1890 / 212 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 03 Sep 1890 18:00:01 GMT) scan diff

Schiffsunfälle an der englischen Küste.

Das britische Handelsamt bat soeben das Wrackregister für das mit dem 30. Jun 1889 beendete Jabr veröffentlicht. Aus der Statistik ergiebt sich, daß in dem genannten Jahre an den Küsten des Vereinigten Königreichs oder in der Nähe derselben 69823 Schiffe von Unfällen betroffen worden sind. Die Zabl der Totalverluste auf See war 507 mit einem Tonnengehalt von i583 964. Diese Ziffern sind niedriger als irgend welche wäbrend der vorhergehenden Jahre und bleiben hinter dem Durchschnitt dieses Zeitraums um 45 Schiffe und 49 007 zuruck. Die Zabl der ernsteren Beschãdigungen war 2087, von denen 1062 Dampfschsffen zustießen. Die Zahl der vermißten Schiffe betrug 35 gegen resp. 50, 66, 44 und 59 in den vier vorbergehenden Jahren. Bie Zahl der bei diesen Schiffbrüchen und Unfällen ums Teben gekommenen Personen betrug 2006, d. i. etwas mehr als in den 2 Verjahren, aber um 26 weniger als der Durchschnitt für die 10 Jahre vor 1886/87. Ven diesen ums Leben gekommenen 2006 Per sonen sind 1333, darunter 754 Passagiere, in vermißten Schiffen um⸗ gekommen. Insgefammt sind 4272 britische und fremde Schiffe an den britischen Küsten in dem Jahre vom 30. Juni 1888 bis 30. Juni 1889 verloren gegangen, und alle diese Verluste sind mit Menschen opfern verknüpft gewesen. Etwa 1181 Seeunfälle ereigneten sich zwischen Flamborough Head and dem North Foreland

Kunst und Wissenschaft.

Die im Lichthofe des Königlichen Gewerbe: Museums gegenwärtig ausgestellten Kaff sgck'schen Wapyenschil der, auf welche bereits in Nr. 208 des R u. StA. kurz bingewiesen worden ist, sind wiederum ein erfreulicher Beweis für den Aufschwung, welchen unser Kunstgewerbe genommen hat. Kaff sack, der Schöpfer so manchen recht beachtenzwerthen Werks, zeigt sich auch hier wieder als einen Künstler, von dem man noch manche tüchtige Leistung erwarten kann. Die vier Schilder, welche er hier ausgestellt hat, sollen, wie der s. 3 im R. u. St A. eingehend besprochene Fries von M. Koch, das von Kayser und von Großbeim in Köln erbaute Pschorrbräu schmücken. und daß sie diesen Zweck sicherlich erfüllen werden, lehrt schon ein flüchtiger Blick, während eine genauere Betrachtung erforderlich ist, um dem Künstler vollauf gerecht werden zu können. .

Der erste der vier Schilder dient der Verherrlichung der edlen Trinkerkunst. Ein von stilisirtem Rankenwerk umschlossener Mittel schild zeigt einen Pschorrkrug mit darunter befindlichem Römer. Aus dem Helm heraus wächst die allegorische Darstellung eines zechfreudigen Rheinländers, der aber nicht ein Rheinweinglas in der Hand hält, sondern einen Maßkrug, durch ein über die Schulter gelegtes Ruder sich aber als, Anwehner eines Stromes bekundet. Um ihn herum sprießt üppiges Hopfenlaub, aus dem zwei goldene Thyrsusstäbe bervorblinken. Alles ist flott komponirt und namentlich die Gestalt kräftig modellirt. Umschlossen wird der umfangreiche runde Schild von einem massig gehaltenen Wulst von Hopfenblättern, Gerstenähren u. s. w. Das Ganze wirkt trotz der bewegten Figur . des lustigen Rankenwerkes über derselben doch harmonisch und ist dekorativ sebr geschickt aufgebaut. Besonders glücklich ist die Farbengebung, welche sich von zu schreienden Tönen frei hält, sodaß das Auge nicht unangenehm berührt wird.

Noch belebter erscheint das zweite Schild, eine Verherrlichung des Kölner Karnevals. Fast bedünkt es den Beschauer, als litte die Komposition an Ueberladung, und ganz läßt sich dieser Vorwurf auch nicht unterdrücken, freilich soll ja der Eindruck des Ausgelassenen, Uebermüthigen erzielt werden, und das ist dem Künstler auch vollauf gelungen. Er erreicht das zunächst durch drei in lebhafier Bewegung befindliche Figuren, welche aus den Helmkronen berauswachsen. Sie sind sämmtlich im Faschingkostüm, und aus ihrer ganzen Haltung ist zu schließen, daß das Faschings⸗ treiben sie schon in eine recht beitere Stimmung versetzt hat; ihre Erscheinungen sind durchaus grotesk und mit Humor durchgeführt. Das Mittelschild zeigt die Abzeichen des Prinzen Karneval; der Kopf eines Hanswurstes, flankirt von jzwei Fuchsschwänzen und Pritschengriffen, ichließt die Fomposition nach unten ab, während am Rande rechts und links komische Masken vlastisch hervor⸗ treten. Alles an diesem Schild ist auf den erheiterndern Eindruck hin gearbeitet, selbst die Helme sind in der Stellung und Ornamentik der Visire grotesk gebalten. Das Kolorit ist sehr bunt und verräth somit schon durch die stärkeren Farbeneffekte, daß es sich hier um ein scherzbaftes Motiv handelt. . ;

Dem Kölner Männergesangverein, welcher sich eines wohlverdienten Rufs in der musikliebenden Welt erfreut, ist das dritte Schild gewidmet. Alles an ihm ist in Zusammenhang mit Musik gebracht. Der Mittelschild jeigt eine goldene Leier, durch deren Saiten sich ein schmales Notenblatt ziebt. Aus drei Helmen heraus wachsen drei Gestalten, modern gekleidet wie Concertsänger und eigentlich bumoristischer gehalten, als man in Anbetracht des betreffen den künstlerisch namhaften Vereins erwarten sollte. Der maittelste der Sänger ist als Karrikatur aufzufassen und seine Begleiter haben gleichfalls einen Stich in's derb Komische. In ihrer modernen Tracht nehmen sie sich auf den beraldischen Htlmen etwas befremdlich aus. Oberhalb von ihnen glänzt eine goldene Sonne mit Strahlen⸗ kranz hernieder, sie tragt menschliche Züge und scheint sich, dem Gesichts ausdruck nach, über die drei Sangesbrüder zu ergötzen. Dieses Schild ist als achteckiger Stern gedacht, dessen Spißen kleine Schilder tragen, auf denen man die Embleme ver schiedener Spiele wahrnimmt, wie Billardkugeln. Würfel u. dergl.; aber auch eine Börse und ein Hausschlüssel fehlen unter den Ab zeichen nicht.

Auch das rierte Schild behandelt etwas ausschließlich Kölnisches, nämlich das Kölnische Wasser'. Eine wirkungsvollere Reklame als diese bildliche Verherrlichung der berühmten Eau de Cologne kann man sich kaum vorstellen, und die Firma dürfte selten eine wirkungsvollere, dabei doch künstlerische Anpreisung ibtes Fabrikates erfahren baben, als in der Kaff sac' schen Komposition. Aus jwei Helmen beraus erbeben sich zwei Figuren, beide in der Tracht aus der Zeit Ludwig's TV. Tie männliche Ge—⸗ stalt ist ein an niederländische Vorbilder erinnernder Tabackraucher, der aus einer langen holländischen Thbonpfeife schmaucht und sein Be⸗ hagen über den Genuß durch Auflegen der Handfläche auf den Bauch zu erkennen giebt. Ihm gegenüber steht eine zierliche Coquette, welcher der Tabackdampfß ein wahrer Gräuel zu sein scheint, denn sie hält sich das Näschen zu und streckt den rechten Arm abwehrend dem Raucher entgegen. Diese Gruxpe ist gleich den übrigen recht flott komponirt, es liegt Leben und Bewegung

in ibr. Sie steht vor einem vlastisch ausgeführten Stammbaum der abrikanten Farina; ein gleichfalls plastisch gearbeitetes Porträt cheint den Begründer der Fabrik darzustellen, der mit 3 auf die beiden Figuren blickt; auf einem Bande liest wan „Johann Maria Farina, geb. 1685. Das Wappenschild zeigt eine der bekannten Eau de Cologne-Flaschen. . So bietet jedes der vier Schilder etwas Neues und Anmuthiges, eine Wiederholung ist vermieden, abgesehen von den Helmen, die jedem einen stilvollen und heraldischen Charakter verleiben. Jedes Schild enthält einen umlaufenden Text in Kölner Mundart, die ja bekannt lich sebr derb ist und auch bier in charakteristischen Versen ihre Natur nicht verleugnet. Es liegt etwas von dem gesunden Humor unserer Altvordern in diesen Dekorationsstücken, eine Freude an den Genüssen des Lebens und eine Naivetät, wie man sie an so manchen derartigen modernen Erzeugnissen vergeblich sucht. Kaffsack hat sich mit Glück an Vorbilder aus früherer Zeit gehalten, ohne dadurch sich in seiner eigenen künst= lerischen Schöpfungskraft irgendwie beeinflussen zu lassen. Volles Lob verdient die Ausführung in Hol durch Beinlich u. Hausckke. Geschickt sind sie überall den Intentionen des Künstlers gefolgt und haben das Material mit solcher Meisterschaft behandelt, daß jeder Freund der Holzbildhauerei seine Freude daran haben wird.

Literatur.

Deutsche Kaiser in Schleswig. Cine geschichtliche Studie, der Anwesenheit Sr. Majestät des Deutschen Kaisers Wilhelm II. in Nordschleswig gewidmet von Mackeprang. Berlin, 1890, Puttkammer u. Mühlbrecht, Buch⸗ bandlung für Staats« und Rechtswissenschaft. (Preis 80 3) In prägnanter Kürze und in gleichwohl lichtvoller Darstellung führt der Verfasser, getragen von echt patriotischem Geiste, dem Leser die Deutschen Kaiser vor, welche mittelbar oder unmittelbar in die Ge⸗ staltung der Geschichte Schleswigs eingegriffen haben, von Karl dem Großen bis auf Se. Majestät den Kaiser Wilhelm II. Seit den Tagen der sächsischen Ottonen ist es zum ersten Male, daß im Norden Schleswigs ein Deutscher Kaiser als gebietender Herr weilt. Möge auch dieses Schriftchen, dessen weite Ver⸗ breitung, vorzüglich in Schleswig, sebr wünschenswerth ist, auch sein Scherflein dazu beitragen, daß die dänisch redenden Angehörigen des preußischen Staats ihre wahren Freunde von den falschen zu unter⸗ scheiden lernen, und daß der Zeitvunkt immer näher trete, an welchem alle Wohlgesinnten sich dem Staot werden fest und verbunden fühlen, ven dem ihr politisches Wohl und Wehe abhängt. ;

Der praktische Erheber der Zölle und indirekten Steuern. Ein Rathgeber für Beamte, welche zur Verwaltung eines Zoll! oder Steueramts berufen werden, von Albert Schneider, Steuer Rath und Dirigent des Haupt ⸗Steuer⸗Amts ju Hildesheim Zweite, nach den neuen Branntwein‘ und Zuckersteuergesetzen umge—⸗ arbeitete Auflage. Breslau. 1890. J. U. Kern s Verlag (Max Mäller.) (Preis 2 M 50 ) Das vorliegende Buch enthält eine knappe und gleichwohl leicht faßliche Instruktion für das Formelle bei der Erhebung der Zölle und indirekten Steuern, in welcher kurz ange—⸗ geben wird, was der Einnehmer zu thun hat, wenn Jemand kommt, der etwas zu verzollen bat, wenn ein Brauer zum Brauen deklarirt, wenn ein Branntweinbrenner den Be— trieb anmeldet, wenns ein Tabackpflanzer seinen steuerlichen Verpflichtungen nachkommen will, wenn Jemand Stempelsteuer ent⸗ richten will, wenn eine Rübenzuckerfabrik in Betrieb gesetzt werden soll ꝛc. Diese Anleitung, welche einem wirklichen Bedürfniß ent⸗ gegenkommt, ist insbesondere denjenigen Steuerbeamten, welchen das Material zum Studium der umfangreichen Steuergesetze nebst Regu⸗ lativen und Dienstvorschriften, der Instruktionen zur Verwaltung, der Kasse ꝛc. feblt, welche nicht in der Lage sind, es an Amzsstelle einzu⸗ sehen, und welchen ferner die Gelegenheit mangelt, praktisch zu lernen, oder welche doch in diesem oder jenem Verwaltungezweige noch keine praktischen Erfahrungen im Erhebungsgeschäft haben, zu empfehlen.

Handel und Gewerbe.

Aus Nürnberg wird mitgetheilt, daß die geplante Ver einigung deutscher Ultramarinfabriken zur Thatsache geworden ist. Dieselbe umfaßt unter der Firma Vereinigte Ultramarinfabriken vormals Leverkus, Zeltner und Konsorten“ nachstebende Werke: Ultramarinfabrik Dr. Ce Leverkus u. Söhne in Leverkusen, Nürnberger Ultramarinfabrik Joh. Zeltner in Nürnberg, Hannoversche Ultramarinfabrik vorm. Aug. Egestorff Linden Hannover, Schweinfurter vormals Heidelberger Ultramarin- fabrik Dberndorf⸗Schweinfurt, Aktien⸗Gesellschaft Blaufarbenwerk Marienberg, Ultramarinfabrik Bensheim, Aktien ˖ Gesellschaft Sophienau bei Eisfeld, J. Nuppeney u. Co. in Andernach, Jordan u. Hecht in Oker am Hari, Bahl u. Co. in Montabaur, während die Ultramarin fabrik Wilb. Büchner. Aktien ⸗Gesellschaft in Pfungstadt und die Firma Sam. Fr. Loltzapfel in Grub bei Coburg auf eine Reibe von ne den Betrieb eingestellt haben. Die erstgenannten neun Werke sind mit allen Aktiven und Passiven auf Lie neue Firma über⸗ gegangen. Die Fitmen Julius Curtius in Duisburg und Attien⸗ Besellschaft Georg GEgestorff's Saljwerke, Linden⸗ Hannover, übertragen der neuen Gesellscaft vom 1. Januar 1891 ab den Verkauf ihrer Produktion in Ultramarin. Endlich wird die Ultramarinfabrik von Theunert u. Gechter in Chemnitz Ende September laufenden Jahres ihren Betrieb für immer einstellen. Es wird ausdrücklich betont, daß der Zweck der Vereinigung der deutschen Ultramarinfabriken nicht der ist, eine unge⸗ rechtfertigte Preissteigerung eintreten zu lassen, daß es aber noth. wendig werden wird, die übermäßig gedrückten Preise einer Anzahl roa Sorten wieder in Einklang mit den seit längerer Zeit erheblich gestiegenen Selbstkosten zu bringen.

Der Aufsichtsrath des Eschweiler Bergwerkvereins beschloß, wie W. T. B.“ meldet, der Generalversammlung die Ver⸗ theilung einer Diridende von 1190/9 vorzuschlagen.

London, 2. September. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen la dungen angeboten.

Manche ster, 2. September. (W. T. B.) 121 Water Taylor? 4, 30x Water Tavplor 93, 20r Water Leigb Sz, zor Water Clapton 9, 320 Mock Brooke 9, 40r Mapxoll 94, 40 Medio Wilkinson 101, 32. Warvcovs Lees 8, 36r Warpcops Rowland 9, 40r Donble Weston 10, 60r Double courante Qualität 13, 32“ 116 ds 16 16 grey Printers aus 32r -46r 177. Ruhig.

New⸗York, 2. September. (W. T. B.) Weizen ⸗Ver⸗ schiffungen der letzten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nach Großbritannien 22 000, do. n Frankreich —, do. nach anderen en des Kontinents —, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 56 000, do. nach anderen Häfen des Kontinents Qrts.

New⸗YPork, 2. September. (W. T. B.) Visible Supply an Weizen 17 638000 Busbels, do. an Mais 9291 000 Busphels.

Submissionen im Auslande.

Italien. =

1) 10. September. Spezia, Direzione Costruzioni Navali R. Marina: Linoleumteppiche, 12 700 4m, nebst 2650 kg Mastix zum Befestigen derselben. Abzuliefern in Spezia. Neapel, Tarent und Venedig. 100610 Kaution. Voranschlag: 101 535 Lire.

27) 11. September. Neapel, R. Fonderia: 9500 kg abgepaßter Kupferdraht für Geschosse. Voranschlag: 21 856 Lire. 11 600 kg Kupfer in Stangen, abgepaßt, für Granaten. Vor⸗ anschlag: 29 000 Lire.

3) 11. September. Rom, Ministero Lavori Pubblici: Bedarf an eisernen Bolzen und anderem kleineren Eisen material zur Ausrüstung der im Bau begriffenen Bahnstrecke Noto Licata auf Sizilien. 2 Loose. Voranschlag: 138 930 und 61 200 Lire.

Verkehrs ⸗Anstalten.

Hamburg, 3. September. (W. T. * Der Postdampfer Gothia“ der Ham burg⸗Amerikanischen Packetfahrt⸗ Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, gestern in St. Thomas eingetroffen.

London, 2. September. (W. T. B.) Der Castle⸗Dampfer Drummond⸗Castle“ bat beute Madeira auf der Ausreise passirt. Der Castle' Dampfer „Warwick⸗Castle“ ist gestern von Capetown auf der Heimreise abgegangen. Der Castle⸗ Dampfer ‚„Durobian Castle ist heute auf der Ausreise in Capetown angekommen.

2. September. (W. T. B.) Nach einer bei Lloyds ein⸗ gegangenen Depesche aus Lissabon von heute ist der Dam vf er des Norddeutschen Lloyd, Berlin“, welcher sich auf der Reise nach Buenos Aires befand, mit arbeitsunfähiger Maschine vom Dampfer „Main“ nach Lissabon bugsirt worden.

Mannigfaltiges.

Wan geroog, 29. August. Der Magd, Ztg. wird geschrieben: Nach anhaltendem scharfen Südwestwinde mit heftigen Regenschauern lockte der am südlichen Himmel aufsteigende fast volle Mond bei ab⸗ fallendem Wind die Badegäste gestern Abend an den Strand, auf die Dünen. Gegen 10 Uhr entwickelte sich erst auf der westlichen Seite, dann boch im Norden, cschließ⸗ lich auf der östlichen Seite ein prachtvoller Mond ⸗Regen⸗ bogen, der sämmtliche Farben deutlich erkennen ließ. Westlich umfaßte derselbe das Dreifeuer des Weserleuchtschiffes, östlich das Blinkfeuer des Rothesand ⸗Leuchtthurms, während gerade in der Mitte das 20 Seemeilen entfernte Leuchtfeuer des deutschen Helgolands unter der höchsten Wölbung blinkte. Das prachtvolle Phänomen währte etwa 16 Minuten. Dann verblaßte erst die westliche Seite, dann die Mitte, schließlich die östliche Hälfte. Die Regenwolke, die . Erscheinung hervorgerufen, nahte, und hüllte Alles in dichten

egen.

Eisenach, 30. August. Die 1. Wander versammlung des deutschen Photographenvereins erreichte gestern Abend mit der in der Clemda erfolgten Bekanntgabe der Preise für die ausgestellten Werke ihr Ende. Von den vertheilten Auszeichnungen erbielten die goldene Medaille: Gottheil u. Sohn in Königsberg; die silberne Medaille: Kindermann ⸗Hamburg; die bronzene Medaille: Ludwig ⸗MaZQEoKi˖, Alpers⸗Hannover, Remde⸗Eisenach, Langbein Heidelberg, Maas Lübeck, Lind ⸗Aarauz Diplome: Lange -⸗Altona, Stuber Louisville, Culiè - Frankfurt. ger . Zink ⸗Eisenach u. A. Außerdem wurden noch eine Reihe Auszeichnungen für Druck verfahren, Apparate und dergl. vertheilt Davon erhielt die silberne Medaille Riffarth⸗Berlin, ein Divlom Gaillard⸗Berlin.

Bremen, 1. September. Das hiesige Lokal⸗Comités überwies, W. T. B.“ zufolge, heute dem Central Comité zum Zweck der Errichtung eines National ⸗Denkmals für den Fürsten don Bismarck in der Reichshauptstadt als dritte Rate 3300 M, zusammen bis jetzt 20 300 4A

Prag. Die „Boh.“ schreibt: Am 29. August ereignete sich in Borislau eine furchtbare Grubenkatastrophe, bei welcher an⸗ geblich 89 Arbeiter ums Leben kamen. Man berichtet darüber nach Privatbriefen von dort: Am 29. August arbeiteten in den Gruben, die Eigenthum einer französischen Aktiengesellschaft und der galizischen Kreditbank sind, 80 Arbeiter. Eben war der Werkführer im Begriff anzufabren, als plötzlich der Kessel der Dampfmaschine zersprang. In wenigen Augenblicken standen alle Grubengebäude in Flammen, und es entwickelte sich eine derart starke Glutb, daß Niemand in der Nähe des Brandylatzes verweilen konnte. Im Schachte, wo sämmtliche Ventilation aufhörte, sind wahrscheinlich sämmtliche Arbeiter erstickt. Bis 10 Uhr Abends konnte nur die verkohlte Leiche des unglücklichen Werkführers geborgen werden. Die übrigen Arbeiter gaben kein Lebenszeichen von sich.

Tunis, 31. August. Wie der „Köln. Ztg.“ gemeldet wird, bat sich, um den Waldbränden, die seit zehn Tagen in Alge— rien von Guelma bis nach Calle wüthen, Einhalt zu thun, der Civil⸗Controleur von Sukel⸗Arba mit 2609 Eingeborenen an die Grenze seines Bezirks begeben, und es ist ihm gelungen. des von

Brandstiftern angelegten Feuers Herr zu werden. Das Feuer, das.

sich auf eine Strecke von beinabe 70 km von den Uchtetas bis nach Ain Draham ausdehnte, war bei Ghardiman in einer Länge von 30 km in Tunesien eingedrungen. In Algerien ist der Schaden sehr bedeutend, e was geringer in Tunesien. Drei Brandstifter sind bis jetzt fest⸗ genommen worden. Von den Löschmannschaften wurden sieben wilde Schweine geröstet aufgefunden; ein Löwe lief den Arabern, welche das Feuer bei Ghorra löschten, zu, und eir Panther ließ sich bei Tedija todtschlagen.

1. Steckbriefe und lere, ,, . en. 8. , ufgebote, Vorladungen u. dergl. 3. Verkãufe, Verwachtungen, Verdingungen 2c. .

4. Verloosung, Zinszahlung ꝛc. von öffentlichen Pavieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

5. Kommandit⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 6. err, , . aften. .

7. Erwerbs⸗ und Wirthschafts⸗Genossenschaften.

8. Wochen⸗Ausweise der deutschen Zettelbanken.

9. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen.

30854 Steckbriefs⸗Erledigung.

Der gegen den Zimmermann Ernst Karl Wilhelm Stoof von der Staatsganwaltschaft beim Königlichen Landgericht J. Berlin wegen Hausfriedensbruch und Körperverletzung unter dem 26. Juli 1886 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Berlin, den 29. August 1890.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 93.

daselbst,

daselbst, daselbft,

I3 091] Oeffentliche Ladung. Die nachstebenden Personen: laubniß ID Robert Garl Bernhard Vagt, geboren am ] oder

28. Januar 1867 zu Göslow, zuletzt wohnhaft

2) Theodor Johann Ludwig Felgenhauer, ge⸗ werden auf den 31. boren am 2. Mai 1868 zu Caschow, zuletzt 8. haft zu Stoltenhagen.

3) Albert Carl Christian Blohm, geboren am 22. September 1869 zu Bretwisch, zuletzt wohnhaft

I Friedrich Carl Heinrich Behrens, am 18. Mai 1869 zu Pöglitz, zuletzt wohnhaft

werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des steben den Heeres oder der Flotte zu entziehen, obne Gr⸗ das Bundesgebiet verlassen zu nach erreichten militärpflichtigem Alter

baben, Vergehen gegen

geladen. Bei dieselben auf Grund der nach

die der

Strafkammer des

haben

sich außerhalb des Bundesgebietes aufgebalten zu 140 St. G.⸗B. Dieselben ktober 1890, Mittags 12 uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Greifswald zur Hauptverhandlung unentschuldigtem Ausbleiben werden §. 472 der Straf⸗

, von dem Königlichen Civilvorsitzenden geboren der Ersatz⸗Kommisfion des Kreises zu Grimmen über nklage ju Grunde liegenden Thatsachen ausgeftellten Erklärungen verurtheilt werden. Das Vermögen der Angeklagten ist durch Beschluß der Königlichen Landgerichts Greifzwald vom 30. Avril d. J. in Höhe von Je 300 zur Deckung der dieselben möglicherweise

treffenden Geldstrafen und der Kosten des Verfahrens mit Beschlag belegt. Greifswald, den 12 August 1869. Königliche Staatsanwaltschaft.

K—

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen n. dgl.

lsosss! Zwangsversteigerung.

n Im Wege der Zwanggvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Nieder Barnim Bd. 88 Blatt 3607 auf den Namen det Zimmermeisters Franz Geier und des Kaufmann

1

Albert Meißner, beide ju Berlin, zu gleichen Rechten und Antheilen eingetragene, in der Straße 29 Abtheilung VII. belegene Grundstück am 22. Ok⸗ tober 1890, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterjeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue riedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel, C., varterre,

aal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 2. 45 Æ Reinertrag und einer Fläche von 10 244 4m zur Grundsteuer veranlagt, Auszug aus der Steuer⸗ rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätzungen und andere das Grund⸗ stück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda. Flügel D. Zimmer Nr. 41 eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteige⸗ tungs vermerks nicht e,, derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Pebungen oder Koften, spätestens im Versteigerungs. termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, falls der betrelbende Glänbi= ger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringften Gebots nicht berücksichtigt werden und bei e tbeilung des Faufgeldes gegen die berücsichtigten Ansprüche im Range zuruͤcktreten. Diejenigen, welche das CEigenthum des Grundstücks be⸗ anspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerunggstermins die Einstellung des Ver sabrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urthei über die Ertheilung des Zuschlags wird am 22. Oktober 1895, Nachmittags 123 uhr, an Herichtsstelle wie oben bezeichnet verkündet werden.

Berlin, den 2. August 1896.

Königliches Amtsgericht J. Abtheilung 52.

Il3o S698] Aufgebot.

Das Quittungsbuch der städtischen Sparkasse zu Königsberg Nr. 125 009 über 30,91 46 und Zinsen, ausgefertigt für Otto Loewi, ist angeblich verloren gegangen und soll auf Antrag des Kaufmanns Moritz Loewi aus Königsberg zum Zwecke der neuen Aus— fertigung amortisirt werden.

Es wird daher der Inhaber des Buches aufgefor⸗ dert, spätestens im Aufgebotstermine

den 24. März 1891, Vormittags 12 uhr, seine Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte (3im⸗ mer 34) anzumelden und das Buch vorzulegen, e ,, die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird.

Königsberg, den 23. August 1890.

Das Königliche Amtsgericht. X.

. isn) Bekanntmachung.

Das Königl. Amtsgericht Hemau hat unterm 26. Axril 1890 nachstebendes Aufgebot erlassen:

Der Bauer Franz Maier als 3 des An⸗ wesens Haus Nr. 37 zu Dürn hat zu Protokoll der Gerichtsschreiberei vom 25. April 1896 Antrag auf Amortisirung der auf seinem Anwesen nach Vortrag im Hypothekenbuche Dürn Band J. Seite 220 seit 31. August 1826 für den seit dem russischen Feldzuge zu 1813 vermißten Bauernsohn Georg Obermeier zu Dürn eingetragenen Hypothek zu 50 Fl. oder S5, II M Elterngut gestellt.

Die letzte Einschreibung in Ansehung dieser Hypothek erfolgte zu 24. Mai 1839. Demnach sind von der letzten auf die Forderung sich beziehenden Handlung an gerechnet mehr als dreißig Jahre ver strichen und auch die Nachforschungen nach dem rechtmäßigen Forderungsinhaber fruchtlos geblieben.

Als Aufgebotstermin wurde die Sitzung vom Dienstag, 25. November 1890, Vorm. 9 Uhr, bestimmt, und aber Derjenige, welcher auf die Forderung ein Recht zu haben glaubt, zur An meldung innerhalb sechs Monaten unter dem Rechts⸗ nachtheile öffentlich aufgefordert, daß im Falle der Unterlassung der Anmeldung die Forderung für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelöscht

würde. . Für die Richtigkeit des Auszugs: Semau, 29. April 1899. Gerichtsschreiberei des Könisl. Amtsgerichts. (L. 8) Der Königl. Sekretär: Kirsch.

(l6 823 Aufgebot.

Die Hppothekenurkunde des vormaligen Herzogl. Justizamts Thal vom 3. Februar 18656 Über die auf dem Grundstück des Kaufmanns Friedrich Berthold Stehmann und dessen Ehefrau Emma, geb. Faber, in Ruhla G. A.

Grundbuch von Ruhla Band A. Blatt 16.

Eine Hofraithe nebst Zubehör 25,ð a, Flurb. Mr. 399, Brandeataster Nr. 11, in der III. Abtheilung unter Nr. 2 II. eingetragene Hypothekenforderung uber 100 Thaler sammt Zinsen zu 4 0,½o und Kosten, Darlehn des Revierfoͤrsters Christian König zu Rubla, laut Confirmation uad Decretur vom 10. Februar 1866 ist nach glaubhaft gemachter Versicherung auf unerklärliche Weise ver⸗ loren gegangen. ö Zufolge Antrags der p. Stehmann'schen Eheleute ist vom unterzeichneten Herzogl. S. Amtsgerichte die Eröffnung des Aufgebots . Verfahrens beschlossen worden und es wird daher Aufgebotstermin auf den 20. Februar 1891, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Amtsgerichte hiermit anberaumt.

Der Inhaber der obenbezeichneten Urkunde und alle Personen, welche Ansprüche an das durch dieselbe verbriefte Pfandrecht zu haben glauben, werden hier⸗ durch aufgefordert, in dem vorerwähnten Termin versönlich oder durch einen gebörig legitimirten Be⸗ voll mächtigten ju erscheinen, ihre Ansprüche und Rechte spätestens in diesem Termine anzumelden und durch Vorlegung der Urkunde zu bescheinigen, widrigen falls im Termin auf Antrag Auzgschluß Urtheil dahin ergehen wird,

daß die Urkunde für kraftlos ju erklären sei.

Segen ein im Termin erlaffenes Ausschluß ˖ Urtheil een. Wiedereinsetzung in den vorigen Stand

att.

Thal, den 2. Juni 1890

Herzogl. S. Amtg gericht II. R. v. Wangenheim.

Aufgebot.

Nach Auzweis des Grundbuchs der Stadt Wolfenbüttel sind die nachstehenden Hvpothektapitale 82 sub No. ass. 451 daselbst belegene Wohn

1) zufolge der gerichtlichen Schuld und Pfand⸗= verschreibung vom 1. Mai 1855 resp. Cession vom 27. März 18665: 250 Thaler,

Y) zufolge der gerichtlichen Schuld⸗· und Pfand⸗ verschreibung vom 21. Juni 1864 resp.

ö Cession vom 27. März 1866: 180 Thaler, für den Kothsassen Andreas Weddelmann zu Gr. Denkte eingetragen

Auf den Antrag der Testamentserbin des genannten Gläubigers, Wittwe Weddel mann, Johanne, geb. Grebe, zu Gr. Denkte, welche glaubbaft gemacht hat, daß die bezeichneten Schuldurkunden abhanden gekommen selen. werden die unbekannten Inhaber derselben öffentlich aufgefordert, spätestens in dem auf den 30. Januar 1891, Morgens 16 uhr, vor hiesigem Amtsgerichte angesetzten Termine ihre Rechte anzumelden und die Schuldurkunden vor- zulegen. widrigenfalls solche dem Eigenthümer des verpfändeten Grundstücks gegenüber für kraftlos er⸗ klärt werden sollen.

Wolfenbüttel, den 14. Juli 1890.

Herzogliches Amtsgericht. e hrens.

4 Aufgebot.

Auf dem Grundbesitze Pl. Nr. 130 a und b, 131 mit Gemeinderecht, Steuergemeinde Höchstädt, des Oekonomen Adam Sommerer von Höchstädt, früher im Besitze der Weberswittwe Margaretha Purucker von da, ist für Andreas Lang in Bernstein unterm 28. August 1829 It. Schuldbriefs vom gleichen Tage ein mit 5 * verzinsliches Hypothekkapital zu 400 81. 685 6 71 A4) an erster Stelle eingetragen Ovp. B. für Höchstãdt Bd. III. S. 324. Rachdem die rechtmäßigen Inhaber dieser Forderung nicht zu ermitteln sind, ergebt auf Antrag des Besitzers Adam Sommerer, Oekonom zu Höchstädt, Aufforde⸗ rung, daß Derjenige, welcher auf erwähnte ,. ein Recht zu haben glaubt, solches innerhalb sechs Monaten, spätestens bis zu dem auf Montag, den 17. November 1890, Vormittags 9 Uhr, dahier anberaumten Aufgebotstermine persönlich oder schriftlich anmelde, widrigenfalls die Forderung für 6 erklärt und im Hypotbekenbuche gelöscht würde.

Thiersheim, den 28. April 1890.

Königliches Amtsgericht. (L. S.) Schuster.

30868] Ausfertignug. Aufgebot.

Auf Pl. Nr. 774 St.- G. Mistelgau der Wagners⸗ tochter Barbara Horter von dort und Pl. Nr. 356 ders. St. Gde. des Oekonomen Nikolaus Goldfuß Hs. Nr. 37 in Mistelgau sind unterm 8. Januar 1835 im Hppothekenbuche für Mistelgau Bd. ILB. S. 426 u. 451 für den Bauern Johann Hofmann von Mistelgau 177 Fl. eingeklagte Forderung und 160 Fl. Zinsen und Koftenquantum vorgemerkt.

Da die Nachforschungen nach dem rechtmäßigen Inhaber der oben bezeichneten Forderung fruchtlos geblieben und vom Tage der letzten auf diese For⸗ derung sich beziehenden Handlungen an gerechnet dreißig Jahre verstrichen sind, werden auf Antrag der obengenannten Besitzer der Pfandobjekte alle Diejenigen, welche auf diese Forderung ein Recht zu baben glauben, zur Anmeldung innerbalb sechs Monaten, spätestens aber in dem auf Sam tag, 21. März 1891, Vormittags 9 Uhr, beim K. Amtsgerichte Bayreuth anberaumten Aufgebots- termin unter dem Rechtsnachtheile öffentlich auf gefordert, daß im Falle der Unterlassung der An meldungen die Forderungen für erloschen erklärt und in den Hape e nn gelöscht würden.

Bayreuth, 27. . 1890.

K. Amtsgericht. Bergmann. Zur Beglaubigung:

Bayrenth, den 1. September 1890.

Der Gerichteschreiber:

(L. 8) Deuffel, K. Sekretär.

30867

Auf Antrag Herzoglicher Kammer, Direktion der Forsten, in Braunschweig ist Termin zur Auszahlung einer Geldentschädigung für die abgelöste, dem Klein⸗ kothhofe No. ass. 27 zu Schlewecke an den Herzog⸗ lichen Forsten zuftehende Baubolzberechtigung auf den 24. Oktober d. IS., Vormittags 10 Uhr, hier angesetzt.

Unbekannte dritte Betheiligte werden aufgefordert, Ansprüche an die Entschädigungsgelder spätestens in fraglichem Termine anzumelden, und zwar unter dem Rechtsnachtheile des Ausschlusses mit denselben und der Auszablung jener Gelder an den Eigenthümer des erwähnten Hofes oder deren gerichtlicher De⸗ position.

Harzburg, den 29. August 1890.

Herzogliches Amtsgericht. Thielemann.

30875 Bekanntmachung.

In der Aufgebotssache des Rentiers Jacob Henning Palle Diederichsen in Hamburg bat das Königliche Amtsgericht, Abtb. V., u Kiel in der Sitzung vom 29. August 1890 durch den Amtgerichts⸗Rath Müller für Recht erkannt:

Die uber die am 17. Juni 1884 von dem König lichen Amtsgericht zu Stettin in das dortige Schiffs⸗ register Band V. Seite 239 bei dem Schrauben dampfschiff Martha 915, Unterscheidungssignal J. D. V. T., beschaffte Eintragung einer Pfandver⸗ schreibung über 80 9o0 . Baugelder / Forderung nebst Zinsen und Kosten für den Ingenieur Georg Howaldt in Kiel, welcher am 24. September 1886 in das Schiffzregister des Königlichen Amtsgericht zu Kiel Rr. 495 übertragen worden ist, am J. April 1886 aufngefertigte Urkunde 1 der Cession⸗ urkunde an den Rentier 6 Henning Palle

( Januar Diederichsen in Hamburg vom 18 Februar 1886 wird

für kraftlos erklärt. Von Rechts Kiel, den 29. August 1890. Königliches Amttgericht. Abtheilung T8. Nüäller.

Wegen.

30871 Im Namen des Königs?! Verkündet am 28. Juni 1890. Baxmann, Aktuar, c. Gericktsschreiber.

Auf den Antrag der Erben des weiland Hof dekorationsmalers Louis Ernst Nicolai zu Hannover, er · kennt das Königliche Amtsgericht zu Hannover V. D. durch den Amtsgerichts Rath Rudorff für Recht;

Die von dem Dekorationsmaler Ferdinand Lüthe und dessen Ehefrau Wilhelmine, geb. Kuwatsch, in Hainholz wegen eines Darlehns von 2300 Thlr, für welches im Grundbuche von Hainholz Band II. Blatt 125 Abth. III. Nr. 1 eine Hypothek ein⸗ getragen ist, ausgestellte gerichtliche Schuldverschrei⸗ bung vom 12. April 1873 wird für kraftlos erklärt.

30872

Die Hppothekenurkunde über 300 Thlr., ietzt 20 Darlehn, eingetragen aus der notariellen Obligation vom 1. April und 29. Juni 1853 für den jetzt verstorbenen Schönfärber Ferdinand Ra— wetzky zu Sommerfeld in Abtheilung III. Nr.?2 des dem Büdner Johann Friedrich Wilbelm Hübner zu Liebthal gebörigen Grundstücks Liebthal Band J. Blatt Nr. 75 nebst dem jugeschriebenen Grundstück n . 72, gebildet aus der Schuldurkunde vom

Apri . und den beiden Hppothekenscheinen vom 15. Juli 1853 und 9. Oktober 1857 ist sür kraftlos erklãrt.

Krofsen a. / O., den 27. August 1890.

Königliches Amtsgericht. III.V

30874 Bekanntmachung.

In der Ribbentropschen Aufgebotssache hat das

urterzeichnete Gericht heute für Recht erkannt: .I. Die über 550 Thaler mit 6 cο verzinsliche, im Grundbuche von Dt. Krone Blatt Nr. 400 in Abtheilung III. Nr. 5 für Fräulein Elvira von Bismark eingetragene Darlehnsforderung lautende Hvvothekenurkunde,

II. die über 4090 Thaler in Abtheilung III. sub Nr. 1 des Grundbuchs von Gr. Wittenberg Blatt Nr. 18 eingetragenen Erbegelder der minorennen Wilhelmine Julie Mielke lautende Hvpotheken⸗ urkunde,

III. die über die Post Abtheilung III. Nr. 1 des Grundbuchs von Springberg Blatt Nr. 34 von 81 Thalern 4 Sgr. 9 Pf. Vatererbtheil der mino⸗ rennen Anna Justine Maske gebildete Hypotheken—⸗ urkunde,

IV. die über die in Abtheilung III. sub Nr. 11 des Grundbuchs von Gramattendrück Blatt Nr. 5 für den Ackerwirth Christoph Radke zu Wissulke eingetragene, mit 6 υ verzinsliche Darlehnsforde⸗ rung von 300 Thalern lautende und die über die in Abtheilung III. sub Nr. 10 desselben Grundbuchs für den genannten Radke eingetragene, mit 5 o/o ver⸗ zinsliche Darlehnsforderung von 500 Thalern lau— tende Hypothekenurkunde

werden für kraftlos erklärt.

Dt. Krone, den 27. August 1890.

Königliches Amtsgericht.

Im Namen des stönigs!

Verkündet am 19. August 1890. Weckwerth, Gerichtsschreiber.

Auf den Antrag 1) des Theodor Ebener L, Fer⸗ dinand Cbener 1. und Heinr. Haubrich von Daaden, 2 der Wittwe Friedrich Fuchs, des Anton Feckler, Peter Gerhard, Karl Hering, der Caroline Pauline Stübn, des Leonhard Huhn, Theodor Richter, Gustay Meyer, Wilhelm Stübn, Gustav Richter und. Carl Stein von Weitefeid, 3) des Richard Held, Friedrich Wilhelm Held II., Heinrich Held, Eduard Schütz zu Daaden, Christian Eduard Künkler, Theodor Held, Theodor Wiederstein, Fried⸗ rich Held Il. und Jacob Wiederstein von Nister berg, 4 des Ferdinand Meyer II, Carl Reusch Il. und Friedrich Reusch J, von Daaden, h) des Christian Heidrich von Daaden, 6) des Friedrich Ubr, Karl Held III. und Eduard Held 1. des Wilhelm Schmidt und Heinrich Held von Nisterberg erkennt das Königliche Amtsgericht zu Daaden durch den Amts richter Klein, da die Antragsteller den Verlust der nachstehend bezeickneten Urkunden und die Berech⸗ . zum Aufgebotsantrage glaubhaft gemacht

aben:

I) Hvpothekenurkunde vom 14. Januar 1834 über 38 Thlr. zu Lasten der Eheleute Carl Ebener und Catharine, geb. Fries, zu Daaden zu Gunsten der Alwine Jung von da, jetzt Wittwe Ernst Nottberg zu . (Hvpothekenbuch Daaden vol. IV. Fol. 134

r. 6), 2) Hvpothekenurkunde vom 19. Februar 1862 über 110 Thir. zu Lasten der Eheleute Heinrich Meyer und Wilbelmine, geb. Mever, zu Mauden, zu Gunsten des Carl Dügler zu Weitefeld (Hypothekenbuch Weitefeld vol. IV. Fol. 169 Nr. S0), 3) Hppothekenurkunde vom 19. Februar 1863 über 200 Thlr. zu Lasten der Gbeleute Carl 4 J. und Louise, geb. Held, zu Nisterberg ju unsten des Carl Pauschert zu Derschen (Hypotheken- buch Nisterberg vol. IV. Fol. 68 Nr. 30.

4 Hypothelenurkunde vom 24. Mai 1864 über 3 Thlr. 8 Sgr. 6 Pf. zu Lasten des Fräuleins Christiane Ar ju Daaden, zu Gunsten der Mino⸗ . , k und

rthur Weber zu Daaden othekenbuch Daad vol. IV. Fol. 14 Nr. 11), 66 ; .

5) ,,, vom 27. März 1857 über 50 Thlr. zu Lasten der Eheleute Gerlach Richter II. And Catharina, geb. Höljemann, zu Daaden, zu Gunsten des Carl Wollenweber zu Daaden (Hppo⸗ thelenbuch Daaden vol. IV. Fol. 79 Nr. 34,

6) Hypotbekenurkunde vom 30. November 1861 über 200 Thlr. zu Lasten der Eheleute Carl Held J. . . erm Sn, ö 5 zu Gunsten des ohannes Engel Pauschert zu Mauden otheken . 6. 6 . . Nr. bfw ; a das Aufgebot na ; des Gesetze 30. Mai 1873 zulässig ist; . da das Aufgebot durch Anheftung an die Gerichte tafel, sowie durch einmalige Ginrückung in Den öffentlichen 3 des Amtgblattg der Kzniglichen Regierung iu Koblens vom 8. Mai und bejw. vom 17. Juli 1890 bekannt gemacht ist: da weder in dem Aufgebotstermine vom 19. August 1890, noch seitdem Rechte Dritter auf die Urkunde angemeldet sind und die Antragsteller Grlaß des Aut schlu ,. beantragt haben,

für Recht: 1) Die Hypothekenurkunde vom 14 Januar 1834

z0965)

äber 38 Thlr. jn Lasten der Ghelente Carl Gbener

und Catharine, geb. Fries, zu Daaden, zu Gun . k, 1 *. . 2 . erg zu Köln (Hypothekenbuch Daa 6, 1 . . den vol. IV. ; ie Hypothekenurkunde vom 179. Februar 1862 über 110 Thlr zu Lasten der Eheleute Heinrich Meyer und Wilhelmine, geb. Mever, zu . zu Hunsten des Carl Dücker zu Weitefeld Hypo— thekenbuch Weitefeld vol. IV. Fol. 169 Nr. S6), 3) die Hypothekenurkunde vom 19. Februar I863 über 200 Thlr. zu Lasten der Eheleute Carl Held J . i n n, . zu Gunsten er rl Pauschert zu Derschen othekenbu Nisterberg vol. IV. Fol. 68 Nr. Hebup ; ö

4 die Hvothekenurkunde vom 21. Mai 1854 über 3 Thaler 8 Sgr. 6 Pf. zu Lasten des Fräuleins Christiane Ar zu Daaden zu Gunsten der Mino⸗ 3 , , . und rthur Weber zu Daaden othekenbuch Daa vol T. Fol 14 Nr. 1h, 49. ö . 5) die Hypothekenurkäande vom 27. März 1857 über 50 Thaler zu Lasten der Eheleute Gerlach Richter II. und Catharine, geb. Hölemann, zu Daaden zu Gunsten des Carl Wollenweber zu Daaden (Hypothekenbuch Daaden vol. IV. Fol. 79 Nr. 34), 6) die Hppothekenurkunde vom 30. November 13861 über 200 Thaler zu Lasten der Eheleute Carl Held J. und Louise, geb, Held, zu Nisterberg zu Gunften des Johannes Engel Paufchert zu Mauden (Hypotheken- buch Nisterberg vol. IV. Fol. 53 Nr. 23)

werden für kraftlos erklärt.

Klein. Ausgefertigt: Daaden, den 19. August 1830. C. S) Wedcwerth, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

308731 Im Namen des Königs!

Verkündet am 27. Auguft 1890. Moldenhauer, Gerichtsschreiber.

In der Johann Ignacv' schen Aufgebotssache FE. 3/90 erkennt das Königliche Amtsgericht zu e, wit durch den Amtsrichter Neumann für

echt:

I) Die Marcianna Wegielska aus Runowo, ge⸗ boren den 3. Januar 1821 und deren Rechtsnach⸗ folger werden mit ihren Ansprüchen auf das im Grurdbuche des dem Eigenthümer Johann Ignach , Grundstückes Dorf Runowo Band J. Blatt

r. 3 in Abtheilung III. Nr. J eingetragenes Erb⸗ theil von 21 Thalern 8 Silbergroschen 10 Pfennig, welche Besitzer mit 5 , zu verzinsen oder die Be— rechtigte zu unterbalten und bei der Majorennitäͤt oder Berheirathung zu zahlen übernommen hat auf Grund des in der Lorenz Wegielskischen Vormund schaftssache unterm 8. November 1843 errichteten Erbrezeffes vigore decreti vom 19. März 1844 auf obigem Grundstücke eingetragen mit dem Bemerken, daß auch für die Einziehungskosten Hypothek bestellt worden ist, ausgeschlossen.

2) Die Michalina Zdanowska aus Runowo und deren Rechtsnachfolger werden mit ibren Ansprüchen auf das im Grundbuch des dem Eigenthümer Jo—⸗ hann Ignacy gehörigen Grundstücks Runowo Band J. Blatt Nr. 5 in Abtheilung III. Nr. 2 auf Grund des obervormundschaftlich bestätigten Erbrezesses

21. Feb ,. 1859 ex decreto vom 6. Oktober

vom 3 September

1861 eingetragene Muttererbtheil von 12 Thalern 14 Silbergroschen Pfennig nebst 5 Jο Zinsen ausgeschlossen.

3) Die Hypothekenurkunde über 34 Thlr. 20 Silber groschen nebst fünf me, . Zinsen seit Michaeli 1847, welche nebst Kosten und denen der Eintragun für den Kaufmann Mever Weyl zu Rogasen au Grund des mit der Besitzerin Felleiana Wegielsla abgeschlossenen Schiedsmannsvergleichs vom 14. Mai 1847 auf den Antrag des Prozeßrichters vom 12. September 1848 ex decreto vom 30. November 1848 in Abtheilung III. Nr. 2 des jetzt dem Johann Ignacy gehörigen Grundstücks Dorf Runowo Band J. Blatt Nr. 3 eingetragen sind, gebildet aus der Aus⸗ fertigung der Urkunde d. 4. Rogasen, den 14. Mai 1847 der Ingrossationsnote vom 2. Dezember 1848 und dem Hypothekenscheine vom 30. November 1848 wird für kraftlos erklärt.

) Die Kosten des Aufgebots verfahrens werden dem Eigenthümer Jobann Ignacy auferlegt.

Wongrowitz, den 27. August 1890.

Königliches Amtsgericht.

309833 Oeffentliche Zuftellung.

Die Ehefrau Schreiner Wilbelm Heufelder zu Iserlohn, vertreten durch den Rechtsanwalt Kuhl mann zu Hagen, klagt gegen ihren Ehemann Schreiner Wilhelm Heufelder, zur Zeit unbekannten Aufent- halts, wegen böslicher Verlassung auf Grund der S8. 688 ff. J. 2 A. L. R, mit dem Antrage: die unter den Parteien bestehende Ehe zu trennen und den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die J. Civil⸗ kammer des Königlichen Landgerichts zu Hagen auf den 12. Dezember 1890, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelafsenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der oͤffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Hagen, den 29. August 1890.

Schaper, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[30401] Oeffentliche Zustellung. Nr. 18 478. Die Firma L. Baer Sohne in Weingarten (Baden) klagt gegen den n, Stoll J., Karoufselbesitzer in Untergrombach, 3. Zt. an unbekannten Orten abwesend, aus Kauf eines Schimmelpfeideß vom 21. September 1888 mit dem Antrage auf kostenfällige Verurtheilung des Beklagten zur Zahlung von restlichen 275 nebst 5 o/ Zinsen vom 29. November 1889 an, sowie vor⸗ läufige Vollstreckbarkeit des Urtheils, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des als en n ejeichneten Rechtastreits vor das Groß⸗ erzogliche Amtsgericht zu Bruchsal auf Freitag, den 19. Oktober 18990, Vormittags 10 uhr.

.* Zwecke der offentlichen Zustellung wird dieser

gzug der Klage bekannt gemacht. Bruch sal, den 28. August 1890. Großherzogliches Amtsgericht.

. 8.) Der Serichtsschreiber: Riff el.