1890 / 202 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 22 Aug 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Ueber den Verlauf des Manövers am Dienstag (19. August) wird uns geschrieben: ;

Der Kaiserliche Sonderzug, welcher die ee, . auch Ihre Majestät die Kaiserin wohnte mit der Großfürstin Tenia dem Manöver bei nach Jamburg führte, traf daselbst um 10 Uhr Vormittags ein. Hier stiegen beide Monarchen nebst Gefolge zu Pferde, während Ihre Majestat die Kaiserin mit der Großfürstin Tenia in einem zweispännigen Wagen folgte. Zunächst begaben Sich die Majestäten nach der Kaserne, wo zu beiden Seiten Infanterie⸗ und Artillerie⸗Abtheilungen zu Ihrer Begrüßung aufgestellt waren. Von der Kaserne ging es alebald bis zu einer kleinen Kirche zwischen Jamburg und Sala, wo sich um 10/0 Uhr ein Gefecht zwischen der Avantgarde des West⸗ und der Arrièeregarde des Ost⸗Lorps entwickelte. Schon vorher war es zwischen beiden bei Novo⸗ Viatnitzta zu kleinen Rencontres gekommen, wahrend bei der Station Moloskowitzky, wo die zahlreiche Artillerie des Ost⸗ Eorps die Zerstorungsarbeiten an der baltischen Eisenbahn zu decken suchle, ein ernsterer Zusammenstoß stattgefunden hatte. Das Ost Corps zog sich, gemäß der General⸗ idee, langfam zurück, und es gelang dem West⸗Corps, dasselbe bis an die Luga zu werfen. Die Hohen Herrschaften waren Zeugen der Truppenbewegungen und trafen gegen 12 Uhr am linken Ufer der Luga ein, über welche zwei Holzbrücken führen. Ueber diese hatte sich das Dst- Corps bereits zurückgezogen. Um Der Sprengung dieser beiden Brücken Seitens des West⸗Corps beizuwohnen, begaben Sich die Majestäten nebst Gesolge auf die größere derselben Und wurden dann, in der Mitte der Brücke angelangt, von einem Floß aufgenommen, welches die Majestäten nebst Ihrer Begleitung zu dem in der Nähe gelegenen Regimentsgarten führte, wo später das Dejeuner stattfand. Nach Eintreffen der Monarchen wurde der Kampf, der kurze Zeit geruht hatte, wieder aufgenommen, wobei Seitens des West Corps vorzugs—⸗ weise Infanterie, Seitens des Ost⸗Corps hauptsächlich Artillerie engagirt war. Es mochte ungesähr 116 Uhr geworden sein, als Seitens der Sappeure des Ost⸗Carps die große Brücke an drei Stellen durch Schießpulver in die Luft gesprengt wurde, während etwas später ein Gleiches mit der kleineren Brücke durch ein anderes, neueres Sprengmittel geschah. Der Kampf wurde immer heftiger und auf beiden Seiten wurde mit großer Bravour gefochten. Schon schien es, als sollte die Erzwingung des Flußübergangs den Truppen des West-Corps nicht gelingen, als dessen Artillerie zur Unterstützung herbeieilte, die Infanterie an den Fluß rückte, einzelne mit Schwimmsäcken versehene Mannschaften sich in den reißenden und gerade hier sehr tiefen Fluß warfen und, auf dem Rücken schwim mend, das jenseitige Ufer erreich— ten. Rasch waren Pontons zur Stelle und schnell wurde eine Brücke geschlagen, auf welcher das Gros des West-Corps seinen Uebergang über die Luga vollzog; durch Wiederherstellung der kleineren gesprengten Brücke wurde der Uebergang noch erleichtert. Das West-Corps hielt die eroberte Position und bezog für die Nacht Biwak bei Jamburg. Gegen 214 Uhr fand das Dejeuner der Allerhöchsten Herrschaften statt, worauf die Rückkehr nach Narwa mit Sonderzug angetreten wurde.

Verschiedene Blätter haben jüngst die Nachricht verbreitet, drei Bergleute aus Hermsdorf seien zur Audienz bei Sr. Majestät dem Kaiser und König berufen und von Allerhöchstdemselben empfangen worden.

Diese Nachricht ist unwahr.

Die in Folge eines Cirkular-Erlasses des Ministers der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten vom 25. März v. J. aufgestellten Nachweisungen über die höheren Privat-Lehran stalten haben der Reichs-Schulkommission vorgelegen und Anlaß zu Bemerkungen gegeben, welche neuerdings vom Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten den Königlichen Provinzial⸗ Schulkollegien zur Nachachtung mitgetheilt worden find. Wir lassen die hauptsächlichsten Punkte folgen:

Für die Aufnahme von Schülern in die oberen Klass'n von Privat-Anstalten wird die Beobachtung der für die Aufnahme in öffentlichen Schulen maßgebenden Normen angelegentlich empfohlen. Vor Allem ist der Grundsatz wichtig, daß keinem Schüler durch seinen Uebertritt aus einer öffentlichen Schule in eine Privatschule ein Zeitgewinn Behufs Erlangung des Einjährigen-Zeugnisses er⸗ wachsen darf. Demgemäß würde kein Schüler beim Uebertritt in eine Privatschule in einen höheren als denjenigen Jahreskurs zu versetzen sein, für welchen ihn das Zeugniß der öffentlichen Schule befahigt erklärt hat. Beim Uebergang von einer Privaischule zu einer anderen Privat— schule ist eine besondere Aufnahmeprüfung unerläßlich. Aus— nahmen für einzelne Fälle sind unzulässig. Aufnahmen zu anderer Zeit, als zu Anfang des Semesters, sind auf Erfordern der Aufsichtsbehörde beso nders zu rechtfertigen.

Bei dem Nachweis der Schüler ist, außer einem kurzem Nationale, anzugeben einerseits die Klasse, in welcher der Schüler eingetreten ist, andererseits die Klasse, welcher er unmittelbar vorher an einer anderen Schule angehört hat.

Was die „äußeren Verhältnisse einer Anstalt“ betrifft, so ist es erwünscht, die allgemeine ökonomische Lage der Schule kurz dargelegt und nachgewiesen zu sehen, ob und welche Einrichtungen für Pension und Kranken⸗ versorgung der Lehrer etwa getroffen sind. Bezüglich der buntgestalteten Kündigungsfristen für das Lehrpersonal dürfte sich die Festhaltung einer beiderseitigen vierteljährigen Kündi⸗ gung, und zwar nur für die Termine Ostern und Michaelis empfehlen. Eine Theilnahme der Lehrer an den Erträgen des e . kann nur auf das Entschiedenste widerrathen werden.

Da Revisionen der einzelnen Anstalten mehrfach sehr unregelmaßig vorgenommen werden und somit ein wichtiges Moment für die Beurthe ilung der Leistungsfähigkeit der Schulen fehlt, so ist Wer ih darauf zu legen, daß in Zukunft jede Privatanstalt innerhalb der Berichtsperiode von 5 Jahren wenigstens einmal durch einen geeigneten Schulmann revidirt werde.

Das Unwesen der Reklame militärberechtigter höherer Schulen zeigt sich bald in der hochtrabenden Bezeich⸗ nung der Schule Handels⸗Akademie, internationales Lehr— Inftitut), bald in der Anpreisung besonderer Vorzüge der Organisation, der Einrichtungen und der Erfolge, bald in anderen, rein äußerlichen Mitteln der Empfehlung der Anstalt für das große Publikum. Es dürfte dieser Uebelstand die

besondeti Ausmerhsantet ber Shuzerwaltung in Ansorich !

Gemäß einer Verfügung der Minister des Innern und sür Handel und Gewerbe sind die Aufsichtsbehörden der Krankenkassen angewiesen worden, den gemäß Absatz 1 des §. 58 des Gesetzes, betreffend die Krankenversicherung der Arbeiter, vom 15. Mai 1883 zu ertheilenden Bescheiden stets die Belehrung über das gewährte Rechtsmittel der Klage⸗ erhebung binnen 14 Tagen, am Schlusse hinzuzufügen.

Aus St. Petersburg meldet W. T. B.“

Der Reichskanzler von Caprivi, der deutsche Bot— 6. am russischen Hofe von Schweinitz und er Geheime Legations⸗Rath Raschdau sind, von Narwa kommend, gestern hier eingetroffen, werden heute hierselbst verbleiben und sich am Sonnabend Vormittag nach Peterhof begeben. Ferner ist der Chef des Civilkabinets, Wirkliche Geheime Rath Dr. von Lucanus mit den Be— amten des Geheimen Civilkabinets hier eingetroffen.

Der Kaiserliche Gesandte in Washington Graf von Arco⸗-Valley hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit fungirt der Legations⸗ Sekretär Mumm von Schwarzenstein als Geschäftsträger.

Der neuernannte, bisher beurlaubte Regierungs⸗AUssessor Freiherr von der Reck ist der Königlichen Regierung zu Dusseldorf überwiesen worden.

S. M. Kanonenboot Ilt is“, Kommandant: Korvetten⸗ Kapitän Ascher, ist am 21. August von Wladiwostock aus in See gegangen. S. M. Schiffe jungen⸗Schulschiff Ariadne, Kommandant: Kapitän zur See Claussen von Finck, ist am 20. August in Kalundborg eingetroffen und beabsichtigt, am 23. die Weiterreise fortzusetzen.

In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reich- und Staats Anzeigers“ wird eine Uebersicht der Be⸗ stände an Zucker in den Zuckerfabriken, Raffi— nerien und amtlichen Niederlagen des deutschen Zoll⸗ gebiets am 31. Juli 1890 veröffentlicht.

Potsdam, 21. August. Ihre Königliche Hoheit die Erbprinzessin von Hohenzollern, Prin zessin von Bourbon und Beider Sizilien, ist am vorigen Dienstag, Nachmittags 3in Uhr, hierselbst von einer Prinzessin glücklich entbunden worden. Das Befinden der Erlauchten Frau und der neu⸗ geborenen Prinzessin ist ein durchaus zufriedenstellendes.

Fulda, 22. August. Die Bischoiskonferenz ist, wie ‚W. T. B.“ meldet, heute früh um U / Uhr mit einer Andacht in der Bonifaciusgruft geschlossen worden. Die Konferenzbeschlüßsse werden völlig geheim gehalten. Der Fürstbischof Pr. Kopp ist um 9 Uhr nach seinem Ge⸗ burtssrt Du der sta dt abgereist. Die übrigen Theilnehmer der Konferenz verlassen Fulda im Laufe des Tages.

Sachsen.

Leipzig, 21. August. Se. Königliche Hoheit, der Prinz Georg, welcher vorgestern hier eintraf, nahm, wie die „Teiyz. Ztg.“ berichtet, gestern Vormittag die Vorstellung des 16. Infanterie⸗Regiments Nr. 134 ab und begab sich mit dem Mittags 12 Uhr 30 Min. abgehenden Schnellzuge der Baye⸗ rischen Bahn in Begleitung des Chefs des Generalstabes Obersten von Treitschke und seines Adjutanten Majors d' Elsa nach Breitingen, von wo aus Abends 6 Uhr 59 Min. wieder hier eintraf. Heute Vormittag fanden die Vorstellungen des J. Infanterie⸗Regiments Nr. 105 und des 8. Infanterie⸗ Regiments Nr. 107 siatt.

Sessen.

Mainz, 20. August. Die Königin von Rumänien traf wie der „Köln. Ztg.“ gemeldet wird, mit dem Für sten und der Fürstin von Wied heute Morgen 6 Uhr hier ein. Die hohen Herrschaften besuchten u. a. auch den Dom und reisten gegen 10 Uhr mittels Dampfboots nach Neuwied zurück.

Eachsen⸗Coburg⸗Gotha.

Coburg, 21. August. Der Groß für st und die Groß—⸗ fürstin Paul von Rußland sind, wie „W. T. B. meldet, zum Besuch der Herzogin von Edinburg hier ein—⸗ getroffen.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Wien, 21. August. Ihre Kaiserliche Hoheit die Groß⸗ fürstin Olga Feodorowna von Rußland empfing, wie die „Wien. Zta.“ meldet, gestern Nachmittag den Besuch des Mi⸗ nisters des Kaiserlichen Hauses und des Aeußern Grafen Kälnoky. Der Besuch dauerte eine halbe Stunde. Die Großfürstin und deren Sohn Großfürst Alexis von Rußland setzten heute früh die Reise nach Sal;burg fort und werdenagsich 3. dort nach kurzem Aufenthalt nach der Schweiz be⸗ geben. . ö

Gestern begannen die Landtagswahlen in Kärnten, und zwar in der Gruppe der Landgemeinden die vierzehn Abgeordnete zu wählen hatte. Nachdem die Slovenen und die Konservativen in den letzten Tagen sich vom Wahlkampf zurückgezogen haben, vereinigten, dem „Prag. Abdbl.“ zufolge, bis auf den bisher von konservativ-slovenischen Abgeordneten veitretenen Bezirk Völkermarkt alle übrigen Landgemeinden ihre Stimmen auf die Kandidaten der deutsch-fortschrittlichen Partei. In der Gruppe der Städte und Märkte, die neun Abgeordnete zählt, finden die Wahlen am nächsten Montag statt. .

Mitte September tritt hier die österreichisch-unga⸗ rische Zollkonferenz zusammen Behufs Feststellung der Instruküonen, beireffend die Finalisirung des Handels⸗ vertrages mit der Türkei.

Lon don, 22. August. Der Prinz Christian zu Sch leswig⸗Holst ein sich, der A. C.“ zufolge, nach Kissingen begeben. i.

Das „Reuler'sche Bureau“ erfährt über das englisch⸗ portugiefische Abkommen, dasselbe überliefere Eng⸗ land den südöstlichen und südlichen Theil des Nyassa⸗Sees, ferner Blantyre und das ge⸗ birgige Gebiet am Schirefluß, erstrecke die britischs Interessensphäre im Westen des Nyassa⸗ Sees bis zum Kakombo, einem Nebenflusse des Zambesi, stipulire freie Schiffahrt auf dem Zambesi und gewähre England eine breite Zone langs dieses Stromes, um die Verbindungen zwischen dem britischen Gebiet im Süden des Zambesi mit demjenigen nördlich desselben zu sichern. Das Abkommen erkenne andererseits dem portugiesischen Angola ein beträchtliches Hinter⸗ land und Mozambigue eine Ausdehnung nordwärts 5 zum Rovuma⸗Flusse, westlich bis zum Nyassa⸗

ee zu. In einer am 209. d. M. in London abgehaltenen Ver⸗ sammlung wurde, wie die „A. C.“ mittheilt, eine Re so⸗ lution angenommen, welche erklärt, es sei die Pflicht der englischen Regierung, im Interesse der Bevölkerung sämmt⸗ liche Eisenbahnen in Staatsei genthum zu ver⸗ wandeln und von einer besonderen Eisenbahnbehörde ver⸗ walten zu lassen. Frankreich.

Paris, 22. August. Der Ministerrath beschäftigte sich gestern, einem Telegramm des, W. T. B. zufolge, mit dem Entwurf eines neuen Zolltarifs. Minister ves Guyot kündigte an, daß er ein Projekt über die Um⸗ wandlung der Stadt Paris in einen Seehafen einer näheren Prüfung unterziehe. Der Conseil⸗Präsident und Kriegs-Minister de Freycinet theilte mit, daß das erste und zweite Arm ee-Eorps mit rauchfreiem Pulver manöpriren werden. Der Kriegs-Minister wird bei diesen Manövern zugegen sein. . .

Der Minister des Aeußern Ribot ist, wie der, Temps“ meldet, mit einer Prüfung deritalienischen Vorschlä ge, betreffend internationale Maßnahmen gegen die Cholera beschäftigt. Der Matin“ glaubt zu wissen, die Regierung werde sich den Vorschlägen Italiens betreffs der Vorsichtsmaßregeln zur Verhütung der Einschleppung der Cholera anschließen. ;

Das „Journal officiel“ veröffentlicht ein Dekret, welches die Bildung eines 29. Dragoner-Regiments für den Monat Oktober festsetzt. ö.

Der russische Botschafter Baron von Mohrenheim ist heute Morgen hier eingetroffen. Derselbe wohnte gestern Abend in Rouen einem offiziellen Diner beim Präfekten Hendle zu Ehren des Generalrathes des Departements bei, wobei der Prä fe kt einen Toa st auf den Präsidenten Carnot, auf den Kaisfer von Rußland und sodann auf den Baron von Mohrenheim ausbrachte. In gleicher Weise wurde der

Botschafter auch durch den Präsidenten des Generalraths, Senator Dordier, gefeiert.

Italien.

Brescia, 21. August. Der König und der Kron⸗ prinz sind, wie W. T. B.“ berichtet, zur Theilnahme an den großen Manövern hier eingetroffen und von der Bevöl ke⸗ rung mit großem Jubel empfangen worden.

Der „Agenzia Stefani“ zufolge ist das Gerücht, daß Italien gegen Kassala vordringe, gänzlich un⸗ begründet.

Bern. Der Genie⸗Ober⸗Lieutenant Raschein, Sohn des National⸗Raths Raschein in Malix (Graubünden), hat, wie der B. „Bund“ berichtet, der eidgenössischen Waffenfabrik in Bern Modell und Pläne eines neuen Gewehres vorgelegt, dessen Einrichtung auf dem System des Selbstladers beruht. Der Rückstoß beim Schusse wird dazu verwendet, die Hülse auszuwerfen, die Schlagfeder zu spannen und eine neue Patrone in den Lauf zu bringen, sodaß also der Schütze gar nichts Anderes zu thun hat, als loszudrücken. Auf . Weise wird natürlich eine bedeutend erhöhte Schußgeschwindig⸗ keit ermöglicht.

Bulgarien.

So fia, 21. August. Eine aus dem Inspektor der Artillerie Tantiloff und mehreren anderen Offizieren bestehende Kommission wird, dem „W. T. B.“ zufslge, in einigen Tagen zu den Schießversuchen abreisen, welche mit neuen Haubitzen auf dem Gru son'schen Schießplatze bei Magdeburg stattfinden werden. Darauf begiebt sich die Kom⸗ mission auch nach den Krupp'schen Anlagen in Essen, um dort ebenfalls Schießversuchen beizuwohnen.

Amerika.

Vereinigte Staaten. Washington, 20. August. Einer telegraphischen Meldung zufolge, wird die Regierung den Vorschlag Englands, die Behringsmeer-Schwierig⸗ keit einem Schiedsrichter zu unterbreiten, ablehnen. Der Staatssekretär Blaine räth dem Präfidenten, die Rechte der Vereinigten Staaten auf Grund bestehender Vertrag aufrecht zu halten. ö .

Im Repräsentantenhause wurde heute eine Vor⸗ lage eingebracht, welche Bergwerksländereien von dem Gesetze aus nimmt, welches Ausländern die Erwer⸗ bung von Grundbesitz in den Vereinigten Staaten untersagt.

Guatemala, 21. August. Nach einer der diesseitigen Pariser Gesandtschaft zugegangenen amtlichen Depesche ist der Friede mit San Salvador unterzeichnet. Der legitime Vize⸗Präsident von San Salvador, Dr. Ayala, wird die Leitung der Geschäfte übernehmen und die Wahl eines verfassungsmäßigen Präfidenten vornehmen lassen.

Argentinien. Buenos Aires, 21. August. Der Finanz-Minister Lopez und der Kriegs⸗-Minister Levalle haben ihre Entlassung gegeben.

Uruguay. Montevideo, 20. August. Wie der „Times“ gemeldet wird, erschienen heute Dekrete, kraft welcher neue Befehlshaber der verschiedenen Bataillone der Garnison von Montevideo ernannt werden. Senor Ramirez weigert sich, als Nachfolger Senor Pena's Finanz—⸗

dinister zu werden, falls nicht das ganze Kabinet refor⸗ mirt wird.

Schweiz. .

Durch Allerhöchsten l Erlaß vom 25. Juli d. J. ist nach „Schles. tg. dem Grafen Friedrich. Ludwig von il⸗Burghauß auf Laa san das erbliche Recht auf und Stimme im Herrenhause in Gemä des des 5. Z der Verordnung vom 12. Oktober 18654 verliehen und zugleich bestimmt worden, daß dieses Recht auf den jedesmaligen Nachfolger im Besitze des Maj orats . schaft Laasan“ übergehen soll, sofern derselbe zu den Nach⸗ kommen im Mannesstamme des Grafen Friedrich Ludwig von Pfeil⸗Burghauß gehört.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Ein Maschinenfabrikant, welcher die Lieferung fertiger Ein⸗ ricktungen sammt allen dazu erforderlichen Maschinen geschäftsmäßig übernimmt, ist, nach einem Urtheil des Reichsgerichts, VI Givil- senats, vom 18. Mai 1890, als Kaufmann zuserachten und die von ibm abgeschlossenen Geschaͤfte sind demnach auf seiner Seite als Handels geschãfte zu erachten.

Statiftik und Volkswirthschaft.

Zur wirt hschaftlichen Lage.

Man schreibt aus Frankfurt a. O.: Wäbrend zu Anfang des Quartals die Vertheuerungen der meisten Rohmaterialien, besonders des Robeisens und der Koble, sowie die Erböhung der Arbeitslöhne, sowobl in der Großindustrie als im Handwerk zu Preissteigerungen der fertigen Waaren geführt hatten, riefen später die in den letzten drei Monaten periodisch wiederkehrenden Arbeiteraus stãnde eine gewisse Unsicherheit und Zurückbaltung ia den Geschäfte⸗ abwickelungen bervor, welche wieder druckend auf. die Preise wirkten. Somit ist am Ende des Quartals die Lage der Industrie ungünstiger als zu Anfang desselben und wenig Aussicht zu einem schnellen Umschwung vorhanden. Es wird allgemein ein erheblicher Rückgang der Bauthätigkeit bemerkt bauptsächlich als Felge der vielfachen Maurerstrikes. In Felge dessen find viele Arbeiter, welche sonst bei den Bauten als Tagelöhner Beschäftigung fanden, brotlos geworden, und es ist auffällig, wie viele junge Männer man gegenwärtig umherziehend findet. Die Tuch⸗Industrie war im verflossenen Quartal weniger flott, als zu Anfang dieses Jahres; namentlich klagen die Fabriken in Forst. Kamm gaxrnstoffe gehen gut und erzielen gute Preise. Zu den jwei großen Kammgain⸗ Webereien hat sich ein drittes Etablissement in Kottbus gesellt, welches seit Ende Mai mit ca. 150 Arbeitern in Betrieb ge⸗ kommen ist. .

Aus Münster wird geschrieben: Die Fabriken arbeiteten im zweiten Quartal im Allgemeinen unter den bisherigen gänstigen Verhältnissen weiter, und die Löbne hielten sich auf der früheren Höhe. Nur in den Kreisen der Tex til fabrikanten wird stellenweise über mangelnden Absatz geklagt. Auch war ein Rückgang in der Kalkindu strie eingetreten, der in Lengerich zur Entlaffung eines Theils der Arbeiter nõtbigte Ursache dieses Rückganges war indessen die durch die Konvention der Weftfäli⸗ schen Kalkwerke künstlich geschaffene Steigerung der Kalkyreise, welche die Einfubr von Kalk aus Belgien jur Folge batte. Der Konventions- vreis hat deshalb auch schon wieder berabgesetzt werden müssen, und bat sich seitdem der Absatz wieder gehoben. Die entlassenen Arbeitskräfte haben in der Landwirthichaft, der es immer an Arbeitern feblt, be⸗ reitwilligst Beschãftigung gefunden. Die Ziegeleien haben ibren Betrieb wieder aufgenommen, die Anlage einer neuen Ziegelei im Amte Mauri ist in Aussicht genommen. Auf den Steinkoblenzechen des Bezirks hat eine Einschränkung des Betriebes oder eine Entlassung von Arbeitern zwar nicht stattgefunden; indessen hat die Förderung doch einige Beschränkung erfahren, da die Nachfrage besonders von Seiten der Eisenindustrie eine geringere geworden ist. letztere auch den heutigen Notirungen gegenüber fast durchweg eine abwartende Stellung beobachtet, welcher die Zechen durch gleiche Zurückhaltung im Angebot zu begegnen suchen.

SGSisenbabnunfälle in England.

Ueber die Eisenbahnunfälle, welche sich im Jahre 1889 im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland treignet haben, ist dem Parlament von dem Handelsamt ein Bericht erstattet worden, dem Folgendes zu entnehmen ist: Auf der Eisenbahn sind in dem genannten Zeitraum 1076 Personen ge⸗ tödtet und 4836 verletzt worden. Von den Getödteten waren 183 und von den Verletzten 1829 Fahrgäste. Aber nur bei 88 der Getödteten und 1016 der Verwundeten waren Unfälle oder Zusammenstöße von Zügen die Ursache. Bei allen Uebrigen war dieselbe eine andere und meistens eigene Unvorsichtig keit. Im Jabre 1389 wurden auf den britischen Babnen 775 183 073 Fahr⸗ gäste befördert, d. b. 32 683 909 mehr als im Vorjahre. Es ist somit ein Fahrgast von 4 236 000 Beförderten getödtet und einer von 423 280 verletzt worden. Selb stmorde kamen auf den Bahnen im Jahre 1889: 84 vor. Während der Zeit wurden 69 Eisenbabnunfälle amtlich untersucht gegen 61 im Vorjahre. Das be deu tendste Eisen abnunglück des Jabres ereignete sich auf der Great Northern und Western Eisenbahn von Irland bei Armagh, bei welchem 80 Fa brgäste getödtet und 262 verletzt wurden.

Kunst und Wissenschaft.

In Münster i. W. tagte am 19. und 20. 8. M. das von dem westfälischen Provinzial Landtage gewählte Preisgericht, welches in dem für die deutschen Künstler ausgeschriebenen Wett- bewerbe für das Kaiser Wilbelm⸗ Denkmal an der Porta Westfalica die Eatscheidung treffen sollte. Anwesend waren, wie der W. Merk.“ berichtet: der Vorsitzende des Provinzial⸗ Landtages von Oheimb, der Landeshauptmann Geheime Ober- Regierungs Rath Overweg, der Professor von Zumbusch aus Wilen, der Konservator der Kunstdenkmäler Geheime Regierungs⸗ Rath Persius, Freiherr von Schorlemer Alst, Bauinspektor Kluth⸗ mann aus Kassel, Regierungs⸗Rath a. D. Freiherr von Heereman, Stadtrath Kleine aus Bortmund und Bauinspektor Ludorff. Professor Haase aus Hannover war verhindert zu erscheinen. An dem Wett- bewerb batten sich 56 Künstler mit 58 Entwürfen betheiligt, auch waren einige Modelle in Gips eingesandt. Die beiden ersten Preise wurden zuerkannt dem Entwurf Nr. 7 mit dem Kennwort; Auf hoher Warte (Architekt Bruno Schmitz in Berlin) und dem Entwurf Nr. 1 mit dem Kennwort: Für Nah und Fern (Architekten Keutter und Fischer in Dresden). Die beiden zweiten Preise den Catwürfen Nr. 13 mit dem Kennwort: Ein Kais er. tburm (Architekt Nechelmann in Stuttgart) und Nr. 3 mit dem Kennwort: Kriegsherr und Friedensfürst (Professor Hubert Stier in Hannover.) Sämmtliche Entwürfe werden in den nächsten Tagen in dem Ständehause zu Mänster der öffentlichen Besichtigung zugänglich gemacht werden.

Ueber die Angelegenheit des Grimm - Denkmals in Hanau wird der Nat. Ztg.“ gemeldet: Das Präsidium bat durch ein Raandschreibeaden Metzliedern dez Gcimm ˖ Denk mal Comités be⸗ kannt gegeben, daß der Kultus Minister laut einer neuerdings einge troffenen Verfügung die Absicht hegte, die Mitglieder der Landes Tunstkommission nunmehr Ende September d. J. einzuberufen. Diese soll auf Antrag des Ministers über den in Aussicht gestellten Zuschuß von 25 000 zu den Kosten des Grimm ⸗Denkmals in Hanau definitiv entscheiden.

Sanitäts⸗, Veterinãr⸗ und Quarantãnewesen.

Portugal. Durch eine in Nr. 133 des Digrio do Governo' vom 14. August 1890 veröffentlichte Verfügung des Königlich portagiesischen Ministe⸗

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2) Briefe sind in den errichteten oder noch zu errichtenden Des⸗

infektionsanstalten mittelft Räucherung, jedoch ohne zerschnitten zu werden, zu desinfiziren.

Land⸗ und Forftwirthschaft.

Gelegenheit zum Ankauf junger hannoverscher Dere' fan inn st

WRie schon fiüber mitgetbeilt, baben die Pferdezüchter des Re⸗ gierungsbezirks Stade sich verpflichtet, zugleich mit der in Bremer⸗ vörde, im Mittelpunkt des Regierungsbezirks. stattfindenden Körung und Prämiirung von ere esee g gn. gut geeignete junge Hängfte und Hengftfüllen in größerer Anzabl mit vorzustellen, sodaß sich eine sebr günstige Gelegenbeit zum Ankauf guter Zuchtthiere bietet. Der Termin für die Hengfstkörung und Prämiirung ist in⸗ zwischen auf den 10. und 11. Oktober d. J. festgesetzt worden. Jede weitere Auskunft ertheilt bereitwilligst Hr. Vereins Sekretär Tegtmeyer in Scheessel. (. Hann. Land⸗ u. Forstw. Ztg.)

Vereinstag deutscher 1, Genossen⸗ schaften. .

Der 6. allgemeine Vereinstag der deutschen landwirthschaftlichen Genossenschaften ist am 20. 8 M. in Darm sta dt zusammengetreten und sebr zablreich besucht. Ueber die Verhandlungen wird der Köln. Ztg.“ berichtet, daß Putenssen (Hildesheim im Interesse der Molkerei. Genessenschaften eine Abänderung von 5. 41 des Genossenschaftsgesetzes vom 1. Mai 1899 (wonach jeder Genosse nur eine Stimme hat) befürwortete. Die Versammlung lehnte jedoch einen darauf binjielenden Antrag ab, dagegen genehmigte sie nach unwesentlichen Abänderungen mit überwiegender Mehrheit eine Reibe von Leitsätzen, welche von dem Anwalt der Vereinigung, Freisrath Haas (Offenbach) vorgelegt wurden und für die künftige Aus gestal⸗ tung der ländlichen Genossenschaften maßgebend sein sollen.

Die Nonne.

Aus Kronburg bei Memmingen, wo die Nonnenraupe ein größeres Waldstück kabl fraß und in Folge dessen umfargreicke Holz fällungen stattfanden, wird dem Schw. Merk. mitgetbeilt, daß die noch stehenden kahlgefressenen Bäume wieder frische Nadeln zu treiben beginnen. Auch sollen im Ebersberger Forst (Ober⸗ bovern), wo die Verbeerungen durch die Nonne begannen und dereits mebrere Tausend Hektar des schönsten Fichtenwaldes niedergeschlagen wurden, die Fällungen eingestellt worden seien, vielleicht aus dem gleichen Grunde. Es würden sich damit die Erfahrungen bestätigen, die man in Württemberg in ähnlichen Fällen früber schon gemacht hat. Im Algäu bat der Nonnenfalter keine größere Ver— breitung mehr gefunden.

Sandel und Gewerbe.

Nach einem im portugiesischen Staatsanzeiger Digrio do Governo“ vom 2. August verkündeten Gesetz vom 30. Juli d. J. soll hinfort in Portugal zu allen nicht vertragsmaßig gebundenen Zöllen ein Zuschlag von 5 Proz. erhoben werden. Dieser Zuschlag ist auch von den in Kraft bestehenden Neben— abgaben und älteren Zuschlägen, insbesondere von dem Zuschlage von 1 Proz. zu berechnen, welcher durch das Gesetz vom 13. Juli 1889 für gewisse Zölle eingeführt worden ist.

Von unseren Exportartikeln nach Portugal werden durch die Erhöhung u. A. Gefäße von gemeinem Glas, Faßdauben, bearbeitetes Bau- und Nutzholz (Balken, Stäbe u. s. w.), Dampfmaschinen, Lokomotiven, Zünder und Patronen, Dele und einige Ledersorten betroffen.

Von der Leipziger Menatsschrift für Textil⸗ Industrie, welche von Tbeodor Martin in Leipzig heraus⸗ gegeben wird, liegt Heft 7 des J. Jahrgangs vor, welches neben techniichen Aufsäßzen aus der Feder von Professor Pfuhl - Riga, Dr. Th. Weyl, Professor Dr. von Cochenhaufen⸗Chemnitz und An deren zahlreiché Mittheilungen volkswirthschaftlichen Inhalts bringt, insbesondere dürfte der Schluß des Artitels über Mexiko als Absatzgebiet für Textilwaaren“ auch für den Nichtfachmann sebr lesenswerth sein. PVatentbeschreibungen, eine Chronik der neuesten Vorkommnifse in der Textilinduftrie, ausführliche Bücher besprechungen ꝛc. bilden den weiteren Inbalt der Monatsschrist, die der Beachtung der Fachkreise empfohlen werden datf.

Frankfurt a. M. 21. August. (Getreidemarktbericht von Joseph Strauß.) Die eingetretenen sonnigen Tage haben die Ein⸗ Fringung der Körnerfrüchte begünstigt und die Sorgen des Landwirths verscheucht. Weizen ist in neuer Waare reichlich angeboten und fand in trockenen Qaalitäten schlasken Absatz; ab Umgegend und frei Bahn der Oberhessischen und Welerbahn -⸗Route Gelnhausen— dingen Gießen = Frankfurt g. M. 19H - 20 6, frei bier 20H - 4, ungarischer 2H. —-4 4A, rufsische Sorten ——22 * Roggen auf dem Lande 151 4 60, frei hier 15— 1 * In Ger ste ist die Exportfrage von sehr unbefriedigendem Umfange. Angebot willig, Preistendenz schwach, die Notiz 18 185 6 bleibt, hochfein ungarische über 21 6 Ha fer sebr flan, weil man bald neue Zufuhren erwartet; Autsichten für die Haferernte günstig; Umsatz nur in alten russischen Sorten von 16—18 6 je nach Qualität. Mais (mixed) verkehrte in engen Grenzen 134 / 10 , La Plata 12 Æ Raps liegt etwas gänstiger, obgleich die größeren benach⸗ barten Fabriken die Preise zu drücken suchen; die Notiz 25 266 bleibt. Roggenkleie 853 - 10 46, Weijenkleie 8. —7 „, behauptet. Spelispreu Ersat für Roggenstrob) prompt und per September / Dejember bis 1“ 6 Per Cr. geworfen, Käufer treffen hier einen guten Markt. An Weijen mehl ging im Verkehr die von Berlin gemeldete Hausse⸗ strömung nicht spurloß vorüber, alte Waare gut begehrt und theuer bejahlt. Roggenmebl stark schwankend, die Berliner Börse stimulirt. Hiesiges Weijenmehl N O 34 35 4, Nr. 1 324-338 , Nr. 2 28 306 ,. Nr. 3 286 296 M, Nr. 4 24 —256t Æ, Nr. 5 19-20 M Milchbrot ⸗˖ und Brotmehl im Ver⸗ bande promrt 62 —- 64 66 Norddeutsche und westfälische Weizen mehle Nr. 00 zo=31 4. Roggenmebl loco bier Nr. O 25 2891 AÆ, Nr. 0/1 266 28 A, Nr. 1 244 25 * (Obige Preise verstehen sich per 100 kg ab bier, häufig jedoch auch loco aus wãrtiger Stationen.) ö

Leipzig, 21. August. (W. T. B) Kammjug-Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. August 4.823 ,. rr. September 482 „6, pr. Oktober 4,82 Æ, pr. November 4,80 , vr. Dezember 480 M, vr. Januar 4.372 A, pr. Februar 4,65 M, pr. März 4.623 A, pr. April 465627 AÆ, pr. Mai 4623 Æ. Umsatz 145 000 6 Schwach. .

Wien, 21. Äugust. (W. T. B.) Bei den 298 Em langen Lokal babnen der DOesterreichischen Lokal- Eisenbabn Gesell: scha ft betrugen die provisorisch ermittelten Einnahmen für den Monat Juli 1890 1530 666 3 und für die Zeit vom 1. Januar bis Ende Juli 1890 855 435 Fl. Im Wvrjabre betrugen die definitiven Ein . nahmen bei einer Betriebẽlänge ron 239 km im Juli 112895 Fl., und für die Zeit vom 1. Januar bis Ende Juli 6558 570 Fl.

London, 21. August. (W. T. B.) An der Küste 3 Weijen⸗ la dungen angeboten.

Bradford, 21. August. (B. T. B.) Wolle fest, aber rubig. Garne fest, Sto fe sich bessernd.

Antwerpen, 21. August. (W. T. B. Woltauktion. Angeboten wurden 2243 B. Buenos ⸗Aires⸗ 425 B. Montedideo wollen. Verkauft wurden 778 B. Buenos ⸗Aires⸗, 366 B. Monte

videowollen.

aus Spanien kommenden J

. Verkehrd⸗ Anstalten. =

In Folge der an der spanisch⸗portugiesische Gren ze bestehenden r g. j 12 förderung der Waarenprobensendungen nach Portugal mit 9 Post i . 4 2 ** 2 92 Wege über

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ork⸗ und g. Bremen Bremen Bremen New-⸗ Jork New⸗JYork New · Jork New⸗ Jork New · Jork Bremen Bremen Baltimore

21. Aug. Seilly vassirt.

16. Aug. von New ⸗Jork.

20. Aug. von New⸗Jork.

18. Aug. in New⸗JYork.

14. Aug. von Southampton.

II. Aug. von Southampton.

21. Aug. Dover passirt.

9. Aug. Dover passirt.

19. Aug. in Bremerhaven.

13. Aug. von Baltimore.

ĩ 20. Aug. in Baltimore. Baltimore 14. Aug. von Bremerhaven. Baltimore 21. Aug. von Bremerhaven.

. Brasil und La Plata⸗Linien:

n,. Vigo Antw., Brem. ] 18. Aug. St. Vincent passirt.

Frankfurt La Pleta J. Aug. in Buenos Aires.

ö a, 15. Aug. von Bahia.

Bremen. J Hannover La Plata 10. Aug. in Montevideo. Straßburg La Plata 1. Aug. von Villagarcia. Baltimore Brasilien 18. Aug. in Bahia. Leipzig. ; La Plata 19. Aug. von Vigo. Linien nach Ost⸗Asien und Australien: . Bremen 29. Aug. in Aden. Ost · Añen 11. Aug. in Shanghai. O st· Añen 18. Aug. in Aden. Ost · Asien 20. Aug. von Bremerhaven. Bremen 17. Aug. in Aden. Bremen 19. Aug. von Adelaide. Dresheen⸗ Australien 109. Aug. in Colombo. Hohenstaufen !. Australien 18. Aug. von Genua.

London, 21. August. (W. T. B) Der Union⸗Dampfer Roman ist beute auf der Ausreise von den Canarischen Inseln abgegangen.

Theater und Mufik.

ö Berliner Theater.

Shake speare's Wintermärchen“, dessen überaus vröchtige Aus= stattung bereits seit dem Herbst 1833 ihrer Verwendung harrt, wird noch vor Ablauf dieses Jahres in glänzender Besetzung am Berliner Theater in Scene gehen.

Friedrich · Wilbelmstädtisches Theater.

Die „Puppenfee ⸗-Premiere wird morgen, wie bereits mitgetheilt, von der seit über 10 Jahren bier nicht aufgeführten und, neu in scenirten reizenden Suppe schen Operette Das Pensionat“ eingeleitet. In der „Puppenfee wirken mebr als bundert Personen mit. außer dem großen Corps de Ballet ein großer Theil des Dvperetten-Personals, an der Spitze die Hrrn. Hanno, Binder. Broda, Malihias, Elise Schmidt, Emilie Kopka u s. w. Auf die glanzvolle Ausstattung dieses vantomimischen Divertifsements, die zum größten Theile aus Wien stammt, ist wiederholt bingewiesen worden. Auch die musikalische Arbeit, welche Kapellmeister Baver in Wien ju dieser Novität geliefert bat, weist mebrere Nummern auf, die sich weithin in der Oeffentlichkeit Bahn gebrochen haben.

Kroll' s Theater.

In der morgigen Aufführung von Verdi's Maskenball“, in welcher der Renato des Sgr. d Andrade bekanntlich eine der glän⸗ zendsten Partien des gefeierten Künftlers bildet, wirkt Frl. Kaminsky als Ulrika und Frl. Schacko als Page mit. Den Riccardo giebt Hr. Heuckeshopen, die Amelia Frl. Gzillag. Am Sonntag tritt im Propheten! Emil Götze in der Titelrolle, Fr. Heink als Fides, Fr. Hadinger als Bertha auf.

Mannigfaltiges.

Den vier nach dem Schloßplatz und nach dem Lustgarten gelegenen Portalöffnungen des Königlichen SchlosFses sind jetzt die mächtigen Eisenthore eingefügt worden. Jene fär Portal J und II hat, der Zoff. Ztg. zufolge, die Firma Puls Berlin angefertigt. wäbrend jenes für Portal IT die Firma Schulz u, Holdefleiß Berlin und jenes für Portal V Gebrüder Armbrüster Frankfurt a. M. bergeftellt haben. Im Herbst erhält auch Portal II, das . Eosander'sche Hauptportal an der Schlofßfreiheit, sein eisernes

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In der Universität ist man, wie die Rat. Ztg.“ mittheilt. seit Beginn der großen Ferien damit beschäftigt, auch auf dem linken Flügel äbnliche bauliche Veränderungen Platz greifen zu lassen, wie seiner Zeit auf dem rechten. Vor Allem werden die Auditorien ver- größert, an dem Kreuzungspunkte der beiden langen Gänge wird eine Treppe angelegt, welche den Verkehr nach den im ersten Stockwerk ge⸗ legenen Hörsälen erleichtern soll, die elektrische und die Heizanlage werden auch auf diese Theile ausgedehnt, und fär die maschinellen Anlagen selbst werden auf dem nach der Universitätsstraße zu gelegenen Grundstück, welches vordem der Registratur diente, besondere Räume errichtet. Die Registratur ist jetzt in der im Kastanienwäldchen gelegenen Baracke untergebracht. Endlich ist man noch damit be- schäftigt, die unlängst erweiterte Säulenhalle architektonisch und malerisch ju verschönen.

Hr. Professor August Haupt,. Direktor des Königlich akade- mischen Instituts für Kirchenmusik, Mitglied des Senats der König lichen Akademie der Künste. feiert am 25. d. M. seinen a chtz ig sten Geburtstag. Mittwoch, den 27. August, Abends 6 Ubr, soll im Norddeutschen Hof, Mohrenstr. 20, ein Festmahl stattfinden, zu welchem auch die Theilnahme von Damen erwänscht ist. Or. Prof. Dr. Alsleben, Ritterstr. 68, nimmt schriftliche Meldungen entgegen.

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Die große Gartenbauaus stellung der Gartenbaugesell · schaft zu Berlin ist heute Vormittag auf Tivoli feierlich er- 5ffnet worden. Zu den in der Rotunde des großen Saales ver- sammelten Ehrengästen und Ausstellern bielt der Vorsitzende des Vereins. Hr. Otto Choné, eine Ansprachs, in der er ausfübrte, daß es nickt Zweck der Veranstaltung sei, eine großartige Dekorations- schau zu zeigen, sondern daß man nur ein Bild von dem geben wolle, was die so verschrieene Mark an Produkten des Gartenbaues liefere. Das Resultat der Ausftellung sei, das könne er wohl sagen, ein derartiges. daß die Gesellschaft mit Stolz darauf verweisen könne. Der Redner dankte dann den Bebörden für die Unterstãtzung des Werks und schlo seine Rede mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser, der, wie alle Hohenzollern, ein warmer Freund des Gartenbaus sei.

Spandau. In der Spandauer Stadthaide werden, dem Anz. f. d. H. zufolge. von Berlinern vielfach Schlangen jag den unternommen. Es bandelt sich um den Fang von Ringel nattern und Kreuzottern. Die unschädlichen Ringelnattern werden mit der bloßen Hand gegriffen, indem man sie im Genick zu fassen sucht. Zum . Kreujottern aber bedient man sich einer Art Scheere. Die Beschäftigung soll oftmals eine recht lohnende sein; für je ein Exemplar der beiden Schlangenarten werde in den