von der Kav. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Neuß, Schnitzler 1, Premier ⸗Lieutenant von der Kavallerie 1. Aufgebots des Landwehr⸗ Bezirks Köln, Bredt, Sek. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des⸗ selben Landw. Bezirks, Greven, Sec. Lt. von der Kav. 2. Auf⸗ gebots desselben Landw. Bezirks, Bornschein, Sec. Lt. von der Inf. 1 Aufgebots des Landw. Bezirks Limburg, Riede fel Frhr. zu Fisenbach, Sec. Et, von der Res. des Hus. Regts. Landgraf

riedrich I. von Hessen Homburg (8. F Nr. 14, als Pr. Lt.,

aum gartner, Pauptm. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Freiburg, unter Wiederertheilung der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 2. Bad. Gren. Regts. Kaiser Wilhelm J. Nr. io, West, . Lt. vom Train 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Karls⸗ ruhe, artwig, Sec. Lt, von der Feld⸗Art. 2. Aufgebols des Landw. Bezirks Konitz, der Abschied bewilligt.

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Xun. (Rdniglic m bergisches) Armer⸗ Corps. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. 8 aktiven Heere. 14 August. Kallee, Major im Inf. egt. Kaiser Friedrich König von Preußen Nr. 125, als Batg. Com - mandeur in das Inf. Regt. König Wilhelm Nr. 124, Frhr. v. Ha gf Hauptm. und Comp. Chef im Gren. Regt. König Karl „123, in die erste Hauptmannsstelle des Inf. Regts. Kaiser Friedrich König von Preußen Nr. 125, versetzt. v. Heider, Hauptm. im Gren. Regt. König Karl Nr. 123, jum Compagnie⸗-Chef er⸗ nannt. Linck, Pr. Lt. im Inf. Regt. König Wilhelm Nr 124, in das Gren. Regt. König Karl Nr. 123 versetzt. Scheurlen, Sec. Lt. im Gren. Regt. Königin Olga Nr. 119, zum Pr. Lt. be⸗ fördert. Jäkle, Major und Bats. Commandeur im Inf. Regt. König Wilhelm Nr. 124, mit Pension zur Disp. gestellt und zum Commandeur des Landw. Bezirks Ulm ernannt. Abschiedsbewilligung en. Im aktiven Heere. 14. August. Ernst, Pr. Lt. im Gren. Regt. Königin Olga Nr. 119, mit Pension der Abschied bewilligt.

Zur Statiftik der preußischen höheren Lehranstalten und der mit ihnen organisch verbundenen Vorschulen.

(S. Nr. 195 d. . R. u. St. A.)

IH. Realgymnasien und Real⸗Progymnasien.

Im vorigen Sommerhalbjabr bezifferte sich die Gesammtschüler⸗ zabl der 88 Realgymnasien und 81 Real- Progymnasten des preu⸗ sischen Staats auf 41 544, darunter 77, 9 oo K 13,2 0so katholisch, O4 Jo sonst. christlich und 8,5 o jKudisch. Die verhältniß⸗ mäßige Betheiligung am Realgymnasial⸗Unterricht ist Seitens der Evangelischen eine stärkere, dagegen Seitens der Katholiken eine merk lich mindere, und Seitens der Juden eine etwas geringere als an dem Gymnasial⸗ Unterricht. In den Provinzen Überschreiten die Cvangelischen den ihnen zustehenden Prozentsatz an der männlichen Bevölkerung theils mehr oder minder, theils bleiben sie hinter demselben zurück. Das erstere ist der Fall mit 364 bis L600 in: Westpreußen, Posen, Rheinland, Westfalen, Schlesien, Ostpreußen, Hannover und Sachsen; das letztere mit 23 bis 8,3 / in: Brandenburg, Schleswig. Holstein, Pnmmern, Stadt- kreis Berlin und Hessen⸗Nassau. Die Katholiken bleiben hingegen überall hinter ihrem Prozentsatz zurück, theilweise recht belangreich, und zwar mit O. 8 bis 42.3 in: Schleswig⸗Holstein, Brandenburg, Pemmern, Sachsen, Hessen⸗Nassau. Stadtkreis Berlin, Hannover, Ostpreußen, Westfalen, Schlesien, Rheinland, Westpreußen und yen während die Juden den ihrigen in allen Provinjen bedeutend über⸗ steigen, und zwar um das Elf bis Dreifache in: Sachsen. Schleswig, Holstein, Schlesien, Westfalen, Ostpreußen, Hannover, Brandenburg, Rheinland, Pommern, Hessen Nassau, Posen, Westpreußen und Stadt⸗ kreis Berlin. Die Hohenzollern'schen Lande haben weder ein Real⸗ gymnasium noch ein Real⸗Progymnasium. Auf je 10 000 männ⸗ liche Mitglieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse bezw. Religions gemeinschaften kommen im Staatsdurchschnitt: bei den Evangelischen 36,3, bei den Katholiken 11,6, bei den sonstigen Christen 423,5, bei den Christen überhaupt 27, und bei den Juden 197,0 Real⸗ gymnasial · Schüler. Für die einzelnen Provinzen berechnen sich die nachstebenden Verhiltnißzahlen:

1) O stpreußen. Schülerzahl der 5 Realgymnasien und 2 Real · Progymnasien: 1628, darunter 90, 8 o o evangelisch, 2, 4 katho⸗ lisch, O,? o sonst christlich und 6,1 0 judisch. Auf je 10 906 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse bezw. Religionsgemein⸗ schaften kommen: bei den Evangelischen 18,5, bei den Katholiken 3,1, bei den sonstigen Christen 24,9, bei den Cbristen überhaupt 16,4 und bei den Juden 127,8.

2) Westpreußen. Schülerzahl der 4 Realgymnasien und 4 Real-⸗Proagymnasien: 1673, darunter 840 G evangelisch, 7, 15 0o katholisch, 17 90 sonst christlich und 7,15 σ0 ͤjüdisch. Auf je 10 (66 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse bezw. Religions⸗ gemeinschaften kommen: bei den Evangelischen 42,9, bei den Katholiken 3,5, bei den sonstigen Christen 43,2, bei den Christen überhaupt 23,0 und bei den Juden 1023 Realgymnasial⸗Schüler.

3) Stadtkreis Berlin. Schülerzahl der 8 Realgymnasien: 5961, darunter 81,2 οG evangelisch, 2,9 o katholisch, O. 1 sonst christlich und 15,8 9 jüdisch. Auf je 10 0090 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubensbekenntniffse bezw. Religionsgemeinschaften kommen: bei den Evangelischen 89,6, bei den Katholiken 32,0, bei den sonstigen Christen 24,7, bei den Christen überhaupt 83,9 und bei den Juden 232,8 Realgymnasial Schüler.

4) Brandenburg. Schülerzahl der 7 Realgymnasien und 11 Real⸗Progyvmnasien: 3483, darunter 4,0 υιί evangelisch, 2.3 0 katholisch, 0. Lo sonst christlich und 3,6 jLudisch. Auf je 16000 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse bezw. Religionsgemeinschaften kommen: bei den Erangelischen 29,4, bei den Katholiken 22,6, bei den sonstigen Christen 15,3, bei den Christen überhaupt 29,? und bei den Juden 205,0 Realgymnasial⸗Schüler.

5) Pommern. Schülerzahl der 4 Realgymnasien und 3 Real⸗ Progymnasien: 2237, darunter 9g2, 8 GG evangelisch, 6, 9 katholisch, Gäbe sonst christlich und 5,9 C judisch. Auf je 10 000 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubensbeke nntnisse bezw. Religionsgemein⸗ schaften: bei den Evangelischen 29,0, bei den Katholiken 15,2, bei den sonstigen Christen 43,ů', bei den Ehristen überhaupt 28,8 und bei den Juden 199,8 Realgymnasial⸗Schüler.

6s) Posen. Schülerzabl der 4 Realgymnasien; 1284, darunter 66,4 0 evangelisch, 17,4 0ͤê katholisch und 16,2 9 jüdisch. Auf je 10 909 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse bezw. Religionsgemeinschaften kommen: bei den Evangelischen 32,8, bei den Katholiken 4,1, bei den Christen überhaupt 13,4 und bei den Juden 87,3 Realgymnasial Schüler.

7) Schlesien. Schülerzahl der 8 Realgymnasien und 3 Real⸗ Progvymnasien: 2603, darunter 64,4 C evangelisch, 22,7 co katholisch, O2 Go sonst christlich und 12,7 6D jͤdisch. Auf je 16 O00 mãnnliche Mitglieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse bezw. Religionsgemein⸗ schaften kommen: bei den Evangelischen 18,8, bei den Katholiken 5,7, bei den sonstigen Christen 12,1, kei den Christen überhaupt 11,8 und bei den Juden 151,9 Realgymnasial⸗Schüler.

8) Sachsen. Schülerzabl der 6 Realgymnasien und 8 Real⸗ Progymnasien: 3774, darunter 94,3 C evangelisch, 1,9 0 katholisch, G4 c sonst christlich und 3,4 06,0 jüdisch. Auf je 160000 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse bezw. Religions gemeinschaften kommen: bei den Evangelischen 32,0, bei den Katho⸗ liken 8,5“, bei den sonstigen Christen 62,4, bei den Christen Über— haupt 34 und bei den Juden 332,0 Realgymnasial⸗Schüler.

9) Schleswig ⸗Holstein. Schüler jahl der 3 Realgymnasien und 10 Real; Progvmnasien; g30, darunter 965,3 /g evangelisch, 1ů3 ͤo katholisch, O3 dio sonst christlich und 3,160 jüdisch. Auf je 16066 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubenzbekenntnisse bezw. Religionsgemeinschaften kommen: bei den Erangelischen 16,5, bei den Katholiken 1459, bei den sonstigen Christen 8,4, bei den Christen überhaupt 15,7 u. bei den Juden 162,5 Realgymnasial⸗Schüler.

10) Qannover. Schülerzahl der 13 Realgymnasien und 12 Real ⸗Progymnasien: 4950, darunter 88, 4 o/o evangelisch, 6.5 so Katholisch, ce sonst christlich und 5,0 Ho jüdisch. Auf je 10 900 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse bezw. Re— ligionsgemeinschaften: bei den Evangelischen 46,7, bei den Katholiken 23,6, bei den sonstigen Christen 28, , bei den Christen überhaupt 43,7 und bei den Juden 328,4 Realgymnasial Schüler.

1) Westfalen. Schülerzahl der 11 Realgymnasien und 4 Real ⸗Progymnasien: 2691, darunter 68,7 o evangelisch, 24,5 /o katbolisch, G6 0/9 sonft christlich und 6.2 o jüdisch. Auf je 16 069 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubengbekenntnisse bezw. Re—⸗ ligionggemeinschaften kommen: bei den Evangelischen 35, , bei den Kathollken 113, bei den sonstigen Christen 71,3, bei den Christen überhaupt 22, und bei den Juden 180,0 Realgymnasial⸗Schũuler.

12 Hessen ⸗Nassau. Schulerzabl der 4 14 Real⸗ Pr nasien: 3943, darunter 61 0, tholisch, 1B c sonst christlich und 15,2 069 . Auf 10 909 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse bejw. Religionsgemeinschaften kommen: bei den Evangelischen 44,5, bei den Katholiken 41.6, bez den sonstigen Chriften oi,3, bei den Christen Überhaupt 44,4 und bei den Juden 286,38 Realgymnasial Schüler. 13) Rheinland. Schülerzahl der 12 Realgymnasien und 10 Real · Proaymnasien: 6487, darunter 57,4 9 evangelisch, 35,7 o/o katholisch, 3 o sonst christlich und 6,6 o jüdisch. Auf je 16 066 männliche Miiglieder der einzelnen Glaubensbekenntniffe bezw. Religionsgemeinschaften kommen bei den Cvangelischen 62,8, bei den Katholiken 149, bei den sonstigen Christen 35, 6, bei den Christen überhaupt 28,0 und bei den Juden 191,4 Realgymnasial Schüler. Auf je 10 000 männliche Cinwobner kommen im Staatgdurch= schnitt 30, R, dagegen im: Stadtkreis Berlin 94,3, Heffen ⸗Nassau 5o , annover 45,5, Sachsen 31,4, Pommern 30,3, Brandenburg 30,1, heinland 28.8, Westpreußen 4,5, Westfalen 24 0, Ostpreußen 17,4, Schleswig ⸗Holstein 16,1, Pofen 144 und Schlesien 13,3 Real⸗ gymnasial· Schüler. . n dem Besuche der Realgymnasien und Real ⸗Progymnasien sind im Staatsdurchschnitt im Verhältniß zur männlichen Bevölkerung die Evangelischen rund dreimal so zahlreich als die Katholiken, und die ir. rund siebenmal so zahlreich als die Christen überhaupt be⸗ eiligt.

Rekursentscheidungen des Neichs⸗Versicherungsamts.

(866.) Ein landwirthschaftlicher Betriebsunternehmer ließ um seinen zur Aufstellung der Wirthschaftsgeräthe benutzten Hof eine neue Mauer ziehen und die in demselben befindliche Düngergrube aus- mauern. Die Maurerarbeiten hatte er einem Maurermeister der= gestalt übertragen, daß dieser sie mit seinen Arbeitern ausführte und für jeden Arbeiter und Arbeitstag die Meistergebühr bezog. Der Landwirth selbst half mit seinen Arbeitern nur bel Heranschaffung der Steine, deren Beschaffung er sich selbst vorbehalten hatte. Zu letzterem Zweck war ihm von einer Zechenverwaltung eine alte Lade⸗ bühne zum Abbruch überlassen worden. Mit der Ab⸗ bruchsarbeit betraute er einen gewöhnlichen Tagearbeiter, welcher als Tagelöhner bei Bauten, Wegebauten und bei land wirthschaftlichen Arbeiten thätig war, und jahlte ihm für die ganze Arbeit eine Gesammtsumme. Diese brachte ihm bei der mehrtägigen Dauer der Arbeit nur einen mäßigen Tagelohn für den Arbeits⸗ tag. Der Arbeiter ist nicht gemäß §. ? AÄbsaßz 2, §. 18 Absatz 2 des Bauunfallversicherungsgesetzes und der betreffenden Nebenstatut- vorschrift der zuständigen Baugewerks⸗Berufsgenossenschaft als selbst⸗ ständiger Baugewerbetreibender zur Anmeldung gekommen und zur Versicherung seiner Person Seitens der letzteren nicht herangezogen. Durch Rekursentscheidung vom 28. Juni 1890 hat das Reichs ⸗Verficherungsamk in Uebereinstimmung mit dem Schiedsgericht die zuständige landwirthschaftliche Berufs⸗ genossenschaft zur Gewährung der gefetzlichen Entschädigung an die Wittwe des bei der Abbruchsarbeit getödteten Tagearbeikers ver= urtheilt. Der verunglückte Arbeiter könne als Unternehmer der Ab—⸗ bruchsarbeit weder nach Ziffer 1 noch nach Ziffer 2 des 8. 3 des Bauunfallversicherungsgesetzes angesehen werden, ersteres nicht, weil er seiner ganzen wirthschaftlichen Stellung nach lediglich Tagearbeiter, nicht selbständiger Baugewerbetreibender gewesen sei, und letzteres nicht, weil nach den mitgetheilten That sachen die vereinbarte Gesammtsumme nur eine Entlohnung des Vexunglückten für seine Arbeitsleistung dargestellt habe. Er sei Akkordarbeiter des Landwirths gewesen und die Abbruchsarbeit daher eine Bauarbeit, welche von Letzterem für seine Rechnung ausgeführt sei. Diese nicht erbebliche Bauarbeit zusammen mit der Arbeit des Heranschaffens der Steine aus dem Abbruch an den Bau der dem Wirthschaftsbetriebe dienenden Hofmauer und Düngergrube falle unter 8 1 Absatz 4 des Bauunfallversicherungsgesetzes. In diefer Beziehung komme in Betracht, daß die Aufführung der Mauer und die Ausmauerung der Düngergrube selbst in dem gewerbsmäßigen Baubetriebe des Maurermeisters ausgeführt worden seien, da er die Arbeiter persönlich beziehungeweise durch einen ihm für die Ausführung verantwortlichen Vorarbeiter eleitet und beaufsichtigt habe (vergleiche dagegen den Absatz 3 der Rekurs entscheidung 833, „Amtliche Nachrichten des RV. A. 1890 Seite 452). Die hiernach allein von dem Landwirth für seine Rech⸗ nung und mit seinen Arbeitern ausgeführten Arbeiten der Beschaff ung und des Heranschaffens der Steine hätten einen so geringen ÜUmfang gehabt, daß sie, da sie übrigens auch unzweifelhaft den . des Wirthschaftsbetriebes gedient, bei der landwirthschaftlichen Berufs genossenschaft gemäß 8. 1 Absatz 4 des Bauunfall versicherungsgesetzes noch als mitversichert zu gelten hätten (zu vergleichen die Rekurs⸗ entscheidungen 864 und 865, „Amtliche Nachrichten des R. V. .A.“ 1890 Seite 496).

(67) In einer Rekurtentscheidung vom 5. Mai 1890 hat das Reichs Versicherungsamt ausgesprochen, daß ein kleiner Landwirth, welcher mit seinem Gespann einen der Staats⸗Baubehörde gehörenden Schneepflug auf einer Staatestraße gegen Lohn selbst führt, bei dieser Thätigkeit als ein in dem Straßenunkerhaltungsbetriebe beschäftigter Arbeiter anzusehen sei (zu vergleichen die Bescheide 71 und 413, so⸗ wie die an letzterer Stelle angeführten weiteren Bescheide, Amtliche Nachrichten des R. V.⸗A. 1889 Seite 321 und 1887 Seiie 351). Maßgebend hierfür war die Erwägung, daß, wenn man derartige Gespanndienstleistungen als Lohnfuhrwerksbetrieb und bei den land⸗ wirthschaftlichen Berufsgenossenschaften mitversichert erachtete, das Risiko dieser und ahnlicher, die größte Gefahr der Straßenbaubetriebe bildender Arbeiten von der Tiefbau. Berufsgenossenschaft beziehungs⸗ weise der Versicherungsanstalt derselben oder der Korporation 2c. (§§. 4, 46, 47 des Bau. Unfall versicherungsgesetzes) auf die landwirth · schaftlichen Berufgenossenschaften abgewälzt werden würde, während gerade jene Berufsgenossenschaft ꝛc. es i. welche zur Aufnahme solcher Betriebe gebildet und zur Versicherung derselben bestimmt ist.

(868) Ein Holztraneport, Unternehmer hatte zur Fortschgffun des in einem Walde gefällten Holzes eine Waldeisenbahn in Betrie gesetzt. Das Schlagen des Holzes erfolgte durch die Arbeiter des Waldeigenthümers, während Jener mit seinen Leuten das Heran—⸗ schaffen des Holjes zu dem Ausgangspunkt der Waldeisenbahn zu be⸗ wirken hatte. Bei letzterer Thätigkeit erlitt einer seiner Arbeiter innerbalb des Waldes einen Unfall. Das Reichs Versicherungsamt hat durch Entscheidung vom 15. Juni 1890 ausgesprochen, daß dieser Unfall nicht von derjenigen Berufsgenossenschaft ju entschädigen sei, welche den Betrieb der Waldeisenbahn in ihr Kataster aufgenommen hatte. Es handelt sich nicht, wie Kläger meint, um den gesammten Betrieb einer Eisenbahn im Sinne des S§. 1 Ziffer J des Aus dehnungsgesetzes. Vielmehr greifen hier zwei, Betriebe des- selben Unternehmers in, einander, welche hinsichtlich ihrer berufsgenossenschaftlichen Zugehörigkeit trotz ihres änßerlichen , getrennt behandelt werden müssen. Während das Aufladen des Holzes auf die Bahnwagen und das Abladen von den- selben dem Betriebe der Waldeisenbahn zuzurechnen ist, bildet das Heranschaffen des Holzes, soweit es sich innerhalb der Grenzen des sorstwirthschaftlichen Grundstücks des Produsenten vollzieht, als noth⸗= wendiger Abschluß des auf die Bewirthschaftung des Grundstücks ge richteten Betriebes noch einen Theil dieses letzteren und ist demgemäß bei der örtlich zuständigen land und forstwirthschaftlichen Berufs⸗ genossenschaft versichert (zu vergleichen Rerursentscheidungen 789 bis 791, . Amtliche Nachrichten des R. V. A.“ 1890 Seite 164).

869.) Ein Ziegeleibesitzer hält für die Zwecke seiner Ziegelei (oer ef daf des Materials und Abfuhr der Ziegel) Pferde und Lastwagen. er e llc. in geringfügigem Umfange, verwendet er diese auch zur Ausführung von Fuhren für Dritte gegen Entgelt,

nfuhrwerkerei dere gie tun nm be- . . 6 17. Februar 1 k die

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Lohnfuhrwerkerei bei der Ziegelei ⸗Beruftzgenoffenschaft als mit⸗ versicheit anzusehen. Zwar liegt ein ö h betrieb im Sinne des 1 vom 28. Mai 1886, welcher alt solcher einen Nebenbetrieb des Ziegeleibetriebes bil den würde, nicht vor (zu vergleichen Ziffer 2 der Anleitung, betreffend die An⸗ meldung der nach dem Ausdehnungsgesetz . Be⸗ triebe Amtliche Nachrichten des R. V. A.- 1885 Seite 166). Die Fuhrwerkerei unterliegt aber als Bestandtheil des Ziegeleibetriebes der Versicherung, und zwar dergestalt. daß auch die wenigen gegen Lohn für Dritte geleisteten * ren als mitversichert zu gelten haben, da sie sich lediglich als ein Ausfluß der dem Ziegeleibetriebe dienenden Gespannhaltung im Allgemeinen darstellen.

(8J0.) Eine Beruftzgenossenschaft hatte einem Verletzten durch förmlichen Bescheid eine Rente zugesprochen, wegen deren erechnung der Verletzte Berufung auf schiedsgerichtliche Entscheidung und späͤter Rekurs bei dem Reichs ⸗Versicherungsamt erhob. Während dieses Verfahrens erließ die Berufsgenossenschaft einen neuen Bescheid an den Verletzten, laut dessen ihm dieselbe Rente, welche der erste Be⸗ scheid feststellte, bis auf Weiteres gewährt wurde. Hiergegen ergriff der Verletzte das Rechtsmittel der Berufung nicht. Bas Reichs⸗ Versichernngsamt bat dem Rekurse durch Entscheidung vom 3. Fe⸗ bruar 1890 stattgegeben und in den Gründen derselben ausgeführt, daß dem fortlaufenden Bezuge der dem Kläger zuerkannten höheren Rente auch die formale Rechtskraft des jzweiten Bescheides nicht entgegenstehe. Denn derselbe bringe lediglich die gesetzliche Folge des ersten Bescheides den Fortbezug der darin festgefetzten Rente bis auf Weiteres überflüssigerweise nochmals zum Ausdruck. Eine selbst⸗ ständige rechtliche Bedeutung gegenüber dem Ergebniß des durch den ersten Bescheid eingeleiteten Verfahrens, wie es in der schiedsgericht⸗ w vorliege, wohne dem zweiten Bescheide daher ni ei.

Statiftik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In Soest sollte, wie der Rh.⸗Westf. Ztg.“ geschrieben wird, am Sonntag eine sozialdemokratische ersammlung statt-⸗ finden, zu welcher in den Blättern unter der Bezeichnung „große öffentliche Volkwversammlung“ eingeladen war. Gastwirtbk. Weist⸗ hoff, dem man bei der Anmiethung seines Saales den Zweck der Versammlung zu verschleiern gewußt hatte, zog am Sonnabend die Hergabe seiner Räume zurück, und so mußte denn die Versammlung ausfallen, da kein Soester Wirth sein Haus zu dergleichen Zusammenkünften hergeben will. Mit dem Agitator, der in der Versammlung reden sollte, an der Spitze zogen die Genossen und Genossinnen später zum Bahnhof, um unter Hochrufen und Tücherschwenken bei der Abfahrt sich von ihm zu verabschieden.

Hier in Berlin haben, wie das „Berl. Volksbl. berichtet, auf dem Neubau der Baufirma Held und Franke am Sonnabend die Hälfte der dort beschäftigten Maurer und 20 Zimmerleute die Arbeit niedergelegt Hr. Franke, der bisher 55 3 Stundenlohn bei neunstündiger Arbeit zahlte, kündigte den Gesellen an, daß er von jetzt ab nur noch o 3 zahlen werde. Diejenigen Arbeiter, die hier mit nicht einverstanden waren, legten die Arbeit nieder. Eine Ver⸗ sammlung sämmtlicher in der Holzindustrie beschäftigten Arbeiter war zum Montag Abend zusammenberufen worden, das Koalitionsrecht der Arbeiter zu besprechen. Die Versammlung war jedoch, wie die Volksztg. mittheilt, nur schwach besucht, und es wurde deshalb beschlossen, eine neue Ver⸗ sammlung einzuberufen und in dieser Stellung gegen das Vorgehen des neu gegründeten Verbandes der Holzindustriellen, welcher bereits einen Arbeitsnachweis errichtet hat, zu nehmen. Von den Rednern wurde betont, daß Angesichts des Zusammenschlusses der Unternehmer auch ein engeres Zusammengehen aller Arbeiterorganisa⸗ tionen dieser Branche angestrebt werden müsse.

In Leipzig hielten die Glasergehülfen am Montag eine von etwa 100 Personen besuchte Versammlung ab, in der Über die Thätigkeit der Tarifkommisfion Bericht erstattet und mitgetheilt wurde, daß die in einer größeren Werkstatt zwischen Arbeitgeber und Gehülfen entständenen Differenzen durch die Vermittelung der Tarifkommission und das entgegenkommende Verhalten des Prinzipals sich hätten gütich beilegen lassen. Die Tabadarbeiter von Leipzig und defsen näherer und weiterer Umgebung wählten in einer am selben Tage abgehaltenen Versammlung Vertreter für den demnächst in Dresden zusammentretenden Landeskongreß der sächsischen Taback⸗ arbeiter und den später in Antwerpen abzubaltenden inter nationalen Tabackarbeiterkongreß. Der ersterwähnte Kongreß wird sich mit der Aufstellung statistischer Erhebungen Über die Lohn und Arbeitsverhältnisse der sächsischen Tabackindustrie, mit der Berathung der gegen die Konkurrenz der Zuchthausarbeit zu ergreifenden Maßregeln und mit einer an den sächsischen Landtag zu richtenden Petition befassen, in welcher die Aufhebung des die Centralisation der Arbeiterpereinigungen hindernden 5§. 24 des sächsischen Vereinsgesetzes vom 22. November 1850 beantragt werden soll. Die Buchbindergehülfen haben kürzlich statiflische Er⸗ hebungen über die im Leipziger Buchbindergewerbe übliche Arbeitszeit angestellt. Die Erhebungen erstreckten sich auf 61 männliche und 980 weibliche von etwa 3005 hier überhaupt beschäftigten Arbeitern. Die tägliche regelmäßige Arbeitszeit (abgesehen von den Ueberstunden) 1 zwischen 9 und 103 Stunden und beträgt 105 Stunden im

ittel.

Wie die Ger; Ztg. mittheilt, sind die Textilarbeiter von Gera, Greiz,. Apolda, Hof u. s. w. übereingekommen, Sonn⸗ tag, den 5. Oktober, in Gerg einen Textilarbeiterkongreß abzuhalten, um daselbst über ‚Organisation, Agitation, Fachpresse, Stellung zum Textilarbeiterkongreß“ zu verhandeln. Es follen sämmt liche Städte Thüringens und des Vogtlandes eingeladen werden.

Aus Mährisch⸗Ostrau wird dem N. W. Tgbl.“ vom 18. d. M. telegraphirt, daß eine Arbeit seinstellung nirgends erfolgt sei. Alles sei in vollster Thätigkeit, die Ruhe sei nicht gestört worden. Das Militär bleibe noch da.

Aus London wird der „Voss. Ztg. geschrieben: Es ist hier gegenwärtig wieder so viel von Eid stank!* die Rede, daß man an eine neue Fluthzeit der „neuen Arbeiterbewegung“ glauben könnte. Nach der Achtstunden⸗Kundgebung vom 4. Mai war in Felge des gänzlichen Scheiterns sowohl der Briefträgerbewegung, wie auch des Polizeiausstandes eine merkliche Ebbe eingetreten, welche erst durch große Ausstandsbewegungen in der Provinz“, die ihre Rückwirkung nach hier ausübten, einigermaßen verdrängt werden konnte. Die vor einigen Wochen stattgehabte Hyde Park Jahresfeier der Einführung der Achtstundenschicht bei den Gasarbeitern, deren Gewerkverein jetzt über 90 900 Mitglieder zählt, blieb weit hinter den Erwartungen zurück. Aber auch die Jahresfeier des großen Hafenarbeiter ⸗Ausstandes ist weit hinter den Ankündigungen zurückgeblieben. Die Theilnahme von 160 000 Gewerkvereing⸗ mitgliedern der Hauptstadt an dem Straßenaufzuge war in Aussicht gestellt, und die Menschenansammlung im vde⸗ Part sollte, so verkündeten seit einigen Tagen die Blatter, selbst das ungeheure Massenaufgebot vom 4. Mai in den Schatten stellen. Wie wenig das der Fall gewesen ist, ergiebt sich daraus, daß der ganze Zug. welcher einige Dußend Mußikbanden und ein paar Hundert Banner und Fahnen mit sich fuhrte, um fich durch den Bogen am Hyde. Park Corner zu bewegen, nur 45 Minuten brauchte, gegen faft vier Stunden Marschlänge der beiden 7 vom 4. Mai. ... Das muß seinen Grund haben, und thatfächlich ist die augenblickũche Stimmung der britifchen Arbeiterfchaft in ihrer Allgemeinheit wenig daiu angethan, um zur Theilnahme an folchen Kundgebungen zu reizen. Gin gewiffes Vorgefühl von lommenden schlechlen Zeiten bedrückt die Gemüther; das zeigte sich am Sonntag

auch im Hyde Park. Burns 8 stolz auf die Machtstellung des e ,, n, Ohne Mitgliedskarte keine Arbeit ! Aber wenn die Arbeit auch für Tausende von Mitgliedern auf⸗ hören wird? Erwähnt zu werden verdient eg, daß viele von den alten Gewerkvereinsfübrern, so namentlich Georg Shipton, der Sekretär des Londoner Gewerkgraths‘, welche während des großen Ausstandes kühl bei Seite standen, heute im Park mit den. Vertretern der neuen Bewegung“ in der Verherriichun dieser letzteren geradezu gewetteifert haben. Shipton schrie noch vor de,. Monaten in einer der leitenden Monat. Rund⸗ schauen einen abfälligen Artikel über eben diese Bewegung. Uebrigens wird sich diese Linksschwenkung der britischen Gewerksvereine alter Schule auf dem diesjährigen Gewerkvereins⸗Jahreskongreß in Liverpool nicht minder auffallend kundgeben.

Aus Melbourne giebt W. T. B. folgendes Reuter'sche Telegramm wieder: Die Diensteinstellung der Offiziere der Handelsmarine verbreitet sich mit großer Schnellig— keit in den Häfen von Melbourne, Sydney und Brisbane. Eine der großen Schiffahrts. Gesellschaften bat beschlofssen, die Fahrten ihrer Dampfer einzustellen. Viele Dampfer, die am Dienstag auszulaufen beabsichtigten, sind . weil die Offiziere und Matrosen sie in Folge Befehl der Union verließen. Bie Schiffsrheder veröffentlichen Annoncen, in welchen sie die Dienste von Nichtunionisten verlangen und offeriren denselben längeres Engagement bei erhöhten Gehältern.

Wie der Köln. Itg. aus Mons berichtet wird, verweigerten in Wasmes am Sonnabend sämmtliche Arbeiter einer Grube der Zeche Grand-Buisson die Einfahrt wegen so—⸗ genannten Nulleng, d. h. weil die Verwaltung einzelnen von ihnen Abzüge für unreine Kohlen gemacht hatte. Auf Zeche Levant du Flénu in Frameries verweigerten sämmtliche Ar⸗ beiter der Grube Crachet⸗Piequery die Einfahrt wegen Lohn— kürzung. Unter den Koblenbergleuten des Hennegau macht sich die Neigung zu einem allgemeinen Ausstande bemerkbar.

Zurückbehaltungsrecht von Arbeitslöhnen.

Ein für das Verhältniß zwischen Arbeitge ber und Arbeitnehmer wichtiges Urtheil ist dieser Tage von dem Königlichen Landgerichte zu Elberfeld in der Berufungeinstanz gesprochen worden. Eine Firma X: pflegt mit ihren Arbeitern schriftliche Verträge abzuschließen. Diese Verträge werden als Lehrverträge bezeichnet. Die Arbeiter werden Lehrlinge genannt, und während für diese die sogenannte Lehrzeit auf 5. Jahre vereinbart wird, steht der Firma jederzeit das Recht zu, von den Verträgen einseitig zurückzutreten. Von dem vereinbarten Lohne ist der Arbeiter verpflichtet, jährlich 150 „S bei der Firma stehen zu lassen, und zwar wird dieser Betrag in wöchentlich gleichmäßigen Beträgen von dem Verdienste der Arbeiter einbehalten. Die ein⸗ behaltenen Beträge verfallen zu Gunsten des ‚Lehrherrn“, wenn der Arbeiter den Vertrag bricht. Vier Arbeiter arbeiteten seit Anfang des Jahres 1888 bei der Firma. Auf Grund des geschlossenen Ver⸗ trages war ihnen von ibrem Arbeitslohn der Betrag von 615 M ein- behalten worden. Im Oktober 1889 entstanden zwischen der Firma und den Arbeitern Zwistigkeiten. Letztere verließen die Arbeit und in Folge hiervon erklärte die Firma die vom Lohn einbehaltenen 615 als verfallen. Die Arbeiter, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Kober zu Elberfeld, klagten gegen die Firma, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Schweitzer zu Elberfeld, auf Zahlung des ihnen einbehaltenen Lohnes von 615 M Der Rechtsstreit hatte zunächst in erster Instanz beim Königlichen Gewerbegericht zu Solingen geschwebt und wurde in zweiter Instanz endgültig von dem Königlichen Landgericht zu Elberfeld entschieden. Beide Gerichte haben die Firma zur Zahlung der einbehaltenen Beträge von 615 M verurtheilt und übereinstimmend angenommen, daß die 6 Verträge, trotz ihrer Bezeichnung als Lehrverträge, reine Arbeitsverträge seien. Es mußte daber nach §. 117 Abs. 2 der Gewerbeordnung jede Verabredung als nichtig er⸗— achtet werden, welche dem Arbeitgeber das Recht einräumt, Lohn als . für Erfüllung des Vertrages von den Arbeitern einzu— ehalten.

Zur wirthschaftlichen Lage.

Die Lage des Handels, der Industrie und des Handwerks war in dem Regierungsbezirk Minden während des II. Quartals im Allgemeinen befriedigend. Arbeiterentlassungen und Lohnherabsetzungen haben nicht stattgefunden. Der Schiffahrts verkehr auf der Weser war bei dem anhaltend hohen Wasserstande ein ziemlich reger und auch den auf Wasserkraft angewiesenen gewerblichen Betrieben standen fortwährend hinreichende Wassermengen zur Verfügung. Der Gang des Leinengeschäfts war ein günstiger, da Absatz und Preise der Fabrikate gut waren. Der Geschäftsbetrieb der Wäsckebranche war zwischen Ostern und nn nn äemlich lebbaft, sämmtliche Arbeitskräfte fanden ausreichende Beschäftigung. Aber die anhaltend kühle und nasse Witterung beeinflußte nach und nach den Absatz so sehr, daß in letzter Zeit wenig neue Aufträge eingegangen sind. Das Flachsgeschäft war weniger lebhaft, das An⸗ gebot des Rohmaterials war zwar ziemlick stark, doch stellten sich die Marktpreise in Folge des außerordentlich hohen Standes der russischen Werthe höher als zuvor. Das Garngeschäft war bei fallenden Preisen schleypend und flau. Die Garnvorräthe bei den Spinnereien sind in stetem Zunehmen begriffen. In den Seiden fabrikationsgeschäften haben sich die regelmäßigen Verkäufe gemindert; namentlich sind amerikanische Aufträge ausgeblieben, sodaß die Fabriken ibre Thätigkeit einschränken und allmählich aufhören mußten, auf Lager zu arbeiten. Das Pl schgeschäft war im Anfange des Quartals lebhaft, ließ aber im Laufe desselben immer mehr nach. Gegen Ende April begannen die Preise des Rohstoffes (Mohair) zu sinken und zwar so stark, daß der ganze vorjährige Aufschlag von 25 Go eingebüßt ist. Diefer Umstand hat einstweilen alle Kaufluft ver⸗ schwinden lassen. Der Betrieb der mechanischen Weberei war ein ungestörter, auch die Absatzverhältnisse waren einigermaßen befriedigend. In den sonstigen Zweigen der Fabrikation, welche für den Bezirk von Bedeutung sind, wie in der Herstellung von Nähmaschinen, Fahr⸗ rädern und Gasmotoren sowie im Tabackgeschäft sind bemerkens⸗ werthe Veränderungen nicht vorgekommen.

Die Lage von Handel und Gewerbe

war auch während des zweiten Quartals des laufenden Jahres im Regierungsbezirk Trier eine recht gute, trotzdem sich in der Eisen⸗ in dustrie bereits Befürchtungen eines bevorstehenden Rückganges zeigten. Die gewerblichen Arbeiter hatten reichliche Gelegenheit zu lohnendem Verdienste. Mehrere Werke haben die Zahl ihrer Arbeiter wieder vermehrt; Arbeiterentlassungen wegen Verminderung der Pro⸗ duktion sind nicht vorgekommen, dagegen wurden vereinzelte Klagen wegen Mangels an Arbeitskräften laut. Unter diesen Umständen haben sich die Löhne auf ibrer bisherigen Höhe erhalten. Dies hat auch eine günstige Rückwirkung auf die Beschäftigung des Hand werkerstandes ausgeübt.

ar Lage der Eisenindustrie wird uns aus Trier geschrieben:

Bis Mitte des verflossenen Quartals hielt die Lebhaftigkeit der Nachfrage unverändert an. Mit dem eintretenden Rückgang der Eisenpreise nahmen die Bestellungen merklich ab. Es wird daher die Frage einer Produktiongeinschränkung im Waljjwerkverbande bereits in Betracht gejogen. Durch den Rückgang der CGisenpreise erleiden außerdem alle diejenigen Werke empfindlichen Schaden, welche bei dem früheren Andrange das Rohmaterial sich haben zu den böchsten Preisen sichern müssen. Vor der Hand bietet die Erfüllung der alten Abschlüsse noch hinreichende 8, Es haben daher auch im verflossenen Vierteljahre sämmtliche Gisenwerke voll zu thun gehabt und hohe Arbeitslöhne gezahlt.

Vom Bergbau. ; Die Steinkohlenförderung ist im Regierungsbezirk Agchen im jweiten Quartal annahernd in demselben Umfange wie im Vorviertel jahr fortgesetzt worden. Es ging aber einerseits der Bedarf der

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Eisenindustrie an Kohle und Koks nicht unerbeblich zu rück: . seitg wurde der Ziegeleibetrieb in Folge der für enge! * 5 Witterung in diesem hiahr außergewöhnlich fpät Es hat daher der Abfatz nachgelaffen, sodaß sich nicht unbedeutende Vorräthe angesammelt

den mageren Hausbrandkohlen des Wurm Reviers war der Absatz, wie immer um diese Jahreszeit, sehr schwach; doch konnte an den Winterpreisen festgehallen werden. Auch die Preise für Ziegel- und Kallbrennkoblen waren ganz zufriedenstellend, ein Preisrückgang und Mangel an Absatz für magere Industriekohlen ist nicht zu verzeichnen. Nur für Koks von mageren Kohlen, der nach der eigenen Angabe der Produzenten im Vergleich zu Fettkohlen viel t boch bewerthet war, hat ein nicht unbedeutender Rückfchkag sowehl im Preise als im Absatz stattgefunden.

Der Betrieb der Exzbergw erke bat bei befriedigender Nach= frage und annehmbaren Preisen guten Fortgang genommen und auch in den zum Theil wieder aufgenommenen Bachschiefergruben und Brüchen herrschte während des zweiten Quartals ebenso wie in den Bausteinbruchen reges Leben bei lohnendem Absatz.

ö Vom Kohlenmarkt. =

Die Geschäftslage des Saarkghlenmarkts hat sich im ver= flossenen Quartal wenig geändert. Die Staatswerke bei Saarbrücken sind nach wie vor sehr lebhaft beschäftigt gewesen. Die 2 er⸗ fuhren bei der üblichen Halbjahrsregulirung eine mäßige Erhöhung trotz der Rückgänge in Westfalen, um das frühere Verhältniß der Saar- und. Ruhryreise wieder einigermaßen herzuftellen und das in olge der Ungleichheit beider Preis bewegungen unnatürlich erweiterte bbsatzgebiet der Saarkohlen auf die der Förderleiftung der Gruben entsprechende Ausdehnung zurückzuführen. Trotzdem sst die Rach⸗ frage auf dem Saarmarkte eine ziemlich bedeutende gewesen; bei der Einreichung der Aufträge für das zweite Halbjahr 1880 ließ sich sogar bei den Abnehmern eine große Ueber⸗ stürzung und Unruhe bemerken. Die Anforderungen wurden nament- lich Seitens der inländischen Industrie fo hoch bemeffen, daß die Nachfrage das Angebot um 25 bis Z5 do überfchritt. Allen Wünschen konnte daher nicht entsprochen werden. In Folge der vielen Klagen aus Industriekreisen, welche den Zwischenhandel namentlich im ver flossenen Winter einer übertriebenen Ausnutzung der Kohlennoth be schuldigten, wurden die Aufträge der inländifchen Konsumenten jedoch in erster Linie und dann erst die Wünsche der Zwischenbändler berück— sichtigt. Gefördert haben die Königlichen Saargruben im April 43 is t, im Mai 517473 t und im Juni rund 496 060 t, im Ganzen also 1 480 586 t gegen 1351387 t im gleichen Zeitraum

1889. Der Absatz betrug 1183 0141t.

Ein- und Ausfuhr in Frankreich.

Nach dem „Journal officiel! belief sich der Gefammtwerth der Cinfuhr nach Frankreich in der Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Juli auf 2 645 821 000 Fr. gegen 2533 275 000 Fr. in der gleichen Periode des Vorjahres. Zugenommen hat im Vergleich zu 1888 in diesem Zeitraum der Werth der eingeführten Nahrungs— mittel um 17 129 600 Fri, der der Rohstoffe um 78 187 000 Fr, der der fertigen Fabrikate um 18 145 000 Fr. Abgenommen hat der Werth der übrigen eingeführten Waaren um 1 915 500 Fr. Der Gesammt⸗ werth, der Ausfuhr betrug in dem genannten Zeitraum 2108 768 000 Fr. gegen 2036 420 000 9 in den ersten sieben Monaten des Jahres 1889. Es ergiebt sich hierbei eine Zunahme von 25 300 000 Fr, in dem Werthe der ausgeführten Nahrungsmittel, von 73 785 009 Fr. in dem der fertigen Fabrikate und von 45305 9900 Fr. in dem der übrigen Waaren. Abgenommen gegen das Vorjahr hat der Werth der ausgeführten Rohstoffe um 26 042 000 Fr.

Literatur.

Von dem Werke Hermann Jahnke's Fürst Bismarck, sein Leben und. Wirken“, welches im Verlage von Paul Kittel in Berlin erscheint, liegt jetzt die 7., 8. und 7. Lieferung vor, worin die Zeit von der Uebernahme der Regentschaft durch den damaligen von Preußen bis zur Berufung des Hrn. von Bismarck zum

inister · Präsidenten bebandelt wird. Die den einzelnen Lieferungen beigegebenen Illustrationen bringen u. a. eine Darstellung des be⸗ kannten Bildes von F. Siemenroth „Bismarck dem Kaiser Vortrag haltend, das Portraͤt des Fürsten nach dem Lenbach'schen Bilde, die Arbeitestube Bismarcks in Friedrichsruh und Porträts des Fürsten Gortschakow und des Grafen Julius Andrasfsy.

Die Gebietsentwickelung der Einzelstaaten Deutschlands von R. Pape. Minden i. W. J C. EG. Bruns? Verlag. Das Bestreben aller deutschen nur einigermaßen mächtigen Fürstenhãuser, ihre Länder zu vergrößern und durch ihre dadurch er— langte Machterweiterung die Fübrerschaft in einem möglichst großen Theile Deutschlands an sich zu bringen, wie es berelts unter den Hohenstaufen, noch mehr aber in den dem Zerfall des mittelalter lichen Deutschen Reichs folgenden Jahrhunderten hervortrat, hängt innig mit den Umgestaltungen zusammen, welche Deutschland nach jeder Richtung hin durchgemacht hat, und diese lassen sich erjt völlig ver— stehen, wenn man sich von der Gebietsentwickelung der Einzelstaaten ein klares Bild gemacht hat. Namentlich bei Preußen zeigt sich, von wie großer geschichtlicher Bedeutung die eigenthümliche Gebiets- entwickelung gewesen ist, welche es durchgemacht hat und ohne die es wohl nie seinen historischen Beruf hätte erfüllen können. Es ist daher ein dankenswerthes Unternehmen des Verfassers gewesen, durch eine in knappen Zügen gegebene Darstellung der Gebietsentwickelun der einzelnen deutschen Staaten, zu denen im historischen Sinne au Oesterreich zu rechnen ist, wie es in dem vorliegenden Werke geschieht, zum Verständniß der deutschen Geschichte beizutragen.

Chance-doggerels, Epigrams and Posms by a Foreigner (Franz Ludwig Lehmanns. An introduction and a prelude to the collection of my German Poems: Gereimtes und Ungereimtes von einem Galgenhumoristen'. Bath, England, Selbst« verlag des Verfassers. Es ist dies der erste Theil einer größeren Sammlung von Gedichten in englischer Sprache, die einer noch umfangreicheren Sammlung deutscher Gedichte als Ein⸗ leitung dienen soll. Der Verfasser beherrscht die eng—⸗ lische Sprache in einer Weise, die bei einem Ausländer wahrhaft überraschend ist, und zu der man ihm nur Glück wünschen kann. Es gehort viel dazu, die Eigenthbümlichkeiten und Schwierigkeiten gerade des Englischen so zu überwinden, wie es in diesem Buche geschieht. Einzelne von den Satiren und Epigrammen sind sehr ansprechend und durften auch in weiteren Kreisen Anklang finden, so auch manche Uebertragungen aus dem Deutschen, unter denen die von „Wenn ich einmal soll scheiden' als ganz besonders gelungen zu bezeichnen ist; durch das Ganze weht aber ein trüber, pessimistischer Hauch, der nicht Jedermanns Sache ist.

Der Redaktion des R. u. St. A.“ sind folgende cher und Drug schrißten übersandt worden:

Geschichte Deutschlands im neunzehnten Jahr hundert von Berthold Volz. IH, II., IV. Abtheilung. Otto Spamer, Leipzig. 1899. . .

Fürst Bismarg,. Sein Leben und Wirken von Hermann Ja hn ke. 7. und 8. Lieferung. Paul Kittel, Berlin.

Rembrandt als Erzieher. Von einem Deutschen. 13. Auf- lage. C. L. Hirschfeld, Leipzig. 1830.

Mo dethorheiten. Ein Vortrag von Dr. med. E. Meinert mit 14 Bildern. Duncker u. Humblot, Leipzig. 1890.

Soziale Hygiene. Von Dr. med. R. Georg. Alfred H. Fried u. Cie., Berlin, 1890. 6

Berliner Pflaster. Heft 5. Straßexistenzen von Paul Lindenberg. 6 Berliner Kinder von O. Reymond. Berlinmüde von Hermann Heilberg. W. Pauli. Berlin. ;

Deutsches Kapiial am Vorabend einer ernsten rn * Von einem Finanzmann. 2. Auflage. Max Eichinger,

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