die Zahl der erkrankten Civilisten auf 50 Proz. geschätzt. Aus inzclnen Garnisonen des III. Armee⸗-Corps wurden 10 bis 26 Proz, aus anderen 50 Proz. der Bevölkerung als erkrankt eben. In den Reglerungsbezirken Trier wurde die Hälfte, Minden 5, Aurich 13 der gesammten Bevõlke⸗ rung und etwa */ aller Grwachsenen ergriffen. Daß auch in der bürgerlichen Bevölkerung im emeinen ein Fort⸗ chreiten der Epidemie von Nordosten nach Süd westen fich erkbar gemacht hat, läßt sich aus den von dem Kaiser⸗ lichen Gefundheitsamt veröffentlichten Sterblichkeitszahlen ennen, aus denen sich feststellen läßt, daß ungefähr u derselben Zeit, wo in der Garnison ein bedeutendes uftreten von Grippe ⸗Erkrankungen, gemeldet wurde, auch ein Steigen der Sterblichkeitsziffer der Be⸗= völkerung stattfand. Uebrigens scheint die Grippe unter der bürgerlichen Bevölkerung einen weit schwereren Verlauf ge⸗ nonimen zu haben als bei dem Militär. Wie die Aus dehnung eine größere war, so sind auch die vorgekommenen Todes falle zahlreicher gewesen. Die hauptsächlichste Todesursache scheint auch hier die Lungenentzündung gewesen zu sein. Die Gründe für den gunstigeren Verlauf der Influenza⸗ Erkrankungen hei den Truppen find befonders in zwei Umständen zu suchen. Einmal sind die Soldaten zum allergrößten Theil junge, gesunde, kräftige und unter verhältnißmäßig günstigen hygienischen Verhält⸗ niffen lebende Leute, welche der Erkrankung eine größere Widerstandsfähigkeit entgegenzusetzen vermögen, während die burgerliche Bevölkerung aus allen Altersklassen zusammen⸗ gesetzt ist und auch solche Personen umfaßt, die jahrelang unter ungünstigen Verhältnissen gelebt haben oder durch lang dauernde Krankheiten heruntergekemmen sind; dann aber wurden die Soldaten, sobald sie sich krank fühlten, den An⸗ strengungen des Dienstes entzogen und sogleich ärztlicher Pflege übergeben, wozu bei der buͤrgerlichen Bevölkerung wohl nur wenige in der Lage waren und wodurch der Verlauf der Krankheit zum Schlechtern gewendet wurde. .
Von ganz besonderem Interesse sind in dem vorliegenden Werke noch die vom rein ärztlichen Standpunkte gemachten Bemerkungen über die Art der Verbreitung der Grippe, über die Ursachen der Grippe⸗Erkrankungen, die Behandlung der⸗ selben und die Vorbeugungsmaßregeln gegen die Erkrankung, jowie die Geschichte der Grippe und die hierauf bezüglichen . auf welche näher einzugehen wir uns leider versagen müssen.
Zur Statiftik der preußischen höheren Lehranftalten und der mit ihnen organisch verbundenen Vorschulen.
(S. Rr. 200 des R. u. St. A.)
III. ODber⸗Realschulen. .
Im vorigen Sommer⸗Semester wurden die 10 Ober -Realschulen des preußischen Staats von 5322 Schülern besucht, darunter 8) 8 Co evangelisch, 1209/9 katholisch, G5 Me sonst christlich und 6, oi jüdisch. Verhältnißmäßig sind die Cvangelischen stärker, die Katholiken und die Juden schwächer unter den Ober -⸗Realschülern als unter den Grymnasial⸗ wie auch unter den Realgymnasial ⸗ Schülern vertreten. Den ihnen zustehenden Prozentsatz an der männlichen Bevölkerung überschreiten die Erangelischen recht bedeutend in Rheinland, mehr oder minder in Hessen⸗Nassau. Schlesien und Berlin, unterschreiten dieselben um ein weniges in Sachsen und Schleswig⸗Holstein. Die Katholiken Üüberschreiten ihren Prozentsatz nur in Schleswig ⸗Holstein, während sie hinter demselben in Berlin, Sachsen, Hessen ⸗Nassau, Schlesien und Rbeinland bemerkbar zurückbleiben. Die Juden dagegen bleiben hinter dem ibrigen nirgends zurück, insbesondere stark sind sie in Sachsen und Schlesien vertreten. Ostpreußen, Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Hannover, Westfalen und die Hohenzollernschen Lande find ohne Dber⸗Realschulen. — Auf je 10 000 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse beiw. Religionsgemeinschaften kommen im Staatsdurchschnitt: bei den Evangelischen 435, bei den Katbolifen 1,4, bei den sonstigen Christen 6,8. bei den Christen überhaupt 3,6 und bei den Juden 19,6 Ober⸗Realschüler. — Für die einzelnen Provinzen ergeben sich folgende Verhältnißzahlen:
1) Stadtkreis Berlin: Schülerzahl der beiden Ober ⸗Real⸗ schulen; 1209, darunter 87,3 ο evangelisch, 3,1 90 katholisch, 07 Jo sonst christlich und 8,9 ο jüdisch. Auf je 10 000 männliche Mit-
lieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse bejw. Religionsgemein⸗
ern. kommen: bei den Evangelischen 19,75, bei den Katholiken 6,8, bei den sonstigen Christen 4,7, bei den Christen überbaupt 18,4 und bei den Juden 32,5 Ober⸗Realschüler. ;
2) Schlesien. Schülerzabl der beiden Ober ⸗Realschulen: 646, darunter 57, 0 C evangelisch, 2,83 oo katholisch, OM.3 oo sonst christ⸗ lich und 14,8 oo jüdisch. Auf je 19 09090 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubens bekenntnisse bezw. Religionsgemeinschaften kommen: bei den Evangelischen 41, bei den Katholiken 15ů?, bei den sonstigen Christen 6, 0, bei den Christen überhaupt 2,9 und bei den Juden 38,2 Ober Realschüler. ⸗
3) Sachsen. Schülerjahl der beiden Ober⸗Realschulen: 1098. darunter 929 9,0 evangelisch, 1,2 * katholisch, 9. 40/0 sonst christl ch und 5.5 og jüdisch. Auf je 10000 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse bejw. Religions gemeinschaften kommen: bei den Evangelischen 9,l, bei den Katholiken 1,6, bei den sonstigen Cbristen 17,8, bei den Christen überhaupt 8,0 und bei den Juden 158,2 Ober- Realschüler.
4 Schleswig⸗Holstein: Schülerzahl der einen Ober ˖Real⸗ schule: 581, darunter gö,0' / evangelisch, 2, o katholisch und 1,9 60 jüdisch. Auf je 10 009 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubens bekenntnifse bejw. Religion sgemeinschaften kommen; bei den Evange— lischen 9,9, bei den Katholiken 14,9, bei den Christen überhaupt 9,9 und bei den Juden 61,8 Ober -Realschüler.
5) Hesfen Naffa. Schülerzahl der einen Ober-Realschule: 848, darunter 84 4 „e evangelisch, 1177 ½ katbolisch, 9.9 Y sonst christlich und 3,0 69 jüdisch. Auf je 10 000 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubens bekenntnisse bezw. Religionsgemeinschaften kommen: bei den Exvangelischen 13.3, bei den Katholiken 47, bei den sonstigen Christen 27,3. bei den Christen überhaupt 10,s und bei den Juden 11,9 Ober⸗Realschüler.
6) Rheinland, Schülerjahl der beiden Ober⸗Realschulen: 940, darunter 62.3 J evangelisch, 31, S Cho katholisch, O4 ½ sonst christlich und 5.5 Ce jüdisch. Auf je 190900 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse bezw. Religionsgemeinschaften kommen bei den Exangelischen 99, bei den Katholiken 1,9, bei den sonstigen Christen 7,‚, bei den Christen überhaupt 4,1 und bei den Juden 23,2 Ober · Realschũler.
Auf je 10000 männliche Einwohner kommen im Staatsdurch⸗ schnitt 5.8, dagegen in: Stadtkreis Berlin 19,1, Hessen⸗Nassau 19,9, Schleswig Holstein 10,1, Sachsen 9, l, Rheinland 4,3 und Schlesien 3,3 Qber Realschũler. ;
An dem Besuche der Ober -⸗Realschulen sind im Staatsdurch⸗ schnitt verhältnißmäßig die Evangelischen über dreimal so stark als die Katholiken, und die Juden fünfeinhalbmal so stark als die Christen überhaupt betheiligt.
LI. Realschulen.
Im vergangenen Sommer ⸗Semester belief sich die Gesammt⸗ schülerzabl, der 21 Realschulen des preußischen Staats auf 7972 darunter 7 va ebangelisch, jöñ o kat holgtch, 6, cs sonst chrisilich und 18.9 9 jüdisch. Die evangelischen Realschüler überschceiten etwas den ihnen zukommenden Yrozentsaß, die katholischen bleiben dagegen um rund die Halfte hinter ihrem Prozentsatz zurück,
285
ö
Realschüler. ;
2) Sach sen. Schülerjabl der einen Realschule; 36 8, darunter 92,1 vo evangelisch, 1,900 katholisch und 6,0 9/0 jLdisch. Auf je 10 000 männliche Mitglieder der einelnen Glaubengbekenntnisse bezw. Religionsgemeinschaften kommen bei den Evangelischen 3, , bei den Katholiken O8, bei den Christen überhaupt 2.9 und bei den Juden 57,1 Realschüler. .
3) Schleswig⸗Holstein. Schülerzabl der beiden Real⸗ schulen: 799, darunter 93,40 9 evangelisch., 140,0 katholisch. O 40/0 sonst christlich u. 4. 8 0 jüdisch. 3 je 10 00 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse bezw. Religionsgemeinschaften kommen: bei den Evangelischen 14,1, bei den Katholiken 14,9, bei den sonstigen Christen 2804, bei den Christen überhaupt 14.2 und bei den Juden 230.3 Realschüler.
I) Westfalen. Schülerjahl der einen Realschule: 433, darunter 54.7 og evangelisch, 28 6 oso katholisch, O, Yo sonst christlich und 6,0 0υ ! jüdisch. Auf je 10 000 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse bejw. Religionsgemeinschaften kommen bei den Erangelischen 5.3, bei den Katholiken 2,1, bei den sonstigen Christen . bei den Christen überhaupt 3,? und bei den Juden 28,0 Real⸗ schüũler.
5) Hessen⸗Nassau. Schülerzahl der 19 Realgymnafien: 3839, darunter 63,0 9 exvangelisch, 8,2 9 katholisch, O4 (io sonst christlich und 28, 400 jüdisch. Auf je 10009 männliche Mitglieder der einzelnen Glaubensbekenntnisse bezw. Religionsgemeinschaften kommen: bei den Evangelischen 45.9, bei den Katholiken 14,8, bei den sonstigen Christen 58,1, bei den Christen überhaupt 36,5 und bei den Juden 517,8 Realschüler. ö
6) Rheinland. Schülerzabl der 6 Realschulen: 2192, dar⸗ unter 56,2 oo evangelisch, 39,8 katbolisch, O, 4 0so sonst christlich und 3,6 5 judisch. Auf je 10 900 männliche Mitglieder der einzelnen Glauben bekenntnisse bezw. Religionsgemeinschaften kommen: bei den Evangelischen 20,7“, bei den Katholiken 5,6, bei den sonstigen Christen . bei den Christen überhaupt 9,8 und bei den Juden 35,? Real⸗ schüler.
Auf je 10 000 männliche Einwohner kommen im Staats durch- schnitt 5, f, dagegen in: Hesfen⸗Nassau 49,5, Schleswig ⸗Holstein 1438, Rbeinland 10,s, Westfalen 3,9, Sachsen 3,1 und Brandenkurg 2,5 Realschũler. -
An dem Besuche der Realschulen sind im Staatsdurchschnitt ver- bältnißmäßig die Evangelischen etwas mehr als doppelt so stark als die Katholiken und die Juden vierzehnmal so start als die Christen überhaupt antheilig.
Statiftik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
In Neunkirchen wäblten der S. u. Bl.-Ztg.“ zufolge die Bergleute der Inspektion VIII in Anwesenheit von ungefähr 300 Mann den Bergmann Wolter aus Alsweiler als Abgeordneten für den Bergarbeitertag in Halle, nachdem früher bereits (vgl. Nr. 197 d. Bl.) von anderen Inspektionen jwei Abgeordnete ernannt waren. . ö
Ueber die Stellungnahme der Verwaltungsbehörde der staatlichen (bayerischen Koblengrube zu St. Ingbert (bayerische Pfalz) gegenüber dem Rechtsschutz verein (vgl. Nr. 192 und 198 d. B1 ) schreibt die Münchener Allg. Ztg.“: Der Versuch, diesen Rechts- schutzuerein als Vertretung der Knappen auftreten zu lassen, scheiterte daran, daß die Bergwerksbehörden diesen Verein nicht als das gesetzliche Organ anerkannten, mit welchem sie über die Be⸗ schwerden, Wünsche und Anträge der Arbeiter in irgendwelche Ver—⸗ bandlungen treten können. Der Rechtsschutzverein wollte nun einen Ausstand veranlassen, worauf die Königliche Grubenverwaltung der Knappschaft eröffnete, daß sie die Grube schließen würde, wenn nicht die Knappschaft innerhalb drei Tagen wieder anfahren würde. Letzteres geschah in Folge dessen und die Knapwyschaft verhandelte hierauf wieder durch ihr gesetzliches Orzan, die Knappschafts⸗Aeltesten, mit der Grubenverwaltung. Diese sei den Knappen bei diesen Verhandlungen gerne, soweit als möglich, entgegengekommen. Da nun aber die Königlich baverische Gruben⸗ verwaltung die Einrichtung der Knappschafts ⸗Aeltesten in keiner Weise durch den sog. Rechtsschußverein verdrängen lassen wolle und könne, so eröffnete sie den Ausschußmitgliedern des Rechtsschutzvereins, welche gleichzeitig Arbeiter in der Königlichen Grube St. Ingbert sind, daß sie bis zum J12. August entweder aus dem Ausschuß des Rechtsschutz sereins austreten oder ibrer Kündigung gewärtig sein müßten. Am 13. August erklärten hierauf die Knappen der Königlichen Grube St. Ingbert, welche als Ausschußmitglieder des Rechtsschutzvereins thätig gewesen waren daß sie aus dem Ausschuß dieses Vereins ausgetreten seien Von einer Maßregelung der Bergleute ist also nicht die Rede, noch weniger von einer Schmälerung des Koalitionsrechtes. er Saarbr. Ztg.“ schreibt man aus St. Ingbert vom 20 d. M, daß die Erweiterung des Rechtsschutzereins zu einem allgemeinen Arbeiter KRechtsschutzverein beabsichtigt zu werden scheine. Das ergiebt sich nämlich aus Folgendem: Auf geftern hatte der Rechts ˖ schutzcrein der Bergleute der St. Ingberter Grube, und zwar unter der Ueberschrift Rechtsschutznerein St. Ingbert“ eine Versammlung ein⸗ berufen, auf deren Tages ordnung stand: Abänderung der Statuten. Laut Beschluß der Generalversammlung soll der Verein den oft der Kürze wezen gebrauchten Namen Rechtsschutzverejn St. Ingbert! annehmen, und Mitglied wird jeder Arbeiter werden können, der hier beschäftigt und (soll wohl heißen: oder?) wohnhaft ist. ᷓ
Bei den Bergarbeiterausständen des vorigen Jahres in Schlesien war Klage daruber geführt, daß die in manchen Gruben verwendeten Förder wagen nicht selten mehr Koblen faßten als be ⸗ zahlt wurden. Wie die „Oberschl. Grenzztg. erfährt, sind jetzt die Repräsentanten der Gruben im Bergrevier Beuthen Or Sch! durch den Königlichen Revierbeamten aufgefordert, mitzutheilen, ob auf den Gruben Förderwagen von verschiedenem Rauminhalt und verschiedener Form verwendet werden und ob noch Füllkohlenabrech⸗ nung erfolgt. ; ;
In einer öffentlichen Versammlung der Freien Vereini⸗ gung für die Interessen der Maurer Magdeburgs und Umgegend wurde, der Magdeb. Ztg.“ zufolge, ein Vortrag über frivole Strikes“ gehalten, in welchem der Redner nachzuweisen suchte, daß es keine frivolen Strikes gebe; daß auch Arbeitervertreter diese Bezeichnung ausgesprochen hätten, fei sehr zu tadeln. Nach längerer Besprechung genehmigte die Versammlung zwei Resolutionen, in welchen sie erklärt, daß die eintretenden Arbeitseinstellungen naturnsgth⸗ wendig seien, da dieselben aus der heutigen Produktionsweise entst. hen. Ferner beschließt die Versammlung, mit allen gesetzlichen Mitteln dahin zu streben, daß die Organisation der Maurer ftark werde, da die Gewerkschaftsbewegung die politische unterstũtze; die Versamm⸗ lung weist den Ausdruck des Abg. Bebel, daß frivole Strikes in Scene gesetzt werden, ganz entschieden zurück und erblickt in jedem
1 3 2. aldemo Dee r. f. ü fand am Mittwoch eine gro
erschienenen Braunschweiger Redners ein Hr. gehe sprach; Wie verhalten wir ung gegenüber den Angriffen des nternehmerthums gegen das Koalit iongrecht der Arbeiter und nach einem Bericht der Elb. Zig.“ mit der Aufforderung schloß. politische Ver⸗ eine un gründen, welche einen größeren Einfluß auf die Gesetz gebung augzunben in der Lage seien. Der größte Strikesieg würde nicht so viel Gindruck machen, als die volitische Vemonstration am 20. Februar. Mehrere andere Redner trugen weitläufige Einzelheiten vor, um die Klagen uber Maßregelungen durch die Arbeitgeber zu illuftriren. Am den Ueber- muth des Unternehmerthumg zu daͤmpfen, wurde empfohlen, die Strikes zu organifiren. Es sei ein Uebelstand, daß kleinere Strikes begonnen würden, während man in größeren Städten langwierige und kost⸗ spielige Ausstände durchführe. Die Hamburger müßten erft wieder „oben auf sein, bevor an irgend einem anderen Ort die Arbeit ein ⸗ gestellt werden dürfe. Zum Schluß wurde ein Antrag angenommen, welcher die Einberufung einer gewerkschaftlichen Versammlung für die nächsten Wochen fordert.
In Nürnberg verurtheilte, wie die Münchener Allg. Itg. mit theilt, eine allgemeine Arbeiterversamm lung, welcher auch der Reichstags / Abgeordnete Grillenberger als Redner beiwohnte, aufs Schärfste die von Berlin aus in die Reihen der Arbeiter binein= getragenen Zänkereien und sprach der seitherigen Parteileitung ihr volles Vertrauen aus.
In einer von 500-600 Personen besuchten Versammlun der Maurergehülfen in Leipzig konstituirte sich am Mittwo der Verein jur Wahrung der Interessen der Maurer von Leipvzig und Umgegend, dessen Gründung schon in der letzten Maurerversammlung beschlossen worden war. (Vergl. Nr. 189 d. Bl.) Nach dem vorgelegten und im Wesentlichen angenommenen Statutenentwurf wird, wie wir der Leipz. Ztg. entnehmen, der Verein für die bre und die materiellen Interessen seiner Mitglieder eintreten, Rechtsschuß in gewerblichen Streitigkeiten gewähren, ftatiftische Erhebungen über Lohn ⸗ und Arbeitsverhältnisse vornehmen, ein Arbeitsnackweis Bureau gründen, die allgemeine und Fach⸗ bildung seiner Mitglieder zu fördern suchen, eine Wander ⸗Unter⸗ stũützungskasse einrichten ꝛc. Der Verein wird hiernach den sogenannten Fachvereinen beizujählen sein. In der Debatte wurde namentlich der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß die hiesigen Maurer durch den Verein in den Stand gesetzt werden würden, den Kampf gegen das Unternehmerthum mit Erfolg aufzunehmen.
Aus Melbourne berichtet W. T. B.“ auf Grund eines Reuter'schen Telegramms, daß in einer gestern dort abgebal tenen Versammlung von 460 Schiffspatronen einstimmig beschlofsen wurde, die Rheder in dem Strike der Offiziere der Handelsmarine zu unterstützen. Gleiche Versammlungen sollen demnächst auch in den anderen Haupt- städten stattfinden. Die Preise der Kohlen, des Zuckers und der Lebensmittel steigen in rapider Weise. Zudem bersscht die Befürchtung, daß der Strike sich auch auf andere Handel s⸗ an g erstrecken werde. Die Ruhe ist bis jetzt nirgends gestört worden.
Die Londoner Allg. Corr.“ vom 21. d. M. berichtet, daß der Ausstand in den Tilburvy Docs seine Endschaft fand, nachdem die Verwaltung die von ihr beschäͤftigten drei Nichtunionisten ent⸗ lassen und versprochen hatte, fünftighin keine blacklegs - anzustellen. Am Mittwoch stockte die Arbeit in den Docs gänzlich, da sich die Schiff s⸗ arbeiter dem Ausstand der Werftarbeiter angeschlossen hatten. — Die Arbeiter der Staatsschiffsbauböfe in Devonport verlangen höhere Lohne und Sondervergütungen und haben ihre Forderungen der Admiralität vorgelegt. Vor Allem bestehen sie auf der Zurücknahme der Verordnung, welche den Lohn auf 5 s 8 d den Tag festsetzt, wenn nicht eigens die Genehmigung ertheilt ift. — Aus en n (Canada) theilt die Correspondenz mit, daß ein Aus⸗ tand in den Bergwerken in Spring Hill, der acht Wochen gedauert, mit einem Siege der Bergarbeiter geendet habe; aber beide Theile hätten unter den Wirkungen des Ausstandes sehr gelitten.
Zur wirthschaftlichen Lage.
Die Lage von Handel und Industrie im Regierungsbezirk Aachen ist im verflossenen Vierteljahr im Allgemeinen und in den meisten Gewerbsjweigen jwar noch immer als eine ziemlich günstige und gegen das Vorwvierteljahr wenig veränderte zu bezeichnen, indessen ist in der Eisen⸗Groß⸗Industrie und der für den Aachener Be⸗ zirk besonders wichtigen Tuchfabrikation ein Rückgang eingetreten, wenn derselbe auch noch nicht der Art ist, daß irgend welche Be⸗ sorgnisse, namentlich bezüglich der regelmäßigen Beschäͤftigung und des Erwerbes der Arbeiter daraus erwachsen könnten. Ernstere Be⸗ sorgnisse scheinen in einzelnen stark auf den überseeischen Transport angewiesenen Industriemweigen die amerikanischen Zollverhältnisse hervorzurufen.
Zur Lage der Eisenindustrie im Bezirk Aachen.
In der Eisenindustrie des Reg. Bez. Aachen bat die Geschäfts⸗ stille, welche im Dezember v. J. ihren Anfang nahm, auch im letzt⸗ verflossenen Quartal angehalten. Der Mangel an Aufträgen beginnt immer füblbarer zu werden. Unter diesen Umständen wird das An⸗— gebot immer dringender rnd würde einen sich überstürjenden Preis rückgang zur Folge baben, wenn nicht die Wirksamkeit der Verbände vielfach mäßigend eingriffe. Besonders die Verbände in e nissen des allgemeinen Verbrauchs, welche ihre Abnehmer hauptsächlich unter den Händlern haben, die Lager halten und Abschlüsse machen müßssen, baben, soweit sie sich der durch das Ausland vorgeschriebenen Preislage unter Berücksichtigung der schützenden Zölle anpaßten, nütz⸗ lich gewirkt und die Geschäftswelt vor großen Verlusten bewahrt
Auf dem Robeisenmarkt haben sich zunächst die englischen Roheisenwerke der Wirkung des fortgesetzten Rückganges der Warrants preise nicht entüiehen können und ihre Preise um fast 33 0 gegen den höchsten Stand ermäßigen müssen, Ohne dadurch die Kauflust zu steigern. Die dentschen bejw. die Werke des Bezirks Aachen sind diesem Preisrückgang bisher nicht in demselben Maße gefolgt und der Absatz ist daher auch nur ein noch weniger lebhafter geworden. Im Allgemeinen ist die Roheisenerzeugung an sich in Aachen aber nur eine verhältnißmäßig geringe, und es haben die Ver— bältnisse des Roheisenmarktes nur einen wesentlichen Ginfluß auf diejenigen Industriejweige, welche sich mit der Weiterverarbeitung desselben unmittelbar oder mittelbar beschäftigen. Hierher gehört in erster Linie die Fabrikation von Stab- und Formeisen in den Puddlings⸗ und Waljwerken. Die Preise für Stabeisen mußten, den Preisen des Roheisens folgend, im jweiten Vierteljahr wirderholt er⸗ mäßigt weren, ohne daß hierdurch zu neuen Verkäufen veranlaßt wer⸗ den konnte. Die Werke arbeiten fast ausschließlich auf alte Abschlũsse hin. In Formeisen, desfen Preise festgehalten werden konnten, beute jedoch auch noch niedriger als Stabeisenpreise sind, ist die Beschäftigung auf Grund alter Abschlüsse noch leb⸗ haft. Neue Aufträge vom Inlande sind den Werken nicht zugefloffen; dagegen laufen Aufträge aus dem Auslande, nament lich auf Fluß. ormeisen, fortwährend, wenn auch in schwächerem Maße als im vergangenen Jahre ein, Dank der wachsenden An⸗ erkennung, welche das deutsche en n n im Auslande findet, und Dank der Möglichkeit der zollfteien Einfuhr des für diese Export- aufträge verwendeten Robeisens In Folge dessen konnten die be⸗ deutenden hierfür arbeitenden Werke, zu denen in erster Linie das Eisen⸗ und Stahlwerk Rothe Erde bei Aachen gebört, noch immer in vollem und auch wohl noch lohnendem Betriebe erhalten werden. Auf Eisenbahnmaterial, namentlich Schienen und Schwellen. sind für das Inland neue Bestellungen Seiteng der Eisen⸗ babnen kaum vorgekommen. Die Werke sind jedoch bis in den Sep⸗= tember hinein noch gut mit Aufträgen versehen.
In Waljdraht sind die ungünstigen Verhältnisse unverändert geblieben und ist auf den Werken, trotz erheblicher Arbeitseinschrän⸗ kungen, unter denen auch mehr oder weniger die Arbeiter zu leiden
kö, eäräthls ac. a bacrteder Zorretb an wnrernuften
Draht angewachsen.
Zur Lage der Textilindustrie im Beiirk Aachen.
In der Tuchfabrikation bat in den Städten Aachen, Burt . . Gupen und 222 4 der bereits zu . Jahres eingetretene
aäEgang des Gefchäftg nach der großen Geschshtgausdebnung des Jar ge; im zwesten Vierteljahr weitere Fortschritte gemacht.
In erster Linie wurden hiervon die im Vorjahre zum Theil erst neu entstandenen Lohnwebereien betroffen, in denen eine Anzabl von Webftühlen stillftehen. Die größeren Tuchfabrikanten fuchen ihre Arbeiter zwar noch mit der bisherigen Zeitdauer zu beschäftigen, sind aber bereits theilweise geiwungen, auf Lager zu arbeiten.
Besonders schlecht geht das Geschäft in den geringeren Kamm ⸗ garnst offen mit Kunstwoll⸗ und Halbwoll ⸗ Unterschuß, mit welchen allerdings der Markt in den letzten Jahren in zunehmend schlechter Qualität förmlich überschwemmt worden sein soll. Dagegen erfreuen sich die Kammgarn Cheviots besserer Ausführung noch immer einer ziemlich regen frage.
Als günstig für die Tuchfabrikation ist das seit der Londoner ersten Wollauktion im Monat Mai begonnene Fallen der Woll⸗ preise um 10 bis 15 C zu erwähnen; doch klagen die Fabrikanten . daß dem entsprechend auch die Preise der Fabrikate ge ⸗˖ unken sind. t
Die im ersten Vierteljahr des Jahres vereinjelt vorgekommenen Arbeits⸗Einstellungen zur Erzielung böherer Löhne haben in dem zweiten Vierteljabt in der Stadt Aachen keine Wiederholung gehabt. Wahrscheinlich sind die Arbeiter durch das energische Auftreten des Tuchfabrikanten Vereins hiervon abgeschreckt worden oder sind auch wohl zu der Einsicht gelangt. daß bei dem bereits eingetretenen Rück= ange des Geschäfts die Erstrebung höberer Arbeitslöhne wenig ussicht auf Erfolg hat. Der Export für Tuche nach Amerika . durch die schwebenden Zolltarifsmaßnahmen Nord⸗Amerikas
edroht.
Nur aus den Tuchfabriken der Stadt Düren wird gemeldet, daß fie in gutem Betriebe gewesen seien und daß eine derselben sich sogar bedeutend vergrößert habe. Es ist schon wiederholt wahr⸗ genommen worden, 26 der Platz Düren von einer eintretenden Beschäftsflaue weniger berührt wird.
Bei der in den Kreisen Erkelenz und Heinsberg in einzelnen Orten in ziemlich ausgedehnter Weise, aber wechselnder Stärke be⸗ triebenen Handweberei für Sammet⸗ und Seidenwaaren ist eine Besserung der Verhältnisse eingetreten. Es hatten wieder mehr Weber Beschäftigung und auch die Löhne sind etwas gestiegen, sodaß fleißige Weber wohl im Stande sind, ihre Familien durch ihren Verdienst zu ernähren.
Literatur.
— Eine anzgleichende Lösung der Reform bewegungen des höheren Schulwesens.“ Von J. Lat t— mann, Dr, Gymnasial⸗Direktor in Klausthal. Göttingen. Vander⸗ hock u. Ruprecht's Verlag 1890. — Angesichts der in dem langen Streit um unser höheres Schulwesen sich entgegenftehenden Strömungen gebt vorliegende Schrift in konkreter Ausführung der Frage nach, ob sich nicht eine durchgreifende innerliche Aenderung der ganzen Anlage des Unterrichts ausfindig machen lasse, welche eine gewisse Einschränkung vertragen könne, ohne das Wesentliche des Ziels zu beeinträchtigen. Wink und Weg jener Zeit entnebmend, in welcher das Gymnasium besonders geblüht bat, jeigt sie sodann diejenige Wahl des Stoffes, diejenige Unterrichtsmethode und denjenigen Lehr und Lektionsplan, durch welche zu ermöglichen fei, daß das Gymnasium wieder in eine engere Beziehung zu den berrschenden Lebens- und Bildunggelementen der gegenwärtigen Zeit treten und so wiederum festeren Boden in der allgemeinen Meinung gewinnen könne, erkennt dem jetzigen Real⸗ gymnasium die Daseinsberechtigung ab und entscheidet sich schließlich nur fuͤr zwei Gattungen der höheren Schulen: ‚Gymnasien“ und Höhere Bürgerschulen“.
Sanitäts⸗, Veterinär ⸗ und Quarantänewesen.
ö. — Nachrichten über Berbreitung von Thierkrankheiten im Auslande.
Rußland. Im Mai 1890. Rinderpest. Gouvernements: des des
getõdteten gefallenen Viehs: . 315 11 k / 100 164 Stawropol (Kaukasus) 2044 26 Gebiete: . ö 317 16 Kuban (Kaukasus) .. 1136 7 ODesterre ich. Laut der am 21. Juni 1890 vorliegenden Meldungen. Land: ahl der infizirten . rte: Höfe: Maul⸗ und Klauenseuche. Nieder ⸗Oesterreich .... 44 95 Ober · Oesterreich .. 2 7
Schlesien Galizien
Nieder · Oesterrei ö Böhmen.. Mähren.
Schlesien. Galizien
Nieder · Desterreich .. Qber · Desterreich Salzburg w Steiermark Küstenland Tirol · Vorarlberg Böhmen. Mähren Schlesien. Galizien Bukowina
Nieder · Desterreich Tirol · Vorarlberg Böhmen Mäͤbren Schlesien Galizien
Nieder · Dester reich. Ober⸗Oesterreich Saliburg .. Steiermark. Küstenland . Tirol Vorarlberg. Böhmen ; Mähren Schlesien. Galinen Bukowina
Nieder⸗Oesterreich . d Mähren. Schlesien. Galizien
Nieder. Desterreich. Ober⸗Oesterreich Saljburg. Steiermark. Küftenland Tirol Vorarlberg Böhmen Mähren Schlesien. Galizien. Bukowina
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Nieder ⸗Oesterreich Saliburg. . Steiermark Küstenland Tirol Vorarlberg NJ Mähren Schlesien. Galizien Bukowina
Nieder Oesterreich Böhmen. . Mähren Schlesien. Galizien
Mähren
Tun ge ns eu ch e.
Laut der am 30. Juni 190 vorliegenden Meldungen. Manl⸗ und Elan en er -
Eungensfenche.
k 1 Laut der am 7. Juli 1890 vorliegenden Meldungen. Maul⸗ und .
Eu ngen fe nche.
w 1 Laut der am 14. Juli 1890 vorliegenden Meldungen. Maul- und We m rf
Eungenseuche. Nieder ⸗Oesterreich .....
Nil brand. ; . Laut der am 21. uli 15806 vorsiegenden Meldungen. Aargau Maul- und .
Zun ge nsen che.
; N ilʒ br an d.
* 2 de Se 8 Ge- e =
Milzbrand
15 15
Ungarn. Vom 3. bis 10. Juni 1890.
Maul ⸗ und Klauenseuche in 47 Komitaten, 74 Gemeinden, sowie
xungenseuche Milzbrand Maul und Klauenseuche in 46 Komitaten, 552 Gemeinden, sowie
Maul ⸗ und Klauenseuche in 47 Komitaten, 653 Gemeinden, sowie Lungenseuche . 10 ö. Milzbrand.
in 8. Siadten. 2 Gemeinden, Jowie in 1 Stadt.
41 Gemeinden
2 14 9 11 * 9 2 1 * 5 20 5 Vom 10 bis 17. Inni 1890. in 9 Städten. k 3 51 Gemeinden. w . 35 Gemeinden, sowie in 1 Stadt. Vom 17. bis 24. Juni 1890.
in 9 Städten.
52 Gemeinden, sowie in 1, Stadt.
18 . 31 Gemeinden, sowie
in 3 Städten. Vom 24. Juni bis 1. Juli 1890.
Maul ⸗ und Klauenseuche in 50 Komitaten, 75 3 Gemeinden, sowie Lungenseuche
in 6 Städten. 68 527 Gemeinden, sowie J in 1 Stadt.
25 Gemeinden, sowie in 1 Stadt. Vom 1. bis 8. Juli 1890.
Maul⸗ und Klauenseuche in 52 Komitaten, 795 Gemeinden, sowie
Lungenseuche 20 Miljbrand.
in 7 Städten.
. ö ö. Gemeinden.
w ö Vom 8. bis 15. Juli 1890.
9 Maul⸗ und Klauenseuche in 54 Komitaten, 942 Gemeinden, sowie
— 3 O * do A do Ot OOO O
7 Kantone: 1 . Uri.
Lungenseuche Miljbrand .
Lungensenuche Milzbrand.
in 7 Städten.
bo Gemeinden, sowie in 1 Stadt.
51 Gemeinden, sowie
in 1 Stadt. Vom 15. bis 22. Juli 1890.
Maul ⸗ und Klauenseuche in 54 Komitaten, 1024 Gemeinden, sowie
in 7 Städten.
57 Gemeinden, sowie in 1, Stadt.
32 Gemeinden, sowie in 1 Stadt.
. ö.
22 . Schweiz.
Vom 1. bis 15. Juni 1890. Maul ⸗ und Klauenseuche. in 1 Gemeinde 1 Stall mit 14 Rindern.
14 Appenzell a. Rb. 2 Gemeinden 2 Ställe und 3 Weiden mit
9
16
44 Zũrich
12
21
9 1
ö e. Appenzell i. K. . 2 ö St. Gallen.,
Graubünden..
1 9 1 1 3 Barel · Stadt... Bafel 5 5
75 Rindern, 12 Schweinen und 10 Ziegen. 5 Ställe und 1 Weide mit 153 Rindern. 3 3 1 Stall und? Weiden mit 242 Rindern. 3 3 3 Ställe mit 43 Rindern und 2 Ziegen. Vom 16. bis 30. Juni 1890. in 1 Gemeinde 2 Ställe mit 5 Rindern. 1 Stall mit 1 Rinde.
Appenzell a. Rh. . 1 Gemeinde! und 2 Weiden mit
67 Rindern, 18 iegen und 11 chweinen.
Appenzell i. Kh. . 3 Gemeinden! , und 3 Weiden
mit 123 Rindern.
14 St. Gallen... 4 ö 1 und 3 Weiden mit
434 Rindern, 16 Schweinen, 245 Schafen u. 1 Ziege.
2 Graubünden.. . 1 Gemeinde! mait 6 Rindern.
5 10 ürich 1 8 chwyz 1 12 ug
1 1 den ell a. Rb.
Appenzell i. Rh. St. Gallen..
45 102 31 123 * 18 131 769 5 12
16 28
13 Thurgau
8 1
1
Thurgau .
Graubũnden
1 ö mit 1 Rinde. 2 Gemeinden 2 Ställe mit 16 Rindern. Vom 1. bis 15. Juli 1890. in 2 Gemeinden 2 Ställe mit 5 Rindern, IL Gemeinde 4 Ställe . 1 Rinde, 1 . . 1 ö 1Weide „ 49 Rindern, I7 Ziegen u. 20 Schweinen, 1 ‚. 2 Weiden mit 34 Rindern, 7 Gemeinden 4 Ställe und 3 Weiden mit 231 Rindern, 6 Schweinen u. 74 Ziegen, 1 Stall und 1 Weide mit 190 Rindern, 77 Ziegen
und 1 Schwein, 1 Gemeinde 9 Rinder. Belgien.
Im Juni 1899.
Lungenseuche: in 7 Provinzen, 20 Gemeinden 27 Ställe mit
65 Rindern.
1. Steckbriefe und Untersuchungg Sachen
2. , , . Aufgebote, Vorladungen n. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛe.
4. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlichen Papieren.
Fommandit⸗Gesellschaften auf Aktien a. Aktien ⸗Gesellsch.
d. Deffentlicher Anzeigrer.
Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. 7j .
[29122] Bekanntmachung. Aufenthaltsort Die Bekanntmachung vom II. September v. J., haltsortes, betreffend eine Anzahl ans dem Nachlaß des Steneraufsehers Georg Schlieper verschwun⸗
haltsortes,
enthaltsort Potsdam, z. Zt. unbekannten Aufent⸗ 5) der Gärtner Heinrich Carl August Krüger,
1857 zu Potsdam geboren, letzter daselbst, z. Zt. unbekannten Aufent⸗
6) der Knecht Rudolf Paradowski, am 11. Juli 1863 zu Gerswalde geboren, letzter Aufenthaltsort
dener Pfandbriefe, i Durch Auffindung der Alt. Langerwisch 1. Zt. unbekannten Aufenthaltsortes,
sämmtlichen Pfandbriefe erledigt.
Sowest diefe Papiere demnächst wieder in den guch Rogowky
7) der Stellmacher Franz Josef Rochowski,
genannt, am 2 Juni 1863 zu
Verkehr gelangen, fleht dem freien An. und Verkauf Marienau geboren, letzter Aufenthaltsort Potsdam,
derselben Nichts mehr entgegen. Göttingen, den 11. Auguft 1890. Der Erste Staats anwalt. Heinemann.
zu Nr. 1
ohne Erlaubniß NUebertretung [291231
3. Zt. unbekannten Aufenthaltsortes,
werden beschuldigt: bis 5H als Wehrmann der Landwehr, zu Nr. 6 und 7 als Ersatzreservisten
ausgewandert zu sein. gegen 5. 3602 des Strafgesetzbuchs
in Verbindung mit Art. J 5. 35 des Reichsges. vom
1) Der Cigarrenmacher Rudolf Kauert, am 1. No- 6. Mai 1850 (5. Gef. Bl. S. 105.
vember 1862 zu Trebbin geboren, letzter Aufenthalts-
Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen ort Potsdam, z. Zt. unbekannten Aufenthaltsortes, Amtsgerichts hierselbst anf den 4. 2) der Bureaugebilfe Gustav Teichmann, am 1890, Vormitt. 9
November „vor das Königliche
30. Juni 1865 zu ö geboren, letzter Auf · Schöffengericht zu Potsdam, Lindenstr. 4, zur Haupt ⸗
enthaltsort Potsdam, z. it P z
unbekannten Aufent⸗ verhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Aug⸗
tzortes, bleiben werden dieselben auf Grund der nach §. 472 . Fleischer Carl Hermann Kerschke, am der Straf ⸗Prozeß Ordnung von dem Königlichen
uni 1859 zu Hammer geboren, letzter Aufent⸗ Landwehr⸗Bezirks⸗ Kom
mando zu Potsdam autz⸗
4 keller Potsdam, j. It. unbekannten Aufenthalts gestellten Erklärung verurtheilt werden.
IH. der Arbelter Gustav Sommerfeld, am 14. Januar IS5d ju Stultgart geboren, lehzter Auf.
Potsdam, den 18. Auguft 1890. Krätzschmar, des Königlichen Amtsgerichts. Abtheilung T.
Gerichtsschreiber
2) Zwangsvoll ftreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
las Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Niederbarnim'schen Kreise Band 86 Nr. 3568 auf den Namen des Zimmermeisters Christian Jatzlo hier eingetragene, hierselbst in der Exerzierstraße und Schwedenstraße belegene Grundstück am 14. Ok⸗ tober 1890, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., Erd 164 Saal 40, versteigert werden. Das g rm e ift 5 a 6 4m groß und weder zur Grundsteuer noch zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund⸗ buchblatts, etwaige ungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der schreiberel, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An⸗ e , ee nn. r ,. aus dem
e zur Eintr eig vermerks nicht herv . 6 en. von ꝛ e. wiederkehrenden
ebungen oder Kosten, s im termin vor der Aufforderung zur Abgabe von boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger
widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des ge⸗ ringften Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die be⸗ rücksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einftellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstuͤcks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 14. Oktober 1899, Mittags 12 Uhr, an oben bezeichneter Gerichtsstelle verkündet werden.
Berlin, den 29. Juli 1899.
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 53.
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In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung der canonfreien Häuslerei Nr. 18 zu Siggelkow (fruher Schufter Schröder gehörig) wird zur Abnahme der Rechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungs plan, sowie zur Vornahme der Ver⸗ theilung Termin auf Irie; den 19. Seyptbr. 1890, Vormittags 9 Ühr, bestimmt. Der Theilungsplan und die Rechnung des Seguesterg werden dom 11. Septbr. 1890 an zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichtsschreiberei niedergelegt.
den 19. A 1890. 5 Ha hn, m Amtsgericht.
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