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Etatistit und Voltswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Ueber die Lage der Ausstandsbewegung in Belgien welche nach einem in der gestrigen Nummer 205 d. Bl. . nach Schluß der Redaktion. mitgetheilten Telegramm sich imwischen gebessert hat, wurde der Köln. * aus Mons unter dem 25. d. M. geschrieben: Nach beendigter Versammlung der Grubenvorsteher begab sich der Direktor der Zeche Produits, Laporte, noch Sonnabend Abend zum Gouverneur und erklärte, daß er für seinen Tbeil bereit sei, die in der Grubenordnung bestimmten Abzüge um die Hälfte herab= zusetzen. Auf Ersuchen de Herjogs d' Ursel erschienen die Vertreter der Bergleute in Frameries Sonntag Morgen im Provinzialge bäude. Der Sprecher der Bergleute erklärte, daß auf Grundlage der Beschlüsse der Direktoren und der Erklärung Laporte s eine Einigung unmöglich sei. Um 10 Uhr Vormittags traf die Abordnung wieder in Frameries ein, wo eine große Menge von Arbeitern sie erwartete. Sofort wurde eine Versammlung im Volkshause zusammenberufen, an welcher mehrere Hundert Bergleute tbeilnabmen. Der Wühler Roger, der vollständig die Ansichten Leon Defuisseaux. ver tritt, und Auquier ersuchten die Versammelten, bis zur Erfüllung ihrer Forderungen auszuharren Wenn der Vorschlag Laporte's an⸗ genommen würde, seien die Abzuge für Zuwiderhandlungen gegen die bekannte Grubenorznung zwar an und fur sich geringer, dagegen würden alsdann die Bestrafungen zweifeltohne um so häufiger, so4 daß der Verlust für den Arbeiter derselbe bleibe. Der Ausstand müsse daher fortgesetzt werden, jumal er auch die Erlangung des allgemeinen Stimmrechts bezwecke. Die öffentliche Meinung sei zu Gunsten der Ausständischen. Auf Montag Vormittag war eine neue Versammlung im Volkshause angesetzt, zu welcher auch der Ingenieur der Zeche Produits, Lson Gai, eingeladen wurde Nach der Versammlung wollen sich die Bergleute zu den Gruben be geben und ihre Arbeits bücher zurückverlangen. Am nãchsten Tage (Dienstag) soll eine Zusammenkunft von Vertretern sämmt⸗ licher Arbeiter ⸗ Genossenschaften des Borinage in Frameries stattfinden. Auquier, der Hauptleiter des dortigen Volks- Konsumvereins, hat die schleunige Berufung des Schiedsgerichts zur Schlichtung von Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und ⸗Nehmern in Paturäges beantragt. Ueber hundert von den Gruben gemachte Lohnabzüge (Strafen) werden von den betreffenden Arbeitern beanstandet. Die Bergleute von Wasmes hatten verlauten lassen, daß auch sie heute Morgen nicht einfahren würden, dagegen versprachen sie in einer gestern von den Direktoren der 3 Honnu und Wasmes, Escouffiaux und Grand Buisson berufenen Versammlung, heute weiterarbeiten zu wollen. Auf saämmtlichen Gruben der genannten ar wurde durch Anschlag bekannt gemacht, daß kein neues
eglement eingeführt, sondern die Arbeit unter den bisber üblichen Bedingungen fortgesetzt werden solle. In Cuesmes, Quaregnon u. s. w. wurde gestern die Fortsetzung des Ausstandes beschlossen. Die Lage ist unter den obwaltenden Umständen eine sehr ernste. Auf verschiedenen Gruben sind bereits die Maschinenfeuer gelöscht. was darauf schließen läßt, daß die Verwaltungen eine baldige Wieder aufnahme der Arbeit nicht erwarten. Der Gouverneur des Hennegau hatte im Laufe des gestrigen Tages lange Besprechungen mit dem Bürgermeister von Frameries und dem Direktor der Zeche Produits, Laporte. An einer gestern Abend hier stattgefundenen Versammlung der Grubenbesitzer, in welcher die unveränderte Beibehaltung der Grubenordnung vom Jahre 1852 beschlossen wurde, nahmen die vor⸗ genannten drei Herren nicht Theil.“ ;
Aus Kleinrosseln (Lothringen) wird der „ꝗFrkf. Ztg.) ge⸗ schrieben, daß der Vorsitzende des dortigen Rechtsschutz vereins, Bergmann König, von einer zahlreichen Versammlung am Sonnabend als , . für den Bergarbeitertag in Halle gewaͤhlt wurde.
In Freiberg i. S. fand am 25. d. M. die Konferenz sächsischer Bergarbeiter statt, welche, wie das Chemn. Tgbl.“ berichtet, von 15 Delegirten besucht war; je 3 vertraten das Freiberger und Chemnitzer Revier, 4 das Zwickauer 2 das Dresdener, 1 das Schneeberger Revier und 2 die niederschlesisfchen Gruben. Die Ver— handlungen, denen eine 13 Punkte umfassende Tagesordnung zu Grunde lag, wurden sachlich geführt und nahmen einen glatten Verlauf. In der Hauptsache hatte die Versammlung den Zweck, sich über die Fragen zu einigen, die voraussichtlich den deutschen Bergarbeiter tag in Halle beschäftigen werden. Sämmtliche Beschlüsse wurden einstimmig gefaßt. Der erste Punkt der Tagesordnung betraf die Herbeiführung normaler Löhne für sämmtliche säch sischen bezw. deutschen Bergarbeiter. Hierbei wurde betont, daß allerdings zur i ein Unterschied zwischen den Bergarbeitern in den Steinkohlen /
raunkohlen ⸗ und Erzbergwerken zu machen sei. Namentlich sei bei den letzteren zu beruͤcksich igen, daß die Gruben gegenwärtig zum Theil überhaupt keinen Ertrag lieferten. Die Mehrzahl der An— wesenden vflichtete der Ansicht bei, es sei aus Humani⸗ tätsrücksichten nöthig, daß die stärkeren Arbeiter die schwächeren unterstützten und daß ferner die durch die Akkordarbeit bedingten Zwistigkeiten aus der Welt geschafft würden. Es wurde demnach einstimmig beschlossen, für die Forderung von Nor⸗ mallöhnen einzutreten. Ebenso entschied man sich für die Er— strebung und Befürwortung einer achtstündigen Schichtzeit. Auch seien die Nachtschichten zu beschränken. Einstimmig wurde ferner beschloßsen, für die Abschaffung saͤmmtlicher Gedinge und für wöchentliche Lohnzahlung einzutreten. Nach der Einführung von Normallöhnen mache die wöchentliche Lohnzahlung übrigens keine Schwierigkeiten mehr. Die Aufhebung des sogenannten Wagennullenz bezweckte der Beschluß, darauf hinzuwirken, daß bei unrein gelieferten Kohlen die weggestürzsten Hunde resp. die genullten Kohlen? den be⸗ treffenden Arbeitern zur Ansicht auf der Halde vorliegen. Strafen sollen ganz in Wegfall kommen. Zur Begründung J dieser . wurde angeführt, daß der Bergarbeiter . die
ohlen nie untein über Tage fördere und daß die Hunke sehr oft nur in Folge der ungünstigen Beschaffenheit der Beförderungswege nicht ganz gefüllt oben anlangten. Anzuftreben sei ferner die Errichtung einer Bade anstalt guf jedem Schacht. Ein weiterer Beschluß ging dahin, für gutes bauliches Wesen und genügende Ventlilation einzu⸗ treten. Ferner wurde beschlossen, dem Import fremder Arbeiter entgegen zutreten, freie Aerztewahl zu fordern und den Erlaß eines dent fh en Berggesetzes, die Freizügigkeit innerhalb der deutschen Knappschafts
benirke und die Schaffung einer den Arbeitern leichtverständlichen Statistik, namentlich über die Lohn und Sterblichkeits verhältniffe anjzustreben. Die sächsischen Vertreter auf dem deutschen Berg. arbeitertag in Halle sollen in diesem Sinne wirken und u. A auch dafür eintreten, daß das sächsische Bergarbeiter Organ Glüdauf- eventuell zum deutschen Verbandgorgan gewahlt werde. Jede sächsische Revier soll einen Delegirten wählen.
Aus Solingen wird der Rh.⸗Westf. Ztg.“ geschrieben, daß von Seiten des Landraths Möllenhoff verfucht worden war, in dem noch immer unveränderten Strike der Taschen- und Federmesserschleifer einen 6 anzubahnen, indem er eine Zusammenkunft der beiden Vorstände des Fabrikanten und des Schleifervereins berief. Die Vorschläge des Vorstandes des abrikanten Vereins, den Strike aufzuheben und auf Grund des
reis verzeichnisses der Fabrikanten in eine Regulirung einzutreten, wurden indessen in einer Schleifer ⸗Versamm lung abgelehnt und beschlossen, nur bei Anerkennung des von den Schieifern ausg⸗ gearbeiteten Preisverzeichnisses in eine Beendigung des Strikes zu
willigen.
Wie der „Vofss. Ztg. aus Bolkenhain telegraphirt wird, haben dort mehr als 600 Weber die Arbeit wegen Herab⸗“ s ung . Arbeitslöhne und Verlängerung der Arbeitszeit einge ste .
In Leipzig hat, wie die ‚Lpz. Ztg.“ mittheilt, die Sozial demokratie einen neuen Versuch zur Organisation der Hand-⸗ lung sgebülfen gemacht. (Vgl. Nr. 150 d. Bl.) Es ist kürzlich ein Fachverein der Handlungsgehülfen unter dem Namen Freie Vereinigung der Kaufleute zu Leipzig“ gegründet worden. * 4 Versammlung dieses Vereins war von ganzen 8 Personen
esucht.
In Magdeburg fand am Montag eine öffentliche Buch ˖ binder⸗Versammlung statt, an der nicht nur fast sämmtliche biesige Gehülfen, sondern auch viele Meister Theil nahmen. Bereits am 26. Juli hatte die Buchbinder ⸗ Gehülfenschaft Forde⸗ rungen aufgestellt, die den Meistern, insbesondere der Innung vorgelegt worden sind. einer am 5. d. M. abgehaltenen Innungs , ersammlung (vergl. Nr. 189 d. Bl.), an welcher die ehülfen ⸗Kommission Theil genommen hatte, fanden die Forderungen, mit Ausnahme der prozentualen Erhöhung der Ueberzeit und Sonntagsarbeit, Annahme. Die ausschließlich aus sogenannten Kleinmeistern besftehende Innungsversammlung erklärte, ohne erhebliche eigene Schädigung auf diese Forderung nicht eher eingehen zu können, als bis dieselbe von den Groß- betrieben und den Druckereibesitzern angenommen worden sei. Die Forderungen bestehen in 1) Verlangen eines Mindestlohnes von 15 „6, 2) Einführung der zebnstündigen Arbeits- zeit, 3) Bergütigung der in die Woche sfallenden Feiertage, 4) Ab⸗ schaffung der Akkordarbeit, und 5) prozentuale Erhöhung des Lohnes für die Ueberstunden von 266 / und für die Sonntagtzarbeit von 330,0. Die Besprechungen endeten damit, daß sämmtliche Punkte der Forderungen, auch der betreffend die prozentuale Erhöhung des Lohnes bei Ueberstunden ꝛc., bei dem einige Anwesende noch höhere Sätze gestellt haben wollten, in der gegebenen Fassung angenommen wurden. Es wurde ferner be⸗ stimmt, daß der neue Lohn⸗ und Arbeitstarif am 1. Oktober d. J. eingeführt werden sollte.
Eine von über 400 Personen besuchte Arbeiter⸗Versamm⸗ lung, welche am letzten Sonntag in Bern stattfand, protestirte, dem Berner Bund“ zufolge, in Resolutionen gegen die vom schweizeri⸗ schen Bundesrath vorgeschlagene, sowie gegen jede andere Erhöhung der Zölle auf Lebens⸗ und Genußmittel des Volks. Sie verlangt Ersetzung der figkalischen Zollpolitik durch eine sozialdemokratische Reformpelitik mittelst Einführung weiterer Staatsmonopole und Staatsbetriebe; der Staatsmonopole für den Getreidehandel, für das Banknotenwesen, für Tabackinduftrie und Tabackhandel, für die Zündholzindustrie; der Staatsbetriebe für das Bank, Eisenbahn⸗, Verkebrs⸗ und Versicherungswesen.
Statistisches Jahrbuch für 1890.
Das vom Kaiserlichen Statistischen Amt herausgegebene Sta— tistische Jahrbuch für das Deutsche Reich“ (Verfag von Puttkammer und Mühlbrecht in Berlin, Preitz eines Jahrgangs 2.40 S) beginnt mit dem soeben erschienenen Jahrgang 1893 das zweite Jahrzehnt seines Bestehens Wie in den bisherigen 10 Jabr⸗ gängen, so verfolgt es auch in diesem neuen den Zweck, die hauptsäch⸗ lichsten Ergebnisse der Reichsstatistik in kurzen, leicht verständlichen Uebersichten und, soweit als möglich, in vergleichenden Jahresreihen für Kenntnißnahme und Gebrauch leichter zugänglich zu machen, als es durch die umfangreichen Quellenwerke der „ Statistik des Deutschen Reichs und der „Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs geschehen kann. Bei allen Rachweisungen ist auf diese Quellen⸗ werke, deren Benutzung für eine tiefere Erforschung des Gegenstandes natürlich nicht zu entbehren ist, hingewiesen. Seinem ursprünglichen Plane ist das statistische Jahrbuch insbesondere auch in der Beziehung treu geblieben, daß es zum bequemeren Gebrauch den vorhandenen Stoff in den einzelnen Jahrgängen thunlichst gleichmäßig behandelt. Allerdings bat die Reichhaltigkeit desselben bei der Ünthunlichkeit, jedes Mal Alles zu geben, einen gewissen Wechsel bedingt, umsomehr, als die im Laufe der Zeit eingetretenen Fortschritte und Erweiterungen der Reichsstatistik nicht unberücksichtigt bleiben durften, und da⸗ bei doch eine Ueberschreitung des bisherigen Umfangs des Jahrbuches möglichst zu vermeiden war. Ein Vergleich der früheren Jahrgänge mit den späteren zeigt den erheblichen Zuwachs des Inhalts durch die Kriminalstatistik, die Statistik der Krankenkassen und der Unfall versicherung der Arbeiter, die Armenstatistik, die Erweiterung der Handelsstatistik, die Ergebnisse der Berufsflatistik von 1882, die deutsche Sterbetafel, die Statistik der Viebseuchen u. s. w. — Zu den Aufgaben, die sich das Statistische Jahrbuch ge⸗ stellt hat, gehört auch die, in geeigneten Fällen die Zahlennachweise durch graphische Darstellungen zu versinnlichen. An solchen bringt der vorliegende Jahrgang auf drei Blättern mehrere Diagramme über den Altersaufbau der Reichsbevölkerung beziehungsweise der Er werbsthätigen, mit Unterscheidung verschiedener Kategorien nach den Ergebnissen der Berufszählung von 1882, sodann eine Karte über das Ergebniß der Reichstagswahlen von 1890 mit lar, n,. der Parteistellung der Abgeordneten und ihrer Haupt Gegenkandidaten.
Verbandztag dentscher Erwerbs- und Wirthschafts⸗ Genossenschaften.
In Freiburg i. Br. tagt gegenwärtig der Verbandstag deutscher Erwerbs⸗ und irthschafts⸗ Genofsen⸗ aft en, welcher, nachdem in den letzten Tagen bereits mehrere usschußsitzungen stattgefunden haben, gestern seine erste Hauptver⸗ , . unt dieselbe wurde von Planitz ⸗Illmenau eröffnet. amens der Stadt wurde die Versammlung von dem Stadtdirettor und Ober Bürgermeister begrüßt. Heute und morgen werden weitere
Hauytvmerhandlungen stattfinden. Aus allen Theilen Deutschlands
sind Theilnehmer, etwa 300 an der Zahl, in Freiburg anwesend.
Der Deutsche Verein für öffentliche Gesundheitspflege
wird seine e er g. Jabregversammlung in den Tagen des 11. bis 14. Seytember in Braunschweig abhalten, unmittelbar vor Beginn der Naturforscher · Versammlung in Bremen. Der Ausschuß des Vereins hat soeben das Spezialprogramm für die Braun⸗ schweiger Versammlung ausgegeben. Wir finden auf dem⸗ selben wieder eine Reihe ie. Themata, die zur Verhandlung kommen sollen, sowie die Ramen der ersten deutschen Hygieniker, welche die einleitenden Referate übernommen haben. Abweichend von der bisherigen Gepflogenheit ist diefes Jahr für die meisten Themata nur je ein Referent aufgestellt, damit hier⸗ durch ausreichendere Gelegenheit zu fruchtbringenden Digkussionen gegeben werde, die ja einer der wichtigsten Bestandtheile folcher Ver⸗ sammlungen sind und in denen am besten Verwaltungsbeamte, Aerzte und Techniker ihre oft verschiedenen Gesichtspunkte gegenüber der praktischen Durchführung wichtiger hygienischer Maßregeln austauschen und zur Klärung bringen.
Das erste Thema lautet: Krankenhäuser für kleinere Städte und ländliche Kreise, und hat hierfür Hr. Geheimer Rath Dr. von Kerschensteiner in München das Referat über⸗ nommen. Hieran schließt sich eine Frage, welche in Folge der bakte⸗ riologischen Forschung, die in den letzten Jahren einen so gewaltigen Aufschwung genommen hat, von größter Bedeutung ist, die Frage der Filteranlagen für städtische Wasferwerke, eingeleltet durch Referate des Hrn. Professors Dr. Cari Fränkel in Königsberg 9 2. , der städtischen Wasserwerke in Berlin,
rn. C. Piefke.
Für den zweiten Tag sind wieder zwei Themata in Aussicht ge⸗ nommen: die Verwendbarkeit des an Infekltionskrankheiten leidenden Schlachtviehs mit dem einleitenden Referat des Hrn. Ober⸗Medizinal⸗ Raths Professor Dr. Böllinger in München und ferner ein gerade beut ju Tage besonders wichtiges Thema: Desinfektion von Wohnungen mit Hrn. Professor Dr. Gaffty in Gießen als Referenten.
Die Verhandlungen des dritten Tages wird Herr Fritz Kalle in Wiesbaden eröffnen mit seinem Referat zu dem Kapitel: Das Wohnhaus der Arbeiter, und den Schluß bildet dann das Thema:; Baumpflanzungen und Gartenanlagen in Städten, zu welchem Hr. Dber-⸗Ingenieur Andreas Meyer in Hamburg das Referat übernommen hat.
An den Versammlungen des Deutschen Vereins für öffentliche Gesundbeitspflege kann Jeder theilnehmen., der Interesse für öffent⸗ liche Gesundheitspflege hat und den Jahresbeitrag von 6 zahlt, wofür er dann den Bericht über die Versammlung zugeschickt erhält.
Literatur.
Das Staatsrecht des Deutschen Reichs von Or. Paul Laband, Professor des deutschen Rechts an der Universität Straßburg. Zweite umgearbeitete Auflage. Zweiter Band. Erste Abtheilung. Freiburg i. B. 1890. Akademische Verlagshandlung von F. C. E. Mohr (Paul Siebeck) gr. 8. S. IV. u. 496 (Preis 11 6) Die durchaus eigenartige Bedeutung dieses für das Verfstãndniß des gegenwärtig geltenden Staatsrechts in Deutschland wichtigen Werks. wurde in der Anzeige des ersten im Jahre 1888 veröffentlichten Bandes in der Ersten Beilage zum „Reichs und Staats ⸗Anzeiger Nr. 29, 2. Februar 1888 mit dem gebührenden Rechte anerkannt. Die jetzt vorliegende erste Abtheilung des zweiten Bandes behandelt im 10 i- 13. Kapitel die aus wãrtigen Angelegenheiten, die deutschen Verkehrsanstalten, die inneren An- gelegenheiten und das Gerichtswesen. Die Fortsetzung ist natürlich gleichfalls bervorragend durch die streng inne gehaltene rechtswissen⸗ schaftliche Methode, wie lehrreich durch die aus den scharf gefoßten juristischen Gedanken gejogenen Folgerungen und anziehend wegen Klarbeit, Einfachheit und Vollständigkeit der Darstellung.
— Soziale Hygiene. Von Dr. med. K. Georg. Berlin 1890. Alfred H. Fried u. Cie. (Preis 2 4) — Seit den großen Arbeiterausständen in Rheinland und Westfalen, den Februar⸗Eriaffen Sr. Majestät des Kaisers und der internationalen Arbeiterschutz⸗ Konferenz in Berlin ist das Interesse aller Kreise an den sozialen Fragen ein sehr reges geworden. Die vorliegende Darstellung hat den Zweck, über einen wichtigen, ja vielleicht den wichtigsten Theil der sozialen Frage, die soziale Hygiene, weiteren Kreisen einen Ueber⸗ blick zu gewähren, der sie zu eigenem Urtheil befähigt. Der Verfasser hat die neuesten wissenschaftlichen Veröffentlichungen über dieses Gebiet, das bereits eine (,. Literatur aufweist, be⸗ nützt; insbesondere auch das werthvolle Material, welches die Ver⸗ handlungen der internationalen bygienischen Kongresse darbieten. Dieses interessante, an gemeinnützigen Anregungen reiche Werk, deffen Inbalt sich in folgende drei Abschnitte gliedert: J. Entwickelung und Bedeutung der sozialien Hygiene, I. Allgemeine Aufgaben der sozialen Hygiene und III. Gesundheitsschutz der gewerblichen Arbeit“, sei der weitesten Verbreitung angelegentlichst empfoblen.
— Der Königliche Bergfaktor a. D. JI Köhr in GEroß⸗Salze (Prop. Sachsen) hat zum Besten des deutschen Forstwaisenhaufes „Groß ⸗ Schönebeck; ein kleines Werkchen „Ut'n Busch“ geschrieben, das in seinem Selbstverlage erschienen und zum Preise von 30 3 von ihm zu beziehen ist. Der gute Zweck, die traurige Lage zu mil⸗ dern, in welche oft die Waisen der in ibrem Berufe dahin gerafften Forstbeamten gerathen, wird sicherlich nicht verfehlen, eine rege Nach⸗ frage nach dem kleinen launig geschriebenen Werkchen zu veranlassen. Der Betrag kann auch in Briefmarken, franco, eingesandt werden.
1. Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
2. Zwangzvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, erdingungen ꝛc.
4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Papieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
Kommandit ⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien ˖ Gesellsch. ; — 2 aften. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften. Wochen ⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken. Verschiedene Bekanntmachungen.
1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.
29796 Eteckbriefs⸗ Erledigung. Der gegen den Kanzlisten Friedrich Adler wegen 129797 wiederholter Unterschlagung in den Akten U. R. J. 175. 90 unter dem 6. Juni 1890 erlaffene Steck; wegen brief wird zurückgenommen. Berlin, den 23. August 1890. Der üntersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht J.
(29798 k gegen den Ingenieur Hugo Ur wegen Betruges unter dem 21. Marz 1885 vom 2 —
[29795
zurückgenommen. Berlin, den 21. August 1890. Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht J. 2 Tagen
Steckbriefs ˖ Erledigung. Der gegen die unverehelichte Flora Wöllner Vergehens gegen §. 186 Str ⸗G. B. unter dem 10. März 1888 in den Akten L. R. J. 35/88 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, den 23 August 18980.
Der Untersuchungsrichter
bei dem Königlichen
, g, , we. er Drehor Untersuchunggrichter hier in den Alten J. R 755. Retonda in Ile ne * . Aufenthalts,
S6. J. T7. D. 194. 85 erlassene Steckbrief wird ist durch rechtskräftigen Strafbefehl des unterzeich⸗ neten Gerichts vom 14. März 1850 wegen Gewerbe kontravention zu einer Geldstrafe von 6 M event. Haft und in die 1,20 M betragenden
Kosten verurtheilt. zu C. 1990
(28920 ndgericht I.
di aus Valle⸗ sondern „Loem“ heiß
Hildesheim, 22. August 1899. Königliches Amtsgericht. Abtheilung J.
Der in der 1. Beilage der Nr. 199 dieses Blattes Antrag der genannten abgedruckte Beschluß des Großherzogl. Badischen gesetzlichen Vertreter zum Zwecke der Auseinander- Landgerichts zu Freiburg, vom i. die Vermögensbeschlagnahme des Erwin tober 1890, Vormittags 10 Uhr, vor dem Wilhelm Low von Schaffhausen, z. Zt. in Am erika, unterzeichneten Gericht — an Gerichtsstelle —, wird dahin berichtigt, daß der Angeklagte nicht Low Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel G. rn.
6. August 1890,
2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.
Antrag: Strafvollstreckung und Nachricht hierher . Zwangs versteigerung.
Das im Grundbuche von der Königstadt Band 37 Nr. 2337 auf die Namen der Wittwe Anna Pauline Schwabe, geb. Kempe, und der Gertrud Pauline Agnes Schwabe, geb. am 3. Mai 1872, eingetragene Blumenstr. Nr. 54, belegene Grundstück soll au iteigenthümer resp. dem
setzung unter den Miteigenthümern am 15. Ok⸗
Saal 36, zwangsweise versteigert werden. Grundstuück ist mit 9580
utzungswerth zur
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Gebãudesteuer veranlagt. Auszug aus rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchb Abschãtzungen und andere das Grund betr weisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Saal l, eingesehen werden. Diejenigen, welche das enthum des Grundftücks beanspruchen, werden Efordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widri⸗ enfalls nach erfolgtem Zuschlag dat , w in 3 auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 15. Oktober 18960, Vormittags 115 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben bezeichnet, verkündet werden. Berlin, den 16. Juli 1890. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 51.
ans Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangs vollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreife Niederbarnim Band 45 Nr. 2195 auf den Namen der Handelsgesellschaft Bertbold & Ce hier ein⸗ getragene, in der Hochstraße (angeblich Nr. Ib) be⸗ legene Grundstück am 24. Oktober 1890, Gor⸗- mittags 109 Uhr, vor dem unterjeichneten Ge richt — an Gerichtsstelle — Neue Friedrichstr. 13, — 5 Flügel 9, part, Saal 40, versteigert werden.
s Grundstück ist mit 270 16 Reinertrag und einer Fläche von 5 a 73 am zur Grundsteuer, mit 8480 Æ Nutzungswerth zur Gebäudesteuer ver⸗ anlagt Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab⸗ schrift des Grundbuchblatts, etwai . und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts⸗ schreiberei ebenda, Flügel D, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher Über 6. Ansprüche, deren Vorhandensein oder
etrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht her⸗ vorging, insbesondere k Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden ö oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringften Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Ver⸗ theilung des Kaufgeldes gegen die berüchsch⸗ tigten Ansprüche im Range zurücktreten. ie⸗ jenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver ⸗ — die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die
Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 24. Ok- tober 1890, Nachmittags 12 Uhr, an Ge⸗ richtsstelle, wie oben bezeichnet, verkündet werden. Berlin, den 2. August 1890. Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 52.
29821
Nach heute erlass nem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel belannt gemachtem Proklam finden zur Zwangs versteigerung des dem Maurer Heinrich Scheinert zu Parchim gehörigen, vor dem Wockerthor daselbst Nr 33 be⸗ legenen Hauses (früher Garten Rr. 127 mit Zu⸗ bebör Termine 1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu⸗ lirung der Verkaufsbedingungen am Dien stag, den 4. Novbr. 1890, Vormittags 16 Uhr,
2) um Ueberbot am Dienstag, den T. Dezbr. 1899, Vormittags 10 Uhr, im Schöffenfaai des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes statt.
Auslage der Verkaufsbedingungen vom 20 Ok. tober d. J. an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Seguester bestellten Herrn Rechts anwalt Prestien hieselbst, welcher Kaufliebhabern nach vor ee Anmeldung die Besichtigung des Grund
ücks mit Zubehör gestatten wird.
Parchim, den 22. August 1890.
Großherzogliches Amtsgericht.
29824 In Sachen des Kaufmanns Simon Frevhan in Berlin, Klägers, wider den Seilermeister Wilhelm Busch hier, Beklagten, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme zes dem Beklagten gehörigen, Nr. 1583 an der Wendenstraße belegenen Hauses zum Zwecke der Zwange versteigerung durch Beschluß vom 11. August 1890 verfügt, auch die Eintragung dieses Be⸗ schlustes im Grundbuche am 12. August 1890 erfolgt ist. Termin zur Zwangsversteigerung auf den 17. Dezember 1850, Morgens 10 Uhr, vor , Amtsgerichte hieselbst — Zimmer r. 57 — angesetzt, in welchem die Hypothek gläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.
Braunschweig, den 15 August 1890.
Herzogliches Amtsgericht. VIII.
egener.
(29825
In Sachen der Ehefrau des Arbeiters Gustav Brandt, Anna, geb. Bethe, zu Blankenburg, Klägerin, wider deren genannten Ehemann daselbst, Beklagten wegen Alimente ꝛc. wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme des dem Beklagten gebörigen sub No. ass. 41 hierselbst belegenen Wohnhauses nebst Zubehör insbesondere Garten zum Zwege der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 1. August er verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 1. August er. erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Freitag, den 21. November 1890, Morgens II Uhr, vor Herzoglichem Amtsgericht Blanken⸗ burg angesetzt, in welchem die Hypothekglaubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben.
Blankenburg, den 14. August 1890.
Herzogliches Amtsgericht. Ribbentrop.
(298231
Nachdem bezüglich der im Zwangs versteigerungs verfahren verkauften, früher dem Grbpächter Chri- stoph ,, in Vorbeck bei Schwaan gehörigen Erbpachthuse Nr. 11 daselbfr das Verfahren aus 5. 73 Abs. Jẽ, der Verordnung vom 24. Mai 1879, betr. die Zwangs vollstreckung in dag unbewegliche Vermögen wegen Geldforderungen, stattgefunden hat, und Erin
nerungen innerhalb der zweiwöchigen Frist nicht erboben worden sind, ist von dem Großberzoglicken Amtsgericht Termin zur Abnabme der Rechnung des Sequesterg und zur Rückablung der beftellten Sicherbeit an den Käufer angesetzt auf Montag, den 15. Seytember 1890, Vormittags 11 Uhr, Zimmer Ni. 3 des Amtsgerichtsgebäudes, zu welchem die Interessenten hierdurch geladen werden.
Die Rechnung des Seguesters über die Verwal⸗ tung des Grundstücks während des Zwangsversteige⸗ rungsverfabrens ist mit den Belägen zur Einsicht der Betheiligten in der Gerichte schreiberei. Abthei⸗ lung für Zwangs vollstreckungen und Konkurse, nie⸗ dergelegt.
Schwaan, den 25. August 1890.
Der Gerichtsschreiber des Großherzogl. Amtsgerichts.
. Aufgebot.
Der Käthner Johann Nagel vom Neuendeich im Lübschen Recht bei Glückstadt hat das Aufgebot der angeblich auf unbekannte Weise verloren gegangenen, am 1. Mai 1845 ausgestellten Stamm⸗Äktie der Glückstadt ⸗ Elmshorner Eisenbahngefellschaft. jetzt der in Liguidation befindlichen Schleswig ⸗Holfteinischen Marschbahngesellschaft, N. 1109 über jetzt 450 M6 beantragt. Der Inhaber dieser Urkunde wird auf⸗ gefordert, spätestens in dem auf Freitag, den Dv. Januar 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebots⸗ termine seine Rechte anzumelden und die Ürkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.
Glückstadt, den 31. Juli 1890.
Königliches Amtsgericht. Veröffentlicht: Körber, Aktuar, als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
12769] Aufgebot.
Der Schuhmachermeister Franz Schubert zu Kösen als Vormund der minderjährigen Kinder des in Köfen verstorbenen Handelsmannes Johann August Kruger svertreten durch den Rechtsan alt Remertz zu Naum⸗ burg a. / S.) hat angezeigt, daß die von der Deutschen Lebensversicherungs Gesellschaft in Lübeck ausgeftellte Deposital · Prãmien Quittung ', durch welche die Gesellschaft den Empfang der Quittung Nr. 30 845 über die für Lie Zeit vom 1. April 1889 bis zum 30. Juni 1889 bezahlte Prämie zu der auf das Leben des J. A. Krüger in Halle gezeichneten Police Nr. 21 628 bescheinigt, abhanden gekommen fei, und die Kraftloserklaͤrung derselben beantragt.
Diesem Antrage gemäß wird der unbekannte In⸗ haber der bezeich nefen Deposital⸗Prämien⸗Quittung aufgefordert, seine etwaigen Ansprüche an dieselbe spätestenz in dem auf Sonnabend, den 31. Ja⸗ nuar 1891, Vormittags 107 Uhr, angesetzten Aufgebotstermine bei dem unterzeichneten Amts⸗ gerichte anzumelden, auch die bezeichnete Urkunde vorzulegen unter dem Rechtsnachtheil, daß Letztere für kraftlos erklärt werden soll.
Lübeck, den 21. Mai 1890.
Das Amtsgericht Abth. II. Asschenfeldt, Dr. Veröffentlicht: Fick, Gerichtsschreiber.
[29827 Aufgebot.
Das auf den Namen Wilhelm Schmidt zu Halle, Liliengasse 6, lautende Cinlagebuch Nr. 28 231 der städtischen Sparkasse zu Halle a. S. über 24, 00 S0 ist angeblich verloren gegangen. Auf Antrag des Handarbeiters Wilhelm Schmidt zu Halle wird der Inhaber des Einlagebuches aufgefordert, dasselbe spätestens in dem auf den 14. März 1891, Vor- mittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle, kleine Stein⸗ straße 8, Zimmer Nr. 31, anberaumten Termine vorzulegen, widrigenfalls desselbe für kraftlos erklärt werden wird.
Halle a. S., den 22. August 1830.
Königliches Amtsgericht. Abtheilung VII.
[29828] Aufgebot. ö
Auf Antrag des Vitriolfabrikanten August Gerlach zu Schöningen wird der Inhaber des angeblich ver⸗ loren gegangenen, von Hermann Abraham über 50 Mark ausgestellten, am 30. Juli 1890 fälligen, von Adolf Martin angenommenen, zu Halle a. S. zahlbaren Wechsels d. d. Halle a. S., den 20. Fe⸗ bruar 1890, aufgefordert, spätestens in dem auf den
7. März 1891, Vormittags 10 Uhr, an Ge⸗
richtsstelle hierselbst, kleine Steinstraße 8, Zimmer Nr., 31, anberaumten Termine seine Rechte anzu—⸗ melden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung des Wechsels erfolgen wird. Halle a. / S., den 13. August 1890. Königliches Amtsgericht. Abtheilung VII.
a,. Aufgebot.
Folgende Personen haben das Aufgebot der nach⸗ stehend bezeichneten Urkunden zum Zwecke der Kraftlos⸗ erklärung beantragt:
1) der Großköther Heinrich Koblenberg zu Lüer⸗ dissen das Aufgebot einer Schuldurkunde über 150 „ nebft 5 υ Zinsen, welche auf den Großkothhof No ass. 30 zu Lüerdissen zu Gunsten der Dienstmagd Dorothee Ritterbusch zu Holzen am 26. April 1817 hypothekarifch eingetragen sind; der Großköther Wilhelm Sauthoff zu Scharf⸗ oldendorf das Aufgebot der Obligation vom 16. ee, 1821, nach welcher auf dem Großkothhofe No. ass. 10 zu Scharfoldendorf zu Gunsten der Predigerwittwenkasse des Weserdistrikts 150 „ nebst 5 Zinfen ein⸗ getragen sind; der Apotheker Heinrich Matthei zu Halle aW. das Aufgebot des Kaufkontrakts vom
29. Avril
s. Angusf 1857, nach welchem auf der An ⸗
bauerftelle No. ass. 67 zu Halle 75 ½ für
n , , Halle hypothekarisch eingetragen
ind;
der Großköther Wilhelm Krückeberg zu Bis—⸗
perode das Aufgebot
a. der Obligation vom 28. Juli 1815, nach welcher 100 Thaler Gold zum Vortheil des (, Carl Schmidt zu Heyen,
b. der Dbligation vom 31. Januar 1807, nach 6 S5 Thaler in Species und 15 Laubthaler zum Vortheile des Müllers Friedrich Kunze zu Bisperode, (
auf dem Großkothhofe No. ass. 61 zu Bis-
perode hypothekarisch eingetragen stehen.
Die unbekannten Inhaber der Urkunden und Alle, welche auf die Hypotbeken Anspruch machen, werden aufgefordert, ihre Rechte spaͤteftens in dem auf Donnerstag, den 8. Jaunar 1891, Morgens
Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte ang etzten Termine anzumelden resp. die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls letztere für kraftlos erklärt, die Hypo⸗ theken aber gelöfcht werden.
Eschershausen, den 1g. Juni 1890.
Herzoglich Braunschw. Amtsgericht. Ribbentrop.
. Aufgebot.
Das Aufgebot der notariellen Schuld- und Pfand⸗ verschreibung vom 22. Juli 1872, laut welcher für die verstorbene Ehefrau des Geheimen Merinnal⸗ Raths Theodor Engelbrecht, Emma, geb. Meyer, hieselbst, auf dem Kothhofe No. ass. 3* zu Lehndorf ein Darlebnskapital von 800 „ nebst 47 o Zinfen und Kosten unterm 29. Oktober 1877 als Hypothek eingetragen steht, ist von den Erben der genannten Gläubigerin beantragt.
Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 9. April 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterschriebenen Gerichte, Auguststraße 5, Zimmer Nr. I, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos— erklärung der Urkunde erfolgen wird.
Braunschweig, am 19. August 1890.
Herzogliches Amtsgericht Riddagshausen. Schottelius.
L29818 Das im Reiche ⸗Anzeiger vom 265. Februar d. J. unter Nr. 66817 bekannt gemachte Aufgebot behufs Todes erklãrung 1) des Heuerlings Johann Dietrich Wilhelm Stöppelwerth, geboren zu Dissen am 31. Ja⸗ nuar 1844, und 2) des Schuhmachers Heinrich Friedrich Ludwig Budde, geb. zu Sorsum am 23. Dezember 1831, wird dahin berichtigt, daß der Termin, bis zu welchem sich diese Verschollenen spätestens zu melden haben, nicht am Sonnabend, den 8. März 1551, sondern am Sonnabend, den 7. März 1891 vor hiesigem Amtsgericht stattfindet. Osnabrück, den 25. August 1890. Königliches Amtsgericht. I. Meyer.
õlo89]
Auf den Antrag des Schöppen Chriftoph Becker in Hedersleben — als Abwesenheitsvormund des Schuhmachers David Andreas Christoph Klamroth und dessen Ebefrau Dorothee, geb. Redenz, welche bis Anfang der sechziger Jahre in Hedersleben ge⸗ wohnt haben und von dort verzogen find, ohne daß . . jetzigen Wohnort etwas bekannt geworden ist, un
auf Antrag des Fräuleins Therese Kap⸗herr in Cöthen, der Schwester des Seemanns Franz Kap herr von hier, und auf Antrag des Buchhändlers Ludwig Sievers als Abwesenheitsvormund des p. Kap⸗herr werden der Schuhmacher David Andreas Christoph Klamroth und dessen Ehefrau Dorothee,
eb Redenz, und der Seemann Franz Kap⸗herr
kern aufgefordert, sich spätestens im Aufgebots⸗ termine den 9. Oktober 18990, Vormittags 116 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht zu melden, widrigenfalls dieselben für todt erklärt werden.
Aschersleben, den 11. November 1889.
Königliches Amtsgericht. Eigendorf.
(29882 Aufgebot.
Auf den vom Privatier Sebastian Klotz II. von Mömlingen, als Vertreter der Maria Anna Frickel, geb. Lieb, Ebefrau des Wirtbes Paul Frickel in Sachsenbausen und der Anna Maria Büchler, geb. Lieb, Ehefrau des Schreiners Andreas Büchler in Frankfurt a M. am 21. ds. Mts. gestellten Antrag auf Todeserklärung der Nachgenannten:
Andreas Lieb, geboren am 24. Mai 1824,
Kilian Lieb, geboren am 19. Sept. 1831,
beide von Mömlingen, welche vor etwa 30 Jahren nach Amerika ausgewandert seien und über deren Leren und Aufenthalt seit dieser Zeit und jedenfalls seit 19 Jahren keine Nachricht vorhanden ist, wird hiermit Aufgebot und unter Bestimmung des Auf⸗ gebotstermin auf Samstag, den 6. Juni 1891, Vormittags 9 Uhr, bei unterfertigtem Gerichte die Aufforderung erlassen: .
1) an die obengenannten Verschollenen spätestens im Aufgebotstermin versönlich oder schriftlich bei Gericht sich anzumelden, widrigenfalls sie für todt erklärt werden; ö.
2) an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im Auf⸗ gebotsverfabren wahrzunehmen;
3) an alle Diejenigen, welche über das Leben der Verschollenen Kunde geben können, Mit—⸗ tbeilung hierüber bei Gericht zu machen.
Obernburg, den 25. August 1890.
Königliches Amtsgericht. Ros bach. Zur Beglaubigung: Gerichtsschreiberei des Kgl. Amtsgerichts. (L. 8.) Der Kgl. Sekretär: Becher.
29629. ; : Nr. 9723. Metzger Philipp Hofstetter Wwe., Maria Elisabetha, geb. Stadter, in Dielheim hat um Einweisung in ef und Gewähr des Nach⸗ lasses ihres verstorbenen Ehemanns gebeten. ; Diesem Gesuch wird stattgegeben, wenn nicht innerbalb eines Monats begründete Einsprache bei Gr. Amtsgericht Wiesloch ber eg n, erhoben wird. Wiesloch, den 22. August 1850. Der Gerichtsschreiber Gr. Amtsgerichts: Kumpf.
(29822 Sekanutmachung. ⸗
Der Klempnermeister Christian Friedrich Sabl⸗ men und dessen Ehefrau Johanne Juliane, geb. Frey, haben in ihrem am 18. April 1890 publictrten Testamente vom 6. Mai 1867 ihre Kinder Glise Wilhelmine Julie und Wilhelm Ludwig Carl Sahl⸗ mon bedacht.
Berlin, den 21. August 1890. ;
Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 61.
(29829 Bekanntmachung.
Der Bahnarbeiter Wilhelm Kaiser aus Oschers⸗ leben ist durch Ausschlußurtheil des unterzeichneten Gerichts vom 16. d. M für todt erklärt worden.
Oschers leben, den 18. August 1890.
Königliches Amtsgericht.
298834 Bekanntmachung.
Das Aufgebot verfahren über die Nachla sglãubiger und Vermachtnißnehmer des Hausbesitzers Johann Traugott Balzk zu Muskau ist beendigt.
Muskau, den 21. August 1890.
Königliches Amtsgericht.
leoss] Bekanntmachung.
Durch Urtheil des Königlichen Amtsgerichts Gladenbach, Abth. II., vom heutigen Tage sind folgende im Jahre 1825 von dem damaligen Inhaber des Hermannsteiner Fideicommißvermögenß der 6 der Freiheren don Schenck zu Schweins⸗ erg bei dem Oberforstmeister Freiherrn von Pretlack zu Darmftadt und Genossen aufgenommenen Partial⸗ Obligationen von je 500 Gulden, nämlich die Num⸗ mern: 5, 19, 29, 21, 23, 24. 29 30, 33, 35, 37, 47, 55, 62. 63, 64, 65, 66, 73, 74, 75, 84, sy), S6, S8, 108. 109, 115, 116, 119, 125, 129, 130, 132, 133, 136 und 140, für kraftlos erklärt.
Gladenbach, den 13. August 1890.
; allartz, Gerichtsschreiber des Königl. Amtsgerichts. Abth. II.
28880] Auszug. Das Kgl. Amtsgericht Äschaffenburg bat am 25. Ifd. Mts. folgendes Ausschlußurtheil erlaffen: ⸗ Im Namen Seiner Majestät des Königs von Bayern! Der Depositalschein der Volksbank Aschaffenburg vom 12. Januar 1889 — ohne Rummer — auf den Namen des Privatiers Alois Greitherr in Aschaffenburg als des erhebungsberechtigten Hinter⸗ legers lautend, wird hiermit für kraftlos erklärt. Aschaffenburg, den 25 August 1850. Gerichtsschreiberei des Kgl. Amtsgerichts. (L. S) Daschner, Kgl. Sekretär.
28831 Im Namen des Lönigs! Verkündet am 30. Juli 1890. gez. Heeren, Aktuar, als Gerichtsschreiber. Auf den Antrag: 1) der Wittwe des Hofbesitzers Meinecke, Marie Caroline, geb. Hagemann, aus Edemissen, 2) der unverehelichten Christine Gödecke daher, 3) der Ehefrau des Abbauers Ahrens, Wilhel⸗ mine, geb Gödecke, daher, 4) des Hofbesitzers Friedrich Gödecke daher, 5) des Heinrich Hagemann aus Wense erkennt das Königliche Amtsgericht zu Meinersen durch den Amtsrichter Niehaus, 2c. ꝛc. ꝛc. für Recht:
Die Urkunde vom 6. Januar 1875 über die im Hvpothekenbuche des Amtsgerichts Meinersen Be⸗ zirk VII. Fol. 122 für den Hofsohn ö Hage⸗ mann in Edemissen eingetragene Forderung von 100 Thalern, ingrossirt am 12. Februar 1875, wird für kraftlos erklart.
Niehaus.
(29832 Im Namen des Königs! Verkündet am 6. August 1890. Heeren, Aktuar, als Gericktsschreiber. Auf den Antrag der Königlichen Regierung zu Hildesheim erkennt das Königliche Amtsgericht zu Meinersen durch den Amtsrichter Niehaus ꝛc. 2c. ꝛc.
für Recht: ö ; ; 28. November 187 Die Hypothekenurkunde rom js. Berne 1879 über die im Grundbuche von Stederdorf Bd. IJ. Blatt 78 Abtbeilung III. If. Nr. 2 auf der Thie lecke'schen Abbauerstelle Hs. Nr. 1 zu Stederdorf für den Forstfiskus eingetragene Forderung von 3255 „ wird für kraftlos erklärt. Niehaus.
Im Namen des Königs! Verkündet am 20. August 1890. B Müller, Gerichtsschreiber.
Auf den Antrag des Rittergutsbesitzers Freiherrn von Marenholtz zu Dieckhorst erkennt das Königliche Amtsgericht zu Meinersen durch den Amtsrichter Niehaus ꝛc. ꝛ0 ꝛc. für Recht:
Die Hppothekenurkunde vom 5. Januar 1876 über die im Grundbuche von Dieckhorst Band J. Blatt 1 Abtheilung III. If. Nr. 4 für die Amts. Spar und Leihkasse in Meinersen eingetragene Forderung von 3000 S wird für kraftlos erklärt.
Niehaus.
29830
[298331 Im Namen des stönigs! Verkündet am 12. August 1890. Baader, Aktuar, als Gerichtsschreiber.
Auf den Antrag des Gutebesitzers Ernst Baade zu Falkenhagen, vertreten durch den Rechtsanwalt Hering zu Pritzwalk, erkennt das Königliche Amts- gericht zu Pritzwalk durch den Amtsrichter von Wilmowski für Recht: .
Diejenigen, welche Rechte an der im Grundbuche von n e. Band JIII. Nr. 91 auf dem Grundstücke des Gutebesitzers Ernst Baade zu Falkenbagen für den verstorbenen Joachim Elkert, vormals zu Falkenhagen wohnbaft gewesen, ein⸗ getragenen Hypothekenpost von 200 Thalern, auf dem Raufvertrage vom 21. März 1826 berubend, zu haben glauben, werden mit ihren Rechten aus⸗ geschlossen mit Ausnahme des Hirten Friedrich Elker zu Gr. Woltersdorf. Diesem Letzteren wird das volle und alleinige Recht an der bezeichneten Post vorbehalten.
(29839 Oeffentliche Zustellung.
Die Ehefrau des Fabrikarbeiters Fobann Erbe, Anna, geborene Robde, zu Hochfeld, vertreten durch den Rechtsanwalt Goldbaum ju Duisburg, klagt gegen ibren früber in Duisburg wohnhaft gewesenen Ehemann, dessen jetziger Aufenthaltsort aber nicht bekannt ist, wegen Ebescheidung, mit dem Antrage: das zwischen den Parteien bestebende Band der Cbe zu trennen und den Beklagten für den allein schul⸗ digen Theil zu erklären, und ladet den Belkagten jur mündlichen Verbandlung des Rechtsftreits vor
die II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Duisburg auf den 17. Dezember 1890, Vor⸗