1890 / 242 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 08 Oct 1890 18:00:01 GMT) scan diff

zur Einführung des allgemeinen Parteien angebören, zusammengetreten;

Schweiz. Bern, 8. Oktober.

über die Frage der zu fassen. eingetroffene

gekommen, um ber alten Regierung Beschluß aus dem Tessin hier

missar Künzli wird

einsetzung der Regierung, ü

Kommissars gegenüber der

Bataillone Nr. 40 und

verbleiben noch daselbst. rath über die Tessiner Angelegenheit.

dirung einer Kantonsregierung, Aus Bellinzong vom

an auf allen Straßen und Plätzen. Aus

Dörfern ein,

Liehe für die Heimath Zeugniß abzulegen. wurden die Zettel in die Urne gelegt. Abstimmung überall geschlossen.

. gemeldeten) Resultat der Abs

sprochen. Für Annahme Mehrheit von 94 Stimmen.

g In Lugano fand, dem „W. T. B.“ zufolge, am Montag Nachnittag eine große Kundgebung Seitens der Liberalen „A. E.“, sein Bedauern ausgedrückt, dazu nicht im Stande zu sein, da er seine Reise nach dem Westen schon vordem an—

statt. gerichtet und Reden gehalten wurden.

verlief. Belgien. Brüssel, 5. Oktober.

väter, welche ihre Söhne

wollen. haben h väter davon benachrichtigt, daß sie sich selbst

Ersatzmänner beschaffen müssen, und ihnen hierzu 3 Mongte Dieselben sind somit gezwungen, sich Aan die Werbe⸗Bureaus zu wenden und gegen große Geld⸗

Zeit bewilligt wird.

opfer sich Ersatzmänner zu kaufen.

r M

Wetterbericht vom 8. Oktober 1890, o

rgeus S Uhr.

Stationen. Wind. Wetter.

in O Celsius

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeressp C & S . o o o C. 40M

red. in Millim Tempera fur

heiter 2 halb bed. 7 Regen 2 wolkenlos

Mullaghmore 771 Aherdeen .. 773 Ghristiansund 763 Kopenhagen. 766 Stockholm. 759 4 wolkenlos Haparanda . I755 2 bedeckt St. Peterẽb. 7JI51 3 bedeckt Moskan . 749 2 bedeckt

Gort. Queens · 770 Cherbourg 767 71168 21266 Hamburg.. 766 Swinemünde I!764 Neufahrwasser I60 Memel. 1758 1 76166 tünster . 766 Karlsruhe. 763 Wiezbaden. 165 München. 163 Ghemnit z.. 163 Berlin.. 1763 1 671657 Breslan . 759 3 ge Ile d Aix... 269 3 bedeckt B 68667 HS I heiter Triest ... 762 SS 1 bedeckt

) Gestern anh. Regen. d) Reif. Regen. ) Gestern anh. Regen. Uebersicht der Witterung.

Die Luftdruckvertheilung hat sich seit gestern voll⸗ ständig umgestaltet. Einem Maximum von über 770 mm Über den Britischen Inseln liegt eine Depression unter 750 mm über Westrußland gegenüber, so daß in unseren Gegenden mäßige nördliche Winde vor— berrschend geworden sind, unter deren Einfluß die Temperatur erheblich gesunken ist. In ganz Deutsch⸗ land ist seit gestern Regen gefallen, theilweise in er⸗ heblichen Mengen. Ueber den Britischen Inseln und dem Nor dseegebiete herrscht heitere Witterung, welche sich mit der Ausbreitung des Maximums nach Osten . über das nördliche Deutschland fortpflanzen

ürfte.

2 heiter

6 Nebel

3 wolkenlos wolkenlos heiter) wolkig wolkig wolkenl. )

bedeckt wolkenlos Regen bedeckt Regen?) ,. 4 wolkig) 4 bedeckt

D L ddůẽ dᷣ

SW NNO

) Nachts

Nönigliche Schauspiele. Donnerstag: Dpern=

hang. 1958. Vorstellung. Lohengrin. Romantische Dirigent:

Dyper in 3 Akten von Richard Wagner. RKapellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr.

Wahlrechts“, dem die Führer allen 35 für dreißig Provinzen vo

neunundvierzig find die Wahllisten bereits fertig gestellt.

Der Bundesrath hat sich, wie

der „Bund“ mittheilt, am r, . 6 . 64 . 3. hei er hält nunmehr den Zeitpunkt Angelegenheit befaßt; er h een, n n

heute dem 1 . über die Thunlichkeit der sofortigen Wieder⸗ , , . die 1 des . ö. won sowle über das zukünftige Verhältniß des XJ Regierung. Die Infanterie⸗ Bataillone Nr. 38 und 35 werden, dem . 2 , . . i ückkehren und morgen hier entlassen werden. Die cr 46 sowie ein Kavallerie⸗Regiment Seit gestern beräth der Stände⸗ Die Minderheit des

Ausschusses bestreitet dem Bundesrath das Recht zur Suspen⸗

5. d. wird dem „Bund“ be⸗

richtet: Ein wundervoller Tag war der Tessiner Ab st imm ung ene Eine lebhafte Bewegung war von . 8 Uhr

allen Eurnpas waren Tefsiner in hellen Kaufen gekommen und trafen von . und Süden in ihren heimathlichen Städtchen und wo sie herzlich begrüßt wurden. viele darunter, welche die lange, Reise aus ihren sauer er⸗

worbenen Mitteln machten, um für ihre Anhänglichkeit und In aller Ruhe

Um 2 Uhr war die Laut dem (schon telegraphisch timmung haben sich 11 928 Bürger für und 11 834 gegen die Verfassungsrevision ausge⸗

der Revision ergab sich somit eine

Unter Glockenläuten und Kanonendonner zog die Be⸗ völkerung nach dem Riformaplatz, wo ein Freiheitsbaum auf⸗

Musit und Gesang—⸗ vorträge bildeten den Schluß der Feier, die durchaus friedlich

Zum ersten Male seit sechs

. haben sich, wie man der, Wes.⸗Itg.“ schreibt, bei dem riegs-Ministerium nicht genug Leute g t

bereit sind, gegen 1600 Fr, als Ersatzmänner in die Armee

einzutreten, denn mit jedem Jahre wächst die Zahl der Familien⸗

von der Dienstpflicht befreien

Die Militärbehörden haben heute zahlreiche Familien—

emeldet, welche

(P) Kopenhagen, telegraphisch

dienst in der Frauenkirche,

Der gestern

Bundes kom⸗ ersuchte die

eröffnet und Mitglieder

Während die zählig zu diesem Akt

die ersten vier

und zum ile ö wurden

Stimmen Claussen Folkething meldet:

ferner betreffend

Theilen

Es waren

werft.

Vereinigte Staaten.

Auf

treten werde.

seinen Wahlkreis Canton in Gegenstand

Guate mala.

Salvador sind ernste

Kriegsgefangenen.

die geeigneten

läßt sich noch nicht absehen.“

Schauspielhaus. 202. Vorstellung. Geschichte Gottfrieden's von Berlichingen mit der eisernen Hand, dramatisirt von Joh. Wolfgang Goethe, älteste Lesart, mit Benutzung auch der späteren, in 5 Aufzügen eingerichtet und in Scene gesetzt vom Direktor Dr. Otto Devrient. Anfang 63 Uhr.

Freitag: Opernhaus. 199. Vorstellung. Der Trompeter von Sätkingen. Qper in 4 Akten nebst einem Vorspiel von Victor E. Neßler. Text mit autorisirter theilweiser Benutzung der Idee und einiger Driginal⸗Lieder aus J. Victor von Scheffel's Dichtung, von R. Bunge. Ballet von Charles Guillemin. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 203. Vyrstellung. Die Qnitzo w' 8. Vaterländisckeß Drama in 4 Aufzügen von Ernst von Wildenbruch. Anfang? Uhr.

Deutsches Thꝛater. Donnerstag: Die Hauben lerche.

Freitag: Die Stützen der Gesellschaft.

Sonnabend: Die Hanbenlerche. .

Sie nächste Aufführung von: Das Winter märchen findet am Sonntag statt.

Berliner GChenter. Donnerstag: Eva.

Freitag: 6. Abonnem.-Vorstellung. Rosenlranz und Güldenstern.

Sonnabend: Doktor Wespe. Mein neuer

Hut.

Tesstng - Thrater. Donnerstag: Zum ersten

Male: Im Spiegel. Schauspiel in 3 Akten von Hugo Lubliner. Anfang 7 Uhr.

Freitag: Im Spiegel. Schauspiel in 3 Akten von Hugo Lubliner.

Sonnabend: Das zweite Gesicht. Lustspiel in 4 Akten von Oskar Blumenthal.

Wallner · Theater. Donnerstag: Gastspiel Felix Schweighofer's. Zum 3. Male: Der Bauern doktor. Genrebild mit Gesang in 1 Akt von Ed. Dorn. (Lenz Dollinger: Felix Schweighofer, a C) Hierauf: Zum 3. Male: Pension Schöller. Posse in 3 Akten von Carl Laufs. (Klapproth: Felix Schweighofer, a. 2 Anfang 7 Uhr.

Freitag und die folgenden Tage: Gaftspiel Felix Schweighofer'zs. Der Bauerndoktor. Pension Schöller.

Victoria Thrater. Donnerstag: Zum 46. Male:

Die Million. Moderneg Ausstattungtzstück in 7 Bildern von Aler. Motskowski und Rich.

Nathanfon. Musik von CG. . Ralda. Ballet von

Gredelue Freitag: Tiesel

Dänemark.

6. Oktober. ; kurz gemeldete) Eröffnung des Reichs⸗ tages fand gestern Mittag, nach vorangegangenem Gottes⸗ in der Aula der Universität statt. Nachdem Confeils⸗Präsident Estrup einen Königlichen offenen Brief verlesen hatte, durch welchen er Reichstages bevollmächtigt wurde, e des Königs die diesjährige ordentliche Reichstagssession für Thinge, sich zu

sich eingefunden hatten, waren nur wenige Mitglieder von der Linken erschienen. Folkething konstituirte sich alsdann unter dem Vorsitz des Alterspräsidenten Hansen⸗Menstrup. Wochen wurde der Högsb 43 Stimmen gewählt (General Thomsen erhielt 20 Stimmen;; ferner, zum ersten Vize-Präsidenten Abg. Boisen mit 37 zweiten Vize⸗Präsidenten Stimmen. folgende das Finanzgesetz für das das Statistische r Ste. Croix, das öffentliche Armenwesen, die Krankenkassen, die Margarine, die Fortschaffung des Schnees von den öffent⸗ lichen Wegen, die Ordnung des Staatseisenbahnbetriebes, die Küstenbahn nach Helsingör, die Beaussichtigung des Handels mit Lebensmittel und mit Gift, die Zwangsversteigerungen, die Maßnahmen gegen ansteckende Krankheiten, die Schieds⸗ gerichte, die Organifation des Heeres, die Verpflegung des Heeres, das Kopenhagener Verstäͤrkungs-Corps, die Verlegung des Zeughauses, die Löhnung der Seewehr und des Leuchtfeuer⸗ persoͤnals unb die Anlage eines neuen Docks auf der Marine⸗

Amerika.

die telegraphische Anfrage des Grafen von Paris, ob der Präsident Harrison ihn während seines Besuches in Washington empfangen könne,

Als der Kongreß⸗Abgeordnete Me Kinley am Freitag in

einer großartigen Kundgebung. welcher ihn vom Bahnhof in seine Wohnung geleitete, war eine englische Meile lang. Die Stadt war erleuchtet und der Stadtrath überreichte ihm eine Adresse.

Zwischen Differenzen Ursache derselben giebt die A. C. Folgendes an: „Der Friedensvertrag verfügt die Auswechselung der gegenseitigen Die Regierung von San Salvador er⸗ fuchte jüngst den General Barillas, diese Auswechselung vor⸗ in zunehmen, aber Letzterer war gänzlich außer Stande, Gesuch zu willfahren, weil die Gefangenen während des Krieges erschossen worden waren. Gelegenheit auf einmal erschossen.

Die feierliche (schon .

zur Eröffnung des wehren bereit.

erklärte er im Namen

konstituiren.

der Rechten fast voll⸗ putirte und

Das

Zum Präsidenten für Abg. Högsbro mit

Abg.

Zur Vorlage im Gesetzentwürfe ange— nächste Finanzjahr,

Bureau, die Insel meldet:

Argentinien. „Reuter sche Bureau“ meldet: fast panikartige Erregung in richt, daß eine neue Revolution ausgebrochen sei. Truppen wurden aufgeboten, Kavallerie patrouillirte durch die Straßen und die Polizei hielt sich bewaffnet mit Ge⸗

wurden herbeigerufen und trafen heute hier ein. Bordero übernahm den Oberbefehl über die Flotte, deren

Schiffe klar zum Gefecht gemacht wurden. Senatoren blieben während der ganzen Nacht

im Hause des Präsidenten. nist Innern, General Roca, wurden durch den Kriegs⸗Minister zur Sicherung ihrer Person in die Kasernen geleitet. wurden die alarmirenden Nachrichten darauf zurückgeführt, daß einige Sergeanten zwei hier garnisonirende Regimenter auf⸗ zuwiegeln versu ; Man zweifelt nicht daran, daß die Regierung im Stande sein werde, die Ordnung aufrecht zu erhalten.

cht hatten.

Egypten.

Buenos-⸗Aires, 7. Oktober. Das Gestern Abend herrschte hier Folge der 66 ie

darunter Artillerie, Admiral

Truppenverstärkungen, Zahlreiche De⸗ Letzterer und der Minister des

Schließlich

Heute früh herrschte überall Ruhe.

Afrika.

Kairo, 6. Oktober. „Reuter's Bureau“

„Da es zur Kenntniß der egyptischen Regierung gelangte, daß mehrere Kaufleute in Suakim 40000 Säcke Getreide impor⸗ tirten, um dasselke den Eingeborenen außerhalb der Stadt zu verkaufen, haben die Behörden den Verkauf verboten, quf Grund dessen, daß eine solche Quantität Getreide hinreichen würde, um 10 060 Derwische für 100 Tage zu verproviantiren, wodurch ein Vor⸗ stoß der Derwische auf Ober⸗Egypten unter Osman Digma's Führung erleichtert werden würde“.

New⸗York, 5. Oktober.

hat der Präsident, nach der

Ohio zurückkehrte, war er der Der Zug,

Guatemala und San entstanden. Als des Hauses,

wundeten.

diesem

118 wurden bei einer Das Ende dieser Affaire

Dortmund, 8. Okiober. Westf. Ztg.“ zufolge wurde der Redacteur der „Tremonia“, Lambert Lensing, wegen Beleidigung des Geheimen Bergraths Bunge, beziehungsweise des hiesigen Ober⸗Bergamts durch die Broschüre „Der große Bergarbeiterstrike“ in der heutigen Sitzung der Strafkammer zu einer Gefängniß⸗ strafe von drei Monaten verurtheilt.

New-⸗NYork, 8. Oktober. Meldungen aus Pulverexplosion sind die Verheerungen größer als An⸗ fangs angenommen wurde. fehr ausgedehnten Etablissements des Hauses Dupont. Nach dem ersten heftigen Schlage, störte, flogen 3 weitere Abtheilungen in die Luft.

Eugen Dupont, befindet sich unter den Ver⸗ 50 Arbeiterhäuser sind gänzlich zerstört und deren Bewohner ohne Obdach. Auch die Geschäftsräume des Hauses Dupont sind zerstört. Trümmern. der b Etablissements belegene Wohnhäuser sind eingestürzt.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene

Depeschen.

(W. T. B.) Der „Rhein⸗

(W. T. B.) Nach weiteren Wilmington über die dort erfolgte Die Explosion erfolgte in den

der eine ganze Abtheilung zer⸗ Der Chef

Sechs Pulvermühlen liegen vollständig

Auch zahlreiche in der Nachbarschaft des

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Friedrich Wilhelm slãdtisches Vheater. Direktion! Inltus Fritzsche. Donnerstag: Die Fledermaus. Komische Operette in 3 Akten von Joh. Strauß. Regie: Hr. Binder. Dirigent: Hr. Ravellmeister Federmann. Hlerauf: Zum 18. Male mit durchaug neuer Ausstattung: Die Puypenfee. PVantomimisches Divertissement von Haßreiter und Gaul. Mustk von Jos. Beyer. Arrangirt von J. Haßrelter, K. K. Hofballetmeister aus Wien. Dirigent: Hr. Kapellmeister Wolfheim Anf. 7 Uhr. Freitag: Die Fledermaus. Hierauf: Die

Puppenfee.

Sonnabend: Zum 1. Male: Grospvaters Operetten. Mußikalische Erinnerungen in 2 Ab⸗ theilungen, einem Vorspiel und Prolog, zusammen⸗

gestellt von Emil Pohl.

Nesidenz - Theater. Direktion Sigmund Lauten · burg. Donnerstag: Zum 27. Male: Ferrsol. Pariser Sittenbild in 4 Aufzügen von Viectorien Sardou. In Scene gesetzt von Sigmund Lauten burg. Anfang 74 Uhr.

Freitag: Dieselbe Verstellung.

Belle Alliance · Theater. Direktion: W. Hasemann. Donnerstag: Gastspiel von Mitgliedern des Wall ner⸗Theaterg. Zum 93. Male; Mein junger Mann. Poffe mit Gesang in 4 Akten von Leon Treptow und L. Herrmann. Musik von Th. Leprez. Anfang 76 Uhr. ;

Freitag und die folgenden Tage: Mein junger Mann.

Adolph Ernst- Theater. Donnerstag: Zum 34. Male: Unsere Don Jnaus. Gesangtposse in 4 Akten von Leon Treptom. Gouplettz von Gustav Görß. Musik von Franz Roth und Adolph Ferron. Anfang 73 Uhr.

Freitag: DVieselbe Vorstellung.

Thomas - Theater. Alte Jakobstraße 30. Direktion: Emil Thomas. Donnerstag; Zum 3. Male; Die Strohwittwe. Posse in 3 Akten von Robert Misch und Wilhelm Jacoby.

Freitag: Der Naub der Sabinerinnen.

Sonnabend: Der Raub der Sabineriunen,

Sonntag: Die Strohwittwe. Nachher: Zum ersten Male: Cassis Poscha.

Concert⸗lnzeigen.

Concert Jaus. Donnerstag: Karl. Meyder Concert. Gesellschaftg⸗Abend.

Nrania, Anstalt für volkethlmliche Naturkunde,

Am Landes ⸗Antstellunge⸗ Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 14—11 Uhr. Täglich Vorstellung im

35789 . National⸗Panorama. Herwarthstr. 4, Königsplatz.

Das alte Nom

mit d. Triumphzuge Kaiser Constantins i. J. 312 n. Cbr. v. d. Kgl. Prof. J Bühlmann u. Alex Z Wagner in München. Täglich geöffnet v. Mor⸗ S gens 5 Uhr bis zur Dunkelheit. Entrée 1 4. Soldaten und Kinder 30 5.

Jamilien Nachrichten.

Verlobt: Frl. Aurelie Grundmann mit Hrn. Rittergutsbesitzer Fritz Ruprecht (Lenka Kert- schütz). Frl. Anna Katt mit Hrn. Hermann Plate (Harfefeld = auf Süselerbof i. Polstein).

Verebelticht: Hr. Premier Lier tenant Heinrich von Olszewski mit Frl. Meta Buchholtz (Regu⸗ lon ken). Hr. Premier Lieutenant Karl von Stumpff mit Frl. Martha Elliesen (Dresden). Hr. Pastor Paul Sternberg mit Frl. Magdalene Roseck (Breslau). Hr. Berg Inspektor Bougardt mit Frl. Regina Moritz (Genua). Or. Gerichts Assessor Friedrich von Busse mit Frl Eva Klam⸗ roth (Halberstadt). Hr. Rektor Franz Jacobs mit Frl. Johanna Behm (Sülze == Schwerin). Hr. Major August Schiller mit Frl. Hermine von Beulwitz⸗Waldenfels (Gera).

Geboren:; Gin Sohn: Hrn. Landrichter Beier (Ratibor. Hrn Bankier Paul Rüb—= sam (Potsdam). Hrn. Oberst Lieutenant 3. D. von Wietersheim (Striegau). Hrn. Martin Moje (Charlottenburg)] Eine Tochter: Hrn. Hauptmann Hermann Kosch (Königsberg . Pr). Hrn. Bankvorsteber Huttrav (Gleiwitz).

Hrn. Richard Kohler (Berlin).

Gestorben: Hr. Ingenieur Albert Schmidt (Kalk). Hr. Rentier Friedrich Eckert (Ohlau). Frau Emmy von Levetzow, geb Reichsfreiin zu Stetten (Ehlertzdorff! Hr. Dr. Emil Weithe (Berlin). Hr. Rentier H. C. Maushard (Kiel). Hr. Fabttkbesitzer Heinrich Kupeke (Breslau) —— Frau Wanda von Katte, geb. Freiin von Buddenbrock⸗ Hettersdorf (Breslau). Hr. Königl Zahl meister Guseblus Krocker (Bretlau). He. Dr. phil. Gottfried Koeppe (Berlin). Hr. Rentier Karl Friedrich Corsalli (Berlin) Hr. Rudolph Stricker (Berlin. Hr. Ober⸗Inspektyor Gmil Gutzeit (Banzigj. Hr. Rentier August Rüffer

(Charlottenburg).

n eröffnet.

Nedacteur: Dr. H. Klee. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholy.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlage ri et, . SG., Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen

Anfang 73 Uhr. . Vorstellung.

wiffenschaftlichen Theater. Nähereg die Anschlag⸗ zettel.

(einschließlich Börsen⸗ Beilage).

.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Käniglich Preußischen Staats⸗A1nzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 8. Oktoher

1890.

M 242.

; Geschichte des preußischen Staates, von Dr. Ernst Berner, Königlich preußischem Hausarchivar.

Das vorliegende, soeben von der Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft, vormals Friedrich Bruckmann, in München und Berlin herausgegebene Werk ist, sowohl was die Behand⸗ lung des Stoffes wie die Ausstattung anbetrifft, als ein durchaus eigenartiges zu bezeichnen. Der Verfasser, schon durch seine Stellung als Hauarchivar vorzugsweise zur Ab— fassung eines Werkes über preußische Geschichte berufen, will, an⸗ geregt durch die als Motto vorangestellte Aeußerung Sr. Majestät des Kaisers: „der Geschichtsunterricht muß mehr als bisher das Verständniß für die Gegenwart und insbesondere für die Stellung unseres Paterlandes in derselben vorbereiten“, durch seine Schrift im Volke den historischen Sinn erwecken und dem entsprechend allen Gebildeten die gesicherten Ergebnisse historischer Quellenforschung vermitteln. Abweichend aber von der bisher üblichen Darstellungsweise erkennt er seine Aufgabe nicht in einer trockenen Aneinanderreihung von Krieg und Frieden; er hebt vielmehr nur diejenigen Persönlichkeiten, Umstände, Bedingungen und Ereignisse hervor, welche für die Entstehung und Bildung des Staates und der Gesellschaft von maßgebender Bedeutung gewesen sind. Der Inhalt der ersten Abtheilung umfaßt die Zeit von dem Uebergange Karl's des Großen über die Elbe im Jahre 789 bis zum Tode des Kur— fürsten Joachim J. im Jahre 1535. In der Vorgeschichte werden in kurzen Zügen bie Eroberungsversuche des deutschen Königthums im Osten des Landes vorgeführt, daran schließt sich dann die Zeit der anhaltinischen Markgrafen an und der Zerfall der Markgrafschaft unter den Herrschern aus dem Hause Wittelsbach sowie deren Nachfolgern Karl IV., welcher Brandenburg der Krone Böhmen einverleibte, Jobst, von Mähren und Sigmund, welch Letzterer erkannte, daß die Er— haltung und Befestigung seiner eigenen Macht als deutscher wie als ungarischer König es fordere, den Besin von Branden⸗ burg aufzugeben. Das erste Buch behandelt sodann den „Landesstaat“ in der Zeit von 1411 bis 1640. Der Verfasser geht darin, soweit der Text bis jetzt erschienen ist, ausführlich auf die Belehnung des Burggrafen Friedrich von Hohenzollern mit der Markgrafschaft Brandenburg ein und schildert in fesselnder Sprache die Besitznahme des Landes. Neben Fried— rich J. wird die Regierung der Kurfürsten Friedrich II., Albrecht Achilles, Johann Cicero und Joachim J. in eingehen⸗ der Weise behandelt und gezeigt, wie die Hohenzollern, nach— dem einmal der Widerstand des Adels und der Städte gebrochen war, stets bemüht gewesen sind, für die Herstellung geordneter Verhältnisse nach innen und außen zu sorgen und die Wohlfahrt aller ihrer Unterthanen zu heben. Ihren Ab⸗ schluß findet die erste Abtheilung mit dem Tode Joachim's J. bei den Wirren, welche durch die Reformation hervorgerufen wurden, deren entschiedener Gegner der Kurfürst war, welcher sich noch kurz vor seinem Tode als eines der thätigsten Mit— glieder des im Jahre 1533, gegenüber dem in Schmalkalden geschlossenen Bunde der protestantischen Fürsten, gegründeten Halle'schen Bündnisses erwies.

Einen ganz besonderen Werth erhält das Werk durch die zahlreichen Faesimile⸗Reproduktionen der in schwer zugänglichen Archiven, Bibliotheken, Kunstsammlungen u. s. w. aufbewahrten werthvollen Reliquien mittelalterlicher Kultur und Kunst, meist unedirter Unica, welche es schmücken. Aus der großen Zahl der Abbildungen, Einschaltbilder und Beilagen sind besonders zu erwähnen: das Signum Kaiser Karl's des Großen nach einem im Staatsarchiv zu Marburg befindlichen Original⸗ diplom d. d. Düren 23. Oktober 775, die nach dem in der Privatbibliothek Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Oldenburg befindlichen Original hergestellte erste Seite des Sachsenspiegels, zwei Briefe Dietrich's von Quitzow, ein Ablaß⸗ brief des Erzbischofs Albrecht von Mainz, Markgrafen von Brandenburg, nach dem in der Herzoglich braunschw ig-lüne— burgischen Bibliothek zu Wolfenbüttel befindlichen Original, ein eigenhändiges Schreiben Luther's an den Kurfürsten Joachim II., ferner die in Buntdruck ausgeführten Abbildungen des Markgrafen Otto IV. und seiner Gemahlin Hedwig aus dem Heidelberger Manesse⸗Codex. die Vermählung des Markgrafen Sigmund mit Maria von Ungarn nach der Breslauer Pracht— handschrift der Chroniken des Jean Froissart, sowie die Be— lehnung Kurfürst Friedrich's J. mit der Mark nach der ältesten Darstellung aus Ulrich von Richental's handschristlicher Chronik in der von Wessenberg'schen Stadtbibliothek zu Konstanz. Die Ausführung sämmtlicher Illustrationen ist eine vorzügliche und gereicht der Verlagshandlung zur höchsten Ehre. Uneinge⸗ schränktes Lob verdlenen auch die Titelblätter, von denen das erste dem Evangelium, welches Godesscale 781 für Karl den Großen und dessen Gemahlin Hildegard angefertigt hat, und welches sich jetzt in der National⸗Bibliothek zu Paris befindet, das zweite einer im Kupferstichkabinet zu Berlin aufbewahrten Pergamenthandschrift „Lateinisches Gebetbuch der Pfalzgräfin Margarethe von Sinimern“ entnommen worden ist, sowie die (benfalls mittelalterlichen Handschriften entnommenen

Initialen.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In Weißenfels trat am Montaz der Kongreß deutscher Schuhmacher zusammen; die Tagesordnung umfaßt nach dem Be— richt des „Berl. Volksbl. folgende Punkte: 1) Die Organisation der Schuhmacher Deutschlanda. 2) Welches sind die zweckmäßigsten Mittel ur Grreichung einer besseren Existenz? 3) Die Organisation der in der Schuhbranche beschäftigten Arbeiterinnen. 4) Wahl eines Vertrauensmannes resp. Schiedsrichters in Strikeangelegenheiten. 5) Anträge aus der Mitte des Kongresses. Der soꝛialdemokratische Reichstags. Abgeordnete W. Bock von Gatha erstattete Bericht über seine Thätigkeit als Vertrauensmann für den Zeitraum von jwei Jahren, die seit dem Weimarer Kongreß verstrichen. Im letzten Jahre betheiligten sich nach diesem Bericht von der organisirten Kollegenschaft 8173 Perfonen in 45 Städten an der Lohnbewegung; dabon gehörten 3534 dem Verein deutscher Schuhmacher an 20253 der selben waren länger als 1 Jihr, 2798 länger als 1 Monat Mitglied der Organisation. An den Strikes beth iligten sich länger als z Tage

3143 Ledige und 12527 Verheirathete. Hierzu kommt noch Berlin mit 2

.

arbeiter fortdauere und noch keine Aussicht auf eine

ca. 6000 Kollegen, von welchen etwa 800 dem Verein zur Wahrung der Interessen der Schuhmacher angehörten. In 21 Städten strikten die Kollegen wegen Lohnerhöhung und Einführung einer Werkstatt⸗ ordnung mit regelmäßiger Arbeitszeit. In 6 Städten beschränkten die Kollegen ihre Forderungen auf Lohnerhöhung, und in 4 Städten war Maßregelung und Aussperrung die Ursache der Strikes. An 2. Orten strikten die Kollegen, um die Logis arbeit und die Lieferung der Furnitur durch die Gehülfen abzuschaffen. Wegen Lohnreduktion sahen sich die Kollegen ebenfalls in zwei Städten zum Strike gezwungen. In einer Stadt strikten die Kollegen wegen Lohnerhöhung und Abschaffung der Logißarbeit und in einem jalle um Einführung einer Werkstattordnung und Abschaffung der Lieferung der Furnitur durch die Gehülfen. 3399 Kollegen strikten nach ungefährer Schätzung 25 00 Tage. Den längsten Strike mit 37 Tagen, haben die Schuhmacher in Celle in Hannover Lurchgefochten. An Geldunterstützung wurden für sämmtliche Strikes 21 022 M auftzebracht mit Ausschluß der Berliner Kollegen, welche 2915 6 verausgabten. Mit den Summen, welche der Widerstand gegen den hessischen FTabrikantenring kostete, und den weiteren Unterstützungen, welche in Orten nöthig waren, die keine statistischen Daten lieferten, dürfte der Gesammtbetrag, den diese Lohnbewegung in diesem Jahre kostete, auf 30 000 „S. anzugeben sein. Zu dieser Summe wurden vom Unterstützungs fonds rund 18 009 d beigetragen. Gegenwärtig befinden sich die Schuhmacher in 3. Orten im Strike, nämlich in Eisenach, Bockenheim und Weimar; in allen Fällen betrifft es mechanische Schuhfabriken Der Kassenbestand des Unterstützungsfonds beträgt gegenwärtig 1756 ½ In der Nachmittags⸗Sitzung wurde über die zukünftige Gestaltung der Organisation deutscher Schuhmacher berathen, die Angelegenheit jedoch nicht zu Ende geführt. Im Großen und Ganzen war man darin einig, daß die Srganisation der Kollegen im Verein deutscher Schuhmacher sich bewährt habe. Ein wichtiges und neues Moment bildet in den Diskussionen die Organisation der in der Schuhmacher⸗ branche beschäftigten Arbeiterinnen. Anwesend sind 57 Delegirte, welche 72 Ortschaften vertreten.

In Bochum fand am 4. d. M. eine öffentliche Schreiner⸗ versammlung statt, in welcher, der Rh. Westf. Stg.“ zufolge, nach einem Vortrage über „Arbeiter und Arbeiterverhälinisse“', eine Resolution angenommen wurde, in welcher die Versammlung erklärt, dem deutschen Tischlerperbande beitreten und dahin wirken zu wollen, daß sich möglichst alle Berufesgenossen anschließen.

Aus Leipzig wird über eine Versammlung von etwa 500 der in den Buchbindereien beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen berichtet, welche sich mit den Beschlüssen der am 23. September ab— gehaltenen Versammlung der Arbeiter in den graphischen Gewerben beschäftigte, nach welchen im nächsten Jahre die acht⸗ stündige Arbeitszeit und eine entsprechende Lohnerhöhung eingeführt werden soll. (Vergl. Nr. 231 d. Bl) In einem Referat wurde die Nothwendigkeit des Anschlusses an die Bewegung der Buch⸗ drucker u. s. w. betont und als Gründe die in Folge der übermäßigen Arbeitszeit eingetretene Arbeitslosigkeit vieler Gehülfen (im Monat September sollen 130-150 in, Leipzig ohne Arbeit gewesen sein) und der zu niedrige Lohn angeführt. Da die Buch—⸗ drucker unter allen Umständen im nächsten Jahre in die Achtstundenbewegung eintreten würden und dann die Buchbinder, deren Gewerbe von dem der Buchdrucker abhängig sei, so wie so feiern müßten, so zrieth, der Referent dazu, von der für diests Jahr geplanten Einsührung der neunstündigen Arbeitszeit ab⸗ zusehen und sich im nächsten Jahre den Buchdruckern anzuschließen. Ein anwesender Arbeitgeber warnte vor einer zu weit gehenden Anspannung der Forderungen, da das jetzt blühende Buchbinder⸗ gewerbe zurückgehen und vielleicht aus Leipzig verdrängt werden würde Ihm wurde geantwortet, daß die Befürchtungen unbe⸗ gründet seien; der Kampf werde in ganz Deutschland ent- brennen, die Lage also überall dieselbe wie in Leipzig sein. Die Ver- sammlung machte hierauf die Beschlüsse vom 23. September zu den ihrigen und beauftragte die Buchbindermitglieder des Gewerkschafts—⸗ kartells mit der Erledigung der weiteren Arbeiten, verpflichtete sich auch dazu, zu dem Unterstützungsfonds der Buchbinder reger beizu⸗ steuern als bisher und etwa gemoßregelte Vertrauenspersonen zu unterstützen.

Hier in Berlin beschloß eine Versammlung der Drechsler und, Berufsgenossen sich an dem Gewerkschaftskongreß zu be⸗ theiligen und die Wahl der Delegirten in der nächsten öffentlichen Versammsung vorzunehmen. Ferner wurde in der Versammlung über die Lohnbewegung verhandelt. Der Referent bemerkte, nach dem „Berl. Volksbl.“! Die Drechsler Berlins seien in den Früh⸗ jahrsversammlungen und zur Zeit des Steckarbeiter⸗ Strikes recht zahlreich in den Versammlungen erschienen. Es wurde damaltz ein Antrag: einen wöchentlichen Beitrag zum Lohnfonds von 50 3 zu erheben, mit großer Majorität beschlossen. Die Kollegen hätten dies aber bisher wenig beachtet. Demzufolge seien die Beiträge recht spärlich eingelaufen. Es sei nothwendig, daß die Mehrzahl der Drechsler der Vereinigung der Drechsler angehöre und ihren Verpflichtungen dem Verein gegenüber pünktlich nachkomme. Nach Beendigung des Vortrages wurde der Antrag, von jetzt ab nur noch 20 wöchentlichen Beitrag zu zahlen, angenommen.

Aus Troppau meldet ein Wolff'sches Telegramm, daß in die Dom brauęer und Orlauer Schach te fast sämmtliche Arbeiter eingefahren sind, sodaß der Ausstand als beendet betrachtet werden kann.

Im, Bezirk von Charleroi hat sich in der vorigen Woche wieder eine Ausstandsbewegung entwigelt, welche sich, wie der „Köln. Ztg.“ aus Brüssel vom 5 d. M. geschrieben wird, in⸗ zwischen schon so weit ausgedehnt hat, daß 1100 Bergleute feiern nämlich 309 in Ju met, 460 in Marchienne und 350 zu Bodel⸗ nisart, überall werden Lohnerhöhungen verlangt, wenigstens dient diese Forderung als Vorwand.

Ein Telegramm aus Glasgow, welches „W. T. B. über London erhält, berichtet, daß der Strike der ,

ösung vor⸗ handen sei. Die Eisenhändler beginnen zu verkaufen, um die gegenwärtige Lage auszunutzen, wodurch eine Preisreduktion berbei⸗ geführt wurde. 6000 Bergarbeiter in Fife shire beschlossen zu striken, wenn ihnen die geforberte Lohnerhöhung von 150 nicht bewilligt werde.

Wie aus Paris telegraphisch gemeldet wird, haben die Arbeiter der Glasflaschenfabrik in Frais⸗Marais bei Dou ai die Arbeit eingestellt.

Aus Melbourne theilt W. T. B.“ nach einem Reuter'schen Telegramm mit, daß die dortigen Hüttenwerke in Folge des Ausstandes der Bergarbeiter ihren Kohlenvorrath erschöpfen. Viele Hüttenarbeiter sind bereits ent lafsen. Ein allgemeiner Stillstand des Betriebes ist zu gewärtigen.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Grenz sperre und Fleischpreise.

Ueber die gestern bereits erwähnte Centralversammlung des Landwirthschaftlichen Vereins in Bayern entnehmen wir der M. . Allg. Ztg. noch Folgendes:

Prosessor Feser referirte über die Grenzsperre. Die Grenzsperre kann nach Ansicht des Referenten nicht entbehrt werden, denn nur ihr

verdanke man, daß Bayern neuerlich von Rinderpest und Lungen= seuche verschont blich und daß die Maul- und Klauenseuche stark urückging. Nach Thierarzt Lutz befindet sich in Bayern der siebenfe Theil alles deutschen Vieht. Reichsrath Dr. Buhl ist nicht mehr gegen die Beibehaltung der Grenzsperre, sondern wünscht möglichste Erleichterung für die Fleischversorgung Münchens. Baron von Getto wendet sich gegen die bekannten Ausführungen der Hrrn. Professor Kleitner und Metzgexmeister Heiler; Viehzoll und Viehsperre seien zweierlei Dinge, in Oesterreich sei das Fleisch in Folge der Mißjahre auch nicht billiger wie bei uns. Unter allgemeiner Spannung greift nun Minister Freiherr von Feilitzsch in die Debatte ein und erklärt; die Enquete sei noch nicht abgeschlossen; absolut unwahr sei es, daß Erlaubniß-⸗ scheine zur Einfuhr von Rindvieh aus DOesterreich an einzelne Personen vom Ministerium ertheilt worden wären, einen solchen Schein habe Niemant weder an der Grenze noch im Innern des Landes, erhalten. Wohl aber sei gestattet worden, Zuchtbullen in geringer Zahl einzuführen, weil bei Einführung des neuen Körgeseßzes Mangel an tauglichen , mehrfach sich zeigte, und es Pflicht der Regierung sei, ür die Förderung der Zucht zu sorgen. In diesem Ausnahmefall sei, Angesichts der dabei ge⸗ übten strengen veterinärpolizeilichen Controle, jede Gefahr einer Seucheneinschleppung ausgeschlossen gewesen Auf Grenz⸗ sperre und Fleischpreise will der Minister jetzt nicht näher eingehen, troptz der in der Presse für und wider dieselben geübten Agitation. Die Enquete sei, wie gesagt, noch nicht abgeschlossen. Für die Auf⸗ hebung der Sperre liege solange kein Grund vor, als die Sperre von Seiten der Veterinärpolizei für nothwendig erachtet werde, und ihre Aufhebung eine Kalamität heraufbeschwören könne. Selbst wenn dle Sperre schon aufgehoben werden könnte, so würden, wie er annehmen müsse. die Fleischpreise keine Minderung erfahren. Wenn also dieser letztere Zweck durch die Aufhebung der Grenzsperre gar nicht erreicht werde, warum solle man dann eine Maßregel fallen lassen, durch welche bisher die größten Gefahren verhütet wurden? Die Staatsregierung lasse sich von keiner Seite beeinflussen, auch nicht wenn ihr die ungerechtesten Vorwürfe gemacht würden. Nachdem noch Hr. Mofessor Dr. von Ranke, der JI. Vorstand des landwirthschaftlichen Vereins, empfohlen hatte, die Grenzsperre für Pieh beizubehalten, für das Fleisch aber an der Grenze frisch geschlachteter Thiere dieselbe aufzuheben, wurde die Versammlung geschlossen.

Weinernte in der Gironde.

Wie dem „Journal des Debats“ unter dem 6. d. M. aus Bordeaux gemeldet wird, hat die Weinernte im Departement der Gironde begonnen und wird durch schönes Wetter begünstigt. Hin—⸗ sichtlich der Quantität ist die Ernte nur als eine mittelmäßige zu bezeichnen, der Qualität nach dagegen als eine sehr gute.

Sanitäts⸗, Veterinür⸗ und Quarantänemesen.

Madrid. 8. Oktober. In Barcelona sind, W. T. B. zufolge, vorgestern 10 Cholerafälle konstatirt worden, von denen 2 einen tödtlichen Verlauf nahmen. Gestern sind 2 Fälle vorgekommen.

Handel und Gewerbe.

Die gestrige Generalversammlung des Annener Guß stahl werks ertheilte Decharge und beschloß, wie aus Dortmund telegraphisch gemeldet wird, dem Antrage der Verwaltung entsprechend, aus dem für 1889,90 nach Abzug der laufenden Abschreibungen ver⸗ fügbaren Gewinn 32 500 „6 zur vollen Dotirung des gesetzlichen Re servefonds mit 10 , sowie 66 09000 „S zur Auszahlung einer Dividende on 8 0/o zu verwenden. Professor von Mosengeil-Bonn wurde in den Aufsichtsrath gewählt. Die Gesellschaft hat zur Zeit durch die neuer⸗ dings eingegangenen Aufträge ein gleich reichliches Arbeits quantum zu erledigen wie am Beginn des Geschäftsjahres.

Köln, 8. Oktober. (W. T. B.). Wie die „Köln. Volksztg.“ meldet, ist die am 3. M. abgeschlossene Preisvereinbagrung zwischen dem west deutschen Feinblechverband und den Saar— werken in diesen Tagen wieder aufgehoben worden.

Leipzig, 7. Oktober. (W. T. B.) Kamm zug⸗Termin⸗ handel. La Plata. Grundmuster B. pr. Oktober 4.82 S, pr. November 4 825 „½, per Dezember 4,825 M, per Januar 4,723 S, ö. . 4,55 . 1 4,60 M, pr April 4,60 MS, pr. Mai 4 pr. Juni 4.60 M, pr. Juli 4,60

55 000 kg. Ruhig. . 4 .

Pe st. 7. Oktober. (W. T. B.) In Folge des Falliments des befugten Getreideagenten der Waarenbörse, Op pler, dessen Diffe⸗ renzen mehr als 80 000 Fl. betragen, wurde beschlossen, im Vormit⸗ tags verkehr keine Abschlüsse einzugehen und spezielle Liquidationscourse festzustellen. Diese sind; für Herbstweizen 46 Fl. für Frühjahrs weizen 7,75, für Mais Mai⸗Juni 5, 8b, Oktober 6, 10, für Herösthafer

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ondon, 7. Oktober. T. B.) Wollauktion. Leb⸗ ,. Betheiligung. Australische stramm, namentlich feinere Schweiß⸗ wolle.

An der Küste 3 Weizenladungen angeboten.

Manch est er, 7. Oktober. (W. T. B.) 121 Water Taylor 7t, 30r Water Taylor 94, 20 Water Leigh 8, 30r Water Clayton 9 z2r Mock Brooke 9, 40r Mayoll 9, 40er Medio Wilkinsoꝝ 106, 32r Warpeops Lees 85, 36r Warpscops Rowland 234, 40r Double Weston 10, 60r Double Courante Qualität 125, 32 116 vds 16 X 15 grey Printers aus 32r46r 176. Stramm.

Kopenhagen, J. Oktober. (W. T. B.) Die National⸗ bank erhöht von morgen ab den Wechseldiskont und den Lombard⸗ zinsfuß auf 4 bezw. 4500.

NewYork, 7. Oktober. (W. T. B.)) Weizen ⸗Ver⸗ schiffungen der letzten Woche von den »atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten nach Großbritannien 90600, do. nach Frankreich , do. nach anderen Häfen des Kontinents 3090, do. von Kalifornien und Oregon nach Großbritannien 45 000, do. nech anderen Häfen des Kontinents Qrts.

Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten Produkte betrug 8 833 008 Dollars gegen 10247 772 Dollars in der Vorwoche.

Verkehr s⸗Anstalten.

Auf den Linien der Großen Berliner Pferde⸗Eisen⸗ bahn ⸗Aktiengesellschaft sind im Monat September 1890 10 238 060 Personen befördert und dafür 1179 573,62 46 oder durch= schnittlich . 8 ö m,, Die Einnahmen im September 18 etrugen 3, 89 M6 oder du ittli . 5. . ber. (W. T k

amburg, 7. ober. T. B.) Der Postda er Moravig“ der Hamburg- Amerikanischen *r fen Akt iengesellschaft ist, von New Jork kommend, heate auf der Elbe eingetroffen und der Po stdampfer „Saxonia“ derselben ö hat, von New⸗YPork kommend, gestern Abend Lizard assirt.

London, 7. Oktober. (W. T. B) Der Unien⸗Da mpfer . ist auf der Heimreise heüte in Southampton an⸗ gekommen.